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Kalendergeschichten - Progymatte

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KALENDER<br />

GESCHICHTEN<br />

KLASSE 9B<br />

OS PROGYMATTE<br />

THUN


Hunde wie du und ich<br />

„Hunde wie du und ich“ heisst der Bildband des in der CSR geborenen<br />

Grafikers Willi Glasauer. Seine „Galerie der bellenden Doppelgänger“<br />

diente uns als Anregung zu eigenem Tun: Mit Ausdauer haben wir, die<br />

Schülerinnen und Schüler der 9b, einen Vierbeiner portraitiert. Dazu<br />

haben wir Geschichten erfunden: witzige, amüsante, unwahre Geschichten.<br />

Trotzdem erzählen sie Begebenheiten, wie sie das Leben hätte<br />

schreiben können. Oft ist es doch so, dass die „Lieblinge“ verblüffend<br />

ähnliche Züge tragen wie ihr Meister oder die Meisterin. Deshalb lässt sich<br />

die Redewendung „wie der Meister, so der Hund“, umkehren, ohne an<br />

Aussagekraft zu verlieren: „Wie der Hund, so der Meister.“ Monat für<br />

Monat viel Vergnügen beim Lesen und Schauen wünschen euch H.<br />

Käppeli und die Klasse 9b.<br />

Thun, im Dezember 2005


Bild: Delia Kwakye<br />

Januar<br />

Mo Di Mi Do Fr Sa So<br />

1<br />

2 3 4 5 6 7 8<br />

9 10 11 12 13 14 15<br />

16 17 18 19 20 21 22<br />

23 24 25 26 27 28 29<br />

30 31


Minim<br />

Hi! Ich heisse Minim und bin ein Chihuahua. Ich lebe noch bei meinen<br />

Eltern, da ich erst 2 Jahre alt bin. Bei euch Menschen wäre ich also 14<br />

Jahre alt. Wie ihr auf meinem Bild sehen könnt, tanze ich sehr gerne,<br />

insbesondere Ballett. Im Moment bin ich nicht zu Hause sondern in New<br />

York, um an meinem neuen Musical zu arbeiten. Es ist ein tolles Musical<br />

und heisst „Dogs“. Leider bin ich sehr ge-stresst! Morgens um 07.00<br />

beginnt mein Tag. Um diese Zeit muss ich in der Musicalhall sein und die<br />

ersten Soloproben beginnen. Dann, um 09.00 Uhr, proben wir die<br />

Liebesszene weiter (leider kann der Mops nicht so gut singen und von der<br />

Grösse her passen wir auch nicht optimal zusammen) Naja, Hauptsache,<br />

ich kann meinen Traum mit dem Musical erfüllen. Den Rest des Tages<br />

verbringe ich mit tanzen, singen und Texten auswendig lernen. Natürlich<br />

vermisse ich meine Familie sehr!<br />

Melanie Reisinger<br />

John<br />

Hallihallo, ich heisse John und bin der beste Beschützer unseres Hofes,<br />

der „Glungge“. Ich bin 2 Jahre alt und bin der klügste Chihuahua der Welt.<br />

Mein Hobby ist es, einer unserer Milchkühe die Milch aus dem Euter zu<br />

saugen. Warum dann der Bauer immer ruft: „Gopfridstutz, wieso git d Lisä<br />

ke Miuch meh?“, verstehe ich nicht. Irgendwie habe ich nach so einem<br />

Trunk immer das Gefühl, doppelt so schwer als vorher zu sein. Von<br />

Chihuahuas wie Tinkerbell, alias Edi, halte ich nicht viel. Der hat doch<br />

noch nie einen „Chuäblätter“ von unten gesehen! Bei dieser Aktion bin ich<br />

übrigens fast erstickt. Ich bin immer ein bisschen depressiv, wenn Leute<br />

vorbeikommen. Vor dem Hof steht ein Schild mit der Aufschrift: „Warnung<br />

vor dem Hunde!“ wenn die Leute mich sehen, fangen sie immer an laut zu<br />

lachen und ich weiss nicht wieso! Aber im Grossen und Ganzen bin ich<br />

zufrieden mit meinem Hundeleben.<br />

Matthias Schneider


Bild: Mireille Graf<br />

Februar<br />

Mo Di Mi Do Fr Sa So<br />

1 2 3 4 5<br />

6 7 8 9 10 11 12<br />

13 14 15 16 17 18 19<br />

20 21 22 23 24 25 26<br />

27 28


Unger dr Brügg<br />

Mein Name ist Maex, bin 9 Jahre alt und mein Zuhause ist die WG unter<br />

der Regiebrügg. Ich wurde schon als armer Schlucker geboren. Mit 5<br />

Jahren habe ich vom „Aaresteg“ zur „Regiebrügg“ gezügelt. Man sagt, ich<br />

sei sehr abenteuerlustig und mein Freund und WG-Mitbewohner Rex<br />

ebenfalls. Seit ich zwei bin, sind wir „dicke“ Kollegen. Wir unternehmen<br />

fast jeden Tag etwas zusammen und wenn wir nicht jemandem einen<br />

Streich am Spielen sind, haben wir gerade einen gemacht. Um etwas Geld<br />

zu verdienen, singe ich ab und zu mit meiner WG einige Lieder im Bälliz,<br />

aber ich kann mir nicht erklären, warum die Leute, die an uns<br />

vorbeischlendern, plötzlich schneller gehen und sich die Ohren zu halten.<br />

Mit der Hälfte des Geldes, das ich verdiene, unterhalte ich meinen<br />

Grossvater, Al Capone, denn die Grossmutter ist schon vor 2 Jahren<br />

gestorben. Wenn mir mein Geld für meinen Whisky nicht reicht, muss ich<br />

es durch Strassenkämpfe erobern und dann bin ich immer froh, wenn ich<br />

noch am Leben bin, sonst würde ja Al Capone auch ins Gras beissen<br />

müssen, und das möchte ich gar nicht.<br />

Christian Furrer<br />

Zottel, der zottelige Rocker<br />

Ich bin’s, hallo, ich meine ich, ich, Zottel, Zottel der zottelige Rocker! Ach<br />

ja genau, ihr kennt mich ja noch gar nicht. OK, dann stelle ich mich kurz<br />

vor: Mein Name ist Zottel, weil ich so zottelig bin. Zurzeit bin ich überall<br />

und doch nirgendwo zu Hause, da ich eine Amerikatour mit meinem<br />

Harley mache. Meine Familie lebt in New York mit meinen vier<br />

Geschwistern. Mein Hobby ist mein Name:“Rocker“! Ich bin in einer<br />

Hardrockband, die sich „Dogsrocks“ nennt, als Gitarrist zuständig.<br />

Weshalb ich Zeit habe für eine Amerika Tour, liegt daran, dass ich<br />

arbeitslos bin. Alles Gute wünscht euch Zottel, der zottelige Rocker.<br />

Mireille Graf


Bild: Tobias Schmid<br />

März<br />

Mo Di Mi Do Fr Sa So<br />

1 2 3 4 5<br />

6 7 8 9 10 11 12<br />

13 14 15 16 17 18 19<br />

20 21 22 23 24 25 26<br />

27 28 29 30 31


Mme Lachienne<br />

Ich heisse Florece Lachienne und lebte mit meinem Gemahl in einer Villa<br />

am Rande der aufregenden Stadt Paris. Er ist bedauerlicherweise vor drei<br />

Jahren an Altersschwäche gestorben. Die Villa ha-be ich verkauft, weil<br />

diese für mich zu viele Erinnerungen an die gemeinsame Zeit mit meinem<br />

Jacques barg. Ich bewohne nun unsere Sommerhütte in der Normandie.<br />

Das Anwesen ist in der Tat sehr komfortabel, dennoch vermisse ich die<br />

Grossstadt sehr: die Theaterbesuche, die hübschen Restaurants, den<br />

Pelzladen und den Kos-metiksalon bei LaFayette. Ja – das alles fehlt mir.<br />

Nun versuche ich, mein Leben bis ans Ende meiner Tage in vollen Zügen<br />

zu geniessen, denn ich bin auch nicht mehr die Jüngste!<br />

Anna Marcus<br />

Die Alte<br />

Allô!<br />

Ich bin Madame Monnier. Ich lebe, seit ich auf der Welt bin, bei meiner<br />

Herrin, Madame Lilo. Sie ist sehr reich und besitzt eine grosse Villa in<br />

Frankreich. Da die Villa sooo gross ist, hat sie viele, kleine, schnucklige<br />

Räume. Diese werden von den Dienern und Putzfrauen unterhalten.<br />

Eigentlich bewege ich mich ja nicht auf so einem Niveau, aber da gibt es<br />

diesen gaaanz schönen Diener. Er heisst Chau und ist ein Cocker<br />

Spaniel. Ich bin übrigens eine Tibet Spanielle und Spaniel und Spanielle<br />

passen ja soooo gut zusammen. Auf jeden Fall bin ich sehr verliebt und er<br />

in mich auch (glaube ich jedenfalls). Die gaaaanz langen Laute, welche<br />

ich immer wieder hervorbringe, habe ich übrigens von meinem Grossvater<br />

geerbt und ich bin seeehr stolz darauf!<br />

Melanie Reisinger


Bild: Corinna Fischer<br />

April<br />

Mo Di Mi Do Fr Sa So<br />

1 2<br />

3 4 5 6 7 8 9<br />

10 11 12 13 14 15 16<br />

17 18 19 20 21 22 23<br />

24 25 26 27 28 29 30


Interview mit einem Deutschen Schäfer<br />

Ein Interview... mit mir? Ich dachte schon, das passiere mir nicht mehr. Ich<br />

heisse Bellrico di San Vittore, aber alle sagen mir nur Bell. Ist auch gut so,<br />

mein ganzer Name klingt so fürstlich und das bin ich sicherlich nicht. Ich<br />

lebe bei einer Familie, die mich noch pflegt und umsorgt in meinen alten<br />

Tagen. Alle sind sehr gut zu mir, manchmal fast zu gut. Ich habe auch<br />

ganz tolle Freunde. Diese Familie ist ein riesiges Glück für mich und<br />

deshalb will ich sie nicht länger warten lassen. Lebt wohl.<br />

Rahel Zimmermann<br />

Der Spurensucher und Faulenzer<br />

Verbrechern bin ich auf der Spur, deswegen heisse ich Schnuffi. Mein<br />

treues Herrchen ist ein Detektiv und ich bin sein Gehilfe. Wir lösen die<br />

schwierigsten Fälle. Ich wurde vor einigen Monaten zum „besten<br />

Schnüffler“ des Jahres gewählt und mein Herr zum „ besten Herrchen“.<br />

Leider ist unsere Wohnung nicht so spannend wie unser Alltag. Das ist<br />

nicht so schlimm, weil wir selten zu Hause sind. Ausser uns teilt nur noch<br />

ein stummer Fisch namens Blub Blub un-sere vier Wände. Wir haben es<br />

gut zusammen.<br />

Delia Kwakye


Bild: Matthias Schneider<br />

Mai<br />

Mo Di Mi Do Fr Sa So<br />

1 2 3 4 5 6 7<br />

8 9 10 11 12 13 14<br />

15 16 17 18 19 20 21<br />

22 23 24 25 26 27 28<br />

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Matty<br />

My name’s Matty, Matty S. Ich bin 50 Jahre alt und wohne zurzeit auf<br />

einer Privatinsel der Malediven. Auf meiner eigenen Insel habe ich einige<br />

Wasserbungalows und im Inneren der Insel ein richtig grosses Bungalow.<br />

Natürlich bin ich auch Besitzer eines riesigen Swimmingpools mit<br />

Wasserbar und allem, was dazu gehört. Bei einem der Wasserbungalows<br />

warten Schnellboote, ein Wasserflugzeug, ein Catamaran und eine<br />

„Banane“ auf mich. Natürlich wohne ich nicht alleine auf meiner Insel,<br />

denn das wäre ja fürchterlich langweilig. In den Wasserbungalows wohnen<br />

meine Frauen und ich residiere mit meinem Sohn im Zentrums-Bungalow.<br />

Gerade neben meinem Villabungalow habe ich einen Fussballplatz<br />

errichten lassen, darauf spiele ich mehrere Stunden pro Tag Fussball mit<br />

meinem Sohn. Fussball ist einfach meine Leidenschaft. Doch schon an<br />

zweiter Stelle kommen die Frauen. Ich liebe sie alle. Manche bezeichnen<br />

mich als arrogant, doch das bin ich nicht und wer das nicht akzeptiert,<br />

kann es bleiben lassen. Und bitte, nicht vergessen: My name’s Matty,<br />

Matty S.<br />

Valerie Rordorf<br />

Wie man sein Herrchen erzieht<br />

Mein Name ist Sir Doggie und ich bin der klügste Hund des Jahrhunderts.<br />

Ich habe mein Herrchen so erzogen, dass alles perfekt ist für mein Leben.<br />

Als erstes lehrte ich ihn, wie man das richtige Hundefutter kauft. (Das ist<br />

gar nicht so einfach). Zum zweiten musste er lernen, wann und wo ich<br />

spazieren gehen will. Ich habe meine eigene Route, die jede Woche<br />

wechselt. Natürlich musste ich ihm auch beibringen, wie man mich<br />

verwöhnen kann. Ich habe sehr gerne Massagen, warme Bäder und sonst<br />

noch vieles. Ach, wie schön doch das Leben sein kann, wenn man sein<br />

Herrchen erst einmal richtig erzogen hat! Ich würde euch gerne alles<br />

verraten, aber dann wäre mein Erfolgsrezept kein Geheimnis mehr. Und<br />

ich? Dann wäre ich nicht mehr der cleverste Hund des Jahrhunderts.<br />

Vielleicht sehen wir uns mal und bis bald: euer Sir Doggie.<br />

Karin Ruchti


Bild: Manuel Matzinger<br />

Juni<br />

Mo Di Mi Do Fr Sa So<br />

1 2 3 4<br />

5 6 7 8 9 10 11<br />

12 13 14 15 16 17 18<br />

19 20 21 22 23 24 25<br />

26 27 28 29 30


Snoopy<br />

Ich heisse Snoopy und bin drei Jahre alt. Ich bin der beliebteste Hund der<br />

Welt. Alle mögen mich und finden mich süss. Ich habe einen Freund, sein<br />

Name ist Gango. Wir sind schon ein Jahr zusammen. Ich tanze gerne<br />

Ballet mit Gango. Meine Eltern sind bei einem Autounfall umgekommen.<br />

Jetzt lebe ich mit einer alten Dame in einem richtigen Zuhause. Sie<br />

behandelt mich sehr gut und ich fühle mich wohl bei ihr. Wir haben fast<br />

keine Zeit für uns. Ich muss Ballet tanzen und sie muss arbeiten. Am<br />

Samstag und Sonntag gehen wir immer aus. Ich werde nach etwa drei<br />

Jahren Gango heiraten. Er ist ein lustiger, interessanter Hund. Er wohnt<br />

auf der Strasse.<br />

Nimothini Sinnathamby<br />

Mady, die vornehme<br />

Hallo, ich bin Mady, Rasse Langohrdackel. Ich wohne in einer riesigen<br />

Villa in Kalifornien. Tagsüber gehe ich mit meinem Herrchen an die frische<br />

Luft, manchmal in den Hundesalon, und wenn es mir gerade langweilig ist,<br />

an den Strand, lege mich in einen Liegestuhl und lasse mich von der<br />

Sonne bestrahlen. Am Abend besuchen wir meistens Veranstaltungen,<br />

und die Hunde, die auch dort sind, verehren mich alle. Aber ich habe<br />

einen festen Freund und möchte von den andern nichts wissen. Heute<br />

Abend habe ich ein Date mit ihm. Er heisst übrigens Caleb! Wir wollen an<br />

den Strand laufen und uns den Sonnenuntergang anschauen, das mache<br />

ich total gerne, doch meistens, wenn es richtig romantisch wird, taucht<br />

irgendein Strassenköter auf, nervt uns und die romantische Stimmung ist<br />

weg. Ich hoffe, dass das heute nicht passiert. Ich muss jetzt los, Leute,<br />

sonst komme ich zu spät zu meinem Date.<br />

Gaby Kilchenmann


Bild: Schneider Daniel<br />

Juli<br />

Mo Di Mi Do Fr Sa So<br />

1 2<br />

3 4 5 6 7 8 9<br />

10 11 12 13 14 15 16<br />

17 18 19 20 21 22 23<br />

24 25 26 27 28 29 30<br />

31


Mopsi<br />

Ich heisse Mopsi und bin schon 15 Jahre alt. Als ich geboren wurde, riss<br />

ich meine Mutter fast in den Tod. Sie stand „mit einem Bein im Grab“,<br />

darum musste sie nachher immer hinken. (Hi, hi, hi...) Als sie das Zeitliche<br />

gesegnet hatte, war ich auf mich alleine gestellt und wurde ein Streuner.<br />

Ich lebte von den Abfällen und wurde immer dicker und dicker. Einmal<br />

fand ich in einer Dose 10 Franken, ich lief zu einem Gesichtsmuskulaturmassagesalon<br />

und liess mich verwöhnen, daher auch meine<br />

Runzeln. Ich hasse sie, bin schon am Sparen, um eine Schönheitsoperation<br />

(Facelifting) finanzieren zu können, vielleicht liegt eine<br />

Fettabsaugung auch noch drin. Im Moment hause ich in einem<br />

Hundesaltersheim für Schwererziehbare. Habe schon versucht auszubrechen,<br />

doch der Heimleiter ist bissig und stark. In einem Monat werde<br />

ich entlassen. Habe schon mit meinem Cousin Rollmops abgemacht. Da<br />

heisst es dann wieder: „Auf zu neuen Taten!“<br />

Daniel Schneider<br />

Edwin Hai<br />

Der Boxmatch geht in die achte Runde, aber so geschafft wie jetzt war ich<br />

noch nie. Ich beginne Fehler zu machen, werde nervös und ungeduldig.<br />

Schnell übernimmt mein Gegner das Kommando. Schlag um Schlag<br />

muss ich abwehren. Ich fühle mich sehr in die Defensive gedrängt. Doch,<br />

da höre ich die Glocke. Schweissgebadet sitze ich auf meinem Stuhl und<br />

lasse mir von meinem Coach ein paar Tipps geben. Aber schon geht es in<br />

die neunten Runde. Plötzlich fühle ich ungeahnte Kräfte in mir und stürze<br />

mich sofort auf den Gegner der nicht mehr ausweichen kann. Baff! Mein<br />

Gegner sinkt zu Boden. Dies ist das K.O. für ihn in der neunten Runde. Da<br />

kommt der Schiedsrichter, nimmt meine ermüdete Hand, streckte sie in<br />

die Luft und sagt: „And the winner is: Edwin Hai!“<br />

Marco Wittwer


Bild: Christian Furrer<br />

August<br />

Mo Di Mi Do Fr Sa So<br />

1 2 3 4 5 6<br />

7 8 9 10 11 12 13<br />

14 15 16 17 18 19 20<br />

21 22 23 24 25 26 27<br />

28 29 30 31


John Goodway<br />

Mein Name ist John Goodway. Ich bin Profiboxer oder besser gesagt: ich<br />

war Profiboxer.”Ab 40 Jahren kannst du dich nicht mehr mit den jungen<br />

messen“, haben alle meine Freunde, Manager und Frauen gesagt. Heute<br />

weiss ich, dass ich mir irgendwo südlich von Colorado ein Haus hätte<br />

kaufen und mich zur Ruhe hätte setzen sollen. Doch ich alter Sturkopf<br />

wollte weiterkämpfen und jetzt habe ich kein Geld, keine Freunde, keine<br />

Manager und schon gar keine Frauen mehr. Heute esse ich<br />

Nahrungsmittel jenseits jedes Verfalldatums und wohne in einem<br />

Pappkarton an der Third-Avenue. Und das Schlimmste ist, dass ich mir<br />

das selbst zuzuschreiben habe.<br />

Jason Kernen<br />

Abteilung G 99<br />

Ich bin Goliath, der beste Wachhund der Abteilung G 99. Einbrecher<br />

verspeise ich zum Frühstück. Ham ist der einzige, der mir gefährlich<br />

werden kann. Dieser Hund hat schon mehr als einmal versucht, in die<br />

Abteilung einzudringen und den Schatz zu stehlen. Seit mein Partner<br />

Bistro vor drei Wochen gestorben ist, habe ich es viel schwerer. Ham hat<br />

gestern einen neuen Angriff gestartet und sich das linke Bein verletzt. Er<br />

konnte nur noch humpeln. Etwas später wurde er von zwei Hundefängern<br />

eingesperrt und mitgenommen. Im Moment ist es noch ruhig, doch ich<br />

befürchte, dass andere den Schatz stehlen wollen. Ich hoffe, dass ich<br />

eines Tages einen neuen Partner finde.<br />

Tobias Schmid


Bild: Rahel Zimmermann<br />

September<br />

Mo Di Mi Do Fr Sa So<br />

1 2 3<br />

4 5 6 7 8 9 10<br />

11 12 13 14 15 16 17<br />

18 19 20 21 22 23 24<br />

25 26 27 28 29 30


Hobby Moozi und Beethoven<br />

Ich bin Hobby Moozi, so nennen mich die anderen, doch das sind alles<br />

Banausen und verstehen nichts von Kunst. Ich habe nur einen richtigen<br />

Freund, nämlich Beethoven. Unsere Herrchen spielen beide ein<br />

Instrument und treffen sich regelmässig, um zu üben. Wir werden immer<br />

köstlich mit Essen und Trinken verwöhnt. Mein Freund bewundert<br />

Beethoven, darum nennt er sich so, wie ich mich Mozart nenne.<br />

Beethoven und ich haben uns auch die entsprechende Frisur wachsen<br />

lassen. Wenn mein Herrchen an ein Konzert geht, nimmt er mich fast<br />

immer mit, vorausgesetzt, dass Hunde erlaubt sind. An den Konzerten<br />

treffe ich auch Beethoven. Wir bekommen immer die besten Plätze,<br />

obwohl die nicht billig sind. Das Konzert gestern war himmlisch. Heute<br />

geht mein Herrchen fort und Beethoven besucht mich. Wir wollen nämlich<br />

ein Stück komponieren, aber wir kriegen es fast nicht hin und müssen<br />

improvisieren. Wahrscheinlich nennen mich darum alle Hobby Moozi.<br />

Manuel Schneider<br />

The Kid<br />

Man nennt mich „Kid“, meinen richtigen Namen habe ich schon längst<br />

vergessen. Weshalb „Kid“? Ich muss gestehen: auf diese Frage kenne ich<br />

keine Antwort. Der Name muss wohl irgendwo zwischen meiner Indien-<br />

und Australienreise entstanden sein. Ich habe nahezu alle Kontinente<br />

bereist, mit dem Schiff und dem Flugzeug, wobei mir das letztere etwas<br />

suspekter ist. Denn ich fliege nicht besonders gerne und das ist noch<br />

untertrieben. Jedoch liess sich das bei vielen meiner Reisen nicht<br />

vermeiden. Meine letzte führte mich zum Mount Everest, diese war wohl<br />

eine meiner waghalsigsten Unternehmungen bis jetzt. Ich habe den<br />

grössten aller Berge bestiegen, natürlich nicht bis zum Gipfel, aber<br />

immerhin. Wenn ich sagen müsste wo ich zu Hause bin, wäre die Antwort<br />

eindeutig: „Überall und nirgendwo“!<br />

Anna Marcus


Bild: Edgar Tschanz<br />

Oktober<br />

Mo Di Mi Do Fr Sa So<br />

1<br />

2 3 4 5 6 7 8<br />

9 10 11 12 13 14 15<br />

16 17 18 19 20 21 22<br />

23 24 25 26 27 28 29<br />

30 31


Kuki<br />

Ich heisse Kuki und wohne in einer riesigen Villa. Ich bin oft alleine zu<br />

Hause, denn mein Herrchen ist Pilot und arbeitet Tag und Nacht. Also<br />

gebe ich sehr viele Hunde-Partys und lade Hündinnen und Rüden ein.<br />

Meine Bekannten bewundern mich alle, weil ich ihnen immer Geschichten<br />

von den Flügen erzähle, die ich mit meinem Herrchen schon gemacht<br />

habe. Sie nennen mich fast alle ‚‚Pilot’’, nur mein Herrchen und die<br />

anderen Menschen nicht. Die sagen mir meistens Kuki. Ich habe nicht<br />

gerade ein leichtes Leben, da ich mir die ganze Zeit Geschichten vom<br />

Fliegen ausdenken muss. Es ist leider so, dass ich noch nie habe<br />

mitfliegen dürfen: ‚‚Aber pssst, sagt es bitte keinem Hund weiter!’’<br />

Corinna Fischer<br />

Sir Lutwich<br />

Ich heisse Sir Lutwich II. und lebe in England. Meine Arbeit ist äusserst<br />

anspruchsvoll: ich arbeite als Detektiv und habe schon viele, verschiedene<br />

Fälle gelöst. Dabei habe ich mir auch sehr viele Feinde geschaffen. Das<br />

ist auch der Grund, weshalb ich meinen ältesten Sohn verloren habe:<br />

irgendein Gauner wollte sich an mir rächen. In der Freizeit pflege ich<br />

meine Hobbies: Ich spiele Golf und gehe schwimmen. Meine<br />

Lieblingsbeschäftigung ist Tennis. Da ich durch den Job sehr ausgelastet<br />

bin und trotzdem gerne noch ein bisschen Freizeit geniesse, bekomme ich<br />

ab und zu Krach mit meiner Familie.<br />

Manuel Matzinger


Bild: Manuel Schneider<br />

November<br />

Mo Di Mi Do Fr Sa So<br />

1 2 3 4 5<br />

6 7 8 9 10 11 12<br />

13 14 15 16 17 18 19<br />

20 21 22 23 24 25 26<br />

27 28 29 30


Mooshammer, der Riesenschnauzer<br />

Guten Tag, ich heisse Mooshammer. Sicherlich kennt ihr mich aus dem<br />

Fernseher. Ich habe schon einige Jahre hinter mir und bin deswegen nicht<br />

gerade der jüngste. Mein liebstes Stück ist mein Bierbauch, der<br />

unverwechselbar gross und dick ist. Ihr müsst wissen, dass ich sehr<br />

modebewusst, clever, arrogant und immer und überall, wo ich hingehe,<br />

geschminkt bin. Mein Zuhause liegt in München, wo ich sehr schöne Tage<br />

erlebe. Oh, ja... fast hätte ich es vergessen, ich muss euch ja noch meine<br />

entzückende „Daisy“ vorstel-len. Ich hab` sie lieb wie mein eigenes Kind.<br />

Sicherlich habt ihr bemerkt, dass ich nirgends hingehe ohne eine Dose<br />

Pflegemittel auf meine Haare zu schmieren. So meine Freunde, jetzt kennt<br />

ihr mich schon besser. Ich wünsche euch einen schönen Tag und auf<br />

Wiederhören!<br />

Adelina Berisha<br />

Politico<br />

Mein Name ist Politico. Ich bin ein aktives Mitglied der eidgenössischen<br />

Strassenkläfferpartei (ESKP). Der Hauptsitz der ESKP liegt auf der<br />

städtischen Müllkippe, auf welcher (leider) immer viel los ist. Eines Tages<br />

kamen die Arbeiter mit ihren Baggern bis in die hintersten Ecken, das<br />

heisst, bis zu unseren Schreibtischen. Nachdem sie uns von A wie Archiv<br />

bis Z wie Zukunft alles zerstört hatten, zogen sie ab. Jetzt musste wieder<br />

"Material" in die Kasse gebracht werden, doch: woher nehmen und nicht<br />

stehlen?Wir machten uns ans Arbeiten, die einen halfen in Restaurants<br />

beim Teller-waschen, die anderen (u.a. auch ich) fingen in der Müllkippe<br />

Ratten; das war übrigens richtig grausam....iii! Eine Woche später trafen<br />

wir uns, um alles zusammenzuzählen, und das Ergebnis war überwältigend:<br />

53 Hundekuchen, 6 Poulets, 98 Suppenknochen und 72<br />

Rattenschwänze hatte unsere Partei eingenommen. Und Morgen wird<br />

zum ersten Mal in der Parteigeschichte jemand dem "Hundesrat"<br />

beitreten. Dieser Jemand ist übrigens niemand anderes als ich selbst.<br />

Martin Schmocker


Bild: Adelina Berisha<br />

Dezember<br />

Mo Di Mi Do Fr Sa So<br />

1 2 3<br />

4 5 6 7 8 9 10<br />

11 12 13 14 15 16 17<br />

18 19 20 21 22 23 24<br />

25 26 27 28 29 30 31


Isai, der Afghane<br />

Selam Aleikum!<br />

Ich heisse Isai und mein Beruf ist es, immer wieder ein neues Zuhause zu<br />

finden, auf meine fünf Frauen und siebzehn bezaubernden Kinder<br />

aufzupassen und unsere Kamele zu ernähren. Ich kann euch versichern,<br />

es ist ein anstrengender Beruf! Ab und zu begegne ich verlockenden<br />

Fatamorganas, bewundere bezaubernde Hündinnen, aber ich muss<br />

aufpassen, denn ich habe ja schon fünf Frauen und die wollen nicht noch<br />

eine dazu. Tja... wenn ihr mich mal besuchen wollt, so kommt in die<br />

Sahara. Sie ist zwar tausende von Quadratkilometern gross, aber<br />

vielleicht habt ihr Glück und findet mich!<br />

Adelina Berisha<br />

Der Blick<br />

Hallo, mein Name ist Fluffy.<br />

Ich bin ein Hund, dem man nichts abschlagen kann, denn ich verstehe es,<br />

meinen Blick einzusetzen. Wenn ihr mein Portrait betrachtet, seht ihr, wie<br />

unwiderstehlich er ist. Mit diesem Blick ermögliche ich meiner Frau,<br />

meinen zwei Kindern und mir ein Leben in Saus und Braus. Wenn ich<br />

Hunger habe, werfe ich die Futterschale meinem Meister vor die Füsse<br />

und warte, bis er weglaufen will. Dann stehe ich vor ihn, blicke ihn mit<br />

meinen Kulleraugen an und mein Fressnapf ist voll.<br />

Edgar Tschanz

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