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17. März 2010 - WM hoch 3

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Intervitis<br />

Interfructa <strong>2010</strong><br />

Innovationen<br />

für Weltmärkte<br />

Auch in Zeiten der Wirtschaftskrise<br />

bleibt die Stuttgarter Technologiemesse<br />

IVIF vom 24. bis 28. <strong>März</strong> <strong>2010</strong><br />

konsequent auf Internationalisierungskurs.<br />

Wein- und Obsthandel zählen schon<br />

längst zum Global Business. Fast 40<br />

Prozent der derzeit weltweit erzeugten<br />

Weine – immerhin 91,3 Millionen<br />

Hektoliter – finden über Ländergrenzen<br />

hinweg ihre Abnehmer. Das sind<br />

mehr als doppelt so viel wie noch in<br />

den Achtzigerjahren des letzten Jahrhunderts.<br />

Die Spitzenreiter in Sachen<br />

Weinexport sind zwar nach wie vor<br />

die klassischen europäischen Erzeugerländer<br />

Italien (18,8 Millionen Hektoliter),<br />

Spanien (15,3 Millionen) und<br />

Frankreich (15,2 Millionen), die Konkurrenz<br />

aus der Neuen Welt ist den<br />

Marktführern aber schon dicht auf<br />

den Fersen: Argentinien, Australien,<br />

Chile, Neuseeland, Südafrika und die<br />

USA halten inzwischen cirka 28 Prozent<br />

am globalen Weinhandel.<br />

„Der Weltweinmarkt wird aktuell<br />

noch immer von den großen europäischen<br />

Erzeugerländern dominiert“,<br />

analysiert Generalsekretär Dr. Rudolf<br />

Nickenig vom Deutschen Weinbauverband<br />

die Zahlenlage. „Die Neue<br />

Welt hat aber in der jüngeren Vergangenheit<br />

beträchtlich an Boden<br />

gewonnen.“ Während der letzten 20<br />

Jahre konnte sie einen Zuwachs von<br />

1.400 Prozent verbuchen. Daraus erklärt<br />

sich unter anderem auch die<br />

Tatsache, dass Weine aus Übersee<br />

zwar ‚nur’ rund ein Viertel der Welt-<br />

Weinproduktion repräsentieren, aber<br />

für cirka die Hälfte des weltweiten<br />

Wachstums im Weinhandel seit 1987<br />

verantwortlich sind.<br />

Auf Expansionskurs liegen derzeit<br />

auch bis dato eher unbekannte Erzeugerländer.<br />

„Wer weiß beispielsweise<br />

schon, dass China bereits heute über<br />

fast eine halbe Million Hektar Rebfläche<br />

verfügt“, rechnet Nickenig vor.<br />

„Knapp fünf Mal so viel wie Deutschland.“<br />

Mit jährlichen Wachstumsraten<br />

von rund 20 Prozent macht auch<br />

das Weinentwicklungsland Indien von<br />

sich reden. Dass sich der Weinbau<br />

dort bald zu einem Zukunftsmarkt<br />

mausern könnte, beweist unter anderem<br />

die Tatsache, dass rund 60<br />

Betriebe vor allem in der Gegend um<br />

Nashik im indischen Bundesstaat<br />

Maharashtra auf zirka 3.200 Hektar<br />

Reben kultivieren. Große Hersteller<br />

wie Grover Vineyards, Sula Vineyards<br />

und Chateau Indage sind mittlerweile<br />

auch außerhalb Indiens bekannt.<br />

Und fast monatlich gibt es Neugründungen.<br />

Ein treibender Faktor hinter<br />

dem steigenden Weinkonsum sind die<br />

wachsenden Einkommen einer größer<br />

werdenden, jungen Mittelschicht.<br />

Für die Europäische Union als<br />

größtem Weinerzeuger der Welt (55<br />

Prozent Marktanteil) ist ein florierender<br />

Export von essentieller Bedeutung.<br />

Bei der Weinausfuhr liegen laut<br />

DWV unter den Mitgliedern der 27er-<br />

Gemeinschaft Italien und Frankreich<br />

als führende Exportländer fast<br />

gleichauf. Spanien konnte in den letzten<br />

Jahren erheblich an Boden gut<br />

machen, Deutschland belegt hinter<br />

Portugal den fünften Platz. Die EU ist<br />

nicht nur führender Weinexporteur,<br />

sondern auch ein wichtiger Weinimporteur.<br />

Zu den weltweit bedeutendsten<br />

und volumenstarken Importländern<br />

zählten in den Jahren 2007 und<br />

2008 Großbritannien, Deutschland<br />

– und - auf Rang drei – die Niederlande.<br />

Einen der aktuellen Trends<br />

auf dem EU-Weinmarkt skizziert<br />

DWV-Generalsekretär Nickenig so:<br />

„Die Hauptzielmärkte der europäischen<br />

Weinexporteure haben sich in<br />

den letzten Jahren stark verändert.<br />

Gemessen an der Ausfuhrmenge<br />

konnte sich vor allem Russland innerhalb<br />

kürzester Zeit zum wichtigsten<br />

Markt entwickeln, dicht gefolgt<br />

von der USA auf Platz zwei.“ Auch in<br />

Sachen Wein produktion ist Russland<br />

ein wichtiger Wachstumsfaktor, denn<br />

dort unternimmt man – wie auch fast<br />

überall in Mittel- und Südosteuropa<br />

– seit einigen Jahren große Anstrengungen,<br />

um die Qualität der Weine<br />

zu verbessern und die Anbau flächen<br />

zu vergrößern. Vor allem im Süden<br />

Russlands – in der Kuban-Region um<br />

Krasnodar sowie um Stavropol und<br />

Rostov am Don – stehen heute rund<br />

70.000 Hektar Fläche unter Reben.<br />

Und die russische Regierung will<br />

diese Fläche in den kommenden fünf<br />

Jahren verdoppeln.<br />

Für die deutschen Winzer sind angesichts<br />

der weltweiten Wirtschaftskrise<br />

die Erwartungen vorsichtig optimistisch.<br />

Peter Winter, Präsident<br />

des Verbandes Deutscher Weinexporteure:<br />

„Während die übrige Exportwirtschaft<br />

2008 bereits eine<br />

abgeschwächte Entwicklung hinnehmen<br />

musste, konnten wir als derzeit<br />

achtgrößter Weinerzeuger in der Welt<br />

den Ausfuhrwert deutscher Weine im<br />

gleichen Zeitraum nochmals um elf<br />

Prozent steigern.“<br />

Die Entwicklung auf den Exportmärkten<br />

ist allerdings uneinheitlich. Konnte<br />

in den vergangenen Jahren vor allem<br />

der überaus erfolgreiche Export<br />

deutscher Qualitätsweine in die USA<br />

zu einem deutlichen Wachstum und<br />

größerer Wertschöpfung der Weiß-

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