G em eindezeitun g - Marktgemeinde Rauris
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11. Sept<strong>em</strong>ber 2011<br />
„125 Jahre Wetterwarte Sonnblick“<br />
Heuer im Sept<strong>em</strong>ber feiert das Sonnblickobservatorium<br />
das 125-jährige Jubiläum seines Bestehens und<br />
- noch b<strong>em</strong>erkenswerter - 125 Jahre ununterbrochene<br />
Beobachtungstätigkeit auf dies<strong>em</strong> Gipfel der Hohen<br />
Tauern. Durch die unermüdliche Arbeit über all<br />
die Jahre konnte ein weltweit einzigartiger Datensatz<br />
zusammengestellt werden, nirgendwo sonst gibt es<br />
eine ununterbrochene Messreihe vergleichbarer Länge<br />
von ein<strong>em</strong> mehr als 3000 m hohen Gipfel.<br />
Es war zu Beginn der 1880er Jahre als sich zwei<br />
sehr unterschiedliche Menschen, Ignaz Rojacher von<br />
den <strong>Rauris</strong>er Goldbergwerken, und Julius Hann, einer<br />
der führenden Meteorologen seiner Zeit, trafen<br />
und g<strong>em</strong>einsam den Bau eines Höhenobservatoriums<br />
planten. Der Bau konnte auf die Infrastruktur<br />
der damals noch existierenden Goldbergwerke zurückgreifen<br />
und gestaltete sich relativ klaglos. Am<br />
28. Januar 1885 schildert Rojacher in ein<strong>em</strong> ausführlichen<br />
Schreiben an den Hauptausschuss des Österreichischen<br />
Alpenvereins die Vorzüge des 3.106m<br />
Meter hohen Gipfels des Sonnblicks als Standpunkt<br />
einer meteorologischen Station in Verbindung mit<br />
einer Alpenvereinshütte.<br />
Am 2. Sept<strong>em</strong>ber 1886 konnte dann bereits der Betrieb<br />
mit Simon Neumayer als erst<strong>em</strong> Wetterwart<br />
aufgenommen werden. Der mit Stein aufgeführte<br />
Anomometerturm ragt aus d<strong>em</strong> Gebäude. Ihm fügt<br />
sich der Holzbau an, er dient den Zwecken des Alpenvereins<br />
und enthält außerd<strong>em</strong> das Gelehrtenzimmer<br />
für wissenschaftliche Untersuchungen und den<br />
Wohnraum des Wetterwartes.<br />
Bereits im Jahre 1891 waren durch den Tod von Ignaz<br />
Rojacher und den raschen Verfall des Goldbergbaus<br />
die weiteren Beobachtungen gefährdet. Der<br />
Schrägaufzug, der bis dahin die Hälfte des Weges<br />
überwand, verfiel und die Versorgung der Wetterstation<br />
(1500 m über d<strong>em</strong> Talboden) musste durch den<br />
Beobachter und bezahlte Träger durchgeführt werden.<br />
Die Lösung dieser finanziellen Krise konnte ein<br />
Jahr später durch die Gründung des Sonnblickvereins<br />
gefunden werden.<br />
Die Errichtung einer Seilbahn in den 1950er Jahren<br />
und ein kompletter Neubau des Observatoriums in<br />
den 1980ern, der auch einen Anschluss an das<br />
Stromnetz erhielt, ermöglichten eine starke Erweiterung<br />
des Betätigungsfeldes. Neben den Wetterbeobachtungen,<br />
die seit den Anfangstagen auch bei<br />
widrigsten Bedingungen kontinuierlich durchgeführt<br />
wurden, ist in der heutigen Zeit der Sonnblick Standort<br />
für viele verschiedene Fachgebiete geworden.<br />
Marktg<strong>em</strong>einde<br />
Berichte — Info<br />
Zurzeit werden Projekte zum Th<strong>em</strong>a Glaziologie<br />
(Untersuchung der Massenbilanz und des Abschmelzverhalten<br />
der Gletscher), Luftch<strong>em</strong>ie (etwa<br />
Messung von Ozon, Stickoxide und Aerosole), Biologie<br />
(Forschungen über Flechten und Bakterien) und<br />
Geophysik (Permafrost) durchgeführt. Neben der<br />
reinen Forschung ist die Messstation Sonnblick auch<br />
Teil des österreichischen Strahlenfrühwarnsyst<strong>em</strong>s,<br />
der Organisation zur Überwachung von Kernwaffen<br />
(CTPTO) sowie der internationalen Kooperation zum<br />
Schutz der Atmosphäre.<br />
Sonnblick Observatorium<br />
Winterzauber am Sonnblick !?<br />
Seite 6 GEM EINDE ZEI TUNG