Lösch' Deinen Durst lieber ungewöhnlich! - VeloVital
Lösch' Deinen Durst lieber ungewöhnlich! - VeloVital
Lösch' Deinen Durst lieber ungewöhnlich! - VeloVital
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Waldschule Knittelfeld:<br />
Ein „gewaldiges“ Erlebnis<br />
Kennen Sie den Moment, wenn Ihnen Menschen gegenübersitzen und mit<br />
einem Lächeln in den Augen davon berichten was sie geschaffen haben<br />
und was ihre Arbeit so wertvoll macht?<br />
Hätten Sie<br />
das gewusst?<br />
Das Tiermemory der Waldschule<br />
verrät allerlei<br />
Wissenswertes über die<br />
tierschen Bewohner.<br />
Mir gegenüber sitzt Inge<br />
Schafarik, ihres Zeichens ehrenamtliche<br />
Verantwortliche<br />
der Kinderfreunde Knittelfeld,<br />
guter Geist und Hauptinitiatorin<br />
der Waldschule Knittelfeld.<br />
Anfang 2008 erfolgte von Frau<br />
Schafarik der erste Gedanke an<br />
ein Projekt, Kindern die Natur<br />
körperlich wie auch geistig näher<br />
zu bringen. Dieser Gedanke<br />
ging an den Bürgermeister von<br />
Knittelfeld und mit tatkräftiger<br />
Unterstützung seitens der Gemeinde<br />
Knittelfeld, dem Forst-<br />
amt durch Oberförster Gerhard<br />
Gruber, der ausführenden Firma<br />
Holzbau Hickel und natürlich<br />
durch die Kinderfreunde<br />
Steiermark konnte dieses Vorzeigeprojekt<br />
in der Nähe der<br />
Brandner Hube in Mitterbach<br />
bei Knittelfeld im Juni 2009 eröffnet<br />
werden.<br />
Was hat diese Waldschule<br />
auf sich? Frau Schafarik und<br />
ich machen uns auf den Weg<br />
durch die Waldschule, das Erdgeschoß<br />
beinhaltet eine Holz-<br />
und Forscherwerkstätte in der<br />
alle Beteiligten ihre Objekte<br />
„Wer lernen will, Bäumen<br />
beim Wachsen zuzuhören,<br />
muss nicht gut hören,<br />
man muss nur selbst<br />
gut verwurzelt die Erde<br />
spüren.“<br />
aus dem Wald untersuchen<br />
und bearbeiten können. Im<br />
ersten Stock können alle Besucher<br />
präparierte Tiere in Lebensgröße,<br />
vom Wildschwein<br />
mit Frischlingen, Vögeln bis hin<br />
zu Murmeltier und Gams, betrachten<br />
und sogar angreifen.<br />
„Immer wieder verlieben sich<br />
hier Kinder in unsere Tiere“, so<br />
Schafarik.<br />
In der Waldschule werden den<br />
BesucherInnen durch sieben<br />
ausgebildete WaldpädagogInnen<br />
im Zuge von Führungen<br />
der Nutzen, die Schätze<br />
wie auch die Empfindlichkeit<br />
des Waldes nähergebracht. In<br />
Vertretung dieser Waldschule-<br />
Waldpädagogen treffe ich Elke<br />
Horvath, sie zeigt mir den Spielplatz,<br />
das großzügig angelegte<br />
Gelände rund um die Waldschule<br />
und auch hier entdecke<br />
Viel Interessantes erfahren<br />
die Kinder beim Spielen…<br />
Kleine ForscherInnen lernen<br />
die Natur zu entdecken...<br />
ich wieder dieses Leuchten in<br />
den Augen, wenn sie von ihrer<br />
Arbeit spricht. „Unsere Arbeit<br />
ist einfach schön, wir können<br />
hier in der Waldschule Kinder<br />
Kinder sein lassen, können mit<br />
ihnen das Leben im Wald begutachten,<br />
ihnen die Regeln<br />
des Waldes und jeden einzelnen<br />
Baum näher bringen und<br />
das Schönste, wir sind in der<br />
Natur, egal bei welchem Wetter.“<br />
Jährlich werden an die 2000<br />
Kinder, Jugendliche wie interessierte<br />
Erwachsene durch die<br />
Waldschule geführt und auch<br />
2012 hat die Waldschule wieder<br />
von Mai bis Oktober ihre Tore,<br />
gegen Voranmeldung bei den<br />
Kinderfreunden Knittelfeld, geöffnet.<br />
Waldschule Knittelfeld<br />
Kinderzentrum Knittelfeld<br />
Parkstraße 39<br />
8720 Knittelfeld<br />
Tel: +43 (0) 3512 / 75738<br />
kinderzentrum.<br />
knittelfeld@utanet.at<br />
www.kinderzentrum.at<br />
Trickreiche Tiermütter<br />
Allein in der Steiermark erblicken im Mai Tausende von jungen<br />
Wildtieren das Licht der Welt. Damit Junghasen, Auerhuhnküken,<br />
Rehkitze oder Fuchswelpen die gefahrvollen ersten Wochen überleben,<br />
wenden Tiermütter zum Teil ganz besondere Tricks an.<br />
Vögel bauen Nester, Füchse, Murmeltiere und<br />
Dachse graben Baue, wo sie ihren Nachwuchs<br />
großziehen. Was aber ist mit den Jungtieren,<br />
die weder im warmen Nest noch im sicheren<br />
Bau sitzen?<br />
Junge Hasen verbringen die ersten Wochen bei<br />
jedem Wind und Wetter in einer Bodenmulde<br />
unter freiem Himmel. Damit<br />
Feinde den Hasennachwuchs<br />
„<br />
nicht finden, liegen die Jungen<br />
still und bewegungslos zusammengekauert.<br />
Durch ihre Tarnfärbung<br />
sind sie fast unsichtbar.<br />
Um niemanden auf ihren Nachwuchs<br />
aufmerksam zu machen,<br />
werden die Hasenjungen nur einmal täglich<br />
von der Mutter aufgesucht und gesäugt - meist<br />
während der Dunkelheit der Abendstunden.<br />
Die Jungen können die langen Abstände zwischen<br />
den Säugezeiten nur deshalb überstehen,<br />
weil die Muttermilch äußerst nahrhaft ist.<br />
Die Milch des Europäischen Feldhasen enthält<br />
23% Fett, womit sie weitaus reichhaltiger ist als<br />
etwa Kuh- oder Ziegenmilch.<br />
Auch Rehkitze werden von der Mutter in den<br />
ersten Wochen allein abgelegt und nur aufgesucht,<br />
wenn sie ihr Junges säugt. Der Nachwuchs<br />
liegt gut getarnt im weiß gefleckten Jugendkleid<br />
in der Wiese. Die Rehgeiß hält sich<br />
aber in der Nähe ihres Nachwuchses auf, und,<br />
falls notwendig, verteidigt sie ihre Kitze auch<br />
vehement gegen Feinde.<br />
Noch sind die Fuchswelpen in der Obhut<br />
ihrer Mutter, doch schon in wenigen Wochen<br />
müssen sie alleine für ihren<br />
Lebensunterhalt sorgen.<br />
Alles in Deckung,<br />
und Mama wird´s<br />
schon richten!<br />
Weit schwieriger als Säugetiere haben es da Vögel,<br />
noch dazu wenn ihre Jungen Nestflüchter<br />
sind und Insektennahrung brauchen. In diesem<br />
Fall folgen die Kleinen der Mutter schon nach<br />
wenigen Stunden. Eine Auerhenne zeigt ihrem<br />
Nachwuchs zwar, wo etwas Essbares zu finden<br />
ist, aber aufpicken müssen es die Kleinen schon<br />
selber. Taucht in diesem Fall ein Feind auf, gibt<br />
es nur eine Devise: Alles in Deckung,<br />
und Mama wird´s schon richten! Wäh-<br />
rend die kleinen Federbälle plötzlich<br />
wie vom Erdboden verschluckt sind,<br />
“<br />
versucht die Auerhenne die Aufmerksamkeit<br />
des Feindes ganz auf sich<br />
zu lenken. Mit hängendem Flügel<br />
täuscht sie dem Fuchs eine verletzte<br />
leichte Beute vor und lockt ihn mit diesem<br />
Trick von ihrem Nachwuchs fort. Meist fällt der<br />
Fuchs darauf herein und geht leer aus, und die<br />
hungrigen Fuchswelpen, welche sich daheim<br />
vor dem Bau balgen, müssen warten, bis ihre<br />
Mutter woanders Beute macht.<br />
Wenn Mähwerk und Traktor wieder über die<br />
Wiesen fahren, geht die Strategie von Junghasen<br />
und Rehkitzen aber nur allzu leicht ins<br />
Auge. Denn wer sich jetzt drückt anstatt davonzulaufen,<br />
der gerät unter die Räder oder ins<br />
Mähwerk. Dazu Bezirksjägermeister Jörg Regner:<br />
„Damit Jungwild nicht ausgemäht wird, ersuchen<br />
wir die Landwirte um besondere Umsicht<br />
beim ersten Schnitt, um alljährlich hunderten<br />
Rehkitzen beim Mähen das Leben zu retten.“<br />
22 AICHFELDMURBODEN 23