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CHAI-aktuelle-Ausgabe

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ÖZNUR YADIKAR<br />

Träumen und Istikhara<br />

Wir träumen doch alle…<br />

von Reichtum, von Liebe, von Frieden<br />

Wir träumen tagsüber<br />

Tagträume und sind mit<br />

der Aufmerksamkeit nicht<br />

mehr in der uns umgebenden<br />

Situation, ob nun<br />

Schule, Arbeit oder unter<br />

Menschen. Oft reißen uns<br />

bestimmte Ereignisse oder<br />

überraschende Momente<br />

aus der Routine des Alltags<br />

und beanspruchen innere<br />

Kräfte, sogar wenn wir<br />

nach außen hin funktionieren,<br />

beschäftigen sie uns<br />

im Unterbewusstsein. Es<br />

wird Nacht. Am nächsten<br />

Tag erinnern wir uns dann<br />

irgendwie nur noch an ganz<br />

fantastische und eigenartig<br />

zusammengeratene Trauminhalte<br />

von der letzten<br />

Nacht. Nur die wenigsten<br />

von uns nehmen diese<br />

Bewusstseinsverzerrungen<br />

während des Schlafes ernst<br />

und verstehen sie. Vielleicht<br />

nennen wir sie auch deshalb<br />

Träume, weil Träume<br />

für die Realität nicht direkt<br />

fassbare Vorstellungen und<br />

Wünsche oder Ängste der<br />

Seele darstellen.<br />

Die Biologie des Träumens:<br />

Schon Aristoteles bezeichnete<br />

das Traumgeschehen<br />

als Seelenaktivität. Biologisch<br />

gesehen, ist der Traum<br />

hingegen nur ein anderer<br />

Zustand des Bewusstseins<br />

als der Wachzustand am<br />

Tage. Zum Beispiel ist,<br />

während wir träumen, das<br />

Bewegungszentrum des<br />

Gehirns weitgehend inaktiv,<br />

um unseren Körper vor<br />

Selbstverletzung zu schützen,<br />

physiologische Prozesse<br />

wie der Puls und Atemfrequenz<br />

etc. bleiben unverändert,<br />

nicht allein deshalb<br />

fühlen sich unsere Träume<br />

sehr echt an. Über die<br />

Aktivität der Hirnströme,<br />

die mithilfe von Sensoren<br />

des EEG gemessen werden,<br />

können Traumphasen<br />

temporal und physiologisch<br />

unterschieden werden.<br />

Die Inhalte bleiben jedoch<br />

weiterhin rätselhaft und<br />

sind allein dem Träumenden<br />

und seinem Erinnerungsvermögen<br />

vorbehalten. Wir<br />

träumen in der so genannten<br />

REM-Phase des Schlafzyklus<br />

- zu verstehen als<br />

“rapid-eye-movement“ - d.h.<br />

während wir träumen, stellt<br />

sich unsere Muskelaktivität<br />

ein, aber die Augen unter<br />

den geschlossenen Lidern<br />

bewegen sich sehr schnelldaher<br />

der Name „rapid eye-“.<br />

Das ist nämlich die Phase,<br />

in der unsere täglichen<br />

Erlebnisse abgerufen und<br />

abgespeichert werden. Erst<br />

kürzlich ist wissenschaftlich<br />

belegt worden, dass<br />

ein Schlafzyklus mit vielen<br />

REM-Phasen, für Lernprozesse<br />

förderlich ist, so<br />

werden vor dem Schlafengehen<br />

eingeprägte Lerninhalte<br />

besser erinnert. Ebenso<br />

werden beim Aufwachen<br />

unmittelbar nach einer<br />

REM-Phase auch meist sehr<br />

detailgenau an die Trauminhalte<br />

erinnert. Es gibt<br />

bis zu sieben Träume in der<br />

Nacht. Selten aber erinnern<br />

wir uns an alle Inhalte einer<br />

traumreichen Nacht.<br />

Träume sind zwar oft<br />

unverständlich konstruiert<br />

und scheinen belanglos,<br />

doch erfüllen sie in jedem<br />

Fall die Funktion, Tagesgeschehen<br />

zu strukturieren,<br />

42//<strong>CHAI</strong>

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