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50 Jahre Lutherkindergarten - Zur Luthergemeinde

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THEOLOGISCHER BEITRAG<br />

Bedeutung und Funktion evangelischer<br />

Kindertageseinrichtungen<br />

1. Zahlen und Fakten<br />

Gegenwärtig befinden sich 17 % aller Kindertagesstätten<br />

und Horte (8.400 Einrichtungen)<br />

in evangelischer Trägerschaft. In<br />

ihnen werden <strong>50</strong>7.000 Kinder von 66.000<br />

pädagogischen Kräften betreut.<br />

Im Dekanat Mainz gibt es 13 evangelische<br />

Einrichtungen mit 900 Kindergartenplätzen.<br />

In ihnen sind 100 Erzieherinnen und<br />

Erzieher tätig.<br />

2. Menschenbild und Bildung aus christlicher<br />

Sicht<br />

Kindertageseinrichtungen werden nicht<br />

mehr allein unter dem Gesichtspunkt der<br />

Betreuung gesehen, sondern sie dienen der<br />

elementaren Bildung der Kinder. Das evangelische<br />

Bildungsverständnis gründet hierbei<br />

im christlichen Menschenbild:<br />

- Die Würde der Menschen ist unverbrüchlich<br />

und ihr Wert hängt nicht von ihren<br />

Leistungen ab,<br />

- sie leben nicht für sich allein, sondern in<br />

Beziehungen: zu Gott und zu den Mitmenschen,<br />

- sie sind ganzheitliche Wesen mit Körper,<br />

Seele und Geist,<br />

- sie machen Fehler, erliegen Versuchungen<br />

und bedürfen der Vergebung.<br />

Bildung ist ein ganzheitlicher und lebenslanger<br />

Prozess, der auf Mündigkeit und Verantwortung<br />

abzielt und der sich in Freiheit<br />

vollzieht.<br />

Kindern wird der Raum eröffnet, sich als eigenständige<br />

Persönlichkeiten zu entwickeln.<br />

Ihr Urteilsvermögen und Sozialverhalten,<br />

ihre Kreativität, Fantasie und Spiritualität<br />

werden gefördert.<br />

Darüber hinaus ist der Evangelischen Kir-<br />

10<br />

che wichtig, für Bildungsgerechtigkeit und<br />

Chancengleichheit einzutreten. Unabhängig<br />

von ihrer sozialen und kulturellen Herkunft<br />

werden Kinder aufgenommen und begleitet.<br />

Dies bezieht sich ebenso auf die Integration<br />

von Heranwachsenden mit einer Behinderung.<br />

3. Religiöse Bildung der Kinder<br />

Schon im frühen Alter setzen sich die Mädchen<br />

und Jungen mit den großen Lebensfragen<br />

auseinander:<br />

- Wer bin ich, wo komme ich her und wer<br />

darf ich sein?<br />

- Wo finde ich Schutz und Geborgenheit?<br />

- Warum müssen wir sterben? Was kommt<br />

nach dem Tod?<br />

- Warum gibt es Leiden und Böses in der<br />

Welt?<br />

Außerdem nehmen die Kinder wahr, dass<br />

sie in einer kulturell und religiös vielfältigen<br />

Welt aufwachsen.<br />

Vor diesem Hintergrund vermitteln die<br />

evangelischen Kindertageseinrichtungen<br />

christliche Wertvorstellungen, Überzeugungen<br />

und Verhaltensweisen. Die Kinder sollen<br />

nicht »indoktriniert« werden, wohl aber das<br />

christliche Glaubensangebot kennenlernen.<br />

Entlang des Kirchenjahres werden Feste<br />

gefeiert, Räume geschmückt, Geschichten<br />

erzählt und Lieder gesungen (z. B. zu Ostern<br />

und Weihnachten, St. Martin und Erntedank).<br />

Aber auch die Beschäftigung mit<br />

Festen und Speisen aus anderen Religionen<br />

(insbesondere dem Islam) fördert den respektvollen<br />

und toleranten Umgang mit dem<br />

Andersartigen.<br />

Durch das Beten vor den Mahlzeiten, das<br />

Feiern von Kindergarten- und Familiengottesdiensten<br />

und die Mitwirkung an Ge-

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