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fvtgermersheim.de MERHABA GERMERSHEIM<br />

50 Jahre Deutsch-Türkisches Anwerbeabkommen und Eröffnung der Interkulturellen<br />

Woche 2011 vom 25. September bis 15. November 2011<br />

TEG zeigte authentische Dokumente zum Thema 50 Jahre Anwerbeabkommen mit der Türkei.<br />

Eröffnet wurde die Interkulturelle Woche am Sonntag, <strong>den</strong> 25. September 2011 unter großem Anteil der örtlichen Prominenz<br />

und der türkischen und deutschen Vereine.<br />

„50 Jahre Gastarbeiter in Deutschland“ war das große Thema und Motto dieses Tages.<br />

„Wie war es damals?“ Damals, als die Anwerbung Deutschlands bis in die Türkei drang? Die Landwirtschaft in der Türkei,<br />

mit ihren kargen Bö<strong>den</strong>, ernährte die Menschen. Aber es gab einen Mangel an Arbeitsplätzen für junge Menschen,<br />

da es kaum Industrie im Land gab. Mit diesem Ruf aus dem aufstreben<strong>den</strong>,<strong>noch</strong> jungen industriellen Land hoch im<br />

Nor<strong>den</strong>, aus Deutschland das dringend Arbeitskräfte brauchte, Arbeitsstellen und guten Lohn versprach, konnten die<br />

Menschen in Türkei Hoffnung schöpfen. Hoffnung auf ein bischen Teilhabe am Wohlstand.<br />

Zuerst kamen junge Menschen, zumeist Männer, junge Familienväter. Es war <strong>nicht</strong> leicht, Abschied zu nehmen, um in<br />

eine doch unbekannte und ungewisse Zukunft zu gehen, ohne Beistand der Familie, die in der Türkei einen sehr hohen<br />

Stellenwert hat. Viel hatten sie <strong>nicht</strong> mitzunehmen: einen Koffer mit wenigen Erinnerungen, ein paar Kleidungsstücke,<br />

Fotos, <strong>den</strong> Gebetsteppich, aber vor allen die ideellen Dinge, <strong>den</strong> Glauben und die Normen und Werte der Gesellschaft,<br />

aus der sie kamen.<br />

Die Erwartungen waren <strong>nicht</strong> sehr hoch, <strong>den</strong>n sie wollten nur solange bleiben, bis sie sich die notwendigen Dinge des<br />

Lebens leisten konnten, um zu Hause weiterzumachen.<br />

Trotz der geringen Erwartungen, war die Umstellung sehr groß. Fan<strong>den</strong> die Ankömmlinge doch kaum etwas, was sie<br />

aus ihrer Heimat kannten. In ländlichen Gebieten gab es deutsches Gemüse: Verschie<strong>den</strong>e Krautsorten, Salat, Karotten,<br />

Zwiebeln, Kartoffeln und wenig mehr. Schaffleisch? Selten! Es wur<strong>den</strong> auch kaum Schafe gehalten und die Beschaffung<br />

war anfangs schwierig. Den Glauben leben? Es gab <strong>noch</strong> keine Muslime in Deutschland und auch <strong>noch</strong> keine<br />

Gebetshäuser.<br />

Warenhäuser, in <strong>den</strong>en all das angeboten wird, was man von zu Hause kannte, auch <strong>nicht</strong>. Also mussten sie sich arangieren.<br />

Männerwohngemeinschaften bildeten sich. Zweckgemeinschaften. Freizeit war <strong>nicht</strong> so wichtig. Stand doch an erster<br />

Stelle das Geldverdienen. Geld, um die Familie in der Türkei zu ernähren. Nicht nur Geld für die eigene Familie, sondern<br />

häufig auch Geld, um Erleichterungen für das Heimatdorf 20 zu finanzieren.

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