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Magazin für Stifter, Stiftungen und engagierte ... - Werte Stiften

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<strong>Werte</strong> stiften<br />

<strong>Magazin</strong> <strong>für</strong> <strong>Stifter</strong>, <strong>Stiftungen</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>engagierte</strong> Menschen<br />

Denkmalen neues<br />

Leben einhauchen<br />

Deutsche Stiftung Denkmalschutz<br />

seit über 25 Jahren aktiv<br />

Mädels vor, noch ein Tor!<br />

Abschluss der Aktion der<br />

Dietmar Hopp Stiftung<br />

Wir helfen gern!<br />

Individuelle Mitarbeiter-<br />

Spendenaktion der ERGO Direkt<br />

www.werte-stiften.de<br />

06.2011 . 3. Jahrgang<br />

5,80 Euro<br />

Rolf Zuckowski engagiert sich <strong>für</strong> eine musikalische Kindheit<br />

Kinder<br />

brauchen Musik


Editorial<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

mit großen Hoffnungen geht das deutsche <strong>Stifter</strong>wesen<br />

in das zweite Jahrzehnt unseres Jahrh<strong>und</strong>erts. Die Hoffnungen<br />

fußen auf dem Ergebnis des ersten Jahrzehnts,<br />

denn dieses war geprägt von einem ungekannten Wachstum<br />

der <strong>Stifter</strong>zahl. Wie der B<strong>und</strong>esverband Deutscher<br />

<strong>Stiftungen</strong> jetzt bekannt gab, erlebte allein der Verband<br />

eine Verdoppelung der Stiftungszahlen in nur zehn Jahren.<br />

Dieses Jahrzehnt war aber auch das Jahrzehnt der<br />

Reformen des Stiftungs- <strong>und</strong> Stiftungssteuerrechts. Drei<br />

große b<strong>und</strong>esgesetzliche Reformen, die Reform sämtlicher<br />

Landesgesetze <strong>und</strong> zahlreiche untergesetzliche Neuregelungen<br />

wurden in Angriff genommen <strong>und</strong> sind größtenteils<br />

verwirklicht worden.<br />

Wie der Vorstandsvorsitzende des B<strong>und</strong>esverbandes<br />

Deutscher <strong>Stiftungen</strong> Dr. Wilhelm Krull auf dem Deutschen<br />

StiftungsTag 2011 in Stuttgart ausführte, kommt es<br />

jetzt darauf an, dass diese guten Rahmenbedingungen<br />

<strong>und</strong> die dadurch erreichte Motivation zum <strong>Stiften</strong> nicht<br />

durch unsensible Einzelmaßnahmen des Gesetzgebers<br />

oder der Verwaltung beschädigt werden. Hier habe es in<br />

den letzten Monaten durchaus Anlass zu großer Sorge im<br />

Zusammenhang mit dem Steuervereinfachungsgesetz<br />

<strong>und</strong> dem neuen Anwendungserlass Abgabenordnung gegeben.<br />

Entwarnung gebe es nicht, aber es sei ein Fortschritt,<br />

dass Anfang Mai ein Prozess startete, der auf befriedigende<br />

Lösungen <strong>für</strong> das Stiftungswesen hinauslaufen<br />

dürfte.<br />

Gerade die Vereinfachung des Stiftungsrechts seit dem<br />

Jahr 2001 hat entscheidend dazu beigetragen, dass es in<br />

Deutschland in den letzten Jahren zu einem regelrechten<br />

Stiftungsboom gekommen ist. Immer mehr Menschen<br />

folgen dem Trend in den USA, dass gesellschaftliche Aufgaben<br />

durch <strong>Stiftungen</strong> initiiert <strong>und</strong> getragen werden. In<br />

den USA gehört es zum guten Ton, einen Teil seines Vermögens<br />

<strong>für</strong> gute Zwecke zu verwenden.<br />

B<strong>und</strong>esweit gibt es derzeit mehr als 18.100 rechtsfähige<br />

<strong>Stiftungen</strong> bürgerlichen Rechts. Der überwiegende<br />

Teil hat seinen Sitz in Westdeutschland . Mehr als 70 Prozent<br />

aller <strong>Stiftungen</strong> sind erst nach der Wende errichtet<br />

worden. Allein im letzten Jahr sind 824 neue <strong>Stiftungen</strong><br />

gegründet worden. R<strong>und</strong> 96 Prozent aller <strong>Stiftungen</strong> verfolgen<br />

gemeinnützige Zwecke <strong>und</strong> geben jährlich <strong>für</strong> satzungsgemäße<br />

Zwecke 17 Milliarden Euro aus. In den fünf<br />

neuen B<strong>und</strong>esländern (ohne Berlin) ist das Stiftungswesen<br />

bedingt durch über 40 Jahre sozialistische Zwangsherrschaft<br />

noch in den Kinderschuhen. Nur 6,5 Prozent<br />

aller <strong>Stiftungen</strong> befinden sich dort. Hier sieht der Verband<br />

noch einen gewaltigen Aufklärungsbedarf.<br />

Zwar haben sich in letzter Zeit die wirtschaftlichen<br />

Rahmenbedingungen leicht eingetrübt, dennoch glaubt<br />

der Verband, dass sich die Zahl der Neuerrichtungen von<br />

<strong>Stiftungen</strong> auf einem hohen Niveau einpendeln werden.<br />

Gewachsener Wohlstand, der demographische Wandel<br />

<strong>und</strong> die einsetzende Erbschaftswelle, sowie die gestiegene<br />

Bereitschaft zum Engagement sind die Antriebsmotoren<br />

dieser Entwicklung. Es ist zu hoffen, dass dieser<br />

Motor nicht zu stark ins Stottern gerät.<br />

In diesem Sinne<br />

Dr.Wolf-R. Scharff<br />

Chefredakteur<br />

dr.wolf-r.scharff@werte-stiften.de<br />

<strong>Werte</strong> stiften ❚ 3


Foto: NABU/T. Dove<br />

4 ❚ <strong>Werte</strong> stiften<br />

Natur wieder ganz Natur<br />

sein lassen<br />

ist der Gr<strong>und</strong>satz der Nabu-<br />

Stiftung, die Naturschutzflächen<br />

ankauft, pachtet <strong>und</strong><br />

verwaltet.<br />

Seite 44


Inhalt<br />

Portraits<br />

8 „Kinder brauchen Musik“<br />

Rolf Zuckowski setzt sich <strong>für</strong> aktive musikalische<br />

Kindheit ein<br />

10 Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz<br />

Die Stiftung haucht seit über 25 Jahren Denkmalen<br />

neues Leben ein<br />

Meldungen<br />

14 Denkmal <strong>für</strong> Gründer der Sparkasse Starkenburg<br />

14 Der Organspende ein Gesicht geben<br />

15 Mode <strong>für</strong> den guten Zweck<br />

15 Schule trifft Wissenschaft<br />

16 Forschen, Staunen <strong>und</strong> Entdecken<br />

16 Jahresbilanz der Stiftung Nord/LB Öffentliche<br />

17 Natalia Wörner engagiert sich <strong>für</strong> Kinder in Kenia<br />

17 Fördermittelführer 2011<br />

18 Mutiger Einsatz <strong>für</strong> Menschenrechte<br />

18 Knapp 80.000 Euro <strong>für</strong> Schulprojekt in Angola<br />

18 Kinder sind unsere Zukunft<br />

Aktuelles<br />

20 Der etwas andere Brückenbau<br />

Arbeiterwohlfahrt Bamberg gründet Stiftung<br />

22 Ein besonderer Muttertag<br />

40. Treuhandstiftung der SOS-Kinderdorf-Stiftung<br />

23 Galerie der Hall of Fame des deutschen Sports<br />

Gemälde von 45 Sporthelden werden ausgestellt<br />

24 <strong>Stifter</strong>gemeinschaft im Schongauer Land gegründet<br />

26 Tag des deutschen Familienunternehmens<br />

27 Das rollende Musikzimmer in Frankfurt<br />

28 Zum Wohle kranker Kinder <strong>und</strong> Jugendlicher<br />

Rolf Mergenthaler Kinder- <strong>und</strong> Jugendklinik Fürth<br />

Stiftung errichtet<br />

30 Mädels vor, noch ein Tor!<br />

Abschluss der Aktion der Dietmar Hopp Stiftung<br />

32 50 Jahre Amnesty International<br />

Gründungsgeschichte <strong>und</strong> Kurzportrait<br />

34 Beitrag zum Zusammenhalt unserer Gesellschaft<br />

40-jähriges Bestehens der ZEIT-Stiftung<br />

36 Ohne sicheren Zufluchtsort<br />

Flüchtlinge aus Libyen vor ungewisser Zukunft<br />

<strong>Werte</strong> stiften ❚ 5


Berichte <strong>und</strong> Kampagnen<br />

37 Realschüler-Projekt der Kreuzberger Kinderstiftung<br />

Auslandsstipendien an Realschüler<br />

38 Wie funktionieren <strong>Stifter</strong>gemeinschaften?<br />

Am Beispiel der <strong>Stifter</strong>gemeinschaft der<br />

Sparkasse Amberg-Sulzbach<br />

40 Wir helfen gern!<br />

Individuelle Mitarbeiter-Spendenaktion<br />

der ERGO Direkt<br />

42 Sicherheit <strong>für</strong> Kinder<br />

Sich mutig <strong>und</strong> selbstbewusst zur Wehr setzen<br />

44 Nationales Naturerbe<br />

Die NABU-Stiftung kurz <strong>und</strong> bündig<br />

Herausgeber (V. i. S. d. P.):<br />

Dieter Weisner, dieter.weisner@werte-stiften.de<br />

Stephan Bühring, stephan.buehring@werte-stiften.de<br />

Verlag:<br />

Bühring <strong>und</strong> Weisner Verlagsgesellschaft GbR<br />

Bayreuther Straße 1, 91054 Erlangen<br />

Telefon 0 91 31.5 30 20-83, Fax 0 91 31.5 30 20-89<br />

www.werte-stiften.de, info@werte-stiften.de<br />

Chefredakteur:<br />

Dr. Wolf-R. Scharff, dr.wolf-r.scharff@werte-stiften.de<br />

6 ❚ <strong>Werte</strong> stiften<br />

Impressum<br />

Redaktion:<br />

Dieter Weisner, Stephan Bühring, Michael Kniess,<br />

Johannes Eichhammer,Andrea Löb, Karola Weisner<br />

Autoren:<br />

Andrea Rupprecht, Horst Ohlmann<br />

Anzeigen:<br />

Thomas Michl, Telefon 0 91 31.5 30 20-83<br />

thomas.michl@werte-stiften.de<br />

Förderpreise / Wettbewerbe<br />

45 Integration durch Musik<br />

Liz Mohn Kultur- <strong>und</strong> Musikstiftung<br />

45 Forschen <strong>für</strong> heimische Wildtiere lohnt sich!<br />

Forschungspreis 2011 der Deutsche Wildtier Stiftung<br />

45 James Dyson Award 2011<br />

<strong>für</strong> Designer, Ingenieur <strong>und</strong> Problemlöser<br />

Vermögen <strong>und</strong> Finanzen<br />

46 Stiftungsvermögen Test 2011<br />

Baden-Württembergische Bank ist bester Manager<br />

Recht <strong>und</strong> Steuern<br />

48 Die <strong>Stifter</strong>gemeinschaft der Sparkasse<br />

Best Practice Beispiele<br />

Personalien<br />

51 Personen <strong>und</strong> Personalien<br />

Produktion:<br />

bühring design <strong>und</strong> werbeagentur, Erlangen<br />

www.buehring-media.de<br />

Abonnement:<br />

Jahresabonnement Deutschland 22 Euro frei Haus<br />

Auflage 10.000 Stück. <strong>Werte</strong> stiften erscheint vier Mal<br />

im Jahr. Es gelten die AGB der Bühring <strong>und</strong> Weisner<br />

Verlagsgesellschaft GbR <strong>und</strong> die Anzeigenpreisliste<br />

vom 01.01.2011


Die Deutsche Stiftung<br />

Denkmalschutz<br />

lässt die Vergangenheit<br />

in der Gegenwart wieder<br />

lebendig werden<br />

Seite 10<br />

Foto: Deutsche Stiftung Denkmalschutz / ML Preiss<br />

<strong>Werte</strong> stiften ❚ 7


Portraits<br />

Rolf Zuckowski engagiert sich im Bereich der Musikförderung mit der im Jahr 2004 gegründeten Stiftung „Kinder brauchen Musik“<br />

Kinder brauchen Musik<br />

8 ❚ <strong>Werte</strong> stiften<br />

Rolf Zuckowski setzt sich <strong>für</strong> aktive musikalische Kindheit ein<br />

„Musik kann eine Brücke sein“, ist sich Rolf Zuckowski sicher.<br />

Der 64-jährige Liedermacher setzt sich mit seiner Stiftung<br />

„Kinder brauchen Musik“ <strong>für</strong> eine musikalische Kindheit<br />

ein. „Ich möchte mit meiner Stiftungsarbeit erreichen, dass<br />

auch Kinder in benachteiligten sozialen Verhältnissen aktiv<br />

Musik machen <strong>und</strong> erleben können.“ Denn <strong>für</strong> ihn <strong>und</strong><br />

seine Frau Monika, mit der Rolf Zuckowski die Stiftung im<br />

Jahr 2004 gründete, dient Musikförderung bei Kindern<br />

nicht nur ihren musikalischen Talenten. Vielmehr stärke sie<br />

ihre Persönlichkeit, ihre Kreativität <strong>und</strong> Ausdruckskraft, ihre<br />

von Michael Kniess<br />

Foto: Stiftung Kinder brauchen Musik<br />

Lernfreude <strong>und</strong> ihre sozialen Fähigkeiten <strong>und</strong> diene somit<br />

in hohem Maße dem Wohl <strong>und</strong> der Zukunft unserer Gesellschaft,<br />

wie Zuckowski unterstreicht. „Da die staatliche Bildung<br />

<strong>und</strong> Erziehung einen solchen Musikunterricht nicht<br />

ausreichend leisten kann, haben wir diese Stiftung errichtet.“<br />

Im Mittelpunkt der Stiftungsarbeit des <strong>engagierte</strong>n Wohltäters<br />

steht vor allem die Förderung von Musikprojekten<br />

mit integrativen <strong>und</strong> ganzheitlichen Ansätzen, in denen<br />

Musik beispielsweise mit Spiel, Theater oder Bewegung<br />

kombiniert wird, um soziale Fähigkeiten <strong>und</strong> Strukturen zu


stärken. Auch grenzüberschreitende <strong>und</strong> integrative Projekte<br />

von Kindern mit <strong>und</strong> ohne Behinderungen liegen dem<br />

Hamburger, der seine musikalische Laufbahn in den<br />

1960ern mit der Band „The beAthovens“ begann, am Herzen.<br />

Eine entscheidende Rolle <strong>für</strong> die Stiftungsgründung<br />

Zuckowskis, der sich schon seit langem <strong>für</strong> verschiedene<br />

gemeinnützige Projekte betätigt, spielte dabei dessen Berater<br />

Dr. Klaus Rollin, der auch die Bürgerstiftung in Hamburg<br />

mitbegründet hat. „Als wir von ihm mehr über den Charakter<br />

von <strong>Stiftungen</strong> erfahren haben, nämlich, dass diese eigentlich<br />

<strong>für</strong> immer gegründet sind, war klar, dass ein solches<br />

Vorhaben genau das richtige <strong>für</strong> uns ist“, so der bekannte<br />

Autor von Kinderliedern.<br />

Musikprojekte mit integrativen<br />

<strong>und</strong> ganzheitlichen Ansätzen<br />

„Eine aktive musikalische Kindheit erleben können“, das<br />

ist der Wunsch Zuckowskis. Für ihn spielt Musik nicht nur<br />

<strong>für</strong> das Erwachsenwerden eine große Rolle, sondern auch<br />

insbesondere <strong>für</strong> die Kindheit selbst. Der Familienvater ist<br />

der Ansicht, dass „Kinder in unserer Gesellschaft viel zu oft<br />

nur auf ihre Zukunft als K<strong>und</strong>e, Arbeitnehmer oder Rentenversorger<br />

projiziert werden.“ Mit seinem Engagement möchte<br />

Zuckowski diesem Denken etwas entgegensetzen. Die Arbeit<br />

der Stiftung versteht sich nicht als Talent- oder Einzelförderung,<br />

sondern stellt das Fördern von Musizieren <strong>und</strong> Singen<br />

in der Gemeinschaft in den Mittelpunkt. Mit seiner Stiftungsarbeit<br />

verbindet der Hamburger die Absicht, dass Kinder<br />

durch seine Projekte eine unwiederbringlich schöne, sinnvoll<br />

ausgestaltete Zeit erleben können. „Dabei sollen sie<br />

eine positive Gr<strong>und</strong>haltung <strong>für</strong> ihr Leben gewinnen <strong>und</strong><br />

Erfahrungen sammeln, die sie vielleicht ihrerseits an Kinder<br />

weitergeben, wenn sie selbst erwachsen sind.“<br />

Eines dieser Projekte, welches gleichzeitig im Fokus der<br />

Stiftungsarbeit steht, ist „Eine Klassenreise zur Musik“. Seit<br />

vier Jahren wird Drittklässlern unter Anleitung pädagogisch<br />

ambitionierter Künstler in Gruppen ein intensives Musikerlebnis<br />

zum Eintauchen <strong>und</strong> Mitgestalten geboten, verb<strong>und</strong>en<br />

mit dem Ziel, die Lobby <strong>für</strong> Kinder <strong>und</strong> einen besseren Musikunterricht<br />

zu stärken. Die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler können<br />

eine Woche lang singen <strong>und</strong> musizieren, eine Aufführung <strong>für</strong><br />

die Eltern einstudieren, sowie Orchesterinstrumente kennen<br />

lernen <strong>und</strong> ausprobieren. Aktuell knüpft die Stiftung mit<br />

einer deutsch-polnischen „Klassenreise zur Musik“ an diese<br />

Foto: Stephan Malzkorn<br />

Portraits<br />

Zuckowski begann seine musikalische Laufbahn in den 1960ern<br />

Arbeit an. „Die guten Erfahrungen, die wir bisher gemacht<br />

haben, wollen wir jetzt auf bilingualer Ebene fortsetzen“, so<br />

Stiftungsgründer Zuckowski. Zehnjährige Kinder aus Polen<br />

<strong>und</strong> Deutschland werden eine Woche lang gemeinsam singen,<br />

spielen, basteln, aber auch in der Küche Dinge gemeinsam<br />

machen. Die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler können sich im<br />

Rahmen dieses Projekts kindgerecht mit dem Thema Europa<br />

beschäftigen, dessen kulturelle Vielfalt ebenso wie Gemeinsamkeiten<br />

entdecken.<br />

Daneben vergibt die Stiftung, deren Stiftungsrat auch Rolf<br />

Zuckowskis Tochter Anuschka angehört, in diesem Jahr erstmals<br />

gemeinsam mit den Liedermachern Detlev Jöcker <strong>und</strong><br />

Volker Rosin den „Deutschen Kita-Musikpreis“ an Kindergärten<br />

<strong>und</strong> Kindertagestätten <strong>für</strong> ein beispielhaftes aktives<br />

Musikleben mit Vorschulkindern. Mit acht gleichrangigen<br />

Preisen, dotiert mit je 1.000 Euro, sollen Aktivitäten aus der<br />

ganzen Bandbreite des Singens <strong>und</strong> Musizierens im Vorschulbereich<br />

gewürdigt werden. Die Stiftung arbeitet sowohl fördernd<br />

als auch operativ, indem sie eigene Musikprojekte ins<br />

Leben ruft <strong>und</strong> ausführt.<br />

„Kinder brauchen Musik“ bei der Hamburger Sparkasse<br />

Spendenkonto 1 265 300 200, BLZ 200 505 50. ◆<br />

� www.kinderbrauchenmusik.de<br />

<strong>Werte</strong> stiften ❚ 9


Portraits<br />

Dem Schlösschen im Hofgarten in Wertheim drohte der Abbruch. Fotos: Deutsche Stiftung Denkmalschutz / ML Preiss<br />

Jeden Tag flanieren Besucher durch den Park des Schlösschens<br />

im Hofgarten in Wertheim <strong>und</strong> können sich an der<br />

w<strong>und</strong>erschönen Kulisse erfreuen. Im Jahr 2000 schien das<br />

Schloss dem Tode geweiht zu sein. Ein Abbruch drohte. Mit<br />

Hilfe der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) ist aus<br />

dem baufälligen Rokokoschlösschen zehn Jahre später ein<br />

Schmuckstück geworden. Dass Schlösser, Burgen, Standbilder<br />

u. Ä. faszinierende Zeugen der Vergangenheit sind, erfährt<br />

man bereits im Kindesalter. Hier wird auf einmal die Vergangenheit<br />

in der Gegenwart lebendig, ist nicht mehr abstrakt<br />

<strong>und</strong> lässt den Burgfräulein- <strong>und</strong> Ritterfantasien freien Lauf.<br />

Denkmale helfen uns, unsere eigene Identität <strong>und</strong> Herkunft<br />

besser zu verstehen. Die 1985 gegründete Deutsche Stiftung<br />

Denkmalschutz engagiert sich <strong>für</strong> den Erhalt zur Bewahrung<br />

bedrohter Kulturdenkmale. Die Stiftung mit ihrem<br />

Schirmherrn Christian Wulff möchte die Öffentlichkeit <strong>für</strong><br />

dieses Thema sensibilisieren <strong>und</strong> zur Mithilfe gewinnen. Der<br />

10 ❚ <strong>Werte</strong> stiften<br />

Die Deutsche Stiftung<br />

Denkmalschutz<br />

Die Stiftung haucht seit über 25 Jahren Denkmalen neues Leben ein<br />

von Andrea Löb<br />

Bedarf an finanzieller Unterstützung <strong>für</strong> den Erhalt von<br />

Denkmalen ist größer denn je, da es gerade im Bereich Kultur<br />

in den letzten Jahren drastische Kürzungen gegeben hat.<br />

Das hat zur Folge, dass finanzielle Mittel nicht oder nicht<br />

ausreichend zur Verfügung stehen. Hier versucht die DSD<br />

helfend einzugreifen. Die Vielfalt der geförderten Projekte<br />

ist groß <strong>und</strong> reicht von berühmten Bauwerken bis hin zu<br />

unscheinbaren „Denkmalen von nebenan“.<br />

Unterstützung durch Spenden<br />

<strong>und</strong> Ehrenamtliche<br />

200 000 Förderer haben bisher kleine <strong>und</strong> große Spenden,<br />

Zustiftungen, <strong>Stiftungen</strong> <strong>und</strong> Nachlässe der Stiftung anvertraut.<br />

1991 kam die Fernsehlotterie GlücksSpirale <strong>und</strong><br />

später auch die Rentenlotterie von Lotto als wichtiges finanzielles<br />

Standbein hinzu. Insgesamt konnten 460 Millionen


Restauratoren bei Arbeiten an der Dorfkirche von Helmershausen. Hermann Hesse Haus in Gaienhofen, Baden Württemberg.<br />

Euro in über 3800 Projekte gesteckt werden. Dieses positive<br />

Resultat hat die Stiftung nicht nur großzügigen Spenden,<br />

sondern auch dem Einsatz ihrer über 500 Ehrenamtlichen zu<br />

verdanken. Sie sind derzeit in 80 Ortskuratorien organisiert.<br />

Dort betreiben sie in ihrer Freizeit auf regionaler Ebene Informations-<strong>und</strong><br />

Öffentlichkeitsarbeit <strong>für</strong> den Denkmalschutz.<br />

Fachleute arbeiten<br />

Hand in Hand<br />

Jeder Hausbesitzer weiß, dass das Instandhalten eines<br />

Hauses immer wieder Geld kostet. Hier müssen Dachziegel<br />

erneuert werden, da bröckelt der Putz von der Fassade. Eine<br />

stetige Pflege ist von Nöten <strong>und</strong> da<strong>für</strong> braucht man Geld. Mit<br />

Denkmalen verhält es sich nicht anders. Für Projekte dieser<br />

Art ist viel Zeit <strong>und</strong> Enthusiasmus nötig. Es müssen Sanierungskonzepte<br />

erstellt werden, Balken, marode Steine <strong>und</strong><br />

Stuck in unermüdlicher Kleinarbeit von Schmutz <strong>und</strong> Schädlingen<br />

befreit werden. Hier ist eine Menge Know-how aus<br />

den verschiedensten Fachbereichen gefragt. Ist ein historisches<br />

Bauwerk saniert, bedarf es weiterhin dauerhafter Pflege.<br />

Vorsorge ist besser als Nachsorge <strong>und</strong> auch oft der preiswertere<br />

Weg. Mit Stiftungsmitteln werden bevorzugt Kulturdenkmale<br />

gefördert, die sich im Besitz von Privatpersonen,<br />

privaten gemeinnützigen Einrichtungen, Kirchengemeinden<br />

<strong>und</strong> Kommunen befinden. Die finanzielle Förderung seitens<br />

der Stiftung soll die staatliche Förderung ergänzen, sie<br />

jedoch nicht ersetzen. Ist der Eigentümer oder Verfügungsberechtigte<br />

nicht in der Lage, den auf ihn anfallenden Teil<br />

der Kosten <strong>für</strong> den Erhalt des Denkmals zu tragen, kann er<br />

sich an die Stiftung wenden. Voraussetzung <strong>für</strong> eine Förderung<br />

ist, dass das Objekt als Denkmal eingetragen <strong>und</strong> wichtig<br />

<strong>für</strong> den Ort oder die Region ist. Eine unabhängige wissenschaftliche<br />

Kommission bestehend aus Mitgliedern des Bereiches<br />

Denkmalpflege <strong>und</strong> Kunstwissenschaft berät die<br />

Stiftung. Sie führt eine gutachterliche Bearbeitung aller Vorschläge<br />

<strong>und</strong> Förderanträge durch. Die Zusammenarbeit <strong>und</strong><br />

Abstimmung erfolgt mit den Landesdenkmalämtern <strong>und</strong> örtlichen<br />

Denkmalbehörden. Für die Auswahl werden strenge<br />

Kriterien zugr<strong>und</strong>e gelegt <strong>und</strong> die Projekte dann durch Fachleute<br />

begleitet. Die Höhe des Förderbetrages richtet sich<br />

nach der kunst- <strong>und</strong> kulturhistorischen Bedeutung <strong>und</strong> dem<br />

öffentlichen Interesse an der Erhaltung des Kulturdenkmals.<br />

Jugendarbeit: Investition<br />

in die Zukunft<br />

Portraits<br />

Um auch junge Menschen <strong>für</strong> den Denkmalschutz zu begeistern<br />

<strong>und</strong> zu gewinnen, hat die Stiftung Projekte wie<br />

„denkmal aktiv-Kulturerbe macht Schule“ <strong>und</strong> Jugendbauhütten<br />

ins Leben gerufen. Beim „denkmal aktiv-Kulturerbe<br />

macht Schule“ engagieren sich Schüler gemeinsam mit<br />

ihren Lehrern <strong>für</strong> ein Kulturdenkmal in ihrer Umgebung.<br />

Jedes Jahr können sich Schulen <strong>für</strong> dieses Förderprogramm<br />

bewerben <strong>und</strong> werden dann ein Schuljahr lang von der<br />

Deutschen Stiftung Denkmalschutz fachlich <strong>und</strong> organisatorisch<br />

begleitet sowie finanziell unterstützt. Bei dem Projekt<br />

erleben Schüler Geschichte anschaulich <strong>und</strong> hautnah. Sie<br />

lernen den Wert <strong>und</strong> die Bedeutung von Kulturdenkmalen<br />

kennen <strong>und</strong> beschäftigen sich mit solchen Fragen wie:„Was<br />

<strong>Werte</strong> stiften ❚ 11


Portraits<br />

Jugendliche arbeiten im Rahmen des Projekts Jugendbauhütten.<br />

Fotos: Deutsche Stiftung Denkmalschutz / R. Rossner<br />

sind überhaupt Kulturdenkmale <strong>und</strong> worin besteht ihr Wert?<br />

oder „Wer ist <strong>für</strong> ihren Erhalt zuständig?“. In verschiedenen<br />

Fächern wie z. B. Kunst <strong>und</strong> Chemie wird das Thema aus unterschiedlichen<br />

Blickwinkeln betrachtet, sodass den Schülern<br />

ein umfassendes Bild vermittelt werden kann. Geht es in<br />

Kunst beispielsweise um Architektur <strong>und</strong> Baustilk<strong>und</strong>e, werden<br />

in Chemie Umwelteinflüsse auf Gesteinsarten erörtert.<br />

Bei Exkursionen hat die Klasse die Möglichkeit, Fachleuten<br />

über die Schulter zu schauen, mit ihnen zu reden <strong>und</strong> auch<br />

einmal selbst Hand anzulegen.<br />

Bei dem Projekt Jugendbauhütten (JBH) soll jungen Menschen<br />

im Alter von 16-23 Jahren die Augen <strong>für</strong> altes Handwerk<br />

<strong>und</strong> historische Gemäuer geöffnet werden. In einem Freiwilligen<br />

Sozialen Jahr in der Denkmalpflege werden sie mit<br />

dem beruflichen Alltag konfrontiert, können eigene Fähigkeiten<br />

ausloten <strong>und</strong> berufliche Neigungen festigen. Sie arbeiten<br />

in Einsatzstellen, die sich handwerklich, administrativ<br />

oder wissenschaftlich mit Denkmalschutz beschäftigen. Das<br />

können beispielsweise Denkmalbüros, Handwerksbetriebe<br />

oder Museen sein. Neben praktischer Erfahrung werden in<br />

sieben Seminarwochen theoretische Gr<strong>und</strong>lagen r<strong>und</strong> um<br />

das Thema „Denkmalschutz“ vermittelt. Finanziell werden<br />

die jungen Leute mit einem Verpflegungs- <strong>und</strong> Taschengeld<br />

unterstützt <strong>und</strong> erhalten Zuschüsse zur Unterbringung. Mittlerweile<br />

gibt es 12 Jugendbauhütten in ganz Deutschland,<br />

die unterschiedliche Schwerpunkte haben. Während sich<br />

die JBH Duisburg vermehrt mit Industriedenkmalpflege beschäftigt,<br />

konzentriert sich die JBH Gartendenkmalpflege in<br />

Potsdam auf die Sanierung historischer Gärten. Die erfolgreiche<br />

Arbeit der Jugendbauhütten hat zu großer Anerkennung<br />

<strong>und</strong> zahlreichen Auszeichnungen geführt.<br />

Damit das Thema Denkmalschutz mit all seinen Facetten<br />

<strong>für</strong> die Öffentlichkeit lebendig wird <strong>und</strong> sich viele Menschen<br />

12 ❚ <strong>Werte</strong> stiften<br />

Die Kirche St. Georgen in Wismar, ein Großprojekt der Stiftung.<br />

da<strong>für</strong> begeistern, werden Veranstaltungen, Ausstellungen <strong>und</strong><br />

Vorträge organisiert.<br />

Denkmalschutz<br />

aktiv erleben<br />

Am zweiten Sonntag im September eines jeden Jahres<br />

lädt die Stiftung zum „Tag des öffentlichen Denkmals“ mit<br />

wechselnden Schwerpunktthemen ein. 7000 Bauwerke, archäologische<br />

Stätten <strong>und</strong> Gärten öffnen dann ihre Türen.<br />

Hier wird Bürgern Zutritt zu sonst verschlossenen Denkmalen<br />

gewährt. Sie bekommen die Möglichkeit, hinter die Fassaden<br />

zu blicken. Zusätzlich werden fachk<strong>und</strong>ige Sachführungen<br />

durch Ehrenamtliche <strong>und</strong> Denkmalpfleger, Rahmenprogramme<br />

<strong>und</strong> Kinderaktionen angeboten. Über vier Millionen<br />

Menschen nutzen jährlich diese Chance. Die von der<br />

Stiftung ins Leben gerufene DenkmalAkademie führt Denkmalnutzer<br />

<strong>und</strong> Denkmaleigentümer, Fachleute <strong>und</strong> interessierte<br />

Laien zusammen. Für Förderer organisiert die Stiftung<br />

themenbezogene Reisen. Auf den Reisen erfahren sie, wo<br />

Baudenkmale zu finden sind, welche Probleme vorherrschen<br />

<strong>und</strong> wie diese gelöst werden können. Das „Zentrum <strong>für</strong><br />

Handwerk <strong>und</strong> Denkmalpflege“ bietet Handwerkern qualifizierte<br />

Weiterbildungen in der Denkmalpflege an. Wer mehr<br />

über die Stiftungsarbeit erfahren möchte, kann dies in der<br />

sechsmal pro Jahr erscheinenden Zeitschrift „Monumente“<br />

nachlesen. Darin informiert die Stiftung über bereits geförderte<br />

Restaurierungen oder über Denkmale in Not, die dringend<br />

Spenden benötigen.<br />

Damit unsere Vergangenheit weiterhin lebendig bleiben<br />

kann, benötigt die Stiftung Spenden: Commerzbank Bonn<br />

Spendenkonto 305 555 500, BLZ 380 400 07 ◆<br />

� www.denkmalschutz.de


Meldungen<br />

In Bronze verewigen ließ die Sparkassenstiftung Starkenburg die<br />

Sparkassengründer aus dem Jahr 1830. Von links: Stiftungsvorstand<br />

Hans Adler, Sparkassendirektor Jürgen Schüdde, Bildhauer Martin<br />

Hintenlang <strong>und</strong> Kunstgießer Walter Rom.<br />

Sparkassenstiftung setzt<br />

Gründer der Sparkasse<br />

Starkenburg ein Denkmal<br />

Urväter als Bronzefiguren verewigt<br />

In Lebensgröße, zeitgetreu <strong>und</strong> aus Bronze gegossen machen<br />

zwei Figuren auf die Gründung der Sparkasse Starkenburg<br />

(ehemals Spar- <strong>und</strong> Leih-Casse im Landrathsbezirk<br />

Heppenheim) im Jahr 1830 aufmerksam. „Es war eine<br />

Idee unseres Vorstandsmitgliedes <strong>und</strong> Leiter des SparkassenMuseums,<br />

Gerhard Hofferbert, den Sparkassengründern<br />

ein Denkmal zu setzen“, sagte Stiftungsvorsitzender<br />

Hans Adler bei der feierlichen Enthüllung des Kunstwerkes.<br />

Die Sparkassenstiftung Starkenburg gab die Arbeit bei<br />

Martin Hintenlang, einem regionalen Künstler, in Auftrag.<br />

Zu dessen spektakulärsten Arbeiten gehörte 2009 die Einweihung<br />

einer Bronze von Schiller im Unesco-Geopark<br />

am Mount Lushan in China.<br />

Kunst <strong>und</strong> Kulturgut im öffentlichen Raum zu bleibenden<br />

Erinnerungen in Bronze zu gestalten, ist der Sparkasse<br />

Starkenburg schon seit vielen Jahren ein Anliegen.<br />

Mehr als 20 Skulpturen zieren das Geschäftsgebiet. Die<br />

Sparkassengründer in Bronze sind nun die zweite Auftragsarbeit,<br />

die die Stiftung vergab.<br />

Hofferbert <strong>und</strong> sein Team vom SparkassenMuseum<br />

suchten akribisch nach Vorgaben <strong>für</strong> die Skulpturen.<br />

Diese zeigen den damaligen Bürgermeister <strong>und</strong> Apotheker<br />

Gottfried Pirsch (sitzend) <strong>und</strong> den Gastwirt Johann<br />

Schunk (stehend mit den Statuten in der Hand). Sie haben<br />

nun einen ewigen Platz vor dem Stiftungshaus „Alte Sparkasse“<br />

in Heppenheim gef<strong>und</strong>en. ◆<br />

� www.sparkasse-starkenburg.de<br />

14 ❚ <strong>Werte</strong> stiften<br />

Der Organspende<br />

ein Gesicht geben<br />

Botschafter-Aktion 2011<br />

der Stiftung „Fürs Leben“<br />

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte – unter dieser Devise<br />

steht die Botschafter-Aktion der Stiftung „Fürs Leben“ zum<br />

Tag der Organspende am 4. Juni. „Der Organspende ein Gesicht<br />

geben“ ist das Motto <strong>und</strong> ruft zur Solidarität mit den<br />

r<strong>und</strong> 12.000 Patienten auf der Warteliste auf, die dringend<br />

auf das Geschenk <strong>für</strong>s Lebens warten. B<strong>und</strong>esweit sollen<br />

Menschen dazu bewegt werden, die Aktion mit einem Foto<br />

von sich <strong>und</strong> ihrem Organspendeausweis zu unterstützen<br />

<strong>und</strong> so nicht nur die Bereitschaft zur Organspende auszudrücken,<br />

sondern auch um zum Spenden zu animieren <strong>und</strong><br />

Menschen Mut zu machen, die auf eine Organspende angewiesen<br />

sind.<br />

Wer sich an der „Fürs Leben“-Aktion beteiligen möchte,<br />

ist aufgerufen, ein Foto von sich mit Organspendeausweis<br />

<strong>und</strong> einer kurzen Botschaft zum Tag der Organspende an<br />

info@fuers-leben.de zu schicken. Die Aktion läuft in der Zeit<br />

vom 4. Juni bis zum 4. Juli 2011. Unter allen Teilnehmern<br />

werden Botschafter-Fotos ausgelost, die in limitierter Sonderauflage<br />

auf eine Postkarte mit integriertem Organspendeausweis<br />

gedruckt werden. So hat jeder die Möglichkeit<br />

seine Botschaft weiterzuverschicken, um Verwandte <strong>und</strong><br />

Fre<strong>und</strong>e zu mobilisieren <strong>und</strong> noch mehr Botschafter <strong>für</strong> die<br />

Organspende zu gewinnen. ◆<br />

� www.fuers-leben.de<br />

Geht mit gutem Beispiel voran: Jeanette Biedermann.<br />

Foto: DSO/ H.-J. Wiedl


Foto: Plan/Thorsten Raudies<br />

Mode <strong>für</strong> den guten Zweck<br />

Ministerin Manuela Schwesig<br />

steht Modell <strong>für</strong> Plan Deutschland<br />

Manuela Schwesig präsentiert Mode <strong>für</strong> den guten Zweck.<br />

Die stellvertretende B<strong>und</strong>esvorsitzende der SPD <strong>und</strong> Ministerin<br />

<strong>für</strong> Soziales <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit in Mecklenburg-Vorpommern<br />

unterstützt damit die Arbeit des Kinderhilfswerks<br />

Plan. Seit Juni 2010 gehört sie dem Kuratorium von Plan an<br />

<strong>und</strong> fördert die nachhaltigen Selbsthilfeprojekte mit einer<br />

Patenschaft. Für den Sommer-Katalog des Plan Shops ließ<br />

sich Manuela Schwesig nun mit handgemachten Accessoires<br />

aus Laos fotografieren. Manuela Schwesig sagt: „Beim Foto-<br />

Shooting war ich sehr angetan von den neuen handgefertigten<br />

Artikeln aus Laos. Mit dem Erwerb der Plan Shop-Produkte<br />

unterstützen Käuferinnen <strong>und</strong> Käufer benachteiligte<br />

Menschen in Entwicklungsländern. Vor allem Frauen bekommen<br />

in kleinen Manufakturen eine fair bezahlte Arbeit<br />

<strong>und</strong> der Ertrag unterstützt Hilfsprojekte in ihren Heimatregionen.“<br />

Für das Titelfoto des Plan Shop-Katalogs stand Manuela<br />

Schwesig ehrenamtlich vor der Kamera. Die Ministerin präsentierte<br />

einen handgewebten Shopper, eine farblich passende<br />

Kosmetiktasche <strong>und</strong> einen Schal aus Bio-Seide. Die<br />

handgefertigten Artikel aus dem südostasiatischen Laos sind<br />

Teil der aktuellen Kollektion des Plan Shops. Die schicke<br />

Shopping-Tasche ist stabil von innen <strong>und</strong> attraktiv von<br />

außen. Mit dezenter Farbkomposition passt dazu perfekt die<br />

Kosmetiktasche – ideal auch als handliche Abendtasche. Naturfarben<br />

veredeln die eleganten Schals aus Bio-Seide. ◆<br />

� www.plan-deutschland.de<br />

Meldungen<br />

Schule trifft Wissenschaft<br />

90.000 Euro <strong>für</strong> Kooperationen zwischen<br />

Wissenschaftlern <strong>und</strong> Lehrern<br />

Aus insgesamt 60 Bewerbungen hat eine Jury unter Vorsitz<br />

von Nobelpreisträger Professor Erwin Neher sieben Projekte<br />

<strong>für</strong> den Preis „Schule trifft Wissenschaft“ der Robert<br />

Bosch Stiftung nominiert. Diese Projekte zeigen, wie Schüler<br />

innovativ <strong>und</strong> erfolgreich an Naturwissenschaft <strong>und</strong> Technik<br />

herangeführt werden können. Mit dem Preis unterstützt die<br />

Stiftung Kooperationsprojekte aus Forschung <strong>und</strong> Schule,<br />

um bei Schülern die Lust am Entdecken, Experimentieren<br />

<strong>und</strong> Erfinden zu wecken. Der Preis wird in diesem Jahr zum<br />

dritten Mal vergeben <strong>und</strong> ist der höchstdotierte Preis <strong>für</strong><br />

Kooperationsprojekte von Schulen <strong>und</strong> Forschungseinrichtungen.<br />

Am 28. September 2011 werden im Umspannwerk<br />

Kreuzberg Berlin ein Hauptpreis in Höhe von 50.000 Euro<br />

sowie zwei weitere Preise von je 20.000 Euro verliehen. Die<br />

Preise überreicht B<strong>und</strong>esbildungsministerin Annette Schavan,<br />

die Schirmherrin des Preises. ◆<br />

� www.bosch-stiftung.de/schuletrifftwissenschaft


Meldungen<br />

Kinder des Kindergarten „Am Nordpark“ lauschen aufmerksam.<br />

Forschen, Staunen<br />

<strong>und</strong> Entdecken<br />

Experimentekisten an Moritzschule <strong>und</strong><br />

Kindergarten „Am Nordpark“ überreicht<br />

Am Morgen des 24. Mai herrschte große Aufregung bei<br />

den Kindern der Moritzschule <strong>und</strong> dem Kindergarten<br />

„Am Nordpark“ in Erfurt, denn beide Einrichtungen erhielten<br />

eine riesige Experimentekiste, die zum Forschen,<br />

Staunen <strong>und</strong> Entdecken einlädt.Materialien r<strong>und</strong> um die<br />

Themen Wasser, Luft, Licht <strong>und</strong> Schall & Töne sollen den<br />

Kindern Lust auf Naturwissenschaft <strong>und</strong> Technik machen.<br />

Gerade dem Übergang von der Kindertagesstätte in<br />

die Gr<strong>und</strong>schule kommt elementare Bedeutung zu <strong>und</strong><br />

Bildungsketten zwischen beiden Einrichtungen müssen<br />

stringent entwickelt werden.<br />

Mit dieser Zielstellung arbeiten die Stiftung Bildung <strong>für</strong><br />

Thüringen, das Schulamt Erfurt, die pädagogischen Fachkräfte<br />

der Moritzschule <strong>und</strong> dem Kindergarten „Am Nordpark“<br />

seit diesem Jahr zusammen, gerade mittels<br />

naturwissenschaftlicher Frühbildung, Bildungsprozesse im<br />

Interesse der Kinder zu verzahnen (Modellvorhaben „Bildungsbrücken<br />

bauen – Übergänge erfolgreich gestalten“).<br />

Dank der Förderung der Sparkassenstiftung Erfurt, besteht<br />

<strong>für</strong> das Staatliche Schulamt Erfurt <strong>und</strong> die Stiftung<br />

Bildung <strong>für</strong> Thüringen die Möglichkeit, dieses Modellvorhaben<br />

„Bildungsbrücken bauen – Übergänge erfolgreich<br />

gestalten“ gemeinsam mit Kindertagesstätten <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>schulen<br />

aus dem Raum Erfurt <strong>und</strong> Umland auszugestalten.<br />

Die naturwissenschaftliche Frühbildung übernimmt in<br />

diesem Zusammenhang die Bindefunktion. ◆<br />

� www.bildung-fuer-thueringen.de<br />

16 ❚ <strong>Werte</strong> stiften<br />

Erfolgreiche Jahresbilanz<br />

Stiftung Nord/LB Öffentliche schüttet<br />

2010 über 870.000 Euro aus<br />

Im Mai 2011 ist die sechste Jahresbilanz der braunschweigischen<br />

Stiftung Nord/LB Öffentliche erschienen. Insgesamt<br />

wurden im Jahr 2010 Projektmittel in Höhe von 870.706,30<br />

Euro in über 50 Einzelprojekte ausgeschüttet, die sich auf<br />

alle Teilregionen des satzungsgemäßen Tätigkeitsgebietes<br />

des Braunschweiger Landes verteilen.<br />

Dieses selbst gesetzte Ziel konnte auch deshalb erreicht<br />

werden, da der Stiftungsvorstand die im Jahr 2010 ausgeschütteten<br />

Mittel zu über 39 % in bedeutende, regionsübergreifende<br />

Projekte wie das Kooperationsprojekt „Tastentaumel<br />

im Braunschweiger Land“ oder das Kooperationsprojekt<br />

„Haus der Braunschweigischen <strong>Stiftungen</strong>“ investierte.<br />

„Der Jahresbericht ist die „lesenswerte Visitenkarte“ unserer<br />

Stiftung. Er soll der Öffentlichkeit zeigen, wie wir unsere<br />

gemeinnützigen Stiftungsmittel verwenden <strong>und</strong> gleichzeitig<br />

den Menschen im Braunschweiger Land Hinweise geben, wie<br />

sie an uns herantreten können, um finanzielle Unterstützung<br />

von uns <strong>für</strong> ihre eigenen Ideen <strong>und</strong> Vorhaben zu bekommen“,<br />

so der Vorstandsvorsitzende, Gerhard Glogowski.<br />

Die ausschließlich in den heute im B<strong>und</strong>esland Niedersachsen<br />

gelegenen Teilen des alten Landes Braunschweig<br />

agierende Stiftung Nord/LB Öffentliche ist 1994 gegründet<br />

worden <strong>und</strong> verfügt aktuell über ein Vermögen in Höhe von<br />

37,1 Mio. Euro. In den 17 Jahren seit ihrer Gründung hat sie<br />

<strong>für</strong> Vorhaben im Bereich ihrer satzungsgemäßen Stiftungszwecke<br />

(Kunst <strong>und</strong> Kultur; Wissenschaft, Forschung <strong>und</strong><br />

Wissenschaftstransfer sowie Sport) über 20 Mio. Euro im<br />

Braunschweiger Land ausgeschüttet. ◆<br />

� www.stiftung-nordlb-oeffentliche.de<br />

Der Vorstand der Stiftung Nord/LB Öffentliche freut sich über die hohe<br />

Ausschüttung.


Natalia Wörner mit Kindern in Kenia. Foto: Frank Rothe<br />

Natalia Wörner engagiert<br />

sich <strong>für</strong> Kinder in Kenia<br />

Stiftung RTL <strong>und</strong> Kindernothilfe<br />

planen neues Schutzhaus<br />

Schauspielerin Natalia Wörner (43) engagiert sich als Patin<br />

von „RTL – Wir helfen Kindern“ gegen die sexuelle Gewalt<br />

an Mädchen <strong>und</strong> jungen Frauen in Kenia. Mit den Spenden,<br />

die die Stiftung RTL 2011 sammelt, soll der Neubau eines<br />

Schutzzentrums finanziert werden. Das Kindernothilfe-Projekt<br />

entsteht in der kleinen Stadt Meru, etwa 250 Kilometer<br />

von Nairobi entfernt. Dort bekommen missbrauchte Kinder<br />

Schutz, Begleitung <strong>und</strong> Rechtsbeistand. Projektmitarbeiter<br />

berichten, dass es dort in den letzten Jahren 164 Vergewaltigungen<br />

gegeben hat, aber nur neun Fälle mit einer Verurteilung<br />

geahndet wurden. Natalia Wörner, die sich seit 2006 als<br />

Botschafterin bei der Kindernothilfe<br />

engagiert, berichtet nach<br />

ihrer Reise in das ostafrikanische<br />

Land: „Es ist unvorstellbar, dass<br />

Vergewaltiger von Kindern in<br />

Kenia so leicht davonkommen.<br />

Das hat politische, strukturelle<br />

<strong>und</strong> traditionelle Gründe. Mein<br />

Wunsch ist, dass die Arbeit der<br />

Kindernothilfe in Zukunft zu<br />

einer besseren Aufklärungsrate<br />

beitragen kann. Das neue Schutzhaus<br />

wird vorübergehend zum<br />

Zuhause der Kinder. Wir können<br />

den Mädchen dort bei der Heilung<br />

ihrer seelischen <strong>und</strong> körperlichen<br />

W<strong>und</strong>en umfassend <strong>und</strong><br />

nachhaltig helfen.“ ◆<br />

� www.rtlwirhelfenkindern.de<br />

� www.kindernothilfe.de<br />

Meldungen<br />

Fördermittelführer 2011<br />

Neues Fördermittelverzeichnis <strong>für</strong> gemeinnützige<br />

Organisationen erschienen<br />

Für gemeinnützige Organisationen ist die Gewinnung<br />

von Fördermitteln eine zentrale Aufgabe, um ihre Aufgaben<br />

dauerhaft wahrzunehmen. Der Fördermittelführer<br />

2011 beinhaltet nach eigenen Angaben die wichtigsten<br />

Fördermöglichkeiten <strong>für</strong> Non-Profit-Organisationen.<br />

Die Auswahl folgt schwerpunktmäßig nach den Programmen,<br />

die b<strong>und</strong>esweit Fördergelder bereitstellen<br />

oder aber regional in den jeweiligen B<strong>und</strong>esländern von<br />

zentraler Bedeutung sind: die wichtigsten öffentlichen<br />

<strong>und</strong> privaten Förderstiftungen, die Förderprogramme der<br />

B<strong>und</strong>esministerien, die B<strong>und</strong>esprogramme des Europäischen<br />

Sozialfonds (ESF), die europäischen Aktionsprogramme,<br />

Förderfonds von Unternehmen, Finanzinstituten<br />

<strong>und</strong> Medien <strong>und</strong> Fördermöglichkeiten durch die Soziallotterien.<br />

Zielgruppe dieses Förderverzeichnisses sind die Verantwortlichen<br />

bei gemeinnützigen Institutionen, Vereinen,<br />

Organisationen <strong>und</strong> Bildungs- <strong>und</strong> Sozialunternehmen<br />

sowie Führungskräfte, die sich einen Überblick über<br />

die aktuelle Lage bei den Förderungsmöglichkeiten verschaffen<br />

möchten. ◆<br />

� www.foerdermittelfuehrer.de<br />

<strong>Werte</strong> stiften ❚ 17


Meldungen<br />

Mutiger Einsatz <strong>für</strong><br />

Menschenrechte<br />

Amnesty-Menschenrechtspreis verliehen<br />

Preisträger des 6. Menschenrechtspreises von Amnesty International<br />

ist der mexikanische Menschenrechtsaktivist<br />

Abel Barrera Hernández. Der Leiter des Menschenrechtszentrums<br />

„Tlachinollan“ im südmexikanischen B<strong>und</strong>esstaat<br />

Guerrero setzt sich seit 1993 <strong>für</strong> die Rechte der Ureinwohner<br />

in der Region La Montana ein. Seit 1995 unterstützt<br />

MISEREOR die Menschenrechtsaktivisten mit r<strong>und</strong><br />

100.000 Euro im Jahr.<br />

„Barrera <strong>und</strong> seine Mitarbeiter lassen nicht locker, sie<br />

recherchieren immer wieder Fälle von Vermissten <strong>und</strong><br />

Übergriffen durch das Militär. Das ist sehr mutig, denn sie<br />

werden regelmäßig bedroht. Dieses Engagement <strong>für</strong> mehr<br />

Gerechtigkeit ist bew<strong>und</strong>ernswert!“ so MISEREOR-Hauptgeschäftsführer<br />

Josef Sayer.<br />

Die Region, in der Barrera arbeitet, zählt zu den ärmsten<br />

Mexikos. Folter, Vergewaltigungen, Hinrichtungen<br />

ohne Prozess – immer wieder werden die Menschenrechte<br />

der hier lebenden, überwiegend indigenen Bevölkerung<br />

verletzt. „Diese Willkür <strong>und</strong> diese Ungerechtigkeit<br />

müssen ein Ende haben“, fordert Abel Barrera. „Wir helfen<br />

den Menschen zu erkennen, dass sie Rechte haben<br />

<strong>und</strong> dass sie diese auch einklagen können. Wir fordern Respekt<br />

<strong>für</strong> die Armen <strong>und</strong> Gerechtigkeit! Das erfordert unseren<br />

Mut, denn als Menschenrechtler sind wir selbst bedroht.<br />

Doch angesichts des Leides der Bevölkerung können<br />

wir nicht aufhören, die Ungerechtigkeiten anzuprangern.<br />

MISEREOR hat uns bei dem Aufbau unseres Zentrums<br />

von Anfang an unterstützt <strong>und</strong> leistet bis heute<br />

einen unschätzbaren Beitrag zu unserer Arbeit. “ ◆<br />

� www.misereor.de, www.amnesty.de<br />

18 ❚ <strong>Werte</strong> stiften<br />

Knapp 80.000 Euro <strong>für</strong><br />

Schulprojekt in Angola<br />

Scheckübergabe an terre des hommes-<br />

Botschafterin Barbara Schöneberger<br />

Einen Scheck in Höhe von 79.665 Euro aus dem Verkaufserlös<br />

des Osnabrücker Friedensschinkens der Firma Bedford<br />

nahm terre des hommes-Botschafterin Barbara Schöneberger<br />

am 25.5.2011 im Osnabrücker Rathaus entgegen.<br />

Die Spenden kommen Projekten <strong>für</strong> Flüchtlinge <strong>und</strong><br />

Kriegsopfer in Menongue im südlichen Angola zugute.<br />

Knapp 2.000 Kinder <strong>und</strong> Jugendliche profitieren dort von<br />

besseren Lernmöglichkeiten sowie Spiel- <strong>und</strong> Sportangeboten.<br />

Außerdem wird ein Ausbildungszentrum unterstützt, in<br />

dem junge Erwachsene praktische Berufe erlernen können.<br />

Der diesjährige Erlös aus dem Verkauf des Friedensschinkens<br />

ist der bisher höchste seit dem Start der Kooperation<br />

im Jahr 2003. Barbara Schöneberger <strong>und</strong> Danuta Sacher, Geschäftsführerin<br />

von terre des hommes, zeigten sich über das<br />

Rekordergebnis beeindruckt <strong>und</strong> dankten der Firma Bedford<br />

<strong>für</strong> die Unterstützung. „Das soziale Engagement von<br />

Unternehmen ist <strong>für</strong> uns ein wichtiges Signal, denn es zeigt,<br />

wie effektiv unterschiedliche Akteure <strong>für</strong> die Rechte von<br />

Kindern an einem Strang ziehen können. Das Unternehmen<br />

Bedford liefert mit seinem verlässlichen Einsatz ein positives<br />

Beispiel <strong>für</strong> verantwortungsvolles Unternehmertum“, so<br />

Danuta Sacher.<br />

„Wir unterstützen das Projekt mit großer Leidenschaft,<br />

weil es eine nachhaltige Hilfe <strong>für</strong> die Menschen in der Region<br />

darstellt“, so Bert Mutsaers, Geschäftsführender Gesellschafter<br />

der Firma Bedford. „Es zeigt, wie man mit relativ bescheidenen<br />

Mitteln, nur einem Euro pro verkauftem Schinken,<br />

viel erreichen kann“.<br />

Seit 2003 vertreibt die Osnabrücker Fleischwarenfabrik<br />

den Osnabrücker Friedensschinken. Mit jedem verkauften<br />

Schinken fließt ein Euro als Spende an terre des hommes.<br />

Insgesamt sind durch diese Kooperation bisher über<br />

400.000 Euro zusammen gekommen. ◆<br />

� www.tdh.de<br />

Scheckübergabe in Osnabrück.<br />

(von links): Bert<br />

Mutsaers, Danuta Sacher,<br />

Barbara Schöneberger,<br />

Burkhard Jaspers, Bürgermeister<br />

von Osnabrück.<br />

Foto: Fotostudio Voigt.


Uwe Hück übergibt Stefan Mappus den Scheck über 100.000 Euro.<br />

Die Stiftung Kinderland Baden-Württemberg erhielt im<br />

Frühjahr in Stuttgart eine Zustiftung in Höhe von 100.000<br />

Euro. Der Vorsitzende des Stiftungsrats der Stiftung Kinderland<br />

Stefan Mappus, nahm den Scheck im Rahmen einer<br />

Veranstaltung im Neuen Schloss von Uwe Hück, dem Betriebsratsvorsitzenden<br />

der Porsche AG, entgegen.<br />

„Das Wichtigste, das wir in unserer Gesellschaft haben, sind<br />

unsere Kinder. Daher freue ich mich darüber, dass die Porsche<br />

AG die wichtige <strong>und</strong> segensreiche Arbeit der Stiftung<br />

Kinderland unterstützt. Dieses Engagement <strong>für</strong> die Kinder<br />

in unserem Land ist beispielhaft,“ so Stefan Mappus.<br />

Thomas Edig, Vorstand Personal <strong>und</strong> Sozialwesen der<br />

Porsche AG sagte: „Aus der eigenen Unternehmenshistorie<br />

heraus hat Porsche schon immer Familien als Mittelpunkt<br />

der Gesellschaft gefördert. Dabei gilt unser besonderes Augenmerk<br />

verbesserten Bildungschancen <strong>für</strong> Kinder <strong>und</strong><br />

junge Erwachsene. Als Sportwagenhersteller wissen wir, wie<br />

wichtig eine gute Startposition ist – insbesondere bei der<br />

Schul- <strong>und</strong> Berufsausbildung.<br />

Die Stiftung Kinderland Baden-Württemberg wurde vor<br />

fünf Jahren als eine Unterstiftung der Baden-Württemberg<br />

Stiftung gegründet. Sie unterstützt in besonderer Weise familienfre<strong>und</strong>liche<br />

Strukturen <strong>und</strong> innovative Initiativen <strong>für</strong><br />

Kinder <strong>und</strong> Familien im Land.<br />

Mit dem Scheck der Porsche AG über 100.000 Euro wird<br />

der Kapitalstock der Stiftung Kinderland um insgesamt<br />

200.000 Euro erhöht. Denn Zustiftungen ins Stiftungskapital<br />

honoriert die Baden-Württemberg Stiftung mit einer Verdopplung<br />

des Zustiftungsbetrags. Christoph Dahl, Geschäftsführer<br />

der Baden-Württemberg Stiftung freute sich<br />

über den Scheck aus dem Hause Porsche: „ Mit der heutigen<br />

Zustiftung besiegeln wir unsere gemeinsame Verb<strong>und</strong>enheit<br />

<strong>für</strong> die Kinder <strong>und</strong> Familien in unserem Land nachhaltig<br />

Kinder sind unsere Zukunft<br />

Stiftung Kinderland Baden-Württemberg erhält 100.000 Euro von der Porsche AG<br />

Meldungen<br />

<strong>und</strong> verpflichten uns, Baden-Württemberg noch kinderfre<strong>und</strong>licher<br />

zu gestalten <strong>und</strong> Kindern <strong>und</strong> Familien bessere<br />

Perspektiven zu bieten.“ ◆<br />

� www.bwstiftung.de


Aktuelles<br />

20 ❚ <strong>Werte</strong> stiften<br />

Der etwas andere Brückenbau<br />

Arbeiterwohlfahrt Bamberg gründet Stiftung <strong>für</strong> eine sozial gerechte Gesellschaft<br />

„Brücken bauen <strong>für</strong> eine sozial gerechte Gesellschaft“ – dieses<br />

Leitmotiv stand über dem feierlichen Gründungsakt der<br />

Stiftung des Arbeiterwohlfahrt Kreisverbandes Bamberg<br />

Stadt <strong>und</strong> Land, der vor kurzem in der Bamberger Geschäftsstelle<br />

der AWO stattfand.<br />

Seit 90 Jahren engagiert sich die Arbeiterwohlfahrt mit<br />

haupt- <strong>und</strong> ehrenamtlichen Mitarbeitern in der Stadt <strong>und</strong> im<br />

Landkreis Bamberg in der Betreuung <strong>und</strong> Erziehung von<br />

Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen, der Pflege <strong>und</strong> Begleitung von<br />

alten Menschen <strong>und</strong> in der Unterstützung von Migranten<br />

<strong>und</strong> Menschen mit Behinderung. „In all diesen Bereichen erleben<br />

wir täglich, dass die gesellschaftlichen Probleme größer<br />

<strong>und</strong> die öffentlichen Mittel knapper werden, die Kluft<br />

zwischen Arm <strong>und</strong> Reich wächst“, so Werner Dippold, ge-<br />

Freudige Gesichter mit der Urk<strong>und</strong>e der Stiftung „Sozial gerechte Gesellschaft<br />

– Stiftung zur Förderung gemeinnütziger Arbeit“: Konrad Gottschall,<br />

Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Bamberg, Werner Dippold,<br />

geschäftsführender Vorstand des AWO-Kreisverbandes Bamberg Stadt<br />

<strong>und</strong> Land, Jochen Hack, Stiftungsberater der Sparkasse Bamberg, <strong>und</strong><br />

Horst Ohlmann, Vorstandsvorsitzender der DT Deutsche Stiftungstreuhand<br />

AG (v.r.)<br />

von Andrea Rupprecht<br />

schäftsführender Vorstand<br />

des AWO-Kreisverbandes<br />

Bamberg Stadt <strong>und</strong> Land.<br />

Daher gelte es, Brücken<br />

zu bauen <strong>und</strong> sich <strong>für</strong><br />

eine sozial gerechte Gesellschaft<br />

einzusetzen.<br />

Mit der Stiftung „Sozial<br />

gerechte Gesellschaft –<br />

Stiftung zur Förderung<br />

gemeinnütziger Arbeit“<br />

wolle man den Fortbestand<br />

der gemeinnützigen<br />

Tätigkeit auch in<br />

Zukunft sichern. „Wir<br />

fördern damit das öffentlicheGes<strong>und</strong>heitswesen<br />

<strong>und</strong> die Ges<strong>und</strong>heitspflege,<br />

die<br />

Jugend- <strong>und</strong> Altenhilfe,<br />

die Bildung <strong>und</strong><br />

Erziehung, das Wohlfahrtswesen sowie das bürgerschaftliche<br />

Engagement zugunsten gemeinnütziger <strong>und</strong> mildtätiger<br />

Zwecke“, sagte Werner Dippold.<br />

Ein besonderes Anliegen der AWO sei beispielsweise die<br />

Sprach- <strong>und</strong> Leseförderung von Schülern aus sozial schwachen<br />

<strong>und</strong> ausländischen Familien. Viele Kinder haben zu<br />

Hause kaum Bücher, verbringen viel Zeit vor dem Fernseher<br />

<strong>und</strong> haben zu wenig Bewegung. „Ein Ziel unserer Stiftungsförderung<br />

muss daher sein, Benachteiligungen bei diesen<br />

Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen auszugleichen <strong>und</strong> ihnen bessere<br />

Startchancen <strong>für</strong> ihr späteres Leben zu ermöglichen.<br />

Und dies gilt auch <strong>für</strong> alle anderen Stiftungszwecke. Wir unterstützen<br />

regionale Projekte <strong>und</strong> Aktivitäten <strong>für</strong> Jung <strong>und</strong><br />

Alt zugunsten von Menschen in besonders schwierigen sozialen<br />

Lebenslagen“, erläuterte Werner Dippold.<br />

Seitens der Stadt Bamberg gratulierte Oberbürgermeister


Seit 90 Jahren engagiert sich die Arbeiterwohlfahrt Bamberg in der Pflege <strong>und</strong> Begleitung von alten Menschen <strong>und</strong> Menschen mit Behinderung.<br />

Andreas Starke zur Stiftungserrichtung <strong>und</strong> betonte, wie bedeutend<br />

<strong>Stiftungen</strong> im städtischen Leben seien, da sie Aufgaben<br />

übernehmen, die die Kommune alleine nicht finanzieren<br />

könnte. „Die AWO ist ein wichtiger Bestandteil im sozialen<br />

Leben der Stadt Bamberg. Ich wünsche der Stiftung<br />

daher viele weitere <strong>Stifter</strong>, die mit ihrem Beitrag das Stiftungsvermögen<br />

erhöhen <strong>und</strong> somit nachhaltig in gemeinnützige<br />

<strong>und</strong> soziale Projekte investieren“, so Starke.<br />

Nachhaltig in gemeinnützige <strong>und</strong><br />

soziale Projekte investieren<br />

Die Stiftung „Sozial gerechte Gesellschaft – Stiftung zur<br />

Förderung gemeinnütziger Arbeit“ wurde unter dem Dach<br />

der <strong>Stifter</strong>gemeinschaft der Sparkasse Bamberg errichtet.<br />

Konrad Gottschall, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse<br />

Bamberg, gratulierte allen Verantwortlichen der AWO zu die-<br />

Aktuelles<br />

sem „Brückentag“. Schließlich seien <strong>Stiftungen</strong> bedeutende<br />

Brücken zwischen der größer werdenden Kluft von Wohlhabenderen<br />

<strong>und</strong> Ärmeren in unserer Gesellschaft. „Die <strong>Stifter</strong><br />

können freiwillig, gut überlegt <strong>und</strong> gezielt selektieren, wem<br />

sie dabei Gutes tun möchten – nach eigenem Gerechtigkeits-<br />

<strong>und</strong> Sinnempfinden“, erläuterte Gottschall.<br />

Die Dauerhaftigkeit von <strong>Stiftungen</strong> unterstrich Horst<br />

Ohlmann, Vorstandsvorsitzender der Treuhänderin DT Deutsche<br />

Stiftungstreuhand AG. „In unserer schnelllebigen <strong>und</strong><br />

veränderungsreichen Zeit sind <strong>Stiftungen</strong> eine beständige<br />

Größe, da ihre Zielsetzungen dauerhaft angelegt sind“, so<br />

Horst Ohlmann.<br />

Am Ende der Gründungsfeier stand die Unterzeichnung<br />

der Errichtungsurk<strong>und</strong>e auf dem Programm. Werner Dippold,<br />

Konrad Gottschall <strong>und</strong> Horst Ohlmann besiegelten die<br />

Stiftungsvereinbarung mit ihren Unterschriften. ◆<br />

� www.stiftergemeinschaft-bamberg.de<br />

<strong>Werte</strong> stiften ❚ 21


Aktuelles<br />

Die Kinder im SOS-Mütter- <strong>und</strong> Kindertageszentrum München-Neuaubing freuen sich über die ungeteilte Aufmerksamkeit, die man ihnen entgegenbringt.<br />

Fotos: SOS-Kinderdorf e.V.<br />

Pünktlich zum Muttertag machte ein <strong>Stifter</strong> dem SOS-Mütter<strong>und</strong><br />

Kindertageszentrum München ein besonderes Geschenk.<br />

Ab sofort fördert die Dr. R.W.-Stiftung die in München-Neuaubing<br />

seit 30 Jahren etablierte SOS-Kinderdorf-Einrichtung,<br />

in der Kinder <strong>und</strong> deren Familien aus der Nach barschaft<br />

vielfältige Unterstützung in schwierigen Lebenslagen, Beratungsangebote<br />

sowie auch offene Kontaktmöglichkeiten<br />

finden. „Mit Gründung dieser 40. Treuhandstiftung unter<br />

dem Dach der SOS-Kinderdorf-Stiftung ist nun <strong>für</strong> jede unserer<br />

Einrichtungsarten eine nachhaltige Hilfe gesichert“, freut<br />

sich Petra Träg aus der Geschäftsführung der SOS-Kinder dorf-<br />

Stiftung. „Damit kommen die von der Treuhandstiftung erwirtschafteten<br />

Erträge den Kindern, Jugendlichen sowie<br />

deren Familien zugute, die in dieser Einrichtung Rat <strong>und</strong><br />

Halt suchen <strong>und</strong> finden.“<br />

Herzenswunsch: Förderung von<br />

Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen<br />

Den Gründer der jüngsten Treuhandstiftung der SOS-Kinderdorf-Stiftung<br />

traf Petra Träg erst vor gut einem Monat. Vor<br />

Ort über zeugte sich Dr. R.W. von der Arbeit des SOS-Kinderdorf-Teams.<br />

„Die Förderung von Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen<br />

liegt mir besonders am Herzen“, erklärt der pensionierte<br />

Mathematiker, der bis vor wenigen Jahren in einem renommierten<br />

Institut wissenschaftlich gearbeitet hat. Nach seiner<br />

Pensionierung habe er selbst versucht, durch Nachhilfe in<br />

Mathematik jungen Menschen zu helfen. Dabei hat er gemerkt,<br />

dass die Jugendlichen aufgr<strong>und</strong> ihrer unterschiedlichen Alltagsherausforderungen<br />

oft nicht in der Lage sind, diese Termine<br />

einzu halten. Das SOS-Mütter- <strong>und</strong> Kindertageszentrum<br />

22 ❚ <strong>Werte</strong> stiften<br />

Ein besonderer Muttertag<br />

40. Treuhandstiftung der SOS-Kinderdorf-Stiftung fördert ab<br />

sofort das SOS-Mütter- <strong>und</strong> Kindertageszentrum München<br />

München ist ein multikul tureller, offener, generationsübergreifender<br />

Treffpunkt <strong>für</strong> Kinder <strong>und</strong> Ju gendliche, aber auch<br />

<strong>für</strong> Mütter <strong>und</strong> Väter. Jung begegnet Alt, Familien fin den Beratung,<br />

Entlastung <strong>und</strong> ein auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenes<br />

Angebot. All dies fördert die Familienstruktur, ermöglicht<br />

ein gutes Auf wachsen <strong>und</strong> gibt so Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen<br />

eine Perspektive <strong>für</strong> ihr eigenes Leben.<br />

Aus Zustiftung wurde<br />

Treuhandstiftung<br />

„Bisher habe ich der SOS-Kinderdorf-Stiftung zugestiftet“,<br />

erzählt Dr. R.W. „Als ich erfahren habe, dass ich eine Treuhandstiftung,<br />

also eine rechtlich unselbstständige Stiftung,<br />

auch mit kleinerem Kapital gründen kann, habe ich mich<br />

spontan dazu entschlossen. Und nun, nach nur einem Monat<br />

habe ich eine eigene Stiftung <strong>für</strong> ein Projekt, das mich wirklich<br />

überzeugt. Ohne die Hilfe von der SOS-Kinderdorf-Stiftung,<br />

die sich um alle Verwaltungs angelegenheiten kümmert,<br />

wäre dies natürlich nicht möglich gewesen.“ Hat der vornehm<br />

zurückhaltende <strong>Stifter</strong> mit einem überschaubaren Kapital<br />

an gefangen, will er dieses sukzessive aufstocken. Je mehr<br />

die Erträge jähr lich erwirtschaften, desto umfangreicher<br />

<strong>und</strong> nachhaltiger unterstützt die Dr. R.W.-Stiftung die Arbeit<br />

„seiner Einrichtung“. Und da das SOS-Mütter- <strong>und</strong> Kinderta<br />

geszentrum in seiner Nähe ist, kann sich der <strong>Stifter</strong> selbst<br />

immer auch vor Ort die realisierten Projekte anschauen.<br />

Die SOS-Kinderdorf-Stiftung wurde 2003 unter dem<br />

Dach des SOS-Kinderdorf e.V. gegründet <strong>und</strong> unterstützt<br />

die Arbeit des SOS-Kinderdorf e.V. im In- <strong>und</strong> Ausland. ◆<br />

� www.sos-kinderdorf-stiftung.de


Galerie der Hall of Fame des deutschen<br />

Sports macht Station in Gera<br />

Gemälde von 45 Sporthelden werden vom 26. Mai bis 26. Juni 2011 ausgestellt<br />

Das Stadtmuseum Gera zeigt seit dem 26. Mai 2011 bis zum<br />

26. Juni eine Sammlung von 45 Ölportraits des Bensheimer<br />

Malers <strong>und</strong> Zeichners Hans Borchert von allen bis 2010 in<br />

die Hall of Fame des deutschen Sports aufgenommenen<br />

Mitgliedern. Die Galerie reicht vom legendären Rudertrainer<br />

Karl Adam bis zur Chemnitzer Eiskunstläuferin Katarina<br />

Witt. Vertreten sind auch Franz Beckenbauer, Steffi Graf,<br />

Rosi Mittermaier <strong>und</strong> Max Schmeling. Die Ausstellung findet<br />

in Gera erstmals Platz in einem Museum <strong>und</strong> soll vor allem<br />

Schüler <strong>und</strong> Jugendliche in Sportvereinen anregen, sich mit<br />

Persönlichkeiten des Sports zu beschäftigen, die durch ihre<br />

Erfolge im Wettkampf <strong>und</strong> ihren Einsatz <strong>für</strong> die Ideen des<br />

Sports Geschichte geschrieben haben.<br />

Eine Sportlegende wird<br />

man nicht von allein<br />

Die im Jahr 2006 von der Sporthilfe initiierte Hall of<br />

Fame des deutschen Sports wird vom Deutschen Olympischen<br />

Sportb<strong>und</strong> <strong>und</strong> dem Verband Deutscher Sportjournalisten<br />

unterstützt <strong>und</strong> von adidas begleitet. Sie ist zugleich<br />

eingeb<strong>und</strong>en in die aktuelle Sporthilfe-Kampagne „Dein<br />

Name <strong>für</strong> Deutschland“, bei der jeder sportbegeisterte Bür-<br />

Aktuelles<br />

ger schon mit 3 Euro im Monat „offizieller Sponsor der<br />

deutschen Spitzensportler“ werden kann, um sich somit an<br />

ihrem Erfolg zu beteiligen. Dazu Dr. Michael Ilgner, Vorstandsvorsitzender<br />

der Stiftung Deutsche Sporthilfe: „Mit<br />

dieser Ausstellung wollen wir zum einen die Geschichte des<br />

deutschen Sports <strong>und</strong> seine großen Persönlichkeiten im<br />

kollektiven Gedächtnis bewahren, zum anderen aber auch<br />

auf unsere tägliche Arbeit aufmerksam machen. Denn eine<br />

Sportlegende wird man nicht von allein. Es ist ein langer<br />

Weg nach oben, auf dem unsere Athleten Unterstützung benötigen.<br />

Hier steht ihnen die Sporthilfe zur Seite.“<br />

Nach der Aufnahme von 21 neuen Mitgliedern in den<br />

Deutschen Olympischen Sportb<strong>und</strong>, die im Zeitraum zwischen<br />

1945 bis zu den Olympischen Spielen von 1972 Herausragendes<br />

im Sport geleistet haben, besteht die Hall of<br />

Fame des deutschen Sports seit dem 20. Mai 2011 aus 66<br />

Sportpersönlichkeiten. Ab 2012 sollen jährlich drei bis fünf<br />

neue Mitglieder dazu kommen.<br />

Die Ausstellung im Geraer Stadtmuseum ist bis Sonntag,<br />

den 26. Juni, jeweils dienstags bis sonntags von 11 bis 18<br />

Uhr geöffnet. ◆<br />

� www.hall-of-fame-sport.de.<br />

� www.sporthilfe.de<br />

<strong>Werte</strong> stiften ❚ 23


Aktuelles<br />

Gemeinnützige <strong>und</strong> soziale Projekte in der Heimat zu fördern,<br />

liegt vielen Menschen am Herzen. Dies zeigt das vielfältige ehrenamtliche<br />

Engagement in den unterschiedlichen Bereichen.<br />

Aber oft reicht diese tatkräftige Hilfe nicht aus – finanzielle<br />

Förderung ist gefragt. Neben gezielten Spenden bietet hier<br />

eine private Stiftung oder die Stiftung eines Unternehmens<br />

eine hervorragende Möglichkeit, die gesellschaftlichen Herausforderungen<br />

in der Region aktiv mit zu gestalten.<br />

Über die Plattform einer <strong>Stifter</strong>gemeinschaft hat die<br />

Kreissparkasse Schongau jetzt eine Möglichkeit geschaffen,<br />

eine solche Stiftung, die auch den Namen der <strong>Stifter</strong> tragen<br />

kann, auf schnelle, einfache Weise zu errichten <strong>und</strong> auf<br />

Dauer ohne eigenen Verwaltungsaufwand zu führen – <strong>und</strong><br />

das schon ab 25.000 Euro.<br />

„Genauso wichtig ist es uns aber, über eine Bürgerstiftung<br />

in den einzelnen Kommunen den Bürgern die Möglich-<br />

24 ❚ <strong>Werte</strong> stiften<br />

<strong>Stifter</strong>gemeinschaft im<br />

Schongauer Land gegründet<br />

Plattform <strong>für</strong> Bürgerstiftungen <strong>und</strong> private <strong>Stiftungen</strong> geschaffen<br />

keit zu geben, sich auf nachhaltige Weise <strong>für</strong> die eigene Heimat<br />

zu engagieren“ so Alexander Schmitz, Vorstandsmitglied<br />

der Kreissparkasse Schongau.<br />

Nachhaltiges Engagement<br />

<strong>für</strong> die eigene Heimat<br />

Damit hat jeder die Möglichkeit, auch mit kleinen Beträgen<br />

– als Spende oder ab 200 Euro als Zustiftung – das Wohlergehen<br />

der Gesellschaft in der nächsten Umgebung zu fördern.<br />

15 von 18 Kommunen im Schongauer Land befinden<br />

sich bereits konkret in der Planungs- bzw. Gründungsphase<br />

<strong>für</strong> eine eigene Bürgerstiftung. So geben sie Bürgern die<br />

Möglichkeit, sich mit dauerhaftem Erfolg <strong>und</strong> langfristiger<br />

Perspektive <strong>für</strong> das örtliche Gemeinwohl zu engagieren.<br />

„Das Engagement <strong>für</strong>s Gemeinwohl hat bei der Kreis-


sparkasse Schongau eine lange Tradition“ so der Vorstandsvorsitzende<br />

des Hauses, Fritz Lutzenberger. „Unsere eigene<br />

Kulturstiftung zum Beispiel engagiert sich seit über 25 Jahren<br />

<strong>für</strong> kulturelle Projekte in der Region. Und mit gezielten<br />

Spenden oder Sponsoring-Maßnahmen unterstützen wir<br />

vielfältige Projekte aus Sport, Heimat-, Denkmal- <strong>und</strong> Naturschutz,<br />

sozialen Bereichen, <strong>und</strong>, <strong>und</strong>, <strong>und</strong> …“<br />

Bereits mit kleinen Beträgen<br />

eine eigene Stiftung errichten<br />

Dieser Tradition folgend wurde jetzt die <strong>Stifter</strong>gemeinschaft<br />

der Kreissparkasse Schongau gegründet, die es Bürgern,<br />

Unternehmen, Vereinen oder Kommunen ermöglicht,<br />

mit relativ kleinen Beträgen eine eigene Stiftung zu errichten.<br />

Unter dem Dach dieser <strong>Stifter</strong>gemeinschaft kann jeder<br />

einfach <strong>und</strong> schnell eine eigene Stiftung errichten. Angesprochen<br />

sind Menschen, die gezielt gemeinnützige, mildtätige<br />

oder kirchliche Zwecke nachhaltig fördern möchten.<br />

Bei der <strong>Stifter</strong>gemeinschaft handelt es sich rechtlich um<br />

eine unselbstständige Stiftung, die eine Vielzahl von steuerbegünstigten<br />

Zwecken der Abgabenordnung aufweist.<br />

Treuhänderisch verwaltet wird die Stiftung durch die Deutsche<br />

Stiftungstreuhand AG, die auch da<strong>für</strong> Sorge trägt, dass<br />

dem jeweiligen <strong>Stifter</strong> alle möglichen steuerlichen Vorteile<br />

zuteil werden. Errichtet wird die Stiftung – rechtlich eine<br />

Zustiftung zur <strong>Stifter</strong>gemeinschaft der Kreissparkasse<br />

Schongau – ganz einfach mit einer Unterschrift des <strong>Stifter</strong>s.<br />

Der Name der Stiftung <strong>und</strong> das Gründungskapital werden<br />

hierbei individuell durch den <strong>Stifter</strong> festgelegt. In den meisten<br />

Fällen trägt die Stiftung auch den Namen des <strong>Stifter</strong>s.<br />

Alexander Schmitz (Vorstandsmitglied der Kreissparkasse Schongau)<br />

Horst Ohlmann (Vorstandsvorsitzender der Deutschen Stiftungstreuhand<br />

AG) <strong>und</strong> Fritz Lutzenberger (Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse<br />

Schongau) bei der Unterzeichnung der Errichtungsurk<strong>und</strong>e.<br />

Dieser wählt auch den<br />

Zweck aus, den die<br />

Stiftung verfolgen soll,<br />

<strong>und</strong> bestimmt die begünstigtenEinrichtungen.<br />

Ein großer Vorteil<br />

in der <strong>Stifter</strong>gemeinschaft<br />

ist es übrigens,<br />

dass der <strong>Stifter</strong> im Lauf<br />

der Zeit den Stiftungszweck<br />

ändern kann –<br />

das ist bei einer rechtlich<br />

selbstständigen<br />

Stiftung kaum möglich.<br />

Einfacher <strong>und</strong> schneller Weg<br />

zur eigenen Stiftung<br />

„Die <strong>Stifter</strong>gemeinschaft ist <strong>für</strong> einen <strong>Stifter</strong> ein einfacher<br />

<strong>und</strong> schneller Weg zu einer eigenen Stiftung. Und um<br />

die rechtlichen, steuerlichen, organisatorischen <strong>und</strong> abwicklungstechnischen<br />

Details kümmert sich die Deutsche Stiftungstreuhand<br />

AG <strong>und</strong> die Kreissparkasse – der <strong>Stifter</strong> hat<br />

also keinerlei zusätzlichen<br />

Aufwand.“ erläu-<br />

tert die Stiftungsbeauftragte<br />

der Kreissparkasse,<br />

Christine Schuster,<br />

die <strong>Stifter</strong> informiert,<br />

berät <strong>und</strong> unterstützt.<br />

Damit wird K<strong>und</strong>en<br />

<strong>und</strong> auch Nichtk<strong>und</strong>en<br />

der Kreissparkasse<br />

die Möglichkeit<br />

angeboten, sich dauerhaft,<br />

zielgerichtet <strong>und</strong><br />

nachhaltig <strong>für</strong> individuell<br />

bestimmbare<br />

Bereiche wie Erziehung<br />

<strong>und</strong> Bildung,<br />

Ges<strong>und</strong>heit, Wissenschaft<br />

<strong>und</strong> For-<br />

Aktuelles<br />

Christine Schuster ist Stiftungsbeauftragte<br />

der Kreissparkasse Schongau.<br />

s Kreissparkasse<br />

Schongau<br />

Fördern Sie mit Ihrer eigenen Stiftung,<br />

was Ihnen am Herzen liegt.<br />

<strong>Stifter</strong>gemeinschaft der Kreissparkasse Schongau<br />

Eine ausführliche Broschüre informiert<br />

Interessierte über die <strong>Stifter</strong>gemeinschaft<br />

der Kreissparkasse Schongau.<br />

schung, Seniorenhilfe, Tier-, Umwelt- <strong>und</strong> Naturschutz, Heimatpflege<br />

oder anderen gesellschaftlichen Aufgaben zu engagieren<br />

– mit einer eigenen Stiftung oder als Unterstützer<br />

der Bürgerstiftung vor Ort. ◆<br />

� www.sparkasse-schongau.de<br />

<strong>Werte</strong> stiften ❚ 25


Aktuelles<br />

Vom 26. bis 28. Mai fand in Berlin der „Tag des deutschen<br />

Familienunternehmens“ statt. R<strong>und</strong> 300 Familienunternehmen<br />

aus ganz Deutschland hatten sich eingef<strong>und</strong>en, um in<br />

den direkten Dialog mit Vertretern der Politik zu treten.<br />

Mehr Berechenbarkeit in der Politik, klare Konzepte <strong>für</strong><br />

eine bezahlbare Energiepolitik <strong>und</strong> eine Stärkung der nationalen<br />

Souveränität – vor allem mit Blick auf die Eurokrise,<br />

das waren die Hauptforderungen, die Prof. Dr. Dr. h.c. Brun-<br />

Hagen Hennerkes, Vorstand der Stiftung Familienunternehmen,<br />

in seiner Eröffnungsrede an die Adresse der Regierung<br />

richtete.<br />

„Die Euro-Krise darf nicht zu einem ‚Schrecken ohne<br />

Ende‘ werden“, mahnte Hennerkes eindringlich. Das Einstehen<br />

<strong>für</strong> zahlungsunfähige Mitgliedsländer müsse begrenzt<br />

26 ❚ <strong>Werte</strong> stiften<br />

Tag des deutschen<br />

Familienunternehmens<br />

Stiftung Familienunternehmen fordert mehr Berechenbarkeit der Politik<br />

werden.Austritt oder Ausschluss<br />

aus der Währungsunion<br />

dürften kein Tabu<br />

mehr sein. „Auch die ausufernde<br />

Dominanz in<br />

Brüssel <strong>und</strong> der internationalen<br />

Kapitalmärkte bereiten<br />

den Familienunternehmern<br />

Probleme“, unterstrich<br />

Hennerkes <strong>und</strong><br />

nannte vor allem die auf<br />

den Kapitalmarkt zugeschnittene<br />

Auslegung der<br />

Internationalen Rechnungslegung<br />

IFRS, die<br />

dem Wesen der Familien-<br />

Prof. Dr. Dr. h.c. Brun-Hagen Hennerkes<br />

bei seiner Eröffnungsrede.<br />

unternehmen, die nicht kapitalmarktorientiert sind, nicht<br />

entspreche. Gleiches gelte <strong>für</strong> die geplante Aktienrechtsnovelle,<br />

die mit der zwangsweise vorgeschriebenen Einführung<br />

der Namensaktien den Generationswechsel vieler<br />

nicht börsennotierter Familienunternehmen erheblich behindern<br />

würde.<br />

Ein Beispiel, wie Interessen aufgegeben werden, sei der<br />

Entwurf der Aktienrechtsnovelle, der auf internationalen<br />

Druck entstanden sei. „Die neue Regelung bringt <strong>für</strong> mindestens<br />

4.000 Familienunternehmen, die nicht an der Börse<br />

notiert sind, entscheidende Nachteile, wenn sie ihre Übergabe<br />

regeln möchten“, sagte Hennerkes. Der Verzicht auf<br />

die Ausgabe von Inhaberaktien erschwere die diskrete Übertragung<br />

von Unternehmensanteilen im Rahmen der geregelten<br />

Nachfolge <strong>und</strong> sei mit Blick auf die weiterhin bestehenden<br />

Treuhandlösungen ohnehin nicht zielführend, um die<br />

Terrorismus- <strong>und</strong> Geldwäschebekämpfung zu verbessern.<br />

Der „Tag des deutschen Familienunternehmens“ wird<br />

von der gemeinnützigen Stiftung Familienunternehmen<br />

jährlich in Berlin ausgerichtet. Daneben fördert die Stiftung<br />

den Austausch zwischen Familienunternehmern <strong>und</strong> unterstützt<br />

zugleich Forschungsaktivitäten sowie Institutionen,<br />

die sich wissenschaftlich mit diesem Unternehmenstypus<br />

befassen. Mehr als 95 Prozent aller Unternehmen in<br />

Deutschland sind Familienunternehmen. ◆<br />

� www.familienunternehmen.de


Kinder wie Erwachsene freuen sich über das neue Musikmobil Frankfurt. Fotos: Tom Kauth<br />

Das rollende Musikzimmer in Frankfurt<br />

Musikmobil Frankfurt wird auf dem Römerberg zur öffentlichen Nutzung freigegeben<br />

Am 24. Mai 2011 übergaben Bürgermeisterin <strong>und</strong> Bildungsdezernentin<br />

Ebeling, die Musikschule Frankfurt am Main e.V.,<br />

der Verein der Förderer <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>e der Musikschule Frankfurt<br />

am Main e.V. <strong>und</strong> das Staatliche Schulamt das Musikmobil<br />

auf dem Römerberg in Frankfurt zur öffentlichen Nutzung.<br />

Die Realisierung des Gesamtprojektes wurde durch die fördernden<br />

Projektpartner Dr. Marschner Stiftung <strong>und</strong> die Frankfurter<br />

Bürgerstiftung im Holzhausenschlößchen ermöglicht.<br />

Der unter der Projektleitung der Frankfurter Bürgerstiftung<br />

aufwendig zum rollenden Musikzimmer umgebaute Lastwagen<br />

wird nunmehr unter Schirmherrschaft von Sebastian<br />

Weigle, Generalmusikdirektor der Oper Frankfurt seinen<br />

Weg zu Frankfurter Schulklassen <strong>und</strong> Kitas antreten.<br />

Neue Wege in Sachen Musikpädagogik<br />

Bürgermeisterin Jutta Ebeling freut sich über das Musikmobil<br />

<strong>und</strong> sieht darin einen innovativen Baustein im Gebäude<br />

der Frankfurter Musikpädagogik. Mit diesem rollenden<br />

Musikzimmer geht man in Frankfurt neue Wege in Sachen<br />

Musikpädagogik. „Die Vorstellung, dass eine große Auswahl<br />

an Orchesterinstrumenten den Weg auch zu den Schu-<br />

Aktuelles<br />

len, Kitas <strong>und</strong> damit den Kindern finden kann, die sonst geringe<br />

Möglichkeiten haben, die Instrumente einmal anzufassen<br />

<strong>und</strong> auszuprobieren, erfüllt mich mit großer Freude“, so<br />

Sebastian Weigle. „Sehr gern habe ich daher die Schirmherrschaft<br />

<strong>für</strong> das Musikmobil Frankfurt übernommen, denn es<br />

geht darum, schon früh <strong>für</strong> das Musizieren zu werben.“<br />

Möglich wurde der kosteninstensive Umbau, die Ausrüstung<br />

mit Musikinstrumenten <strong>und</strong> die Finanzierung des<br />

Gesamtprojekts durch eine Spende der Dr. Marschner Stiftung,<br />

die dieses Projekt auch <strong>für</strong> die nächsten drei Jahre sichert.<br />

Die Frankfurter Bürgerstiftung im Holzhausenschlößchen,<br />

auf deren Initiative das Projekt Musikmobil „ins Rollen“<br />

kam <strong>und</strong> deren Geschäftsführer Clemens Greve, der<br />

ein solches Musikprojekt schon seit Jahren angeregt hat, leitete<br />

das Gesamtprojekt organisatorisch. „Als <strong>Stiftungen</strong><br />

sehen wir den Einsatz der uns zur Verfügung stehenden Gelder<br />

<strong>und</strong> Arbeitskraft in einem solch nachhaltigen <strong>und</strong> <strong>für</strong><br />

die Frankfurter musikpädagogische Arbeit so wichtigen Projekt<br />

bestmöglich investiert“, sind sich Peter Gatzemeier, Vorstand<br />

der Dr. Marschner Stiftung, <strong>und</strong> Clemens Greve, Geschäftsführer<br />

der Frankfurter Bürgerstiftung, einig. ◆<br />

� www.musikmobil-frankfurt.de<br />

<strong>Werte</strong> stiften ❚ 27


Aktuelles<br />

Zum Wohle kranker Kinder <strong>und</strong><br />

Jugendlicher in Fürth <strong>und</strong> Umgebung<br />

Rolf Mergenthaler war ein Sohn der Stadt Fürth. Geboren in<br />

Fürth hat er sein Leben hier verbracht. Er liebte Kinder über<br />

alles, obwohl ihm eigene Kinder nicht vergönnt waren.<br />

Daher hat seine Frau nach seinem Tod – der zwei Jahre zurück<br />

liegt – beschlossen, eine Stiftung <strong>für</strong> Kinder <strong>und</strong> Jugendliche<br />

in seinem Namen ins Leben zu rufen.<br />

Kinder sind unsere Zukunft<br />

Margot Mergenthaler stattete die Rolf Mergenthaler Kinder-<br />

<strong>und</strong> Jugendklinik Fürth Stiftung zunächst mit 50.000<br />

Euro Gr<strong>und</strong>kapital aus. Kommendes<br />

Jahr steigert sie Ihre<br />

Einlage um weitere 50.000<br />

Euro auf dann 100.000 Euro.<br />

„Kinder sind unsere Zukunft,“<br />

begründet Margot<br />

Mergenthaler Ihr Engagement.<br />

Der Gedanke, eine Stiftung<br />

zu gründen, die sich <strong>für</strong><br />

kranke Kinder engagiert,<br />

kam Ihr spontan. Auf die Kinderklinik<br />

aufmerksam wurde<br />

Margot Mergenthaler dann<br />

durch Ihre Nachbarin Gisela<br />

König, die dem Förderverein<br />

der Kinderklinik Fürth<br />

vorsitzt.<br />

„Mit dieser Stiftung<br />

wurde ein wichtiger Schritt<br />

zu einer langfristigen finan-<br />

28 ❚ <strong>Werte</strong> stiften<br />

Rolf Mergenthaler Kinder- <strong>und</strong> Jugendklinik Fürth Stiftung errichtet<br />

ziellen Unterstützung der<br />

Fürther Klinik <strong>für</strong> Kinder<br />

<strong>und</strong> Jugendliche getan. Die<br />

Stiftung ermöglicht es uns,<br />

aktuelle <strong>und</strong> wichtige Projekte<br />

unbürokratisch in Angriff<br />

zu nehmen <strong>und</strong> umzusetzen,“<br />

sagt Prof. Dr. med.<br />

Jens Klinge, Chefarzt der Klinik<br />

<strong>für</strong> Kinder <strong>und</strong> Jugendliche.<br />

„Ich bin Frau Margot<br />

Mergenthaler überaus dank-<br />

Rolf Mergenthaler<br />

bar, dass sie die Rolf Mergenthaler<br />

Kinder <strong>und</strong> Jugendklinik<br />

Fürth Stiftung eingerichtet hat. “ Er sieht verschiedene<br />

Gebiete, die durch die Stiftung unterstützt werden können<br />

<strong>und</strong> nennt drei Beispiele:<br />

Im Bereich der Nachsorge bei Frühgeborenen unterstützt<br />

das Nachsorgeteam „Bunter Kreis Fürth“ die Eltern<br />

der Frühgeborenen vorübergehend auch noch nach dem<br />

Klinikaufenthalt.<br />

Die Aufklärung- <strong>und</strong> Präventionprogramme <strong>für</strong> Kinder<br />

mit ges<strong>und</strong>heitlichen Risikofaktoren wie Übergewicht<br />

oder chronischen Erkrankungen wie Asthma sollen weiter<br />

ausgebaut werden.<br />

Spaß <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>e ans Krankenbett bringen wöchentlich<br />

die Klinikclowns, die vollständig über Spenden finanziert<br />

werden.<br />

„Wir freuen uns jedoch auch <strong>für</strong> zahlreiche andere Projekte<br />

auf die Unterstützung der Stiftung. Neben einer guten


medizinischen Versorgung sind uns auch eine kindgerechte<br />

Ausstattung <strong>und</strong> Atmosphäre sowie auf die kindlichen Bedürfnisse<br />

zugeschnittene Angebote ganz besonders wichtig,“<br />

erklärt Prof. Dr. med. Jens Klinge.<br />

Dr. Thomas Jung, Oberbürgermeister der Stadt Fürth,<br />

lobt die Stiftungserrichtung von Margot Mergenthaler als<br />

großzügige <strong>und</strong> noble Geste. Margot Mergenthaler hat mit<br />

ihrer Stiftung ein persönliches Zeichen gesetzt <strong>für</strong> die Klinik<br />

<strong>für</strong> Kinder <strong>und</strong> Jugendliche in Fürth.<br />

Auch Sparkassendirektor Hans Wölfel freut sich über die<br />

Stiftungserrichtung, die von den Stiftungsexperten der Sparkasse<br />

Fürth begleitet wurde. Als Stiftungsrahmen wurde<br />

eine Treuhandstiftung gewählt, die in die <strong>Stifter</strong>gemein-<br />

... Spaß <strong>und</strong> Erholung mit der Bobbert-Garantie!<br />

Aktuelles<br />

schaft der Sparkasse Fürth integriert ist. Diese profitiert von<br />

schlanken Strukturen <strong>und</strong> wird gemeinsam mit anderen <strong>Stiftungen</strong><br />

kostenoptimiert von der DT Deutsche Stiftungstreuhand<br />

AG verwaltet.<br />

„Unsere Aufgaben sind vielfältiger geworden. Für die Bewältigung<br />

sind wir auch auf die Unterstützung von Privatpersonen<br />

oder Firmen angewiesen,“ sagt Prof. Dr. med. Jens<br />

Klinge. „Deshalb freuen wir uns über Spenden <strong>und</strong> Zustiftungen”.<br />

Spendenkonto 9 953 563 bei der Sparkasse Fürth,<br />

BLZ 762 500 00, Verwendungszweck: Rolf Mergenthaler<br />

Kinder- <strong>und</strong> Jugendklinik Fürth Stiftung. ◆<br />

� www.die-stifter.de<br />

� www.klinikum-fuerth.de/hn/medizin-pflege/kinderklinik/<br />

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Zum Abschluss der Aktion „Mädels vor, noch ein Tor“ scharten sich Mädels aus allen Vereinen um <strong>Stifter</strong> Dietmar Hopp (Mitte). Foto: Thomas Neu<br />

Mädels vor, noch ein Tor!<br />

Abschluss der Aktion der Dietmar Hopp Stiftung mit 1800 Fußballmädels gefeiert<br />

Mit Standing Ovations bedankten sich tausend junge Fußballerinnen<br />

aus der Metropolregion Rhein-Neckar Ende Mai<br />

bei Dietmar Hopp. Mit Jubel, langem Applaus <strong>und</strong> vor allem<br />

einem großen Strahlen in ihren Gesichtern zeigten sie dem<br />

<strong>Stifter</strong>, dass ihr Dank von Herzen kommt. „Die Spielweise<br />

der Frauen gefällt mir fast besser als die der Männer“, lobte<br />

Dietmar Hopp die Spieltaktik im Frauenfußball.<br />

Auf Einladung der Dietmar Hopp Stiftung feierten r<strong>und</strong><br />

1.800 kickende Mädels, Betreuer <strong>und</strong> ehrenamtliche Helfer<br />

gemeinsam den Abschluss der Aktion „Mädels vor, noch ein<br />

Tor!“ Das „vierrädrige Sahnehäubchen“ loste Schirmherrin<br />

Renate Lingor bei der großen Fußball-Party dem TSV Reichartshausen<br />

zu: Der Verein gewann das „Mädels vor“-Mobil.<br />

Ein Jahr lang waren Mitarbeiter der Stiftung mit diesem<br />

Auto durch die Metropolregion Rhein-Neckar gefahren, um<br />

nagelneue Trainings- <strong>und</strong> Spielausrüstung zu Mädchenfußball-Mannschaften<br />

aus 54 Vereinen zu bringen.<br />

Das hatte etwas von einem riesigen Kindergeburtstag im<br />

Stadion: Mit lustigen Clownereien, vielen Süßigkeiten – <strong>und</strong><br />

richtig großen Geschenken. Die meisten Vereine hatten ihre<br />

Mädchenfußball-„Schatzkisten“ im Verlauf der letzten Monate<br />

bereits erhalten. Zehn Vereine aus dem Fußballkreis<br />

Mannheim waren beim Abschluss-Event am Sonntag an der<br />

30 ❚ <strong>Werte</strong> stiften<br />

Reihe. Und diese „Geschenke“ wurden im Rahmen einer<br />

Fußball-Party übergeben, wie sie auch das Dietmar-Hopp-<br />

Stadion noch nicht oft erlebt hat.<br />

Und dann war da natürlich noch der Star, den alle Fußball-Mädchen<br />

anhimmelten <strong>und</strong> von der alle ein Autogramm<br />

haben wollten: Renate Lingor, Ex-Nationalspielerin, zweifache<br />

Weltmeisterin, Botschafterin der Frauenfußball-Weltmeisterschaft<br />

2011 – <strong>und</strong> Schirmherrin von „Mädels vor, noch<br />

ein Tor!“<br />

„Diese Schirmherrschaft habe ich sehr gerne übernommen“,<br />

versicherte Renate Lingor: „Ich komme ja aus dieser<br />

Region <strong>und</strong> weiß, wie stark der Frauen- <strong>und</strong> Mädchenfußball<br />

hier ist. Und das ist zu einem ganz großen Teil Dietmar<br />

Hopp zu verdanken“. Wohl wahr, dachten sich die Fußball-<br />

Fans auf den Rängen <strong>und</strong> sie zeigten es mit frenetischem<br />

Jubel <strong>und</strong> Applaus. Gespannt waren die jungen Fußball-Mädels<br />

natürlich darauf, wie das so ist, als Nationalspielerin:<br />

„Eine Olympische Medaille zu bekommen, das ist schon<br />

toll“, erzählte Renate Lingor: „Aber die Weltmeisterschaft zu<br />

gewinnen, das lässt sich <strong>für</strong> Fußballer nicht toppen.<br />

Lang anhaltender Applaus begleitete den <strong>Stifter</strong> der „Mädels<br />

vor, noch ein Tor!“-Schatzkisten Dietmar Hopp auf den<br />

grünen Rasen, bevor er zu den jungen Fußballerinnen, Eh-


Dietmar Hopp <strong>und</strong> Schirmherrin Renate Lingor vor dem Bus, der die<br />

Mädchenfußball-„Schatzkisten“ zu den Vereinen brachte.<br />

Foto: Andrea Fabry<br />

renamtlichen <strong>und</strong> Betreuern sprach: „Rechtzeitig vor der<br />

Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen haben wir einen Beitrag<br />

dazu geleistet, dass Mädchenfußball einen weiteren<br />

Schritt aus dem Schatten des Männerfußballs treten kann.“<br />

Zehn Jahre ist es her, dass Dietmar Hopp erstmals mit Frauenfußball<br />

in Berührung kam: „Damals habe ich hier in Hoffenheim<br />

mein erstes Länderspiel im Frauenfußball gesehen“,<br />

erzählt der Stifer. „Was seitdem im Frauen- <strong>und</strong> Mädchenfußball<br />

passiert ist, das ist einfach phänomenal.“ Und<br />

der Fußball-Kenner Hopp fügt an: „Die Spieltaktik der<br />

Frauen erinnert mich ein wenig an den Männerfußball in<br />

den 60er-Jahren. Diese Spielweise gefällt mir fast besser, als<br />

das zum Teil sehr schnelle Pressing der Männer.“<br />

Hopp erläuterte den Gr<strong>und</strong> <strong>für</strong> sein Engagement <strong>und</strong><br />

schlug den Bogen von der Aktion „Mädels vor, noch ein<br />

Tor!“ hin zum Verein „Anpfiff ins Leben“, der von ihm wesentlich<br />

mit getragen wird. „Beim Fußball geht es nicht nur<br />

um den sportlichen Aspekt. Der Mannschaftssport – vor<br />

allem im Verein – fördert auch die soziale Kompetenz <strong>und</strong><br />

hilft den jungen Menschen, sich in unserer Gesellschaft eine<br />

gute Zukunft aufzubauen. Genau so wichtig ist die Bildung,<br />

die wir durch meine Stiftung wie durch das Engagement<br />

von »Anpfiff ins Leben« fördern. Ich weiß, dass die Mädels<br />

das auch wissen <strong>und</strong> klug genug sind, mit viel Fleiß in der<br />

Schule sich alle Möglichkeiten offen halten.“ Der Nachwuchs<br />

im Frauenfußball habe sich insgesamt sehr positiv<br />

entwickelt. „Mich persönlich freut das sehr!“<br />

„Mädchenfußball ist zwar stark im Kommen, vor allem<br />

jetzt vor der Frauenfußball-Weltmeisterschaft“, erläuterte<br />

Katrin Tönshoff, Leiterin der Geschäftssstelle der Dietmar<br />

Hopp Stiftung im Gespräch mit Radio-Regenbogen-Moderator<br />

<strong>und</strong> Hoffenheim-Stadionsprecher Mike Diehl. „Aber bei<br />

der Ausstattung gibt es gegenüber dem Jungs-Fußball häufig<br />

noch ein Defizit. Das wollten wir ausgleichen <strong>und</strong> den Mädchenfußball<br />

gleichzeitig stärker ins Licht der Öffentlichkeit<br />

rücken.“ Das ist gelungen! Immer häufiger sieht man die Trikots<br />

in den fröhlichen „Mädels vor, noch ein Tor!“-Farben<br />

auf den Fußballplätzen der Metropolregion. Diese war beim<br />

Abschluss-Event selbstverständlich ebenfalls vertreten –<br />

unter anderem mit Dr. Eckart Würzner, dem Vorsitzenden<br />

der Sportregion Rhein-Neckar <strong>und</strong> Albrecht Hornbach, dem<br />

Vorsitzenden des Vereins Zukunft Metropolregion Rhein-<br />

Neckar. Weitere Gäste waren der Präsident des Badischen<br />

Sportb<strong>und</strong>es Heinz Janalik, Anton Nagl, „Motor“ <strong>und</strong> Vorsitzender<br />

des Vereins „Anpfiff ins Leben“ sowie Hoffenheim-<br />

Präsident Peter Hofmann.<br />

Ronny Zimmermann, Präsident des Badischen Fußballverbandes,<br />

bedankte sich auch im Namen seiner Kollegen<br />

aus Hessen <strong>und</strong> Rheinland-Pfalz bei Dietmar Hopp <strong>für</strong> die<br />

Aktion „Mädels vor, noch ein Tor!“: „Sie haben ein unglaublich<br />

großes Herz <strong>für</strong> den Sport <strong>und</strong> besonders <strong>für</strong> den Fußball.<br />

Ohne Sie <strong>und</strong> Ihr Engagement würde in Sinsheim<br />

keine Frauenfußball-Weltmeisterschaft stattfinden!“<br />

Im Namen der 54 begünstigten Vereine bedankte sich Reiner<br />

Merkel vom MFC 08 Lindenhof bei Dietmar Hopp: „Der<br />

Andrang im Mädchenfußball ist enorm <strong>und</strong> die Sportart ist<br />

schon lange kein Anhängsel mehr, das man einfach so mitlaufen<br />

lassen kann. Danke <strong>für</strong> Ihren großartigen Beitrag!“<br />

Neben dem MFC 08 erhielten weitere neun Vereine aus<br />

dem Fußballkreis Mannheim von Dietmar Pfähler, Sportreferent<br />

der Dietmar Hopp Stiftung, ihre „Schatzkisten“: Top<br />

moderne Mädchenfußball-Ausrüstung im fröhlichen „Mädels<br />

vor, noch ein Tor!“-Design: FV 08 Hockenheim, MFC<br />

Phönix 02, SC Pfingstberg-Hochstätt, SC Hohensachsen, SG<br />

Oftersheim, Spvgg Sandhofen, TSV Amicitia Viernheim,<br />

Sportvereinigung 06 Ketsch <strong>und</strong> VfB 1950 Mannheim-Gartenstadt.<br />

◆<br />

� www.maedels-vor-noch-ein-tor.de.<br />

Die Dietmar Hopp Stiftung wurde 1995 gegründet, um<br />

die Umsetzung gemeinnütziger Projekte zu ermöglichen.<br />

Das Stiftungsvermögen besteht aus SAP-Aktien, die Dietmar<br />

Hopp aus seinem privaten Besitz eingebracht hat.<br />

Seit ihrer Gründung hat die Stiftung, die zu den größten<br />

Privatstiftungen Europas zählt, über 265 Millionen Euro<br />

ausgeschüttet (Stand: 31. Januar 2011). Gefördert werden<br />

gemeinnützige Projekte aus den Bereichen Sport, Medizin,<br />

Soziales <strong>und</strong> Bildung. Der Schwerpunkt der Förderaktivitäten<br />

liegt in der Metropolregion Rhein-Neckar, mit<br />

der sich der <strong>Stifter</strong> besonders verb<strong>und</strong>en fühlt. ◆<br />

� www.dietmar-hopp-stiftung.de.<br />

<strong>Werte</strong> stiften ❚ 31


Aktuelles<br />

50 Jahre Amnesty International<br />

Gründungsgeschichte <strong>und</strong> Kurzportrait von Gründer Peter Benenson<br />

Amnesty International wird 50 Jahre. Die Menschenrechtsorganisation<br />

zählt heute mehr als drei Millionen Mitglieder<br />

<strong>und</strong> Unterstützer <strong>und</strong> feiert die Idee, dass einzelne Menschen<br />

zusammen die Welt verändern können. Im Mai 1961<br />

in der Hochphase des Kalten Krieges rief der britische<br />

Rechtsanwalt Peter Benenson in einem Artikel dazu auf, sich<br />

<strong>für</strong> „vergessene Gefangene“ einzusetzen: der Beginn von<br />

Amnesty International. Bereits im Juni 1961 wurde die deutsche<br />

Sektion von Amnesty International in Köln auf den<br />

Weg gebracht.<br />

Das Symbol von Amnesty International ist eine mit Stacheldraht<br />

umwickelte Kerze. Im Juni 2011 soll nicht nur die<br />

Geburtstagskerze in Köln leuchten, sondern auch ein Licht<br />

<strong>für</strong> den gemeinsamen Einsatz der Kölner Bürger <strong>für</strong> die<br />

Menschenrechte – Let's light a light!<br />

Ein Toast auf die Freiheit: Ein Zeitungsartikel<br />

führt 1961 zur Gründung<br />

Am Anfang von Amnesty International steht ein Trinkspruch:<br />

Zwei Studenten stoßen in einem Café in Lissabon<br />

auf die Freiheit an. Doch in den sechziger Jahren herrscht in<br />

Portugal eine Diktatur, die keine Kritik duldet – die Erwähnung<br />

des Wortes „Freiheit“ ist verboten. Die zwei Studenten<br />

werden festgenommen <strong>und</strong> später zu sieben Jahren Haft<br />

verurteilt.<br />

1.500 Kilometer entfernt fährt der 39-jährige Anwalt Peter<br />

Benenson im November 1960 mit der Londoner U-Bahn in<br />

seine Kanzlei, als er in der Zeitung eine Meldung über das<br />

Urteil gegen die beiden Studenten liest. Es ist nicht das erste<br />

Mal, dass er erfährt, dass Menschen wegen ihrer Gesinnung<br />

verfolgt <strong>und</strong> eingesperrt werden. Doch die Meldung aus Lissabon<br />

geht ihm nicht mehr aus dem Kopf. Benenson will<br />

nicht mehr länger über solches Unrecht lesen, er will etwas<br />

tun. Er weiß nur noch nicht, wie. Dann kommt ihm ein Gedanke:<br />

„Wenn eine einzelne Person protestiert, bewirkt das<br />

nur wenig, aber wenn es viele Leute gleichzeitig tun würden,<br />

könnte es einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen“.<br />

Am 28.Mai 1961 veröffentlicht er in der Zeitung The Observer<br />

den Artikel „The Forgotten Prisoners“, der mit den<br />

Worten beginnt: „Schlagen Sie Ihre Zeitung an irgendeinem<br />

beliebigen Tag auf, <strong>und</strong> Sie werden eine Meldung aus irgendeinem<br />

Teil der Welt lesen: Ein Mensch ist eingekerkert, gefoltert,<br />

hingerichtet worden, weil seine Ansichten oder religiösen<br />

Überzeugungen nicht mit denen der Regierung übereinstimmen.“<br />

Appeal for Amnesty<br />

Benenson fordert die Leser auf, mit Appellschreiben öffentlichen<br />

Druck auf Regierungen zu machen <strong>und</strong> von<br />

ihnen die Freilassung politischer Gefangener zu fordern.<br />

Dieser „Appeal for Amnesty“ ist der Beginn von Amnesty International.<br />

Die Resonanz ist überwältigend. 30 große Zeitungen<br />

in verschiedenen Ländern drucken den Artikel nach.<br />

Allein in den ersten Wochen melden sich mehr als Tausend


interessierte Mitstreiter. Im Juli 1961 wird beschlossen, die<br />

ursprünglich auf ein Jahr angelegte internationale Kampagne<br />

in eine feste Organisation zu verwandeln. Am Ende des<br />

Jahres gibt es Sektionen in West-Deutschland, Großbritannien,<br />

Irland, den Niederlanden, Belgien, Frankreich, Schweden,<br />

Norwegen, Australien <strong>und</strong> den USA.<br />

Im September 1962 wird auf dem internationalen Treffen<br />

in Brügge (Belgien) endgültig der Name „Amnesty International“<br />

<strong>für</strong> die noch junge Organisation festgelegt.<br />

Heute ist Amnesty eine weltweite Bewegung, die in über<br />

150 Ländern vertreten ist. Über drei Millionen Mitglieder,<br />

Unterstützer <strong>und</strong> Aktivisten setzen sich da<strong>für</strong> ein, dass auch<br />

50 Jahre nach Benensons Appell die politischen Gefangenen<br />

dieser Welt nicht vergessen werden.<br />

Mit einer visionären Idee legte<br />

Peter Benenson den Gr<strong>und</strong>stein<br />

<strong>für</strong> Amnesty International<br />

Gewöhnliche Menschen können Außergewöhnliches bewirken.<br />

Davon war Peter Benenson überzeugt, als er 1961<br />

Amnesty International gründete. Der am 31. Juli 1921 in<br />

London geborene Anwalt <strong>und</strong> Politiker der Labour Partei<br />

kämpfte schon in jungen Jahren <strong>für</strong> die Menschenrechte. Er<br />

<strong>engagierte</strong> sich <strong>für</strong> die Adoption von Kindern, die dem Spanischen<br />

Bürgerkrieg entkommen waren, <strong>und</strong> <strong>für</strong> die Rettung<br />

jüdischer Flüchtlinge, die vor dem Naziregime nach<br />

England flüchteten. Später war er <strong>für</strong> die „Society of Labour<br />

Lawyers“ als Prozessbeobachter tätig.<br />

In den ersten Jahren von Amnesty International war<br />

Benenson in allen Bereichen der Organisation tätig. Er kümmerte<br />

sich aktiv um die Beschaffung eines Großteils der<br />

Finanzmittel <strong>für</strong> die Bewegung <strong>und</strong> nahm an zahlreichen<br />

Ermittlungsreisen zu Menschenrechtsverletzungen teil.<br />

Amnesty-Gründer Peter Benenson starb<br />

nach über 45 Jahren Einsatz <strong>für</strong> die<br />

Menschenrecht im Jahr 2005 in Oxford<br />

Aktuelles<br />

Seinem visionären Engagement ist es zu verdanken, dass aus<br />

Amnesty die größte Menschenrechtsbewegung der Welt<br />

wurde. Doch Benenson blieb stets bescheiden: „Ich möchte<br />

nicht, dass man mich mit einem Heiligenschein umgibt. Ich<br />

bin ein ganz gewöhnlicher Bürger, mit all seinen Fehlern.”<br />

Auf die Gründung von Amnesty angesprochen, erklärte er<br />

einmal: „Früher lagen die Konzentrationslager <strong>und</strong> Höllenlöcher<br />

der Welt in Dunkelheit. Nun sind sie von der Amnesty-<br />

Kerze erleuchtet. Die Kerze im Stacheldraht. Als ich die Kerze<br />

das erste Mal anzündete, hatte ich ein altes chinesisches<br />

Sprichwort im Kopf: Es ist besser, eine Kerze anzuzünden,<br />

als die Dunkelheit zu verfluchen.“ Peter Benenson starb am<br />

25. Februar 2005 in Oxford an einer Lungenentzündung.<br />

Die von ihm angezündete Kerze brennt heute noch. ◆<br />

� www.amnesty.de


Aktuelles<br />

34 ❚ <strong>Werte</strong> stiften


Wesentlicher Beitrag zum<br />

Zusammenhalt unserer Gesellschaft<br />

Festveranstaltung im Schloss Bellevue zum 40-jährigen Bestehen der ZEIT-Stiftung<br />

Anlässlich des 40-jährigen Bestehens der ZEIT-Stiftung Ebelin<br />

<strong>und</strong> Gerd Bucerius fand am 19. Mai 2011 im Schloss<br />

Bellevue in Berlin eine Festveranstaltung statt.<br />

Lebendiger Bürgersinn<br />

B<strong>und</strong>espräsident Christian Wulff lobte in seinem Grußwort<br />

das Engagement der ZEIT-Stiftung <strong>für</strong> den Zusammenhalt<br />

der Gesellschaft: „Unsere Gesellschaft lebt vom Engagement<br />

der Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürger. Einen großen Beitrag dazu<br />

leisten die <strong>Stiftungen</strong>. Sie sind Ausdruck eines lebendigen<br />

Bürgersinns.“ Besonders erwähnenswert fand der B<strong>und</strong>espräsident<br />

den Beitrag der ZEIT-Stiftung zur Migrationsforschung<br />

<strong>und</strong> -debatte. „Die Gestaltung von Migration <strong>und</strong> Integration<br />

spielt eine entscheidende Rolle <strong>für</strong> die Zukunft der<br />

Gesellschaft. Das Zusammenleben von Menschen unterschiedlichen<br />

Glaubens <strong>und</strong> unterschiedlicher kultureller Prägung<br />

muss ganz besonders im Blick sein. <strong>Werte</strong>kanon <strong>und</strong> <strong>Werte</strong>konsens,<br />

Toleranz, Dialog, aber vor allem die Kenntnis voneinander<br />

spielen eine große Rolle,“ so Christian Wulff zur<br />

Diskussion über „Schule <strong>und</strong> Migration – Schule <strong>und</strong> Vielfalt“.<br />

Neben einem Grußwort des Kuratoriumsvorsitzenden<br />

Prof. Dres. h.c. Manfred Lahnstein sprach auch B<strong>und</strong>eskanzler<br />

a. D. Helmut Schmidt, der seit fast 30 Jahren dem Kuratorium<br />

der ZEIT-Stiftung angehört. „Unser Gemeinwesen<br />

braucht dringend echte Philanthropen, Mäzene <strong>und</strong> <strong>Stifter</strong>.<br />

Gemeinnützige <strong>Stiftungen</strong> leisten einen wesentlichen Beitrag<br />

zum Zusammenhalt unserer Gesellschaft – man könnte<br />

in manchem dieser Fälle von „sozialem Kapitalismus“<br />

reden,“ so Schmidt.<br />

<strong>Stiftungen</strong> fördern<br />

soziale Innovation<br />

Die unabhängige, gemeinnützige ZEIT-Stiftung versteht<br />

sich in diesem Sinne als Teil der Zivilgesellschaft. In ihrem<br />

tatkräftigen bürgerschaftlichen Engagement ist sie ihrem<br />

<strong>Stifter</strong> Gerd Bucerius verpflichtet: Sie will Wissen fördern,<br />

Kultur bereichern <strong>und</strong> Kompetenzen stärken. Breite Einmischung,<br />

eine streitbare Haltung <strong>und</strong> Bereitschaft zur Verant-<br />

Aktuelles<br />

Festveranstaltung anlässlich des 40jährigen Jubiläums der ZEIT-Stiftung<br />

Foto: David Ausserhofer / ZEIT-Stiftung Ebelin <strong>und</strong> Gerd Bucerius<br />

wortung machen die ZEIT-Stiftung aus. Anlässlich des Jubiläums<br />

gibt die ZEIT-Stiftung auch einen bebilderten Jubiläumsband<br />

mit Essays zu den Förderschwerpunkten der Stiftung<br />

– Wissenschaft <strong>und</strong> Forschung, Kunst <strong>und</strong> Kultur sowie<br />

Bildung <strong>und</strong> Erziehung – heraus. Ergänzend zum Jubiläumsband<br />

liegt der zweisprachige Tätigkeitsbericht 2009–2010<br />

vor. Der Leistungsbericht informiert umfassend über die aktuellen<br />

Förderschwerpunkte der Stiftung <strong>und</strong> gibt Einblick<br />

in die wichtigsten Projekte. ◆<br />

� www.zeit-stiftung.de<br />

Die ZEIT-Stiftung Ebelin <strong>und</strong> Gerd Bucerius wurde 1971<br />

von dem Rechtsanwalt, Politiker <strong>und</strong> Verleger Gerd Bucerius<br />

in Hamburg gegründet. Ihre Förderaktivitäten richten<br />

sich auf Wissenschaft <strong>und</strong> Forschung, Kunst <strong>und</strong> Kultur<br />

sowie Bildung <strong>und</strong> Erziehung. Flaggschiffe ihres Engagements<br />

sind die im Jahr 2000 gegründete Bucerius Law<br />

School sowie das 2002 etablierte Bucerius Kunst Forum<br />

in Hamburg. Ihr Stiftungskapital beträgt 760 Mio. Euro.<br />

Seit Bestehen hat die Stiftung über 1.500 Projekte mit<br />

insgesamt 215 Mio. Euro initiiert oder gefördert.<br />

<strong>Werte</strong> stiften ❚ 35


Aktuelles<br />

Die Flüchtlingen aus Libyen sind bei ihrer Ankunft auf der Insel Lampedusa zwischen Libyen <strong>und</strong> Italien von den Strapazen der Überfahrt gezeichnet.<br />

Ohne sicheren Zufluchtsort<br />

Europas Flüchtlinge aus Libyen stehen vor ungewisser Zukunft<br />

Die Gewalt im Flüchtlingslager Choucha an der tunesischlibyschen<br />

Grenze ist unlängst eskaliert. Die Organisation<br />

„Ärzte ohne Grenzen“ ist alarmiert von der Gewalt, der die<br />

Flüchtlinge in den Übergangslagern ausgesetzt sind. Seit Beginn<br />

des Konflikts in Libyen waren H<strong>und</strong>erttausende Flüchtlinge<br />

vorübergehend im Lager Choucha untergebracht.<br />

4.000 Menschen – vor allem aus Sub-Sahara-Afrika – können<br />

jedoch aufgr<strong>und</strong> der Situation in ihren Heimatländern nicht<br />

zurückkehren <strong>und</strong> sind ohne jegliche Perspektive.<br />

Zunehmende Eskalation der<br />

Gewalt in Flüchtlingslagern<br />

„Während der vergangenen Wochen haben wir eine zunehmende<br />

Eskalation der Gewalt beobachtet”, sagt Mike<br />

Bates, Landeskoordinator von „Ärzte ohne Grenzen“. „Sie<br />

sitzen im Lager auf unbestimmte Dauer fest, das eigentlich<br />

als temporäre Unterkunft erbaut wurde. Die meisten fühlen<br />

sich dort in einer Sackgasse ohne jegliche Perspektive.”<br />

Seit Anfang März betreut „Ärzte ohne Grenzen“ Flüchtlinge,<br />

die vor dem Konflikt in Libyen geflohen sind. Die Mitarbeiter<br />

führten mehr als 9.000 psychosoziale Beratungsgespräche.<br />

Viele Patienten haben traumatische Erfahrungen ge-<br />

36 ❚ <strong>Werte</strong> stiften<br />

Foto: Jorge Dirkx<br />

macht <strong>und</strong> auf der Flucht entweder selbst Gewalt erfahren<br />

oder Gewalt an anderen erlebt. Viele Flüchtlinge aus Ländern<br />

südlich der Sahara sind schon vor dem Konflikt Opfer von<br />

schweren Misshandlungen in Libyen geworden.<br />

Der Konflikt in Libyen hat diese Menschen in weitere<br />

lebensbedrohliche Gefahr gebracht. Seit der Konflikt am<br />

17. Februar begonnen hat, sind 800.000 Menschen aus dem<br />

Land geflohen. Tausende haben auf der Flucht über das Mittelmeer<br />

nach Europa ihr Leben riskiert. Mehr als 11.000<br />

Menschen haben die italienische Insel Lampedusa erreicht.<br />

Auch nach Süden sind mehr als 60.000 Menschen durch die<br />

Wüste nach Niger <strong>und</strong> darüber hinaus geflohen.<br />

„Die letzten Entwicklungen im Lager Choucha zeigen<br />

die fehlende Sicherheit <strong>für</strong> die Flüchtlinge aus Libyen. Insbesondere<br />

<strong>für</strong> die Menschen aus der Sub-Sahara ist die Fahrt<br />

auf der Suche nach einem besseren Leben wie ein niemals<br />

endender Albtraum”, sagt Bates.<br />

„Ärzte ohne Grenzen“ versorgt seit Februar die Opfer<br />

des Konflikts in Libyen. Mitarbeiter der Organisation arbeiten<br />

in den libyschen Städten Misrata, Bengasi <strong>und</strong> Sintan,<br />

entlang der libysch-tunesischen Grenze, auf Lampedusa in<br />

Italien sowie im Niger. ◆<br />

� www.aerzte-ohne-grenzen.de


Realschüler-Projekt der<br />

Kreuzberger Kinderstiftung<br />

Schüleraustausch ist in der B<strong>und</strong>esrepublik seit 1952 ein Begriff.<br />

Inzwischen haben h<strong>und</strong>erttausende von Gymnasiasten<br />

<strong>und</strong> Gymnasiastinnen die <strong>für</strong> ihr Leben so bedeutsame Erfahrung<br />

eines Auslandsjahres gemacht. Wohlgemerkt: Gymnasiasten.<br />

Bisher hat sich keine gemeinnützige oder kommerzielle<br />

Austauschorganisation um die Mehrheit der Jugendlichen<br />

gekümmert, die auf Real- <strong>und</strong> Hauptschulen gehen<br />

<strong>und</strong> überwiegend nach der 10. Klasse in das Berufsleben<br />

entlassen werden. Die interkulturelle Kompetenz von Realschülern<br />

bleibt daher auf beklagenswerte Weise hinter der<br />

ihrer Oberschulkollegen zurück. Einen Beitrag sollen deshalb<br />

die Jahresstipendien der Kreuzberger Kinderstiftung<br />

<strong>für</strong> Realschüler aus den neuen B<strong>und</strong>esländern leisten.<br />

Die vorläufige Beschränkung der Stipendienvergabe auf<br />

Schüler aus den neuen B<strong>und</strong>esländern soll helfen, eine zweite<br />

Gerechtigkeitslücke zu schließen. „Für die Jahresprogramme<br />

müssen die Familien erhebliche finanzielle Mittel aufbringen.<br />

Dies ist meist nur denjenigen möglich, die ein zumindest<br />

bescheidenes Vermögen hinter sich wissen. Jedoch waren<br />

Vermögensbildung <strong>und</strong> Eigentum in der ehemaligen DDR<br />

Fremdworte, so dass dort ein Rückstand von 40 Jahren aufzuholen<br />

ist,“ sagt der Vorstandsvorsitzende der Kreuzberger<br />

Kinderstiftung Peter R. Ackermann.<br />

Abgesehen davon gibt es in den neuen B<strong>und</strong>esländern<br />

keine gewachsene Tradition „Schüleraustausch“, wie in der<br />

alten B<strong>und</strong>esrepublik. Dies will die Kreuzberger Kinderstiftung<br />

ändern.<br />

Das Pilotprojekt 2009 der Stiftung beschränkte sich auf<br />

Berlin <strong>und</strong> Brandenburg. Projektpartner war der gemeinnützige<br />

Verein AFS Interkulturelle Begegnungen e.V. Im vergangenen<br />

Jahr fuhren schon 36 junge Leute <strong>für</strong> ein Jahr in 18<br />

verschiedene Länder. Als zusätzliche Projektpartner konnten<br />

die ebenfalls gemeinnützigen Organisationen YFU e.V.<br />

<strong>und</strong> Experiment e.V. gewonnen werden. Das Projekt wurde<br />

auf vier der neuen B<strong>und</strong>esländer ausgedehnt. Die Schirmherrschaft<br />

übernahm der Chef des Auswärtigen Amtes,<br />

Guido Westerwelle.<br />

Da dieses Projekt als besonders innovativ eingestuft<br />

wurde, konnte die Kreuzberger Kinderstiftung nach einem<br />

Wettbewerb unter ca. 200 <strong>Stiftungen</strong> aus Deutschland, Österreich<br />

<strong>und</strong> der Schweiz im Juni 2010 aus der Hand des EZB-<br />

Präsidenten Jean-Claude Trichet den begehrten, mit 25.000<br />

Euro dotierten FERI-Stiftungspreis entgegen nehmen. In seiner<br />

Laudatio erklärte Trichet: „Mitten in einem Problemgebiet<br />

der deutschen Hauptstadt angesiedelt, unterstützt die Stiftung<br />

Haupt- <strong>und</strong> Realschüler in einer einmaligen Weise. Sie<br />

setzt nicht – wie bei dieser Zielgruppe sonst üblich – bei<br />

der Benennung <strong>und</strong> Behebung von Defiziten an, sondern<br />

fördert die Jugendlichen zuversichtlich <strong>und</strong> Zuversicht stiftend,<br />

aktiv <strong>und</strong> zukunftsorientiert.“ so Peter R. Ackermann.<br />

Vorteil <strong>für</strong> den weiteren<br />

Berufs- <strong>und</strong> Lebensweg<br />

Berichte <strong>und</strong> Kampagnen<br />

Die Kreuzberger Kinderstiftung vergibt Auslandsstipendien an Realschüler<br />

Im laufenden Jahr werden es schon ca. 70 Mädchen <strong>und</strong><br />

Jungen sein, die sich gegenwärtig auf das große Abenteuer<br />

ihres Auslandsjahres vorbereiten. Sie werden kein Jahr „verloren“<br />

haben, sondern im Gegenteil erfahren, dass sie auf<br />

ihrem beginnenden Berufsweg von einem unschätzbaren<br />

Wettbewerbsvorteil zehren können. ◆<br />

� www.kreuzberger-kinderstiftung.de<br />

Stiftungsvorstand Peter R. Ackermann (links hinten im Bild)<br />

war 1955 selbst mit einem AFS-Stipendium in den USA.<br />

<strong>Werte</strong> stiften ❚ 37


Berichte <strong>und</strong> Kampagnen<br />

Was ist der Unterschied zwischen einer Spende <strong>und</strong> Stiftung?<br />

Im Gegensatz zu einer Spende, die sofort von der<br />

Empfängerorganisation <strong>für</strong> deren Zweckverwirklichung verwendet<br />

wird, bleibt das Stiftungsvermögen dauerhaft erhalten.<br />

Die Erträge, welche aus dem Stiftungsvermögen erwirtschaftet<br />

werden, dienen der langfristigen Verfolgung des<br />

Stiftungszweckes im Namen des <strong>Stifter</strong>s.<br />

An wen kann man sich in der Sparkasse Amberg-Sulzbach<br />

wenden? Als Stiftungsexperte der Sparkasse Amberg-Sulz-<br />

38 ❚ <strong>Werte</strong> stiften<br />

Wie funktionieren<br />

<strong>Stifter</strong>gemeinschaften?<br />

Mit der <strong>Stifter</strong>gemeinschaft will die Sparkasse den Bürgern der Städte Amberg, Sulzbach-Rosenberg<br />

<strong>und</strong> des Landkreises Amberg-Sulzbach ein „Instrument“ an die Hand geben, sich als <strong>Stifter</strong><br />

dauerhaft gemeinnützig zu engagieren. Über die Funktionsweise <strong>und</strong> die Möglichkeiten der <strong>Stifter</strong>gemeinschaft<br />

sprachen wir mit dem Stiftungsbeauftragten der Sparkasse, Edgar Rauch.<br />

bach stehe ich – zusammen mit dem jeweiligen K<strong>und</strong>enberater<br />

– in einem persönlichen Gespräch <strong>für</strong> alle Fragen r<strong>und</strong><br />

um die <strong>Stifter</strong>gemeinschaft der Sparkasse Amberg-Sulzbach<br />

zur Verfügung.<br />

Welche Unterlagen werden <strong>für</strong> die Errichtung der Stiftung<br />

benötigt bzw. wie gestaltet sich der Ablauf? Die Errichtung<br />

einer Namensstiftung ist ganz einfach per Unterschrift<br />

möglich. Der <strong>Stifter</strong> wählt die zu fördernde Einrichtung<br />

aus <strong>und</strong> legt die Höhe des Stiftungsvermögens fest.<br />

Alles andere erledigen wir bzw. der Stiftungsverwalter <strong>für</strong><br />

unsere <strong>Stifter</strong>.<br />

Ab welchem Betrag kann eine Stiftung errichtet werden?<br />

Bereits ab einem Dotationskapital in Höhe von 25.000 Euro<br />

kann eine persönliche Stiftung ins Leben gerufen werden.<br />

Das Stiftungsvermögen kann in beliebiger Höhe zu Lebzeiten<br />

oder im Rahmen einer testamentarischen Verfügung aufgestockt<br />

werden.<br />

Kann die Stiftung den Namen Ihrer K<strong>und</strong>en tragen? Ja, das<br />

ist in der <strong>Stifter</strong>gemeinschaft der Sparkasse Amberg-Sulzbach<br />

sogar die Regel. Die Stiftung kann den eigenen Namen<br />

ebenso tragen, wie zusätzlich den Namen des Lebenspartners.<br />

Auch kann sie über die Namensgebung an bereits verstorbene<br />

Angehörige erinnern. Mit einer Stiftung in der <strong>Stifter</strong>gemeinschaft<br />

der Sparkasse Amberg-Sulzbach ist es damit<br />

möglich, den Familiennamen <strong>und</strong> die Interessen des <strong>Stifter</strong>s<br />

weit über ihr eigenes Leben hinaus zu bewahren.<br />

Welcher Zweck kann mit der Stiftung verfolgt werden? <strong>Stifter</strong><br />

können aus einer Vielzahl von Stiftungszwecken frei wählen,<br />

egal ob Umwelt- <strong>und</strong> Naturschutz, Sport, Bildung, Kunst <strong>und</strong><br />

Kultur, um hier nur einige zu nennen. Den zu fördernden<br />

Zweck bestimmen die <strong>Stifter</strong> selbst ganz individuell. Dabei<br />

können sie regional, national oder international tätige Einrichtungen<br />

unterstützen. Sofern es gewünscht wird, kann<br />

die Stiftung einen Teil der erwirtschafteten Erträge dazu ver-


Edgar Rauch, Stiftungsbeauftragter der Sparkasse Amberg-Sulzbach<br />

wenden, das Grab zu pflegen <strong>und</strong> somit das Andenken an<br />

den <strong>Stifter</strong> zu ehren. Der <strong>Stifter</strong>wille steht im Mittelpunkt!<br />

Muss man sich mit dem Stiftungszweck auf ewig festlegen?<br />

Nein, im Gegensatz zu einer Einzelstiftung bietet die <strong>Stifter</strong>gemeinschaft<br />

die Möglichkeit, das gemeinnütziges Wirken<br />

den Interessen <strong>und</strong> Bedürfnissen des <strong>Stifter</strong>s auch fortlaufend<br />

anzupassen.<br />

Wie wird der dauerhafte Bestand der Stiftung gewährleistet?<br />

Von Anfang an steht <strong>für</strong> die Verwaltung der Stiftung<br />

ein professioneller Partner – die DT Deutsche Stiftungstreuhand<br />

AG – zur Verfügung, die unabhängig von natürlichen<br />

Personen sicherstellt, dass der <strong>Stifter</strong>wille dauerhaft erfüllt<br />

wird. Verb<strong>und</strong>en ist dies mit einer zuverlässigen Kontrolle<br />

durch das Kuratorium der <strong>Stifter</strong>gemeinschaft <strong>und</strong> die Sparkasse<br />

Amberg-Sulzbach.<br />

Wird die Stiftung steuerlich gefördert? <strong>Stifter</strong> können ihre<br />

Zuwendungen an ihre Stiftung innerhalb bestimmter<br />

Höchstbeträge zu 100 % als Sonderausgaben steuerlich geltend<br />

machen. Im Rahmen der Vermögensanlage ist die Stiftung<br />

von Steuern auf die Kapitalerträge befreit.<br />

Welchen zeitlichen Aufwand muss man aufbringen? Wenn<br />

<strong>Stifter</strong> es wünschen, können sie sich auch aktiv in die Arbeit<br />

ihrer Stiftung einbringen, oder z. B. nur bei der Scheckübergabe<br />

an die geförderte Einrichtungmitwirken. Jährlich wird<br />

ein umfassender Geschäftsbericht erstellt, der auch über Anlageergebnisse<br />

<strong>und</strong> Portfoliostruktur aufklärt. Mit den administrativen<br />

Tätigkeiten müssen sich unsere <strong>Stifter</strong> nicht auseinader<br />

setzen. ◆<br />

� www.sparkasse-amberg-sulzbach.de<br />

Medizinrecht<br />

Stiftungsrecht<br />

Die Kanzlei Preißler Ohlmann & Partner ist als hochspezialisierte<br />

Kanzlei mit insgesamt elf Rechtsanwälten schwerpunktmäßig<br />

auf zwei Rechtsgebieten tätig: dem Medizinrecht<br />

<strong>und</strong> dem Stiftungsrecht.<br />

Im Bereich Medizin- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsrecht zählen<br />

Ärzte, Krankenhäuser, Unternehmen, Verbände, Behörden<br />

<strong>und</strong> Privatpersonen zu unseren Mandanten. Neben unserer<br />

beratenden <strong>und</strong> forensischen Tätigkeit entwickeln wir <strong>für</strong><br />

unsere Mandanten auch unternehmerische Konzepte, mit<br />

denen sie sich dem zunehmenden Wettbewerb im Ges<strong>und</strong>heitswesen<br />

stellen können.<br />

Unser Beratungsangebot im Stiftungsrecht richtet sich<br />

an <strong>Stiftungen</strong>, Privatpersonen <strong>und</strong> Firmen, Kommunen <strong>und</strong><br />

andere Gebietskörperschaften, Krankenhäuser, Pflegeheime,<br />

Bildungseinrichtungen, Kirchen <strong>und</strong> sonstige gemeinnützige<br />

Einrichtungen sowie an Banken <strong>und</strong> Sparkassen.<br />

Preißler Ohlmann & Partner Rechtsanwälte<br />

Alexanderstraße 26, 90762 Fürth / Bay.<br />

Telefon: 09 11 / 7 40 76-0<br />

Telefax: 09 11 / 7 40 76-76<br />

E-Mail: kanzlei@proh.de<br />

www.medizinrecht-kanzlei.de


Berichte <strong>und</strong> Kampagnen<br />

„Die Mitarbeiter sind unsere Botschafter“. Getreu diesem<br />

Motto ermöglichen die ERGO Direkt Versicherungen ihren<br />

Angestellten mit „Wir helfen gern“ ein soziales Engagement<br />

in der Metropolregion. Im Namen ihres Arbeitgebers können<br />

sie Vereine, Kindergärten oder andere soziale Einrichtungen<br />

unterstützen. Hier<strong>für</strong> stellt das Versicherungsunternehmen<br />

jedem Mitarbeiter<br />

alle zwei Jahre den Betrag<br />

von 500 Euro bereit.<br />

Damit kann er in seinem eigenen<br />

Umfeld Gutes tun<br />

<strong>und</strong> gewährleisten, dass die<br />

Hilfe direkt bei den Bedürftigen<br />

ankommt.<br />

Die Spendenaktion „Wir<br />

helfen gern“ gibt es seit 2007.<br />

Wie kam es dazu? ERGO Direkt<br />

Versicherungen sind seit<br />

2001 Hauptsponsor einer<br />

KinderKrebs-Stiftung. Von Beginn<br />

an halfen auch die Mitarbeiter<br />

durch verschiedene Aktivitäten<br />

Spenden zu sammeln.<br />

Immer öfter kamen auch Anfragen,<br />

sich im privaten Bereich<br />

engagieren zu können.<br />

Das Unternehmen nutzte die<br />

Chance, eine persönliche Komponente<br />

in der regionalen sozialen<br />

Verantwortung zu etablieren.<br />

Denn die Identifikation der<br />

Mitarbeiter mit ihrem Arbeitgeber<br />

war <strong>und</strong> ist spürbar.<br />

Die Voraussetzungen zur Beantragung<br />

einer Spende sind,<br />

dass der Empfänger eine gemeinnützig<br />

anerkannte Einrichtung<br />

40 ❚ <strong>Werte</strong> stiften<br />

Wir helfen gern!<br />

Individuelle Mitarbeiter-Spendenaktion der ERGO Direkt Versicherungen<br />

ist <strong>und</strong> dass ein Vereinsregistereintrag vorgelegt wird.<br />

Zudem muss die Anschaffung <strong>für</strong> eine konkrete Maßnahme<br />

verwendet werden. Großer Wert wird auf eine Veröffentlichung<br />

mit Foto in der regionalen Presse gelegt. So sind<br />

ERGO Direkt Versicherungen als <strong>engagierte</strong>s Unterneh-<br />

Igor darf bleiben


50 Jahre Lebenshilfe<br />

men in der Region eindeutig erkennbar. Die Mitarbeiter<br />

bekommen die notwendige „Ausrüstung“ <strong>für</strong> die offizielle<br />

Spendenübergabe, nämlich einen überdimensionalen Scheck<br />

<strong>und</strong> eine Kamera. Damit auch andere Kollegen über die vielfältigen<br />

Aktionen informiert sind, wird schließlich noch ein<br />

Beitrag vom Spendenüberbringer <strong>für</strong> die Mitarbeiterzeitschrift<br />

verfasst.<br />

Das Spendenprogramm wird rege genutzt. Insgesamt<br />

wurden bislang r<strong>und</strong> 450.000 Euro ausgezahlt. Dass die Mitarbeiter<br />

sich sehr mit ihrer Rolle als Botschafter identifizieren,<br />

zeigen die durchweg positiven Resonanzen: Immer wieder<br />

kommen Dankesbriefe von unterstützten Einrichtungen. Mit<br />

„Wir helfen gern“ hat der Versicherungskonzern seine Bekanntheit<br />

<strong>und</strong> sein Ansehen in der Öffentlichkeit <strong>und</strong> im<br />

persönlichen Umfeld der Mitarbeiter gesteigert. ◆<br />

� www.ergodirekt.de<br />

Berichte <strong>und</strong> Kampagnen<br />

Igor darf bleiben<br />

Die Spenderinnen Petra Lieberth (links)<br />

<strong>und</strong> Elke Brandl (rechts) freuen sich gemeinsam<br />

mit Olaf Neuendorf vom Raubtier-<br />

<strong>und</strong> Exotenasyl über den Geldsegen.<br />

Im Raubtier- <strong>und</strong> Exotenasyl Ansbach<br />

haben die meist ehrenamtlichen Mitarbeiter<br />

ein Problem: Der Tiger Igor, mit<br />

seinen Geschwistern im Asyl geboren,<br />

muss seit Einsetzen der Pubertät im Einzelgehege<br />

gehalten werden. So erreicht<br />

er das Wasserbecken nicht mehr, in dem<br />

die Tiger gerne planschen. Die 2.000<br />

Euro-Spende der ERGO Direkt Versicherungen<br />

hilft beim Bau eines Tunnels von<br />

seinem Gehege zum Becken. Wollen Sie<br />

Igor baden sehen? Jeden ersten Sonntag<br />

im Monat ist Tag der offenen Tür.<br />

50 Jahre Lebenshilfe<br />

Spenderin Kati Weigand (mitte) überreicht<br />

ihren Spendenscheck an Schulleiterin<br />

Brigitte Daubner Marcordes (links).<br />

Mit ihnen freuen sich Konrektorin Susanne<br />

Hector <strong>und</strong> Gerda Jansen (rechts).<br />

Vor 50 Jahren schlossen sich rechtlich<br />

selbstständige Ortsvereine zusammen,<br />

ausgelöst wurde dies durch die Initiative<br />

der Eltern von Kindern mit Behinderung.<br />

Meine Tochter (vier Jahre) hat Autismus<br />

<strong>und</strong> besucht einen der Träger der<br />

Lebenshilfe in Fürth Dambach, die Clara<br />

<strong>und</strong> Dr. Isaak Hallemann Schule. Hier<br />

wird sie gefördert in Wahrnehmung, Motorik,<br />

Sprache, Denken, Lernen, Sozialverhalten<br />

<strong>und</strong> Selbstständigkeit. Über<br />

die Unterstützung zur Beschaffung<br />

neuer Fördermaterialen freuen sich<br />

neben der schulvorbereitenden Einrichtung<br />

auch die Kinder. Wir danken ERGO<br />

Direkt <strong>für</strong> die Spende von 500 Euro <strong>und</strong><br />

ich danke der Lebenshilfe <strong>für</strong> die tolle<br />

Unterstützung.<br />

<strong>Werte</strong> stiften ❚ 41


Berichte <strong>und</strong> Kampagnen<br />

Sicherheit <strong>für</strong> Kinder<br />

Es soll endlich aufhören, dass Kinder immer wieder Straftätern<br />

zum Opfer fallen. Die Hilferufe werden immer lauter,<br />

doch die Polizei allein ist dem Ansturm nach Aufklärungsbedarf<br />

<strong>und</strong> dem Wunsch nach Schutz oftmals nicht mehr gewachsen.<br />

Viele Organisationen vor Ort geben hilfreiche Unterstützung.<br />

Doch sowohl Eltern, als auch Kinder haben<br />

immer mehr den Wunsch, selbst etwas zu ihrem eigenen<br />

Schutz beizutragen.<br />

Seit vielen Jahren bietet die b<strong>und</strong>esweite Initiative Sicher-Stark!<br />

Sicher-Stark-Veranstaltungen <strong>für</strong> Kinder an. Die<br />

Trainingsseminare basieren auf einem außergewöhnlichen<br />

Konzept, das erstaunliche Erfolge vorzuweisen hat: Eltern,<br />

Lehrer <strong>und</strong> Kinder berichten immer wieder, dass die Kinder<br />

weniger ängstlich <strong>und</strong> wesentlich selbstbewusster geworden<br />

sind. Das macht Mut <strong>und</strong> gibt den Präventionsexperten<br />

die nötige Motivation, diese Selbstschutztrainings bereits<br />

in über 2000 Städten Deutschlands umzusetzen.<br />

„Es ist an der Zeit, den eigenen Schutz vor Gewalt selbst<br />

in die Hand zu nehmen“, sagt der führende Sicherheitsexperte<br />

Schmitz. „Wir können uns nicht mehr allein darauf zurückziehen,<br />

dass die Polizei <strong>und</strong> der Staat <strong>für</strong> unsere Sicherheit<br />

zu sorgen haben – wir müssen uns selbst mit den möglichen<br />

Gefahren auseinandersetzen <strong>und</strong> auch unsere Potentiale<br />

erweitern, uns selbst zu schützen <strong>und</strong> im Ernstfall auch<br />

zu verteidigen.“<br />

Trainieren an Dummys<br />

Was aber ist der entscheidende Unterschied zu vielen<br />

anderen Selbstverteidigungs-/ Selbstbehauptungskursen <strong>für</strong><br />

Kinder? „Das Entscheidende dabei sind die „Realitäts-<br />

Checks“ an eigens da<strong>für</strong> geschulten „Dummys“. Das sind<br />

Personen, die die Kinder auf einem sogenannten Gefahrenparcours<br />

in unterschiedlichen Situationen ansprechen, mit<br />

denen sie auch in der Realität konfrontiert werden können.<br />

Im Anschluss an die "Trockenübungen" wird in der Turnhalle<br />

"der Ernstfall" auf dem Schulweg oder auf dem Spielplatz<br />

geübt. Die geschulten "Dummys" treten den Kindern<br />

als ihnen unbekannte "Täter" entgegen, gegen die sie sich<br />

mit allen zuvor gelernten verbalen <strong>und</strong> auch technischen<br />

Strategien zur Wehr setzen sollen.<br />

42 ❚ <strong>Werte</strong> stiften<br />

Sich mutig <strong>und</strong> selbstbewusst zur Wehr setzen


Diese „Realitäts-Checks“ werden immer auf die jeweiligen<br />

Altersgruppen, Möglichkeiten <strong>und</strong> Grenzen der Kinder abgestimmt.<br />

Positive Erfolgserlebnisse werden garantiert!<br />

Per Video werden die Checks aufgezeichnet <strong>und</strong> anschließend<br />

mit den Kindern ausgewertet, mit erstaunlichen Ergebnissen.<br />

Die Teilnehmer/-innen lernen nicht nur in einem<br />

„geschützten Raum“, wie beispielsweise der Turnhalle, sondern<br />

erleben, dass sie das Gelernte auch in einem „Ernstfall“<br />

erfolgreich einsetzen können.<br />

Nicht nur „der Fremdtäter“ wird in den Schulungen mit<br />

der Videokamera aufgezeichnet, sondern auch das nahe Umfeld,<br />

in dem laut Statistik die meisten Übergriffe passieren<br />

<strong>und</strong> auch Missbrauch stattfindet.<br />

Dabei gehen die "Dummi-Täter" jedoch professionell<br />

<strong>und</strong> sensibel mit den jeweiligen Möglichkeiten <strong>und</strong> Grenzen<br />

der Mädchen <strong>und</strong> Jungen um - niemand soll einen Misserfolg<br />

einstecken! "Vielmehr ist es wichtig, dass die Kinder<br />

den Erfolg verbuchen können, sich selbstbewusst <strong>und</strong> stark<br />

gegen einen Angreifer wehren zu können. Diese im Ge-<br />

Berichte <strong>und</strong> Kampagnen<br />

dächtnis gespeicherte Erfahrung wird sie im wirklichen<br />

Ernstfall an ihr Potential zur Gegenwehr erinnern <strong>und</strong> stärken<br />

<strong>und</strong> sie zu beherzter Gegenwehr ermutigen", so der Familientherapeut<br />

Wolfgang Overkamp.<br />

Die Kinder lernen, wie sie sich bei sexuellen Übergriffen<br />

durch klares "NEIN-Sagen" schützen können. Hier ist es<br />

wichtig, den Kindern beizubringen, dass sie ein Recht auf<br />

ihren eigenen Körper <strong>und</strong> seine Unversehrtheit haben <strong>und</strong><br />

keine unangenehmen oder "komischen" Berührungen zulassen<br />

müssen.<br />

Die Kinder lernen Stärken an sich kennen, die sie oftmals<br />

zuvor nicht kannten <strong>und</strong> erfahren, wie sie diese zu<br />

ihrem eigenen Schutz einsetzen können. Das Training ist<br />

zugleich eine Schulung des Selbstbewusstseins <strong>und</strong> <strong>für</strong> die<br />

Bewältigung der Zukunft von äußerstem Nutzen. Denn<br />

starke <strong>und</strong> selbstbewusste Kinder erreichen mehr in ihrem<br />

Leben! Die Präventionsexperten bestehen aus hochqualifizierten<br />

Fachleuten. ◆<br />

� www.sicher-stark-team.de<br />

<strong>Werte</strong> stiften ❚ 43


Berichte <strong>und</strong> Kampagnen<br />

Natur wieder Natur sein lassen: Im Naturparadies Biesenthaler Becken der NABU-Stiftung entwickeln sich die Urwälder von morgen.<br />

Nationales Naturerbe<br />

Die „NABU-Stiftung Nationales Naturerbe“ wurde 2002<br />

durch den Naturschutzb<strong>und</strong> Deutschland e. V (NABU) errichtet<br />

<strong>und</strong> übernimmt die Trägerschaft <strong>für</strong> unselbständige<br />

<strong>Stiftungen</strong> mit Zielen im Naturschutzbereich. Derzeit fungiert<br />

sie als Trägerin <strong>für</strong> neun unselbständige <strong>Stiftungen</strong>.<br />

Für die Durchführung der Naturschutzmaßnahmen werden<br />

von der Stiftung eigens Flächen erworben, gepachtet<br />

oder in Verwaltung übernommen. Wo naturschutzfachlich<br />

sinnvoll, werden stiftungseigene Flächen aus der Nutzung<br />

entlassen, um so „Natur wieder ganz Natur sein zu lassen“.<br />

Neben vielen kleineren Projekten konzentrieren sich die<br />

Aktivitäten der Stiftung auf mehrere größere Naturschutz-<br />

Anzeige<br />

Die NABU-Stiftung kurz <strong>und</strong> bündig<br />

Foto: NABU-Stiftung/J. Geyer<br />

projekte. So wurden z. B. die 140 Hektar großen Liebenauer<br />

Kiesgruben in einer Weserschleife bei Nienburg erworben.<br />

Die durch den Kiesabbau entstandene Grubenlandschaft<br />

wird als künftig naturnaher Auenlebensraum mit störungsfreien<br />

Gewässern, naturnahen Auwäldern <strong>und</strong> extensiven<br />

Feuchtwiesen entwickelt. Auch wurde das r<strong>und</strong> 1.930<br />

Hektar große „Naturparadies Grünhaus“ in einem stillgelegten<br />

Braunkohlentagebau im Süden Brandenburgs aufgebaut<br />

<strong>und</strong> damit bewahrt. Bei der Betreuung der Fläche stehen<br />

die naturschutzfachliche Sanierungsbegleitung <strong>und</strong> ein biologisches<br />

Monitoring im Mittelpunkt. Die Stiftung finanziert<br />

ihre Naturschutzarbeit über die Kapitalerträge des Stiftungsvermögens,<br />

Spenden, Erbschaften,<br />

sonstigen Zuwendungen sowie<br />

über Drittmittel, die <strong>für</strong> die Durchführung<br />

einzelner Projekte bei öffentlichen<br />

<strong>und</strong> privaten Institutionen<br />

eingeworben werden. Das Stiftungskapital<br />

beträgt r<strong>und</strong> 3 Mio.<br />

Euro. Im Besitz der NABU-Stiftung<br />

befinden sich derzeit über 9.600<br />

Hektar Naturschutzfläche, vornehmlich<br />

in den ostdeutschen<br />

B<strong>und</strong>esländern, in Niedersachsen<br />

<strong>und</strong> Hamburg. Durch die enge Zusammenarbeit<br />

mit dem Mutterverband<br />

findet die Stiftung Unterstützung<br />

im dichten Netz von ehrenamtlich<br />

<strong>für</strong> den Naturschutz tätigen<br />

NABU-Mitgliedern. ◆<br />

� www.naturerbe.de


Integration durch Musik<br />

Liz Mohn Kultur- <strong>und</strong> Musikstiftung<br />

Die b<strong>und</strong>esweite Initiative „Integration durch Musik“ fördert<br />

zum vierten Mal vorbildliche Projektideen, die das<br />

Miteinander von Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen unterschiedlicher<br />

kultureller Herkunft stärken. Bis zum 31. Juli 2011<br />

sind Kindergärten, Schulen, Vereine <strong>und</strong> Institutionen<br />

oder auch individuelle Initiativen <strong>und</strong> Akteure mit gemeinnütziger<br />

Zielsetzung eingeladen, musische Integrationsprojekte<br />

zu entwickeln. Maximal 15 Anträge wird die<br />

Liz Mohn Kultur- <strong>und</strong> Musikstiftung mit jeweils bis zu<br />

5.000 Euro unterstützen. Insgesamt stehen 50.000 Euro<br />

Fördermittel bereit. Gesucht werden praktische Beispiele,<br />

die zeigen, wie Musik zur Integration beiträgt.<br />

Dabei geht es ausschließlich um neue Ideen. Projekte, die<br />

bereits gestartet sind oder in gleicher Form schon in<br />

Deutschland existieren, werden nicht gefördert. Die Laufzeit<br />

sollte zunächst drei Monate nicht überschreiten. ◆<br />

� www.kultur-<strong>und</strong>-musikstiftung.de<br />

Forschen <strong>für</strong> heimische<br />

Wildtiere lohnt sich!<br />

Deutsche Wildtier Stiftung vergibt<br />

Forschungspreis 2011<br />

Die Deutsche Wildtier Stiftung zeichnet herausragende<br />

Nachwuchswissenschaftler mit dem bis zu 50.000 Euro dotierten<br />

Forschungspreis aus. „Mit unserer Förderung legen<br />

wir eine finanzielle Gr<strong>und</strong>lage <strong>für</strong> junge Wissenschaftler, die<br />

zu heimischen Wildtieren forschen“, erläutert Hilmar Freiherr<br />

von Münchhausen, Geschäftsführer der Deutschen<br />

Wildtier Stiftung. Im Fokus stehen auch 2011 wieder wildbiologische<br />

Forschungen <strong>und</strong> Arbeiten zu einheimischen<br />

Wildtieren. Doch nicht nur Biologen sind angesprochen: Arbeiten<br />

aus den Fachbereichen Jura, Geschichtswissenschaft,<br />

Philosophie <strong>und</strong> Sozialwissenschaften, die das Thema<br />

„Mensch <strong>und</strong> Wildtier“ behandeln, können ebenfalls eingereicht<br />

werden. Der Forschungspreis wird in Form eines Stipendiums<br />

bewilligt <strong>und</strong> soll dem Preisträger die Verwirklichung<br />

seiner wissenschaftlichen Arbeit erleichtern. Bewerbungsschluss<br />

ist der 31. Juli 2011. ◆<br />

� www.deutschewildtierstiftung.de<br />

Förderpreise / Wettbewerbe<br />

James Dyson Award 2011<br />

<strong>für</strong> Designer, Ingenieur <strong>und</strong> Problemlöser<br />

Der James Dyson Award ist ein internationaler Design-Wettbewerb<br />

<strong>für</strong> Studenten in 18 Ländern. Er wird von der James<br />

Dyson Fo<strong>und</strong>ation durchgeführt, die es sich zur Aufgabe gemacht<br />

hat, die Kreativität, das Querdenken <strong>und</strong> den Erfindungsgeist<br />

der nächsten Generation von Ingenieuren <strong>und</strong><br />

Produktdesignern zu fördern.<br />

Der Wettbewerb wird in 18 Ländern durchgeführt <strong>und</strong><br />

wird <strong>für</strong> besonders kreative Arbeiten in den Bereichen Design<br />

<strong>und</strong> Ingenieurswissenschaften vergeben. Das Preisgeld<br />

beträgt bis zu 10.000 Pf<strong>und</strong>, also umgerechnet 11.800 Euro<br />

<strong>für</strong> die Entwicklung der Erfindung. Der Universitätsfachbereich<br />

bekommt nochmals 11.800 Euro.<br />

Zur Bewerbung werden Abbildungen, Bilder <strong>und</strong> Zeichnungen<br />

des Projektes sowie eine Erläuterung des Konstruktionsprozesses<br />

<strong>und</strong> der Inspiration eingereicht. Der Gewinner<br />

wird am 8. November 2011 bekannt gegeben. Bewerbungsschluss<br />

ist der 2. August 2011. ◆<br />

� www.jamesdysonaward.org<br />

<strong>Werte</strong> stiften ❚ 45


Vermögen <strong>und</strong> Finanzen<br />

Bei dem „Fuchsbriefe-Test 2011“ unter Banken <strong>und</strong> unabhängigen<br />

Vermögensverwaltern im deutschsprachigen<br />

Raum zum Thema „Vermögensmanagement <strong>für</strong> <strong>Stiftungen</strong>“<br />

überzeugten die Stiftungsexperten der Baden-Württembergischen<br />

Bank (BW-Bank). Sie belegten im Ranking den 1.<br />

Platz.<br />

Das in Stuttgart beheimatete Haus zeigte die beste Leistung<br />

bei der Neustrukturierung eines 2,5 Mio. Euro umfassenden<br />

Stiftungsvermögens <strong>und</strong> verwies damit Sal. Oppenheim,<br />

die Nord/LB, die Deutsche Bank Private Wealth Management<br />

sowie die Privatbankiers von Merck Finck & Co.<br />

auf die Plätze.An der Ausschreibung der in München ansässigen<br />

Stiftung Fliege, die den Testfall 2011 bildete, hatten 22<br />

von 75 nominierten Banken <strong>und</strong> bankunabhängigen Vermö-<br />

46 ❚ <strong>Werte</strong> stiften<br />

Stiftungsvermögen Test 2011<br />

Baden-Württembergische Bank ist bester Manager 2011<br />

gensverwaltern in Deutschland, der Schweiz, Liechtenstein,<br />

Österreich <strong>und</strong> Luxemburg teilgenommen.<br />

Die Anlagevorschläge wurden von Dr. Jörg Richter, Institut<br />

<strong>für</strong> Qualitätssicherung <strong>und</strong> Prüfung von Finanzdienstleistungen<br />

(IQF), Hannover, sowie von Ralf Vielhaber, Geschäftsführer<br />

Verlag Fuchsbriefe, auf Basis eines über viele<br />

Jahre hinweg entwickelten Rasters bewertet. Kriterien<br />

waren die Stiftungsexpertise (zu 35 %), der Anlagevorschlag<br />

(35 %), das Referenzportfolio (15 %), die Transparenz (10 %)<br />

sowie das Angebot an Stiftungsservices (5 %).<br />

Gestecktes Ziel: 150.000 Euro<br />

jährliche Ausschüttung<br />

Die Falllösung verlangte den Vermögensverwaltungen einiges<br />

ab. Das mit einem Volumen von 2,5 Mio. Euro ausgestattete<br />

<strong>und</strong> in drei Investmentfonds angelegte Vermögen<br />

der Stiftung Fliege war nach zwei Vorgaben neu zu strukturieren:<br />

150.000 Euro an jährlichen Ausschüttungen sollten<br />

ermöglicht werden; gleichzeitig sollte die Neuanlage nach<br />

ethischsozialen Gesichtspunkten erfolgen. Um das Renditeziel<br />

zu erreichen, mussten ca. 6 % jährliche Brutto-Rendite<br />

angestrebt werden. Eine relativ risikoträchtige Ausrichtung<br />

des Portfolios war damit unumgänglich. Des Weiteren sollte<br />

eine fachk<strong>und</strong>ige Bewertung der bisherigen Anlagestrategie<br />

erfolgen <strong>und</strong> die künftige Anlagestruktur unter Stress gestellt<br />

werden.<br />

Die Testteilnehmer waren ebenso aufgefordert, ein reales<br />

anonymisiertes K<strong>und</strong>enportfolio einzureichen. Das unabhängige<br />

Controllinginstitut firstfive in Frankfurt wertete die<br />

Ergebnisse nach den Kriterien absolute Rendite, annualisierte<br />

Rendite, Sharpe Ratio <strong>und</strong> Modified Value at Risk aus.<br />

Die besten Referenzportfolios legten im Vergleich die Privatbank<br />

HSBC Trinkaus & Burkhardt, die Merck Finck & Co.<br />

Privatbankiers, die Berenberg Bank sowie die BW-Bank vor.<br />

Nach insgesamt vier Markttests hat das Kölner Bankhaus<br />

Sal. Oppenheim im Durchschnitt die besten Leistungen erbracht<br />

<strong>und</strong> verteidigt damit die Poleposition der Ewigen Bestenliste<br />

Stiftungsmanagement. Auf den Plätzen 2 bis 5 folgen<br />

Deutsche Bank Private Wealth Management, Nord/LB,<br />

Merck Finck & Co. <strong>und</strong> die BW-Bank. Voraussetzung, um in<br />

der Ewigen Bestenliste gelistet zu werden, ist die Teilnahme


Dr. Peter M. Haid, Vorstandsmitglied<br />

der Baden-Württembergischen<br />

Bank. Foto: Wonge Bergmann<br />

an mindestens drei Markttests,<br />

von denen keiner<br />

mehr als fünf Jahre zurück<br />

liegen darf.<br />

Statement von Dr. Peter M.<br />

Haid, Mitglied des Vorstands<br />

der Baden-Württemberg<br />

Bank, zur Auszeichnung:<br />

„Diese Auszeichnung<br />

ist <strong>für</strong> mich <strong>und</strong><br />

meine Mitarbeiter eine außerordentliche<br />

Freude. Die<br />

BW-Bank betreut aktuell<br />

r<strong>und</strong> 640 <strong>Stiftungen</strong> mit<br />

einem Gesamtvermögen<br />

von circa 3,2 Milliarden Euro <strong>und</strong> zählt im Stiftungssegment<br />

zu den führenden Kreditinstituten in Deutschland. Die Förderung<br />

des Stiftungswesens ist der BW-Bank seit vielen Jahren<br />

ein besonderes Anliegen. Zugleich ist das Ergebnis natürlich<br />

Ansporn <strong>und</strong> Herausforderung, um auch künftig<br />

bestmögliche Lösungen <strong>für</strong> stiftungsspezifische Fragestellungen<br />

anzubieten“. ◆<br />

� www.bw-bank.de, www.fuchsbriefe.de<br />

Vermögen <strong>und</strong> Finanzen<br />

Die Stiftung Fliege hilft seit 1995 Menschen in außergewöhnlichen<br />

Notsituationen. Bisher wurden über 10<br />

Mio. Euro ausgezahlt <strong>und</strong> mehr als 3.400 Einzelpersonen<br />

finanziell unterstützt. Die Stiftung wurde von dem<br />

evangelischen Theologen Jürgen Fliege ins Leben gerufen,<br />

der in seiner gleichnamigen Talkshow seit 1994<br />

Menschen vorstellte, deren Schicksal Zuschauer zu<br />

Geldspenden veranlasste. Menschen, die Hilfe <strong>und</strong> Begleitung<br />

in schwierigen Lebenslagen benötigen, können<br />

sich an ihren Pfarrer bzw. ihre Gemeinde wenden.<br />

Diese können dann bei der Stiftung Fliege Unterstützung<br />

beantragen.<br />

� www.fliege.de<br />

Fuchsbriefe veröffentlichen seit 2001 ein Vermögensmanager-Ranking.<br />

Inzwischen wurden über 300 Banken<br />

<strong>und</strong> unabhängige Vermögensverwalter in Deutschland<br />

<strong>und</strong> dem deutschsprachigen Ausland getestet. Der Verlag<br />

Fuchsbriefe gibt seit 1949 einen gleichnamigen Informationsbrief<br />

<strong>für</strong> Unternehmer heraus <strong>und</strong> veröffentlicht<br />

mehrere Dienste im Finanzbereich.<br />

<strong>Werte</strong> stiften ❚ 47


Recht <strong>und</strong> Steuern<br />

Die <strong>Stifter</strong>gemeinschaft der Sparkasse<br />

Bei der <strong>Stifter</strong>gemeinschaft der Sparkasse handelt es sich<br />

um eine unselbständige, steuerbegünstigte Stiftung, die eine<br />

Vielzahl von steuerbegünstigten Zwecken der Abgabenordnung<br />

aufweist. Für die <strong>Stifter</strong> ist der Weg zur eigenen Namensstiftung<br />

mit individueller Zweckbestimmung, rechtlich<br />

eine Zustiftung, äußerst einfach. Mit wenigen Unterschriften<br />

ist eine Namensstiftung in der <strong>Stifter</strong>gemeinschaft errichtet.<br />

Das Gr<strong>und</strong>konzept der <strong>Stifter</strong>gemeinschaft der Sparkasse<br />

ist äußerst variabel. Neben der Errichtung von <strong>Stiftungen</strong><br />

<strong>für</strong> Einzelpersonen kann die <strong>Stifter</strong>gemeinschaft ohne Aufwand<br />

auch als Plattform <strong>für</strong> Bürgerstiftungen, Stadt- <strong>und</strong><br />

Kreisstiftungen sowie Förderstiftungen <strong>für</strong> Vereine <strong>und</strong> sonstige<br />

gemeinnützige Einrichtungen verwendet werden.<br />

Selbst die Erbringung operativer Stiftungsarbeit lässt sich<br />

ohne großen Aufwand ermöglichen.<br />

Hier zwei Praxisbeispiele:<br />

Beispiel 1: Die Bürgerstiftung<br />

In zahlreichen (häufig kleinere) Gemeinden wurden im<br />

Rahmen verschiedener <strong>Stifter</strong>gemeinschaften Bürgerstiftun-<br />

Errichtung<br />

Individuelle Namensstiftung<br />

Ausschüttung<br />

48 ❚ <strong>Werte</strong> stiften<br />

Best Practice Beispiele<br />

von Rechtsanwalt Horst Ohlmann<br />

<strong>Stifter</strong>gemeinschaft<br />

Bürgerstiftung<br />

Individueller Zweck Spenden Zustiftungen<br />

gen errichtet. Der Vorteil liegt auf der Hand: Werden <strong>für</strong> eine<br />

rechtsfähige Bürgerstiftung mindestens 50.000,00 Euro an<br />

Gr<strong>und</strong>stockvermögen benötigt – dies ist gerade in kleineren<br />

Gemeinden häufig ein Problem -, lässt sich im Rahmen der<br />

<strong>Stifter</strong>gemeinschaft der Sparkasse die Bürgerstiftung bereits<br />

mit lediglich 10.000,00 Euro gründen (in der Praxis liegt<br />

das Dotationskapital zwischen 10.000 Euro <strong>und</strong> 300.000<br />

Euro). Die Schaffung einer gemeinnützigen Plattform, auf<br />

deren Basis Zustiftungen <strong>und</strong> Spenden eingeworben werden<br />

können, ist daher mit nur einer Unterschrift möglich.<br />

Bereitet die finanzielle Zuwendung im Rahmen der Errichtung<br />

einer rechtsfähigen Stiftung <strong>für</strong> die Kommune häufig<br />

kommunalrechtliche Probleme, steht einer finanziellen Förderung<br />

im Rahmen der Errichtung einer Bürgerstiftung in<br />

der <strong>Stifter</strong>gemeinschaft der Sparkasse nichts entgegen.<br />

Zu dem von der Sparkasse besetzten Stiftungskuratorium,<br />

welches das Verwaltungshandeln der Stiftungsträgerin<br />

<strong>und</strong> die Finanzen überwacht, wird von der Kommune als<br />

Gründerin der Bürgerstiftung ein weiteres Stiftungsorgan,<br />

der Stiftungsrat, berufen. Dieser entscheidet unabhängig<br />

über die Verwendung der Stiftungserträge <strong>und</strong> Spenden <strong>und</strong><br />

legt die Höhe der jeweiligen Förderung fest. Von allen weite-<br />

Kontrolle<br />

Entscheidung<br />

über Förderung<br />

Kuratorium<br />

Stiftungsrat<br />

<strong>Stifter</strong>versammlung<br />

kann<br />

eingerichtet<br />

werden


en Verwaltungs- <strong>und</strong> Kontrollaufgaben ist der Stiftungsrat<br />

entb<strong>und</strong>en. In Einzelfällen wurde die Einrichtung einer <strong>Stifter</strong>versammlung<br />

gewünscht, um Spendern <strong>und</strong> Zustiftern<br />

ein Forum zu geben.<br />

Die Errichtung einer Bürgerstiftung in der <strong>Stifter</strong>gemeinschaft<br />

der Sparkasse hat sich in der Praxis in bis heute mehr<br />

als 40 Fällen bewährt.<br />

Beispiel 2: Operative Umsetzung des<br />

<strong>Stifter</strong>willens in der <strong>Stifter</strong>gemeinschaft<br />

der Sparkasse Bamberg<br />

Der Fall: Eine <strong>Stifter</strong>in, nach dem Tod ihres Mannes sehr vereinsamt,<br />

setzt ihre zu Lebzeiten errichtete Stiftung in der<br />

<strong>Stifter</strong>gemeinschaft der Sparkasse Bamberg als Erbin ein.<br />

Stiftungszweck ist die Förderung der Altenhilfe im Wohnort<br />

der <strong>Stifter</strong>in. Kommune <strong>und</strong> Kirchengemeinde sehen sich<br />

nicht in der Lage, entsprechende Fördermaßnahmen operativ<br />

umzusetzen.<br />

Lösung: Mit Mitteln der Stiftung aus dem Nachlass wird eine<br />

gemeinnützige Unternehmergesellschaft (UG) mit einem<br />

Stammkapital von 5.000,00 Euro gegründet. Unternehmensgegenstand<br />

ist die Förderung der Altenhilfe sowie mildtätiger<br />

Zwecke. Die Gesellschaft koordiniert die kirchliche <strong>und</strong><br />

kommunale Seniorenarbeit, organisiert vertrauensvolle Ansprechpartner<br />

<strong>für</strong> ältere Menschen, leistet diskrete Hilfestellung<br />

in Fällen versteckter Not, fördert die enge Zusammenarbeit<br />

zwischen der Pfarrgemeinde, der Kommune, den Vereinen<br />

<strong>und</strong> anderen öffentlichen Stellen im Bereich der Seniorenarbeit,<br />

baut einen ehrenamtlichen Helferkreis auf, begleitet<br />

diesen <strong>und</strong> organisiert Einkaufshilfen sowie Amtsgänge<br />

<strong>für</strong> kranke ältere Menschen etc.<br />

Die Gesellschaftsanteile werden im Sondervermögen der<br />

Stiftung gehalten. Die UG wird durch Zuwendungen aus<br />

den Stiftungserträgen nachhaltig finanziert. Neben der ehrenamtlich<br />

tätigen Geschäftsführung wurde ein Mitarbeiter<br />

in Teilzeit eingestellt, der sich um die Belange der älteren<br />

Mitmenschen kümmert. Der fest angestellte Mitarbeiter koordiniert<br />

zugleich die kirchliche <strong>und</strong> kommunale Seniorenarbeit<br />

<strong>und</strong> betreut den ehrenamtlichen Helferkreis. Ein Bei-


<strong>Werte</strong> stiften<br />

im Abonnement<br />

Wenn Sie das <strong>Magazin</strong> „<strong>Werte</strong> stiften“<br />

abonnieren möchten, senden<br />

Sie uns bitte untenstehendes Formular<br />

ausgefüllt per Post an: Bühring<br />

<strong>und</strong> Weisner Verlagsgesellschaft<br />

GbR, Bayreuther Straße 1,<br />

91054 Erlangen oder per Telefax:<br />

09131.5302089. Oder abonnieren<br />

Sie „<strong>Werte</strong> stiften“ über unsere<br />

Homepage unter<br />

www.werte-stiften.de.<br />

Hiermit bestelle ich „<strong>Werte</strong><br />

stiften“ <strong>für</strong> ein Jahr im Abonnement<br />

(vier Ausgaben pro<br />

Jahr) zum Jahrespreis von 22<br />

Euro inkl. Versandkosten innerhalb Deutschlands.<br />

Wenn ich nicht bis spätestens vier Wochen vor<br />

Ablauf eines Jahres kündige, verlängert sich mein<br />

Abonnement automatisch um ein weiteres Jahr.<br />

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Straße<br />

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_____________________________________ ________________________________________<br />

Telefon E-Mail<br />

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� per Bankeinzug � per Rechnung<br />

<strong>Werte</strong> stiften<br />

<strong>Magazin</strong> <strong>für</strong> <strong>Stifter</strong>, <strong>Stiftungen</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>engagierte</strong> Menschen<br />

MädchenLeben – anders<br />

Fotoausstellung des Kinderhilfswerks<br />

Plan Deutschland<br />

Ehrenpreis <strong>für</strong> Kinderrechte<br />

UNICEF ehrt Harry Belafonte<br />

Authentisch bleiben<br />

Über das soziale Engagement<br />

von Prominenten<br />

Begleitung <strong>für</strong> Frühgeborene <strong>und</strong> ihre Eltern<br />

Kleine Babys,<br />

große W<strong>und</strong>er<br />

___________________________________________________________________________________<br />

Kontoinhaber<br />

_____________________________________ ________________________________________<br />

Kontonummer Bankleitzahl<br />

___________________________________________________________________________________<br />

Kreditinstitut<br />

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Gründen schriftlich widerrufen an „<strong>Werte</strong> stiften”, Bühring <strong>und</strong> Weisner Verlagsgesellschaft<br />

GbR, Bayreuther Straße 1, 91054 Erlangen<br />

www.werte-stiften.de<br />

03.2011 . 3. Jahrgang<br />

5,80 Euro<br />

22,- Euro<br />

___________________________________________________________________________________<br />

Datum, Unterschrift<br />

<strong>Stifter</strong>gemeinschaft Beirat<br />

Stiftung 1 Stiftung 2<br />

Stiftung 3 Stiftung 4<br />

Stiftung 5<br />

Stiftung 6<br />

Altenpflegestiftung<br />

Stiftung 7 Stiftung 8<br />

Stiftung 9 Stiftung 10<br />

100 % Anteile<br />

Finanzierung<br />

gemeinnützigeUnternehmergesellschaft<br />

(UG)<br />

rat, bestehend aus Mitgliedern der Kommune <strong>und</strong> der Kirchengemeinde,<br />

berät die Geschäftsführung bei ihrer Arbeit.<br />

Die Rückmeldungen aus der Bevölkerung sind überaus<br />

positiv. Die Stiftung leistet über ihre operativ tätige Tochtergesellschaft<br />

einen weithin sichtbaren Beitrag <strong>für</strong> die Seniorenarbeit.<br />

Durch die vorbildliche Umsetzung des <strong>Stifter</strong>willens<br />

vor Ort konnten bereits eine ganze Reihe weiterer Stiftungsinteressierter<br />

gewonnen werden. Auch ist festzustellen,<br />

dass nicht alle Personen, die Hilfestellung durch die UG<br />

beziehen, auch finanziell bedürftig sind. Vielmehr befinden<br />

sich darunter auch potentielle <strong>Stifter</strong>, die das positive Stiftungshandeln<br />

selbst erfahren haben.<br />

Zusammenfassung: Die <strong>Stifter</strong>gemeinschaft der Sparkasse<br />

zeichnet sich durch ihre hohe Flexibilität aus. Über die Errichtung<br />

von Einzelstiftungen hinaus dient sie als Stiftungsplattform<br />

<strong>für</strong> Bürger- oder sonstige Förderstiftungen. Auch<br />

eine operative Umsetzung des <strong>Stifter</strong>willens lässt sich auf<br />

einfache Art <strong>und</strong> Weise verwirklichen. ◆<br />

Rechtsanwalt Horst Ohlmann ist<br />

Seniorpartner der Kanzlei Preißler<br />

Ohlmann & Partner Rechtsanwälte,<br />

Fürth. Der Öffentlichkeit ist er<br />

durch Fachpublikationen, Gutachten<br />

<strong>und</strong> zahlreiche Vorträge zu Stiftungsfragen<br />

bekannt. Er ist ferner<br />

ständiger Referent der DATEV eG<br />

<strong>für</strong> Veranstaltungen zur Fortbildung von Steuerberatern<br />

im Stiftungszivil- <strong>und</strong> -steuerrecht. Neben seiner Beratungstätigkeit<br />

<strong>für</strong> <strong>Stifter</strong> in rechtlichen <strong>und</strong> steuerlichen<br />

Fragen hinaus hat er als Vorstandsvorsitzender der DT<br />

Deutsche Stiftungstreuhand AG umfangreiche Erfahrung<br />

in der Verwaltung von <strong>Stiftungen</strong>.<br />

� www.proh.de


Foto: Laureus<br />

Foto: Carsten Sander<br />

Foto: Andreas Schwarze<br />

Personalien<br />

Ralf Schumacher<br />

Der DTM-Pilot <strong>und</strong> ehemalige Formel 1 Fahrer<br />

Ralf Schumacher wurde zum Laureus-Botschafter<br />

der Sport for Good Fo<strong>und</strong>ation Deutschland<br />

ernannt. Er unterstützt so die Stiftung, sozial benachteiligte<br />

Kinder <strong>und</strong> Jugendliche mit Hilfe<br />

von Sport in ein besseres Leben zu führen. Ralf<br />

Schumacher fuhr in der DTM Saison 2011 einen<br />

Hannes Jaenicke<br />

Der Karl Kübel Preis 2011 gewinnt durch Hannes<br />

Jaenicke einen weiteren bekannten Unterstützer.<br />

Der deutsche Buchautor <strong>und</strong> Schauspieler<br />

widmet sich bereits dem Umwelt- <strong>und</strong> Naturschutz<br />

<strong>und</strong> erkennt, dass langfristiges Denken<br />

von größerer Wichtigkeit ist, als das Streben nach<br />

schnellem Profit. Der diesjährige Karl Kübel<br />

Prof. Dr. Friedrich Eisenbrand<br />

Prof. Dr. Friedrich Eisenbrand, deutscher Mathematiker<br />

<strong>und</strong> Informatiker wurde 2011 auf Empfelung<br />

der Technischen Universität Berlin <strong>und</strong><br />

des Konrad-Zuse-Zentrums <strong>für</strong> Informationstechnik<br />

berlin mit der Alexander von Humboldt Professur<br />

ausgezeichnet <strong>und</strong> soll künftig helfen Berlin<br />

als führenden Mathematikstandort zu stärken.<br />

Prof. Dr. Eisenbrand gilt als einer der führenden<br />

Wissenschaftler auf dem Gebiet der Ganzzahli-<br />

Ulrich Wickert<br />

B<strong>und</strong>esentwicklungsminister Dirk Niebel hat den<br />

Walter-Scheel-Preis <strong>für</strong> Engagement in der Entwicklungszusammenarbeit<br />

an das Kinderhilfswerk<br />

Plan <strong>und</strong> sein Kuratoriumsmitglied Ulrich<br />

Wickert verliehen. Der Preis ehrt den großen ehrenamtlichen<br />

Einsatz des Journalisten <strong>und</strong> die<br />

besonderen Verdienste des Kinderhilfswerks. Sie<br />

haben die Lebensbedingungen vieler Mädchen<br />

<strong>und</strong> Jungen nachhaltig verbessert <strong>und</strong> das öffentliche<br />

Bewusstsein <strong>für</strong> eine notwendige partnerschaftliche<br />

Zusammenarbeit von Industrie- <strong>und</strong><br />

Entwicklungsländern gefördert. „Ulrich Wickert<br />

zeigt, wie Armut nachhaltig bekämpft werden<br />

Laureus AMG Mercedes C-Klasse <strong>und</strong> konnte<br />

mit diesem Engagement Aufmerksamkeit auf die<br />

Laureus Sport for Good Stiftung lenken. Hier<strong>für</strong><br />

zeichneten ihn im Jahr 2010 die weltweiten<br />

Partner der Laureus Sport for Good Stiftung<br />

Deutschland / Österreich mit dem Ehrenpreis<br />

aus. ◆<br />

� www.laureus.de<br />

Preis unter dem Motto „Macht uns stark! – Familien<br />

lernen Zukunft“ wird in Kooperation mit<br />

der Deutschen UNESCO-Kommission e. V. an bis<br />

zu drei herausragende Projekte <strong>und</strong> Initiativen<br />

verliehen, die Kinder <strong>und</strong> deren Familien dabei<br />

unterstützen, sich Kompetenzen <strong>und</strong> Kenntnisse<br />

anzueignen, die <strong>für</strong> die Gestaltung einer zukunftsfähigen<br />

Welt notwendig sind. ◆<br />

� www.karlkuebelpreis.de<br />

gen Linearen Optimierung <strong>und</strong> legte sein Diplom<br />

in Informatik 1997 an der Universität Saarbrücken<br />

ab. Nach seiner Promotion im Jahr 2000<br />

erhielt seine Dissertation die Otto-Hahn-Medaille<br />

der Max-Planck-Gesellschaft. Bevor er 2005 Professor<br />

<strong>für</strong> Informatik an der Technischen Universität<br />

Dortm<strong>und</strong> wurde, machte er als Gastprofessor<br />

am Indian Institute of Technology in Delhi<br />

Station <strong>und</strong> ist seit 2008 Professor an der École<br />

polytechnique fédérale de Lausanne. ◆<br />

� www.humboldt-fo<strong>und</strong>ation.de<br />

kann <strong>und</strong> motiviert viele Menschen zum Engagement,“<br />

so B<strong>und</strong>espräsident a. D. Walter Scheel.<br />

Ulrich Wickert unterstützt Plan Deutschland<br />

seit 1995. Aus aktuellem Anlass gründete er die<br />

„Ulrich Wickert Stiftung“ unter dem Dach der<br />

„Stiftung Hilfe mit Plan“. Sie wird einen Preis an<br />

Journalisten vergeben, die sich mit ihrer Berichterstattung<br />

besonders <strong>für</strong> die Rechte von Mädchen<br />

in den 48 Plan-Partnerländern eingesetzt<br />

haben. Ulrich Wickert meint: „Für mich ist es ein<br />

großes Glück, Kindern in ärmeren Ländern helfen<br />

zu können. Die Auszeichnung ist ein schöner<br />

Anlass, mein Engagement durch die Gründung<br />

der „Ulrich Wickert Stiftung“ zu vertiefen. ◆<br />

� www.plan-deutschland.de


Ihr Partner <strong>für</strong> Stiftungsberatung <strong>und</strong> -verwaltung<br />

Wir begleiten Privatpersonen, Unternehmen, Sparkassen<br />

<strong>und</strong> Banken, Kommunen <strong>und</strong> gemeinnützige Einrichtungen<br />

bei der Realisierung ihrer Stiftungsidee.<br />

Die Verwaltung zahlreicher <strong>Stiftungen</strong> im Auftrag von<br />

Sparkassen, Kommunen <strong>und</strong> gemeinnützigen Einrichtungen<br />

zeugt von unserer Kompetenz.<br />

Vereinbaren Sie einen unverbindlichen Gesprächstermin.<br />

DT Deutsche Stiftungstreuhand AG<br />

Alexanderstraße 26<br />

90762 Fürth<br />

Telefon (0911) 740 76 80<br />

Telefax (0911) 740 76 86<br />

info@stiftungstreuhand.com<br />

www.stiftungstreuhand.com

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