Magazin für Stifter, Stiftungen und engagierte ... - Werte Stiften
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<strong>Werte</strong> stiften<br />
<strong>Magazin</strong> <strong>für</strong> <strong>Stifter</strong>, <strong>Stiftungen</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>engagierte</strong> Menschen<br />
Denkmalen neues<br />
Leben einhauchen<br />
Deutsche Stiftung Denkmalschutz<br />
seit über 25 Jahren aktiv<br />
Mädels vor, noch ein Tor!<br />
Abschluss der Aktion der<br />
Dietmar Hopp Stiftung<br />
Wir helfen gern!<br />
Individuelle Mitarbeiter-<br />
Spendenaktion der ERGO Direkt<br />
www.werte-stiften.de<br />
06.2011 . 3. Jahrgang<br />
5,80 Euro<br />
Rolf Zuckowski engagiert sich <strong>für</strong> eine musikalische Kindheit<br />
Kinder<br />
brauchen Musik
Editorial<br />
Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
mit großen Hoffnungen geht das deutsche <strong>Stifter</strong>wesen<br />
in das zweite Jahrzehnt unseres Jahrh<strong>und</strong>erts. Die Hoffnungen<br />
fußen auf dem Ergebnis des ersten Jahrzehnts,<br />
denn dieses war geprägt von einem ungekannten Wachstum<br />
der <strong>Stifter</strong>zahl. Wie der B<strong>und</strong>esverband Deutscher<br />
<strong>Stiftungen</strong> jetzt bekannt gab, erlebte allein der Verband<br />
eine Verdoppelung der Stiftungszahlen in nur zehn Jahren.<br />
Dieses Jahrzehnt war aber auch das Jahrzehnt der<br />
Reformen des Stiftungs- <strong>und</strong> Stiftungssteuerrechts. Drei<br />
große b<strong>und</strong>esgesetzliche Reformen, die Reform sämtlicher<br />
Landesgesetze <strong>und</strong> zahlreiche untergesetzliche Neuregelungen<br />
wurden in Angriff genommen <strong>und</strong> sind größtenteils<br />
verwirklicht worden.<br />
Wie der Vorstandsvorsitzende des B<strong>und</strong>esverbandes<br />
Deutscher <strong>Stiftungen</strong> Dr. Wilhelm Krull auf dem Deutschen<br />
StiftungsTag 2011 in Stuttgart ausführte, kommt es<br />
jetzt darauf an, dass diese guten Rahmenbedingungen<br />
<strong>und</strong> die dadurch erreichte Motivation zum <strong>Stiften</strong> nicht<br />
durch unsensible Einzelmaßnahmen des Gesetzgebers<br />
oder der Verwaltung beschädigt werden. Hier habe es in<br />
den letzten Monaten durchaus Anlass zu großer Sorge im<br />
Zusammenhang mit dem Steuervereinfachungsgesetz<br />
<strong>und</strong> dem neuen Anwendungserlass Abgabenordnung gegeben.<br />
Entwarnung gebe es nicht, aber es sei ein Fortschritt,<br />
dass Anfang Mai ein Prozess startete, der auf befriedigende<br />
Lösungen <strong>für</strong> das Stiftungswesen hinauslaufen<br />
dürfte.<br />
Gerade die Vereinfachung des Stiftungsrechts seit dem<br />
Jahr 2001 hat entscheidend dazu beigetragen, dass es in<br />
Deutschland in den letzten Jahren zu einem regelrechten<br />
Stiftungsboom gekommen ist. Immer mehr Menschen<br />
folgen dem Trend in den USA, dass gesellschaftliche Aufgaben<br />
durch <strong>Stiftungen</strong> initiiert <strong>und</strong> getragen werden. In<br />
den USA gehört es zum guten Ton, einen Teil seines Vermögens<br />
<strong>für</strong> gute Zwecke zu verwenden.<br />
B<strong>und</strong>esweit gibt es derzeit mehr als 18.100 rechtsfähige<br />
<strong>Stiftungen</strong> bürgerlichen Rechts. Der überwiegende<br />
Teil hat seinen Sitz in Westdeutschland . Mehr als 70 Prozent<br />
aller <strong>Stiftungen</strong> sind erst nach der Wende errichtet<br />
worden. Allein im letzten Jahr sind 824 neue <strong>Stiftungen</strong><br />
gegründet worden. R<strong>und</strong> 96 Prozent aller <strong>Stiftungen</strong> verfolgen<br />
gemeinnützige Zwecke <strong>und</strong> geben jährlich <strong>für</strong> satzungsgemäße<br />
Zwecke 17 Milliarden Euro aus. In den fünf<br />
neuen B<strong>und</strong>esländern (ohne Berlin) ist das Stiftungswesen<br />
bedingt durch über 40 Jahre sozialistische Zwangsherrschaft<br />
noch in den Kinderschuhen. Nur 6,5 Prozent<br />
aller <strong>Stiftungen</strong> befinden sich dort. Hier sieht der Verband<br />
noch einen gewaltigen Aufklärungsbedarf.<br />
Zwar haben sich in letzter Zeit die wirtschaftlichen<br />
Rahmenbedingungen leicht eingetrübt, dennoch glaubt<br />
der Verband, dass sich die Zahl der Neuerrichtungen von<br />
<strong>Stiftungen</strong> auf einem hohen Niveau einpendeln werden.<br />
Gewachsener Wohlstand, der demographische Wandel<br />
<strong>und</strong> die einsetzende Erbschaftswelle, sowie die gestiegene<br />
Bereitschaft zum Engagement sind die Antriebsmotoren<br />
dieser Entwicklung. Es ist zu hoffen, dass dieser<br />
Motor nicht zu stark ins Stottern gerät.<br />
In diesem Sinne<br />
Dr.Wolf-R. Scharff<br />
Chefredakteur<br />
dr.wolf-r.scharff@werte-stiften.de<br />
<strong>Werte</strong> stiften ❚ 3
Foto: NABU/T. Dove<br />
4 ❚ <strong>Werte</strong> stiften<br />
Natur wieder ganz Natur<br />
sein lassen<br />
ist der Gr<strong>und</strong>satz der Nabu-<br />
Stiftung, die Naturschutzflächen<br />
ankauft, pachtet <strong>und</strong><br />
verwaltet.<br />
Seite 44
Inhalt<br />
Portraits<br />
8 „Kinder brauchen Musik“<br />
Rolf Zuckowski setzt sich <strong>für</strong> aktive musikalische<br />
Kindheit ein<br />
10 Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz<br />
Die Stiftung haucht seit über 25 Jahren Denkmalen<br />
neues Leben ein<br />
Meldungen<br />
14 Denkmal <strong>für</strong> Gründer der Sparkasse Starkenburg<br />
14 Der Organspende ein Gesicht geben<br />
15 Mode <strong>für</strong> den guten Zweck<br />
15 Schule trifft Wissenschaft<br />
16 Forschen, Staunen <strong>und</strong> Entdecken<br />
16 Jahresbilanz der Stiftung Nord/LB Öffentliche<br />
17 Natalia Wörner engagiert sich <strong>für</strong> Kinder in Kenia<br />
17 Fördermittelführer 2011<br />
18 Mutiger Einsatz <strong>für</strong> Menschenrechte<br />
18 Knapp 80.000 Euro <strong>für</strong> Schulprojekt in Angola<br />
18 Kinder sind unsere Zukunft<br />
Aktuelles<br />
20 Der etwas andere Brückenbau<br />
Arbeiterwohlfahrt Bamberg gründet Stiftung<br />
22 Ein besonderer Muttertag<br />
40. Treuhandstiftung der SOS-Kinderdorf-Stiftung<br />
23 Galerie der Hall of Fame des deutschen Sports<br />
Gemälde von 45 Sporthelden werden ausgestellt<br />
24 <strong>Stifter</strong>gemeinschaft im Schongauer Land gegründet<br />
26 Tag des deutschen Familienunternehmens<br />
27 Das rollende Musikzimmer in Frankfurt<br />
28 Zum Wohle kranker Kinder <strong>und</strong> Jugendlicher<br />
Rolf Mergenthaler Kinder- <strong>und</strong> Jugendklinik Fürth<br />
Stiftung errichtet<br />
30 Mädels vor, noch ein Tor!<br />
Abschluss der Aktion der Dietmar Hopp Stiftung<br />
32 50 Jahre Amnesty International<br />
Gründungsgeschichte <strong>und</strong> Kurzportrait<br />
34 Beitrag zum Zusammenhalt unserer Gesellschaft<br />
40-jähriges Bestehens der ZEIT-Stiftung<br />
36 Ohne sicheren Zufluchtsort<br />
Flüchtlinge aus Libyen vor ungewisser Zukunft<br />
<strong>Werte</strong> stiften ❚ 5
Berichte <strong>und</strong> Kampagnen<br />
37 Realschüler-Projekt der Kreuzberger Kinderstiftung<br />
Auslandsstipendien an Realschüler<br />
38 Wie funktionieren <strong>Stifter</strong>gemeinschaften?<br />
Am Beispiel der <strong>Stifter</strong>gemeinschaft der<br />
Sparkasse Amberg-Sulzbach<br />
40 Wir helfen gern!<br />
Individuelle Mitarbeiter-Spendenaktion<br />
der ERGO Direkt<br />
42 Sicherheit <strong>für</strong> Kinder<br />
Sich mutig <strong>und</strong> selbstbewusst zur Wehr setzen<br />
44 Nationales Naturerbe<br />
Die NABU-Stiftung kurz <strong>und</strong> bündig<br />
Herausgeber (V. i. S. d. P.):<br />
Dieter Weisner, dieter.weisner@werte-stiften.de<br />
Stephan Bühring, stephan.buehring@werte-stiften.de<br />
Verlag:<br />
Bühring <strong>und</strong> Weisner Verlagsgesellschaft GbR<br />
Bayreuther Straße 1, 91054 Erlangen<br />
Telefon 0 91 31.5 30 20-83, Fax 0 91 31.5 30 20-89<br />
www.werte-stiften.de, info@werte-stiften.de<br />
Chefredakteur:<br />
Dr. Wolf-R. Scharff, dr.wolf-r.scharff@werte-stiften.de<br />
6 ❚ <strong>Werte</strong> stiften<br />
Impressum<br />
Redaktion:<br />
Dieter Weisner, Stephan Bühring, Michael Kniess,<br />
Johannes Eichhammer,Andrea Löb, Karola Weisner<br />
Autoren:<br />
Andrea Rupprecht, Horst Ohlmann<br />
Anzeigen:<br />
Thomas Michl, Telefon 0 91 31.5 30 20-83<br />
thomas.michl@werte-stiften.de<br />
Förderpreise / Wettbewerbe<br />
45 Integration durch Musik<br />
Liz Mohn Kultur- <strong>und</strong> Musikstiftung<br />
45 Forschen <strong>für</strong> heimische Wildtiere lohnt sich!<br />
Forschungspreis 2011 der Deutsche Wildtier Stiftung<br />
45 James Dyson Award 2011<br />
<strong>für</strong> Designer, Ingenieur <strong>und</strong> Problemlöser<br />
Vermögen <strong>und</strong> Finanzen<br />
46 Stiftungsvermögen Test 2011<br />
Baden-Württembergische Bank ist bester Manager<br />
Recht <strong>und</strong> Steuern<br />
48 Die <strong>Stifter</strong>gemeinschaft der Sparkasse<br />
Best Practice Beispiele<br />
Personalien<br />
51 Personen <strong>und</strong> Personalien<br />
Produktion:<br />
bühring design <strong>und</strong> werbeagentur, Erlangen<br />
www.buehring-media.de<br />
Abonnement:<br />
Jahresabonnement Deutschland 22 Euro frei Haus<br />
Auflage 10.000 Stück. <strong>Werte</strong> stiften erscheint vier Mal<br />
im Jahr. Es gelten die AGB der Bühring <strong>und</strong> Weisner<br />
Verlagsgesellschaft GbR <strong>und</strong> die Anzeigenpreisliste<br />
vom 01.01.2011
Die Deutsche Stiftung<br />
Denkmalschutz<br />
lässt die Vergangenheit<br />
in der Gegenwart wieder<br />
lebendig werden<br />
Seite 10<br />
Foto: Deutsche Stiftung Denkmalschutz / ML Preiss<br />
<strong>Werte</strong> stiften ❚ 7
Portraits<br />
Rolf Zuckowski engagiert sich im Bereich der Musikförderung mit der im Jahr 2004 gegründeten Stiftung „Kinder brauchen Musik“<br />
Kinder brauchen Musik<br />
8 ❚ <strong>Werte</strong> stiften<br />
Rolf Zuckowski setzt sich <strong>für</strong> aktive musikalische Kindheit ein<br />
„Musik kann eine Brücke sein“, ist sich Rolf Zuckowski sicher.<br />
Der 64-jährige Liedermacher setzt sich mit seiner Stiftung<br />
„Kinder brauchen Musik“ <strong>für</strong> eine musikalische Kindheit<br />
ein. „Ich möchte mit meiner Stiftungsarbeit erreichen, dass<br />
auch Kinder in benachteiligten sozialen Verhältnissen aktiv<br />
Musik machen <strong>und</strong> erleben können.“ Denn <strong>für</strong> ihn <strong>und</strong><br />
seine Frau Monika, mit der Rolf Zuckowski die Stiftung im<br />
Jahr 2004 gründete, dient Musikförderung bei Kindern<br />
nicht nur ihren musikalischen Talenten. Vielmehr stärke sie<br />
ihre Persönlichkeit, ihre Kreativität <strong>und</strong> Ausdruckskraft, ihre<br />
von Michael Kniess<br />
Foto: Stiftung Kinder brauchen Musik<br />
Lernfreude <strong>und</strong> ihre sozialen Fähigkeiten <strong>und</strong> diene somit<br />
in hohem Maße dem Wohl <strong>und</strong> der Zukunft unserer Gesellschaft,<br />
wie Zuckowski unterstreicht. „Da die staatliche Bildung<br />
<strong>und</strong> Erziehung einen solchen Musikunterricht nicht<br />
ausreichend leisten kann, haben wir diese Stiftung errichtet.“<br />
Im Mittelpunkt der Stiftungsarbeit des <strong>engagierte</strong>n Wohltäters<br />
steht vor allem die Förderung von Musikprojekten<br />
mit integrativen <strong>und</strong> ganzheitlichen Ansätzen, in denen<br />
Musik beispielsweise mit Spiel, Theater oder Bewegung<br />
kombiniert wird, um soziale Fähigkeiten <strong>und</strong> Strukturen zu
stärken. Auch grenzüberschreitende <strong>und</strong> integrative Projekte<br />
von Kindern mit <strong>und</strong> ohne Behinderungen liegen dem<br />
Hamburger, der seine musikalische Laufbahn in den<br />
1960ern mit der Band „The beAthovens“ begann, am Herzen.<br />
Eine entscheidende Rolle <strong>für</strong> die Stiftungsgründung<br />
Zuckowskis, der sich schon seit langem <strong>für</strong> verschiedene<br />
gemeinnützige Projekte betätigt, spielte dabei dessen Berater<br />
Dr. Klaus Rollin, der auch die Bürgerstiftung in Hamburg<br />
mitbegründet hat. „Als wir von ihm mehr über den Charakter<br />
von <strong>Stiftungen</strong> erfahren haben, nämlich, dass diese eigentlich<br />
<strong>für</strong> immer gegründet sind, war klar, dass ein solches<br />
Vorhaben genau das richtige <strong>für</strong> uns ist“, so der bekannte<br />
Autor von Kinderliedern.<br />
Musikprojekte mit integrativen<br />
<strong>und</strong> ganzheitlichen Ansätzen<br />
„Eine aktive musikalische Kindheit erleben können“, das<br />
ist der Wunsch Zuckowskis. Für ihn spielt Musik nicht nur<br />
<strong>für</strong> das Erwachsenwerden eine große Rolle, sondern auch<br />
insbesondere <strong>für</strong> die Kindheit selbst. Der Familienvater ist<br />
der Ansicht, dass „Kinder in unserer Gesellschaft viel zu oft<br />
nur auf ihre Zukunft als K<strong>und</strong>e, Arbeitnehmer oder Rentenversorger<br />
projiziert werden.“ Mit seinem Engagement möchte<br />
Zuckowski diesem Denken etwas entgegensetzen. Die Arbeit<br />
der Stiftung versteht sich nicht als Talent- oder Einzelförderung,<br />
sondern stellt das Fördern von Musizieren <strong>und</strong> Singen<br />
in der Gemeinschaft in den Mittelpunkt. Mit seiner Stiftungsarbeit<br />
verbindet der Hamburger die Absicht, dass Kinder<br />
durch seine Projekte eine unwiederbringlich schöne, sinnvoll<br />
ausgestaltete Zeit erleben können. „Dabei sollen sie<br />
eine positive Gr<strong>und</strong>haltung <strong>für</strong> ihr Leben gewinnen <strong>und</strong><br />
Erfahrungen sammeln, die sie vielleicht ihrerseits an Kinder<br />
weitergeben, wenn sie selbst erwachsen sind.“<br />
Eines dieser Projekte, welches gleichzeitig im Fokus der<br />
Stiftungsarbeit steht, ist „Eine Klassenreise zur Musik“. Seit<br />
vier Jahren wird Drittklässlern unter Anleitung pädagogisch<br />
ambitionierter Künstler in Gruppen ein intensives Musikerlebnis<br />
zum Eintauchen <strong>und</strong> Mitgestalten geboten, verb<strong>und</strong>en<br />
mit dem Ziel, die Lobby <strong>für</strong> Kinder <strong>und</strong> einen besseren Musikunterricht<br />
zu stärken. Die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler können<br />
eine Woche lang singen <strong>und</strong> musizieren, eine Aufführung <strong>für</strong><br />
die Eltern einstudieren, sowie Orchesterinstrumente kennen<br />
lernen <strong>und</strong> ausprobieren. Aktuell knüpft die Stiftung mit<br />
einer deutsch-polnischen „Klassenreise zur Musik“ an diese<br />
Foto: Stephan Malzkorn<br />
Portraits<br />
Zuckowski begann seine musikalische Laufbahn in den 1960ern<br />
Arbeit an. „Die guten Erfahrungen, die wir bisher gemacht<br />
haben, wollen wir jetzt auf bilingualer Ebene fortsetzen“, so<br />
Stiftungsgründer Zuckowski. Zehnjährige Kinder aus Polen<br />
<strong>und</strong> Deutschland werden eine Woche lang gemeinsam singen,<br />
spielen, basteln, aber auch in der Küche Dinge gemeinsam<br />
machen. Die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler können sich im<br />
Rahmen dieses Projekts kindgerecht mit dem Thema Europa<br />
beschäftigen, dessen kulturelle Vielfalt ebenso wie Gemeinsamkeiten<br />
entdecken.<br />
Daneben vergibt die Stiftung, deren Stiftungsrat auch Rolf<br />
Zuckowskis Tochter Anuschka angehört, in diesem Jahr erstmals<br />
gemeinsam mit den Liedermachern Detlev Jöcker <strong>und</strong><br />
Volker Rosin den „Deutschen Kita-Musikpreis“ an Kindergärten<br />
<strong>und</strong> Kindertagestätten <strong>für</strong> ein beispielhaftes aktives<br />
Musikleben mit Vorschulkindern. Mit acht gleichrangigen<br />
Preisen, dotiert mit je 1.000 Euro, sollen Aktivitäten aus der<br />
ganzen Bandbreite des Singens <strong>und</strong> Musizierens im Vorschulbereich<br />
gewürdigt werden. Die Stiftung arbeitet sowohl fördernd<br />
als auch operativ, indem sie eigene Musikprojekte ins<br />
Leben ruft <strong>und</strong> ausführt.<br />
„Kinder brauchen Musik“ bei der Hamburger Sparkasse<br />
Spendenkonto 1 265 300 200, BLZ 200 505 50. ◆<br />
� www.kinderbrauchenmusik.de<br />
<strong>Werte</strong> stiften ❚ 9
Portraits<br />
Dem Schlösschen im Hofgarten in Wertheim drohte der Abbruch. Fotos: Deutsche Stiftung Denkmalschutz / ML Preiss<br />
Jeden Tag flanieren Besucher durch den Park des Schlösschens<br />
im Hofgarten in Wertheim <strong>und</strong> können sich an der<br />
w<strong>und</strong>erschönen Kulisse erfreuen. Im Jahr 2000 schien das<br />
Schloss dem Tode geweiht zu sein. Ein Abbruch drohte. Mit<br />
Hilfe der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) ist aus<br />
dem baufälligen Rokokoschlösschen zehn Jahre später ein<br />
Schmuckstück geworden. Dass Schlösser, Burgen, Standbilder<br />
u. Ä. faszinierende Zeugen der Vergangenheit sind, erfährt<br />
man bereits im Kindesalter. Hier wird auf einmal die Vergangenheit<br />
in der Gegenwart lebendig, ist nicht mehr abstrakt<br />
<strong>und</strong> lässt den Burgfräulein- <strong>und</strong> Ritterfantasien freien Lauf.<br />
Denkmale helfen uns, unsere eigene Identität <strong>und</strong> Herkunft<br />
besser zu verstehen. Die 1985 gegründete Deutsche Stiftung<br />
Denkmalschutz engagiert sich <strong>für</strong> den Erhalt zur Bewahrung<br />
bedrohter Kulturdenkmale. Die Stiftung mit ihrem<br />
Schirmherrn Christian Wulff möchte die Öffentlichkeit <strong>für</strong><br />
dieses Thema sensibilisieren <strong>und</strong> zur Mithilfe gewinnen. Der<br />
10 ❚ <strong>Werte</strong> stiften<br />
Die Deutsche Stiftung<br />
Denkmalschutz<br />
Die Stiftung haucht seit über 25 Jahren Denkmalen neues Leben ein<br />
von Andrea Löb<br />
Bedarf an finanzieller Unterstützung <strong>für</strong> den Erhalt von<br />
Denkmalen ist größer denn je, da es gerade im Bereich Kultur<br />
in den letzten Jahren drastische Kürzungen gegeben hat.<br />
Das hat zur Folge, dass finanzielle Mittel nicht oder nicht<br />
ausreichend zur Verfügung stehen. Hier versucht die DSD<br />
helfend einzugreifen. Die Vielfalt der geförderten Projekte<br />
ist groß <strong>und</strong> reicht von berühmten Bauwerken bis hin zu<br />
unscheinbaren „Denkmalen von nebenan“.<br />
Unterstützung durch Spenden<br />
<strong>und</strong> Ehrenamtliche<br />
200 000 Förderer haben bisher kleine <strong>und</strong> große Spenden,<br />
Zustiftungen, <strong>Stiftungen</strong> <strong>und</strong> Nachlässe der Stiftung anvertraut.<br />
1991 kam die Fernsehlotterie GlücksSpirale <strong>und</strong><br />
später auch die Rentenlotterie von Lotto als wichtiges finanzielles<br />
Standbein hinzu. Insgesamt konnten 460 Millionen
Restauratoren bei Arbeiten an der Dorfkirche von Helmershausen. Hermann Hesse Haus in Gaienhofen, Baden Württemberg.<br />
Euro in über 3800 Projekte gesteckt werden. Dieses positive<br />
Resultat hat die Stiftung nicht nur großzügigen Spenden,<br />
sondern auch dem Einsatz ihrer über 500 Ehrenamtlichen zu<br />
verdanken. Sie sind derzeit in 80 Ortskuratorien organisiert.<br />
Dort betreiben sie in ihrer Freizeit auf regionaler Ebene Informations-<strong>und</strong><br />
Öffentlichkeitsarbeit <strong>für</strong> den Denkmalschutz.<br />
Fachleute arbeiten<br />
Hand in Hand<br />
Jeder Hausbesitzer weiß, dass das Instandhalten eines<br />
Hauses immer wieder Geld kostet. Hier müssen Dachziegel<br />
erneuert werden, da bröckelt der Putz von der Fassade. Eine<br />
stetige Pflege ist von Nöten <strong>und</strong> da<strong>für</strong> braucht man Geld. Mit<br />
Denkmalen verhält es sich nicht anders. Für Projekte dieser<br />
Art ist viel Zeit <strong>und</strong> Enthusiasmus nötig. Es müssen Sanierungskonzepte<br />
erstellt werden, Balken, marode Steine <strong>und</strong><br />
Stuck in unermüdlicher Kleinarbeit von Schmutz <strong>und</strong> Schädlingen<br />
befreit werden. Hier ist eine Menge Know-how aus<br />
den verschiedensten Fachbereichen gefragt. Ist ein historisches<br />
Bauwerk saniert, bedarf es weiterhin dauerhafter Pflege.<br />
Vorsorge ist besser als Nachsorge <strong>und</strong> auch oft der preiswertere<br />
Weg. Mit Stiftungsmitteln werden bevorzugt Kulturdenkmale<br />
gefördert, die sich im Besitz von Privatpersonen,<br />
privaten gemeinnützigen Einrichtungen, Kirchengemeinden<br />
<strong>und</strong> Kommunen befinden. Die finanzielle Förderung seitens<br />
der Stiftung soll die staatliche Förderung ergänzen, sie<br />
jedoch nicht ersetzen. Ist der Eigentümer oder Verfügungsberechtigte<br />
nicht in der Lage, den auf ihn anfallenden Teil<br />
der Kosten <strong>für</strong> den Erhalt des Denkmals zu tragen, kann er<br />
sich an die Stiftung wenden. Voraussetzung <strong>für</strong> eine Förderung<br />
ist, dass das Objekt als Denkmal eingetragen <strong>und</strong> wichtig<br />
<strong>für</strong> den Ort oder die Region ist. Eine unabhängige wissenschaftliche<br />
Kommission bestehend aus Mitgliedern des Bereiches<br />
Denkmalpflege <strong>und</strong> Kunstwissenschaft berät die<br />
Stiftung. Sie führt eine gutachterliche Bearbeitung aller Vorschläge<br />
<strong>und</strong> Förderanträge durch. Die Zusammenarbeit <strong>und</strong><br />
Abstimmung erfolgt mit den Landesdenkmalämtern <strong>und</strong> örtlichen<br />
Denkmalbehörden. Für die Auswahl werden strenge<br />
Kriterien zugr<strong>und</strong>e gelegt <strong>und</strong> die Projekte dann durch Fachleute<br />
begleitet. Die Höhe des Förderbetrages richtet sich<br />
nach der kunst- <strong>und</strong> kulturhistorischen Bedeutung <strong>und</strong> dem<br />
öffentlichen Interesse an der Erhaltung des Kulturdenkmals.<br />
Jugendarbeit: Investition<br />
in die Zukunft<br />
Portraits<br />
Um auch junge Menschen <strong>für</strong> den Denkmalschutz zu begeistern<br />
<strong>und</strong> zu gewinnen, hat die Stiftung Projekte wie<br />
„denkmal aktiv-Kulturerbe macht Schule“ <strong>und</strong> Jugendbauhütten<br />
ins Leben gerufen. Beim „denkmal aktiv-Kulturerbe<br />
macht Schule“ engagieren sich Schüler gemeinsam mit<br />
ihren Lehrern <strong>für</strong> ein Kulturdenkmal in ihrer Umgebung.<br />
Jedes Jahr können sich Schulen <strong>für</strong> dieses Förderprogramm<br />
bewerben <strong>und</strong> werden dann ein Schuljahr lang von der<br />
Deutschen Stiftung Denkmalschutz fachlich <strong>und</strong> organisatorisch<br />
begleitet sowie finanziell unterstützt. Bei dem Projekt<br />
erleben Schüler Geschichte anschaulich <strong>und</strong> hautnah. Sie<br />
lernen den Wert <strong>und</strong> die Bedeutung von Kulturdenkmalen<br />
kennen <strong>und</strong> beschäftigen sich mit solchen Fragen wie:„Was<br />
<strong>Werte</strong> stiften ❚ 11
Portraits<br />
Jugendliche arbeiten im Rahmen des Projekts Jugendbauhütten.<br />
Fotos: Deutsche Stiftung Denkmalschutz / R. Rossner<br />
sind überhaupt Kulturdenkmale <strong>und</strong> worin besteht ihr Wert?<br />
oder „Wer ist <strong>für</strong> ihren Erhalt zuständig?“. In verschiedenen<br />
Fächern wie z. B. Kunst <strong>und</strong> Chemie wird das Thema aus unterschiedlichen<br />
Blickwinkeln betrachtet, sodass den Schülern<br />
ein umfassendes Bild vermittelt werden kann. Geht es in<br />
Kunst beispielsweise um Architektur <strong>und</strong> Baustilk<strong>und</strong>e, werden<br />
in Chemie Umwelteinflüsse auf Gesteinsarten erörtert.<br />
Bei Exkursionen hat die Klasse die Möglichkeit, Fachleuten<br />
über die Schulter zu schauen, mit ihnen zu reden <strong>und</strong> auch<br />
einmal selbst Hand anzulegen.<br />
Bei dem Projekt Jugendbauhütten (JBH) soll jungen Menschen<br />
im Alter von 16-23 Jahren die Augen <strong>für</strong> altes Handwerk<br />
<strong>und</strong> historische Gemäuer geöffnet werden. In einem Freiwilligen<br />
Sozialen Jahr in der Denkmalpflege werden sie mit<br />
dem beruflichen Alltag konfrontiert, können eigene Fähigkeiten<br />
ausloten <strong>und</strong> berufliche Neigungen festigen. Sie arbeiten<br />
in Einsatzstellen, die sich handwerklich, administrativ<br />
oder wissenschaftlich mit Denkmalschutz beschäftigen. Das<br />
können beispielsweise Denkmalbüros, Handwerksbetriebe<br />
oder Museen sein. Neben praktischer Erfahrung werden in<br />
sieben Seminarwochen theoretische Gr<strong>und</strong>lagen r<strong>und</strong> um<br />
das Thema „Denkmalschutz“ vermittelt. Finanziell werden<br />
die jungen Leute mit einem Verpflegungs- <strong>und</strong> Taschengeld<br />
unterstützt <strong>und</strong> erhalten Zuschüsse zur Unterbringung. Mittlerweile<br />
gibt es 12 Jugendbauhütten in ganz Deutschland,<br />
die unterschiedliche Schwerpunkte haben. Während sich<br />
die JBH Duisburg vermehrt mit Industriedenkmalpflege beschäftigt,<br />
konzentriert sich die JBH Gartendenkmalpflege in<br />
Potsdam auf die Sanierung historischer Gärten. Die erfolgreiche<br />
Arbeit der Jugendbauhütten hat zu großer Anerkennung<br />
<strong>und</strong> zahlreichen Auszeichnungen geführt.<br />
Damit das Thema Denkmalschutz mit all seinen Facetten<br />
<strong>für</strong> die Öffentlichkeit lebendig wird <strong>und</strong> sich viele Menschen<br />
12 ❚ <strong>Werte</strong> stiften<br />
Die Kirche St. Georgen in Wismar, ein Großprojekt der Stiftung.<br />
da<strong>für</strong> begeistern, werden Veranstaltungen, Ausstellungen <strong>und</strong><br />
Vorträge organisiert.<br />
Denkmalschutz<br />
aktiv erleben<br />
Am zweiten Sonntag im September eines jeden Jahres<br />
lädt die Stiftung zum „Tag des öffentlichen Denkmals“ mit<br />
wechselnden Schwerpunktthemen ein. 7000 Bauwerke, archäologische<br />
Stätten <strong>und</strong> Gärten öffnen dann ihre Türen.<br />
Hier wird Bürgern Zutritt zu sonst verschlossenen Denkmalen<br />
gewährt. Sie bekommen die Möglichkeit, hinter die Fassaden<br />
zu blicken. Zusätzlich werden fachk<strong>und</strong>ige Sachführungen<br />
durch Ehrenamtliche <strong>und</strong> Denkmalpfleger, Rahmenprogramme<br />
<strong>und</strong> Kinderaktionen angeboten. Über vier Millionen<br />
Menschen nutzen jährlich diese Chance. Die von der<br />
Stiftung ins Leben gerufene DenkmalAkademie führt Denkmalnutzer<br />
<strong>und</strong> Denkmaleigentümer, Fachleute <strong>und</strong> interessierte<br />
Laien zusammen. Für Förderer organisiert die Stiftung<br />
themenbezogene Reisen. Auf den Reisen erfahren sie, wo<br />
Baudenkmale zu finden sind, welche Probleme vorherrschen<br />
<strong>und</strong> wie diese gelöst werden können. Das „Zentrum <strong>für</strong><br />
Handwerk <strong>und</strong> Denkmalpflege“ bietet Handwerkern qualifizierte<br />
Weiterbildungen in der Denkmalpflege an. Wer mehr<br />
über die Stiftungsarbeit erfahren möchte, kann dies in der<br />
sechsmal pro Jahr erscheinenden Zeitschrift „Monumente“<br />
nachlesen. Darin informiert die Stiftung über bereits geförderte<br />
Restaurierungen oder über Denkmale in Not, die dringend<br />
Spenden benötigen.<br />
Damit unsere Vergangenheit weiterhin lebendig bleiben<br />
kann, benötigt die Stiftung Spenden: Commerzbank Bonn<br />
Spendenkonto 305 555 500, BLZ 380 400 07 ◆<br />
� www.denkmalschutz.de
Meldungen<br />
In Bronze verewigen ließ die Sparkassenstiftung Starkenburg die<br />
Sparkassengründer aus dem Jahr 1830. Von links: Stiftungsvorstand<br />
Hans Adler, Sparkassendirektor Jürgen Schüdde, Bildhauer Martin<br />
Hintenlang <strong>und</strong> Kunstgießer Walter Rom.<br />
Sparkassenstiftung setzt<br />
Gründer der Sparkasse<br />
Starkenburg ein Denkmal<br />
Urväter als Bronzefiguren verewigt<br />
In Lebensgröße, zeitgetreu <strong>und</strong> aus Bronze gegossen machen<br />
zwei Figuren auf die Gründung der Sparkasse Starkenburg<br />
(ehemals Spar- <strong>und</strong> Leih-Casse im Landrathsbezirk<br />
Heppenheim) im Jahr 1830 aufmerksam. „Es war eine<br />
Idee unseres Vorstandsmitgliedes <strong>und</strong> Leiter des SparkassenMuseums,<br />
Gerhard Hofferbert, den Sparkassengründern<br />
ein Denkmal zu setzen“, sagte Stiftungsvorsitzender<br />
Hans Adler bei der feierlichen Enthüllung des Kunstwerkes.<br />
Die Sparkassenstiftung Starkenburg gab die Arbeit bei<br />
Martin Hintenlang, einem regionalen Künstler, in Auftrag.<br />
Zu dessen spektakulärsten Arbeiten gehörte 2009 die Einweihung<br />
einer Bronze von Schiller im Unesco-Geopark<br />
am Mount Lushan in China.<br />
Kunst <strong>und</strong> Kulturgut im öffentlichen Raum zu bleibenden<br />
Erinnerungen in Bronze zu gestalten, ist der Sparkasse<br />
Starkenburg schon seit vielen Jahren ein Anliegen.<br />
Mehr als 20 Skulpturen zieren das Geschäftsgebiet. Die<br />
Sparkassengründer in Bronze sind nun die zweite Auftragsarbeit,<br />
die die Stiftung vergab.<br />
Hofferbert <strong>und</strong> sein Team vom SparkassenMuseum<br />
suchten akribisch nach Vorgaben <strong>für</strong> die Skulpturen.<br />
Diese zeigen den damaligen Bürgermeister <strong>und</strong> Apotheker<br />
Gottfried Pirsch (sitzend) <strong>und</strong> den Gastwirt Johann<br />
Schunk (stehend mit den Statuten in der Hand). Sie haben<br />
nun einen ewigen Platz vor dem Stiftungshaus „Alte Sparkasse“<br />
in Heppenheim gef<strong>und</strong>en. ◆<br />
� www.sparkasse-starkenburg.de<br />
14 ❚ <strong>Werte</strong> stiften<br />
Der Organspende<br />
ein Gesicht geben<br />
Botschafter-Aktion 2011<br />
der Stiftung „Fürs Leben“<br />
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte – unter dieser Devise<br />
steht die Botschafter-Aktion der Stiftung „Fürs Leben“ zum<br />
Tag der Organspende am 4. Juni. „Der Organspende ein Gesicht<br />
geben“ ist das Motto <strong>und</strong> ruft zur Solidarität mit den<br />
r<strong>und</strong> 12.000 Patienten auf der Warteliste auf, die dringend<br />
auf das Geschenk <strong>für</strong>s Lebens warten. B<strong>und</strong>esweit sollen<br />
Menschen dazu bewegt werden, die Aktion mit einem Foto<br />
von sich <strong>und</strong> ihrem Organspendeausweis zu unterstützen<br />
<strong>und</strong> so nicht nur die Bereitschaft zur Organspende auszudrücken,<br />
sondern auch um zum Spenden zu animieren <strong>und</strong><br />
Menschen Mut zu machen, die auf eine Organspende angewiesen<br />
sind.<br />
Wer sich an der „Fürs Leben“-Aktion beteiligen möchte,<br />
ist aufgerufen, ein Foto von sich mit Organspendeausweis<br />
<strong>und</strong> einer kurzen Botschaft zum Tag der Organspende an<br />
info@fuers-leben.de zu schicken. Die Aktion läuft in der Zeit<br />
vom 4. Juni bis zum 4. Juli 2011. Unter allen Teilnehmern<br />
werden Botschafter-Fotos ausgelost, die in limitierter Sonderauflage<br />
auf eine Postkarte mit integriertem Organspendeausweis<br />
gedruckt werden. So hat jeder die Möglichkeit<br />
seine Botschaft weiterzuverschicken, um Verwandte <strong>und</strong><br />
Fre<strong>und</strong>e zu mobilisieren <strong>und</strong> noch mehr Botschafter <strong>für</strong> die<br />
Organspende zu gewinnen. ◆<br />
� www.fuers-leben.de<br />
Geht mit gutem Beispiel voran: Jeanette Biedermann.<br />
Foto: DSO/ H.-J. Wiedl
Foto: Plan/Thorsten Raudies<br />
Mode <strong>für</strong> den guten Zweck<br />
Ministerin Manuela Schwesig<br />
steht Modell <strong>für</strong> Plan Deutschland<br />
Manuela Schwesig präsentiert Mode <strong>für</strong> den guten Zweck.<br />
Die stellvertretende B<strong>und</strong>esvorsitzende der SPD <strong>und</strong> Ministerin<br />
<strong>für</strong> Soziales <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit in Mecklenburg-Vorpommern<br />
unterstützt damit die Arbeit des Kinderhilfswerks<br />
Plan. Seit Juni 2010 gehört sie dem Kuratorium von Plan an<br />
<strong>und</strong> fördert die nachhaltigen Selbsthilfeprojekte mit einer<br />
Patenschaft. Für den Sommer-Katalog des Plan Shops ließ<br />
sich Manuela Schwesig nun mit handgemachten Accessoires<br />
aus Laos fotografieren. Manuela Schwesig sagt: „Beim Foto-<br />
Shooting war ich sehr angetan von den neuen handgefertigten<br />
Artikeln aus Laos. Mit dem Erwerb der Plan Shop-Produkte<br />
unterstützen Käuferinnen <strong>und</strong> Käufer benachteiligte<br />
Menschen in Entwicklungsländern. Vor allem Frauen bekommen<br />
in kleinen Manufakturen eine fair bezahlte Arbeit<br />
<strong>und</strong> der Ertrag unterstützt Hilfsprojekte in ihren Heimatregionen.“<br />
Für das Titelfoto des Plan Shop-Katalogs stand Manuela<br />
Schwesig ehrenamtlich vor der Kamera. Die Ministerin präsentierte<br />
einen handgewebten Shopper, eine farblich passende<br />
Kosmetiktasche <strong>und</strong> einen Schal aus Bio-Seide. Die<br />
handgefertigten Artikel aus dem südostasiatischen Laos sind<br />
Teil der aktuellen Kollektion des Plan Shops. Die schicke<br />
Shopping-Tasche ist stabil von innen <strong>und</strong> attraktiv von<br />
außen. Mit dezenter Farbkomposition passt dazu perfekt die<br />
Kosmetiktasche – ideal auch als handliche Abendtasche. Naturfarben<br />
veredeln die eleganten Schals aus Bio-Seide. ◆<br />
� www.plan-deutschland.de<br />
Meldungen<br />
Schule trifft Wissenschaft<br />
90.000 Euro <strong>für</strong> Kooperationen zwischen<br />
Wissenschaftlern <strong>und</strong> Lehrern<br />
Aus insgesamt 60 Bewerbungen hat eine Jury unter Vorsitz<br />
von Nobelpreisträger Professor Erwin Neher sieben Projekte<br />
<strong>für</strong> den Preis „Schule trifft Wissenschaft“ der Robert<br />
Bosch Stiftung nominiert. Diese Projekte zeigen, wie Schüler<br />
innovativ <strong>und</strong> erfolgreich an Naturwissenschaft <strong>und</strong> Technik<br />
herangeführt werden können. Mit dem Preis unterstützt die<br />
Stiftung Kooperationsprojekte aus Forschung <strong>und</strong> Schule,<br />
um bei Schülern die Lust am Entdecken, Experimentieren<br />
<strong>und</strong> Erfinden zu wecken. Der Preis wird in diesem Jahr zum<br />
dritten Mal vergeben <strong>und</strong> ist der höchstdotierte Preis <strong>für</strong><br />
Kooperationsprojekte von Schulen <strong>und</strong> Forschungseinrichtungen.<br />
Am 28. September 2011 werden im Umspannwerk<br />
Kreuzberg Berlin ein Hauptpreis in Höhe von 50.000 Euro<br />
sowie zwei weitere Preise von je 20.000 Euro verliehen. Die<br />
Preise überreicht B<strong>und</strong>esbildungsministerin Annette Schavan,<br />
die Schirmherrin des Preises. ◆<br />
� www.bosch-stiftung.de/schuletrifftwissenschaft
Meldungen<br />
Kinder des Kindergarten „Am Nordpark“ lauschen aufmerksam.<br />
Forschen, Staunen<br />
<strong>und</strong> Entdecken<br />
Experimentekisten an Moritzschule <strong>und</strong><br />
Kindergarten „Am Nordpark“ überreicht<br />
Am Morgen des 24. Mai herrschte große Aufregung bei<br />
den Kindern der Moritzschule <strong>und</strong> dem Kindergarten<br />
„Am Nordpark“ in Erfurt, denn beide Einrichtungen erhielten<br />
eine riesige Experimentekiste, die zum Forschen,<br />
Staunen <strong>und</strong> Entdecken einlädt.Materialien r<strong>und</strong> um die<br />
Themen Wasser, Luft, Licht <strong>und</strong> Schall & Töne sollen den<br />
Kindern Lust auf Naturwissenschaft <strong>und</strong> Technik machen.<br />
Gerade dem Übergang von der Kindertagesstätte in<br />
die Gr<strong>und</strong>schule kommt elementare Bedeutung zu <strong>und</strong><br />
Bildungsketten zwischen beiden Einrichtungen müssen<br />
stringent entwickelt werden.<br />
Mit dieser Zielstellung arbeiten die Stiftung Bildung <strong>für</strong><br />
Thüringen, das Schulamt Erfurt, die pädagogischen Fachkräfte<br />
der Moritzschule <strong>und</strong> dem Kindergarten „Am Nordpark“<br />
seit diesem Jahr zusammen, gerade mittels<br />
naturwissenschaftlicher Frühbildung, Bildungsprozesse im<br />
Interesse der Kinder zu verzahnen (Modellvorhaben „Bildungsbrücken<br />
bauen – Übergänge erfolgreich gestalten“).<br />
Dank der Förderung der Sparkassenstiftung Erfurt, besteht<br />
<strong>für</strong> das Staatliche Schulamt Erfurt <strong>und</strong> die Stiftung<br />
Bildung <strong>für</strong> Thüringen die Möglichkeit, dieses Modellvorhaben<br />
„Bildungsbrücken bauen – Übergänge erfolgreich<br />
gestalten“ gemeinsam mit Kindertagesstätten <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>schulen<br />
aus dem Raum Erfurt <strong>und</strong> Umland auszugestalten.<br />
Die naturwissenschaftliche Frühbildung übernimmt in<br />
diesem Zusammenhang die Bindefunktion. ◆<br />
� www.bildung-fuer-thueringen.de<br />
16 ❚ <strong>Werte</strong> stiften<br />
Erfolgreiche Jahresbilanz<br />
Stiftung Nord/LB Öffentliche schüttet<br />
2010 über 870.000 Euro aus<br />
Im Mai 2011 ist die sechste Jahresbilanz der braunschweigischen<br />
Stiftung Nord/LB Öffentliche erschienen. Insgesamt<br />
wurden im Jahr 2010 Projektmittel in Höhe von 870.706,30<br />
Euro in über 50 Einzelprojekte ausgeschüttet, die sich auf<br />
alle Teilregionen des satzungsgemäßen Tätigkeitsgebietes<br />
des Braunschweiger Landes verteilen.<br />
Dieses selbst gesetzte Ziel konnte auch deshalb erreicht<br />
werden, da der Stiftungsvorstand die im Jahr 2010 ausgeschütteten<br />
Mittel zu über 39 % in bedeutende, regionsübergreifende<br />
Projekte wie das Kooperationsprojekt „Tastentaumel<br />
im Braunschweiger Land“ oder das Kooperationsprojekt<br />
„Haus der Braunschweigischen <strong>Stiftungen</strong>“ investierte.<br />
„Der Jahresbericht ist die „lesenswerte Visitenkarte“ unserer<br />
Stiftung. Er soll der Öffentlichkeit zeigen, wie wir unsere<br />
gemeinnützigen Stiftungsmittel verwenden <strong>und</strong> gleichzeitig<br />
den Menschen im Braunschweiger Land Hinweise geben, wie<br />
sie an uns herantreten können, um finanzielle Unterstützung<br />
von uns <strong>für</strong> ihre eigenen Ideen <strong>und</strong> Vorhaben zu bekommen“,<br />
so der Vorstandsvorsitzende, Gerhard Glogowski.<br />
Die ausschließlich in den heute im B<strong>und</strong>esland Niedersachsen<br />
gelegenen Teilen des alten Landes Braunschweig<br />
agierende Stiftung Nord/LB Öffentliche ist 1994 gegründet<br />
worden <strong>und</strong> verfügt aktuell über ein Vermögen in Höhe von<br />
37,1 Mio. Euro. In den 17 Jahren seit ihrer Gründung hat sie<br />
<strong>für</strong> Vorhaben im Bereich ihrer satzungsgemäßen Stiftungszwecke<br />
(Kunst <strong>und</strong> Kultur; Wissenschaft, Forschung <strong>und</strong><br />
Wissenschaftstransfer sowie Sport) über 20 Mio. Euro im<br />
Braunschweiger Land ausgeschüttet. ◆<br />
� www.stiftung-nordlb-oeffentliche.de<br />
Der Vorstand der Stiftung Nord/LB Öffentliche freut sich über die hohe<br />
Ausschüttung.
Natalia Wörner mit Kindern in Kenia. Foto: Frank Rothe<br />
Natalia Wörner engagiert<br />
sich <strong>für</strong> Kinder in Kenia<br />
Stiftung RTL <strong>und</strong> Kindernothilfe<br />
planen neues Schutzhaus<br />
Schauspielerin Natalia Wörner (43) engagiert sich als Patin<br />
von „RTL – Wir helfen Kindern“ gegen die sexuelle Gewalt<br />
an Mädchen <strong>und</strong> jungen Frauen in Kenia. Mit den Spenden,<br />
die die Stiftung RTL 2011 sammelt, soll der Neubau eines<br />
Schutzzentrums finanziert werden. Das Kindernothilfe-Projekt<br />
entsteht in der kleinen Stadt Meru, etwa 250 Kilometer<br />
von Nairobi entfernt. Dort bekommen missbrauchte Kinder<br />
Schutz, Begleitung <strong>und</strong> Rechtsbeistand. Projektmitarbeiter<br />
berichten, dass es dort in den letzten Jahren 164 Vergewaltigungen<br />
gegeben hat, aber nur neun Fälle mit einer Verurteilung<br />
geahndet wurden. Natalia Wörner, die sich seit 2006 als<br />
Botschafterin bei der Kindernothilfe<br />
engagiert, berichtet nach<br />
ihrer Reise in das ostafrikanische<br />
Land: „Es ist unvorstellbar, dass<br />
Vergewaltiger von Kindern in<br />
Kenia so leicht davonkommen.<br />
Das hat politische, strukturelle<br />
<strong>und</strong> traditionelle Gründe. Mein<br />
Wunsch ist, dass die Arbeit der<br />
Kindernothilfe in Zukunft zu<br />
einer besseren Aufklärungsrate<br />
beitragen kann. Das neue Schutzhaus<br />
wird vorübergehend zum<br />
Zuhause der Kinder. Wir können<br />
den Mädchen dort bei der Heilung<br />
ihrer seelischen <strong>und</strong> körperlichen<br />
W<strong>und</strong>en umfassend <strong>und</strong><br />
nachhaltig helfen.“ ◆<br />
� www.rtlwirhelfenkindern.de<br />
� www.kindernothilfe.de<br />
Meldungen<br />
Fördermittelführer 2011<br />
Neues Fördermittelverzeichnis <strong>für</strong> gemeinnützige<br />
Organisationen erschienen<br />
Für gemeinnützige Organisationen ist die Gewinnung<br />
von Fördermitteln eine zentrale Aufgabe, um ihre Aufgaben<br />
dauerhaft wahrzunehmen. Der Fördermittelführer<br />
2011 beinhaltet nach eigenen Angaben die wichtigsten<br />
Fördermöglichkeiten <strong>für</strong> Non-Profit-Organisationen.<br />
Die Auswahl folgt schwerpunktmäßig nach den Programmen,<br />
die b<strong>und</strong>esweit Fördergelder bereitstellen<br />
oder aber regional in den jeweiligen B<strong>und</strong>esländern von<br />
zentraler Bedeutung sind: die wichtigsten öffentlichen<br />
<strong>und</strong> privaten Förderstiftungen, die Förderprogramme der<br />
B<strong>und</strong>esministerien, die B<strong>und</strong>esprogramme des Europäischen<br />
Sozialfonds (ESF), die europäischen Aktionsprogramme,<br />
Förderfonds von Unternehmen, Finanzinstituten<br />
<strong>und</strong> Medien <strong>und</strong> Fördermöglichkeiten durch die Soziallotterien.<br />
Zielgruppe dieses Förderverzeichnisses sind die Verantwortlichen<br />
bei gemeinnützigen Institutionen, Vereinen,<br />
Organisationen <strong>und</strong> Bildungs- <strong>und</strong> Sozialunternehmen<br />
sowie Führungskräfte, die sich einen Überblick über<br />
die aktuelle Lage bei den Förderungsmöglichkeiten verschaffen<br />
möchten. ◆<br />
� www.foerdermittelfuehrer.de<br />
<strong>Werte</strong> stiften ❚ 17
Meldungen<br />
Mutiger Einsatz <strong>für</strong><br />
Menschenrechte<br />
Amnesty-Menschenrechtspreis verliehen<br />
Preisträger des 6. Menschenrechtspreises von Amnesty International<br />
ist der mexikanische Menschenrechtsaktivist<br />
Abel Barrera Hernández. Der Leiter des Menschenrechtszentrums<br />
„Tlachinollan“ im südmexikanischen B<strong>und</strong>esstaat<br />
Guerrero setzt sich seit 1993 <strong>für</strong> die Rechte der Ureinwohner<br />
in der Region La Montana ein. Seit 1995 unterstützt<br />
MISEREOR die Menschenrechtsaktivisten mit r<strong>und</strong><br />
100.000 Euro im Jahr.<br />
„Barrera <strong>und</strong> seine Mitarbeiter lassen nicht locker, sie<br />
recherchieren immer wieder Fälle von Vermissten <strong>und</strong><br />
Übergriffen durch das Militär. Das ist sehr mutig, denn sie<br />
werden regelmäßig bedroht. Dieses Engagement <strong>für</strong> mehr<br />
Gerechtigkeit ist bew<strong>und</strong>ernswert!“ so MISEREOR-Hauptgeschäftsführer<br />
Josef Sayer.<br />
Die Region, in der Barrera arbeitet, zählt zu den ärmsten<br />
Mexikos. Folter, Vergewaltigungen, Hinrichtungen<br />
ohne Prozess – immer wieder werden die Menschenrechte<br />
der hier lebenden, überwiegend indigenen Bevölkerung<br />
verletzt. „Diese Willkür <strong>und</strong> diese Ungerechtigkeit<br />
müssen ein Ende haben“, fordert Abel Barrera. „Wir helfen<br />
den Menschen zu erkennen, dass sie Rechte haben<br />
<strong>und</strong> dass sie diese auch einklagen können. Wir fordern Respekt<br />
<strong>für</strong> die Armen <strong>und</strong> Gerechtigkeit! Das erfordert unseren<br />
Mut, denn als Menschenrechtler sind wir selbst bedroht.<br />
Doch angesichts des Leides der Bevölkerung können<br />
wir nicht aufhören, die Ungerechtigkeiten anzuprangern.<br />
MISEREOR hat uns bei dem Aufbau unseres Zentrums<br />
von Anfang an unterstützt <strong>und</strong> leistet bis heute<br />
einen unschätzbaren Beitrag zu unserer Arbeit. “ ◆<br />
� www.misereor.de, www.amnesty.de<br />
18 ❚ <strong>Werte</strong> stiften<br />
Knapp 80.000 Euro <strong>für</strong><br />
Schulprojekt in Angola<br />
Scheckübergabe an terre des hommes-<br />
Botschafterin Barbara Schöneberger<br />
Einen Scheck in Höhe von 79.665 Euro aus dem Verkaufserlös<br />
des Osnabrücker Friedensschinkens der Firma Bedford<br />
nahm terre des hommes-Botschafterin Barbara Schöneberger<br />
am 25.5.2011 im Osnabrücker Rathaus entgegen.<br />
Die Spenden kommen Projekten <strong>für</strong> Flüchtlinge <strong>und</strong><br />
Kriegsopfer in Menongue im südlichen Angola zugute.<br />
Knapp 2.000 Kinder <strong>und</strong> Jugendliche profitieren dort von<br />
besseren Lernmöglichkeiten sowie Spiel- <strong>und</strong> Sportangeboten.<br />
Außerdem wird ein Ausbildungszentrum unterstützt, in<br />
dem junge Erwachsene praktische Berufe erlernen können.<br />
Der diesjährige Erlös aus dem Verkauf des Friedensschinkens<br />
ist der bisher höchste seit dem Start der Kooperation<br />
im Jahr 2003. Barbara Schöneberger <strong>und</strong> Danuta Sacher, Geschäftsführerin<br />
von terre des hommes, zeigten sich über das<br />
Rekordergebnis beeindruckt <strong>und</strong> dankten der Firma Bedford<br />
<strong>für</strong> die Unterstützung. „Das soziale Engagement von<br />
Unternehmen ist <strong>für</strong> uns ein wichtiges Signal, denn es zeigt,<br />
wie effektiv unterschiedliche Akteure <strong>für</strong> die Rechte von<br />
Kindern an einem Strang ziehen können. Das Unternehmen<br />
Bedford liefert mit seinem verlässlichen Einsatz ein positives<br />
Beispiel <strong>für</strong> verantwortungsvolles Unternehmertum“, so<br />
Danuta Sacher.<br />
„Wir unterstützen das Projekt mit großer Leidenschaft,<br />
weil es eine nachhaltige Hilfe <strong>für</strong> die Menschen in der Region<br />
darstellt“, so Bert Mutsaers, Geschäftsführender Gesellschafter<br />
der Firma Bedford. „Es zeigt, wie man mit relativ bescheidenen<br />
Mitteln, nur einem Euro pro verkauftem Schinken,<br />
viel erreichen kann“.<br />
Seit 2003 vertreibt die Osnabrücker Fleischwarenfabrik<br />
den Osnabrücker Friedensschinken. Mit jedem verkauften<br />
Schinken fließt ein Euro als Spende an terre des hommes.<br />
Insgesamt sind durch diese Kooperation bisher über<br />
400.000 Euro zusammen gekommen. ◆<br />
� www.tdh.de<br />
Scheckübergabe in Osnabrück.<br />
(von links): Bert<br />
Mutsaers, Danuta Sacher,<br />
Barbara Schöneberger,<br />
Burkhard Jaspers, Bürgermeister<br />
von Osnabrück.<br />
Foto: Fotostudio Voigt.
Uwe Hück übergibt Stefan Mappus den Scheck über 100.000 Euro.<br />
Die Stiftung Kinderland Baden-Württemberg erhielt im<br />
Frühjahr in Stuttgart eine Zustiftung in Höhe von 100.000<br />
Euro. Der Vorsitzende des Stiftungsrats der Stiftung Kinderland<br />
Stefan Mappus, nahm den Scheck im Rahmen einer<br />
Veranstaltung im Neuen Schloss von Uwe Hück, dem Betriebsratsvorsitzenden<br />
der Porsche AG, entgegen.<br />
„Das Wichtigste, das wir in unserer Gesellschaft haben, sind<br />
unsere Kinder. Daher freue ich mich darüber, dass die Porsche<br />
AG die wichtige <strong>und</strong> segensreiche Arbeit der Stiftung<br />
Kinderland unterstützt. Dieses Engagement <strong>für</strong> die Kinder<br />
in unserem Land ist beispielhaft,“ so Stefan Mappus.<br />
Thomas Edig, Vorstand Personal <strong>und</strong> Sozialwesen der<br />
Porsche AG sagte: „Aus der eigenen Unternehmenshistorie<br />
heraus hat Porsche schon immer Familien als Mittelpunkt<br />
der Gesellschaft gefördert. Dabei gilt unser besonderes Augenmerk<br />
verbesserten Bildungschancen <strong>für</strong> Kinder <strong>und</strong><br />
junge Erwachsene. Als Sportwagenhersteller wissen wir, wie<br />
wichtig eine gute Startposition ist – insbesondere bei der<br />
Schul- <strong>und</strong> Berufsausbildung.<br />
Die Stiftung Kinderland Baden-Württemberg wurde vor<br />
fünf Jahren als eine Unterstiftung der Baden-Württemberg<br />
Stiftung gegründet. Sie unterstützt in besonderer Weise familienfre<strong>und</strong>liche<br />
Strukturen <strong>und</strong> innovative Initiativen <strong>für</strong><br />
Kinder <strong>und</strong> Familien im Land.<br />
Mit dem Scheck der Porsche AG über 100.000 Euro wird<br />
der Kapitalstock der Stiftung Kinderland um insgesamt<br />
200.000 Euro erhöht. Denn Zustiftungen ins Stiftungskapital<br />
honoriert die Baden-Württemberg Stiftung mit einer Verdopplung<br />
des Zustiftungsbetrags. Christoph Dahl, Geschäftsführer<br />
der Baden-Württemberg Stiftung freute sich<br />
über den Scheck aus dem Hause Porsche: „ Mit der heutigen<br />
Zustiftung besiegeln wir unsere gemeinsame Verb<strong>und</strong>enheit<br />
<strong>für</strong> die Kinder <strong>und</strong> Familien in unserem Land nachhaltig<br />
Kinder sind unsere Zukunft<br />
Stiftung Kinderland Baden-Württemberg erhält 100.000 Euro von der Porsche AG<br />
Meldungen<br />
<strong>und</strong> verpflichten uns, Baden-Württemberg noch kinderfre<strong>und</strong>licher<br />
zu gestalten <strong>und</strong> Kindern <strong>und</strong> Familien bessere<br />
Perspektiven zu bieten.“ ◆<br />
� www.bwstiftung.de
Aktuelles<br />
20 ❚ <strong>Werte</strong> stiften<br />
Der etwas andere Brückenbau<br />
Arbeiterwohlfahrt Bamberg gründet Stiftung <strong>für</strong> eine sozial gerechte Gesellschaft<br />
„Brücken bauen <strong>für</strong> eine sozial gerechte Gesellschaft“ – dieses<br />
Leitmotiv stand über dem feierlichen Gründungsakt der<br />
Stiftung des Arbeiterwohlfahrt Kreisverbandes Bamberg<br />
Stadt <strong>und</strong> Land, der vor kurzem in der Bamberger Geschäftsstelle<br />
der AWO stattfand.<br />
Seit 90 Jahren engagiert sich die Arbeiterwohlfahrt mit<br />
haupt- <strong>und</strong> ehrenamtlichen Mitarbeitern in der Stadt <strong>und</strong> im<br />
Landkreis Bamberg in der Betreuung <strong>und</strong> Erziehung von<br />
Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen, der Pflege <strong>und</strong> Begleitung von<br />
alten Menschen <strong>und</strong> in der Unterstützung von Migranten<br />
<strong>und</strong> Menschen mit Behinderung. „In all diesen Bereichen erleben<br />
wir täglich, dass die gesellschaftlichen Probleme größer<br />
<strong>und</strong> die öffentlichen Mittel knapper werden, die Kluft<br />
zwischen Arm <strong>und</strong> Reich wächst“, so Werner Dippold, ge-<br />
Freudige Gesichter mit der Urk<strong>und</strong>e der Stiftung „Sozial gerechte Gesellschaft<br />
– Stiftung zur Förderung gemeinnütziger Arbeit“: Konrad Gottschall,<br />
Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Bamberg, Werner Dippold,<br />
geschäftsführender Vorstand des AWO-Kreisverbandes Bamberg Stadt<br />
<strong>und</strong> Land, Jochen Hack, Stiftungsberater der Sparkasse Bamberg, <strong>und</strong><br />
Horst Ohlmann, Vorstandsvorsitzender der DT Deutsche Stiftungstreuhand<br />
AG (v.r.)<br />
von Andrea Rupprecht<br />
schäftsführender Vorstand<br />
des AWO-Kreisverbandes<br />
Bamberg Stadt <strong>und</strong> Land.<br />
Daher gelte es, Brücken<br />
zu bauen <strong>und</strong> sich <strong>für</strong><br />
eine sozial gerechte Gesellschaft<br />
einzusetzen.<br />
Mit der Stiftung „Sozial<br />
gerechte Gesellschaft –<br />
Stiftung zur Förderung<br />
gemeinnütziger Arbeit“<br />
wolle man den Fortbestand<br />
der gemeinnützigen<br />
Tätigkeit auch in<br />
Zukunft sichern. „Wir<br />
fördern damit das öffentlicheGes<strong>und</strong>heitswesen<br />
<strong>und</strong> die Ges<strong>und</strong>heitspflege,<br />
die<br />
Jugend- <strong>und</strong> Altenhilfe,<br />
die Bildung <strong>und</strong><br />
Erziehung, das Wohlfahrtswesen sowie das bürgerschaftliche<br />
Engagement zugunsten gemeinnütziger <strong>und</strong> mildtätiger<br />
Zwecke“, sagte Werner Dippold.<br />
Ein besonderes Anliegen der AWO sei beispielsweise die<br />
Sprach- <strong>und</strong> Leseförderung von Schülern aus sozial schwachen<br />
<strong>und</strong> ausländischen Familien. Viele Kinder haben zu<br />
Hause kaum Bücher, verbringen viel Zeit vor dem Fernseher<br />
<strong>und</strong> haben zu wenig Bewegung. „Ein Ziel unserer Stiftungsförderung<br />
muss daher sein, Benachteiligungen bei diesen<br />
Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen auszugleichen <strong>und</strong> ihnen bessere<br />
Startchancen <strong>für</strong> ihr späteres Leben zu ermöglichen.<br />
Und dies gilt auch <strong>für</strong> alle anderen Stiftungszwecke. Wir unterstützen<br />
regionale Projekte <strong>und</strong> Aktivitäten <strong>für</strong> Jung <strong>und</strong><br />
Alt zugunsten von Menschen in besonders schwierigen sozialen<br />
Lebenslagen“, erläuterte Werner Dippold.<br />
Seitens der Stadt Bamberg gratulierte Oberbürgermeister
Seit 90 Jahren engagiert sich die Arbeiterwohlfahrt Bamberg in der Pflege <strong>und</strong> Begleitung von alten Menschen <strong>und</strong> Menschen mit Behinderung.<br />
Andreas Starke zur Stiftungserrichtung <strong>und</strong> betonte, wie bedeutend<br />
<strong>Stiftungen</strong> im städtischen Leben seien, da sie Aufgaben<br />
übernehmen, die die Kommune alleine nicht finanzieren<br />
könnte. „Die AWO ist ein wichtiger Bestandteil im sozialen<br />
Leben der Stadt Bamberg. Ich wünsche der Stiftung<br />
daher viele weitere <strong>Stifter</strong>, die mit ihrem Beitrag das Stiftungsvermögen<br />
erhöhen <strong>und</strong> somit nachhaltig in gemeinnützige<br />
<strong>und</strong> soziale Projekte investieren“, so Starke.<br />
Nachhaltig in gemeinnützige <strong>und</strong><br />
soziale Projekte investieren<br />
Die Stiftung „Sozial gerechte Gesellschaft – Stiftung zur<br />
Förderung gemeinnütziger Arbeit“ wurde unter dem Dach<br />
der <strong>Stifter</strong>gemeinschaft der Sparkasse Bamberg errichtet.<br />
Konrad Gottschall, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse<br />
Bamberg, gratulierte allen Verantwortlichen der AWO zu die-<br />
Aktuelles<br />
sem „Brückentag“. Schließlich seien <strong>Stiftungen</strong> bedeutende<br />
Brücken zwischen der größer werdenden Kluft von Wohlhabenderen<br />
<strong>und</strong> Ärmeren in unserer Gesellschaft. „Die <strong>Stifter</strong><br />
können freiwillig, gut überlegt <strong>und</strong> gezielt selektieren, wem<br />
sie dabei Gutes tun möchten – nach eigenem Gerechtigkeits-<br />
<strong>und</strong> Sinnempfinden“, erläuterte Gottschall.<br />
Die Dauerhaftigkeit von <strong>Stiftungen</strong> unterstrich Horst<br />
Ohlmann, Vorstandsvorsitzender der Treuhänderin DT Deutsche<br />
Stiftungstreuhand AG. „In unserer schnelllebigen <strong>und</strong><br />
veränderungsreichen Zeit sind <strong>Stiftungen</strong> eine beständige<br />
Größe, da ihre Zielsetzungen dauerhaft angelegt sind“, so<br />
Horst Ohlmann.<br />
Am Ende der Gründungsfeier stand die Unterzeichnung<br />
der Errichtungsurk<strong>und</strong>e auf dem Programm. Werner Dippold,<br />
Konrad Gottschall <strong>und</strong> Horst Ohlmann besiegelten die<br />
Stiftungsvereinbarung mit ihren Unterschriften. ◆<br />
� www.stiftergemeinschaft-bamberg.de<br />
<strong>Werte</strong> stiften ❚ 21
Aktuelles<br />
Die Kinder im SOS-Mütter- <strong>und</strong> Kindertageszentrum München-Neuaubing freuen sich über die ungeteilte Aufmerksamkeit, die man ihnen entgegenbringt.<br />
Fotos: SOS-Kinderdorf e.V.<br />
Pünktlich zum Muttertag machte ein <strong>Stifter</strong> dem SOS-Mütter<strong>und</strong><br />
Kindertageszentrum München ein besonderes Geschenk.<br />
Ab sofort fördert die Dr. R.W.-Stiftung die in München-Neuaubing<br />
seit 30 Jahren etablierte SOS-Kinderdorf-Einrichtung,<br />
in der Kinder <strong>und</strong> deren Familien aus der Nach barschaft<br />
vielfältige Unterstützung in schwierigen Lebenslagen, Beratungsangebote<br />
sowie auch offene Kontaktmöglichkeiten<br />
finden. „Mit Gründung dieser 40. Treuhandstiftung unter<br />
dem Dach der SOS-Kinderdorf-Stiftung ist nun <strong>für</strong> jede unserer<br />
Einrichtungsarten eine nachhaltige Hilfe gesichert“, freut<br />
sich Petra Träg aus der Geschäftsführung der SOS-Kinder dorf-<br />
Stiftung. „Damit kommen die von der Treuhandstiftung erwirtschafteten<br />
Erträge den Kindern, Jugendlichen sowie<br />
deren Familien zugute, die in dieser Einrichtung Rat <strong>und</strong><br />
Halt suchen <strong>und</strong> finden.“<br />
Herzenswunsch: Förderung von<br />
Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen<br />
Den Gründer der jüngsten Treuhandstiftung der SOS-Kinderdorf-Stiftung<br />
traf Petra Träg erst vor gut einem Monat. Vor<br />
Ort über zeugte sich Dr. R.W. von der Arbeit des SOS-Kinderdorf-Teams.<br />
„Die Förderung von Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen<br />
liegt mir besonders am Herzen“, erklärt der pensionierte<br />
Mathematiker, der bis vor wenigen Jahren in einem renommierten<br />
Institut wissenschaftlich gearbeitet hat. Nach seiner<br />
Pensionierung habe er selbst versucht, durch Nachhilfe in<br />
Mathematik jungen Menschen zu helfen. Dabei hat er gemerkt,<br />
dass die Jugendlichen aufgr<strong>und</strong> ihrer unterschiedlichen Alltagsherausforderungen<br />
oft nicht in der Lage sind, diese Termine<br />
einzu halten. Das SOS-Mütter- <strong>und</strong> Kindertageszentrum<br />
22 ❚ <strong>Werte</strong> stiften<br />
Ein besonderer Muttertag<br />
40. Treuhandstiftung der SOS-Kinderdorf-Stiftung fördert ab<br />
sofort das SOS-Mütter- <strong>und</strong> Kindertageszentrum München<br />
München ist ein multikul tureller, offener, generationsübergreifender<br />
Treffpunkt <strong>für</strong> Kinder <strong>und</strong> Ju gendliche, aber auch<br />
<strong>für</strong> Mütter <strong>und</strong> Väter. Jung begegnet Alt, Familien fin den Beratung,<br />
Entlastung <strong>und</strong> ein auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenes<br />
Angebot. All dies fördert die Familienstruktur, ermöglicht<br />
ein gutes Auf wachsen <strong>und</strong> gibt so Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen<br />
eine Perspektive <strong>für</strong> ihr eigenes Leben.<br />
Aus Zustiftung wurde<br />
Treuhandstiftung<br />
„Bisher habe ich der SOS-Kinderdorf-Stiftung zugestiftet“,<br />
erzählt Dr. R.W. „Als ich erfahren habe, dass ich eine Treuhandstiftung,<br />
also eine rechtlich unselbstständige Stiftung,<br />
auch mit kleinerem Kapital gründen kann, habe ich mich<br />
spontan dazu entschlossen. Und nun, nach nur einem Monat<br />
habe ich eine eigene Stiftung <strong>für</strong> ein Projekt, das mich wirklich<br />
überzeugt. Ohne die Hilfe von der SOS-Kinderdorf-Stiftung,<br />
die sich um alle Verwaltungs angelegenheiten kümmert,<br />
wäre dies natürlich nicht möglich gewesen.“ Hat der vornehm<br />
zurückhaltende <strong>Stifter</strong> mit einem überschaubaren Kapital<br />
an gefangen, will er dieses sukzessive aufstocken. Je mehr<br />
die Erträge jähr lich erwirtschaften, desto umfangreicher<br />
<strong>und</strong> nachhaltiger unterstützt die Dr. R.W.-Stiftung die Arbeit<br />
„seiner Einrichtung“. Und da das SOS-Mütter- <strong>und</strong> Kinderta<br />
geszentrum in seiner Nähe ist, kann sich der <strong>Stifter</strong> selbst<br />
immer auch vor Ort die realisierten Projekte anschauen.<br />
Die SOS-Kinderdorf-Stiftung wurde 2003 unter dem<br />
Dach des SOS-Kinderdorf e.V. gegründet <strong>und</strong> unterstützt<br />
die Arbeit des SOS-Kinderdorf e.V. im In- <strong>und</strong> Ausland. ◆<br />
� www.sos-kinderdorf-stiftung.de
Galerie der Hall of Fame des deutschen<br />
Sports macht Station in Gera<br />
Gemälde von 45 Sporthelden werden vom 26. Mai bis 26. Juni 2011 ausgestellt<br />
Das Stadtmuseum Gera zeigt seit dem 26. Mai 2011 bis zum<br />
26. Juni eine Sammlung von 45 Ölportraits des Bensheimer<br />
Malers <strong>und</strong> Zeichners Hans Borchert von allen bis 2010 in<br />
die Hall of Fame des deutschen Sports aufgenommenen<br />
Mitgliedern. Die Galerie reicht vom legendären Rudertrainer<br />
Karl Adam bis zur Chemnitzer Eiskunstläuferin Katarina<br />
Witt. Vertreten sind auch Franz Beckenbauer, Steffi Graf,<br />
Rosi Mittermaier <strong>und</strong> Max Schmeling. Die Ausstellung findet<br />
in Gera erstmals Platz in einem Museum <strong>und</strong> soll vor allem<br />
Schüler <strong>und</strong> Jugendliche in Sportvereinen anregen, sich mit<br />
Persönlichkeiten des Sports zu beschäftigen, die durch ihre<br />
Erfolge im Wettkampf <strong>und</strong> ihren Einsatz <strong>für</strong> die Ideen des<br />
Sports Geschichte geschrieben haben.<br />
Eine Sportlegende wird<br />
man nicht von allein<br />
Die im Jahr 2006 von der Sporthilfe initiierte Hall of<br />
Fame des deutschen Sports wird vom Deutschen Olympischen<br />
Sportb<strong>und</strong> <strong>und</strong> dem Verband Deutscher Sportjournalisten<br />
unterstützt <strong>und</strong> von adidas begleitet. Sie ist zugleich<br />
eingeb<strong>und</strong>en in die aktuelle Sporthilfe-Kampagne „Dein<br />
Name <strong>für</strong> Deutschland“, bei der jeder sportbegeisterte Bür-<br />
Aktuelles<br />
ger schon mit 3 Euro im Monat „offizieller Sponsor der<br />
deutschen Spitzensportler“ werden kann, um sich somit an<br />
ihrem Erfolg zu beteiligen. Dazu Dr. Michael Ilgner, Vorstandsvorsitzender<br />
der Stiftung Deutsche Sporthilfe: „Mit<br />
dieser Ausstellung wollen wir zum einen die Geschichte des<br />
deutschen Sports <strong>und</strong> seine großen Persönlichkeiten im<br />
kollektiven Gedächtnis bewahren, zum anderen aber auch<br />
auf unsere tägliche Arbeit aufmerksam machen. Denn eine<br />
Sportlegende wird man nicht von allein. Es ist ein langer<br />
Weg nach oben, auf dem unsere Athleten Unterstützung benötigen.<br />
Hier steht ihnen die Sporthilfe zur Seite.“<br />
Nach der Aufnahme von 21 neuen Mitgliedern in den<br />
Deutschen Olympischen Sportb<strong>und</strong>, die im Zeitraum zwischen<br />
1945 bis zu den Olympischen Spielen von 1972 Herausragendes<br />
im Sport geleistet haben, besteht die Hall of<br />
Fame des deutschen Sports seit dem 20. Mai 2011 aus 66<br />
Sportpersönlichkeiten. Ab 2012 sollen jährlich drei bis fünf<br />
neue Mitglieder dazu kommen.<br />
Die Ausstellung im Geraer Stadtmuseum ist bis Sonntag,<br />
den 26. Juni, jeweils dienstags bis sonntags von 11 bis 18<br />
Uhr geöffnet. ◆<br />
� www.hall-of-fame-sport.de.<br />
� www.sporthilfe.de<br />
<strong>Werte</strong> stiften ❚ 23
Aktuelles<br />
Gemeinnützige <strong>und</strong> soziale Projekte in der Heimat zu fördern,<br />
liegt vielen Menschen am Herzen. Dies zeigt das vielfältige ehrenamtliche<br />
Engagement in den unterschiedlichen Bereichen.<br />
Aber oft reicht diese tatkräftige Hilfe nicht aus – finanzielle<br />
Förderung ist gefragt. Neben gezielten Spenden bietet hier<br />
eine private Stiftung oder die Stiftung eines Unternehmens<br />
eine hervorragende Möglichkeit, die gesellschaftlichen Herausforderungen<br />
in der Region aktiv mit zu gestalten.<br />
Über die Plattform einer <strong>Stifter</strong>gemeinschaft hat die<br />
Kreissparkasse Schongau jetzt eine Möglichkeit geschaffen,<br />
eine solche Stiftung, die auch den Namen der <strong>Stifter</strong> tragen<br />
kann, auf schnelle, einfache Weise zu errichten <strong>und</strong> auf<br />
Dauer ohne eigenen Verwaltungsaufwand zu führen – <strong>und</strong><br />
das schon ab 25.000 Euro.<br />
„Genauso wichtig ist es uns aber, über eine Bürgerstiftung<br />
in den einzelnen Kommunen den Bürgern die Möglich-<br />
24 ❚ <strong>Werte</strong> stiften<br />
<strong>Stifter</strong>gemeinschaft im<br />
Schongauer Land gegründet<br />
Plattform <strong>für</strong> Bürgerstiftungen <strong>und</strong> private <strong>Stiftungen</strong> geschaffen<br />
keit zu geben, sich auf nachhaltige Weise <strong>für</strong> die eigene Heimat<br />
zu engagieren“ so Alexander Schmitz, Vorstandsmitglied<br />
der Kreissparkasse Schongau.<br />
Nachhaltiges Engagement<br />
<strong>für</strong> die eigene Heimat<br />
Damit hat jeder die Möglichkeit, auch mit kleinen Beträgen<br />
– als Spende oder ab 200 Euro als Zustiftung – das Wohlergehen<br />
der Gesellschaft in der nächsten Umgebung zu fördern.<br />
15 von 18 Kommunen im Schongauer Land befinden<br />
sich bereits konkret in der Planungs- bzw. Gründungsphase<br />
<strong>für</strong> eine eigene Bürgerstiftung. So geben sie Bürgern die<br />
Möglichkeit, sich mit dauerhaftem Erfolg <strong>und</strong> langfristiger<br />
Perspektive <strong>für</strong> das örtliche Gemeinwohl zu engagieren.<br />
„Das Engagement <strong>für</strong>s Gemeinwohl hat bei der Kreis-
sparkasse Schongau eine lange Tradition“ so der Vorstandsvorsitzende<br />
des Hauses, Fritz Lutzenberger. „Unsere eigene<br />
Kulturstiftung zum Beispiel engagiert sich seit über 25 Jahren<br />
<strong>für</strong> kulturelle Projekte in der Region. Und mit gezielten<br />
Spenden oder Sponsoring-Maßnahmen unterstützen wir<br />
vielfältige Projekte aus Sport, Heimat-, Denkmal- <strong>und</strong> Naturschutz,<br />
sozialen Bereichen, <strong>und</strong>, <strong>und</strong>, <strong>und</strong> …“<br />
Bereits mit kleinen Beträgen<br />
eine eigene Stiftung errichten<br />
Dieser Tradition folgend wurde jetzt die <strong>Stifter</strong>gemeinschaft<br />
der Kreissparkasse Schongau gegründet, die es Bürgern,<br />
Unternehmen, Vereinen oder Kommunen ermöglicht,<br />
mit relativ kleinen Beträgen eine eigene Stiftung zu errichten.<br />
Unter dem Dach dieser <strong>Stifter</strong>gemeinschaft kann jeder<br />
einfach <strong>und</strong> schnell eine eigene Stiftung errichten. Angesprochen<br />
sind Menschen, die gezielt gemeinnützige, mildtätige<br />
oder kirchliche Zwecke nachhaltig fördern möchten.<br />
Bei der <strong>Stifter</strong>gemeinschaft handelt es sich rechtlich um<br />
eine unselbstständige Stiftung, die eine Vielzahl von steuerbegünstigten<br />
Zwecken der Abgabenordnung aufweist.<br />
Treuhänderisch verwaltet wird die Stiftung durch die Deutsche<br />
Stiftungstreuhand AG, die auch da<strong>für</strong> Sorge trägt, dass<br />
dem jeweiligen <strong>Stifter</strong> alle möglichen steuerlichen Vorteile<br />
zuteil werden. Errichtet wird die Stiftung – rechtlich eine<br />
Zustiftung zur <strong>Stifter</strong>gemeinschaft der Kreissparkasse<br />
Schongau – ganz einfach mit einer Unterschrift des <strong>Stifter</strong>s.<br />
Der Name der Stiftung <strong>und</strong> das Gründungskapital werden<br />
hierbei individuell durch den <strong>Stifter</strong> festgelegt. In den meisten<br />
Fällen trägt die Stiftung auch den Namen des <strong>Stifter</strong>s.<br />
Alexander Schmitz (Vorstandsmitglied der Kreissparkasse Schongau)<br />
Horst Ohlmann (Vorstandsvorsitzender der Deutschen Stiftungstreuhand<br />
AG) <strong>und</strong> Fritz Lutzenberger (Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse<br />
Schongau) bei der Unterzeichnung der Errichtungsurk<strong>und</strong>e.<br />
Dieser wählt auch den<br />
Zweck aus, den die<br />
Stiftung verfolgen soll,<br />
<strong>und</strong> bestimmt die begünstigtenEinrichtungen.<br />
Ein großer Vorteil<br />
in der <strong>Stifter</strong>gemeinschaft<br />
ist es übrigens,<br />
dass der <strong>Stifter</strong> im Lauf<br />
der Zeit den Stiftungszweck<br />
ändern kann –<br />
das ist bei einer rechtlich<br />
selbstständigen<br />
Stiftung kaum möglich.<br />
Einfacher <strong>und</strong> schneller Weg<br />
zur eigenen Stiftung<br />
„Die <strong>Stifter</strong>gemeinschaft ist <strong>für</strong> einen <strong>Stifter</strong> ein einfacher<br />
<strong>und</strong> schneller Weg zu einer eigenen Stiftung. Und um<br />
die rechtlichen, steuerlichen, organisatorischen <strong>und</strong> abwicklungstechnischen<br />
Details kümmert sich die Deutsche Stiftungstreuhand<br />
AG <strong>und</strong> die Kreissparkasse – der <strong>Stifter</strong> hat<br />
also keinerlei zusätzlichen<br />
Aufwand.“ erläu-<br />
tert die Stiftungsbeauftragte<br />
der Kreissparkasse,<br />
Christine Schuster,<br />
die <strong>Stifter</strong> informiert,<br />
berät <strong>und</strong> unterstützt.<br />
Damit wird K<strong>und</strong>en<br />
<strong>und</strong> auch Nichtk<strong>und</strong>en<br />
der Kreissparkasse<br />
die Möglichkeit<br />
angeboten, sich dauerhaft,<br />
zielgerichtet <strong>und</strong><br />
nachhaltig <strong>für</strong> individuell<br />
bestimmbare<br />
Bereiche wie Erziehung<br />
<strong>und</strong> Bildung,<br />
Ges<strong>und</strong>heit, Wissenschaft<br />
<strong>und</strong> For-<br />
Aktuelles<br />
Christine Schuster ist Stiftungsbeauftragte<br />
der Kreissparkasse Schongau.<br />
s Kreissparkasse<br />
Schongau<br />
Fördern Sie mit Ihrer eigenen Stiftung,<br />
was Ihnen am Herzen liegt.<br />
<strong>Stifter</strong>gemeinschaft der Kreissparkasse Schongau<br />
Eine ausführliche Broschüre informiert<br />
Interessierte über die <strong>Stifter</strong>gemeinschaft<br />
der Kreissparkasse Schongau.<br />
schung, Seniorenhilfe, Tier-, Umwelt- <strong>und</strong> Naturschutz, Heimatpflege<br />
oder anderen gesellschaftlichen Aufgaben zu engagieren<br />
– mit einer eigenen Stiftung oder als Unterstützer<br />
der Bürgerstiftung vor Ort. ◆<br />
� www.sparkasse-schongau.de<br />
<strong>Werte</strong> stiften ❚ 25
Aktuelles<br />
Vom 26. bis 28. Mai fand in Berlin der „Tag des deutschen<br />
Familienunternehmens“ statt. R<strong>und</strong> 300 Familienunternehmen<br />
aus ganz Deutschland hatten sich eingef<strong>und</strong>en, um in<br />
den direkten Dialog mit Vertretern der Politik zu treten.<br />
Mehr Berechenbarkeit in der Politik, klare Konzepte <strong>für</strong><br />
eine bezahlbare Energiepolitik <strong>und</strong> eine Stärkung der nationalen<br />
Souveränität – vor allem mit Blick auf die Eurokrise,<br />
das waren die Hauptforderungen, die Prof. Dr. Dr. h.c. Brun-<br />
Hagen Hennerkes, Vorstand der Stiftung Familienunternehmen,<br />
in seiner Eröffnungsrede an die Adresse der Regierung<br />
richtete.<br />
„Die Euro-Krise darf nicht zu einem ‚Schrecken ohne<br />
Ende‘ werden“, mahnte Hennerkes eindringlich. Das Einstehen<br />
<strong>für</strong> zahlungsunfähige Mitgliedsländer müsse begrenzt<br />
26 ❚ <strong>Werte</strong> stiften<br />
Tag des deutschen<br />
Familienunternehmens<br />
Stiftung Familienunternehmen fordert mehr Berechenbarkeit der Politik<br />
werden.Austritt oder Ausschluss<br />
aus der Währungsunion<br />
dürften kein Tabu<br />
mehr sein. „Auch die ausufernde<br />
Dominanz in<br />
Brüssel <strong>und</strong> der internationalen<br />
Kapitalmärkte bereiten<br />
den Familienunternehmern<br />
Probleme“, unterstrich<br />
Hennerkes <strong>und</strong><br />
nannte vor allem die auf<br />
den Kapitalmarkt zugeschnittene<br />
Auslegung der<br />
Internationalen Rechnungslegung<br />
IFRS, die<br />
dem Wesen der Familien-<br />
Prof. Dr. Dr. h.c. Brun-Hagen Hennerkes<br />
bei seiner Eröffnungsrede.<br />
unternehmen, die nicht kapitalmarktorientiert sind, nicht<br />
entspreche. Gleiches gelte <strong>für</strong> die geplante Aktienrechtsnovelle,<br />
die mit der zwangsweise vorgeschriebenen Einführung<br />
der Namensaktien den Generationswechsel vieler<br />
nicht börsennotierter Familienunternehmen erheblich behindern<br />
würde.<br />
Ein Beispiel, wie Interessen aufgegeben werden, sei der<br />
Entwurf der Aktienrechtsnovelle, der auf internationalen<br />
Druck entstanden sei. „Die neue Regelung bringt <strong>für</strong> mindestens<br />
4.000 Familienunternehmen, die nicht an der Börse<br />
notiert sind, entscheidende Nachteile, wenn sie ihre Übergabe<br />
regeln möchten“, sagte Hennerkes. Der Verzicht auf<br />
die Ausgabe von Inhaberaktien erschwere die diskrete Übertragung<br />
von Unternehmensanteilen im Rahmen der geregelten<br />
Nachfolge <strong>und</strong> sei mit Blick auf die weiterhin bestehenden<br />
Treuhandlösungen ohnehin nicht zielführend, um die<br />
Terrorismus- <strong>und</strong> Geldwäschebekämpfung zu verbessern.<br />
Der „Tag des deutschen Familienunternehmens“ wird<br />
von der gemeinnützigen Stiftung Familienunternehmen<br />
jährlich in Berlin ausgerichtet. Daneben fördert die Stiftung<br />
den Austausch zwischen Familienunternehmern <strong>und</strong> unterstützt<br />
zugleich Forschungsaktivitäten sowie Institutionen,<br />
die sich wissenschaftlich mit diesem Unternehmenstypus<br />
befassen. Mehr als 95 Prozent aller Unternehmen in<br />
Deutschland sind Familienunternehmen. ◆<br />
� www.familienunternehmen.de
Kinder wie Erwachsene freuen sich über das neue Musikmobil Frankfurt. Fotos: Tom Kauth<br />
Das rollende Musikzimmer in Frankfurt<br />
Musikmobil Frankfurt wird auf dem Römerberg zur öffentlichen Nutzung freigegeben<br />
Am 24. Mai 2011 übergaben Bürgermeisterin <strong>und</strong> Bildungsdezernentin<br />
Ebeling, die Musikschule Frankfurt am Main e.V.,<br />
der Verein der Förderer <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>e der Musikschule Frankfurt<br />
am Main e.V. <strong>und</strong> das Staatliche Schulamt das Musikmobil<br />
auf dem Römerberg in Frankfurt zur öffentlichen Nutzung.<br />
Die Realisierung des Gesamtprojektes wurde durch die fördernden<br />
Projektpartner Dr. Marschner Stiftung <strong>und</strong> die Frankfurter<br />
Bürgerstiftung im Holzhausenschlößchen ermöglicht.<br />
Der unter der Projektleitung der Frankfurter Bürgerstiftung<br />
aufwendig zum rollenden Musikzimmer umgebaute Lastwagen<br />
wird nunmehr unter Schirmherrschaft von Sebastian<br />
Weigle, Generalmusikdirektor der Oper Frankfurt seinen<br />
Weg zu Frankfurter Schulklassen <strong>und</strong> Kitas antreten.<br />
Neue Wege in Sachen Musikpädagogik<br />
Bürgermeisterin Jutta Ebeling freut sich über das Musikmobil<br />
<strong>und</strong> sieht darin einen innovativen Baustein im Gebäude<br />
der Frankfurter Musikpädagogik. Mit diesem rollenden<br />
Musikzimmer geht man in Frankfurt neue Wege in Sachen<br />
Musikpädagogik. „Die Vorstellung, dass eine große Auswahl<br />
an Orchesterinstrumenten den Weg auch zu den Schu-<br />
Aktuelles<br />
len, Kitas <strong>und</strong> damit den Kindern finden kann, die sonst geringe<br />
Möglichkeiten haben, die Instrumente einmal anzufassen<br />
<strong>und</strong> auszuprobieren, erfüllt mich mit großer Freude“, so<br />
Sebastian Weigle. „Sehr gern habe ich daher die Schirmherrschaft<br />
<strong>für</strong> das Musikmobil Frankfurt übernommen, denn es<br />
geht darum, schon früh <strong>für</strong> das Musizieren zu werben.“<br />
Möglich wurde der kosteninstensive Umbau, die Ausrüstung<br />
mit Musikinstrumenten <strong>und</strong> die Finanzierung des<br />
Gesamtprojekts durch eine Spende der Dr. Marschner Stiftung,<br />
die dieses Projekt auch <strong>für</strong> die nächsten drei Jahre sichert.<br />
Die Frankfurter Bürgerstiftung im Holzhausenschlößchen,<br />
auf deren Initiative das Projekt Musikmobil „ins Rollen“<br />
kam <strong>und</strong> deren Geschäftsführer Clemens Greve, der<br />
ein solches Musikprojekt schon seit Jahren angeregt hat, leitete<br />
das Gesamtprojekt organisatorisch. „Als <strong>Stiftungen</strong><br />
sehen wir den Einsatz der uns zur Verfügung stehenden Gelder<br />
<strong>und</strong> Arbeitskraft in einem solch nachhaltigen <strong>und</strong> <strong>für</strong><br />
die Frankfurter musikpädagogische Arbeit so wichtigen Projekt<br />
bestmöglich investiert“, sind sich Peter Gatzemeier, Vorstand<br />
der Dr. Marschner Stiftung, <strong>und</strong> Clemens Greve, Geschäftsführer<br />
der Frankfurter Bürgerstiftung, einig. ◆<br />
� www.musikmobil-frankfurt.de<br />
<strong>Werte</strong> stiften ❚ 27
Aktuelles<br />
Zum Wohle kranker Kinder <strong>und</strong><br />
Jugendlicher in Fürth <strong>und</strong> Umgebung<br />
Rolf Mergenthaler war ein Sohn der Stadt Fürth. Geboren in<br />
Fürth hat er sein Leben hier verbracht. Er liebte Kinder über<br />
alles, obwohl ihm eigene Kinder nicht vergönnt waren.<br />
Daher hat seine Frau nach seinem Tod – der zwei Jahre zurück<br />
liegt – beschlossen, eine Stiftung <strong>für</strong> Kinder <strong>und</strong> Jugendliche<br />
in seinem Namen ins Leben zu rufen.<br />
Kinder sind unsere Zukunft<br />
Margot Mergenthaler stattete die Rolf Mergenthaler Kinder-<br />
<strong>und</strong> Jugendklinik Fürth Stiftung zunächst mit 50.000<br />
Euro Gr<strong>und</strong>kapital aus. Kommendes<br />
Jahr steigert sie Ihre<br />
Einlage um weitere 50.000<br />
Euro auf dann 100.000 Euro.<br />
„Kinder sind unsere Zukunft,“<br />
begründet Margot<br />
Mergenthaler Ihr Engagement.<br />
Der Gedanke, eine Stiftung<br />
zu gründen, die sich <strong>für</strong><br />
kranke Kinder engagiert,<br />
kam Ihr spontan. Auf die Kinderklinik<br />
aufmerksam wurde<br />
Margot Mergenthaler dann<br />
durch Ihre Nachbarin Gisela<br />
König, die dem Förderverein<br />
der Kinderklinik Fürth<br />
vorsitzt.<br />
„Mit dieser Stiftung<br />
wurde ein wichtiger Schritt<br />
zu einer langfristigen finan-<br />
28 ❚ <strong>Werte</strong> stiften<br />
Rolf Mergenthaler Kinder- <strong>und</strong> Jugendklinik Fürth Stiftung errichtet<br />
ziellen Unterstützung der<br />
Fürther Klinik <strong>für</strong> Kinder<br />
<strong>und</strong> Jugendliche getan. Die<br />
Stiftung ermöglicht es uns,<br />
aktuelle <strong>und</strong> wichtige Projekte<br />
unbürokratisch in Angriff<br />
zu nehmen <strong>und</strong> umzusetzen,“<br />
sagt Prof. Dr. med.<br />
Jens Klinge, Chefarzt der Klinik<br />
<strong>für</strong> Kinder <strong>und</strong> Jugendliche.<br />
„Ich bin Frau Margot<br />
Mergenthaler überaus dank-<br />
Rolf Mergenthaler<br />
bar, dass sie die Rolf Mergenthaler<br />
Kinder <strong>und</strong> Jugendklinik<br />
Fürth Stiftung eingerichtet hat. “ Er sieht verschiedene<br />
Gebiete, die durch die Stiftung unterstützt werden können<br />
<strong>und</strong> nennt drei Beispiele:<br />
Im Bereich der Nachsorge bei Frühgeborenen unterstützt<br />
das Nachsorgeteam „Bunter Kreis Fürth“ die Eltern<br />
der Frühgeborenen vorübergehend auch noch nach dem<br />
Klinikaufenthalt.<br />
Die Aufklärung- <strong>und</strong> Präventionprogramme <strong>für</strong> Kinder<br />
mit ges<strong>und</strong>heitlichen Risikofaktoren wie Übergewicht<br />
oder chronischen Erkrankungen wie Asthma sollen weiter<br />
ausgebaut werden.<br />
Spaß <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>e ans Krankenbett bringen wöchentlich<br />
die Klinikclowns, die vollständig über Spenden finanziert<br />
werden.<br />
„Wir freuen uns jedoch auch <strong>für</strong> zahlreiche andere Projekte<br />
auf die Unterstützung der Stiftung. Neben einer guten
medizinischen Versorgung sind uns auch eine kindgerechte<br />
Ausstattung <strong>und</strong> Atmosphäre sowie auf die kindlichen Bedürfnisse<br />
zugeschnittene Angebote ganz besonders wichtig,“<br />
erklärt Prof. Dr. med. Jens Klinge.<br />
Dr. Thomas Jung, Oberbürgermeister der Stadt Fürth,<br />
lobt die Stiftungserrichtung von Margot Mergenthaler als<br />
großzügige <strong>und</strong> noble Geste. Margot Mergenthaler hat mit<br />
ihrer Stiftung ein persönliches Zeichen gesetzt <strong>für</strong> die Klinik<br />
<strong>für</strong> Kinder <strong>und</strong> Jugendliche in Fürth.<br />
Auch Sparkassendirektor Hans Wölfel freut sich über die<br />
Stiftungserrichtung, die von den Stiftungsexperten der Sparkasse<br />
Fürth begleitet wurde. Als Stiftungsrahmen wurde<br />
eine Treuhandstiftung gewählt, die in die <strong>Stifter</strong>gemein-<br />
... Spaß <strong>und</strong> Erholung mit der Bobbert-Garantie!<br />
Aktuelles<br />
schaft der Sparkasse Fürth integriert ist. Diese profitiert von<br />
schlanken Strukturen <strong>und</strong> wird gemeinsam mit anderen <strong>Stiftungen</strong><br />
kostenoptimiert von der DT Deutsche Stiftungstreuhand<br />
AG verwaltet.<br />
„Unsere Aufgaben sind vielfältiger geworden. Für die Bewältigung<br />
sind wir auch auf die Unterstützung von Privatpersonen<br />
oder Firmen angewiesen,“ sagt Prof. Dr. med. Jens<br />
Klinge. „Deshalb freuen wir uns über Spenden <strong>und</strong> Zustiftungen”.<br />
Spendenkonto 9 953 563 bei der Sparkasse Fürth,<br />
BLZ 762 500 00, Verwendungszweck: Rolf Mergenthaler<br />
Kinder- <strong>und</strong> Jugendklinik Fürth Stiftung. ◆<br />
� www.die-stifter.de<br />
� www.klinikum-fuerth.de/hn/medizin-pflege/kinderklinik/<br />
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Zum Abschluss der Aktion „Mädels vor, noch ein Tor“ scharten sich Mädels aus allen Vereinen um <strong>Stifter</strong> Dietmar Hopp (Mitte). Foto: Thomas Neu<br />
Mädels vor, noch ein Tor!<br />
Abschluss der Aktion der Dietmar Hopp Stiftung mit 1800 Fußballmädels gefeiert<br />
Mit Standing Ovations bedankten sich tausend junge Fußballerinnen<br />
aus der Metropolregion Rhein-Neckar Ende Mai<br />
bei Dietmar Hopp. Mit Jubel, langem Applaus <strong>und</strong> vor allem<br />
einem großen Strahlen in ihren Gesichtern zeigten sie dem<br />
<strong>Stifter</strong>, dass ihr Dank von Herzen kommt. „Die Spielweise<br />
der Frauen gefällt mir fast besser als die der Männer“, lobte<br />
Dietmar Hopp die Spieltaktik im Frauenfußball.<br />
Auf Einladung der Dietmar Hopp Stiftung feierten r<strong>und</strong><br />
1.800 kickende Mädels, Betreuer <strong>und</strong> ehrenamtliche Helfer<br />
gemeinsam den Abschluss der Aktion „Mädels vor, noch ein<br />
Tor!“ Das „vierrädrige Sahnehäubchen“ loste Schirmherrin<br />
Renate Lingor bei der großen Fußball-Party dem TSV Reichartshausen<br />
zu: Der Verein gewann das „Mädels vor“-Mobil.<br />
Ein Jahr lang waren Mitarbeiter der Stiftung mit diesem<br />
Auto durch die Metropolregion Rhein-Neckar gefahren, um<br />
nagelneue Trainings- <strong>und</strong> Spielausrüstung zu Mädchenfußball-Mannschaften<br />
aus 54 Vereinen zu bringen.<br />
Das hatte etwas von einem riesigen Kindergeburtstag im<br />
Stadion: Mit lustigen Clownereien, vielen Süßigkeiten – <strong>und</strong><br />
richtig großen Geschenken. Die meisten Vereine hatten ihre<br />
Mädchenfußball-„Schatzkisten“ im Verlauf der letzten Monate<br />
bereits erhalten. Zehn Vereine aus dem Fußballkreis<br />
Mannheim waren beim Abschluss-Event am Sonntag an der<br />
30 ❚ <strong>Werte</strong> stiften<br />
Reihe. Und diese „Geschenke“ wurden im Rahmen einer<br />
Fußball-Party übergeben, wie sie auch das Dietmar-Hopp-<br />
Stadion noch nicht oft erlebt hat.<br />
Und dann war da natürlich noch der Star, den alle Fußball-Mädchen<br />
anhimmelten <strong>und</strong> von der alle ein Autogramm<br />
haben wollten: Renate Lingor, Ex-Nationalspielerin, zweifache<br />
Weltmeisterin, Botschafterin der Frauenfußball-Weltmeisterschaft<br />
2011 – <strong>und</strong> Schirmherrin von „Mädels vor, noch<br />
ein Tor!“<br />
„Diese Schirmherrschaft habe ich sehr gerne übernommen“,<br />
versicherte Renate Lingor: „Ich komme ja aus dieser<br />
Region <strong>und</strong> weiß, wie stark der Frauen- <strong>und</strong> Mädchenfußball<br />
hier ist. Und das ist zu einem ganz großen Teil Dietmar<br />
Hopp zu verdanken“. Wohl wahr, dachten sich die Fußball-<br />
Fans auf den Rängen <strong>und</strong> sie zeigten es mit frenetischem<br />
Jubel <strong>und</strong> Applaus. Gespannt waren die jungen Fußball-Mädels<br />
natürlich darauf, wie das so ist, als Nationalspielerin:<br />
„Eine Olympische Medaille zu bekommen, das ist schon<br />
toll“, erzählte Renate Lingor: „Aber die Weltmeisterschaft zu<br />
gewinnen, das lässt sich <strong>für</strong> Fußballer nicht toppen.<br />
Lang anhaltender Applaus begleitete den <strong>Stifter</strong> der „Mädels<br />
vor, noch ein Tor!“-Schatzkisten Dietmar Hopp auf den<br />
grünen Rasen, bevor er zu den jungen Fußballerinnen, Eh-
Dietmar Hopp <strong>und</strong> Schirmherrin Renate Lingor vor dem Bus, der die<br />
Mädchenfußball-„Schatzkisten“ zu den Vereinen brachte.<br />
Foto: Andrea Fabry<br />
renamtlichen <strong>und</strong> Betreuern sprach: „Rechtzeitig vor der<br />
Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen haben wir einen Beitrag<br />
dazu geleistet, dass Mädchenfußball einen weiteren<br />
Schritt aus dem Schatten des Männerfußballs treten kann.“<br />
Zehn Jahre ist es her, dass Dietmar Hopp erstmals mit Frauenfußball<br />
in Berührung kam: „Damals habe ich hier in Hoffenheim<br />
mein erstes Länderspiel im Frauenfußball gesehen“,<br />
erzählt der Stifer. „Was seitdem im Frauen- <strong>und</strong> Mädchenfußball<br />
passiert ist, das ist einfach phänomenal.“ Und<br />
der Fußball-Kenner Hopp fügt an: „Die Spieltaktik der<br />
Frauen erinnert mich ein wenig an den Männerfußball in<br />
den 60er-Jahren. Diese Spielweise gefällt mir fast besser, als<br />
das zum Teil sehr schnelle Pressing der Männer.“<br />
Hopp erläuterte den Gr<strong>und</strong> <strong>für</strong> sein Engagement <strong>und</strong><br />
schlug den Bogen von der Aktion „Mädels vor, noch ein<br />
Tor!“ hin zum Verein „Anpfiff ins Leben“, der von ihm wesentlich<br />
mit getragen wird. „Beim Fußball geht es nicht nur<br />
um den sportlichen Aspekt. Der Mannschaftssport – vor<br />
allem im Verein – fördert auch die soziale Kompetenz <strong>und</strong><br />
hilft den jungen Menschen, sich in unserer Gesellschaft eine<br />
gute Zukunft aufzubauen. Genau so wichtig ist die Bildung,<br />
die wir durch meine Stiftung wie durch das Engagement<br />
von »Anpfiff ins Leben« fördern. Ich weiß, dass die Mädels<br />
das auch wissen <strong>und</strong> klug genug sind, mit viel Fleiß in der<br />
Schule sich alle Möglichkeiten offen halten.“ Der Nachwuchs<br />
im Frauenfußball habe sich insgesamt sehr positiv<br />
entwickelt. „Mich persönlich freut das sehr!“<br />
„Mädchenfußball ist zwar stark im Kommen, vor allem<br />
jetzt vor der Frauenfußball-Weltmeisterschaft“, erläuterte<br />
Katrin Tönshoff, Leiterin der Geschäftssstelle der Dietmar<br />
Hopp Stiftung im Gespräch mit Radio-Regenbogen-Moderator<br />
<strong>und</strong> Hoffenheim-Stadionsprecher Mike Diehl. „Aber bei<br />
der Ausstattung gibt es gegenüber dem Jungs-Fußball häufig<br />
noch ein Defizit. Das wollten wir ausgleichen <strong>und</strong> den Mädchenfußball<br />
gleichzeitig stärker ins Licht der Öffentlichkeit<br />
rücken.“ Das ist gelungen! Immer häufiger sieht man die Trikots<br />
in den fröhlichen „Mädels vor, noch ein Tor!“-Farben<br />
auf den Fußballplätzen der Metropolregion. Diese war beim<br />
Abschluss-Event selbstverständlich ebenfalls vertreten –<br />
unter anderem mit Dr. Eckart Würzner, dem Vorsitzenden<br />
der Sportregion Rhein-Neckar <strong>und</strong> Albrecht Hornbach, dem<br />
Vorsitzenden des Vereins Zukunft Metropolregion Rhein-<br />
Neckar. Weitere Gäste waren der Präsident des Badischen<br />
Sportb<strong>und</strong>es Heinz Janalik, Anton Nagl, „Motor“ <strong>und</strong> Vorsitzender<br />
des Vereins „Anpfiff ins Leben“ sowie Hoffenheim-<br />
Präsident Peter Hofmann.<br />
Ronny Zimmermann, Präsident des Badischen Fußballverbandes,<br />
bedankte sich auch im Namen seiner Kollegen<br />
aus Hessen <strong>und</strong> Rheinland-Pfalz bei Dietmar Hopp <strong>für</strong> die<br />
Aktion „Mädels vor, noch ein Tor!“: „Sie haben ein unglaublich<br />
großes Herz <strong>für</strong> den Sport <strong>und</strong> besonders <strong>für</strong> den Fußball.<br />
Ohne Sie <strong>und</strong> Ihr Engagement würde in Sinsheim<br />
keine Frauenfußball-Weltmeisterschaft stattfinden!“<br />
Im Namen der 54 begünstigten Vereine bedankte sich Reiner<br />
Merkel vom MFC 08 Lindenhof bei Dietmar Hopp: „Der<br />
Andrang im Mädchenfußball ist enorm <strong>und</strong> die Sportart ist<br />
schon lange kein Anhängsel mehr, das man einfach so mitlaufen<br />
lassen kann. Danke <strong>für</strong> Ihren großartigen Beitrag!“<br />
Neben dem MFC 08 erhielten weitere neun Vereine aus<br />
dem Fußballkreis Mannheim von Dietmar Pfähler, Sportreferent<br />
der Dietmar Hopp Stiftung, ihre „Schatzkisten“: Top<br />
moderne Mädchenfußball-Ausrüstung im fröhlichen „Mädels<br />
vor, noch ein Tor!“-Design: FV 08 Hockenheim, MFC<br />
Phönix 02, SC Pfingstberg-Hochstätt, SC Hohensachsen, SG<br />
Oftersheim, Spvgg Sandhofen, TSV Amicitia Viernheim,<br />
Sportvereinigung 06 Ketsch <strong>und</strong> VfB 1950 Mannheim-Gartenstadt.<br />
◆<br />
� www.maedels-vor-noch-ein-tor.de.<br />
Die Dietmar Hopp Stiftung wurde 1995 gegründet, um<br />
die Umsetzung gemeinnütziger Projekte zu ermöglichen.<br />
Das Stiftungsvermögen besteht aus SAP-Aktien, die Dietmar<br />
Hopp aus seinem privaten Besitz eingebracht hat.<br />
Seit ihrer Gründung hat die Stiftung, die zu den größten<br />
Privatstiftungen Europas zählt, über 265 Millionen Euro<br />
ausgeschüttet (Stand: 31. Januar 2011). Gefördert werden<br />
gemeinnützige Projekte aus den Bereichen Sport, Medizin,<br />
Soziales <strong>und</strong> Bildung. Der Schwerpunkt der Förderaktivitäten<br />
liegt in der Metropolregion Rhein-Neckar, mit<br />
der sich der <strong>Stifter</strong> besonders verb<strong>und</strong>en fühlt. ◆<br />
� www.dietmar-hopp-stiftung.de.<br />
<strong>Werte</strong> stiften ❚ 31
Aktuelles<br />
50 Jahre Amnesty International<br />
Gründungsgeschichte <strong>und</strong> Kurzportrait von Gründer Peter Benenson<br />
Amnesty International wird 50 Jahre. Die Menschenrechtsorganisation<br />
zählt heute mehr als drei Millionen Mitglieder<br />
<strong>und</strong> Unterstützer <strong>und</strong> feiert die Idee, dass einzelne Menschen<br />
zusammen die Welt verändern können. Im Mai 1961<br />
in der Hochphase des Kalten Krieges rief der britische<br />
Rechtsanwalt Peter Benenson in einem Artikel dazu auf, sich<br />
<strong>für</strong> „vergessene Gefangene“ einzusetzen: der Beginn von<br />
Amnesty International. Bereits im Juni 1961 wurde die deutsche<br />
Sektion von Amnesty International in Köln auf den<br />
Weg gebracht.<br />
Das Symbol von Amnesty International ist eine mit Stacheldraht<br />
umwickelte Kerze. Im Juni 2011 soll nicht nur die<br />
Geburtstagskerze in Köln leuchten, sondern auch ein Licht<br />
<strong>für</strong> den gemeinsamen Einsatz der Kölner Bürger <strong>für</strong> die<br />
Menschenrechte – Let's light a light!<br />
Ein Toast auf die Freiheit: Ein Zeitungsartikel<br />
führt 1961 zur Gründung<br />
Am Anfang von Amnesty International steht ein Trinkspruch:<br />
Zwei Studenten stoßen in einem Café in Lissabon<br />
auf die Freiheit an. Doch in den sechziger Jahren herrscht in<br />
Portugal eine Diktatur, die keine Kritik duldet – die Erwähnung<br />
des Wortes „Freiheit“ ist verboten. Die zwei Studenten<br />
werden festgenommen <strong>und</strong> später zu sieben Jahren Haft<br />
verurteilt.<br />
1.500 Kilometer entfernt fährt der 39-jährige Anwalt Peter<br />
Benenson im November 1960 mit der Londoner U-Bahn in<br />
seine Kanzlei, als er in der Zeitung eine Meldung über das<br />
Urteil gegen die beiden Studenten liest. Es ist nicht das erste<br />
Mal, dass er erfährt, dass Menschen wegen ihrer Gesinnung<br />
verfolgt <strong>und</strong> eingesperrt werden. Doch die Meldung aus Lissabon<br />
geht ihm nicht mehr aus dem Kopf. Benenson will<br />
nicht mehr länger über solches Unrecht lesen, er will etwas<br />
tun. Er weiß nur noch nicht, wie. Dann kommt ihm ein Gedanke:<br />
„Wenn eine einzelne Person protestiert, bewirkt das<br />
nur wenig, aber wenn es viele Leute gleichzeitig tun würden,<br />
könnte es einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen“.<br />
Am 28.Mai 1961 veröffentlicht er in der Zeitung The Observer<br />
den Artikel „The Forgotten Prisoners“, der mit den<br />
Worten beginnt: „Schlagen Sie Ihre Zeitung an irgendeinem<br />
beliebigen Tag auf, <strong>und</strong> Sie werden eine Meldung aus irgendeinem<br />
Teil der Welt lesen: Ein Mensch ist eingekerkert, gefoltert,<br />
hingerichtet worden, weil seine Ansichten oder religiösen<br />
Überzeugungen nicht mit denen der Regierung übereinstimmen.“<br />
Appeal for Amnesty<br />
Benenson fordert die Leser auf, mit Appellschreiben öffentlichen<br />
Druck auf Regierungen zu machen <strong>und</strong> von<br />
ihnen die Freilassung politischer Gefangener zu fordern.<br />
Dieser „Appeal for Amnesty“ ist der Beginn von Amnesty International.<br />
Die Resonanz ist überwältigend. 30 große Zeitungen<br />
in verschiedenen Ländern drucken den Artikel nach.<br />
Allein in den ersten Wochen melden sich mehr als Tausend
interessierte Mitstreiter. Im Juli 1961 wird beschlossen, die<br />
ursprünglich auf ein Jahr angelegte internationale Kampagne<br />
in eine feste Organisation zu verwandeln. Am Ende des<br />
Jahres gibt es Sektionen in West-Deutschland, Großbritannien,<br />
Irland, den Niederlanden, Belgien, Frankreich, Schweden,<br />
Norwegen, Australien <strong>und</strong> den USA.<br />
Im September 1962 wird auf dem internationalen Treffen<br />
in Brügge (Belgien) endgültig der Name „Amnesty International“<br />
<strong>für</strong> die noch junge Organisation festgelegt.<br />
Heute ist Amnesty eine weltweite Bewegung, die in über<br />
150 Ländern vertreten ist. Über drei Millionen Mitglieder,<br />
Unterstützer <strong>und</strong> Aktivisten setzen sich da<strong>für</strong> ein, dass auch<br />
50 Jahre nach Benensons Appell die politischen Gefangenen<br />
dieser Welt nicht vergessen werden.<br />
Mit einer visionären Idee legte<br />
Peter Benenson den Gr<strong>und</strong>stein<br />
<strong>für</strong> Amnesty International<br />
Gewöhnliche Menschen können Außergewöhnliches bewirken.<br />
Davon war Peter Benenson überzeugt, als er 1961<br />
Amnesty International gründete. Der am 31. Juli 1921 in<br />
London geborene Anwalt <strong>und</strong> Politiker der Labour Partei<br />
kämpfte schon in jungen Jahren <strong>für</strong> die Menschenrechte. Er<br />
<strong>engagierte</strong> sich <strong>für</strong> die Adoption von Kindern, die dem Spanischen<br />
Bürgerkrieg entkommen waren, <strong>und</strong> <strong>für</strong> die Rettung<br />
jüdischer Flüchtlinge, die vor dem Naziregime nach<br />
England flüchteten. Später war er <strong>für</strong> die „Society of Labour<br />
Lawyers“ als Prozessbeobachter tätig.<br />
In den ersten Jahren von Amnesty International war<br />
Benenson in allen Bereichen der Organisation tätig. Er kümmerte<br />
sich aktiv um die Beschaffung eines Großteils der<br />
Finanzmittel <strong>für</strong> die Bewegung <strong>und</strong> nahm an zahlreichen<br />
Ermittlungsreisen zu Menschenrechtsverletzungen teil.<br />
Amnesty-Gründer Peter Benenson starb<br />
nach über 45 Jahren Einsatz <strong>für</strong> die<br />
Menschenrecht im Jahr 2005 in Oxford<br />
Aktuelles<br />
Seinem visionären Engagement ist es zu verdanken, dass aus<br />
Amnesty die größte Menschenrechtsbewegung der Welt<br />
wurde. Doch Benenson blieb stets bescheiden: „Ich möchte<br />
nicht, dass man mich mit einem Heiligenschein umgibt. Ich<br />
bin ein ganz gewöhnlicher Bürger, mit all seinen Fehlern.”<br />
Auf die Gründung von Amnesty angesprochen, erklärte er<br />
einmal: „Früher lagen die Konzentrationslager <strong>und</strong> Höllenlöcher<br />
der Welt in Dunkelheit. Nun sind sie von der Amnesty-<br />
Kerze erleuchtet. Die Kerze im Stacheldraht. Als ich die Kerze<br />
das erste Mal anzündete, hatte ich ein altes chinesisches<br />
Sprichwort im Kopf: Es ist besser, eine Kerze anzuzünden,<br />
als die Dunkelheit zu verfluchen.“ Peter Benenson starb am<br />
25. Februar 2005 in Oxford an einer Lungenentzündung.<br />
Die von ihm angezündete Kerze brennt heute noch. ◆<br />
� www.amnesty.de
Aktuelles<br />
34 ❚ <strong>Werte</strong> stiften
Wesentlicher Beitrag zum<br />
Zusammenhalt unserer Gesellschaft<br />
Festveranstaltung im Schloss Bellevue zum 40-jährigen Bestehen der ZEIT-Stiftung<br />
Anlässlich des 40-jährigen Bestehens der ZEIT-Stiftung Ebelin<br />
<strong>und</strong> Gerd Bucerius fand am 19. Mai 2011 im Schloss<br />
Bellevue in Berlin eine Festveranstaltung statt.<br />
Lebendiger Bürgersinn<br />
B<strong>und</strong>espräsident Christian Wulff lobte in seinem Grußwort<br />
das Engagement der ZEIT-Stiftung <strong>für</strong> den Zusammenhalt<br />
der Gesellschaft: „Unsere Gesellschaft lebt vom Engagement<br />
der Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürger. Einen großen Beitrag dazu<br />
leisten die <strong>Stiftungen</strong>. Sie sind Ausdruck eines lebendigen<br />
Bürgersinns.“ Besonders erwähnenswert fand der B<strong>und</strong>espräsident<br />
den Beitrag der ZEIT-Stiftung zur Migrationsforschung<br />
<strong>und</strong> -debatte. „Die Gestaltung von Migration <strong>und</strong> Integration<br />
spielt eine entscheidende Rolle <strong>für</strong> die Zukunft der<br />
Gesellschaft. Das Zusammenleben von Menschen unterschiedlichen<br />
Glaubens <strong>und</strong> unterschiedlicher kultureller Prägung<br />
muss ganz besonders im Blick sein. <strong>Werte</strong>kanon <strong>und</strong> <strong>Werte</strong>konsens,<br />
Toleranz, Dialog, aber vor allem die Kenntnis voneinander<br />
spielen eine große Rolle,“ so Christian Wulff zur<br />
Diskussion über „Schule <strong>und</strong> Migration – Schule <strong>und</strong> Vielfalt“.<br />
Neben einem Grußwort des Kuratoriumsvorsitzenden<br />
Prof. Dres. h.c. Manfred Lahnstein sprach auch B<strong>und</strong>eskanzler<br />
a. D. Helmut Schmidt, der seit fast 30 Jahren dem Kuratorium<br />
der ZEIT-Stiftung angehört. „Unser Gemeinwesen<br />
braucht dringend echte Philanthropen, Mäzene <strong>und</strong> <strong>Stifter</strong>.<br />
Gemeinnützige <strong>Stiftungen</strong> leisten einen wesentlichen Beitrag<br />
zum Zusammenhalt unserer Gesellschaft – man könnte<br />
in manchem dieser Fälle von „sozialem Kapitalismus“<br />
reden,“ so Schmidt.<br />
<strong>Stiftungen</strong> fördern<br />
soziale Innovation<br />
Die unabhängige, gemeinnützige ZEIT-Stiftung versteht<br />
sich in diesem Sinne als Teil der Zivilgesellschaft. In ihrem<br />
tatkräftigen bürgerschaftlichen Engagement ist sie ihrem<br />
<strong>Stifter</strong> Gerd Bucerius verpflichtet: Sie will Wissen fördern,<br />
Kultur bereichern <strong>und</strong> Kompetenzen stärken. Breite Einmischung,<br />
eine streitbare Haltung <strong>und</strong> Bereitschaft zur Verant-<br />
Aktuelles<br />
Festveranstaltung anlässlich des 40jährigen Jubiläums der ZEIT-Stiftung<br />
Foto: David Ausserhofer / ZEIT-Stiftung Ebelin <strong>und</strong> Gerd Bucerius<br />
wortung machen die ZEIT-Stiftung aus. Anlässlich des Jubiläums<br />
gibt die ZEIT-Stiftung auch einen bebilderten Jubiläumsband<br />
mit Essays zu den Förderschwerpunkten der Stiftung<br />
– Wissenschaft <strong>und</strong> Forschung, Kunst <strong>und</strong> Kultur sowie<br />
Bildung <strong>und</strong> Erziehung – heraus. Ergänzend zum Jubiläumsband<br />
liegt der zweisprachige Tätigkeitsbericht 2009–2010<br />
vor. Der Leistungsbericht informiert umfassend über die aktuellen<br />
Förderschwerpunkte der Stiftung <strong>und</strong> gibt Einblick<br />
in die wichtigsten Projekte. ◆<br />
� www.zeit-stiftung.de<br />
Die ZEIT-Stiftung Ebelin <strong>und</strong> Gerd Bucerius wurde 1971<br />
von dem Rechtsanwalt, Politiker <strong>und</strong> Verleger Gerd Bucerius<br />
in Hamburg gegründet. Ihre Förderaktivitäten richten<br />
sich auf Wissenschaft <strong>und</strong> Forschung, Kunst <strong>und</strong> Kultur<br />
sowie Bildung <strong>und</strong> Erziehung. Flaggschiffe ihres Engagements<br />
sind die im Jahr 2000 gegründete Bucerius Law<br />
School sowie das 2002 etablierte Bucerius Kunst Forum<br />
in Hamburg. Ihr Stiftungskapital beträgt 760 Mio. Euro.<br />
Seit Bestehen hat die Stiftung über 1.500 Projekte mit<br />
insgesamt 215 Mio. Euro initiiert oder gefördert.<br />
<strong>Werte</strong> stiften ❚ 35
Aktuelles<br />
Die Flüchtlingen aus Libyen sind bei ihrer Ankunft auf der Insel Lampedusa zwischen Libyen <strong>und</strong> Italien von den Strapazen der Überfahrt gezeichnet.<br />
Ohne sicheren Zufluchtsort<br />
Europas Flüchtlinge aus Libyen stehen vor ungewisser Zukunft<br />
Die Gewalt im Flüchtlingslager Choucha an der tunesischlibyschen<br />
Grenze ist unlängst eskaliert. Die Organisation<br />
„Ärzte ohne Grenzen“ ist alarmiert von der Gewalt, der die<br />
Flüchtlinge in den Übergangslagern ausgesetzt sind. Seit Beginn<br />
des Konflikts in Libyen waren H<strong>und</strong>erttausende Flüchtlinge<br />
vorübergehend im Lager Choucha untergebracht.<br />
4.000 Menschen – vor allem aus Sub-Sahara-Afrika – können<br />
jedoch aufgr<strong>und</strong> der Situation in ihren Heimatländern nicht<br />
zurückkehren <strong>und</strong> sind ohne jegliche Perspektive.<br />
Zunehmende Eskalation der<br />
Gewalt in Flüchtlingslagern<br />
„Während der vergangenen Wochen haben wir eine zunehmende<br />
Eskalation der Gewalt beobachtet”, sagt Mike<br />
Bates, Landeskoordinator von „Ärzte ohne Grenzen“. „Sie<br />
sitzen im Lager auf unbestimmte Dauer fest, das eigentlich<br />
als temporäre Unterkunft erbaut wurde. Die meisten fühlen<br />
sich dort in einer Sackgasse ohne jegliche Perspektive.”<br />
Seit Anfang März betreut „Ärzte ohne Grenzen“ Flüchtlinge,<br />
die vor dem Konflikt in Libyen geflohen sind. Die Mitarbeiter<br />
führten mehr als 9.000 psychosoziale Beratungsgespräche.<br />
Viele Patienten haben traumatische Erfahrungen ge-<br />
36 ❚ <strong>Werte</strong> stiften<br />
Foto: Jorge Dirkx<br />
macht <strong>und</strong> auf der Flucht entweder selbst Gewalt erfahren<br />
oder Gewalt an anderen erlebt. Viele Flüchtlinge aus Ländern<br />
südlich der Sahara sind schon vor dem Konflikt Opfer von<br />
schweren Misshandlungen in Libyen geworden.<br />
Der Konflikt in Libyen hat diese Menschen in weitere<br />
lebensbedrohliche Gefahr gebracht. Seit der Konflikt am<br />
17. Februar begonnen hat, sind 800.000 Menschen aus dem<br />
Land geflohen. Tausende haben auf der Flucht über das Mittelmeer<br />
nach Europa ihr Leben riskiert. Mehr als 11.000<br />
Menschen haben die italienische Insel Lampedusa erreicht.<br />
Auch nach Süden sind mehr als 60.000 Menschen durch die<br />
Wüste nach Niger <strong>und</strong> darüber hinaus geflohen.<br />
„Die letzten Entwicklungen im Lager Choucha zeigen<br />
die fehlende Sicherheit <strong>für</strong> die Flüchtlinge aus Libyen. Insbesondere<br />
<strong>für</strong> die Menschen aus der Sub-Sahara ist die Fahrt<br />
auf der Suche nach einem besseren Leben wie ein niemals<br />
endender Albtraum”, sagt Bates.<br />
„Ärzte ohne Grenzen“ versorgt seit Februar die Opfer<br />
des Konflikts in Libyen. Mitarbeiter der Organisation arbeiten<br />
in den libyschen Städten Misrata, Bengasi <strong>und</strong> Sintan,<br />
entlang der libysch-tunesischen Grenze, auf Lampedusa in<br />
Italien sowie im Niger. ◆<br />
� www.aerzte-ohne-grenzen.de
Realschüler-Projekt der<br />
Kreuzberger Kinderstiftung<br />
Schüleraustausch ist in der B<strong>und</strong>esrepublik seit 1952 ein Begriff.<br />
Inzwischen haben h<strong>und</strong>erttausende von Gymnasiasten<br />
<strong>und</strong> Gymnasiastinnen die <strong>für</strong> ihr Leben so bedeutsame Erfahrung<br />
eines Auslandsjahres gemacht. Wohlgemerkt: Gymnasiasten.<br />
Bisher hat sich keine gemeinnützige oder kommerzielle<br />
Austauschorganisation um die Mehrheit der Jugendlichen<br />
gekümmert, die auf Real- <strong>und</strong> Hauptschulen gehen<br />
<strong>und</strong> überwiegend nach der 10. Klasse in das Berufsleben<br />
entlassen werden. Die interkulturelle Kompetenz von Realschülern<br />
bleibt daher auf beklagenswerte Weise hinter der<br />
ihrer Oberschulkollegen zurück. Einen Beitrag sollen deshalb<br />
die Jahresstipendien der Kreuzberger Kinderstiftung<br />
<strong>für</strong> Realschüler aus den neuen B<strong>und</strong>esländern leisten.<br />
Die vorläufige Beschränkung der Stipendienvergabe auf<br />
Schüler aus den neuen B<strong>und</strong>esländern soll helfen, eine zweite<br />
Gerechtigkeitslücke zu schließen. „Für die Jahresprogramme<br />
müssen die Familien erhebliche finanzielle Mittel aufbringen.<br />
Dies ist meist nur denjenigen möglich, die ein zumindest<br />
bescheidenes Vermögen hinter sich wissen. Jedoch waren<br />
Vermögensbildung <strong>und</strong> Eigentum in der ehemaligen DDR<br />
Fremdworte, so dass dort ein Rückstand von 40 Jahren aufzuholen<br />
ist,“ sagt der Vorstandsvorsitzende der Kreuzberger<br />
Kinderstiftung Peter R. Ackermann.<br />
Abgesehen davon gibt es in den neuen B<strong>und</strong>esländern<br />
keine gewachsene Tradition „Schüleraustausch“, wie in der<br />
alten B<strong>und</strong>esrepublik. Dies will die Kreuzberger Kinderstiftung<br />
ändern.<br />
Das Pilotprojekt 2009 der Stiftung beschränkte sich auf<br />
Berlin <strong>und</strong> Brandenburg. Projektpartner war der gemeinnützige<br />
Verein AFS Interkulturelle Begegnungen e.V. Im vergangenen<br />
Jahr fuhren schon 36 junge Leute <strong>für</strong> ein Jahr in 18<br />
verschiedene Länder. Als zusätzliche Projektpartner konnten<br />
die ebenfalls gemeinnützigen Organisationen YFU e.V.<br />
<strong>und</strong> Experiment e.V. gewonnen werden. Das Projekt wurde<br />
auf vier der neuen B<strong>und</strong>esländer ausgedehnt. Die Schirmherrschaft<br />
übernahm der Chef des Auswärtigen Amtes,<br />
Guido Westerwelle.<br />
Da dieses Projekt als besonders innovativ eingestuft<br />
wurde, konnte die Kreuzberger Kinderstiftung nach einem<br />
Wettbewerb unter ca. 200 <strong>Stiftungen</strong> aus Deutschland, Österreich<br />
<strong>und</strong> der Schweiz im Juni 2010 aus der Hand des EZB-<br />
Präsidenten Jean-Claude Trichet den begehrten, mit 25.000<br />
Euro dotierten FERI-Stiftungspreis entgegen nehmen. In seiner<br />
Laudatio erklärte Trichet: „Mitten in einem Problemgebiet<br />
der deutschen Hauptstadt angesiedelt, unterstützt die Stiftung<br />
Haupt- <strong>und</strong> Realschüler in einer einmaligen Weise. Sie<br />
setzt nicht – wie bei dieser Zielgruppe sonst üblich – bei<br />
der Benennung <strong>und</strong> Behebung von Defiziten an, sondern<br />
fördert die Jugendlichen zuversichtlich <strong>und</strong> Zuversicht stiftend,<br />
aktiv <strong>und</strong> zukunftsorientiert.“ so Peter R. Ackermann.<br />
Vorteil <strong>für</strong> den weiteren<br />
Berufs- <strong>und</strong> Lebensweg<br />
Berichte <strong>und</strong> Kampagnen<br />
Die Kreuzberger Kinderstiftung vergibt Auslandsstipendien an Realschüler<br />
Im laufenden Jahr werden es schon ca. 70 Mädchen <strong>und</strong><br />
Jungen sein, die sich gegenwärtig auf das große Abenteuer<br />
ihres Auslandsjahres vorbereiten. Sie werden kein Jahr „verloren“<br />
haben, sondern im Gegenteil erfahren, dass sie auf<br />
ihrem beginnenden Berufsweg von einem unschätzbaren<br />
Wettbewerbsvorteil zehren können. ◆<br />
� www.kreuzberger-kinderstiftung.de<br />
Stiftungsvorstand Peter R. Ackermann (links hinten im Bild)<br />
war 1955 selbst mit einem AFS-Stipendium in den USA.<br />
<strong>Werte</strong> stiften ❚ 37
Berichte <strong>und</strong> Kampagnen<br />
Was ist der Unterschied zwischen einer Spende <strong>und</strong> Stiftung?<br />
Im Gegensatz zu einer Spende, die sofort von der<br />
Empfängerorganisation <strong>für</strong> deren Zweckverwirklichung verwendet<br />
wird, bleibt das Stiftungsvermögen dauerhaft erhalten.<br />
Die Erträge, welche aus dem Stiftungsvermögen erwirtschaftet<br />
werden, dienen der langfristigen Verfolgung des<br />
Stiftungszweckes im Namen des <strong>Stifter</strong>s.<br />
An wen kann man sich in der Sparkasse Amberg-Sulzbach<br />
wenden? Als Stiftungsexperte der Sparkasse Amberg-Sulz-<br />
38 ❚ <strong>Werte</strong> stiften<br />
Wie funktionieren<br />
<strong>Stifter</strong>gemeinschaften?<br />
Mit der <strong>Stifter</strong>gemeinschaft will die Sparkasse den Bürgern der Städte Amberg, Sulzbach-Rosenberg<br />
<strong>und</strong> des Landkreises Amberg-Sulzbach ein „Instrument“ an die Hand geben, sich als <strong>Stifter</strong><br />
dauerhaft gemeinnützig zu engagieren. Über die Funktionsweise <strong>und</strong> die Möglichkeiten der <strong>Stifter</strong>gemeinschaft<br />
sprachen wir mit dem Stiftungsbeauftragten der Sparkasse, Edgar Rauch.<br />
bach stehe ich – zusammen mit dem jeweiligen K<strong>und</strong>enberater<br />
– in einem persönlichen Gespräch <strong>für</strong> alle Fragen r<strong>und</strong><br />
um die <strong>Stifter</strong>gemeinschaft der Sparkasse Amberg-Sulzbach<br />
zur Verfügung.<br />
Welche Unterlagen werden <strong>für</strong> die Errichtung der Stiftung<br />
benötigt bzw. wie gestaltet sich der Ablauf? Die Errichtung<br />
einer Namensstiftung ist ganz einfach per Unterschrift<br />
möglich. Der <strong>Stifter</strong> wählt die zu fördernde Einrichtung<br />
aus <strong>und</strong> legt die Höhe des Stiftungsvermögens fest.<br />
Alles andere erledigen wir bzw. der Stiftungsverwalter <strong>für</strong><br />
unsere <strong>Stifter</strong>.<br />
Ab welchem Betrag kann eine Stiftung errichtet werden?<br />
Bereits ab einem Dotationskapital in Höhe von 25.000 Euro<br />
kann eine persönliche Stiftung ins Leben gerufen werden.<br />
Das Stiftungsvermögen kann in beliebiger Höhe zu Lebzeiten<br />
oder im Rahmen einer testamentarischen Verfügung aufgestockt<br />
werden.<br />
Kann die Stiftung den Namen Ihrer K<strong>und</strong>en tragen? Ja, das<br />
ist in der <strong>Stifter</strong>gemeinschaft der Sparkasse Amberg-Sulzbach<br />
sogar die Regel. Die Stiftung kann den eigenen Namen<br />
ebenso tragen, wie zusätzlich den Namen des Lebenspartners.<br />
Auch kann sie über die Namensgebung an bereits verstorbene<br />
Angehörige erinnern. Mit einer Stiftung in der <strong>Stifter</strong>gemeinschaft<br />
der Sparkasse Amberg-Sulzbach ist es damit<br />
möglich, den Familiennamen <strong>und</strong> die Interessen des <strong>Stifter</strong>s<br />
weit über ihr eigenes Leben hinaus zu bewahren.<br />
Welcher Zweck kann mit der Stiftung verfolgt werden? <strong>Stifter</strong><br />
können aus einer Vielzahl von Stiftungszwecken frei wählen,<br />
egal ob Umwelt- <strong>und</strong> Naturschutz, Sport, Bildung, Kunst <strong>und</strong><br />
Kultur, um hier nur einige zu nennen. Den zu fördernden<br />
Zweck bestimmen die <strong>Stifter</strong> selbst ganz individuell. Dabei<br />
können sie regional, national oder international tätige Einrichtungen<br />
unterstützen. Sofern es gewünscht wird, kann<br />
die Stiftung einen Teil der erwirtschafteten Erträge dazu ver-
Edgar Rauch, Stiftungsbeauftragter der Sparkasse Amberg-Sulzbach<br />
wenden, das Grab zu pflegen <strong>und</strong> somit das Andenken an<br />
den <strong>Stifter</strong> zu ehren. Der <strong>Stifter</strong>wille steht im Mittelpunkt!<br />
Muss man sich mit dem Stiftungszweck auf ewig festlegen?<br />
Nein, im Gegensatz zu einer Einzelstiftung bietet die <strong>Stifter</strong>gemeinschaft<br />
die Möglichkeit, das gemeinnütziges Wirken<br />
den Interessen <strong>und</strong> Bedürfnissen des <strong>Stifter</strong>s auch fortlaufend<br />
anzupassen.<br />
Wie wird der dauerhafte Bestand der Stiftung gewährleistet?<br />
Von Anfang an steht <strong>für</strong> die Verwaltung der Stiftung<br />
ein professioneller Partner – die DT Deutsche Stiftungstreuhand<br />
AG – zur Verfügung, die unabhängig von natürlichen<br />
Personen sicherstellt, dass der <strong>Stifter</strong>wille dauerhaft erfüllt<br />
wird. Verb<strong>und</strong>en ist dies mit einer zuverlässigen Kontrolle<br />
durch das Kuratorium der <strong>Stifter</strong>gemeinschaft <strong>und</strong> die Sparkasse<br />
Amberg-Sulzbach.<br />
Wird die Stiftung steuerlich gefördert? <strong>Stifter</strong> können ihre<br />
Zuwendungen an ihre Stiftung innerhalb bestimmter<br />
Höchstbeträge zu 100 % als Sonderausgaben steuerlich geltend<br />
machen. Im Rahmen der Vermögensanlage ist die Stiftung<br />
von Steuern auf die Kapitalerträge befreit.<br />
Welchen zeitlichen Aufwand muss man aufbringen? Wenn<br />
<strong>Stifter</strong> es wünschen, können sie sich auch aktiv in die Arbeit<br />
ihrer Stiftung einbringen, oder z. B. nur bei der Scheckübergabe<br />
an die geförderte Einrichtungmitwirken. Jährlich wird<br />
ein umfassender Geschäftsbericht erstellt, der auch über Anlageergebnisse<br />
<strong>und</strong> Portfoliostruktur aufklärt. Mit den administrativen<br />
Tätigkeiten müssen sich unsere <strong>Stifter</strong> nicht auseinader<br />
setzen. ◆<br />
� www.sparkasse-amberg-sulzbach.de<br />
Medizinrecht<br />
Stiftungsrecht<br />
Die Kanzlei Preißler Ohlmann & Partner ist als hochspezialisierte<br />
Kanzlei mit insgesamt elf Rechtsanwälten schwerpunktmäßig<br />
auf zwei Rechtsgebieten tätig: dem Medizinrecht<br />
<strong>und</strong> dem Stiftungsrecht.<br />
Im Bereich Medizin- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsrecht zählen<br />
Ärzte, Krankenhäuser, Unternehmen, Verbände, Behörden<br />
<strong>und</strong> Privatpersonen zu unseren Mandanten. Neben unserer<br />
beratenden <strong>und</strong> forensischen Tätigkeit entwickeln wir <strong>für</strong><br />
unsere Mandanten auch unternehmerische Konzepte, mit<br />
denen sie sich dem zunehmenden Wettbewerb im Ges<strong>und</strong>heitswesen<br />
stellen können.<br />
Unser Beratungsangebot im Stiftungsrecht richtet sich<br />
an <strong>Stiftungen</strong>, Privatpersonen <strong>und</strong> Firmen, Kommunen <strong>und</strong><br />
andere Gebietskörperschaften, Krankenhäuser, Pflegeheime,<br />
Bildungseinrichtungen, Kirchen <strong>und</strong> sonstige gemeinnützige<br />
Einrichtungen sowie an Banken <strong>und</strong> Sparkassen.<br />
Preißler Ohlmann & Partner Rechtsanwälte<br />
Alexanderstraße 26, 90762 Fürth / Bay.<br />
Telefon: 09 11 / 7 40 76-0<br />
Telefax: 09 11 / 7 40 76-76<br />
E-Mail: kanzlei@proh.de<br />
www.medizinrecht-kanzlei.de
Berichte <strong>und</strong> Kampagnen<br />
„Die Mitarbeiter sind unsere Botschafter“. Getreu diesem<br />
Motto ermöglichen die ERGO Direkt Versicherungen ihren<br />
Angestellten mit „Wir helfen gern“ ein soziales Engagement<br />
in der Metropolregion. Im Namen ihres Arbeitgebers können<br />
sie Vereine, Kindergärten oder andere soziale Einrichtungen<br />
unterstützen. Hier<strong>für</strong> stellt das Versicherungsunternehmen<br />
jedem Mitarbeiter<br />
alle zwei Jahre den Betrag<br />
von 500 Euro bereit.<br />
Damit kann er in seinem eigenen<br />
Umfeld Gutes tun<br />
<strong>und</strong> gewährleisten, dass die<br />
Hilfe direkt bei den Bedürftigen<br />
ankommt.<br />
Die Spendenaktion „Wir<br />
helfen gern“ gibt es seit 2007.<br />
Wie kam es dazu? ERGO Direkt<br />
Versicherungen sind seit<br />
2001 Hauptsponsor einer<br />
KinderKrebs-Stiftung. Von Beginn<br />
an halfen auch die Mitarbeiter<br />
durch verschiedene Aktivitäten<br />
Spenden zu sammeln.<br />
Immer öfter kamen auch Anfragen,<br />
sich im privaten Bereich<br />
engagieren zu können.<br />
Das Unternehmen nutzte die<br />
Chance, eine persönliche Komponente<br />
in der regionalen sozialen<br />
Verantwortung zu etablieren.<br />
Denn die Identifikation der<br />
Mitarbeiter mit ihrem Arbeitgeber<br />
war <strong>und</strong> ist spürbar.<br />
Die Voraussetzungen zur Beantragung<br />
einer Spende sind,<br />
dass der Empfänger eine gemeinnützig<br />
anerkannte Einrichtung<br />
40 ❚ <strong>Werte</strong> stiften<br />
Wir helfen gern!<br />
Individuelle Mitarbeiter-Spendenaktion der ERGO Direkt Versicherungen<br />
ist <strong>und</strong> dass ein Vereinsregistereintrag vorgelegt wird.<br />
Zudem muss die Anschaffung <strong>für</strong> eine konkrete Maßnahme<br />
verwendet werden. Großer Wert wird auf eine Veröffentlichung<br />
mit Foto in der regionalen Presse gelegt. So sind<br />
ERGO Direkt Versicherungen als <strong>engagierte</strong>s Unterneh-<br />
Igor darf bleiben
50 Jahre Lebenshilfe<br />
men in der Region eindeutig erkennbar. Die Mitarbeiter<br />
bekommen die notwendige „Ausrüstung“ <strong>für</strong> die offizielle<br />
Spendenübergabe, nämlich einen überdimensionalen Scheck<br />
<strong>und</strong> eine Kamera. Damit auch andere Kollegen über die vielfältigen<br />
Aktionen informiert sind, wird schließlich noch ein<br />
Beitrag vom Spendenüberbringer <strong>für</strong> die Mitarbeiterzeitschrift<br />
verfasst.<br />
Das Spendenprogramm wird rege genutzt. Insgesamt<br />
wurden bislang r<strong>und</strong> 450.000 Euro ausgezahlt. Dass die Mitarbeiter<br />
sich sehr mit ihrer Rolle als Botschafter identifizieren,<br />
zeigen die durchweg positiven Resonanzen: Immer wieder<br />
kommen Dankesbriefe von unterstützten Einrichtungen. Mit<br />
„Wir helfen gern“ hat der Versicherungskonzern seine Bekanntheit<br />
<strong>und</strong> sein Ansehen in der Öffentlichkeit <strong>und</strong> im<br />
persönlichen Umfeld der Mitarbeiter gesteigert. ◆<br />
� www.ergodirekt.de<br />
Berichte <strong>und</strong> Kampagnen<br />
Igor darf bleiben<br />
Die Spenderinnen Petra Lieberth (links)<br />
<strong>und</strong> Elke Brandl (rechts) freuen sich gemeinsam<br />
mit Olaf Neuendorf vom Raubtier-<br />
<strong>und</strong> Exotenasyl über den Geldsegen.<br />
Im Raubtier- <strong>und</strong> Exotenasyl Ansbach<br />
haben die meist ehrenamtlichen Mitarbeiter<br />
ein Problem: Der Tiger Igor, mit<br />
seinen Geschwistern im Asyl geboren,<br />
muss seit Einsetzen der Pubertät im Einzelgehege<br />
gehalten werden. So erreicht<br />
er das Wasserbecken nicht mehr, in dem<br />
die Tiger gerne planschen. Die 2.000<br />
Euro-Spende der ERGO Direkt Versicherungen<br />
hilft beim Bau eines Tunnels von<br />
seinem Gehege zum Becken. Wollen Sie<br />
Igor baden sehen? Jeden ersten Sonntag<br />
im Monat ist Tag der offenen Tür.<br />
50 Jahre Lebenshilfe<br />
Spenderin Kati Weigand (mitte) überreicht<br />
ihren Spendenscheck an Schulleiterin<br />
Brigitte Daubner Marcordes (links).<br />
Mit ihnen freuen sich Konrektorin Susanne<br />
Hector <strong>und</strong> Gerda Jansen (rechts).<br />
Vor 50 Jahren schlossen sich rechtlich<br />
selbstständige Ortsvereine zusammen,<br />
ausgelöst wurde dies durch die Initiative<br />
der Eltern von Kindern mit Behinderung.<br />
Meine Tochter (vier Jahre) hat Autismus<br />
<strong>und</strong> besucht einen der Träger der<br />
Lebenshilfe in Fürth Dambach, die Clara<br />
<strong>und</strong> Dr. Isaak Hallemann Schule. Hier<br />
wird sie gefördert in Wahrnehmung, Motorik,<br />
Sprache, Denken, Lernen, Sozialverhalten<br />
<strong>und</strong> Selbstständigkeit. Über<br />
die Unterstützung zur Beschaffung<br />
neuer Fördermaterialen freuen sich<br />
neben der schulvorbereitenden Einrichtung<br />
auch die Kinder. Wir danken ERGO<br />
Direkt <strong>für</strong> die Spende von 500 Euro <strong>und</strong><br />
ich danke der Lebenshilfe <strong>für</strong> die tolle<br />
Unterstützung.<br />
<strong>Werte</strong> stiften ❚ 41
Berichte <strong>und</strong> Kampagnen<br />
Sicherheit <strong>für</strong> Kinder<br />
Es soll endlich aufhören, dass Kinder immer wieder Straftätern<br />
zum Opfer fallen. Die Hilferufe werden immer lauter,<br />
doch die Polizei allein ist dem Ansturm nach Aufklärungsbedarf<br />
<strong>und</strong> dem Wunsch nach Schutz oftmals nicht mehr gewachsen.<br />
Viele Organisationen vor Ort geben hilfreiche Unterstützung.<br />
Doch sowohl Eltern, als auch Kinder haben<br />
immer mehr den Wunsch, selbst etwas zu ihrem eigenen<br />
Schutz beizutragen.<br />
Seit vielen Jahren bietet die b<strong>und</strong>esweite Initiative Sicher-Stark!<br />
Sicher-Stark-Veranstaltungen <strong>für</strong> Kinder an. Die<br />
Trainingsseminare basieren auf einem außergewöhnlichen<br />
Konzept, das erstaunliche Erfolge vorzuweisen hat: Eltern,<br />
Lehrer <strong>und</strong> Kinder berichten immer wieder, dass die Kinder<br />
weniger ängstlich <strong>und</strong> wesentlich selbstbewusster geworden<br />
sind. Das macht Mut <strong>und</strong> gibt den Präventionsexperten<br />
die nötige Motivation, diese Selbstschutztrainings bereits<br />
in über 2000 Städten Deutschlands umzusetzen.<br />
„Es ist an der Zeit, den eigenen Schutz vor Gewalt selbst<br />
in die Hand zu nehmen“, sagt der führende Sicherheitsexperte<br />
Schmitz. „Wir können uns nicht mehr allein darauf zurückziehen,<br />
dass die Polizei <strong>und</strong> der Staat <strong>für</strong> unsere Sicherheit<br />
zu sorgen haben – wir müssen uns selbst mit den möglichen<br />
Gefahren auseinandersetzen <strong>und</strong> auch unsere Potentiale<br />
erweitern, uns selbst zu schützen <strong>und</strong> im Ernstfall auch<br />
zu verteidigen.“<br />
Trainieren an Dummys<br />
Was aber ist der entscheidende Unterschied zu vielen<br />
anderen Selbstverteidigungs-/ Selbstbehauptungskursen <strong>für</strong><br />
Kinder? „Das Entscheidende dabei sind die „Realitäts-<br />
Checks“ an eigens da<strong>für</strong> geschulten „Dummys“. Das sind<br />
Personen, die die Kinder auf einem sogenannten Gefahrenparcours<br />
in unterschiedlichen Situationen ansprechen, mit<br />
denen sie auch in der Realität konfrontiert werden können.<br />
Im Anschluss an die "Trockenübungen" wird in der Turnhalle<br />
"der Ernstfall" auf dem Schulweg oder auf dem Spielplatz<br />
geübt. Die geschulten "Dummys" treten den Kindern<br />
als ihnen unbekannte "Täter" entgegen, gegen die sie sich<br />
mit allen zuvor gelernten verbalen <strong>und</strong> auch technischen<br />
Strategien zur Wehr setzen sollen.<br />
42 ❚ <strong>Werte</strong> stiften<br />
Sich mutig <strong>und</strong> selbstbewusst zur Wehr setzen
Diese „Realitäts-Checks“ werden immer auf die jeweiligen<br />
Altersgruppen, Möglichkeiten <strong>und</strong> Grenzen der Kinder abgestimmt.<br />
Positive Erfolgserlebnisse werden garantiert!<br />
Per Video werden die Checks aufgezeichnet <strong>und</strong> anschließend<br />
mit den Kindern ausgewertet, mit erstaunlichen Ergebnissen.<br />
Die Teilnehmer/-innen lernen nicht nur in einem<br />
„geschützten Raum“, wie beispielsweise der Turnhalle, sondern<br />
erleben, dass sie das Gelernte auch in einem „Ernstfall“<br />
erfolgreich einsetzen können.<br />
Nicht nur „der Fremdtäter“ wird in den Schulungen mit<br />
der Videokamera aufgezeichnet, sondern auch das nahe Umfeld,<br />
in dem laut Statistik die meisten Übergriffe passieren<br />
<strong>und</strong> auch Missbrauch stattfindet.<br />
Dabei gehen die "Dummi-Täter" jedoch professionell<br />
<strong>und</strong> sensibel mit den jeweiligen Möglichkeiten <strong>und</strong> Grenzen<br />
der Mädchen <strong>und</strong> Jungen um - niemand soll einen Misserfolg<br />
einstecken! "Vielmehr ist es wichtig, dass die Kinder<br />
den Erfolg verbuchen können, sich selbstbewusst <strong>und</strong> stark<br />
gegen einen Angreifer wehren zu können. Diese im Ge-<br />
Berichte <strong>und</strong> Kampagnen<br />
dächtnis gespeicherte Erfahrung wird sie im wirklichen<br />
Ernstfall an ihr Potential zur Gegenwehr erinnern <strong>und</strong> stärken<br />
<strong>und</strong> sie zu beherzter Gegenwehr ermutigen", so der Familientherapeut<br />
Wolfgang Overkamp.<br />
Die Kinder lernen, wie sie sich bei sexuellen Übergriffen<br />
durch klares "NEIN-Sagen" schützen können. Hier ist es<br />
wichtig, den Kindern beizubringen, dass sie ein Recht auf<br />
ihren eigenen Körper <strong>und</strong> seine Unversehrtheit haben <strong>und</strong><br />
keine unangenehmen oder "komischen" Berührungen zulassen<br />
müssen.<br />
Die Kinder lernen Stärken an sich kennen, die sie oftmals<br />
zuvor nicht kannten <strong>und</strong> erfahren, wie sie diese zu<br />
ihrem eigenen Schutz einsetzen können. Das Training ist<br />
zugleich eine Schulung des Selbstbewusstseins <strong>und</strong> <strong>für</strong> die<br />
Bewältigung der Zukunft von äußerstem Nutzen. Denn<br />
starke <strong>und</strong> selbstbewusste Kinder erreichen mehr in ihrem<br />
Leben! Die Präventionsexperten bestehen aus hochqualifizierten<br />
Fachleuten. ◆<br />
� www.sicher-stark-team.de<br />
<strong>Werte</strong> stiften ❚ 43
Berichte <strong>und</strong> Kampagnen<br />
Natur wieder Natur sein lassen: Im Naturparadies Biesenthaler Becken der NABU-Stiftung entwickeln sich die Urwälder von morgen.<br />
Nationales Naturerbe<br />
Die „NABU-Stiftung Nationales Naturerbe“ wurde 2002<br />
durch den Naturschutzb<strong>und</strong> Deutschland e. V (NABU) errichtet<br />
<strong>und</strong> übernimmt die Trägerschaft <strong>für</strong> unselbständige<br />
<strong>Stiftungen</strong> mit Zielen im Naturschutzbereich. Derzeit fungiert<br />
sie als Trägerin <strong>für</strong> neun unselbständige <strong>Stiftungen</strong>.<br />
Für die Durchführung der Naturschutzmaßnahmen werden<br />
von der Stiftung eigens Flächen erworben, gepachtet<br />
oder in Verwaltung übernommen. Wo naturschutzfachlich<br />
sinnvoll, werden stiftungseigene Flächen aus der Nutzung<br />
entlassen, um so „Natur wieder ganz Natur sein zu lassen“.<br />
Neben vielen kleineren Projekten konzentrieren sich die<br />
Aktivitäten der Stiftung auf mehrere größere Naturschutz-<br />
Anzeige<br />
Die NABU-Stiftung kurz <strong>und</strong> bündig<br />
Foto: NABU-Stiftung/J. Geyer<br />
projekte. So wurden z. B. die 140 Hektar großen Liebenauer<br />
Kiesgruben in einer Weserschleife bei Nienburg erworben.<br />
Die durch den Kiesabbau entstandene Grubenlandschaft<br />
wird als künftig naturnaher Auenlebensraum mit störungsfreien<br />
Gewässern, naturnahen Auwäldern <strong>und</strong> extensiven<br />
Feuchtwiesen entwickelt. Auch wurde das r<strong>und</strong> 1.930<br />
Hektar große „Naturparadies Grünhaus“ in einem stillgelegten<br />
Braunkohlentagebau im Süden Brandenburgs aufgebaut<br />
<strong>und</strong> damit bewahrt. Bei der Betreuung der Fläche stehen<br />
die naturschutzfachliche Sanierungsbegleitung <strong>und</strong> ein biologisches<br />
Monitoring im Mittelpunkt. Die Stiftung finanziert<br />
ihre Naturschutzarbeit über die Kapitalerträge des Stiftungsvermögens,<br />
Spenden, Erbschaften,<br />
sonstigen Zuwendungen sowie<br />
über Drittmittel, die <strong>für</strong> die Durchführung<br />
einzelner Projekte bei öffentlichen<br />
<strong>und</strong> privaten Institutionen<br />
eingeworben werden. Das Stiftungskapital<br />
beträgt r<strong>und</strong> 3 Mio.<br />
Euro. Im Besitz der NABU-Stiftung<br />
befinden sich derzeit über 9.600<br />
Hektar Naturschutzfläche, vornehmlich<br />
in den ostdeutschen<br />
B<strong>und</strong>esländern, in Niedersachsen<br />
<strong>und</strong> Hamburg. Durch die enge Zusammenarbeit<br />
mit dem Mutterverband<br />
findet die Stiftung Unterstützung<br />
im dichten Netz von ehrenamtlich<br />
<strong>für</strong> den Naturschutz tätigen<br />
NABU-Mitgliedern. ◆<br />
� www.naturerbe.de
Integration durch Musik<br />
Liz Mohn Kultur- <strong>und</strong> Musikstiftung<br />
Die b<strong>und</strong>esweite Initiative „Integration durch Musik“ fördert<br />
zum vierten Mal vorbildliche Projektideen, die das<br />
Miteinander von Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen unterschiedlicher<br />
kultureller Herkunft stärken. Bis zum 31. Juli 2011<br />
sind Kindergärten, Schulen, Vereine <strong>und</strong> Institutionen<br />
oder auch individuelle Initiativen <strong>und</strong> Akteure mit gemeinnütziger<br />
Zielsetzung eingeladen, musische Integrationsprojekte<br />
zu entwickeln. Maximal 15 Anträge wird die<br />
Liz Mohn Kultur- <strong>und</strong> Musikstiftung mit jeweils bis zu<br />
5.000 Euro unterstützen. Insgesamt stehen 50.000 Euro<br />
Fördermittel bereit. Gesucht werden praktische Beispiele,<br />
die zeigen, wie Musik zur Integration beiträgt.<br />
Dabei geht es ausschließlich um neue Ideen. Projekte, die<br />
bereits gestartet sind oder in gleicher Form schon in<br />
Deutschland existieren, werden nicht gefördert. Die Laufzeit<br />
sollte zunächst drei Monate nicht überschreiten. ◆<br />
� www.kultur-<strong>und</strong>-musikstiftung.de<br />
Forschen <strong>für</strong> heimische<br />
Wildtiere lohnt sich!<br />
Deutsche Wildtier Stiftung vergibt<br />
Forschungspreis 2011<br />
Die Deutsche Wildtier Stiftung zeichnet herausragende<br />
Nachwuchswissenschaftler mit dem bis zu 50.000 Euro dotierten<br />
Forschungspreis aus. „Mit unserer Förderung legen<br />
wir eine finanzielle Gr<strong>und</strong>lage <strong>für</strong> junge Wissenschaftler, die<br />
zu heimischen Wildtieren forschen“, erläutert Hilmar Freiherr<br />
von Münchhausen, Geschäftsführer der Deutschen<br />
Wildtier Stiftung. Im Fokus stehen auch 2011 wieder wildbiologische<br />
Forschungen <strong>und</strong> Arbeiten zu einheimischen<br />
Wildtieren. Doch nicht nur Biologen sind angesprochen: Arbeiten<br />
aus den Fachbereichen Jura, Geschichtswissenschaft,<br />
Philosophie <strong>und</strong> Sozialwissenschaften, die das Thema<br />
„Mensch <strong>und</strong> Wildtier“ behandeln, können ebenfalls eingereicht<br />
werden. Der Forschungspreis wird in Form eines Stipendiums<br />
bewilligt <strong>und</strong> soll dem Preisträger die Verwirklichung<br />
seiner wissenschaftlichen Arbeit erleichtern. Bewerbungsschluss<br />
ist der 31. Juli 2011. ◆<br />
� www.deutschewildtierstiftung.de<br />
Förderpreise / Wettbewerbe<br />
James Dyson Award 2011<br />
<strong>für</strong> Designer, Ingenieur <strong>und</strong> Problemlöser<br />
Der James Dyson Award ist ein internationaler Design-Wettbewerb<br />
<strong>für</strong> Studenten in 18 Ländern. Er wird von der James<br />
Dyson Fo<strong>und</strong>ation durchgeführt, die es sich zur Aufgabe gemacht<br />
hat, die Kreativität, das Querdenken <strong>und</strong> den Erfindungsgeist<br />
der nächsten Generation von Ingenieuren <strong>und</strong><br />
Produktdesignern zu fördern.<br />
Der Wettbewerb wird in 18 Ländern durchgeführt <strong>und</strong><br />
wird <strong>für</strong> besonders kreative Arbeiten in den Bereichen Design<br />
<strong>und</strong> Ingenieurswissenschaften vergeben. Das Preisgeld<br />
beträgt bis zu 10.000 Pf<strong>und</strong>, also umgerechnet 11.800 Euro<br />
<strong>für</strong> die Entwicklung der Erfindung. Der Universitätsfachbereich<br />
bekommt nochmals 11.800 Euro.<br />
Zur Bewerbung werden Abbildungen, Bilder <strong>und</strong> Zeichnungen<br />
des Projektes sowie eine Erläuterung des Konstruktionsprozesses<br />
<strong>und</strong> der Inspiration eingereicht. Der Gewinner<br />
wird am 8. November 2011 bekannt gegeben. Bewerbungsschluss<br />
ist der 2. August 2011. ◆<br />
� www.jamesdysonaward.org<br />
<strong>Werte</strong> stiften ❚ 45
Vermögen <strong>und</strong> Finanzen<br />
Bei dem „Fuchsbriefe-Test 2011“ unter Banken <strong>und</strong> unabhängigen<br />
Vermögensverwaltern im deutschsprachigen<br />
Raum zum Thema „Vermögensmanagement <strong>für</strong> <strong>Stiftungen</strong>“<br />
überzeugten die Stiftungsexperten der Baden-Württembergischen<br />
Bank (BW-Bank). Sie belegten im Ranking den 1.<br />
Platz.<br />
Das in Stuttgart beheimatete Haus zeigte die beste Leistung<br />
bei der Neustrukturierung eines 2,5 Mio. Euro umfassenden<br />
Stiftungsvermögens <strong>und</strong> verwies damit Sal. Oppenheim,<br />
die Nord/LB, die Deutsche Bank Private Wealth Management<br />
sowie die Privatbankiers von Merck Finck & Co.<br />
auf die Plätze.An der Ausschreibung der in München ansässigen<br />
Stiftung Fliege, die den Testfall 2011 bildete, hatten 22<br />
von 75 nominierten Banken <strong>und</strong> bankunabhängigen Vermö-<br />
46 ❚ <strong>Werte</strong> stiften<br />
Stiftungsvermögen Test 2011<br />
Baden-Württembergische Bank ist bester Manager 2011<br />
gensverwaltern in Deutschland, der Schweiz, Liechtenstein,<br />
Österreich <strong>und</strong> Luxemburg teilgenommen.<br />
Die Anlagevorschläge wurden von Dr. Jörg Richter, Institut<br />
<strong>für</strong> Qualitätssicherung <strong>und</strong> Prüfung von Finanzdienstleistungen<br />
(IQF), Hannover, sowie von Ralf Vielhaber, Geschäftsführer<br />
Verlag Fuchsbriefe, auf Basis eines über viele<br />
Jahre hinweg entwickelten Rasters bewertet. Kriterien<br />
waren die Stiftungsexpertise (zu 35 %), der Anlagevorschlag<br />
(35 %), das Referenzportfolio (15 %), die Transparenz (10 %)<br />
sowie das Angebot an Stiftungsservices (5 %).<br />
Gestecktes Ziel: 150.000 Euro<br />
jährliche Ausschüttung<br />
Die Falllösung verlangte den Vermögensverwaltungen einiges<br />
ab. Das mit einem Volumen von 2,5 Mio. Euro ausgestattete<br />
<strong>und</strong> in drei Investmentfonds angelegte Vermögen<br />
der Stiftung Fliege war nach zwei Vorgaben neu zu strukturieren:<br />
150.000 Euro an jährlichen Ausschüttungen sollten<br />
ermöglicht werden; gleichzeitig sollte die Neuanlage nach<br />
ethischsozialen Gesichtspunkten erfolgen. Um das Renditeziel<br />
zu erreichen, mussten ca. 6 % jährliche Brutto-Rendite<br />
angestrebt werden. Eine relativ risikoträchtige Ausrichtung<br />
des Portfolios war damit unumgänglich. Des Weiteren sollte<br />
eine fachk<strong>und</strong>ige Bewertung der bisherigen Anlagestrategie<br />
erfolgen <strong>und</strong> die künftige Anlagestruktur unter Stress gestellt<br />
werden.<br />
Die Testteilnehmer waren ebenso aufgefordert, ein reales<br />
anonymisiertes K<strong>und</strong>enportfolio einzureichen. Das unabhängige<br />
Controllinginstitut firstfive in Frankfurt wertete die<br />
Ergebnisse nach den Kriterien absolute Rendite, annualisierte<br />
Rendite, Sharpe Ratio <strong>und</strong> Modified Value at Risk aus.<br />
Die besten Referenzportfolios legten im Vergleich die Privatbank<br />
HSBC Trinkaus & Burkhardt, die Merck Finck & Co.<br />
Privatbankiers, die Berenberg Bank sowie die BW-Bank vor.<br />
Nach insgesamt vier Markttests hat das Kölner Bankhaus<br />
Sal. Oppenheim im Durchschnitt die besten Leistungen erbracht<br />
<strong>und</strong> verteidigt damit die Poleposition der Ewigen Bestenliste<br />
Stiftungsmanagement. Auf den Plätzen 2 bis 5 folgen<br />
Deutsche Bank Private Wealth Management, Nord/LB,<br />
Merck Finck & Co. <strong>und</strong> die BW-Bank. Voraussetzung, um in<br />
der Ewigen Bestenliste gelistet zu werden, ist die Teilnahme
Dr. Peter M. Haid, Vorstandsmitglied<br />
der Baden-Württembergischen<br />
Bank. Foto: Wonge Bergmann<br />
an mindestens drei Markttests,<br />
von denen keiner<br />
mehr als fünf Jahre zurück<br />
liegen darf.<br />
Statement von Dr. Peter M.<br />
Haid, Mitglied des Vorstands<br />
der Baden-Württemberg<br />
Bank, zur Auszeichnung:<br />
„Diese Auszeichnung<br />
ist <strong>für</strong> mich <strong>und</strong><br />
meine Mitarbeiter eine außerordentliche<br />
Freude. Die<br />
BW-Bank betreut aktuell<br />
r<strong>und</strong> 640 <strong>Stiftungen</strong> mit<br />
einem Gesamtvermögen<br />
von circa 3,2 Milliarden Euro <strong>und</strong> zählt im Stiftungssegment<br />
zu den führenden Kreditinstituten in Deutschland. Die Förderung<br />
des Stiftungswesens ist der BW-Bank seit vielen Jahren<br />
ein besonderes Anliegen. Zugleich ist das Ergebnis natürlich<br />
Ansporn <strong>und</strong> Herausforderung, um auch künftig<br />
bestmögliche Lösungen <strong>für</strong> stiftungsspezifische Fragestellungen<br />
anzubieten“. ◆<br />
� www.bw-bank.de, www.fuchsbriefe.de<br />
Vermögen <strong>und</strong> Finanzen<br />
Die Stiftung Fliege hilft seit 1995 Menschen in außergewöhnlichen<br />
Notsituationen. Bisher wurden über 10<br />
Mio. Euro ausgezahlt <strong>und</strong> mehr als 3.400 Einzelpersonen<br />
finanziell unterstützt. Die Stiftung wurde von dem<br />
evangelischen Theologen Jürgen Fliege ins Leben gerufen,<br />
der in seiner gleichnamigen Talkshow seit 1994<br />
Menschen vorstellte, deren Schicksal Zuschauer zu<br />
Geldspenden veranlasste. Menschen, die Hilfe <strong>und</strong> Begleitung<br />
in schwierigen Lebenslagen benötigen, können<br />
sich an ihren Pfarrer bzw. ihre Gemeinde wenden.<br />
Diese können dann bei der Stiftung Fliege Unterstützung<br />
beantragen.<br />
� www.fliege.de<br />
Fuchsbriefe veröffentlichen seit 2001 ein Vermögensmanager-Ranking.<br />
Inzwischen wurden über 300 Banken<br />
<strong>und</strong> unabhängige Vermögensverwalter in Deutschland<br />
<strong>und</strong> dem deutschsprachigen Ausland getestet. Der Verlag<br />
Fuchsbriefe gibt seit 1949 einen gleichnamigen Informationsbrief<br />
<strong>für</strong> Unternehmer heraus <strong>und</strong> veröffentlicht<br />
mehrere Dienste im Finanzbereich.<br />
<strong>Werte</strong> stiften ❚ 47
Recht <strong>und</strong> Steuern<br />
Die <strong>Stifter</strong>gemeinschaft der Sparkasse<br />
Bei der <strong>Stifter</strong>gemeinschaft der Sparkasse handelt es sich<br />
um eine unselbständige, steuerbegünstigte Stiftung, die eine<br />
Vielzahl von steuerbegünstigten Zwecken der Abgabenordnung<br />
aufweist. Für die <strong>Stifter</strong> ist der Weg zur eigenen Namensstiftung<br />
mit individueller Zweckbestimmung, rechtlich<br />
eine Zustiftung, äußerst einfach. Mit wenigen Unterschriften<br />
ist eine Namensstiftung in der <strong>Stifter</strong>gemeinschaft errichtet.<br />
Das Gr<strong>und</strong>konzept der <strong>Stifter</strong>gemeinschaft der Sparkasse<br />
ist äußerst variabel. Neben der Errichtung von <strong>Stiftungen</strong><br />
<strong>für</strong> Einzelpersonen kann die <strong>Stifter</strong>gemeinschaft ohne Aufwand<br />
auch als Plattform <strong>für</strong> Bürgerstiftungen, Stadt- <strong>und</strong><br />
Kreisstiftungen sowie Förderstiftungen <strong>für</strong> Vereine <strong>und</strong> sonstige<br />
gemeinnützige Einrichtungen verwendet werden.<br />
Selbst die Erbringung operativer Stiftungsarbeit lässt sich<br />
ohne großen Aufwand ermöglichen.<br />
Hier zwei Praxisbeispiele:<br />
Beispiel 1: Die Bürgerstiftung<br />
In zahlreichen (häufig kleinere) Gemeinden wurden im<br />
Rahmen verschiedener <strong>Stifter</strong>gemeinschaften Bürgerstiftun-<br />
Errichtung<br />
Individuelle Namensstiftung<br />
Ausschüttung<br />
48 ❚ <strong>Werte</strong> stiften<br />
Best Practice Beispiele<br />
von Rechtsanwalt Horst Ohlmann<br />
<strong>Stifter</strong>gemeinschaft<br />
Bürgerstiftung<br />
Individueller Zweck Spenden Zustiftungen<br />
gen errichtet. Der Vorteil liegt auf der Hand: Werden <strong>für</strong> eine<br />
rechtsfähige Bürgerstiftung mindestens 50.000,00 Euro an<br />
Gr<strong>und</strong>stockvermögen benötigt – dies ist gerade in kleineren<br />
Gemeinden häufig ein Problem -, lässt sich im Rahmen der<br />
<strong>Stifter</strong>gemeinschaft der Sparkasse die Bürgerstiftung bereits<br />
mit lediglich 10.000,00 Euro gründen (in der Praxis liegt<br />
das Dotationskapital zwischen 10.000 Euro <strong>und</strong> 300.000<br />
Euro). Die Schaffung einer gemeinnützigen Plattform, auf<br />
deren Basis Zustiftungen <strong>und</strong> Spenden eingeworben werden<br />
können, ist daher mit nur einer Unterschrift möglich.<br />
Bereitet die finanzielle Zuwendung im Rahmen der Errichtung<br />
einer rechtsfähigen Stiftung <strong>für</strong> die Kommune häufig<br />
kommunalrechtliche Probleme, steht einer finanziellen Förderung<br />
im Rahmen der Errichtung einer Bürgerstiftung in<br />
der <strong>Stifter</strong>gemeinschaft der Sparkasse nichts entgegen.<br />
Zu dem von der Sparkasse besetzten Stiftungskuratorium,<br />
welches das Verwaltungshandeln der Stiftungsträgerin<br />
<strong>und</strong> die Finanzen überwacht, wird von der Kommune als<br />
Gründerin der Bürgerstiftung ein weiteres Stiftungsorgan,<br />
der Stiftungsrat, berufen. Dieser entscheidet unabhängig<br />
über die Verwendung der Stiftungserträge <strong>und</strong> Spenden <strong>und</strong><br />
legt die Höhe der jeweiligen Förderung fest. Von allen weite-<br />
Kontrolle<br />
Entscheidung<br />
über Förderung<br />
Kuratorium<br />
Stiftungsrat<br />
<strong>Stifter</strong>versammlung<br />
kann<br />
eingerichtet<br />
werden
en Verwaltungs- <strong>und</strong> Kontrollaufgaben ist der Stiftungsrat<br />
entb<strong>und</strong>en. In Einzelfällen wurde die Einrichtung einer <strong>Stifter</strong>versammlung<br />
gewünscht, um Spendern <strong>und</strong> Zustiftern<br />
ein Forum zu geben.<br />
Die Errichtung einer Bürgerstiftung in der <strong>Stifter</strong>gemeinschaft<br />
der Sparkasse hat sich in der Praxis in bis heute mehr<br />
als 40 Fällen bewährt.<br />
Beispiel 2: Operative Umsetzung des<br />
<strong>Stifter</strong>willens in der <strong>Stifter</strong>gemeinschaft<br />
der Sparkasse Bamberg<br />
Der Fall: Eine <strong>Stifter</strong>in, nach dem Tod ihres Mannes sehr vereinsamt,<br />
setzt ihre zu Lebzeiten errichtete Stiftung in der<br />
<strong>Stifter</strong>gemeinschaft der Sparkasse Bamberg als Erbin ein.<br />
Stiftungszweck ist die Förderung der Altenhilfe im Wohnort<br />
der <strong>Stifter</strong>in. Kommune <strong>und</strong> Kirchengemeinde sehen sich<br />
nicht in der Lage, entsprechende Fördermaßnahmen operativ<br />
umzusetzen.<br />
Lösung: Mit Mitteln der Stiftung aus dem Nachlass wird eine<br />
gemeinnützige Unternehmergesellschaft (UG) mit einem<br />
Stammkapital von 5.000,00 Euro gegründet. Unternehmensgegenstand<br />
ist die Förderung der Altenhilfe sowie mildtätiger<br />
Zwecke. Die Gesellschaft koordiniert die kirchliche <strong>und</strong><br />
kommunale Seniorenarbeit, organisiert vertrauensvolle Ansprechpartner<br />
<strong>für</strong> ältere Menschen, leistet diskrete Hilfestellung<br />
in Fällen versteckter Not, fördert die enge Zusammenarbeit<br />
zwischen der Pfarrgemeinde, der Kommune, den Vereinen<br />
<strong>und</strong> anderen öffentlichen Stellen im Bereich der Seniorenarbeit,<br />
baut einen ehrenamtlichen Helferkreis auf, begleitet<br />
diesen <strong>und</strong> organisiert Einkaufshilfen sowie Amtsgänge<br />
<strong>für</strong> kranke ältere Menschen etc.<br />
Die Gesellschaftsanteile werden im Sondervermögen der<br />
Stiftung gehalten. Die UG wird durch Zuwendungen aus<br />
den Stiftungserträgen nachhaltig finanziert. Neben der ehrenamtlich<br />
tätigen Geschäftsführung wurde ein Mitarbeiter<br />
in Teilzeit eingestellt, der sich um die Belange der älteren<br />
Mitmenschen kümmert. Der fest angestellte Mitarbeiter koordiniert<br />
zugleich die kirchliche <strong>und</strong> kommunale Seniorenarbeit<br />
<strong>und</strong> betreut den ehrenamtlichen Helferkreis. Ein Bei-
<strong>Werte</strong> stiften<br />
im Abonnement<br />
Wenn Sie das <strong>Magazin</strong> „<strong>Werte</strong> stiften“<br />
abonnieren möchten, senden<br />
Sie uns bitte untenstehendes Formular<br />
ausgefüllt per Post an: Bühring<br />
<strong>und</strong> Weisner Verlagsgesellschaft<br />
GbR, Bayreuther Straße 1,<br />
91054 Erlangen oder per Telefax:<br />
09131.5302089. Oder abonnieren<br />
Sie „<strong>Werte</strong> stiften“ über unsere<br />
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www.werte-stiften.de.<br />
Hiermit bestelle ich „<strong>Werte</strong><br />
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(vier Ausgaben pro<br />
Jahr) zum Jahrespreis von 22<br />
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Wenn ich nicht bis spätestens vier Wochen vor<br />
Ablauf eines Jahres kündige, verlängert sich mein<br />
Abonnement automatisch um ein weiteres Jahr.<br />
Empfänger:<br />
___________________________________________________________________________________<br />
Organisation / Firma<br />
___________________________________________________________________________________<br />
Titel, Vorname, Name<br />
___________________________________________________________________________________<br />
Straße<br />
___________________________________________________________________________________<br />
PLZ, Ort<br />
_____________________________________ ________________________________________<br />
Telefon E-Mail<br />
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� per Bankeinzug � per Rechnung<br />
<strong>Werte</strong> stiften<br />
<strong>Magazin</strong> <strong>für</strong> <strong>Stifter</strong>, <strong>Stiftungen</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>engagierte</strong> Menschen<br />
MädchenLeben – anders<br />
Fotoausstellung des Kinderhilfswerks<br />
Plan Deutschland<br />
Ehrenpreis <strong>für</strong> Kinderrechte<br />
UNICEF ehrt Harry Belafonte<br />
Authentisch bleiben<br />
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Kleine Babys,<br />
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Kreditinstitut<br />
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03.2011 . 3. Jahrgang<br />
5,80 Euro<br />
22,- Euro<br />
___________________________________________________________________________________<br />
Datum, Unterschrift<br />
<strong>Stifter</strong>gemeinschaft Beirat<br />
Stiftung 1 Stiftung 2<br />
Stiftung 3 Stiftung 4<br />
Stiftung 5<br />
Stiftung 6<br />
Altenpflegestiftung<br />
Stiftung 7 Stiftung 8<br />
Stiftung 9 Stiftung 10<br />
100 % Anteile<br />
Finanzierung<br />
gemeinnützigeUnternehmergesellschaft<br />
(UG)<br />
rat, bestehend aus Mitgliedern der Kommune <strong>und</strong> der Kirchengemeinde,<br />
berät die Geschäftsführung bei ihrer Arbeit.<br />
Die Rückmeldungen aus der Bevölkerung sind überaus<br />
positiv. Die Stiftung leistet über ihre operativ tätige Tochtergesellschaft<br />
einen weithin sichtbaren Beitrag <strong>für</strong> die Seniorenarbeit.<br />
Durch die vorbildliche Umsetzung des <strong>Stifter</strong>willens<br />
vor Ort konnten bereits eine ganze Reihe weiterer Stiftungsinteressierter<br />
gewonnen werden. Auch ist festzustellen,<br />
dass nicht alle Personen, die Hilfestellung durch die UG<br />
beziehen, auch finanziell bedürftig sind. Vielmehr befinden<br />
sich darunter auch potentielle <strong>Stifter</strong>, die das positive Stiftungshandeln<br />
selbst erfahren haben.<br />
Zusammenfassung: Die <strong>Stifter</strong>gemeinschaft der Sparkasse<br />
zeichnet sich durch ihre hohe Flexibilität aus. Über die Errichtung<br />
von Einzelstiftungen hinaus dient sie als Stiftungsplattform<br />
<strong>für</strong> Bürger- oder sonstige Förderstiftungen. Auch<br />
eine operative Umsetzung des <strong>Stifter</strong>willens lässt sich auf<br />
einfache Art <strong>und</strong> Weise verwirklichen. ◆<br />
Rechtsanwalt Horst Ohlmann ist<br />
Seniorpartner der Kanzlei Preißler<br />
Ohlmann & Partner Rechtsanwälte,<br />
Fürth. Der Öffentlichkeit ist er<br />
durch Fachpublikationen, Gutachten<br />
<strong>und</strong> zahlreiche Vorträge zu Stiftungsfragen<br />
bekannt. Er ist ferner<br />
ständiger Referent der DATEV eG<br />
<strong>für</strong> Veranstaltungen zur Fortbildung von Steuerberatern<br />
im Stiftungszivil- <strong>und</strong> -steuerrecht. Neben seiner Beratungstätigkeit<br />
<strong>für</strong> <strong>Stifter</strong> in rechtlichen <strong>und</strong> steuerlichen<br />
Fragen hinaus hat er als Vorstandsvorsitzender der DT<br />
Deutsche Stiftungstreuhand AG umfangreiche Erfahrung<br />
in der Verwaltung von <strong>Stiftungen</strong>.<br />
� www.proh.de
Foto: Laureus<br />
Foto: Carsten Sander<br />
Foto: Andreas Schwarze<br />
Personalien<br />
Ralf Schumacher<br />
Der DTM-Pilot <strong>und</strong> ehemalige Formel 1 Fahrer<br />
Ralf Schumacher wurde zum Laureus-Botschafter<br />
der Sport for Good Fo<strong>und</strong>ation Deutschland<br />
ernannt. Er unterstützt so die Stiftung, sozial benachteiligte<br />
Kinder <strong>und</strong> Jugendliche mit Hilfe<br />
von Sport in ein besseres Leben zu führen. Ralf<br />
Schumacher fuhr in der DTM Saison 2011 einen<br />
Hannes Jaenicke<br />
Der Karl Kübel Preis 2011 gewinnt durch Hannes<br />
Jaenicke einen weiteren bekannten Unterstützer.<br />
Der deutsche Buchautor <strong>und</strong> Schauspieler<br />
widmet sich bereits dem Umwelt- <strong>und</strong> Naturschutz<br />
<strong>und</strong> erkennt, dass langfristiges Denken<br />
von größerer Wichtigkeit ist, als das Streben nach<br />
schnellem Profit. Der diesjährige Karl Kübel<br />
Prof. Dr. Friedrich Eisenbrand<br />
Prof. Dr. Friedrich Eisenbrand, deutscher Mathematiker<br />
<strong>und</strong> Informatiker wurde 2011 auf Empfelung<br />
der Technischen Universität Berlin <strong>und</strong><br />
des Konrad-Zuse-Zentrums <strong>für</strong> Informationstechnik<br />
berlin mit der Alexander von Humboldt Professur<br />
ausgezeichnet <strong>und</strong> soll künftig helfen Berlin<br />
als führenden Mathematikstandort zu stärken.<br />
Prof. Dr. Eisenbrand gilt als einer der führenden<br />
Wissenschaftler auf dem Gebiet der Ganzzahli-<br />
Ulrich Wickert<br />
B<strong>und</strong>esentwicklungsminister Dirk Niebel hat den<br />
Walter-Scheel-Preis <strong>für</strong> Engagement in der Entwicklungszusammenarbeit<br />
an das Kinderhilfswerk<br />
Plan <strong>und</strong> sein Kuratoriumsmitglied Ulrich<br />
Wickert verliehen. Der Preis ehrt den großen ehrenamtlichen<br />
Einsatz des Journalisten <strong>und</strong> die<br />
besonderen Verdienste des Kinderhilfswerks. Sie<br />
haben die Lebensbedingungen vieler Mädchen<br />
<strong>und</strong> Jungen nachhaltig verbessert <strong>und</strong> das öffentliche<br />
Bewusstsein <strong>für</strong> eine notwendige partnerschaftliche<br />
Zusammenarbeit von Industrie- <strong>und</strong><br />
Entwicklungsländern gefördert. „Ulrich Wickert<br />
zeigt, wie Armut nachhaltig bekämpft werden<br />
Laureus AMG Mercedes C-Klasse <strong>und</strong> konnte<br />
mit diesem Engagement Aufmerksamkeit auf die<br />
Laureus Sport for Good Stiftung lenken. Hier<strong>für</strong><br />
zeichneten ihn im Jahr 2010 die weltweiten<br />
Partner der Laureus Sport for Good Stiftung<br />
Deutschland / Österreich mit dem Ehrenpreis<br />
aus. ◆<br />
� www.laureus.de<br />
Preis unter dem Motto „Macht uns stark! – Familien<br />
lernen Zukunft“ wird in Kooperation mit<br />
der Deutschen UNESCO-Kommission e. V. an bis<br />
zu drei herausragende Projekte <strong>und</strong> Initiativen<br />
verliehen, die Kinder <strong>und</strong> deren Familien dabei<br />
unterstützen, sich Kompetenzen <strong>und</strong> Kenntnisse<br />
anzueignen, die <strong>für</strong> die Gestaltung einer zukunftsfähigen<br />
Welt notwendig sind. ◆<br />
� www.karlkuebelpreis.de<br />
gen Linearen Optimierung <strong>und</strong> legte sein Diplom<br />
in Informatik 1997 an der Universität Saarbrücken<br />
ab. Nach seiner Promotion im Jahr 2000<br />
erhielt seine Dissertation die Otto-Hahn-Medaille<br />
der Max-Planck-Gesellschaft. Bevor er 2005 Professor<br />
<strong>für</strong> Informatik an der Technischen Universität<br />
Dortm<strong>und</strong> wurde, machte er als Gastprofessor<br />
am Indian Institute of Technology in Delhi<br />
Station <strong>und</strong> ist seit 2008 Professor an der École<br />
polytechnique fédérale de Lausanne. ◆<br />
� www.humboldt-fo<strong>und</strong>ation.de<br />
kann <strong>und</strong> motiviert viele Menschen zum Engagement,“<br />
so B<strong>und</strong>espräsident a. D. Walter Scheel.<br />
Ulrich Wickert unterstützt Plan Deutschland<br />
seit 1995. Aus aktuellem Anlass gründete er die<br />
„Ulrich Wickert Stiftung“ unter dem Dach der<br />
„Stiftung Hilfe mit Plan“. Sie wird einen Preis an<br />
Journalisten vergeben, die sich mit ihrer Berichterstattung<br />
besonders <strong>für</strong> die Rechte von Mädchen<br />
in den 48 Plan-Partnerländern eingesetzt<br />
haben. Ulrich Wickert meint: „Für mich ist es ein<br />
großes Glück, Kindern in ärmeren Ländern helfen<br />
zu können. Die Auszeichnung ist ein schöner<br />
Anlass, mein Engagement durch die Gründung<br />
der „Ulrich Wickert Stiftung“ zu vertiefen. ◆<br />
� www.plan-deutschland.de
Ihr Partner <strong>für</strong> Stiftungsberatung <strong>und</strong> -verwaltung<br />
Wir begleiten Privatpersonen, Unternehmen, Sparkassen<br />
<strong>und</strong> Banken, Kommunen <strong>und</strong> gemeinnützige Einrichtungen<br />
bei der Realisierung ihrer Stiftungsidee.<br />
Die Verwaltung zahlreicher <strong>Stiftungen</strong> im Auftrag von<br />
Sparkassen, Kommunen <strong>und</strong> gemeinnützigen Einrichtungen<br />
zeugt von unserer Kompetenz.<br />
Vereinbaren Sie einen unverbindlichen Gesprächstermin.<br />
DT Deutsche Stiftungstreuhand AG<br />
Alexanderstraße 26<br />
90762 Fürth<br />
Telefon (0911) 740 76 80<br />
Telefax (0911) 740 76 86<br />
info@stiftungstreuhand.com<br />
www.stiftungstreuhand.com