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Sport am Sonntag<br />
Sonntag,6.November 2011<br />
HSV-Aufholjagd<br />
<strong>als</strong> Geschenk an<br />
Uwe Seeler<br />
Hanseaten erkämpfen 2:2 in Leverkusen<br />
LEVERKUSEN. Der Hamburger<br />
SV hat seinem ehemaligen<br />
Präsidenten Uwe Seeler immerhin<br />
noch ein kleines Geschenk<br />
gemacht. Am 75. Geburtstag<br />
des Ehrenspielführers<br />
der deutschen Fußball-<br />
Nationalmannschaft erreichte<br />
der B<strong>und</strong>esliga-Dino nach einem<br />
0:2-Rückstand <strong>und</strong> einer<br />
fürchterlichen ersten halben<br />
St<strong>und</strong>e im vierten Spiel unter<br />
Thorsten Fink noch ein verdientes<br />
2:2 (1:2) bei Bayer<br />
Leverkusen.<br />
Während der HSV unter seinem<br />
neuen Trainer <strong>und</strong> Hoffnungsträger<br />
Fink ungeschlagen<br />
blieb, erlitt der Vizemeister<br />
vier Tage nach dem 1:3 in<br />
der Champions League beim<br />
FC Valencia einen weiteren<br />
Rückschlag <strong>und</strong> hinkt seinen<br />
hohen Ansprüchen in der<br />
Meisterschaft hinterher.<br />
André Schürrle (6.) <strong>und</strong> Nationalmannschafts-Kollege<br />
Lars Bender (20.) hatten Bayer<br />
vor 30 210 Zuschauern in<br />
der ausverkauften BayArena<br />
2:0 in Führung geschossen,<br />
ehe Heiko Westermann (34.)<br />
mit dem Anschlusstreffer eine<br />
zunächst einseitige Begegnung<br />
wieder spannend machte.<br />
Marcell Jansen gelang in<br />
der 58. Minute der Ausgleich<br />
für die Gäste, die unter Fink<br />
allerdings noch keinen B<strong>und</strong>esligasieg<br />
verbuchen konnte.<br />
Immerhin schaffte der<br />
HSV nach 109 Spielen wieder<br />
das Kunststück, einen 0:2-<br />
Rückstand in der B<strong>und</strong>esliga<br />
wettzumachen.<br />
Die Führung für die Werkself<br />
resultierte aus einem direkt<br />
verwandelten Freistoß<br />
von Schürrle aus r<strong>und</strong> 35 Metern,<br />
der allerdings noch von<br />
Dennies Diekmeier mit dem<br />
Kopf leicht abgefälscht wurde,<br />
sodass HSV-Torwart Jaroslav<br />
Drobny chancenlos<br />
war. Der starke Nation<strong>als</strong>pieler<br />
bereitete dann in der 20.<br />
Minute auch den zweiten<br />
Treffer von Bender vor, der<br />
seinen ersten Saisontreffer<br />
bejubelte. In der 31. Minute<br />
besaß der Ex-Mainzer Schürrle<br />
eine weitere Chance zur<br />
Resultatserhöhung. Wie aus<br />
dem Nichts gelang dann Westermann<br />
das 1:2, wonach sich<br />
der HSV wie verwandelt präsentierte.<br />
Vor 30 000 Zuschauern<br />
machten die Gäste<br />
nach Wiederanpfiff mächtig<br />
Druck <strong>und</strong> stellten die wackelige<br />
Bayer-Abwehr vor einige<br />
Probleme. Bayer verlegte sich<br />
aufs Kontern <strong>und</strong> hatte durch<br />
Ballack <strong>und</strong> Kießling auch gute<br />
Möglichkeiten, ehe Jansen<br />
für die Gäste traf.<br />
Beste Leverkusener waren<br />
Schürrle, Ballack <strong>und</strong> Bender,<br />
die allerdings nur phasenweise<br />
ihr Können aufblitzen ließen.<br />
Beim HSV konnten<br />
Guerrero <strong>und</strong> Gökhan Töre<br />
auf sich aufmerksam<br />
machen. � sid<br />
Leverkusens Simon Rolfes (r.) kämpft mit Hamburgs Gökhan Töre<br />
um den Ball. Foto dapd<br />
MarioGötze trafbeim5:1 gegen den VfLWolfsburgzweiMal.Erwar gestern einerder besten<br />
Spieler bei Borussia Dortm<strong>und</strong>. Fotos(2) dapd<br />
DORTMUND. Von Kräfteverschleiß<br />
keine Spur, auch das siebte Spiel<br />
binnen 23 Tagen absolvierte Borussia<br />
Dortm<strong>und</strong> mit Bravour <strong>und</strong><br />
ist in der B<strong>und</strong>esliga seit nunmehr<br />
sechs Spielen ungeschlagen. Auch<br />
gegen den VfL Wolfsburg gewann<br />
der deutsche Meister hochverdient<br />
mit 5:1 (2:0) <strong>und</strong> festigte am<br />
12. Spieltag seine Position in der<br />
Spitzengruppe in der Tabelle.<br />
Die Niedersachsen bestätigten<br />
einmal mehr ihre Auswärtsschwäche<br />
<strong>und</strong> drohen nach der<br />
insgesamt siebten Saisonniederlage<br />
in die Abstiegsregionen abzurutschen.<br />
Nation<strong>als</strong>pieler Mario Götze<br />
mit seinem dritten <strong>und</strong> vierten<br />
Saisontreffer (12./78.), Shinji Ka-<br />
Dortm<strong>und</strong> in der Erfolgsspur<br />
BVB schickt den VfL Wolfsburg mit 5:1 nach Hause <strong>und</strong> bleibt auf Tuchfühlung zur Tabellenspitze<br />
gawa (Foto, 45.), Sven Bender<br />
(61.) <strong>und</strong> Robert Lewandowski<br />
mit Liga-Tor Nummer acht (67.)<br />
machten vor 80 720 Zuschauern<br />
in der ausverkauften Dortm<strong>und</strong>er<br />
Arena den fünften Heimsieg<br />
der Westfalen perfekt. Für den<br />
VfL traf lediglich Alexander Hleb<br />
(60.).<br />
Vier Tage nach dem wichtigen<br />
1:0 in der Champions League gegen<br />
Olympiakos Piräus dauerte<br />
es etwa zehn Minuten, ehe sich<br />
die Borussia auf das Forechecking<br />
der Wolfsburger eingestellt<br />
hatte. Dennoch bot sich Kagawa<br />
die erste Möglichkeit, <strong>als</strong> er in<br />
der 8. Minute völlig freistehend<br />
den Ball nicht richtig traf <strong>und</strong><br />
diesen weit über das VfL-Gehäuse<br />
auf die Tribüne jagte.<br />
Für eine Schrecksek<strong>und</strong>e sorgte<br />
auf der Gegenseite Chris mit einem<br />
Kopfball aus sieben Metern<br />
in die Arme von Roman Weidenfeller.<br />
Im Gegenzug nutzte Götze<br />
die erste Unkonzentriertheit in<br />
der Gäste-Abwehr mit einem präzisen<br />
Flachschuss aus spitzem<br />
Winkel zum 1:0.<br />
In der Folge erhöhte der BVB<br />
den Angriffsdruck <strong>und</strong> provozierte<br />
Unachtsamkeiten in der VfL-<br />
Defensive, die nur mit viel Glück<br />
einige brisante Situationen<br />
schadlos überstand. Nach dem<br />
Führungstor hatte Dortm<strong>und</strong><br />
endgültig die Kontrolle über das<br />
Spiel, weitere Treffer lagen in der<br />
Luft. Pech hatte Kevin Großkreutz<br />
(31.), der allein auf VfL-<br />
Keeper Diego Benaglio zulief,<br />
»Es ist schon<br />
irgendwie unfassbar.«<br />
aber den Ball<br />
um Zentimeter<br />
am Pfosten vorbeischoss,ebenso<br />
wie Mario<br />
Mandzukic auf<br />
der Gegenseite<br />
bei einem der<br />
wenigen Entlastungsangriffe<br />
der Niedersachsen.<br />
Trainer Jürgen<br />
Klopp ließ beim BVB erneut rotieren.<br />
Nachdem sich Sven Bender<br />
einsatzbereit zurückgemeldet<br />
hatte <strong>und</strong> mit dem 18 Jahre alten<br />
Moritz Leitner in dessen erstem<br />
B<strong>und</strong>esligaspiel von Beginn an<br />
die Doppelsechs vor der Abwehrkette<br />
bildete, saß Kapitän Sebas-<br />
Stefan Bradl, neuer Moto2-Champion<br />
tian Kehl auf der Bank. Bei den<br />
„Wölfen“ fehlten weiterhin die<br />
verletzten Thomas Hitzlsperger<br />
<strong>und</strong> Srdjan Lakic.<br />
Nach der Halbzeitpause scheiterte<br />
zunächst Großkreutz <strong>und</strong><br />
Robert Lewandowski an Benaglio,<br />
bevor der eingewechselte<br />
Hleb mit dem Anschlusstreffer<br />
aus heiterem Himmel bei den<br />
Gästen für Hoffnung sorgte.<br />
Doch die Antwort gab der BVB<br />
mit dem Doppelschlag von Bender<br />
<strong>und</strong> Lewandowski sowie dem<br />
zweiten Treffer von Götze.<br />
Götze, Leitner <strong>und</strong> Kagawa waren<br />
die besten Dortm<strong>und</strong>er. Allenfalls<br />
Torhüter Benaglio <strong>und</strong><br />
Christian Träsch verdienten sich<br />
bei den enttäuschenden Wolfsburgern<br />
die Bestnoten. � sid<br />
Anzeigenannahme:0251/ 4184660, www.kus-muenster.de<br />
Werder Bremen<br />
jagt die<br />
Bayern<br />
3:2-Sieg gegen Köln / Pizarro trifft drei Mal<br />
BREMEN. Mit drei Toren des<br />
herausragenden Claudio Pizarro<br />
hat „Jäger“ Werder Bremen<br />
den Spitzenreiter Bayern<br />
München wieder direkt ins<br />
Visier genommen. Die Hanseaten<br />
bezwangen am 12.<br />
Spieltag den 1. FC Köln nach<br />
0:2-Rückstand am Ende in<br />
doppelter Überzahl mit 3:2<br />
(0:2)– nur noch zwei Punkte<br />
trennen Werder vom FC Bayern,<br />
der erst am Sonntag<br />
beim FC Augsburg antreten<br />
muss. Pizarro drehte das<br />
Spiel mit seinen Treffern in<br />
der 49., 54. <strong>und</strong> 86. Minute<br />
im Alleingang. Es waren seine<br />
Saisontore neun bis elf.<br />
Das schnelle Führungstor<br />
für die Gäste hatte die Norddeutschen<br />
aus dem Konzept<br />
gebracht. Bereits in der dritten<br />
Minute gewann Christian<br />
Clemens ein Kopfballduell gegen<br />
den schlecht postierten<br />
Lukas Schmitz <strong>und</strong> überwand<br />
Werder-Torhüter Tim Wiese<br />
aus sieben Metern Entfernung.<br />
Ausgangspunkt dieser<br />
Szene war ein Ballverlust von<br />
Pizarro im Mittelfeld.<br />
Sek<strong>und</strong>en vor dem Pausenpfiff<br />
erhöhte Lukas Podolski<br />
mit seinem neunten Saisontreffer<br />
auf 2:0 für Köln. Der<br />
Nation<strong>als</strong>pieler schloss einen<br />
Konter mustergültig ab, indirekt<br />
unterstützt von den Bremern,<br />
die nach einem vermeintlichen<br />
Foulspiel an Aaron<br />
Hunt auf einen Pfiff von<br />
Schiedsrichter Michael Weiner<br />
aus Giesen warteten <strong>und</strong><br />
das Spielen praktisch einstellten.<br />
Für den Umschwung nach<br />
Wiederbeginn sorgte dann Pizarro.<br />
In der 49. Minute gelang<br />
dem Peruaner der Anschlusstreffer,<br />
fünf Minuten<br />
später verwandelte er einen<br />
Foulelfmeter, Saisontor Nummer<br />
zehn für den Südamerikaner.<br />
Dieser Strafstoß resultierte<br />
aus einer unfairen Attacke<br />
von Henrique Sereno, der<br />
Innenverteidiger musste daraufhin<br />
den Platz verlassen.<br />
In doppelter Überzahl<br />
musste der FC am Ende spielen,<br />
nachdem Ammar Jemal<br />
in der 78. Minute verletzt<br />
vom Platz getragen worden<br />
war – die Abwehr hielt dem<br />
Bremer Sturmlauf einige Minuten<br />
stand, dann kam wieder<br />
Pizarro <strong>und</strong> drückte den<br />
Ball zum Werder-Siegtor über<br />
die Linie.<br />
Vor der Partie war der langjährige<br />
Werder-Kapitän Torsten<br />
Frings offiziell verabschiedet<br />
worden. Der Ex-Nation<strong>als</strong>pieler<br />
hatte im vergangenen<br />
Sommer bei den Grün-Weißen<br />
keinen neuen Vertrag erhalten,<br />
daraufhin wechselte<br />
der 34-Jährige nach Toronto<br />
in die Major League Soccer.<br />
Bis zum Beginn der neuen<br />
Saison in Nordamerika wird<br />
sich Frings bei der U19 der<br />
Bremer fithalten. � sid<br />
Kölns Lukas Podolski kämpft sich mit dem Ball gegen einige<br />
Bremer durch.Erschossdas 2:0. Foto dapd