Dollen- Bruch 25 - Crefelder Ruder-Club 1883 eV

dass wir vollkommen vergaßen, unsere
Geschwindigkeit zu reduzieren und in den
Streckenschlag überzugehen. So machten wir
uns daran, immer wieder von unserem Steuermann
Stefan Lier angepeitscht, einen Achter
nach dem anderen zu überholen. Immer wieder
waren Zwischenspurts nötig, da der Platz unter
den Brücken (insgesamt 6) teilweise nur für
einen Achter reichte.
Angepeitscht vom Steuermann
So kam es dann auch, dass wir nach etwa 2/3
der Strecke schon deutlich erschöpfter waren, als
wir uns das eigentlich vorgestellt hatten. Aber
Stefan und der Schlagmann Philip Oppermann
(Neuss) ließen uns keine Ruhe. Immer gab es
ein Boot, das unbedingt noch überholt werden
musste oder eine Gruppe von Zuschauern, die
speziell nur uns anfeuerte, so dass die Strecke
wie im Flug verging.
Nach der letzten Kurve motivierte Stefan uns mit
dem Satz „Männer, es sind nur 200m und vor
uns liegen noch vier Boote, die ich bis zum Ziel
überholen will!!!!“. Ich zählte die Schläge mit (für
200m braucht man maximal 30 Schläge). Als ich
bei 40 angekommen war, wurde mir schwarz vor
Augen, und Stefan fing an die letzten 20 Schläge
runterzuzählen!
Dollenbruch 25
Über uns schwebte ein Kamerahubschrauber,
die Zuschauer machten einen Höllenlärm und wir
kämpften uns die letzten Meter bis ins Ziel. Ich
hätte den Stefan umbringen können. Aber wir
haben die anderen Boote noch überholt – jawollll!
Und dann das Ergebnis...
Nach einer längeren Pause ruderten wir ganz
langsam wieder zurück zum Start, gespannt
unser Ergebnis zu erfahren. Dann die
Ernüchterung: der Computer war ausgefallen,
und die Ergebnisse würden erst am nächsten
Tag zu erfahren sein. Wir freuten uns über unser
Rennen und tranken am Abend das ein oder
andere Bier auf den amerikanischen Rudersport.
Am Sonntag fanden wir das Ergebnis im Internet:
Platz 2 für den Homberger RK „Germania“.