29.10.2015 Aufrufe

Soroptimist Österreich - Journal 03-2015

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wohnerinnen und Einwohner an.<br />

Wir vom Club Salzburg Nova wollten<br />

der „Saletti-Dominanz“ etwas entgegensetzen<br />

und initiierten daher einen<br />

Stand für das Ehrenamt, den wir aus<br />

eigenen Mitteln mit zwei Studentinnen<br />

betrieben.<br />

Das spielpädagogische Angebot erstreckte<br />

sich von Basteleien über Aufklärungsarbeit<br />

und Recherche bis zum<br />

Spendensammeln für minderjährige,<br />

unbegleitete Flüchtlinge im Clearing<br />

House Salzburg. Die Saletti wurden<br />

von zwei privaten Sponsoren in Euro<br />

umgewechselt.<br />

Die Erfahrungen, die beide Studentinnen<br />

in der Arbeit mit den Kindern<br />

machten, erschreckten uns zunächst.<br />

Die Idee, ehrenamtlich, also ohne Salettis<br />

einzuheimsen, zu arbeiten, wurde<br />

von den Kindern mit gelindem Entset-<br />

Fotowettbewerb von SI Europe<br />

zen quittiert. Der Vorschlag, im Rahmen<br />

einer Recherche etwas zu lesen,<br />

wurde mit Äußerungen wie: „Lesen ist<br />

nur was für Looser“ und Ähnlichem<br />

abgelehnt. Zu bezahltem Spendensammeln<br />

fanden sich die Kinder allerdings<br />

gerne bereit. Bald wurde es allerdings<br />

nötig, die Sammlerinnen und Sammler<br />

mit Sammelausweisen auszurüsten, da<br />

einige Kinder begonnen hatten, Spenden<br />

in die eigene Tasche zu sammeln.<br />

Dass eine spielende Kindergesellschaft<br />

Spiegel der Erwachsenengesellschaft ist<br />

und auch deren unerfreuliche Seiten<br />

spiegelt, machte uns traurig und führte<br />

zu intensivem Reflektieren unseres Projektes.<br />

Kritisch zu vermerken scheint<br />

uns, dass eine Gesellschaft, in der das<br />

Verdienen dominiert, auch Verdienen<br />

um jeden Preis und mithin die Gefahr<br />

der Gier in sich trägt. Ob das die Intention<br />

der Veranstalter und besonders<br />

der zahlreichen Sponsoren ist, sei dahingestellt.<br />

Andererseits mussten wir<br />

uns eingestehen, dass die Kinderstadt<br />

wohl nicht die richtige Plattform für<br />

dieses Projekt zur Bewusstseinsbildung<br />

ist, da eben der Spaß am Verdienen<br />

gerade für Kinder, die sonst kaum die<br />

Möglichkeit haben, Geld zu erwerben,<br />

natürlich groß ist. Ohne Salettis ist der<br />

Zugang zu allen sonstigen Leistungen<br />

der Kinderstadt, wie zB der Kulinarik,<br />

verwehrt. Zudem zeigte sich, dass die<br />

meisten Kinderstadteinwohnerinnen<br />

und –einwohner im Volksschulalter<br />

sind, und damit deren Erlebnishorizont<br />

für das Begreifen der Not anderer<br />

und damit der Sinnhaftigkeit des Ehrenamtes<br />

- eigentlich wünschenswerter<br />

Weise - noch nicht gegeben ist.<br />

In Summe sind wir gerade wegen der<br />

Erfahrungen, die dieses Projekt uns als<br />

Club gebracht hat, sehr zufrieden und<br />

auch der zweite Zweck, die finanzielle<br />

Unterstützung für jugendliche Flüchtlinge,<br />

erfüllte sich voll und ganz. Die<br />

Minisalzburgerinnen und –salzburger<br />

erwiesen sich als sehr spendenfreudig.<br />

Von ihren mühsam verdienten Salettis<br />

trennten sie sich gerne für die gute Sache<br />

und spendeten in Summe 10.000<br />

Salettis. So konnten wir dem Clearing<br />

House Salzburg einen Scheck in Höhe<br />

von 2.000 Euro übergeben.<br />

Auch für die beiden Studentinnen gab<br />

es ein Trostpflaster, als gegen Ende der<br />

Aktion ein Geschwisterpaar zum Stand<br />

kam und die Arbeit der beiden Mädchen<br />

mit Feuereifer aufgriff und sich<br />

mit folgenden Worten bedankte:<br />

„Das ist der wichtigste Stand hier.<br />

Wenn wir den früher gefunden hätten,<br />

hätten wir gar nichts anders mehr machen<br />

wollen.“<br />

Christine Peer-Valenta,<br />

Mit dem Leitthema<br />

„With your Eyes only“<br />

(Durch soroptimistische Augen betrachtet)<br />

wurden beim 2. Fotowettbewerb<br />

der Europäischen Föderation<br />

2014/15 nahezu 90 Fotos eingereicht.<br />

Zum Föderationsthema 2013-<strong>2015</strong><br />

„<strong>Soroptimist</strong>‘s go green“ von Past Föderationspräsidentin<br />

Ulla Madsen<br />

passend konnten Sorores kreativ zu<br />

folgenden Themen „bildhaft Stellung<br />

nehmen“.<br />

a) Frauen und Mädchen sichern eine<br />

nachhaltige Zukunft<br />

b) Frauen und Mädchen unterstützen<br />

gesunde Ernährung<br />

c) Frauen und Mädchen fördern das<br />

Bewusstsein über den Klimawandel<br />

Diese Themen waren nicht nur für<br />

die Photographinnen eine Herausforderung,<br />

sondern auch für die internationale<br />

Jury, die unter der Leitung<br />

von Christine Peer, Past PD/SIE,<br />

die besten Fotos küren mussten. Die<br />

schönsten Fotos passten teils zu mehr<br />

als einem Thema und die Auswahl fiel<br />

sehr schwer. Dank gilt den Clubs Graz,<br />

Hermagor, Melk Colomania, St.Veit<br />

und Spittal/Millstättersee für 11 sehr<br />

eindrucksvolle Fotos, die von ihnen<br />

eingereicht worden waren. Alle Bilder<br />

können im internen Bereich von der<br />

Website: www.soroptimisteurope.org<br />

downgeladen werden.<br />

Wie bereits in der Juli Ausgabe des<br />

<strong>Journal</strong>s erwähnt, gab es 2 Preise für<br />

die Union.<br />

11

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