Soroptimist Österreich - Journal 03-2015
A Global Voice for Women
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wohnerinnen und Einwohner an.<br />
Wir vom Club Salzburg Nova wollten<br />
der „Saletti-Dominanz“ etwas entgegensetzen<br />
und initiierten daher einen<br />
Stand für das Ehrenamt, den wir aus<br />
eigenen Mitteln mit zwei Studentinnen<br />
betrieben.<br />
Das spielpädagogische Angebot erstreckte<br />
sich von Basteleien über Aufklärungsarbeit<br />
und Recherche bis zum<br />
Spendensammeln für minderjährige,<br />
unbegleitete Flüchtlinge im Clearing<br />
House Salzburg. Die Saletti wurden<br />
von zwei privaten Sponsoren in Euro<br />
umgewechselt.<br />
Die Erfahrungen, die beide Studentinnen<br />
in der Arbeit mit den Kindern<br />
machten, erschreckten uns zunächst.<br />
Die Idee, ehrenamtlich, also ohne Salettis<br />
einzuheimsen, zu arbeiten, wurde<br />
von den Kindern mit gelindem Entset-<br />
Fotowettbewerb von SI Europe<br />
zen quittiert. Der Vorschlag, im Rahmen<br />
einer Recherche etwas zu lesen,<br />
wurde mit Äußerungen wie: „Lesen ist<br />
nur was für Looser“ und Ähnlichem<br />
abgelehnt. Zu bezahltem Spendensammeln<br />
fanden sich die Kinder allerdings<br />
gerne bereit. Bald wurde es allerdings<br />
nötig, die Sammlerinnen und Sammler<br />
mit Sammelausweisen auszurüsten, da<br />
einige Kinder begonnen hatten, Spenden<br />
in die eigene Tasche zu sammeln.<br />
Dass eine spielende Kindergesellschaft<br />
Spiegel der Erwachsenengesellschaft ist<br />
und auch deren unerfreuliche Seiten<br />
spiegelt, machte uns traurig und führte<br />
zu intensivem Reflektieren unseres Projektes.<br />
Kritisch zu vermerken scheint<br />
uns, dass eine Gesellschaft, in der das<br />
Verdienen dominiert, auch Verdienen<br />
um jeden Preis und mithin die Gefahr<br />
der Gier in sich trägt. Ob das die Intention<br />
der Veranstalter und besonders<br />
der zahlreichen Sponsoren ist, sei dahingestellt.<br />
Andererseits mussten wir<br />
uns eingestehen, dass die Kinderstadt<br />
wohl nicht die richtige Plattform für<br />
dieses Projekt zur Bewusstseinsbildung<br />
ist, da eben der Spaß am Verdienen<br />
gerade für Kinder, die sonst kaum die<br />
Möglichkeit haben, Geld zu erwerben,<br />
natürlich groß ist. Ohne Salettis ist der<br />
Zugang zu allen sonstigen Leistungen<br />
der Kinderstadt, wie zB der Kulinarik,<br />
verwehrt. Zudem zeigte sich, dass die<br />
meisten Kinderstadteinwohnerinnen<br />
und –einwohner im Volksschulalter<br />
sind, und damit deren Erlebnishorizont<br />
für das Begreifen der Not anderer<br />
und damit der Sinnhaftigkeit des Ehrenamtes<br />
- eigentlich wünschenswerter<br />
Weise - noch nicht gegeben ist.<br />
In Summe sind wir gerade wegen der<br />
Erfahrungen, die dieses Projekt uns als<br />
Club gebracht hat, sehr zufrieden und<br />
auch der zweite Zweck, die finanzielle<br />
Unterstützung für jugendliche Flüchtlinge,<br />
erfüllte sich voll und ganz. Die<br />
Minisalzburgerinnen und –salzburger<br />
erwiesen sich als sehr spendenfreudig.<br />
Von ihren mühsam verdienten Salettis<br />
trennten sie sich gerne für die gute Sache<br />
und spendeten in Summe 10.000<br />
Salettis. So konnten wir dem Clearing<br />
House Salzburg einen Scheck in Höhe<br />
von 2.000 Euro übergeben.<br />
Auch für die beiden Studentinnen gab<br />
es ein Trostpflaster, als gegen Ende der<br />
Aktion ein Geschwisterpaar zum Stand<br />
kam und die Arbeit der beiden Mädchen<br />
mit Feuereifer aufgriff und sich<br />
mit folgenden Worten bedankte:<br />
„Das ist der wichtigste Stand hier.<br />
Wenn wir den früher gefunden hätten,<br />
hätten wir gar nichts anders mehr machen<br />
wollen.“<br />
Christine Peer-Valenta,<br />
Mit dem Leitthema<br />
„With your Eyes only“<br />
(Durch soroptimistische Augen betrachtet)<br />
wurden beim 2. Fotowettbewerb<br />
der Europäischen Föderation<br />
2014/15 nahezu 90 Fotos eingereicht.<br />
Zum Föderationsthema 2013-<strong>2015</strong><br />
„<strong>Soroptimist</strong>‘s go green“ von Past Föderationspräsidentin<br />
Ulla Madsen<br />
passend konnten Sorores kreativ zu<br />
folgenden Themen „bildhaft Stellung<br />
nehmen“.<br />
a) Frauen und Mädchen sichern eine<br />
nachhaltige Zukunft<br />
b) Frauen und Mädchen unterstützen<br />
gesunde Ernährung<br />
c) Frauen und Mädchen fördern das<br />
Bewusstsein über den Klimawandel<br />
Diese Themen waren nicht nur für<br />
die Photographinnen eine Herausforderung,<br />
sondern auch für die internationale<br />
Jury, die unter der Leitung<br />
von Christine Peer, Past PD/SIE,<br />
die besten Fotos küren mussten. Die<br />
schönsten Fotos passten teils zu mehr<br />
als einem Thema und die Auswahl fiel<br />
sehr schwer. Dank gilt den Clubs Graz,<br />
Hermagor, Melk Colomania, St.Veit<br />
und Spittal/Millstättersee für 11 sehr<br />
eindrucksvolle Fotos, die von ihnen<br />
eingereicht worden waren. Alle Bilder<br />
können im internen Bereich von der<br />
Website: www.soroptimisteurope.org<br />
downgeladen werden.<br />
Wie bereits in der Juli Ausgabe des<br />
<strong>Journal</strong>s erwähnt, gab es 2 Preise für<br />
die Union.<br />
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