Spökenkieker Ausgabe 292

38
Benefizkonzert VoiceCappella:
Popchor „ersingt“ 2.250 Euro für Flüchtlingshilfe
Vorsitzender Elpers dankt Besuchern für großzügige Spenden – „Aktion Kleiner Prinz“ spürt Motivationsschub für ihre Arbeit
Warendorf. Einen Scheck über
2.250 Euro überreichte gestern
Abend der Warendorfer Popchor
VoiceCappella an Maria Mussaeus,
die Vorsitzende der „Aktion Kleiner
Prinz“. Der Chor unter der Leitung
von Thomas Michaelis hatte am
Sonntag in der Christuskirche in Warendorf
bei freiem Eintritt zu einem
Benefizkonzert eingeladen und für
die Flüchtlingshilfe um Spenden gebeten.
Das Geld soll dem „Kleinen
Prinzen“ in und um Warendorf helfen,
die Situation der Kriegsflüchtlinge
weiter zu verbessern. „Wir sind
den Gästen unseres Konzertes sehr
dankbar, dass sie so großzügig gespendet
haben“, zeigte sich Vereinsvorsitzender
Franz-Georg Elpers beeindruckt
von der Spendenbereitschaft
der rund 300 Konzertbesucherinnen
und -besucher, die die
Christuskirche fast aus allen Nähten
platzen ließen. Er überreichte den
Scheck mit der Bitte des Chores an
Maria Mussaeus, den ehrenamtlichen
Helferinnen und Helfern für ihren
wichtigen Einsatz in schwieriger
Zeit ausdrücklich zu danken.
Wie sich Elpers auch beim Pfarrer
der evangelischen Kirchengemeinde,
Herwig Behring, dafür bedankt
hatte, dass er die spontane
Idee des Chores zu diesem Benefizkonzert
so positiv aufgegriffen und
die Türen der Christuskirche für diesen
Zweck geöffnet hatte, würdigte
Mussaeus jetzt beim Probenabend
des Chores auch noch einmal die Initiative
der VoiceCappellaner. Es sei
nicht nur eine Freude gewesen, den
Spaß der Sängerinnen und Sänger
an der Musik und ein begeistertes
Publikum miterleben zu können. Die
Aktion insgesamt mit dem nicht zu
erwartenden großen Spendenerlös
bedeute auch für die Freiwilligen der
„Aktion Kleiner Prinz“ ordentlichen
moralischen Rückenwind für die anstehende
Arbeit. Solche positiven
Aktionen und das Gefühl, in der Arbeit
auch von anderen wie jetzt VoiceCappella
mitgetragen zu werden,
spornten an, diese Arbeit auch mit
Elan fortzusetzen. Genau diesen
Motivationsschub im Interesse des
Stärkens des humanitären Einsatzes
für die Flüchtlinge habe der Chor
auch im Auge gehabt, als er die
spontane Idee gefasst habe, dieses
Benefizkonzert zu organisieren, betonte
Elpers.
Technik außerhalb des Stundenplans
Gymnasiasten bauen bei der Kreishandwerkerschaft einen Motor
Schülerinnen und Schüler aus Warendorf und Telgte präsentieren stolz
den in einem Ferien-Workshop bei der Kreishandwerkerschaft gebauten
Sterling-Motor. (Mitte: KH-Geschäftsführer Günter Schrade; dritter von
links: Wilhelm Wagener; rechts: Ausbildungsmeister Georg Lehmkuhl)
Wer kennt nicht den Klassiker „Die
Feuerzangenbowle“ und Gymnasialprofessor
Bömmel mit der heute immer
nochgern zitierten Frage „Wat
is ne Dampfmaschin ?“ So wenig
sich seinerzeit die Pennäler für die
Antwort interessierten, so mangelt
es auch heute an technikaffinen
Schülern, die ihren Berufsweg im
Bereich von Technik und Naturwissenschaften
suchen. Dass Technik
nicht abstrakt, sondern zum Anfassen
und spannend ist, konnten nun
fünfzehn Schülerinnen und Schüler
der neunten Klassen des Gymnasiums
Laurentianum in Warendorf
und des Maria-Sybilla-Merian-Gymnasiums
in Telgte während der
Herbstferien bei der Kreishandwerkerschaft
in Warendorf ganz praxisnah
erleben.
In zwei Gruppen bauten die Nachwuchs-Maschinenbauer
und -Ingenieure
jeweils in einer Woche unter
Anleitung von Ausbildungsmeister
Georg Lehmkuhl und Wilhelm Wagener,
der das Projekt bei der Kreishandwerkerschaft
betreut, einen
Stirling-Motor. Bei diesem Heißluftmotor
handelt sich um eine Wärmekraftmaschine.
Um mechanische
Energie zu erzeugen, wird ein abgeschlossenes
Gas, in diesem Fall
Luft, von der Außenseite an zwei unterschiedlichen
Stellen im Wechsel
erhitzt und gekühlt. Dabei kann der
Betrieb des Stirlingmotors, dessen
Arbeitsprinzip auf einem geschlossenen
Kreisprozess beruht, mit jeder
beliebigen äußeren Wärmequelle
abgasfrei erfolgen.
Die Neuntklässler arbeiteten mit
großem Interesse und hoher Konzentration
mit und bewältigten die
ihnen gestellten Aufgaben mit viel
Geschick: Der Kühlzylinder wurde
gebohrt, das Gewinde geschnitten,
Pleuelstange und Schwungrad bearbeitet.
Handarbeit mit der Feile zur
Bearbeitung der Oberflächen war
dabei ebenso gefragt wie die Programmierung
und exakte Bedienung
von CNC-gesteuerten Bearbeitungsmaschinen.
„Über solche Auszubildende würde
sich jedes Unternehmen freuen“,
lobte deshalb auch Georg Lehmkuhl
die Jungen und Mädchen, die nach
fünf Tagen, ihren selbst gebauten
und vor allem auch funktionierenden
Stirling-Motor mit nach Hause
nehmen konnten. „So ein kleiner
Motor bewegt hoffentlich mehr als
die einfache Konstruktion es vermuten
lässt“, wünscht sich der Hauptgeschäftsführer
der Kreishandwerkerschaft
Steinfurt-Warendorf Frank
Tischer, der wie Günter Schrade, Geschäftsführer
für den Bildungsbereich,
die Schüler in der Werkstatt
Maria Mussaeus (M.) nahm jetzt aus den Händen von VoiceCappella-
Chorleiter Thomas Michaelis (l.) und Pfarrer Herwig Behring (r.) den
Scheck über 2.250 Euro für die „Aktion Kleiner Prinz“ in Empfang – und
der gesamte Chor freut sich über den Erfolg des Benefizkonzertes.
Schüler des Maria-Sybilla-Merian-Gymnasiums in Telgte präsentieren
stolz den in einem Ferien-Workshop bei der Kreishandwerkerschaft gebauten
Sterling-Motor. (Li. KH-Hauptgeschäftsführer Frank Tischner,
rechts hinten.: Wilhelm Wagener und Ausbildungsmeister Georg Lehmkuhl)
besuchte und sich über den Fortschritt
beim Motorbau informierte.
Mehr Spaß und Neugier an den
MINT-Berufen sollen bei den Schülern
geweckt werden, denn „wir
brauchen diese Fachkräfte für die
Zukunft“, so Tischner.
Gefördert wurde der Ferienkurs der
Schüler im Rahmen des zdi-BSO-
MINT-Projektes jeweils zur Hälfte
von der Regionaldirektion NRW der
Bundesagentur für Arbeit und dem
NRW-Wissenschaftsministerium,
die Koordination erfolgte durch das
zdi-Zentrum Kreis Warendorf. zdi –
Zukunft durch Innovation – ist eine
Gemeinschaftsoffensive des Landes
NRW zur Förderung des naturwissenschaftlich–technischen
Nachwuchses. Das Förderprogramm
soll Schülerinnen und Schülern
einen detaillierten Einblick aus
erster Hand in die MINT-Fächer (Mathematik,
Informatik, Naturwissenschaften
und Technik) ermöglichen
und damit die Neigung, einen Beruf
oder Studium im MINT-Bereich zu
ergreifen, wecken.
Weitere Informationen zum zdi und
den MINT-Berufen unter:
www.zdi-portal.de/netzwerk/dasist-zdi/