Gehörlos in Zürich
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andes für das <strong>Gehörlos</strong>enwesen SVG (heute Sonos) veröffentlicht. Der Vorstand des<br />
SGB DS und der Stiftungsrat der Stiftung TdG beschlossen die Zusammenarbeit für<br />
die Herausgabe e<strong>in</strong>er eigenen Zeitung für den SGB DS. Damit sollten eigene Aktivitäten<br />
direkt den <strong>Gehörlos</strong>en zugänglich und mit Öffentlichkeitsarbeit auf sich aufmerksam<br />
gemacht werden. Das Budget für e<strong>in</strong>e neue Herausgabe der SGB Nachrichten<br />
für den Schweiz. <strong>Gehörlos</strong>enbund und die Stiftung TdG fiel sehr bescheiden aus.<br />
Je Fr. 2’000.– leisteten der SGB DS und die Stiftung TdG für Druck- und Versandkosten.<br />
Die erste Nummer wurde im Oktober/November 1987 herausgegeben. Die Stiftung<br />
TdG übernahm diese Arbeit für zwei Jahre, so konnte der SGB DS se<strong>in</strong>e Arbeit aufbauen<br />
und sicherstellen. Ziel dieser Herausgabe war, die Verantwortung selbst <strong>in</strong> die<br />
Hand zu nehmen, die Identität der <strong>Gehörlos</strong>en von <strong>Gehörlos</strong>en selber aufzeigen zu<br />
lassen und die Ziele und Aktivitäten der <strong>Gehörlos</strong>enselbsthilfe den <strong>in</strong>teressierten Lesern<br />
ohne die Mitarbeit der <strong>Gehörlos</strong>enfachhilfe zu vermitteln. Doch dieser Anspruch des<br />
SGB löste bei der hörenden <strong>Gehörlos</strong>enfachhilfe grösste Aufregung aus. Besonders<br />
der Schweiz. Verband für das <strong>Gehörlos</strong>enwesen SVG, heute Sonos, sah se<strong>in</strong> eigenes<br />
Publikationsorgan bedroht. Verschiedene hörende <strong>Gehörlos</strong>enfachleute fanden es<br />
schlicht nutzlos, noch e<strong>in</strong>e weitere Zeitschrift zu lancieren. Sie glaubten bar jeder<br />
Sensibilität für die Anliegen der <strong>Gehörlos</strong>en, dass <strong>in</strong> der Verbandszeitschrift der <strong>Gehörlos</strong>enfachhilfe<br />
SVG die Anliegen der <strong>Gehörlos</strong>en genügend abgedeckt seien. Trotzdem<br />
hat sich die Selbsthilfe durchgesetzt und ist erfolgreich geblieben. Die SGB<br />
Nachrichten wurden zuerst durch die <strong>Gehörlos</strong>enorganisation «CRAL» <strong>in</strong> Genf gedruckt.<br />
Später wurden die SGBN <strong>in</strong> <strong>Zürich</strong> gedruckt und verschickt. Die SGBN haben sich<br />
bis heute durchgesetzt und heisst jetzt Visuell Plus. Daraus entwickelte sich e<strong>in</strong>e sehr<br />
<strong>in</strong>teressante Zusammenarbeit. Die Solidarität unter den <strong>Gehörlos</strong>en zwischen Genf<br />
und <strong>Zürich</strong> entwickelte sich grossartig. Der Erfahrungsaustausch begünstigte viele<br />
Projekte. Zuerst wurden <strong>in</strong> <strong>Zürich</strong> alle Druckvorlagen erstellt, dann mit der Bahn nach<br />
Genf transportiert und dort sofort gedruckt, gebunden und geschnitten. Dann wurden<br />
sie wieder zurück nach <strong>Zürich</strong> transportiert, alle Adressetiketten sofort aufgeklebt und<br />
gleich an die Post geliefert. Dies dauerte <strong>in</strong>sgesamt drei bis vier Tage. Dieser Prozedere<br />
fand alle zwei Monate statt. 38)<br />
47<br />
2. September 2003<br />
1. Deaf Slam <strong>in</strong> W<strong>in</strong>terthur.<br />
<strong>Gehörlos</strong>e Poeten erzählen Kurzgeschichten <strong>in</strong><br />
Gebärdensprache.<br />
1. Januar 2004<br />
Büro für die Gleichstellung von Menschen mit<br />
Beh<strong>in</strong>derungen nimmt se<strong>in</strong>e Arbeit auf.<br />
Im Gleichstellungsrat Egalité Handicap, nehmen<br />
der gehörlose Daniel Hadorn und der schwerhörige<br />
Michael Gebhard E<strong>in</strong>sitz.