Jahresbericht 07/08 - Kaufmännische Berufsschule Langenthal

12. «Ein Betonklotz mit versteckten Schönheiten» – ein Prüfungsaufsatz
Für die Lehrabschlussprüfungen 2008 für Kauffrau/Kaufmann (E-Profil) wurde u. a. folgendes
Thema vorgegeben:
Seit nunmehr fast einem Jahr besuchen Sie den Berufsschulunterricht im neuen Schulhaus.
Welche Stimmungen, Gedanken und Gefühle, die sich auf das Gebäude beziehen, kommen
dabei in Ihnen hoch? Schildern Sie die inneren und äusseren Eindrücke möglichst genau.
Gerne präsentieren wir nachfolgend die Textproduktion von Frau Eveline Zappa, K 3d:
Ein Betonklotz mit versteckten Schönheiten
Es ist der erste Schultag nach den Sommerferien 2007. Ein spezieller Tag, denn heute
werden meine Klassenkameraden und ich zum ersten Mal im neuen Kaufmännischen
Schulhaus in Langenthal büffeln.
Schon als ich mich mit meinen Kolleginnen im Zug über das aktuelle Thema unterhalte,
habe ich ein mulmiges Gefühl dabei. Den Bau der Berufsschule habe ich auf dessen
Webseite mitverfolgt und weiss folglich bereits einigermassen, wie es aussehen wird.
Leider haben mir schon diese Bilder nicht zugesagt… .
Inmitten meiner Gedanken stehen wir plötzlich vor der neuen Attraktion – vor unserem
neuen Schulhaus. Aber ehrlich gesagt sieht es weniger nach einem Haus, als nach
einem grauen Klotz aus Beton aus. Für einen Moment bleiben wir stehen, dann geht das
Getratsche los – wie sich das weibliche Wesen auszeichnet. In der Pause lauert jedoch
bereits das nächste Problem auf die nichtsahnenden KV-Lernenden: Wo um Himmels
Willen befinden sich die Toiletten? Nirgends findet sich ein Schild, auf welcher Seite nun
die Mädchen und wo die Jungs hinmüssen! Da gibt es doch noch Verbesserungsmög-
lichkeiten.
Heute, beinahe ein Jahr nach diesem Tag, stehe ich wieder vor der neuen Berufsschule.
Farbiger ist es freilich nicht geworden, und mit den Toiletten habe ich noch immer einen
ewigen Kampf.
Und doch ist es irgendwie schön, hier zur Schule zu gehen. Vielleicht liegt es an den
kühlen Zimmern oder an der wunderbaren Aussicht, die man im fünften Stock hat.
Die Sonne spiegelt sich in den Fenstern des Betonklotzes, als ich mich auf dem Weg
mache, um den nächsten Zug zu erwischen.
ENDE
22