Fachkräftebericht Umweltberufe 2014

FACHKRÄFTEBERICHT UMWELTBERUFE 2014 11
3. BILDUNGSSTATISTIK DER UMWELTBERUFE IN
DER BERUFSBILDUNG
3.1. Umweltberufe in der beruflichen Grundbildung
Die Jugendlichen in der Schweiz können bei ihrem Berufseinstieg aus rund 250 beruflichen Grundbildungen
wählen. Die vier wichtigsten Berufe sind Kaufmann/-frau,
Detailhandelsfachfrau/-mann, Fachfrau/-mann Gesundheit und Fachfrau/-mann Betreuung. Umweltberufe
wie Recyclist/in und Entwässerungstechnologe/-in befinden sich als Kleinstberufe mit rund 30 Abschlüssen
am unteren Ende der Berufswahlskala.
Fachkräfte Analyse: Berufliche Grundbildung
60‘779
EFZ Total
32‘912
EFZ Umwelt *
28
26
2
27‘867
Total Abschlüsse 2013
Männer
Frauen
Anteil Umweltberufe: 0,046%
Anteil Cleantechberufe: 0%
*Recyclist/in EFZ, Entwässerungstechnologe/-login EFZ
0 10‘000 20‘000 30‘000 40‘000 50‘000 60‘000 70‘000 80‘000
FAZIT ZUR BILDUNGSSTATISTIK DER UMWELTBERUFE IN DER BERUFLICHEN GRUND-
BILDUNG
• Der Anteil der Lehrstellen in Umweltberufen der beruflichen Grundbildung am ganzen Lehrstellenmarkt
beträgt 0,5 %. Das entspricht nicht dem Wertschöpfungspotenzial der Branchen Abfallentsorgung
(NOGA 37), Abfallbewirtschaftung (NOGA 38/39) und Grosshandel mit Altmaterialien (NOGA 46)
von insgesamt 0,7 % des BIP.
• Die klassische Umweltbranche muss ihre Fachkräfte auch aus anderen Berufen rekrutieren, um ihren
Bedarf abzudecken. Diese werden mit innerbetrieblichen Weiterbildungen nachqualifiziert oder mit den
Angeboten der höheren Berufsbildung weitergebildet.
• Erstmals gibt es mit der Ausbildung zum/zur Entwässerungspraktiker/in EBA auch eine berufliche
Grundbildung auf Stufe eidgenössische Berufsatteste EBA. Diese Ausbildung erscheint noch nicht in
der Bildungsstatistik der Abschlüsse.
• Die Umweltberufe der beruflichen Grundbildung sind männerdominierte Berufe und haben einen extrem
tiefen Frauenanteil. Es bleibt eine Herausforderung der OdA Umwelt und ihrer Berufsverbände,
Umweltberufe weiter zu entwickeln, die den Zugang für Frauen attraktiver machen.