Fachkräftebericht Umweltberufe 2014
Ein Beitrag zu einem Umweltwirtschaftsbericht der Schweiz der OdA Umwelt - Netzwerk der Umweltberufe
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FACHKRÄFTEBERICHT UMWELTBERUFE <strong>2014</strong> 5<br />
Längerfristige Bedürfnisse des Arbeitsmarktes<br />
Neue Umweltjobs und wachsende Arbeitsmärkte werden aufgrund internationaler Studien v.a. bei<br />
den Energieberufen (Energieeffizienz und Erneuerbaren Energien), bei den technischen <strong>Umweltberufe</strong>n<br />
(Abfall-, Wasserbewirtschaftung und Materialeffizienz), in der nachhaltigen Bauwirtschaft<br />
(Gebäudesanierungen und nachhaltige Gebäudetechnik), im energieeffizienteren Maschinenbau,<br />
in der nachhaltigen Mobilität (ÖV, Langsamverkehr, alternative Antriebssysteme PV, E-Mobilität),<br />
bei den Umweltdienstleistungen (Ecodesign, Umweltmanagement und -berichterstattung) sowie<br />
in der Umweltforschung und -bildung prognostiziert.<br />
Die International Labour Organisation ILO, die OECD und Cedefop, das Europäische Zentrum für<br />
die Förderung der Berufsbildung, haben «green skills» auf ihre Agenda gesetzt. Der europäische<br />
Bericht «skills for green jobs» entwickelt eine Methodik, wie Fachkräfte mit ressourcenschonenden<br />
Qualifikationen (sog. «green skills») in den verschiedenen Wirtschaftsbranchen und Ländern<br />
gestärkt werden können. Für die Schweiz fehlt ein entsprechender Länderbericht.<br />
Steuerung der Berufsbildung und Berufsentwicklung<br />
Der Bund will mit einer Teilrevision des Berufsbildungsgesetzes die höhere Berufsbildung stärken,<br />
u.a. mit Beiträgen an die Ausbildungskosten, mit einem Nationalen Qualifikationsrahmen NQR<br />
(Verbesserung der internationalen Vergleichbarkeit der Abschlüsse) und mit einer Überprüfung der<br />
Attraktivität der Berufstitel.<br />
In der höheren Berufsbildung werden Kompetenzen der nachhaltigen Ressourcennutzung fallweise<br />
in einzelnen Berufsbildern verankert. Eine systematische Förderung in allen Berufen der höheren<br />
Berufsbildung ist nicht sichergestellt.<br />
Ein Impulsprogramm Weiterbildung für Ressourceneffizienz und erneuerbare Energien wurde im<br />
Masterplan Cleantech angedacht, jedoch nicht umgesetzt. Ressourcenschonende Kompetenzen<br />
werden Bestandteil eines modernen, innovativen und wettbewerbsfähigen Fachkräfteprofils.<br />
Für die Integration von Cleantech-Kompetenzen in die berufliche Grundbildung stehen neue Faktenblätter<br />
des SBFI zur Verfügung und dienen den Berufs- und Branchenverbänden als Instrumente<br />
zur nachhaltigen Berufsentwicklung.<br />
Interessen der Jugendlichen<br />
Jugendliche haben gemäss verschiedenen Studien ein hohes Problembewusstsein zur Nachhaltigkeit<br />
und zeigen mehrheitlich ein Engagement oder eine Engagementbereitschaft, zur Lösung<br />
gesellschaftlicher Themen wie Klimawandel, nachhaltige Nutzung von Ressourcen und Umweltzerstörung<br />
beizutragen. 2<br />
Demographische Entwicklung<br />
Der Wettbewerb um den beruflichen Nachwuchs wird in den nächsten Jahren generell<br />
zunehmen, denn es ist aufgrund der demographischen Entwicklung mit einem Rückgang von<br />
17 000 Lernenden bis im Jahr 2020 zu rechnen.<br />
2 Studie Jugend und Nachhaltigkeit, ISOPUBLIC, Stiftung Umweltbildung, 2010; Studie Jugend und Lehrplan 21, Marktforschungsinstitut<br />
GfK, Bildungskoalition NGO, 2013.