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2030 droht Pflegenotstand - ePaper - Mittelhessen.de

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14 Nassauer Land<br />

SELTERS<br />

Haushaltsentwurf liegt aus<br />

Selters-Nie<strong>de</strong>rselters (red). Der Entwurf <strong>de</strong>r<br />

Haushaltssatzung <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> Selters für das Haushaltsjahr<br />

2013 liegt ab heute bis Dienstag, 27. November,<br />

im Rathaus zur Einsicht aus.<br />

RUNKEL<br />

Senioren fahren an <strong>de</strong>n Rhein<br />

Runkel (red). Die Senioren <strong>de</strong>r Stadt Runkel starten<br />

am Mittwoch, 5. Dezember, zu einer Nikolausfahrt an<br />

<strong>de</strong>n Rhein. Anmeldungen nimmt die Tourist-Info unter<br />

& (0 64 82) 91 61 60 entgegen.<br />

BAD CAMBERG<br />

Jesus Kindheit ist Thema<br />

Bad Camberg (red). „Was nicht im Evangelium<br />

steht: Weiterbildung <strong>de</strong>r Kindheitsgeschichte Jesu in<br />

<strong>de</strong>n Apokryphen“ –darum geht es heute beim ökumenischen<br />

Montags-Treff. Die Bad Camberger Pastoral-<br />

Referentin Eva-Maria Rühmann-Horváth berichtet von<br />

Jesus wun<strong>de</strong>rsamen Kindheitstaten die nicht in <strong>de</strong>r Bibel<br />

stehen. Los gehts um 19.30 Uhr im Hotel „Haus<br />

Pohl“, Parkstraße 9. Der Eintritt ist frei.<br />

„Die Band“ in <strong>de</strong>r König-Konrad-Halle. (Foto: Volkwein)<br />

Wenig Zuspruch für<br />

Martini-Kirmes<br />

KONZERT Stimmung bei „Die Band“ bleibt aus<br />

Villmar (hvo). Nach<br />

<strong>de</strong>m letztjährigen Erfolg<br />

hatte <strong>de</strong>r Quartettverein<br />

Villmar am Samstagabend<br />

zum zweiten Mal zur Martini-Kirmes<br />

in die Villmarer<br />

König Konrad Halle<br />

eingela<strong>de</strong>n. Mit mäßigem<br />

Erfolg.<br />

An<strong>de</strong>rs als im Vorjahr, wo<br />

noch rund 300 Zuhörer kamen,<br />

waren es in diesem Jahr<br />

nur halb so viele. Doch die,<br />

die gekommen waren, waren<br />

sich einig, dass die Veranstaltung<br />

größeren Zuspruch<br />

verdient gehabt hätte.<br />

Denn die Rock-Cover-<br />

Gruppe „Die Band“ wusste zu<br />

begeistern.<br />

Der Vorsitzen<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Quartettvereins,<br />

Raimund Werner,<br />

konnte sich <strong>de</strong>n mäßigen<br />

Zuspruch nur dadurch<br />

erklären, dass zur gleichen<br />

Zeit mehrere große Geburtstage<br />

im Marktflecken gefeiert<br />

wur<strong>de</strong>n.<br />

Am Eintrittsgeld konnte es<br />

je<strong>de</strong>nfalls nicht gelegen haben.<br />

Im Vorverkauf zahlten<br />

die rund 150 Gäste fünf Euro,<br />

an <strong>de</strong>r Abendkasse sechs.<br />

Dafür gab es viereinhalb<br />

Stun<strong>de</strong>n Classic-Rock vom<br />

Feinsten: Von Deep Purple,<br />

und Whitesnake, über Led<br />

Zeppelin, AC/DC und The<br />

Who, bis zu Black Sabbath.<br />

Jüdische Sterne sollen strahlen<br />

SYNAGOGE Gemein<strong>de</strong> ist jetzt Eigentümer /Sanierung in Schupbach kann beginnen<br />

VON SABINE FISCHER<br />

Beselich-Schupbach.<br />

Der vierte „Tag <strong>de</strong>r<br />

offenen Synagoge“ in<br />

Schupbach ist für <strong>de</strong>n För<strong>de</strong>rverein<br />

ein beson<strong>de</strong>rer<br />

Tag gewesen. Nach<strong>de</strong>m<br />

sich die Synagoge nun im<br />

Eigentum <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong><br />

befin<strong>de</strong>t, ist es möglich,<br />

dass das Lan<strong>de</strong>samt für<br />

Denkmalpflege die Sanierung<br />

<strong>de</strong>r Kuppel<strong>de</strong>cke unterstützt.<br />

Am „Tag <strong>de</strong>r offenen Synagoge“<br />

hat Gerd Weiß, Präsi<strong>de</strong>nt<br />

<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>samtes für<br />

Denkmalpflege Hessen, <strong>de</strong>m<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n För<strong>de</strong>rvereins<br />

„Ehemalige Synagoge<br />

Schupbach“, Johannes<br />

Laubach, einen Scheck in<br />

Höhe von 60 000 Euro überreicht.<br />

Einen weiteren Scheck in<br />

Höhe von 21 000 Euro von<br />

<strong>de</strong>r Europäische Union übergab<br />

<strong>de</strong>r Erste Kreisbeigeordnete,<br />

Helmut Jung, Beselichs<br />

Bürgermeister Kai Müller<br />

(parteilos). Das Geld ist ein<br />

Zuschuss für <strong>de</strong>n Ankauf <strong>de</strong>r<br />

Synagoge, <strong>de</strong>r die Gemein<strong>de</strong><br />

35 000 Euro gekostet hat.<br />

Kein Wun<strong>de</strong>r also, dass ein<br />

gut gelaunter Johannes Laubach<br />

die zahlreichen Gäste<br />

„unter einem Himmel, <strong>de</strong>r<br />

leichte Auflösungserscheinungen<br />

zeigt“, willkommen<br />

hieß. Erst kürzlich sei Putz<br />

aus <strong>de</strong>m Loch in <strong>de</strong>r Decke<br />

gerieselt, das mache <strong>de</strong>utlich,<br />

dass die Sanierung nötiger<br />

sei <strong>de</strong>nn je. Bisher sei<br />

man als Gastgeber zu Gast in<br />

<strong>de</strong>r Synagoge gewesen, nun<br />

ist die Synagoge in Hand <strong>de</strong>r<br />

Gemein<strong>de</strong>.<br />

Kai Müller (v. li.), Helmut Jung, Janina Ott, die zweite Vorsitzen<strong>de</strong> <strong>de</strong>s För<strong>de</strong>rvereins, Johannes Laubach und Gerd Weiß freuen<br />

sich, dass nun mit <strong>de</strong>r Sanierung <strong>de</strong>r Synagogebegonnen wer<strong>de</strong>n kann. (Fotos: Fischer)<br />

Vor zwei Jahren sei Gerd<br />

Weiß in Schupbach gewesen<br />

und habe versprochen zu<br />

helfen. „Ich hatte keine<br />

schriftliche Zusage, nur das<br />

Wort. Ich habe darauf vertraut,<br />

dass es gilt und das tat<br />

es“, sagte Laubach.<br />

Es sei schließlich fünf vor<br />

zwölf und müsse endlich los<br />

gehen, erklärte Weiß sein<br />

Engagement. Die Arbeit <strong>de</strong>s<br />

För<strong>de</strong>rvereins sei nicht nur<br />

Engagement gegen die „Dummheit“<br />

EHRENAMT Lan<strong>de</strong>sehrenbrief für Kreutz’ und Steins Einsatz gegen <strong>de</strong>n Vandalismus<br />

Villmar (hvo). Peter<br />

Kreutz und Alfons Stein<br />

sind mit <strong>de</strong>m Lan<strong>de</strong>sehrenbrief<br />

ausgezeichnet<br />

wor<strong>de</strong>n. Seit 33 Jahren,<br />

hieß es zur Begründung,<br />

hielten die bei<strong>de</strong>n Herren<br />

Ruhebänke und Wegekreuze<br />

in <strong>de</strong>r Gemarkung<br />

Villmar in Schuss.<br />

Beantragt wur<strong>de</strong> die Auszeichnung<br />

vom Verschönerungsverein<br />

Villmar. Deren<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r, Wolfgang<br />

Schön, betonte, dass Kreutz<br />

und Stein sich seit 33 Jahren<br />

in unermüdlichem ehrenamtlichenEinsatzumdie140<br />

Ruhebänke und 21 Wegekreuze<br />

in <strong>de</strong>r Gemarkung<br />

kümmern, neue Bretter<br />

montieren, die Bänke streichen,<br />

Schä<strong>de</strong>n beseitigen<br />

und die Bänke frei schnei<strong>de</strong>n.<br />

Die bei<strong>de</strong>n Geehrten<br />

stellten in all <strong>de</strong>n Jahren<br />

nicht nur ihre Arbeitskraft<br />

zur Verfügung, son<strong>de</strong>rn<br />

wollten noch nicht einmal<br />

Fahrtkosten vom Verschönerungsverein<br />

erstattet haben,<br />

betonte Schön.<br />

Bürgermeister Arnold Richard<br />

Lenz (SPD) zeigte sich<br />

von <strong>de</strong>r Dauer, die die bei<strong>de</strong>n<br />

Geehrten ihre Arbeits-<br />

von Be<strong>de</strong>utung für das Ge<strong>de</strong>nken,<br />

son<strong>de</strong>rn für das kulturelle<br />

Leben in Beselich insgesamt,<br />

sagte <strong>de</strong>r Präsi<strong>de</strong>nt<br />

<strong>de</strong>r hessischen Denkmalpflege.<br />

Auch Helmut Jung bezog<br />

klar Stellung für die Synagoge.<br />

Entgegen mancher Aussagen<br />

von Anwohnern, die<br />

fragten, ob <strong>de</strong>ren Erhalt sein<br />

müsse, ob dieser Teil <strong>de</strong>r Geschichte<br />

nicht besser ver-<br />

Ein Himmel mit Auflösungserscheinungen: Im ersten Bauabschnitt sollen <strong>de</strong>r Sternenhimmel und<br />

die Kuppel saniert wer<strong>de</strong>n.<br />

Anzeige<br />

Die Gewinner<br />

unserer großen<br />

Abonnenten-<br />

Verlosung<br />

Je 2Karten für das Spiel<br />

<strong>de</strong>s TVHüttenberg gegen<br />

<strong>de</strong>n TVEms<strong>de</strong>tten haben<br />

gewon gewonnen:<br />

Rüdiger Brückner B aus<br />

Solms-N Solms-Nie<strong>de</strong>rbiel und<br />

Hans-We Hans-Werner Reichl aus<br />

Eschenbu<br />

Eschenburg.<br />

Bernd Philipp (v. li.) und Wolfgang Schön freuen sich mit Dorit und Peter Kreutz, Alfons und Erna<br />

Stein sowie Bürgermeister Arnold Richard Lenz über die Auszeichnungen. (Foto: Volkwein)<br />

kraft in <strong>de</strong>n Dienst <strong>de</strong>r Allgemeinheit<br />

stellten, beeindruckt.<br />

n Entlastung durch<br />

Ehrenamt<br />

Lenz: „Der ehrenamtliche<br />

Einsatz zum Wohle <strong>de</strong>r All-<br />

gessen wer<strong>de</strong>n solle, nannte<br />

er das Gebäu<strong>de</strong> einen „wichtigen<br />

Baustein <strong>de</strong>s Nicht-<br />

Vergessens“. Das Gebäu<strong>de</strong><br />

strahle eine schmerzliche Erinnerung<br />

aus und habe nun<br />

die Chance, sich positiv zu<br />

entwickeln. Und Bürgermeister<br />

Kai Müller stimmte<br />

zu: Zukunft fin<strong>de</strong> nur mit <strong>de</strong>r<br />

Vergangenheit statt. Die Synagoge<br />

solle zu einem Ort <strong>de</strong>r<br />

Begegnung, <strong>de</strong>r Erinnerung<br />

und Freu<strong>de</strong> wer<strong>de</strong>n.<br />

„Vor drei Jahren haben wir<br />

<strong>de</strong>n Verein gegrün<strong>de</strong>t und<br />

wir wer<strong>de</strong>n es wohl nie<br />

schaffen, dass die Schupbacher<br />

zu 100 Prozent überzeugt<br />

sind“, sage Johannes<br />

Laubach. Sich für ein solches<br />

Projekt zu engagieren, habe<br />

aber auch mit Zivilcourage zu<br />

tun. Es ist aber auch eine Kostenfrage:<br />

Die Sanierung <strong>de</strong>r<br />

Synagoge wird zwischen<br />

350 000 und 400 000 Euro<br />

gemeinheit über die Dauer<br />

von 33 Jahren ist beeindruckend.WasdieMitglie<strong>de</strong>r<strong>de</strong>s<br />

Verschönerungsvereines<br />

leisten, wäre in dieser Form<br />

von <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> nicht<br />

machbar.“ Mit ehrenamtlicher<br />

Tätigkeit gehe immer<br />

auch eine Entlastung <strong>de</strong>s Gemein<strong>de</strong>haushalts<br />

einher.<br />

kosten. Mit <strong>de</strong>r Sanierung <strong>de</strong>r<br />

Decke, <strong>de</strong>ren Dunkelblau<br />

mittlerweile einem Zartblau<br />

gewichen ist, soll begonnen<br />

wer<strong>de</strong>n. Auch die 86 Sterne<br />

sollen bald in neuem Glanz<br />

erstrahlen.<br />

n Die Sanierung <strong>de</strong>r<br />

ehemaligen<br />

Synagoge ist in<br />

Schupbach nicht<br />

unumstritten<br />

Wenn nicht schnell saniert<br />

wer<strong>de</strong>, drohe eine unwi<strong>de</strong>rrufliche<br />

Zerstörung, so<br />

Laubach.<br />

Mit <strong>de</strong>r Spen<strong>de</strong>naktion<br />

„Holt euch die Sterne vom<br />

Himmel“ möchte <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rverein<br />

Gel<strong>de</strong>r zur weiteren<br />

Sanierung sammeln. Wer<br />

spen<strong>de</strong>t, kann Sternenpate<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Kampf gegen das Vergessen kostet viel Geld<br />

Der Ankauf <strong>de</strong>r Synagoge<br />

hat 35 000 Euro gekostet.<br />

Die Sanierungsarbeiten<br />

glie<strong>de</strong>rn sich in zwei Bauabschnitte<br />

und sind mit<br />

365 000 Euro veranschlagt.<br />

Im ersten wird die Kuppel<br />

saniert, Kosten: 185000 Euro;<br />

imzweiten wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r<br />

Betsaal und die Außenfassa<strong>de</strong><br />

saniert und sanitäre<br />

Montag<br />

19. November 2012<br />

Einrichtungen eingebaut,<br />

Kosten dafür: 180 000 Euro.<br />

Ziel ist es,das Gebäu<strong>de</strong> zu<br />

erhalten, das an die jüdischen<br />

Bürger <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong><br />

und ihr Schicksal erinnert.<br />

Das Nutzungskonzept sieht<br />

vor, die Synagoge zu einem<br />

Ort <strong>de</strong>s Lernens, <strong>de</strong>r Kultur,<br />

<strong>de</strong>r Begegnung und <strong>de</strong>r Meditation<br />

zu machen. (sfi)<br />

Und: „Ohne Menschen wie<br />

Alfons Stein und Peter Kreutz<br />

wäre unser Marktflecken um<br />

einiges ärmer.”<br />

Traurig nur, dass die Schä<strong>de</strong>n<br />

überhaupt erst entstehen.<br />

Vandalismus, so Lenz,<br />

sei keinesfalls ein Kavaliers<strong>de</strong>likt,<br />

son<strong>de</strong>rn „Dummheit<br />

zum Scha<strong>de</strong>n aller“.

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