NL-2010-02
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Wir arbeiten eng mit der Pflege, den<br />
Heilpädagogen, Sonderpädagogen, Logopäden,<br />
Ergotherapeuten, Physiotherapeuten,<br />
Sozialpädagogen und den ärztlichen<br />
Kollegen zusammen. Wir treffen<br />
uns in Fallbesprechungen und tragen<br />
die einzelnen Puzzle-Teile zusammen,<br />
um so ein möglichst ganzheitliches Bild<br />
vom Kind zu bekommen.<br />
Elternarbeit<br />
Wir bemühen uns, auch das Lebensumfeld<br />
des Kindes in unser Blickfeld mit<br />
einzubeziehen. Dabei spielen natürlich<br />
die Bezugspersonen eine tragende Rolle.<br />
Oft erleben wir Unsicherheiten bei den<br />
Eltern, wie sie z.B. mit aggressiven oder<br />
autistischen Verhaltensweisen umgehen<br />
sollen. Hier begleiten wir die Eltern<br />
(oft gemeinsam mit den Heilpädagogen<br />
der Teams) durch Erziehungsberatung<br />
oder durch eine videogestützte Interaktionsanalyse.<br />
Spielsituationen zwischen<br />
Eltern und Kind werden auf Video<br />
aufgenommen und gemeinsam mit den<br />
Eltern ausgewertet. In familientherapeutischen<br />
Terminen können die familiären<br />
Beziehungen reflektiert werden. Hier<br />
werden oft positive Veränderungen in<br />
Gang gesetzt.<br />
Ergebnisse<br />
Zum Ende des Aufenthaltes können wir<br />
zur kognitiven und emotionalen Entwicklung<br />
des Kindes Stellung nehmen.<br />
Diagnosen werden gestellt oder ausgeschlossen.<br />
Auf der Grundlage unserer<br />
Beobachtungen werden Förderpläne<br />
entwickelt. Im interdisziplinären Team<br />
wird entschieden, welche Bausteine aus<br />
unserer Sicht für eine optimale Weiterentwicklung<br />
des Kindes notwendig sind.<br />
Hierbei spielt auch oft die Vernetzung<br />
eine Rolle. Gern laden wir zum Abschluss<br />
zu einem „Runden Tisch“ ein,<br />
um z.B. mit Lehrern oder Heilpädagogen<br />
abzustimmen, in welche Richtung es<br />
weitergehen soll.<br />
NEWSLETTER Februar <strong>2010</strong><br />
Psychologie im ambulanten Bereich (SPZ)<br />
In unserer Sozialpädiatrischen Ambulanz<br />
arbeiten Frau Damm, Herr Nehls und<br />
Herr Held, langjährige Mitarbeiter mit<br />
viel Erfahrung in der psychologischen<br />
Diagnostik von Kindern mit Entwicklungsstörungen<br />
und Behinderungen. Die<br />
Altersspanne der vorgestellten Patienten<br />
reicht vom Kleinkind bis zum Jugendlichen.<br />
Die diagnostischen Fragestellungen<br />
beziehen sich zum einen auf die Feststellung<br />
des Entwicklungsstands und<br />
förderungsbedürftiger Auffälligkeiten.<br />
Unter diesen Aspekten werden Kinder<br />
in ihrer Entwicklung auch wiederholt<br />
zu Verlaufsuntersuchungen vorgestellt,<br />
da die therapeutischen Maßnahmen<br />
wie die institutionelle Förderung durch<br />
Kindergarten und Schule den erreichten<br />
Fortschritten und dem möglicherweise<br />
veränderten Förderbedarf angepasst<br />
werden müssen.<br />
Ein häufiger Vorstellungsgrund ist zum<br />
anderen die grundlegende Diagnostik<br />
einer Entwicklungsstörung, z.B. bei<br />
Verdacht auf ADHS oder einer Störung<br />
aus dem autistischen Spektrum. Dabei<br />
muss genau unterschieden werden, ob<br />
es sich tatsächlich um einer Störung der<br />
Wahrnehmung und Verarbeitung handelt<br />
oder die Auffälligkeiten des Kindes Ausdruck<br />
einer emotionalen Belastung oder<br />
psycho-sozialen Konfliktsituation sind.<br />
Insbesondere bei differentialdiagnostischen<br />
Fragestellungen, wenn mehrere<br />
Ursachen und aufrechterhaltende Bedingungen<br />
berücksichtigt werden müssen,<br />
ist ein komplexes Vorgehen erforderlich,<br />
das den Einsatz von testpsychologischen<br />
Verfahren, Fragebögen, Beobachtungsinstrumenten<br />
und ein genaues Erfassen der<br />
Vorgeschichte erfordert.<br />
Dies ist in vielen Fällen im ambulanten<br />
Rahmen leistbar. Teilweise wird den Eltern<br />
aber auch ein stationärer Aufenthalt<br />
nahegelegt, insbesondere wenn im Rahmen<br />
einer interdisziplinären Diagnostik<br />
über einen längeren Beobachtungszeitraum<br />
ein besseres Verständnis für die<br />
Situation des Kindes erarbeitet werden<br />
kann.<br />
Die Eltern werden über die Untersuchungsergebnisse<br />
und die sich daraus<br />
ergebenden Empfehlungen beraten. Eine<br />
psychotherapeutische Betreuung über<br />
einen längeren Zeitraum ist in unserer<br />
Ambulanz nicht möglich; hier verweisen<br />
wir auf Beratungsstellen und niedergelassene<br />
Psychotherapeuten.<br />
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