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Pestizide in ökologisch und konventionell produzierten Lebensmitteln

Neumeister_15_Pestizide_OEko_vs_konv

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Vergleich der Belastung<br />

Für jedes der 37 Lebensmittel wurden drei Parameter verglichen:<br />

• die Belastungssituation,<br />

• die mittleren Gehalte <strong>und</strong><br />

• die Mehrfachbelastung.<br />

Auch bei den <strong>Lebensmitteln</strong> aus <strong>konventionell</strong>er Produktion wurden jeweils die Verdachts-,<br />

Verfolgs- <strong>und</strong> Beschwerdeproben sowie Rückstände von natürlich vorkommenden Stoffen wie<br />

Kupfer (siehe Kasten auf Seite 19), Bromid, Blausäure <strong>und</strong> Gibberell<strong>in</strong>säuren ausgeschlossen.<br />

Der Anteil an Überschreitungen der gesetzlichen festgelegten Rückstandshöchstgehalte wird<br />

nicht betrachtet. Rückstandshöchstgehalte stellen lediglich e<strong>in</strong>en temporären rechtlichen Status<br />

zur Absicherung von Produzenten <strong>und</strong> Händlern dar <strong>und</strong> s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong> geeigneter Parameter für die<br />

Beurteilung von Rückständen (siehe Neumeister 2015a 1 ).<br />

6. 1 Belastungssituation<br />

Für den Vergleich der Belastung wurden die Pestizidgehalte für jede Probe addiert <strong>und</strong> <strong>in</strong> drei<br />

Belastungsstufen e<strong>in</strong>geteilt:<br />

1. ohne Nachweis,<br />

2. Summe der Pestizidgehalte bis 0,01 mg/kg,<br />

3. Summe der Pestizidgehalte größer als 0,01 mg/kg.<br />

Für e<strong>in</strong>e bessere Übersicht wurden die Lebensmittel <strong>in</strong> Obst, Gemüse, Getreide <strong>und</strong> sonstige Lebensmittel<br />

unterteilt.<br />

Obst<br />

Für elf 2 Obstarten waren genügend Probendaten für e<strong>in</strong>en direkten Vergleich vorhanden. Der<br />

Vergleich der Belastungssituation zeigt, dass bei zehn Bio-Obstarten über 90% der Proben ke<strong>in</strong>e<br />

oder nur Spuren (Summengehalt bis zu 0,01 mg/kg) von Pestizidrückständen enthielten. Bio-<br />

Kiwis waren besonders ger<strong>in</strong>g belastet, ke<strong>in</strong>e Probe enthielt Pestizidrückstände über 0,01 mg/<br />

kg. Nur bei tiefkühlten Bio-Himbeeren waren mehr Proben (n = 4) mit Gehalten über 0,01 mg/<br />

kg belastet.<br />

Die Obstarten aus <strong>konventionell</strong>er Produktion zeigen e<strong>in</strong> anderes Bild. Bei Mehrzahl (n=8) der<br />

Obstarten waren über 60% mit mehr als 0,01 mg/kg belastet. Nur bei Kiwi, Orangen <strong>und</strong> Pflaumen<br />

gab es etwas höhere Anteile ohne Nachweise von <strong>Pestizide</strong>n. Abbildung 7 stellt die Belastung graphisch<br />

dar.<br />

Gemüse <strong>und</strong> Kartoffeln<br />

Für fünfzehn Gemüsearten (<strong>in</strong>kl. Kartoffeln) waren genügend Probendaten für e<strong>in</strong>en<br />

direkten Vergleich vorhanden. Der Vergleich der Belastungssituation zeigt, dass bei elf Bio-<br />

Gemüsearten über 90% der Proben ke<strong>in</strong>e oder nur Spuren (Summengehalt bis zu 0,01 mg/kg)<br />

von Pestizidrückständen enthielten. Bio-Kürbisse <strong>und</strong> tiefgekühlte Bio-Erbsen waren besonders<br />

ger<strong>in</strong>g belastet, <strong>in</strong> ke<strong>in</strong>er Probe wurden Pestizidrückstände nachgewiesen. Bei e<strong>in</strong>igen Bio-<br />

1 Neumeister L (2015a): Blogbeitrag: Die Pestizidbelastung steigt immer mehr. http://www.essen-ohne-chemie.<strong>in</strong>fo/die-pestizidbelastung-steigt-immer-mehr/<br />

2 „weiße“ Tafeltrauben <strong>und</strong> „blaue/rote“ Tafeltrauben werden separat betrachtet.<br />

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