Articles
deutschland_mix_de.m
deutschland_mix_de.m
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Articles</strong><br />
219 articles, 2016-01-28 18:07<br />
1<br />
„Wir waren auf die Flüchtlingskrise<br />
nicht vorbereitet“ (3)<br />
Von Nikolaus Paumgartten<br />
Zirl – In Alpbach vor fünf<br />
Monaten gab sich Christian<br />
Konrad wortkarg. Als frisch<br />
designierter Flüchtlingskoordinator der<br />
Bundesregierung war er damals noch nicht offiziell<br />
im Amt und hörte zunächst lieber zu. Gestern in Zirl<br />
fand Konrad vor rund 80 Bürgermeisterinnen und<br />
Bürgermeistern sowie leitenden<br />
Gemeindebediensteten klare Worte zu den<br />
Herausforderungen der Flüchtlingskrise.<br />
Im Rahmen des Europäischen Forums Alpbach<br />
hatte Forumspräsident Franz Fischler im September<br />
des Vorjahres zu einem Vernetzungstreffen der<br />
Bürgermeister geladen, um gemeinsam Auswege<br />
aus der Asylquartierkrise zu diskutieren. Nach
weiteren Terminen in Niederösterreich und der<br />
Steiermark in der vergangenen Woche wurde die<br />
Veranstaltungsreihe gestern in Tirol vorläufig<br />
abgeschlossen.<br />
„Wir waren nicht vorbereitet“, sagt Konrad<br />
angesichts des Ausmaßes der Flüchtlingskrise. „Und<br />
der Vorwurf an die Regierung, dass sie keinen Plan<br />
hatte, der stimmt. Aber wir alle haben keinen Plan<br />
gehabt.“ Als es darauf ankam, habe dafür jedoch die<br />
Zivilgesellschaft Großes geleistet. Jetzt müsse man<br />
aber weiterarbeiten, denn das Problem sei mit<br />
Jahreswechsel nicht plötzlich aus der Welt. „Seit 1.<br />
Jänner sind über 40.000 Menschen durch unser<br />
Land gezogen und 5000 haben einen Asylantrag<br />
gestellt“, rechnet Konrad vor. Diese Realität gelte es<br />
zu akzeptieren. „Seit Herbst wurden eine Reihe von<br />
Projekten zur Unterbringung von Flüchtlingen<br />
begonnen, die jetzt fertig werden.“ Auch wenn daher<br />
aktuell kein akuter Notstand an Unterkünften<br />
bestehe, müsse man für die kommenden Monate<br />
vorbauen. „Wir brauchen Wohnraum und Dächer<br />
über den Köpfen“, sagt Konrad. Gefragt seinen etwa<br />
leer stehende Gebäude in den Gemeinden ebenso<br />
wie Grundstücke, auf denen sich binnen kürzester<br />
Zeit einfache Siedlungen für bis zu 70 Personen<br />
errichten ließen. „Wir wollen keine erfrorenen
Flüchtlinge auf unseren Straßen“, macht der<br />
Flüchtlingskoordinator klar.<br />
Das Durchgriffsrecht, mit dem der Bund gegen den<br />
Widerstand von Gemeinden und Ländern<br />
Unterkünfte schaffen kann, bezeichnet Konrad als<br />
Notinstrument, auf das er gerne verzichten würde:<br />
„Ich will es nicht gegen den Willen der Leute<br />
machen, denn das hat keinen Sinn – weder für die<br />
Betroffenen, noch für die Bevölkerung.“ Umso mehr<br />
seien die Gemeinden und ihre Bürgermeister<br />
gefordert. „Wir lernen und wir arbeiten und wir<br />
werden immer besser. Und der heutige Tag zeigt,<br />
dass das Land noch sehr viel kann.“<br />
Dass die Schaffung von Wohnraum nur ein erster<br />
Schritt ist, unterstreicht Gemeindebundpräsident<br />
Helmut Mödlhammer: „Mit der Unterbringung ist es<br />
nicht getan. Die große Herausforderung ist die<br />
Integration.“ Gemeinden würden zusätzliche<br />
Finanzen und Ressourcen benötigen, um Personal<br />
und Infrastruktur etwa im Kindergarten- und<br />
Schulbereich bereitstellen zu können. „Für die<br />
Bürgermeister ist politisch dabei nichts zu gewinnen.<br />
Dafür aber Menschlichkeit und Nächstenliebe“, sagt<br />
Mödlhammer, der sich außerdem schnellere<br />
Asylverfahren, Deutschunterricht ab dem ersten Tag<br />
des Verfahrens sowie mehr Möglichkeiten der
Beschäftigung für Asylwerber wünscht.<br />
Die Bilanz von Forumspräsident Franz Fischler zum<br />
Abschluss der Veranstaltungsreihe fällt durchwegs<br />
positiv aus. Er habe die Stimmung unter den<br />
Bürgermeistern als praktisch, engagiert und<br />
lösungsorientiert empfunden. Die Erkenntnisse,<br />
Erfahrungen und Ratschläge aus den zahlreichen<br />
Erzählungen und Diskussionen wurden in einem<br />
Handbuch „Wege aus der Asylquartierkrise“<br />
zusammengefasst. Das Dokument kann unter<br />
www.alpbach.org/buergermeister runtergeladen<br />
werden.<br />
2016-01-28 13:31:12 Tiroler Tageszeitung Online<br />
2<br />
Erfundener toter Flüchtling am 'Lageso':<br />
'Eine der miesesten Aktionen, die ich je<br />
erlebt habe' (3)<br />
Das Berliner Bündnis<br />
"Moabit hilft" zeigte sich in<br />
einer ersten Reaktion<br />
"fassungslos". Den Helfer<br />
Dirk V., der am<br />
Mittwochabend zugab, die<br />
Geschichte vom Tod des Flüchtlings erfunden zu
haben, hätte es in den vergangenen Monaten "als<br />
verlässlichen und integren Unterstützer an unserer<br />
Seite kennengelernt, der sich auf unterschiedlichste<br />
Weise für viele geflüchtete Menschen engagiert hat",<br />
heißt es in einer in der Nacht zu Donnerstag<br />
verbreiteten Mitteilung auf Facebook.<br />
Was den Fall umso seltsamer macht und<br />
Spekulationen über die Motive des Helfers aufgibt,<br />
ist sein Schweigen. "Wir kennen seine Motivation<br />
(...) nicht, und wollen dies auch nicht kommentieren.<br />
" Er habe sein Facebook-Profil gelöscht und "war<br />
bislang für uns nicht zu sprechen".<br />
Über sein Profil war die "Meldung" über den Tod<br />
eines 24-jährigen Syrers am Mittwochmorgen in<br />
Umlauf geraten. Der Mann habe zuvor tagelang vor<br />
dem Landesamt für Gesundheit und Soziales<br />
(Lageso) in der Hauptstadt angestanden.<br />
Berlins Innensenator Frank Henkel (CDU) forderte<br />
rechtliche Konsequenzen. "Das ist eine der<br />
miesesten und perfidesten Aktionen, die ich jemals<br />
erlebt habe", teilte Henkel am Donnerstag mit.<br />
"Berlins Behörden mussten über Stunden mit hohem<br />
Aufwand nach einem erfundenen "Lageso-Toten"<br />
suchen. " Nach einem Bericht des Berliner "<br />
Tagesspiegel " befassten sich bis zum Nachmittag
is zu 30 Angestellte der Stadt gleichzeitig mit dem<br />
Fall und versuchten herauszufinden, was wirklich<br />
geschehen war.<br />
Dirk V. hatte das alles mit einem Posting bei<br />
Facebook ins Rollen gebracht. Er soll bekannt<br />
gewesen sein für seinen Einsatz und seine<br />
bedingungslose Hilfsbereitschaft. Mehrfach brachte<br />
er demnach frierende Flüchtlinge bei sich zuhause<br />
unter. So auch im Fall des 24-Jährigen, von dem im<br />
Moment niemand weiß, ob es ihn je gegeben hat.<br />
Tagelang habe der zuvor vor dem Landesamt für<br />
Gesundheit und Soziales (Lageso) angestanden,<br />
schrieb Dirk V. bei Facebook. Mit hohem Fieber<br />
habe er ihn zu sich geholt.<br />
Später löschte der Helfer den Eintrag wieder - und<br />
tauchte einen Tag lang unter, verweigerte jede<br />
Kontaktaufnahme. Auch Vertraute aus dem<br />
Hilfsbündnis und "engste Freunde" soll er<br />
abgewiesen haben. Erst am späten Mittwochabend<br />
sprach der Mann mit der Polizei und gestand den<br />
Fall nur erfunden zu haben.<br />
Sein Motiv bleibt auch am Donnerstagmorgen ein<br />
Rätsel.<br />
2016-01-28 13:27:18 RP ONLINE
3<br />
Harter Wettkampf bei Smartphones<br />
drückt Gewinn von Samsung (2)<br />
Seoul (dpa) - Der härtere<br />
Wettbewerb<br />
bei<br />
Smartphones und der<br />
Preisverfall<br />
bei<br />
Speicherchips haben den<br />
Gewinn von Marktführer<br />
Samsung im vierten Quartal<br />
2015 deutlich geschmälert.<br />
Der Überschuss fiel im Jahresvergleich um 40<br />
Prozent auf 3,22 Billionen Won (2,44 Mrd Euro), wie<br />
das führende südkoreanische<br />
Technologieunternehmen am Donnerstag mitteilte.<br />
Auch im gesamten Jahr fiel der Gewinn<br />
des größten Herstellers von Smartphones,<br />
Speicherchips und Fernsehern - von 23,39 Billionen<br />
Won 2014 auf 19,06 Billionen Won (14,5 Mrd Euro).<br />
Mit Blick auf 2016 warnt der Rivale von iPhone-<br />
Produzent Apple vor einem schwächeren Geschäft.<br />
Samsung profitiert angesichts wachsender<br />
Konkurrenz vor allem nicht mehr so stark wie bisher<br />
vom Smartphone-Boom. 2016 werde es<br />
"infolge eines schwierigen Geschäftsumfelds und
einer schwächeren IT-Nachfrage" schwierig, das<br />
Gewinn-Niveau zu halten, hieß es. Der Wettbewerb<br />
werde intensiver. Dennoch erwarte man bei<br />
Smartphones und Tablet-Computern einen<br />
einstelligen Zuwachs.<br />
Im vierten Quartal sei der Smartphone-Absatz im<br />
Vergleich zum Quartal davor wegen einer<br />
Bereinigung der Lagerbestände leicht<br />
zurückgegangen. Zudem habe sich der Anteil der<br />
Produkte im mittleren und unteren Preisbereich<br />
erhöht, was zu einem geringeren Umsatz geführt<br />
habe, hieß es weiter.<br />
Im Markt für Massenprodukte tobt ein Preiskampf.<br />
Dort stellen vor allem billige Modelle chinesischer<br />
Marken die Südkoreaner vor Probleme. Im oberen<br />
Preissegment ist Apple nach wie vor schärfster<br />
Konkurrent.<br />
Im Ende Dezember abgelaufenen Quartal habe<br />
Samsung mit 81,3 Millionen verkauften<br />
Smartphones noch vor Apple gelegen, berichtete die<br />
südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap unter<br />
Berufung auf den Marktforscher Strategy Analytics.<br />
Damit habe Samsung einen führenden Marktanteil<br />
von 20,1 Prozent gehabt.
Apple-Chef Tim Cook hatte am Vortag einen<br />
sinkenden iPhone-Absatz im laufenden Quartal<br />
vorausgesagt. Im vergangenen Weihnachtsgeschäft<br />
verzeichnete der Konzern noch ein leichtes Plus von<br />
0,4 Prozent auf 76,8 Millionen Geräte. Im Gegensatz<br />
zu Samsung legte Apple für das Weihnachtsquartal<br />
bei Umsatz und Gewinn noch Rekordzahlen vor.<br />
Neben negativen Währungseinflüssen machte<br />
Samsung auch die fallenden Preise für Chips und<br />
Flüssigkristall-Anzeiger (LCD) für den<br />
Gewinnrückgang verantwortlich. So seien DRAM-<br />
Speicher infolge einer schwächeren Nachfrage bei<br />
PCs gefallen. In der Sparte Halbleiter vermeldete<br />
das Unternehmen einen Rückgang des operativen<br />
Gewinns um 25 Prozent im Vergleich zum dritten<br />
Quartal - was aber geringfügig höher war als ein<br />
Jahr zuvor.<br />
Der Umsatz von Samsung stieg im vierten Quartal<br />
2015 um 1,1 Prozent auf 53,3 Billionen Won. Im<br />
Gesamtjahr fielen die Umsatzerlöse jedoch um 2,7<br />
Prozent auf 200,65 Billionen Won.<br />
2016-06-01 00:00:00 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany
4<br />
Tennis: Djokovic nach Sieg gegen<br />
Federer im Finale von Melbourne<br />
(2)<br />
Melbourne (dpa) -<br />
Titelverteidiger Novak<br />
Djokovic steht bei den<br />
Australian Open zum<br />
sechsten Mal im Finale. Der<br />
Weltranglisten-Erste aus Serbien gewann am<br />
Donnerstag den Halbfinal-Knaller gegen den<br />
Schweizer Roger Federer mit 6:1, 6:2, 3:6, 6:3.<br />
Djokovic verwandelte nach 2:19 Stunden seinen<br />
ersten Matchball. Der Schützling von Boris Becker<br />
trifft im Endspiel am Sonntag auf den Gewinner des<br />
zweiten Halbfinales zwischen dem Briten Andy<br />
Murray und Milos Raonic aus Kanada. Das zweite<br />
Vorschlussrunden-Duell findet an diesem Freitag<br />
(9.30 Uhr) statt.<br />
Djokovic spielte die ersten beiden Sätze Tennis wie<br />
von einem anderen Stern. Der 28-Jährige führte<br />
seinen sechs Jahre älteren Rivalen phasenweise<br />
vor. Nach lediglich 54 Minuten hatte Djokovic die<br />
ersten beiden Durchgänge für sich entschieden. "Ich<br />
habe auf einem unglaublichen Niveau gespielt. Aber
das musst du auch, wenn du gegen Roger bestehen<br />
willst", sagte der Serbe.<br />
Der Rekord-Grand-Slam-Turnier-Sieger aus der<br />
Schweiz steigerte sich dann aber und sicherte sich<br />
den dritten Abschnitt. Nun sahen die Zuschauer<br />
endlich eine Partie auf Augenhöhe. Federer brachte<br />
Djokovic in Schwierigkeiten, doch der fünfmalige<br />
Melbourne-Champion hielt dagegen und sicherte<br />
sich den 23. Sieg im 45. Duell mit Federer.<br />
2016-01-28 12:18:00 www.t-online.de<br />
5<br />
Niederösterreich: Ein Todesopfer bei<br />
Geisterfahrer-Unfall (2)<br />
Auf der Außenring-Autobahn<br />
zwischen Heiligenkreuz und<br />
Mayerling<br />
in<br />
Niederösterreich hat ein<br />
Geisterfahrer-Unfall ein<br />
Todesopfer gefordert. Die Autobahn ist auf<br />
unbestimmte Zeit gesperrt.<br />
28.01.2016 | 12:12 |<br />
( DiePresse.com )
Ein Geisterfahrer-Unfall auf der Außenring-Autobahn<br />
(A21) in Niederösterreich hat am<br />
Donnerstagvormittag nach Angaben von Asfinag<br />
und ÖAMTC ein Todesopfer gefordert. Die A21<br />
wurde in Fahrtrichtung Westautobahn (A1) zwischen<br />
Heiligenkreuz und Mayerling auf unbestimmte Zeit<br />
gesperrt. Der Hergang der Karambolage war<br />
Gegenstand von Ermittlungen.<br />
Neben dem Todesopfer forderte der<br />
Frontalzusammenstoß nach ÖAMTC-Angaben auch<br />
eine Verletzte. Die 29-Jährige wurde von<br />
"Christophorus 3" ins Landesklinikum Wiener<br />
Neustadt geflogen, sie ist nicht in Lebensgefahr.<br />
Bei der Asfinag geht man von einer Sperre der A21,<br />
Richtungsfahrbahn zur A1, bis in die<br />
Nachmittagsstunden aus. Der Verkehr wird in<br />
Heiligenkreuz ab- und in Mayerling wieder<br />
aufgeleitet, sagte eine Sprecherin<br />
#map_canvas_mapnhGzq9 {<br />
height: 100%<br />
}<br />
Karte zurücksetzen vergrößern
(APA)<br />
2016-01-28 12:12:00 diepresse.com<br />
6<br />
Zumeldung zur Kriminalstatistik 2015 In<br />
Stuttgart viel weniger<br />
Wohnungseinbrüche - Polizeipräsidium<br />
(2)<br />
Stuttgart (ots) - In Stuttgart<br />
viel<br />
weniger<br />
Wohnungseinbrüche als<br />
noch im letzten Jahr -<br />
Polizeipräsidium Stuttgart<br />
steigert Aufklärung der Wohnungseinbrüche deutlich<br />
- zahlreiche Taten wurden inzwischen zugeordnet -<br />
Ergänzend zur Veröffentlichung der<br />
Wohnungseinbruchszahlen 2015 für das Land<br />
Baden-Württemberg hat Polizeipräsident Franz Lutz<br />
am Donnerstag (28.01.2016) die Zahlen für die<br />
Landeshauptstadt erläutert. Nachdem in den<br />
vergangenen Jahren die Einbruchszahlen auch in<br />
Stuttgart kontinuierlich gestiegen waren, ist dieser<br />
Trend 2015 nachdrücklich gestoppt worden.<br />
Während sich die Beamtinnen und Beamten des<br />
Einbruchsdezernats 2014 noch um 1277 Fälle
kümmern mussten, waren es im Jahr 2015 mit 903<br />
deutlich weniger. Das bedeutet einen Rückgang um<br />
29,3 Prozent oder 374 Fälle "Die vielen<br />
Präventionsmaßnahmen und die Zentralisierung der<br />
Ermittlungen sowie die starke Präsenz der Schutzund<br />
Kriminalpolizei in Wohngebieten, die im letzten<br />
Jahr noch einmal intensiviert wurde, greifen. Mit<br />
dem Rückgang der Einbruchszahlen hat sich auch<br />
die Schadenssumme um ein Vielfaches verringert",<br />
betonte Lutz. "Euphorie ist dennoch fehl am Platz,<br />
denn jeder Einbruch ist einer zu viel und<br />
beeinträchtigt das Sicherheitsgefühl der Menschen<br />
zutiefst". Äußerst zufrieden zeigte sich Franz Lutz<br />
zudem über die stark gestiegene Aufklärungsquote.<br />
War diese bereits 2014 im Vergleich zum Land<br />
überdurchschnittlich hoch, so steigerte das<br />
Polizeipräsidium die Quote gleich um 10,5<br />
Prozentpunkte auf 28,1%.<br />
Die zentrale Bearbeitung der Einbrüche durch die<br />
Spezialisten der Kriminalpolizei zahlt sich nun aus.<br />
Das personell neu strukturierte Dezernat<br />
Eigentumskriminalität ist in der Lage, schneller und<br />
gezielter auf geändertes Verhalten der Einbrecher<br />
zu reagieren als bisher und stellt sich im Vorfeld auf<br />
mögliches Täterverhalten ein. In den Stadtteilen<br />
waren die Beamtinnen und Beamten, unterstützt
durch Kräfte des Polizeipräsidiums Einsatz,<br />
präsenter als zuvor. Wichtig war und ist das enge<br />
Zusammenwirken mit den Anwohnern, die als erste<br />
sensibel auf Auffälligkeiten in der Nachbarschaft<br />
reagiert haben. "Gleich bei der Polizei anrufen, wenn<br />
verdächtige Personen unterwegs waren - das hat<br />
2015 echt gut geklappt", lobte Lutz die Bewohner<br />
der Stadtteile. So haben die Fahnder im November<br />
letzten Jahres eine neunköpfige chilenische<br />
Einbrecherbande, die im Stadtteil Weilimdorf<br />
Quartier bezogen hatte, dingfest gemacht. Den<br />
Männern, die überregional agierten, können<br />
vermutlich auch zahlreiche Einbrüche in Stuttgart<br />
nachgewiesen werden. Bereits Ende August 2015<br />
haben die Ermittler zwei Tunesier festgesetzt, denen<br />
man gleich neun Einbrüche im Stuttgarter Osten<br />
zuordnen konnte. Alle Verdächtigen sind inhaftiert<br />
worden, ein großer Erfolg im Zusammenspiel der<br />
Ermittlungsbehörden, die weiterhin insbesondere<br />
reisende Tätergruppierungen aus<br />
südosteuropäischen Ländern im Visier haben.<br />
Weitere zahlreiche Festnahmen, insbesondere von<br />
georgischen Staatsangehörigen, bestätigen diese<br />
polizeiliche Einschätzung. Ein weiterer positiver<br />
Aspekt der Kriminalitätsentwicklung im Bereich<br />
Wohnungseinbruch ist die Tatsache, dass immer<br />
mehr Taten im Versuchsstadium stecken bleiben.
Diese erfreuliche Bilanz zog Rüdiger Winter, Leiter<br />
der Kriminalpolizeidirektion. "Der Anteil der<br />
versuchten Wohnungseinbrüche hat sich noch<br />
einmal, von 41 Prozent 2014 auf 44,4 im<br />
vergangenen Jahr gesteigert", so der<br />
Kriminaldirektor. "In der Bevölkerung hat sich der<br />
Gedanke, selbst einen Beitrag zur Sicherung der<br />
eigenen vier Wände zu leisten, offenbar immer mehr<br />
durchgesetzt", sagte Winter weiter. Die Beamten der<br />
kriminalpolizeilichen Beratungsstelle haben 2015 so<br />
viele Beratungsgespräche, zum Beispiel zu<br />
technischen Sicherungsmaßnahmen, geführt wie nie<br />
zuvor. Die Bereitschaft, in die eigene Sicherheit zu<br />
investieren, steigt offensichtlich spürbar, zumal<br />
darüber hinaus mittlerweile staatliche Zuschüsse<br />
gewährt werden. Die Bekämpfung des<br />
Wohnungseinbruchs bleibt auch weiterhin ein<br />
Arbeitsschwerpunkt der Polizei.<br />
http://www.k-einbruch.de/<br />
http://www.kriminalpraevention.de/finanzanreize.html<br />
http://www.polizei-beratung.de/<br />
2016-01-28 12:11:00 www.t-online.de<br />
7 Kopfgeldjäger: „The Hateful 8“ (2)
Samuel L. Jackson spielt in Tarantinos Western<br />
„The Hateful 8“.<br />
28.01.2016 | 11:54 | von<br />
Katrin Nussmayr<br />
( Die Presse - Schaufenster )<br />
Den Film hatte Quentin Tarantino eigentlich schon<br />
auf Eis gelegt: Nachdem vor zwei Jahren der erste<br />
Drehbuchentwurf zu „The Hateful 8“ im Internet die<br />
Runde machte, gab sich Tarantino schwer<br />
enttäuscht und kündigte an, frühestens in einigen<br />
Jahren wieder über eine Verfilmung nachzudenken.<br />
Weil eine Live-Lesung des Skripts in LA (mit dabei<br />
war ein Großteil der jetzigen Darsteller) das<br />
Publikum so begeisterte, überlegte sich Tarantino<br />
die Sache wieder. Gut so! Das Drehbuch ist seit dem<br />
geleakten ersten Entwurf übrigens um 25 Seiten<br />
gewachsen, was gleich blieb, ist jedenfalls der erste<br />
Satz: „Got room for one more?“, fragt der<br />
berüchtigte Kopfgeldjäger Major Marquis Warren<br />
(Samuel L. Jackson) und steigt ein in die Kutsche,<br />
die sich langsam durch die 70-mm-Breitbild-<br />
Schneelandschaft bahnt. Warren und sieben andere<br />
„Hasserfüllte“, jeder hat seine eigene Mission,<br />
stranden schließlich in einer Raststation – vermutlich<br />
nicht ganz zufällig. Im Kino.
2016-01-28 11:54:00 Von Katrin Nussmayr<br />
8<br />
Hofburg-Wahl: Hofer geht für FPÖ ins<br />
Rennen (2)<br />
Der<br />
Dritte<br />
Nationalratspräsident sei der<br />
"Wunschkandidat" der FPÖ<br />
gewesen, betont Parteichef<br />
Strache. Die Entscheidung<br />
für den 44-jährigen Burgenländer sei einstimmig<br />
gefallen. Sein Ziel: das Erreichen der Stichwahl.<br />
28.01.2016 | 11:54 |<br />
( DiePresse.com )<br />
Es war ein langes Ringen und heftiges Diskutieren.<br />
Nun aber steht es fest: Der Dritte<br />
Nationalratspräsident Norbert Hofer geht für die<br />
FPÖ ins Rennen um das höchste Amt im Staat.<br />
„Wir haben nach langer und reiflicher Überlegung<br />
eine Entscheidung getroffen“, betonte Parteiobmann<br />
Heinz-Christian Strache bei einer Pressekonferenz<br />
am Donnerstagvormittag, zu der er gemeinsam mit<br />
der früheren Bezirksvorsteherin des ersten Wiener
Bezirks, Ursula Stenzel, Generalsekretär Herbert<br />
Kickl und Hofer selbst erschienen war. Die<br />
Entscheidung sei einstimmig für „unseren<br />
Wunschkandidaten“ gefallen, so der Parteichef.<br />
Gegen elf Uhr eröffnete Strache die Präsentation mit<br />
den Worten: „Die Freiheitliche Partei Österreichs will<br />
und wünscht sich natürlich eine Reform des Amtes<br />
des Bundespräsidenten.“ Man habe diesbezüglich ja<br />
bereits einige Vorschläge gemacht. Jedoch: „Faktum<br />
ist, das gibt es derzeit nicht.“ Und daher habe die<br />
FPÖ auch eine Position: „So lange es das Amt gibt,<br />
kann man es dem rot-schwarzen Proporzsystem<br />
nicht überlassen.“<br />
Nach rund einer Viertelstunde erst gab Strache<br />
schließlich den Namen seines Kandidaten preis:<br />
Gemeinsam mit Stenzel erhob er sich, enthüllte ein<br />
im Hintergrund angebrachtes Plakat - das schließlich<br />
das Konterfei des 44-jährigen Hofers zeigte.<br />
Anschließend rechtfertigte Strache die bisherige<br />
Haltung des Burgenländers, der zuletzt mehrfach<br />
gemeint hatte, wohl zu jung für das Amt zu sein. Erst<br />
gestern Mittag gab es von ihm andere Töne: Kein<br />
Dementi, dafür den Verweis auf „intensive<br />
Gespräche“. Nun erklärte Hofer: „Natürlich hatte ich<br />
Bedenken. Ich bin noch lange nicht 50 und diese
Frage stellt sich natürlich. Aber es war gerade der<br />
Zuspruch vieler Senioren, der mich bestärkt hat,<br />
dieses Rennen zu starten.“ Außerdem: „Wenn ein<br />
Strache, ein Kickl und eine Frau Stenzel versuchen,<br />
jemanden zu überzeugen, dann werden sie Erfolg<br />
haben.“<br />
Er werde Dritter Nationalratspräsident bleiben, hielt<br />
Hofer fest. Als sein Ziel gab er aus, in die Stichwahl<br />
zu kommen: „Und da stehen unsere Chancen gut.“<br />
Zuletzt ging Hofer - dem auch Stenzel Rosen<br />
streute, indem sie ihn einen „wunderbaren<br />
Kandidaten“ nannte, über den sie sich „aufrichtig<br />
freue“ - auf seine körperliche Verfassung ein: Er<br />
hatte sich 2003 bei einem Paragleiter-Unfall schwer<br />
an der Wirbelsäule verletzt. Nach dem Unfall blieben<br />
zunächst Lähmungserscheinungen zurück. „Ich bin<br />
kein Marathonläufer mehr“, sagte Hofer auf eine<br />
entsprechende Frage. Daher werde er „keinen<br />
Häuserwahlkampf machen, wo ich stundenlang zu<br />
Fuß bin“. Als Nachteil wollte er das aber nicht sehen:<br />
„Wir werden das auf mich abstimmen.“<br />
Mit der Kandidatur von Hofer wächst der Kreis der<br />
Kandidaten, die mit 24. April in die Hofburg<br />
einziehen möchten, weiter an. An Konkurrenten hat<br />
er den früheren Sozialminister Rudolf Hundstorfer
(SPÖ), der sich in seinem Wahlvideo zuletzt als Man<br />
„aus einfachen Verhältnissen“ präsentierte.<br />
Daneben tritt Andreas Khol für die Volkspartei an.<br />
Außerdem im Wahlkampf stehen bereits der frühere<br />
Bundessprecher der Grünen, Alexander Van der<br />
Bellen , sowie die einstige Präsidentin des Obersten<br />
Gerichtshofes, Irmgard Griss.<br />
(hell)<br />
2016-01-28 11:54:00 diepresse.com<br />
9<br />
Erneut Pilot über Kärnten mit<br />
Laserpointer geblendet (2)<br />
Klagenfurt – Erneut ist der Pilot eines<br />
Verkehrsflugzeuges beim Landeanflug<br />
auf Klagenfurt mit einem Laserpointer<br />
geblendet worden. Die Maschine mit 78<br />
Passagieren und vier Crewmitgliedern<br />
war am Mittwochabend kurz vor 21 Uhr über dem<br />
Bezirk Völkermarkt unterwegs, als plötzlich ein<br />
grüner Laserstrahl das Cockpit traf. Laut Polizei<br />
landete das aus Wien kommende Flugzeug sicher in<br />
Klagenfurt.<br />
Erst am Dienstagabend hatte sich ein ähnlicher
Vorfall in Kärnten ereignet: Ebenfalls beim Flug von<br />
Wien nach Klagenfurt wurde der Pilot eines<br />
Verkehrsflugzeuges im Bereich der Soboth (Bezirk<br />
Wolfsberg) von einem grünen Laserpointer<br />
geblendet. (APA)<br />
2016-01-28 13:30:55 Tiroler Tageszeitung Online<br />
10<br />
Kerber und Williams im Finale der<br />
Australian Open (2)<br />
Melbourne - Die Deutsche<br />
Angelique Kerber hat das<br />
Endspiel der Australian<br />
Open erreicht. Die 28-<br />
Jährige setzte sich in<br />
Melbourne gegen Johanna<br />
Konta aus Großbritannien mit 7:5, 6:2 durch und<br />
trifft jetzt in ihrem ersten Grand-Slam-Finale auf die<br />
Weltranglisten-Erste Serena Williams aus den USA.<br />
Williams hatte zuvor die Polin Agnieszka Radwanska<br />
klar mit 6:0, 6:4 besiegt. Die US-Amerikanerin<br />
benötigte gerade einmal 64 Minuten für ihren<br />
ungefährdeten Erfolg. Williams steht damit zum 26.<br />
Mal bei einem der vier Grand-Slam-Turniere im<br />
Endspiel.
2016-01-28 13:32:12 Tiroler Tageszeitung Online<br />
11<br />
Stiftung Warentest - Singlebörsen<br />
genauso gut wie teure<br />
Partnervermittlungen (2)<br />
Die große Liebe im Netz<br />
finden? Gar nicht so einfach.<br />
Stiftung Warentest hat elf<br />
Portale geprüft. Die<br />
wichtigsten Ergebnisse.<br />
Der erweiterte Freundeskreis ist abgegrast, die<br />
Kollegen sind zu haarig, zu pedantisch oder seit<br />
Jahren in festen Beziehungen gefangen - und die<br />
Hoffnung, die Liebe des Lebens am Tresen der<br />
Stammkneipe kennenzulernen, ist nach dem letzten<br />
schlechten One-Night-Stand begraben? Dann<br />
willkommen im Jahr 2016: Menschen, die das Wort<br />
Online-Dating in den Mund nehmen, werden nicht<br />
mehr mitleidig angeschielt. Sie gelten als normal.<br />
Allein, weil es Millionen von ihnen gibt.<br />
Das Problem: Mit der gesellschaftlichen<br />
Anerkennung des Online-Datings wächst auch die<br />
Zahl der Angebote. Es gibt jetzt nicht mehr eine oder<br />
zwei Seiten, auf denen sich beziehungswillige
Singles im Netz begegnen können, sondern<br />
Dutzende. Und was, wenn man am falschen Ort<br />
sucht? Die Stiftung Warentest versucht, zu helfen:<br />
Was wurde getestet?<br />
Sechs Singlebörsen und fünf Partnervermittlungen<br />
im Internet. Zur Unterscheidung: Singlebörsen<br />
könnte man auch als Onlineversion der<br />
Kontaktanzeigenseite in der Zeitung beschreiben.<br />
Nutzer können Bild und Text hochladen und sich in<br />
Eigeninitiative die Bilder und Texte der anderen<br />
ansehen. Die Partnervermittlung geht einen Schritt<br />
weiter und verspricht, die richtigen Menschen<br />
zusammenzubringen (analoge Entsprechung wäre<br />
wohl der gute Freund, der den Single mit jemandem<br />
verkuppeln will, der "total gut passen würde", weil er<br />
auch gerne Sport macht. Oder auf dem Sofa<br />
rumhängt. Oder auf italienisches Essen steht.)<br />
Die wichtigsten Ergebnisse:<br />
Wie wurde getestet?<br />
Mit frei erfundenen Profilen zweier Frauen und<br />
dreier Männer im Alter zwischen 35 und 55 Jahren,<br />
die bei den elf Seiten angemeldet wurden. Sämtliche<br />
Verträge wurden nach der Testphase gekündigt, die<br />
Löschung der Profile veranlasst. Bei den
Singlebörsen wurde dann überprüft, ob die<br />
Suchergebnisse zu den angegebenen Kriterien<br />
passten. Bei den Partnervermittlungen versuchten<br />
zwei psychologische Fachgutachter zu prüfen, ob<br />
die Ergebnisse "zum Charakter und den Wünschen<br />
der fiktiven Singles passten".<br />
Wie ist der Test einzuschätzen?<br />
Eine schwierige Frage. Über Olivenöl und<br />
Türschlösser lassen sich wohl exaktere Aussagen<br />
treffen als über Partnerbörsen. Ein Test, bei dem<br />
fiktive Charaktere und psychologische Gutachter ins<br />
Spiel kommen, erscheint wenig verlässlich. Am Ende<br />
wird der Suchende selbst testen müssen, welches<br />
Portal die zutreffendsten Ergebnisse liefert.<br />
Sinnvoll erscheint dagegen die Bewertung der AGB<br />
und Kündigungsmöglichkeiten - was Liebeshungrige<br />
im akuten Stadium aber vielleicht<br />
weniger interessiert.<br />
2016-01-28 13:34:47 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany<br />
12 Serfaus baut neue Kraftwerke (2)<br />
Von Matthias Reichle
Serfaus – Bereits im Jahr<br />
1921 errichteten die<br />
Gemeinden Tösens und<br />
Serfaus ein kleines Kraftwerk<br />
am Arge- und Lausbach. Die<br />
Anlage produziertrund 1,35 Gigawattstunden Strom<br />
im Jahr, das entspricht in etwa dem Verbrauch von<br />
300 Vierpersonenhaushalten. Nachdem das<br />
gemeindeeigene E-Werk zwischenzeitlich in den<br />
Besitz der Tiwag gewechselt war, kaufte es die<br />
Gemeinde Serfaus 2007 zurück.<br />
Nach 95 Jahren Betrieb denkt man nun über einen<br />
Neubau nach. „Es besteht Handlungsbedarf“,<br />
bestätigt Bürgermeister Paul Greiter, der das<br />
Kraftwerk wieder zukunftsfit machen möchte. „Wir<br />
sind intensiv beim Planen.“ Bei der BH Landeck<br />
wurde das Projekt inzwischen zur Vorprüfung<br />
eingereicht. Das Krafthaus soll an einer tieferen<br />
Stelle neu errichtet werden, um so die Fallhöhe des<br />
Wassers zu vergrößern. Dadurch schauen jährlich<br />
rund 200.000 Kilowattstunden mehr heraus.<br />
Erneuert werden müssten außerdem ein Sandfang<br />
am Argebach, der Druckschacht sowie die 1,7<br />
Kilometer lange Druckrohrleitung.<br />
Auch die Wasserabgaben an den Laus- und den<br />
Argebach (bisher eine Totalentnahme) würden
entsprechend den veränderten Richtlinien erhöht.<br />
Greiter: „Ziel ist, in drei bis vier Jahren mit der<br />
Umsetzung zu beginnen.“<br />
Bereits konkreter ist der Bau von zwei<br />
Trinkwasserkraftwerken mit je einer Million<br />
Kilowattstunden Jahresproduktion. Dabei wird der<br />
große Höhenunterschiede zwischen dem<br />
Komperdell und der Talstation der Bergbahnen<br />
sowie zwischen Serfaus und Untertösens<br />
ausgenutzt.<br />
Teil des Projekts ist auch eine Notversorgung von<br />
Untertösens, das bei einem Störungsfall von „oben“<br />
her ans Serfauser Trinkwassernetz angeschlossen<br />
werden könnte.<br />
2016-01-28 13:24:15 Tiroler Tageszeitung Online<br />
13<br />
„Schockierte“ Brigitte Nielsen muss<br />
das Dschungelcamp verlassen<br />
(2)<br />
Berlin - Überraschung im<br />
Dschungel: Für Hollywood-<br />
Star Brigitte Nielsen ist die<br />
Zeit bei „Ich bin ein Star -
Holt mich hier raus!“ im australischen Urwald vorbei.<br />
Die 52-Jährige wurde in der Nacht zum Donnerstag<br />
von den Zuschauern des RTL-Dschungelcamps per<br />
Telefonvoting aus der Sendung gewählt. „Ich bin<br />
wirklich schockiert“, sagte Nielsen nach der<br />
Verkündung am Lagerfeuer mit versteinerter Miene.<br />
Auch die anderen Camper äußerten Unverständnis.<br />
Nielsen war als einzige Kandidatin in der deutschen<br />
Dschungelcamp-Geschichte ein zweites Mal dabei,<br />
hatte sich die erneute Teilnahme im Sommer<br />
erspielt. 2012 hatte die Schauspielerin mit guter<br />
Laune überzeugt und die sechste Staffel gewonnen.<br />
Von den ursprünglich zwölf Kandidaten sind jetzt<br />
noch fünf in dem Pritschenlager zu Gast. Die<br />
Schauspieler David Ortega (30) und Jenny Elvers<br />
(43), Ex-TV-Talker Ricky Harris (53) und Model<br />
Nathalie Volk (19) waren bereits vom Publikum nach<br />
Hause geschickt worden. Sänger Gunter Gabriel<br />
(73) war freiwillig gegangen, Schauspieler Rolf<br />
Zacher (74) aus gesundheitlichen Gründen. Am<br />
Samstag findet das Finale statt. Dann entscheidet<br />
sich, wer Maren Gilzer als amtierende<br />
„Dschungelkönigin“ ablöst. (APA/dpa)<br />
2016-01-28 13:24:53 Tiroler Tageszeitung Online
14<br />
Gewinn verdoppelt: Werbegeschäft<br />
von Facebook wächst rasant (2)<br />
Menlo Park - Werbung auf<br />
Smartphones lässt bei<br />
Facebook kräftig die Kassen<br />
klingeln. Im vergangenen<br />
Quartal sprang der Umsatz<br />
im Jahresvergleich um fast 52 Prozent auf 5,84<br />
Milliarden Dollar hoch. Den Gewinn konnte das<br />
weltgrößte Online-Netzwerk mit 1,56 Milliarden<br />
Dollar mehr als verdoppeln. Die Anleger waren<br />
begeistert: Die Aktie schoss nachbörslich um mehr<br />
als zwölf Prozent hoch.<br />
Facebook hatte Ende vergangenen Jahres gut 1,59<br />
Milliarden aktive Nutzer weltweit - 46 Millionen mehr<br />
als drei Monate zuvor. Nach wie vor greift gut eine<br />
Milliarde von ihnen täglich auf Facebook zu.<br />
Werbung macht fast das gesamte Geschäft von<br />
Facebook aus, zuletzt lag der Anteil bei 96,5<br />
Prozent. Die Bedeutung von Einnahmen aus Spielen<br />
und anderen Diensten sank noch weiter.<br />
Dabei spielen Smartphones eine herausragende<br />
Rolle - nur rund jeder Zehnte tägliche Nutzer sucht
Facebook über einen PC auf. Das schlägt sich auch<br />
bei den Werbeeinnahmen nieder: 80 Prozent<br />
kommen von mobilen Geräten.<br />
Beim Börsengang im Mai 2012 hatten sich die<br />
Anleger noch große Sorgen gemacht, ob Facebook<br />
mit dem Wechsel der Nutzer vom PC auf<br />
Smartphones klarkommt. Das Online-Netzwerk kam<br />
jedoch auf die Idee, die Anzeigen direkt zwischen<br />
Einträgen im Neuigkeiten-Strom der Nutzer<br />
unterzubringen, statt am Bildschirmrand. Das sorgte<br />
am Ende für noch deutlich schnelleres<br />
Umsatzwachstum.<br />
Zuletzt fokussierte sich Facebook verstärkte auf<br />
Video-Inhalte. Inzwischen schauten sich die Nutzer<br />
100 Millionen Stunden Videos pro Tag an, sagte<br />
Zuckerberg. Er ist sehr an der Technik für „virtuelle<br />
Realität“ interessiert, bei der Nutzer mit Hilfe<br />
spezieller Brillen in digitale Welten eintauchen<br />
können. Facebook kaufte für zwei Milliarden Dollar<br />
den Branchenpionier Oculus, der demnächst seine<br />
seit langem entwickelte Brille Oculus Rift auf den<br />
Markt bringt. Zuckerberg zeigte sich erneut<br />
überzeugt, dass virtuelle Realität viele Bereiche<br />
verändern könne. Zunächst würden aber Spiele im<br />
Mittelpunkt stehen.
In diesem Jahr will Facebook die Ausgaben auch mit<br />
Blick auf Projekte wie Oculus um 30 bis 40 Prozent<br />
steigern. In diesem Jahr soll auch die bei Facebook<br />
entwickelte große Drohne „Aquila“ ihren ersten Flug<br />
machen. Zuckerberg will mit ihrer Hilfe entlegene<br />
Regionen mit Internet versorgen. Das Programm<br />
„Free Basics“, bei dem Menschen kostenlosen<br />
Zugang zu populären Online-Diensten - und<br />
darunter auch Facebook - bekommen, habe<br />
inzwischen 19 Millionen Nutzer.<br />
Bald eine Milliarde WhatsApp-Nutzer<br />
Der Kurzmitteilungsdienst WhatsApp stehe an der<br />
Schwelle zu einer Milliarde Nutzer, hieß es.<br />
Facebook hatte vor rund zwei Jahren gut 22<br />
Milliarden Dollar für WhatsApp bezahlt. Zum<br />
Netzwerk gehört auch der ähnliche Service<br />
Facebook Messenger mit über 800 Millionen<br />
Nutzern. Facebook hat damit eine sehr starke<br />
Position bei den Diensten, die für viele Menschen<br />
die SMS abgelöst haben.<br />
Analysten hatten für das vergangene Quartal im<br />
Schnitt mit Erlösen von knapp 5,4 Milliarden Dollar<br />
gerechnet und waren auch von niedrigeren<br />
Gewinnen ausgegangen. Dabei wurde Facebook<br />
wie andere US-Unternehmen auch vom starken US-
Dollar gebremst: Ohne die ungünstige<br />
Kursentwicklung hätte es ein Umsatzplus von 60<br />
Prozent gegeben, hieß es.<br />
Im gesamten vergangenen Jahr stieg der Umsatz<br />
um 44 Prozent auf 17,83 Milliarden Dollar. Der<br />
Gewinn legte um gut ein Viertel auf 3,69 Milliarden<br />
Dollar zu. Facebook steigerte die Zahl der monatlich<br />
aktiven Nutzer binnen eines Jahres um 200<br />
Millionen. Das Online-Netzwerk sammelte<br />
Geldreserven von 18,4 Milliarden Dollar an. (dpa)<br />
2016-01-28 13:24:46 Tiroler Tageszeitung Online<br />
15<br />
Irans Präsident Rohani in Paris:<br />
Beziehungen zu Europa erneuern<br />
(2)<br />
Paris/Teheran – Der<br />
iranische Präsident Hassan<br />
Rohani hat sich in<br />
Frankreich für eine neues<br />
Zeitalter der Beziehungen zu<br />
Frankreich und Europa stark<br />
gemacht. Nach dem Abschluss des<br />
Atomabkommens und dem Ende der Sanktionen<br />
sollten nun die politischen und wirtschaftlichen
Beziehungen ausgebaut werden, sagte Rohani am<br />
Donnerstag in Paris.<br />
Die aktuelle positive Atmosphäre solle genutzt<br />
werden für einen neuen Beginn. Frankreichs<br />
Premierminister Manuel Valls verwies auf historische<br />
Verbindungen zum Iran. „Dank des<br />
Atomabkommens können wir ein neues Kapitel<br />
öffnen“, sagte Valls. Dabei sei für eine neue<br />
Entwicklung ein Klima des Vertrauens in der Region<br />
notwendig.<br />
Treffen der Präsidenten am Nachmittag<br />
Am Nachmittag kommt Rohani mit dem<br />
französischen Präsidenten François Hollande<br />
zusammen. Dabei ist auch die Unterzeichnung<br />
verschiedener Vereinbarungen geplant. Der als<br />
gemäßigt geltende Rohani hatte Anfang der Woche<br />
Italien besucht und war am Mittwoch in Paris<br />
eingetroffen. Auf der Agenda stand noch am selben<br />
Tag ein Treffen mit Vertretern von rund 20<br />
französischen Unternehmen. Nach der Aufhebung<br />
der Sanktionen gegen den Iran in Folge der<br />
Umsetzung des Atomabkommens hofft Teheran auf<br />
satte Verträge und ausländische Investitionen, um<br />
die durch die Sanktionen stark geschwächte<br />
Wirtschaft anzukurbeln.
Rohani will in Paris unter anderem den Kauf von 114<br />
Maschinen des europäischen Flugzeugbauers<br />
Airbus besiegeln. Der französische Autobauer PSA<br />
Peugeot-Citroën kündigte außerdem am Donnerstag<br />
offiziell seinen Wiedereinstieg in den iranischen<br />
Markt an. Geplant sind demnach ein Joint Venture<br />
mit dem Hersteller Iran Khodro sowie Investitionen<br />
im Umfang von 400 Millionen Euro in den<br />
kommenden fünf Jahren. Langfristiges Ziel ist die<br />
Produktion von 200.000 Fahrzeugen pro Jahr im<br />
Iran.<br />
Autohersteller wollen im Iran investieren<br />
Der französische Autohersteller PSA Peugeot<br />
Citroen kündigte seine Rückkehr in den Iran an. In<br />
den kommenden fünf Jahren will das Unternehmen<br />
400 Millionen Euro investieren. In einem Joint-<br />
Venture mit dem iranischen Hersteller Iran Khodro<br />
sollen die Modelle Peugeot 208, 2008 und 301<br />
produziert und vermarktet werden. Auch über den<br />
Kauf von Airbus-Maschinen für die veraltete<br />
Flugzeugflotte Irans soll in Paris gesprochen<br />
werden.<br />
Auf politischer Ebene verspricht sich Frankreich<br />
auch eine diplomatische Annäherung im Hinblick auf<br />
die Konflikte in der Region, unter anderem den
syrischen Bürgerkrieg. Außerdem steckt das<br />
Verhältnis der regionalen Schwergewichte Iran und<br />
Saudi-Arabien derzeit in einer tiefen Krise. Rohanis<br />
Aufenthalt in Paris ist der erste offizielle Besuch<br />
eines iranischen Präsidenten in Frankreich seit<br />
1999, damals war Mohammed Chatami Staatschef<br />
des schiitischen Landes.<br />
Hinrichtungen: Iran wegen Menschenrechten am<br />
Pranger<br />
Der Iran steht immer wieder auch wegen der<br />
prekären Lage der Menschenrechte in der Kritik.<br />
Erst vor wenigen Tagen hatte die Organisation<br />
Amnesty International Teheran wegen der<br />
Hinrichtung Dutzender minderjähriger Verurteilter in<br />
den vergangenen Jahren eine „schändliche<br />
Missachtung von Kinderrechten“ vorgeworfen. In<br />
Paris ist am Donnerstag eine Protestaktion geplant.<br />
(APA/dpa/AFP)<br />
2016-01-28 13:30:39 Tiroler Tageszeitung Online<br />
16<br />
Olivenöl im Test: Jedes zweite<br />
mangelhaft (2)<br />
Olivenöl der Güteklasse "nativ extra" gilt eigentlich
als gesund - doch beim Test<br />
der Stiftung Wartentest<br />
wurde die Hälfte mit<br />
"mangelhaft" bewertet. 13<br />
von 26 Ölen fielen durch.<br />
Besonders erschreckend: Stiftung Warentest hat in<br />
mehreren Olivenölen bedenkliche Schadstoffe<br />
gefunden. In fünf Fällen wurde Mineralölbelastung<br />
festgestellt. Andere Öle enthielten unter anderem<br />
Weichmacher und Pestizide.<br />
Wie kommt es dazu? Laut Stiftung Warentest<br />
können schon die fettreichen Oliven an den Bäumen<br />
Schadstoffe aus der Umwelt aufnehmen -<br />
beispielsweise von Abgasen. Außerdem setzen<br />
Bauern aber auch Pflanzenschutzmittel ein und<br />
schmieren ihre Anlagen teilweise mit technischen<br />
Ölen.<br />
Auch bei den Angaben auf Olivenöl stellte Stiftung<br />
Warentest deutliche Mängel fest. Im Labor wurde<br />
untersucht, woher die Öle stammen. Das Ergebnis:<br />
Bei fünf Olivenölen passt das Ergebnis dieser<br />
Untersuchung nicht zu den Angaben über die<br />
Herkunft auf der Flasche.<br />
Eine komplett richtige Kennzeichnung konnte die
Stiftung Warentest sogar keinem Olivenöl im Test<br />
bescheinigen. Neben der Angabe der Herkunft seien<br />
beispielsweise solche Hinweise Pflicht: "Natives<br />
Olivenöl extra" oder "Erste Güteklasse – direkt aus<br />
Oliven ausschließlich mit mechanischen Verfahren<br />
gewonnen".<br />
Beim Geschmack dürfen Hersteller beim Olivenöl<br />
nur wenige Worte benutzen - darunter "fruchtig"<br />
oder "bitter". Laut Stiftung Warentest war kein<br />
einziges der 28 getesteten Olivenöle komplett richtig<br />
gekennzeichnet.<br />
Donnerstag, 28. Januar 2016 Augsburger Allgemeine<br />
17<br />
NSU-Prozess kann weitergehen -<br />
Gericht lehnt Befangenheitsantrag ab<br />
(2)<br />
Wohllebens Antrag sei<br />
«unbegründet», urteilten drei<br />
andere Richter des<br />
Münchner<br />
Staatsschutzsenats, vor dem<br />
sich Wohlleben seit bald drei Jahren verantworten<br />
muss. Hauptangeklagte in dem Prozess ist die<br />
einzige Überlebende des NSU-Trios, Beate
Zschäpe.<br />
Die Bundesanwaltschaft wirft Wohlleben vor, er habe<br />
die «Ceska»-Pistole beschafft, mit der Uwe Mundlos<br />
und Uwe Böhnhardt aus fremdenfeindlichen Motiven<br />
neun Menschen erschossen haben sollen.<br />
Donnerstag, 28. Januar 2016 Augsburger Allgemeine<br />
18<br />
Schweden bereitet Ausweisung von<br />
bis zu 80.000 Asylbewerbern vor<br />
(2)<br />
Stockholm - Schweden plant<br />
die Abschiebung von bis zu<br />
80.000 abgelehnten<br />
Asylwerbern. Die Regierung<br />
habe die Polizei und die<br />
Einwanderungsbehörde<br />
angewiesen, diese Order umzusetzen, sagte<br />
Innenminister Anders Ygeman am Mittwochabend<br />
dem schwedischen Fernsehsender SVT.<br />
Normalerweise würden abgelehnte Asylwerber mit<br />
Linienflügen abgeschoben, angesichts der hohen<br />
Zahl nun würden aber Charterflugzeuge angemietet.<br />
Vermutlich werde sich dies über mehrere Jahre<br />
hinziehen.
Im vergangenen Jahr beantragten 163.000<br />
Flüchtlinge in Schweden Asyl. Von den knapp<br />
60.000 Anträgen, welche die schwedischen<br />
Behörden 2015 bearbeiteten, erhielten 55 Prozent<br />
der Antragsteller Asyl. Zum Vergleich: In Österreich<br />
beantragten 2015 rund 90.000 Personen Asyl. In der<br />
ersten Instanz wurden von den mehr als 36.000<br />
entschiedenen Anträgen knapp 14.000 positiv<br />
bewertet.<br />
Schweden hatte im November wegen der<br />
Flüchtlingskrise wieder Grenzkontrollen eingeführt,<br />
seit Jänner müssen auch alle Zug- und<br />
Busunternehmen die Identitäten der Passagiere<br />
festhalten, die über die Öresund-Brücke von<br />
Dänemark nach Schweden fahren. Nach<br />
Regierungsangaben kamen seither täglich etwa<br />
hundert Flüchtlinge an, im Oktober waren es noch<br />
fast 10.000 pro Woche.<br />
„Große Herausforderung vor uns“<br />
Die Zeitung „Dagens Industri“ zitierte Ygeman: „Ich<br />
glaube, dass es sich auf jeden Fall um 60.000<br />
Personen dreht, aber es können auch bis zu 80.000<br />
werden.“ „Wir haben eine große Herausforderung<br />
vor uns“, fügte Ygeman demnach hinzu. „Dafür<br />
müssen wir die Ressourcen erhöhen und die
Zusammenarbeit zwischen den Behörden<br />
verbessern.“ Zunächst wolle man gute<br />
Voraussetzungen für eine freiwillige Rückkehr der<br />
Asylwerber schaffen. „Aber wenn wir das nicht<br />
schaffen, muss es eine Rückkehr mithilfe von Zwang<br />
geben“, sagte er den Angaben zufolge.<br />
Laut Regierung gebe es „ein bedeutendes Risiko“,<br />
dass große Gruppen in den Untergrund<br />
verschwinden. Darauf bereite sich die Polizei etwa<br />
mit dem Ausbau der Grenzpolizei und mehr<br />
Ausländerkontrollen im Land vor. „Ich glaube, wir<br />
werden mehr Charterflugzeuge sehen, vor allem in<br />
EU-Regie“, sagte Ygeman. Die schwedische<br />
Regierung verhandelt nach Angaben von „Dagens<br />
Industri“ unter anderem mit Afghanistan und<br />
Marokko über die Rückkehr von Flüchtlingen aus<br />
diesen Ländern. (APA/AFP/dpa)<br />
2016-01-28 13:20:21 Tiroler Tageszeitung Online<br />
19<br />
Deutsche Bank - Deutsche Bank<br />
streicht allen Vorständen die Boni<br />
(2)<br />
Früher war dieser Tag ein Fest für den Vorstand.<br />
Einmal im Jahr lud die Deutsche Bank Journalisten
ein, um ihre Ergebnisse zu<br />
präsentieren. Strahlend<br />
präsentierte Vorstandschef<br />
Joe Ackermann Jahr für Jahr<br />
die Zahlen, nur einziges Mal<br />
- 2008 - gab es am<br />
Jahresende rote Zahlen. Und selbst die waren durch<br />
die Finanzkrise leicht zu erklären.<br />
Diesmal ist alles anders. John Cryan , der neue<br />
Chef, muss einen Rekordverlust erklären. Er<br />
verzieht auf der Bühne keine Miene. Es brauche<br />
"Zeit, Entschlossenheit und Geduld" um die<br />
Deutsche Bank neu aufzustellen, sagt er in seiner<br />
Eingangsrede. Kurz und knapp, das ist der Stil des<br />
neuen Vorstandschefs. Keine fünf Minuten braucht<br />
er, um die Rede zu halten. Große Worte zu<br />
schwingen, das ist nicht sein Ding. Cryan ist einer,<br />
der sich lieber mit seinen Mitarbeitern beschäftigt,<br />
als mit dem Bild seiner Bank in der Öffentlichkeit.<br />
Und das ist schlecht. Anleger haben das Vertrauen<br />
verloren, der Aktienkurs sank so weit, dass die<br />
Deutsche Bank schon als Übernahme-Kandidat<br />
gehandelt wird. "Ich fühle mich für dieses Ergebnis<br />
persönlich verantwortlich, ich schiebe das niemand<br />
anderem zu", sagt Cryan. Und das spürt er auch<br />
persönlich: Der gesamte Vorstand der Deutschen
Bank bekommt für 2015 keinen Bonus ausbezahlt.<br />
Das habe der Aufsichtsrat am Mittwoch<br />
beschlossen, gibt Cryan bekannt. Und es sei auch<br />
gerecht, sagt er, schließlich müssten auch die<br />
Aktionäre auf Dividenden verzichten und die<br />
Mitarbeiter eine Kürzung der Boni hinnehmen.<br />
Für die Vorstände dürfte das ein harter Einschnitt<br />
sein. Im Jahr 2014 konnten sie, Grundgehalt und<br />
Boni zusammengenommen, maximal acht Millionen<br />
Euro verdienen. 2,4 Millionen Euro davon waren<br />
Grundgehalt. Vorstandschefs konnten insgesamt<br />
maximal 12,5 Millionen Euro jährlich verdienen,<br />
davon waren 3,8 Millionen garantiert.<br />
Die Lage der Bank ist ernst: Noch immer belasten<br />
Rechtsstreitigkeiten das Institut schwer. 5,5<br />
Milliarden Euro hat die Bank 2015 dafür<br />
zurückgelegt, im kommenden Jahr werde die Zahl<br />
voraussichtlich geringer ausfallen, so Cryan. Die<br />
Gesamtzahl jedoch ist beeindruckend: Mehr als 12<br />
Milliarden Euro haben die Altlasten seit 2012<br />
verschlungen. Das ist so viel Geld, dass viele<br />
Anleger Angst vor einer Kapitalerhöhung haben.<br />
Solche Sorgen versucht Cryan zu zerstreuen. Es<br />
werde keine Kapitalerhöhung geben, sagt er.<br />
Angesichts des Lage der Deutschen Bank sind viele
Investoren alarmiert. Nicht wegen der hohen Kosten<br />
für die Rechtsstreitigkeiten, sondern wegen<br />
ausbleibender Erträge. Allein im vierten Quartal sind<br />
sie um 19 Prozent gesunken und das vor allem im<br />
Investmentbanking. Unter dem Strich machte die<br />
Sparte sogar einen Verlust von zwei Milliarden Euro.<br />
Das ist besonders bitter, da die Investmentbank<br />
künftig noch mehr als bisher zum Gewinn beitragen<br />
soll. Denn die Strategie von Vorstandschef Cryan<br />
sieht vor, das Privatkundengeschäft der Bank<br />
deutlich zu verkleinern. Die Postbank soll verkauft<br />
werden. Die anderen Bereiche der Bank - etwa das<br />
Beratungsgeschäft mit wohlhabenden Kunden - sind<br />
bei weitem noch nicht groß genug, um Verluste aus<br />
dem Investmentbanking auffangen zu können.<br />
Ein Teil des schlechten Ergebnisses hat Cryan<br />
bewusst in Kauf genommen, da er der Bank ein<br />
hartes Sanierungsprogramm verordnet hat. 9000<br />
Stellen fallen weg, 200 Filialen werden geschlossen.<br />
Auch 2016 wird dieser Sparkurs teuer sein: Eine<br />
weitere Milliarde Euro wird die<br />
Restrukturierung kosten.<br />
Die Hoffnungen für das laufende Jahr sind daher<br />
auch nicht sehr groß. Beim Schrumpfen der Bilanz<br />
erwartet Cryan für 2016 keine großen Fortschritte.<br />
Auch bei der angestrebten Verbesserung des
Kapitalpuffers ist kein Lichtblick in Sicht. Die<br />
Finanzmärkte haben Angst, dass die Bank eine<br />
weitere Kapitalerhöhung durchführen könnte - auch<br />
deswegen ist der Aktienkurs derzeit so niedrig.<br />
2016-01-28 13:22:26 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany<br />
20<br />
Mehr Geldautomaten gesprengt: BKA:<br />
Kriminelle verursachen hohe Schäden<br />
(2)<br />
Erst leiten die Täter Gas ein<br />
und dann sprengen sie - auf<br />
diese Weise werden seit<br />
Jahren in ganz Deutschland<br />
Geldautomaten geknackt.<br />
Die Zahl der Fälle steigt zunehmend, vor allem auf<br />
dem Land. Die Schäden sind immens.<br />
In Deutschland sprengen Kriminelle von Jahr zu<br />
Jahr mehr Geldautomaten in die Luft. Während das<br />
Bundeskriminalamt 2011 bundesweit noch 38 Fälle<br />
mit erfolgtem oder versuchtem Diebstahl registriert<br />
hat, waren es 2013 schon 89 und im vergangenen<br />
Jahr dann 132 Fälle. Die meisten Fälle gab es in<br />
den letzten Monaten in Nordrhein-Westfalen. Allein<br />
dort geht der Schaden in die Millionen. Das BKA
nennt außerdem Berlin, Brandenburg,<br />
Niedersachsen und Sachsen-Anhalt als<br />
Schwerpunkte.<br />
In NRW schlugen Täter zuletzt häufig in kleineren<br />
Städten wie Lippetal, Übach-Palenberg oder<br />
Herzogenrath zu. Dem BKA ist diese<br />
Vorgehensweise bekannt: Auf dem Land und in<br />
Gemeinden mit weniger als 1000 Einwohnern<br />
können die Kriminellen die Geldautomaten meist<br />
ungestört aufsprengen. Nahe Autobahnen oder<br />
Bundesstraßen erleichtern ihnen anschließend die<br />
Flucht. Erfolgreich sind die Täter aber<br />
vergleichsweise selten: Nur in 60 der insgesamt 132<br />
Fälle des Vorjahres wurde Bargeld erbeutet.<br />
Aktiv sind laut BKA sowohl Einzeltäter als auch<br />
Banden. "Die ermittelten Tatverdächtigen sind oft<br />
bereits mit Eigentumsdelikten oder anderen<br />
Straftaten in Erscheinung getreten", teilte das BKA<br />
mit. Es gebe sowohl Täter aus der jeweiligen Region<br />
als auch reisende Gruppen von Kriminellen, die<br />
überwiegend aus Ost- und Südosteuropa stammten<br />
oder aus den Niederlanden einreisten.<br />
Im Vorgehen ähneln sich die Taten allerdings seit<br />
Jahren: Zuerst wird ein Gas oder Gasgemisch in<br />
den Geldautomaten eingeleitet und dann entzündet.
In seltenen Fällen werden auch Pyrotechnik oder<br />
gewerblicher Sprengstoff eingesetzt.<br />
Der entstandene Schaden aus Diebstahl und<br />
Sprengung beläuft sich in Einzelfällen auf weit mehr<br />
als 100.000 Euro, wobei der Schaden an den<br />
Gebäuden den Wert der Beute in der Regel<br />
übersteigt. Häufig könnten Täter das Ausmaß der<br />
Sprengung nicht recht einschätzen und nähmen<br />
erhebliche Schäden zumindest billigend in Kauf,<br />
betonte das BKA. Manchmal würden Täter verletzt,<br />
Unbeteiligte seien nach Wissen des BKA bislang<br />
aber noch nicht zu Schaden gekommen.<br />
Quelle: n-tv.de<br />
38C91D064B7E276791191C393B93EB23 n-tv<br />
Nachrichtenfernsehen<br />
21<br />
Michael-Jackson-Film: Netz spottet<br />
über Besetzung (2)<br />
Der weiße, britische<br />
Schauspieler Joseph<br />
Fiennes soll die Rolle der<br />
verstorbenen Pop-Ikone<br />
Michael Jackson in einem<br />
TV-Film übernehmen - dafür hagelt es Kritik.
28.01.2016 | 11:15 |<br />
( DiePresse.com )<br />
Nachdem am Dienstag bekannt wurde, dass der<br />
britische Schauspieler Joseph Fiennes die Rolle des<br />
King of Pop Michael Jackson in einem TV-Road-<br />
Movie übernehmen sollte, hagelt es nicht nur von<br />
Jackson-Fans Kritik.<br />
Dass ein weißer Schauspieler den Afro-Amerikaner<br />
spielen soll, sorgt mitten in der Debatte um die<br />
vermeintliche Diskriminierung schwarzer<br />
Schauspieler bei den Oscars für Aufregung und<br />
Spott im Netz.<br />
Ein Auszug aus den Twitter-Reaktionen zum<br />
Casting:<br />
Fiennes entgegnete, die Hautfarbe des Musikers sei<br />
durch dessen Pigmentstörung seiner eigenen<br />
ähnlich. Die Casting-Entscheidung habe aber auch<br />
ihn überrascht, sagte er am Mittwoch in der US-<br />
Sendung "Entertainment Tonight". "Ich bin ein<br />
weißer, bürgerlicher Typ aus London. Ich war so<br />
geschockt, wie viele andere auch. "<br />
Die Produktion "Elizabeth, Michael und Marlon" wird
noch in diesem Jahr als Teil einer Comedy-Reihe<br />
vom britischen Sender Sky Arts ausgestrahlt und<br />
basiert auf einer Legende, die das Magazin "Vanity<br />
Fair" 2011 in die Welt gesetzt hatte. Demnach seien<br />
die Superstars Elizabeth Taylor, Michael Jackson<br />
und Marlon Brando am 11. September 2001<br />
gemeinsam in einem Mietwagen unterwegs<br />
gewesen, weil nach den Terrorattacken kein Flug<br />
aus New York möglich war.<br />
"Das Zusammenspiel der drei ist lustig und voller<br />
Pathos", sagte Fiennes. "Es ist eine leichte Komödie,<br />
in keiner Weise bösartig, sondern eher liebenswert. "<br />
Die britische Zeitung "Guardian" hatte am Dienstag<br />
über den Film berichtet. Ein Ausstrahlungstermin<br />
wurde zunächst nicht bekannt.<br />
(APA/Red.)<br />
2016-01-28 11:15:00 diepresse.com<br />
22<br />
Fähren sollen Flüchtlinge sofort<br />
zurück in die Türkei bringen (2)<br />
Ein Plan der Niederlande sieht vor, dass griechische<br />
Fähren auf den Ägäis-Inseln Ankommende zurück in<br />
die Türkei bringen. Ankara hat jedoch eine
Bedingung: Die EU soll bis<br />
zu 250.000 Menschen<br />
aufnehmen.<br />
28.01.2016 | 11:10 |<br />
( DiePresse.com )<br />
Die Niederlande haben einen Plan vorgelegt, nach<br />
dem Flüchtlinge direkt von den griechischen Inseln<br />
wieder in die Türkei zurückgeschickt werden sollen.<br />
Der Plan werde zur Zeit in mehreren EU-Staaten<br />
ausgearbeitet, sagte der Fraktionsvorsitzende der<br />
regierenden Sozialdemokraten, Diederik Samsom,<br />
der Tageszeitung "De Volkskrant". Die Niederlande<br />
haben derzeit den EU-Ratsvorsitz inne.<br />
Im Gegenzug für die Rückführung würde die EU<br />
150.000 bis 250.000 Flüchtlinge, die sich derzeit in<br />
der Türkei befänden, aufnehmen. Der Plan dürfte<br />
auch vom niederländischen Miniesterpräsident Mark<br />
Rutte unterstützt werden. Auch habe man bereits<br />
intensiv mit den Regierungen in Deutschland,<br />
Österreich und Schweden beraten. Es gebe<br />
"realistische Chancen", dass der Plan bis März oder<br />
April umgesetzt werden könne, sagte Samson.<br />
Eine Voraussetzung für die Umsetzung sei jedoch,<br />
dass EU-Länder die Türkei als sicheren
Herkunftsstaat einstufen müssten. Der Welle<br />
provisorischer Boote an den griechischen Küsten<br />
müsse ein Ende gesetzt werden. "Die Ägäis ist zu<br />
einem Massengrab geworden", sagte Samson im<br />
niederländischen Radio. Bereits im Jänner haben<br />
mehr als 45.000 Menschen Griechenland über den<br />
Seeweg erreicht. Dabei sind mehr als 150<br />
Flüchtlinge ums Leben gekommen. Erst am<br />
Donnerstag sind 12 Menschen vor der griechischen<br />
Insel Samos ertrunken.<br />
(maka)<br />
2016-01-28 11:10:00 diepresse.com<br />
23<br />
Kerber im ersten Grand-Slam-Finale<br />
ihrer Karriere (2)<br />
Angelique Kerber hat bei<br />
den Australian Open das<br />
Endspiel erreicht. Die<br />
Tennisspielerin aus Kiel<br />
setzte sich in Melbourne im<br />
Halbfinale gegen die Engländerin Johanna Konta mit<br />
7:5, 6:2 durch. Damit steht die deutsche Nummer<br />
eins erstmals bei einem Grand-Slam-Turnier im<br />
Finale. „Das ist wirklich ein ganz spezieller Moment
für mich“<br />
Gegen Konta verwandelte die 28-Jährige nach nur<br />
82 Minuten ihren ersten Matchball. Kerber trifft nun<br />
am Samstag auf die Weltranglisten-Erste Serena<br />
Williams. Die Amerikanerin hatte im ersten<br />
Halbfinale klar mit 6:0, 6:4 gegen Agnieszka<br />
Radwanska aus Polen gewonnen.<br />
„Das ist wirklich ein ganz spezieller Moment für<br />
mich“, sagte Kerber nach dem bislang größten<br />
Erfolg ihrer Karriere. „Das ist toll für das ganze<br />
deutsche Tennis.“ Vor dem Finale gegen die<br />
übermächtige Williams habe sie keine Angst, sagte<br />
Kerber im Interview auf dem Centre Court. „Ich freue<br />
mich wirklich auf diese Herausforderung. Ich weiß,<br />
dass ich gegen sie mein bestes Tennis spielen<br />
muss, aber ich habe nichts zu verlieren. Ich will es<br />
einfach genießen.“ Letzte deutsche Siegerin: Steffi<br />
Graf<br />
Als letzte deutsche Spielerin hatte Sabine Lisicki<br />
2013 in Wimbledon im Endspiel eines Grand-Slam-<br />
Turniers gestanden. Die letzte Deutsche, die<br />
in Melbourne das Finale erreichte, war Anke Huber<br />
1996. Sie verlor vor 20 Jahren dann aber gegen<br />
Monica Seles. Letzte deutsche Siegerin Down Under<br />
war Steffi Graf 1994.
Kerber erwischte in ihrem insgesamt dritten<br />
Halbfinale bei einem Grand-Slam-Turnier einen<br />
guten Start und nahm Konta gleich zweimal den<br />
Aufschlag ab. Danach verlor sie aber ein wenig den<br />
Faden und musste selbst zweimal ihren Aufschlag<br />
abgeben. Gegen Ende des ersten Durchgangs<br />
steigerte sich die Schleswig-Holsteinerin aber und<br />
sicherte sich nach 49 Minuten den ersten Satz. „Ich<br />
war so so sehr nervös“<br />
Im zweiten Abschnitt gelangen Kerber erneut zwei<br />
schnelle Breaks. In einer insgesamt<br />
durchwachsenen Begegnung ließ sich die<br />
Norddeutsche den Finaleinzug danach nicht mehr<br />
nehmen. Zwar agierte Kerber bei weitem nicht so<br />
stark wie am Tag zuvor im Viertelfinale gegen die<br />
Weißrussin Victoria Asarenka. Doch gegen die<br />
nervöse Konta, die erstmals bei einem der vier<br />
großen Turniere im Halbfinale stand, reichte ihr eine<br />
solide Leistung zum Erfolg.<br />
„Ich war so so sehr nervös“, räumte Kerber im TV-<br />
Sender Eurosport ein. „Aber nach den ersten paar<br />
Spielen habe ich gemerkt, sie ist auch nervös. Ich<br />
habe versucht, ruhig zu bleiben. Für mich war es<br />
wichtig, das Spiel heute in meine Hand zu nehmen.“<br />
ms/dpa
2016-01-28 07:31:00 FOCUS Online<br />
24<br />
Heute vor 90 Jahren: Zwei Prozent des<br />
Einkommens für die Miete (2)<br />
Der durchschnittliche<br />
Wohnungsaufwand ist in<br />
Wien gesunken.<br />
28.01.2016 | 06:14 |<br />
( DiePresse.com )<br />
Neue Freie Presse am 28. Jänner 1926<br />
Das Bundesamt für Statistik hat Erhebungen über<br />
den gegenwärtigen Wohnungsaufwand in Wien<br />
veranstaltet, die zu dem Ergebnis führten, daß die<br />
durchschnittliche Zahl der Insassen einer Wohnung<br />
von vier auf drei und der Wohnaufwand von 20<br />
Prozent auf 2 Prozent zurückgegangen ist. Im<br />
großen Durchschnitt werden gegenwärtig in Wien<br />
17,11 Schilling für das Vierteljahr für eine Wohnung<br />
von Zimmer, Kabinett und Küche bezahlt. Diese<br />
Wohnung wird im Durchschnitt von drei Personen<br />
bewohnt. Das Einkommen eines solchen Haushalts<br />
wird mit 270 Schilling geschätzt, so daß auf den
einzelnen im Monat ein Wohnungsaufwand von 5,7<br />
Schilling entfällt. Daraus ergibt sich, daß der<br />
Aufwand für die Wohnung in Wien gegenwärtig etwa<br />
2 Prozent des Einkommens ausmacht, das ist der<br />
zehnte Teil dessen,was vor dem Kriege<br />
normalerweise für den Wohnungsaufwand<br />
gerechnet worden war.<br />
Auch in der Nacht wird an dem Denkmal für Kaiserin<br />
Elisabeth gewerkt.<br />
Neue Freie Presse am 27. Jänner 1906<br />
Der Bildhauer Professor Hans Bitterlich hat das im<br />
Volksgarten im nächsten Frühjahr zu errichtende<br />
Kaiserin Elisabeth-Denkmal im Modell vollendet, und<br />
es wird nun an die Ausführung in Marmor<br />
geschritten werden. Mit dieser Arbeit wurde der<br />
akademische Bildhauer Friedrich Krill betraut,<br />
welcher, d es der Wunsch des Denkmalcomités ist,<br />
daß das Denkmal im Monate Mai d. F. Enthüllt<br />
werde, auch in der Nacht mit seinen Gehilfen an der<br />
Ausführung in Marmor arbeitet. (…) Der Blick der<br />
Kaiserin ist in die Ferne gerichtet. Die Hände liegen<br />
ausgestreckt auf dem Schoß, wobei die rechte in der<br />
linken ruht, respektive mit dem Daumen<br />
verschlungen ist.
Ein Wiener Zeitungskrieg. “Die Presse” schreibt über<br />
“eine merkwürdige Unabhängigkeit”.<br />
"Die Presse" vom 26. Jänner 1866<br />
Die Kölnische Zeitung brachte vor einigen Wochen<br />
in ziemlich zuversichtlichem Tone das Gerücht, die<br />
"Neue Freie Presse" sei in das Eigentum der<br />
österreichischen Regierung übergegangen. Viele<br />
Blätter des In- und Auslandes gaben dieser<br />
Mitteilung weitere Verbreitung, und das Publikum<br />
scheint dieselbe nicht sehr unglaubwürdig gefunden<br />
zu haben. Das junge Organ hat in der kurzen Zeit<br />
seines Daseins schon so Viele und so Vieles,<br />
namentlich auf volkswirtschaftlichem Gebiete,<br />
vertreten, dass es ihm weder an der nötigen<br />
Geübtheit, noch an gutem Willen fehlen konnte,<br />
auch in dieser Richtung seine Kräfte zu versuchen.<br />
Die auffallend schwache Abwehr, welche die<br />
Herausgeber der "Neuen Presse" dem erwähnten<br />
Gerüchte entgegensetzten, und die sie<br />
sonderbarerweise mit nichts Besserem zu kräftigen<br />
wussten, als dass Herr Konsul Friedland ihr<br />
"persönlicher Freund" sei, war gerade nicht dazu<br />
geeignet, den etwa erschütterten Glauben an ihre<br />
Charakterfestigkeit sehr zu stärken. Als nun das<br />
freie Blatt wiederholt, aber vielleicht ganz<br />
unabsichtlich, in einem nur den offiziösen Organen
eigenen Tone gewisse Lehrmeinungen der<br />
Regierung vertrat, so erlaubten wir uns endlich die<br />
wohlgemeinte Bemerkung, dass eine wahrhaft<br />
unabhängige und unzweideutige Haltung weit<br />
besser als die heftigsten Klagen über "nichtswürdige<br />
Verleumdung" die von der Kölnischen Zeitung<br />
ausgestreuten Gerüchte zum Schweigen bringen<br />
würde.<br />
Zum Lohne dafür überschüttet uns nun die "Neue<br />
Freie Presse" wieder in gewohnter Weise mit einer<br />
Flut von Scheltworten, welche bis jetzt das<br />
parlamentarische Bürgerrecht noch nicht erlangt<br />
haben. "Elende Motive", "Stupidität eines Harpagpo",<br />
"maßlos unverschämt nach Gassenjungenart",<br />
"Virtuosität der Gesinnungslosigkeit", "grenzenlose<br />
Dummheit" sind die hauptsächlichen Argumente, die<br />
uns heute von ihrer Unabhängigkeit überzeugen<br />
sollen (...).<br />
Anmerkung: 1864 ging aus der "Presse" die "Neue<br />
Freie Presse" hervor, die zum Fahnenträger der<br />
neuen, antifeudalen, bürgerlich-kapitalistischen<br />
Eliten wurde. Die Chefredakteure Michael Etienne<br />
und Max Friedländer zogen so gut wie das gesamte<br />
Redaktionspersonal mit sich. "Presse"-Erfinder<br />
August Zang hatte den Zug der Zeit verpasst: Der<br />
krasse Egoist und Selfmademan, der zunehmend
starrköpfig agierte und immer mehr in den Verdacht<br />
eines Korruptionisten geriet, wies den Wunsch der<br />
Redaktion nach besseren Arbeitsbedingungen und<br />
entsprechender Entlohnung kategorisch zurück.<br />
Die neue Tageszeitung unterschied sich nicht nur<br />
redaktionell, sprachlich und stilistisch wenig von der<br />
"Presse", sondern sie sah sich auch in ihrer<br />
politischen Haltung in derselben Tradition: Sie<br />
vertrat jetzt als repräsentatives Blatt den vornehm<br />
großbürgerlichen Liberalismus mit einer betont<br />
österreichischen Linie. Die 1848 gegründete<br />
"Presse" hieß von diesem Zeitpunkt an im<br />
Volksmund nur mehr "die alte Presse".<br />
In die Hände von Laien dürfen die energischen<br />
Strahlen nicht gelangen.<br />
Neue Freie Presse am 25. Jänner 1906<br />
Die letzte Sitzung der medizinischen Akademie in<br />
Paris brachte eine wichtige Debatte über<br />
Röntgenstrahlen: Professor Chauffard erstattete im<br />
Namen eines Comités Bericht über eigentümliche<br />
Wirkungen der Röntgenstrahlen auf den<br />
Organismus. Deutsche und französische Ärzte<br />
haben die Beobachtung gemacht, daß Tier,e welche<br />
durch längere Zeit den Röntgenstrahlen ausgesetzt
werden, unfruchtbar sind – ein neuer Beweis für die<br />
energische Wirkung dieser Strahlen auf die lebende<br />
Zelle. Kaninchen, deren Körper längere Zeit den<br />
Strahlen ausgesetzt werden, gedeihen weiter,<br />
verlieren jedoch ihre sprichwörtliche Fruchtbarkeit.<br />
Chauffard warnte davor, daß Laien mit<br />
Röntgenstrahlen experimentieren, und war geneigt,<br />
die Beobachtungen an Kaninchen auch auf den<br />
Menschen zu beziehen und von einer „sozialen und<br />
nationalen Gefahr“ zu sprechen.<br />
Wir haben bei Wiener Röntgenologen<br />
Erkundigungen über dieses Thema eingezogen und<br />
folgendes erfahren: Professor Schiff teilt uns mit,<br />
daß dieses Problem bereits den Berliner<br />
Röntgenkongreß im Vorjahre beschäftigt hat. Auf<br />
diesem Kongresse wurde auch beantragt, Laien das<br />
Experimentieren mit Röntgenstrahlen zu verbieten.<br />
Ein derartiges Verbot wäre sehr rationell; denn die<br />
Röntgenstrahlen sind mit einem stark wirkenden<br />
Medikament zu vergleichen, und sie können in der<br />
Hand eines Laien Schaden stiften.<br />
Polit-Affäre vor Gericht: Vierzig Schilling Geldstrafe<br />
für eine Ohrfeige.<br />
Neue Freie Presse am 24. Jänner 1926
Die Ohrfeigenaffäre im Salzburger Gemeinderat<br />
zwischen den Gemeinderäten Karl Czaika und<br />
Alexander Weidenhillinger hatte heute vor dem<br />
Berksgericht ihr Nachspiel. Wie gemeldet, hatte<br />
Weidenhillinger seinem Kollegen Czaika eine<br />
Ohrfeige versetzt, wofür der Geschlagene von dem<br />
Angreifer Abbitte, den Austritt aus dem Gemeinderat<br />
und einen Sühnebetrag von 500 Schilling und<br />
Kostenersatz verlangte. Dieses Verlangen wurde<br />
von Weidenhillinger abgelehnt und auch eine<br />
Besprechung im Gemeinderat führte zu keinem<br />
Ergebnis. So kam es zur heutigen Verhandlung, in<br />
der Bürgermeister Preis sowie mehrere<br />
Gemeinderäte als Zeugen auftraten. Weidenhillinger<br />
verantwortete sich damit, dass Czaika beleidigende<br />
Zwischenrufe gemacht habe und sich auf Witternigg<br />
habe stürzen wollen. Weidenhillinger wurde wegen<br />
Übertretung des Paragraf 469 StGB zu vierzig<br />
Schilling Geldstrafe verurteilt. Er behielt sich<br />
Bedenkzeit offen.<br />
Die Neue Freie Presse würdigt den verstorbenen<br />
britischen König.<br />
Neue Freie Presse am 23. Jänner 1936<br />
Der König von England ist der mächtigste Herrscher<br />
der Welt, sein Reich das größte aller lebenden
Monarchen. Es vereinigt die meisten Nationen,<br />
Rassen, Religionen unter seinem Zepter, seine<br />
Länder liegen verstreut über den Ganzen Erdball.<br />
Aber seine schriftlich verbrieften Rechte sind<br />
geringer als die des Präsidenten der Vereinigten<br />
Staaten von Amerika oder des Generalsekretärs des<br />
Rates der Volkskommissäre. Ist es nicht gerade<br />
deshalb erstaunlich, wie sehr Georg V., den England<br />
nun betrauert, dennoch das Werden um sich<br />
beeinflusste? Er hatte seine dekorative Stellung als<br />
lebendes Nationaldenkmal erst mit persönlichen<br />
Eigenschaften, im Wesen verwurzelter Kraft in sich<br />
ruhender Wirkungsfähigkeit erfüllen müssen, um sie<br />
hinauszuheben über den durch die Geburt allein<br />
gegebenen Rahmen eines Sinnbildes.<br />
Der "Scherzname" der Franzosen für die Deutschen<br />
passt nicht mehr.<br />
Neue Freie Presse am 22. Jänner 1916<br />
Unter den Zahlreichen "Scherznamen", mit denen<br />
man in Frankreich schon im Frieden die Deutschen<br />
zu belegen liebte, spielte die Bezeichnung<br />
"Sauerkrautesser" bekanntermaßen eine häufige<br />
Rolle. Doch wie so vieles zur Friedenszeit<br />
Gebräuchliche umgeändert oder verschwunden ist,<br />
so steht auch das Wort Sauerkrautesser nicht mehr
auf seinem eindeutigen Platze. Wenigstens<br />
behaupten dies die Franzosen selbst, denn der<br />
"Temps" stellt fest, daß Frankreich auf dem Gebiete<br />
der Sauerkrautherstellung Deutschland besiegt<br />
habe. Seit 1900, sagt das Pariser Blatt, wurde die<br />
Erzeugung von Sauerkraut in Frankreich auf 7<br />
Millionen Kilogramm geschätzt. Seit 2 1/2 Jahren<br />
deckt Frankreich selbst 90 Prozent seines<br />
Sauerkrautbedarfs, während man früher alles<br />
Sauerkraut aus Deutschland bezog. Natürlich ist<br />
man in Frankreich nunmehr plötzlich zu<br />
ungeheurem Lob des Sauerkrautessens<br />
übergegangen, während man früher damit die<br />
"Unkultur" der Deutschen charakterisieren wollte.<br />
König Georg V. war ein "Musterengländer".<br />
Neue Freie Presse am 21. Jänner 1936<br />
Das britische Empire hat einen schweren Verlust<br />
erlitten und zu dem Schmerz seiner über alle<br />
Erdteile verstreuten Völker gesellt sich die<br />
aufrichtige Trauer der ganzen Welt. König Georg V.<br />
hat seine Augen für immer geschlossen, nachdem<br />
es ihm noch im Frühling des vorigen Jahres<br />
vergönnt war, die glanzvollen Tage seines<br />
Regierungsjubiläums zu erleben und unzählige<br />
Beweise der Verehrung, der Liebe aus allen Zonen
zu empfangen. Er wurde gefeiert wie nur je ein<br />
Monarch, aber hinter dem äußeren Prunk, hinter<br />
dem Zeremoniell verbarg sich eine warme<br />
Herzlichkeit, die den großartigen Veranstaltungen<br />
erst ihren vollen Zauber verlieh. (...)<br />
König Georg hat es in unvergleichlicher Weise<br />
verstanden, die Macht des Herrschers zu erhöhen<br />
und fester denn je in den Herzen der Bevölkerung<br />
zu verankern. (...) Er war, wenn man das so sagen<br />
darf, ein Musterengländer, sowohl in der Sphäre<br />
seines Familienlebens wie auf dem Felde der<br />
königlichen Pflichterfüllung. Zwischen dem<br />
Privatmann und dem Träger der Krone gähnte keine<br />
Kluft, sondern es bestand vielmehr eine wohltuende<br />
und die Bevölkerung anheimelnde und fesselnde<br />
Übereinstimmung.<br />
Das Urteil eines Neutralen über unsere<br />
Gefangenenlager.<br />
Neue Freie Presse am 20. Jänner 1916<br />
Unlängst besichtigte eine internationale Kommission,<br />
von neutralen Mächten entsendet und vom k.u.k.<br />
Kriegsminister eingeladen, die Gefangenenlager und<br />
ähnliche Anstalten in Österreich-Ungarn. Mitglieder<br />
der Kommission waren zwei Schweizer, Schweden,
Norweger, drei Holländern, drein Dänen, endlich je<br />
ein Grieche, Spanier und Südamerikaner. Professor<br />
Dr. Gustav Krafft aus Lausanne war Vertreter der<br />
französischen, Dr. Paul Riehans Vertreter der<br />
deutschen Schweiz. (...) Der Bericht ist einziges Lob<br />
unserer Einrichtungen. (...) Dr. Krafft besuchte das<br />
Gefangenenlager in Wieselburg, Niederösterreich,<br />
wo 56.000 russische Kriegsgefangene bewacht<br />
werden. Er schreibt mit wärmster Anerkennung über<br />
die menschenfreundliche Behandlung der<br />
Gefangenen, die ritterliche Auffassung der Offiziere<br />
und die schlicht militärische Denkungsart der<br />
österreichisch-ungarischen Soldaten; sie stehen im<br />
Besiegten nur den Soldaten, nicht den Feind. Bei<br />
strenger Disziplin werden die Gefangenen mit einer<br />
gewissen wohlwollenden Kameradschaft behandelt.<br />
(...)<br />
Überraschend wirkten auf den ausländischen Gast<br />
die modernen Einrichtungen der Kriegsheilanstalten<br />
von Wien und Budapest. Dr. Krafft beschreibt mit<br />
wahrhaftiger Begeisterung, wie Medizin und Hygiene<br />
sich den unermeßlichen Forderungen angepasst<br />
haben, die aus dem Kriege erwachsen sind, und<br />
berichtet viele fesselnde Einzelheiten über seine<br />
Besuche in den Spitälern. Mit tiefer Rührung sah Dr.<br />
Krafft 3600 Kriegsinvalide, die sich unter Leitung
hervorragender Ärzte und Fachmänner in der<br />
Benützung von Prothesen übten. (...) Im ganzen,<br />
meint Dr. Krafft, gibt es in den Lagern der<br />
Gefangenen mehr Wohnlichkeit, Reinlichkeit und<br />
bessere hygienische Verhältnisse, als in alten,<br />
armen Teilen der Großstädte. "Und überall (schreibt<br />
er) erhielt ich schöne Beispiele der Unparteilichkeit,<br />
überall findet man den Krieg bedauerlich, ohne<br />
persönlichen Hass gegen den Feind zu empfinden,<br />
und ich hörte nirgends, weder an hohen Stelllen<br />
noch auf der Gasse, die leiseste Beschimpfung des<br />
Feindes. Ich besonders als Schweizer wurde mit<br />
offenen Armen empfangen. "<br />
Tage im Zeichen der Schneeschaufel.<br />
Presse vom 19. Jänner 1891<br />
Aus den südöstlichen Vororten wird uns gemeldet:<br />
Gestern konnte die Bevölkerung wieder aufatmen.<br />
Samstag hatte der heftige Schneefall die Straßen<br />
wieder in einen nicht zu beschreibenden Zustand<br />
versetzt. Der gestrige Sonntag war dem<br />
Schneeschaufeln gewidmet. Alt und Jung, wer nur<br />
einen Krampen oder eine Schaufel tragen konnte,<br />
eilte hinaus, um sich an der Arbeit zu beteiligen. In<br />
Rannersdorf und Kaiser-Ebersdorf lässt die<br />
Kommunikation noch viel zu wünschen übrig. Die
Straße von Schwechat nach Mannswörth,<br />
Fischamend und zur donau ist unpassierbar, nicht<br />
einmal mit Schlitten kann man dahin gelangen. Von<br />
Ober-Laa an ist die Himbergerstraße nach Wien in<br />
sehr schlechtem Zustande. Die Dampftramway<br />
Gaudenzendorf-Wiener-Neudorf konnte gestern<br />
Mittags bis Inzersdorf den Verkehr wieder<br />
aufnehmen. (...)<br />
Die in der Laxenburger Hof-Allee, zwischen Neu-<br />
Erlaa und Altmannsdorf, seit zehn Tagen mit<br />
Schneeschaufeln beschäftigten Arbeiter (50 an der<br />
Zahl) wurden gestern Mittags in dem Momente, als<br />
sie ihr Mittagsmal einnehmen wollten, sehr<br />
angenehm überrascht. Der Partieführer und<br />
Straßeneinräumer Rieß aus Altmannsdorf erhielt<br />
von der Schlosshauptmannschaft Schönbrunn ein<br />
Telegramm mit dem Wortlaute: "Jedem<br />
Schneeschaufler sofort 1 Gulden und 50 Kreuzer<br />
auszuzahlen und für heute die Schneeschauflerei<br />
einzustellen. "<br />
Ein Erlass der Prager Statthalterei.<br />
Neue Freie Presse vom 18. Jänner 1916<br />
Graf Coudenhove hat einen wichtigen Erlass über<br />
den Gebrauch der deutschen Sprache im inneren
Dienste an die Behörden in Böhmen gerichtet. Die<br />
deutsche Amtssprache im inneren Dienste und im<br />
zwischenbehördlichen Verkehre ist gesetzliche<br />
Vorschrift, die jedoch durch Duldung und<br />
Missbrauch in manchen wichtigen Dienstzweigen<br />
außer Gebrauch gekommen ist. Der Statthalter<br />
fordert im staatlichen Interesse und gestützt auf die<br />
Erfahrungen im Kriege die volle Beachtung der<br />
Vorschriften über die deutsche Amtssprache im<br />
inneren Dienste. Der Erlass lautet:<br />
Statthalter Graf Coudenhove hat nachstehenden<br />
Erlass sämtlichen landesfürstlichen Behörden<br />
zukommen lassen: Die Amtssprache der<br />
landesfürstlichen im inneren Dienste und im Verkehr<br />
mit anderen staatlichen Behörden, Ämteern und<br />
Organen ist die deutsche. Gerade die<br />
gegenwärtigen Kriegsverhältnisse haben die<br />
zwingende Notwendigkeit dargetan, unbedingt an<br />
dieser Eichrichtung festzuhalten, welche rein im<br />
staatlichen Interesse gelegen ist und keineswegs als<br />
Zurücksetzung einer anderen Sprache aufgefasst<br />
werden kann. Ich bringe daher die geltenden<br />
Vorschriften behufs genauester Danachachtung in<br />
Erinnerung und mache die Herren Amtsvorstände<br />
für die strenge Einhaltung dieser Vorschriften<br />
persönlich verantwortlich. Die Herren
Überwachenden ersuche ich, dem Sprachgebrauch<br />
der unterstellten Bezirksbehörden bei den<br />
Inspektionen und auch sonst ein besonderes<br />
Augenmerk zuzuwenden und mir über<br />
wahrgenommene Mängel stets sofort zu berichten.<br />
Der Entwicklungsgang des französischen Volkes<br />
erscheint durch die bonapartistische Brille<br />
wundersam verquickt.<br />
Neue Freie Presse vom 17. Jänner 1866<br />
Montesquieu sagte vor anderthalb hundert Jahren:<br />
"In den Geschichtsbüchern sind unwahre<br />
Begebenheiten mit wahren zusammengehäuft, oder<br />
die unwahren werden wenigstens bei Gelegenheit<br />
der wahren erzählt. " Der zweite Teil dieses<br />
Ausspruches passt vollkommen auf die großartigen<br />
Fälschungen und Entstellungen, mit denen das<br />
second empire den Unterricht der Welt und National-<br />
Geschichte in seinen militärisch zugeschnittenen<br />
Lyceen zu versetzen für gut findet. (...) Das<br />
Lehrbuch der französischen Geschichte, das wir in<br />
Händen hatten, trägt keinen Namen des Verfassers,<br />
der Verlag und Druckort lassen erraten, dass es auf<br />
Befehl und unter den Augen des Ministeriums<br />
beschrieben wurde. Die Tendenz des Buches wird<br />
der deutsche Leser leicht erraten; die ganzen
Schicksale, der Entwicklungsgang des französischen<br />
Volkes erscheinen durch die bonapartistische Brille<br />
wundersam verquickt, das Mittelalter hat eine<br />
entschieden unltramontane Färbung, die Zeit von<br />
Heinrich IV. bis zum Ausbruche der ersten<br />
Revolution ist unverhältnismäßig gekürzt, fast nur<br />
ein Gerippe von Namen, Daten und Zahlen, das<br />
erste Kaiserreich dafür in die Länge gezogen, als<br />
wäre dieser Teil des Buches aus einem großen<br />
Specialwerke hinzugefügt worden.<br />
Während der großen Kriege 1813-1814 häufen sich<br />
die unverschämten Lügen derart, dass es schwer<br />
wird, die Körner von Wahrheit aus denselben<br />
herauszufinden. Trotz aller Niederlagen erscheint<br />
Napoleon immer als Sieger und dankt zuletzt nur<br />
aus Großmut ab. Bei dieser Gelegenheit erhalten<br />
die offenen und heimlichen Anhänger der<br />
Bourbonen einen neuen scharfen Hinweis. Zum<br />
Schlusse wird die Behandlung des Ex-Kaisers auf<br />
Helena von Seite des Gouverneurs Hudson Lowe in<br />
grellen Farben dargestellt und zu beweisen gesucht,<br />
dass das Kaiserreich allein in Frankreich eine<br />
Zukunft habe. Dies sind die allgemeinen Umrisse<br />
eines Lehrbuches, das nur diesen Namen führt, im<br />
Grunde aber eine große Tendenzschrift ist. In jedem<br />
Falle bleibt es ein trauriges Zeichen, dass das
zweite Kaiserreich zu solchen Mitteln greifen<br />
genötigt ist, um sich des empfänglichen Gemüts der<br />
studierenden Jugend zu versichern.<br />
Am Boden sind die eigentlichen Gefahren des<br />
Fliegers.<br />
Neue Freie Presse am 16. Jänner 1916<br />
Das Fliegen ist eigentlich gar keine so große Kunst.<br />
Wenn man nämlich einmal in der Luft ist - und -<br />
solange man in der Luft ist. Den Erdbewohner<br />
gruselt immer ein bißchen, wenn er liest, dass die<br />
gewöhnliche Höhe, in der unsere Flieger über den<br />
Feind ziehen, so um die 2000 Meter herum ist. Aber<br />
je höher der Flieger schwebt, desto weniger kann<br />
ihm eigentlich passieren. Selbst ein unvermuteter<br />
Zwischenfall ist in größerer Höhe weit weniger<br />
bedenklich, als dicht über dem Erdboden. Schwer<br />
aber ist das Auffliegen vom Boden, schwer das<br />
Landen. Am Boden sind die eigentlichen Gefahren<br />
des Fliegers. Bei verunglückten Starts und noch<br />
reichlicher bei verunglückten Landungen sind mehr<br />
Unfälle der Fliegerei geschlagen worden, mehr<br />
Menschenleben umgekommen als in der hohen,<br />
freien Luft. Stürzt ein Flugzeug aus dem hohen<br />
Raum herunter, so kann es fast immer während des<br />
Falles abgefangen werden, durch die Kraft des
Falles selbst erhöht sich seine Geschwindigkeit, die<br />
Steuerung wirkt auch in der vom Fall<br />
durchschnittenen Luft genau so wie sie in der<br />
Luftströmugn wirkt, die das Flugzeug durch seine<br />
gewollte Vorwärtstbewegung hervorruft. Dass es<br />
hoch genug war, ist schon manchen stürzenden<br />
Flugzeugs Rettung gewesen. (...)<br />
Seltsame Fliegerlandungen sind daher, so schreibt<br />
in einem sehr interessanten Artikel der deutsche<br />
"Motor" in seiner letzten Nummer, nicht gar so<br />
Seltenes. Unter ihnen nehmen die Waldlandungen<br />
die erste Stelle ein. (...) Es wiederholt<br />
vorgekommen, dass ein Flugzeug sich unter Verlust<br />
unwesentlicher Glieder weich und sanft auf die<br />
dichten Kronen des Waldes daraufgesetzt hat und<br />
darauf sitzen geblieben ist, wie auf einem großen<br />
Kissen. Unangenehm mag es freilich für die<br />
Insassen des Flugzeuges gewesen sein, als einmal<br />
eine Maschine sich auf ein so luftiges Gewirr von<br />
dünnen Zweigen und Ästen gesetzt, in denen es<br />
keinen Halt, keinen festen Grund für die<br />
Heraussteigenden gab, so dass diese gezwungen<br />
waren, stundenlang auf diesem Rest in den Kronen<br />
der Bäume auszuhalten, bis endlich Hilfe kam. (...)<br />
Gegenstände sind besonders beliebte Zielobjekte<br />
für nicht ganz normal landende Flugzeuge. Auf
einem Riesenflugplatz, der etwa 2000 Meter lang<br />
und mehrals 1200 Meter breit ist, also auf einem<br />
recht geräumigen Platz, stand bescheiden in einer<br />
Ecke ein etwas invalides Flugzeug, das am Abend<br />
zur Reparatur in einem Schuppen geschafft werden<br />
sollte. Ein unartiges Flugzeug setzte sich gerade auf<br />
dieses Flugzeug oben drauf.<br />
Lorbeerkränze für den Dichterfürsten.<br />
Neue Freie Presse am 15. 1.1891<br />
Ein herrlicher Wintertag leuchtete all den<br />
Wallfahrern, welche heute im Volksgarten<br />
erschienen, um an dem Standbilde Grillparzers<br />
Kränze niederzulegen. Es erschienen auch viele<br />
Besucher, um den herrlichen Schmuck der Kränze<br />
zu bewundern. (...) Die Grillparzer-Gesellschaft legte<br />
heute Früh einen Lorbeerkranz auf das Grab des<br />
Dichterfürsten in Hietzing nieder. Die weißroten<br />
Atlasschleifen tragen die Widmung: "Österreichs<br />
größtem Dichtergenius - die Grillparzer-Gesellschaft.<br />
" (...) Mittags erschienen noch Studenten-<br />
Deputationen der Couleurs "Alemannia",<br />
"Amelungia", "Simbria" und "Danubia" in voller<br />
Wichs. Die Studenten nahmen mit entblößten<br />
Schlägern vor dem Denkmal Aufstellung, und es<br />
wurde ein prachtvoller Lorbeerkranz mit weißen
Schleifen auf das Momentum niedergelegt.<br />
Beobachtungen zum regen Carnevalsleben.<br />
Neue Freie Presse am 14.1.1866<br />
Das rege Carnevalsleben Wiens, wie es sich im Lauf<br />
der letzten Jahre entwickelt hat, ist interessant<br />
genug, um zur Beobachtung herauszufordern. Wien<br />
besitzt heute noch die glänzenden Bälle in den<br />
Palästen des Adels, wie vor Jahrzehnten. Ihnen<br />
haben sich die Feste in den Salons der Geld-<br />
Aristokratie beigesellt, und so sieht man während<br />
einer Nacht zugleich durch die Fenster des alten<br />
aristokratischen Herren-Viertels der inneren Stadt<br />
und die Kristallscheiben am neuen Kärntnerringe<br />
zahllose Lichter schimmern. Die Hausbälle der<br />
kleineren Leute sind fast völlig ausgestorben, die<br />
betreffenden Kreise haben sich<br />
zusammengeschlossen, und es sind jene zahllosen<br />
Genossenschaftsbälle entstanden, carnevalistische<br />
Bezirksvertretungen der einzelnen Gemeinde-<br />
Coterien, welch letztere allein nicht reich genug<br />
waren, die Kosten der Feste zu bestreiten. Diese<br />
öffentlichen Bälle können aber auf die Dauer nicht<br />
ganz rein von jenen Elementen erhalten werden,<br />
welche in dem modernen Leben jeder Weltstadt eine<br />
so große Rolle spielen, und sich durch ihre Macht
über die vornehme Männerwelt überallhin Eintritt zu<br />
verschaffen wissen; je weltstädtischer also Wien<br />
wird, desto rascher müssen diese Corporations-<br />
Bälle, auf denen nach und nach alles zu sehen ist,<br />
nur nicht die Corporation, wo alles<br />
zusammenkommt, nur nicht mehr Bekannte,<br />
verschwinden. Soll es sich sogar ereignen, dass<br />
Elemente zu Hausbällen Zutritt erhalten, die andere<br />
abhalten, denselben beizuwohnen. Man bemüht sich<br />
eben, der Männerwelt gefällig zu sein, sie zu<br />
fesseln, stößt aber dadurch Mütter und Töchter ab.<br />
Russische Partisanenbande macht unseren Truppen<br />
zu schaffen.<br />
Neue Freie Presse am 13.1.1916<br />
Die Gestalten des „Lederstrumpf“ erwachen zu<br />
neuem Leben, was uns als Schulbuben mit<br />
Sehnsucht erfüllte, wird nun zur Wahrheit:<br />
Blutgierige Huronen schleichen durch unermessliche<br />
Wälder, fangen kleine Truppenteile ab, machen<br />
kühne Überfälle weit im Hinterland – mit einem Wort,<br />
das ganze Treiben, der Kampf zwischen Trappern<br />
und Indianern spielt sich vor unseren Augen ab, nur<br />
sind es nicht die Urwälder Amerikas, sondern die<br />
unwegsamen Pripjetsümpfe Russlands, die den<br />
Schauplatz für diese Kämpfe abgeben. Unsere und
die deutschen Soldaten sind die Trapper, die<br />
blutgierigen Indianer aber sind die Mitglieder der<br />
Bande des „Sumpfwolfes.“<br />
Gebildet wird der Riesensumpf durch den Dnjepr<br />
und seine Nebenflüsse. Dichte Urwälder bedecken<br />
meilenweit das Land, hier befanden sich vor dem<br />
Krieg die reservierten Jagdgründe des Zaren, in<br />
welchen die letzten Auerochsen Europas gehegt<br />
werden und noch zahlreiche Elche vorkommen. Die<br />
wenigen Ansiedlungen verbinden Fußwege, die<br />
allerdings nur den Einheimischen bekannt sind. Das<br />
geringste Abweichen vom Wege ist oft<br />
gleichbedeutend mit dem sicheren Tod, denn<br />
rettungslos versinken dort, wenn man vom Wege<br />
abkommt, nach wenigen Minuten Mann, Pferd und<br />
Wagen.<br />
Dieses Gebiet, das demnach für den Fremden ein<br />
außerordentlich gefahrvolles Terrain ist, bildet das<br />
Operationsfeld des „Sumpfwolfes“. Ein Gutsbesitzer<br />
jener Gegend hat sich aus allem möglichen Gesindel<br />
eine Franktireurbande zusammengestellt, hat seine<br />
Agenten hinter unserer Front, hat tausend<br />
Schlupfwinkel zur Verfügung, die eine Verfolgung<br />
beinahe unmöglich machen. Die Bewohner der<br />
Sumpfgebiete führen ihn zu Pfaden, die kein<br />
anderer Mensch kennt, sie verproviantieren ihn und
vor allem liefern sie ihm Nachrichten über den Stand<br />
der Truppen. Es versteht sich wohl von selbst, dass<br />
die Mitglieder der Bande als Franktireure behandelt<br />
werden, es verbittert aber doch den Kampf und man<br />
geht mit Hass- und Rachegefühlen nicht nur gegen<br />
den uniformierten Feind, sondern auch gegen die<br />
Bauern vor. Dass da zuweilen auch Unschuldige mit<br />
ein paar Schuldigen büßen müssen, dafür mögen<br />
sich die Landbewohner bei ihren eigenen Leuten<br />
bedanken, vor allem bei dem Anführer jener Bande.<br />
Die Schlupflöcher und Höhlen des Lasters und des<br />
Verbrechens.<br />
Die Presse am 12.1.1866<br />
Kommt man in das Londoner Viertel Whitechapel,<br />
dringt man tief in die Höhlen und Schlupfwinkel des<br />
Lasters und des Verbrechens ein. Das Königreich<br />
der Diebe ist hier fest etabliert, und das besondere<br />
Idiom der Räuber und Einbrecher, männlicher<br />
sowohl als weiblicher, vertritt hier das „Englisch der<br />
Königin.“ In dieser dumpfen, mit pestilenzialischen<br />
Dünsten geschwängerten Atmosphäre, in den<br />
zerfallenen Hütten und Räuberhöhlen, die dem hier<br />
über alle Begriffe schmutzigen Themsestrom als<br />
Uferstaffage dienen, in diesen Stätten des Lasters,<br />
des Verbrechens, gibt es keine Gesetze , keine
Moral, als die im Codex des Verbrechens zu Recht<br />
bestehenden. Tausende von Dieben, viele mit Frau<br />
und Kindern, andere mit ihren Concubinen und dem<br />
Gefolge degradierter, außer dem Gesetz stehender<br />
Charaktere, die, wenn schon mitunter nicht wirkliche<br />
Verbrecher, doch mit dem Auswurfe der Menschheit,<br />
mit der niedrigsten Stufe der Prostitution in<br />
beständigem Zusammenleben sich befinden,<br />
versammeln sich hier allnächtlich in den zahllosen<br />
Tanzkneipen, Trinkbuden und anderen Orten des<br />
Grausens und Schreckens, in wildem,<br />
bacchanalischem Treiben, in wüsten, schrecklichen<br />
Orgien, Verbrechen austüftelnd oder begehend,<br />
nicht vor Raub noch vor Mord zurückbebend – Tiger<br />
mit menschlicher Intelligenz!<br />
Diejenigen, welche ihrer Profession bei Tage<br />
nachgegangen, finden sich hier unter dem<br />
Deckmantel der Nacht zusammen, sei es, um eine<br />
Teilung der gemachten Beute vorzunehmen, oder<br />
sei es, um den Ertrag ihrer Raubzüge in den<br />
empörendsten Schwelgereien zu vergeuden. Die<br />
Mitternachtsgauner finden sich früh ein zum<br />
Rendezvous, um über ihre Pläne sich zu<br />
besprechen; alle vereint im gemeinsamen Bund,<br />
bereiten sich vor für den nimmer endenden Krieg,<br />
den sie gegen den übrigen Teil der Gesellschaft
führen. Das Leben eines Frauenzimmers, nachdem<br />
es sich einmal im Whitechapel-District eingebürgert<br />
hat, ist mit ungefähr acht Jahren als beendet zu<br />
betrachten; die Spirituosen, welche hier verkauft<br />
werden, kann man geradezu als „Gift“ betrachten.<br />
Mit einem Wort, der ganze District ist eine irdische,<br />
ein Beigeschmack der wirklichen Hölle in jeder<br />
Hinsicht; im Leben seiner Bewohner, in deren<br />
Gemeinschaft im Bösen, in deren Speisen und<br />
Getränken, und endlich in dem Schrecken und<br />
Scheu, mit der ein jeder honette Mensch es<br />
vermeidet, diesem Revier auch nur nahe zu<br />
kommen.<br />
(Anmerkung: Über die berühmt-berüchtigten, hier<br />
dämonisierten Arbeiter- und Armensiedlungen im<br />
Londoner East End wie Whitechapel hat schon<br />
Charles Dickens Ende der 1840er Jahre<br />
geschrieben: „Ringsumher alles schwarz – dunkle<br />
Wasserlachen, schmutzige Gassen und erbärmliche<br />
Wohnungen … Not und Krankheit in vielen<br />
grauenhaften Gestalten“. Hunderte Hilfs- und<br />
Missionsgesellschaften wie William Booths „Christian<br />
Revival Society“ und die Heilsarmee wurden in der<br />
Folge hier initiativ, um die Bewohner aus ihrem<br />
Elend zu befreien. Eine solche Delegation, die das<br />
Stadtviertel besuchte, um die Verhältnisse zu
studieren, war der Anlass für den Artikel in der<br />
„Presse“. Man sah die Hauptursachen für die<br />
elenden Lebensbedingungen vor allem im<br />
moralischen Verfall und Alkoholmissbrauch. Leser<br />
von Charles Dickens kennen das hier beschriebene<br />
Stadtviertel Whitechapel sehr gut, hier steht in<br />
„Oliver Twist“ das Haus, in dem der kleine Oliver<br />
eingesperrt ist, der alte Hehler Fagin, zu dessen<br />
Kinderdiebesbande Oliver gehört, schleicht sich hier<br />
in der Nacht herum, „gleich einem ekelhaften Tier,<br />
das nächtlicherweise aus seiner Höhle kommt, um<br />
sich im Schlamm ein scheußliches Mahl zu suchen.“<br />
Gewalt war in dem Stadtviertel nicht ungewöhnlich,<br />
Mord und Totschlag eher selten bis zum Auftreten<br />
von Jack the Ripper: Mit der Tötung von Emma<br />
Smith ab 1888 begann in Whitechapel eine Reihe<br />
von Frauenmorden.)<br />
Chinesische Auswanderer passen sich rasch an<br />
fremde Sitten an.<br />
Die Presse 11.1.1866<br />
Das unerlässliche Attribut des chinesischen<br />
Arbeiters sind zwei weite runde Körbe, ohne diese<br />
hält er seine Gestalt und Ausrüstung nicht für<br />
vollständig. Jeder mit dem gleichen Gewicht<br />
beschwert, hängen sie an den Enden einer
Bambusstange von den Schultern zu seinen beiden<br />
Seiten herab. Dergestalt trägt er auf der Reise sein<br />
Gepäck, und so wandert er, immer in dem ihm<br />
eigentümlichen Trott, Tag für Tag aufs Feld zur<br />
Arbeit hinaus. Sie erwerben sich Ländereien,<br />
umfrieden diese mit starken Hecken und beginnen<br />
zu gärtnern. Der Chinese ist nämlich sozusagen ein<br />
geborener Gärtner, und erreicht in diesem Zweige<br />
menschlicher Tätigkeit Erfolge, wie sie der<br />
geschulteste Europäer nimmermehr erzielt. Sehr<br />
gern führt man den Fremden in den chinesischen<br />
Häusern umher und zeigt ihm mit Selbstgefälligkeit<br />
die darin aufgestapelten Herrlichkeiten, wie man<br />
überhaupt seinen Stolz dareinsetzt, den Europäer<br />
als Gast bei sich zu sehen. Auch in der Kleidung hält<br />
sich der Chinese in der Regel anständig und<br />
ordentlich. Im allgemeinen accomodiert sich der<br />
Chinese sehr rasch den europäischen Sitten und<br />
Lebensgebräuchen, ja pflegt sich, bei längerem<br />
Aufenthalt unter Europäern, selbst europäisch zu<br />
kleiden. Dennoch bleibt der Eindruck der Chinesen<br />
für Europäer ein unbeschreiblich eintöniger. Die<br />
chinesischen Physiognomien haben etwas<br />
merkwürdig Unbelebtes und Gleichförmiges. Man<br />
sieht nichts als schwarze Augen und schwarze<br />
Haare, quittengelbe Hände und quittengelbe Füße.<br />
Man hat mithin seine große Not, die einzelnen
Individuen voneinander zu unterscheiden, bis man<br />
den Gentleman von dem Bauernlümmel, den<br />
Dummkopf von dem Gescheiten, den Schurken von<br />
dem freilich nur sehr ausnahmsweise zu findenden<br />
redlichen Manne sondern lernt.<br />
Freude in Wien über den Erfolg des osmanischen<br />
Reiches.<br />
Neue Freie Presse 10.1.1916<br />
Die Freude über den Erfolg des türkischen Reiches<br />
und über den Ruhm seiner Armee wird in der<br />
österreichisch-ungarischen Monarchie lebhaft<br />
empfunden. Als Nachbarn des Balkans haben wir<br />
eine bleibende Gemeinschaft mit der Türkei in dem<br />
Interesse, nach Beseitigung der serbischen<br />
Friedensstörer die Freundschaft mit allen<br />
Balkanstaaten zu pflegen. Die Befreiung der<br />
Dardanellen ist ein Weltereignis. Russland ist um<br />
den wichtigsten Vorteil, den es von seinen<br />
Bündnissen haben wollte, betrogen, da England und<br />
Frankreich ihm den Weg durch die Meerengen für<br />
seine Kriegsschiffe nicht sichern können. In England<br />
und Frankreich wird durch den Rückzug die<br />
Erkenntnis in der öffentlichen Meinung beginnen, in<br />
welchem Widerspruch die fortwährenden<br />
papierenen Siege in den Armeebefehlen den
Tatsachen sind. Der gänzliche Zusammenbruch des<br />
Feldzuges zur Eroberung von Konstantinopel ist<br />
nicht mehr zu bemänteln, und nach den Verlusten<br />
an Menschen und Schiffen, die er gekostet hat,<br />
muss diese in der militärischen Geschichte kaum<br />
jemals übertroffene Katastrophe ein Gefühl tiefer<br />
Scham in England, Frankreich, Russland und Italien<br />
hervorrufen. Die Türkei ist zu beglückwünschen, weil<br />
sie durch ihren Sieg das Ottomanische Reich<br />
gerettet und bedeutungsvoll in die Weltgeschichte<br />
eingegriffen hat.<br />
Verbotene Blumen. Zur Verordnung über die Einfuhr<br />
von Blumen aus feindlichen Ländern.<br />
Neue Freie Presse 9.1.1916<br />
Viele Menschen sind in der glücklicheren Zeit des<br />
Friedens dem Frühling entgegengefahren, dieser<br />
Weg ist versperrt und die Küsten des Adriatischen<br />
Meeres sind Schauplätze des Krieges. Der Gedanke<br />
an Italien ist nahezu körperlich schmerzhaft<br />
geworden und Nizza, die in Rosen und Veilchen<br />
gebettete Stadt, und seine Umgebung verhöhnen<br />
durch Gehässigkeit die Gäste. Wir dürfen nur den<br />
Frühling haben, den uns der Himmel in der Heimat<br />
schenkt, und auch seine Boten aus fernen Ländern<br />
können nicht mehr zu uns kommen. Die Freude an
diesem Stück der Natur, das auch der minder<br />
Wohlhabende in sein Zimmer tragen und an dessen<br />
Pflege, Wachstum und Gedeihen er sich vergnügen<br />
kann, wird gestört. Von den Opfern, die der Krieg<br />
auferlegt, ist das Verbot der Einfuhr von Blumen am<br />
wenigsten beschwerlich. Nur berührt es seltsam,<br />
dass die Ziergewächse, wie die Kinder der Flora in<br />
unserem Zolltarife genannt werden, ein Schicksal zu<br />
tragen haben, das so gar nicht zu ihrer Eigenart<br />
passt. Blumensendungen werden verboten, weil der<br />
Geldwert schwankt, Rosen und Wechselkurse,<br />
Veilchen und der widerspenstige Preis des Goldes,<br />
wer hätte jemals solche Zusammenhänge<br />
vorausgesehen.<br />
Blumen werden entbehrlich genannt. Das mögen sie<br />
auch sein. Doch wir haben einen steilen Berg<br />
ßhinaufzuklimmen und brauchen das Haushalten<br />
nicht bloß mit den wirtschaftlichen Kräften, sondern<br />
auch mit der Fähigkeit zum inneren Schwunge, der<br />
über die Mühen und Sorgen hinweghilft. Ein wenig<br />
Freude und auch ein wenig Glanz sind für den<br />
Einfachsten fast so nötig wie die Lebensmittel. Wo<br />
dieser Schmuck fehlt, die Eintönigkeit nicht<br />
unterbrochen wird, sinkt auch die Lebenslust. Die<br />
Gesellschaft in einen grauen Sack stecken, sie von<br />
jeder Helligkeit absperren, würde die Menschen
vergrämen. Das wahrhaft Schöne darf auch im Krieg<br />
erfreuen, den Frühling im Herzen wollen wir nicht<br />
verscheuchen und jedem gönnen, dass er mitten im<br />
Schrecken die Blume pflückt, die ein gütiges<br />
Schicksal ihm gewährt.<br />
Ein Klassiker der Literatur und seine gesundheitliche<br />
Krise.<br />
Neue Freie Presse am 8.1.1891<br />
Im Jahre 1880 debütierte in der französischen<br />
Literatur ein junger Mann, der, ohne irgend eine von<br />
der modernen Darstellungskunst gemachte<br />
wesentliche, wertvolle Errungenschaft aufzugeben,<br />
zur alten klassischen Erzählermanier zurückgekehrt<br />
ist. Guy de Maupassant macht heute in der Literatur<br />
noch immer den Eindruck der Jugendlichkeit. Das<br />
Wort unwiderstehlich drängt sich bei ihm auf die<br />
Lippen. Bei seinem ersten Auftreten in der Literatur<br />
sah man einen jungen Menschen, der eine<br />
unanständige Geschichte nach der andern schrieb,<br />
Geschichten, die in berüchtigten Häusern spielten<br />
oder von deren Bewohnerinnen handelten, ganz<br />
haarsträubende Sachen – und dieser junge Mensch<br />
war von der ersten Novelle an, die er schrieb, ein<br />
Klassiker, welcher die ihrem innersten Wesen nach<br />
so logische französische Sprache in leuchtender
Klarheit spielen ließ. Er war kein Schilderer von<br />
Menschen oder Möbeln, kein Zergliederer von<br />
Seelenregungen. Er äußerte sich mit wenigen<br />
Strichen, mit einem Bilde, einem malenden oder<br />
karikierenden Zuge, alle Psychologie in Handlung<br />
auflösend.<br />
Es ist gar früh, dass die „Desillusion“, der Gedanke<br />
an das Alter und die Auflösung ihren Wermuth in<br />
den reichen Kelch mischen, den das Leben<br />
Maupassant kredenzt. Wahrscheinlich haben allzu<br />
viele Arbeit und allzu viel Genuss die unangreifbar<br />
scheinende Gesundheit seines Wesens<br />
untergraben.<br />
(Anmerkung: Die kurze Feuilleton-Serie in der<br />
„Neuen Freien Presse“ vom 8. und 9. Jänner 1891<br />
liest sich wie ein Nachruf auf den großen<br />
französischen Autor, gestorben ist Guy de<br />
Maupassant dann am 6. Juli 1893, er wurde nur 43<br />
Jahre alt. Der Artikel deutet es an: Die letzten<br />
Lebensjahre waren stark verdüstert, infolge einer<br />
Ansteckung durch Syphilis rechnete er mit einem<br />
frühen Tod und litt unter der Angst, verrückt zu<br />
werden. Dazu kam Drogenkonsum, Schlaflosigkeit,<br />
Sehstörungen, Angstzustände usw., 1892<br />
unternahm er einen Selbstmordversuch und wurde<br />
in eine psychiatrische Klinik eingeliefert, wo er in
geistiger Umnachtung starb. Sein Grab ist auf dem<br />
Pariser Friedhof Montparnasse.)<br />
Mit Waschküchenrevolte und Klosettaufstand ist zu<br />
rechnen.<br />
Neue Freie Presse am 7.1.1926<br />
Die Wohnhausbauten der Gemeinde Wien waren ein<br />
ausgezeichneter Wahlschlager. Dieses<br />
Wahlversprechen auch auszuführen wird sich als ein<br />
Fehler und als ein Schaden für die jetzige<br />
Rathausmehrheit erweisen. An ihren künftigen<br />
25.000 Mietern und deren Angehörigen zieht sich<br />
die Gemeinde 50.000 erbitterte Feinde heran.<br />
Schon jetzt, wo doch nicht viel mehr als tausend<br />
Gemeindewohnungen fertiggestellt und bezogen<br />
sind, konnte der Ausbruch der Unzufriedenheit bei<br />
Erlassung des Hundeverbotes von den<br />
Vertrauensmännern nicht mehr zurückgehalten<br />
werden. Wenn erst einmal diese ungeheuren<br />
Häuserblocks voll besetzt sein werden, so werden<br />
sich die Mieter nach dem, was man ihnen<br />
Jahrzehnte lang vorgesagt hat, auf ihre Masse nicht<br />
wenig einbilden, bald wird es eine<br />
Waschküchenrevolte, bald einen Klosettaufstand,<br />
dann wieder einen Plantschbeckenaufruhr und so<br />
fort geben. … Der Gesamtflächenraum einer
solchen Wohnung beträgt nur 38 Quadratmeter. In<br />
jeder dieser das Stadtbild von Wien auf Jahrzehnte<br />
hinaus entstellenden Zwingburgen des<br />
Klassenhasses führt ein sogenannter<br />
„Vertrauensmann“ über die Bewohner die<br />
Oberaufsicht, der jedoch in Wahrheit kein<br />
Vertrauensmann der Mieter, sondern ein solcher der<br />
herrschenden Rathauspartei ist.<br />
Geniale Offenbarung oder poetische<br />
Unzurechnungsfähigkeit?<br />
Neue Freie Presse am 6.1.1891<br />
Es ist eine Eigentümlichkeit der Schauspiele Ibsens,<br />
dass sie zweimal Spektakel machen, einmal wenn<br />
sie im Buchhandel erscheinen und dann, wenn sie<br />
auf der Bühne Farbe und Leben gewinnen. Auch<br />
„Hedda Gabler“, das neueste Drama Ibsens, scheint<br />
dieses interessante Doppelleben führen zu wollen.<br />
Es wird von allen deutschen Blättern schon jetzt mit<br />
einer Leidenschaftlichkeit besprochen, als ob wir<br />
schon die regelrechte Sensations-Premiere erlebt<br />
hätten. Während die orthodoxen Ibsen-Schwärmer<br />
auch dieses Schauspiel für eine geniale<br />
Offenbarung nordischen Dichtergeistes ausrufen,<br />
ziehen die Gegner daraus die herbsten Schlüsse auf<br />
die geistige Fortentwicklung des großen
Dramatikers, und einige zeigen nicht übel Lust, von<br />
nun an Ibsen überhaupt die poetische<br />
Zurechnungsfähigkeit zu bestreiten. Doch der sieht<br />
mit großer Genugtuung auf dieses Wogen und<br />
Kämpfen der Geister; wohin er auch seine Funken<br />
wirft, überall entzündet er eine mächtige Bewegung<br />
in der literarischen Welt. Er schleudert ein neues<br />
Stück in die Massen und hat noch ein unbändiges<br />
Vergnügen, wenn monatelang vor der Aufführung<br />
das Drama bis in die kleinsten Äderchen zergliedert<br />
und zerfasert wird.<br />
Die Ungarn wollen mehr Selbständigkeit – wohin soll<br />
das führen?<br />
Neue Freie Presse am 5.1.1866<br />
„Was ist Dualismus?“ Man hört die Frage jetzt oft.<br />
Das Schlagwort steht in allen Zeitungen, und der<br />
gute Wiener Bürger sieht es mit verwunderten<br />
Augen an. Er wuchs auf, ohne das Ding kennen<br />
gelernt zu haben, das ihm jetzt in den Morgenkaffee,<br />
die Mittagssuppe, das Abendbier gebrockt wird.<br />
Wenn er sich jenseits der Leitha nach dem Wesen<br />
des Dualismus erkundigt, erhält er von den Ungarn<br />
vielleicht die Antwort: „Dualismus ist, wenn ich hab‘<br />
Stück Brot und Stück Speck, aber beide gleich<br />
groß.“ Für einen ungarischen Magen ist das eine
leicht verdauliche Erklärung, aber dem Wiener<br />
verursacht das Wort Dualismus eine unbehagliche<br />
Empfindung, ein leichtes Alpdrücken, gegen das er<br />
vergeblich ankämpft. Man erwidert ihm, Dualismus<br />
sei noch immer besser als Föderalismus, und<br />
zwischen zwei Übeln müsse man das kleinere<br />
wählen. Aber man erklärt ihm weder das eine noch<br />
das andere Staatsrettungsmittel in leichtfasslicher<br />
Weise, man erklärt ihm nur, dass er sich die<br />
falschen zentralistischen Ansichten abgewöhnen<br />
muss, nicht das wenige Gute festhalten, sondern<br />
immer etwas neues probieren, bis wir durch Zufall<br />
auf das Rechte kommen; dass wir so lange<br />
fortgehen, bis wir nicht weiter können und dann<br />
umkehren müssen. Wir diesseits der Leitha haben<br />
es ja bequem, uns hat man, weil man unsere<br />
deutsche Langsamkeit und Schwerfälligkeit kennt,<br />
nur einen ganz kleinen Raum der Bahn freigelassen,<br />
um uns keine zu großen Anstrengungen zuzumuten.<br />
Den Ungarn aber, die feurige Weine trinken und<br />
feurige Rosse tummeln, einer heißblütigen und<br />
lebhaften Nation, musste man viel Platz für ihre<br />
politischen Evolutionen schaffen. Wenn sie dabei auf<br />
die Nase fallen, so wird man uns in Gnade erlauben,<br />
unsere Samaritaner-Dienste auszuüben. Als<br />
Staatschirurgen haben wir schon wiederholt<br />
treffliche Dienste geleistet, wenn es galt, Österreich
ein verrenktes Bein einzurichten.<br />
Anmerkung: Die Eingliederung Ungarns war seit<br />
1848 für die österreichische Gesamtmonarchie zu<br />
einer lebenswichtigen Frage geworden. Der<br />
fortwährende Widerstand Ungarns gegenüber der<br />
zentralistischen deutschen Verwaltung lähmte<br />
Österreich. Unter Führung Franz Deaks war es<br />
erklärtes Ziel der Ungarn, die ungarische<br />
Verfassung von 1848 (also vor der Zeit des<br />
Neoabsolutismus) zu erringen. Ende 1864 leitete<br />
Kaiser Franz Joseph selbst Verhandlungen mit den<br />
Führern der Ungarn ein. Am 14. Dezember 1865<br />
hielt der Kaiser vor dem ungarischen Landtag eine<br />
Thronrede, die Richtlinien für die künftigen<br />
Verhandlungen festlegte. Im Jänner 1866 verlegte<br />
er in Begleitung von Elisabeth sein Hoflager für<br />
längere Zeit nach Pest, um mit dieser<br />
Höflichkeitsgeste eine günstige Ausgangsposition für<br />
die Verhandlungen mit den Ungarn zu schaffen. So<br />
war der Ausgang der Verhandlungen über einen<br />
„Dualismus“ zum Zeitpunkt dieses Artikels noch<br />
völlig offen, im Sommer 1866 wurden sie durch den<br />
Krieg mit Preußen unterbrochen. Die liberale Presse<br />
stand dem „Ausgleich“ mit Ungarn skeptisch<br />
gegenüber, hielt am Zentralismus fest.<br />
Verstimmung in den Vereinigten Staaten nach
Versenkung des Dampfers „Persia“.<br />
Neue Freie Presse am 4.1.1916<br />
Der Dampfer „Persia“ wurde am 30. Dezember 1915<br />
40 Seemeilen südlich von Kreta von einem Torpedo<br />
eines Unterseebootes getroffen. Das Unterseeboot<br />
versuchte Hilfe zu leisten, aber dies war unmöglich.<br />
Der Dampfer neigte sich sofort zur Seite, viele<br />
wurden in die See geschleudert. Es war an Bord<br />
nicht möglich, die Boote niederzulassen. Die „Persia“<br />
sank binnen fünf Minuten. Zwei Boote voll Menschen<br />
wurden mit ihr mitgerissen, da keine Zeit war, die<br />
Seile zu kappen. Vier Boote vermochten<br />
wegzukommen und wurden nach 30 Stunden von<br />
einem Dampfer aufgenommen. Verschiedene<br />
Schiffe fuhren vorbei, wagten aber nicht, Hilfe zu<br />
bringen, da sie offenbar einen Hinterhalt fürchteten.<br />
Ein Telegramm des Reuterschen Bureaus berichtet,<br />
Präsident Wilson habe wegen der Versenkung der<br />
„Persia“ seine Hochzeitsreise abgebrochen und sei<br />
nach Washington zurückgekehrt. Es kann derzeit<br />
nicht beurteilt werden, inwieweit sich eine<br />
Meinungsverschiedenheit mit den Vereinigten<br />
Staaten entwickeln werde. Aus den vorliegenden<br />
Meldungen ist nicht zu entnehmen, welche Flagge<br />
das Unterseeboot, das angeblich die „Persia“
versenkt hat, führte. Von allen Seiten wird berichtet,<br />
dass Amerikaner auf dem Schiffe gewesen seien. Es<br />
ist gewiss auffallend, dass Amerikaner mitten im<br />
Krieg das Bedürfnis haben, in der Nähe von Kreta zu<br />
reisen und dass fast immer auf den Schiffen, welche<br />
auf den gefährlichsten Gebieten des Mittelmeeres<br />
fahren, sich Amerikaner befinden. Wir möchten nur<br />
wünschen, dass auch diese Angelegenheit ohne<br />
Störung des Völkerfriedens, soweit noch Reste<br />
vorhanden sind, durch gegenseitiges<br />
Entgegenkommen geordnet werden könne.<br />
(Anm.: Die „Persia“ war ein britisches<br />
Passagierschiff, es verkehrte ab 1900 zwischen<br />
Großbritannien und Indien und galt zu ihrer Zeit als<br />
luxuriöser Ozeandampfer. Versenkt wurde sie am<br />
30.12.1915 im Mittelmeer ohne Vorwarnung von<br />
einem deutschen U-Boot, 343 Menschen kamen<br />
dabei ums Leben, darunter Frauen und Kinder. Viele<br />
britische Militärangehörige waren mit ihren Familien<br />
unterwegs, sie reisten zu ihren Dienststellen nach<br />
Indien. Wegen der Weihnachtsfeiertage war das<br />
Schiff besonders geschmückt, der Torpedotreffer<br />
erfolgte während des Mittagsessens um 13 Uhr, in<br />
fünf Minuten war das Schiff gesunken, die meisten<br />
Opfer rutschten vom Bootsdeck, bevor sie ein<br />
Rettungsboot besteigen konnten. Nur bei der
Versenkung der „Lusitana“ am 7. Mai 1915 und der<br />
„Leinster“ am 10. Oktober 1918 kamen mehr<br />
Zivilisten ums Leben. Die Versenkung löste heftige<br />
internationale Reaktionen aus. Erst im Sommer<br />
2003 wurde das Wrack entdeckt. Von dem angeblich<br />
vorhandenen Juwelen eines indischen Maharadscha<br />
keine Spur.)<br />
Wie entstehen aus wenigen Urtypen die Pflanzenund<br />
Tiergeschlechter?<br />
Neue Freie Presse am 3.1.1866<br />
Darwin lehrt uns in den geologischen Urkunden<br />
Bruchstücke des Stammbaumes der Pflanzen und<br />
Tiere zu erblicken. Ausgestorbene Mittelformen<br />
zwischen Fisch und Reptil, zwischen Dickhäutern<br />
und Wiederkäuern deuten ihm auf gemeinschaftliche<br />
Vorfahren. Und wenn wir in den höheren Schichten<br />
immer vollkommenere Geschöpfe finden, so sind sie<br />
ihm aus den minder ausgebildeten durch zufällige<br />
Varietät, Erblichkeit der Eigenschaften, natürliche<br />
Züchtung und Kampf ums Dasein entstanden. Nur<br />
mussten diese Ursachen während unermesslicher<br />
Zeiten und in allen möglichen Richtungen gewirkt<br />
haben, um die ganze Buntheit der ausgestorbenen<br />
und lebenden Pflanzen- und Tiergeschlechter aus<br />
wenigen Urtypen hervorzubringen.
Wenn also aus einem feurig-flüssigen toten Ball die<br />
heutige Erde wurde, aus Bergen und Tälern<br />
mannichfaltig geformt, ins Grün der Wiesen<br />
gekleidet, von Pflanzen und Tieren reich belebt und<br />
geschmückt, von Menschen beherrscht und<br />
ergründet, so behauptet der moderne Naturforscher:<br />
Alles keine Zauberei, sondern nur – Langsamkeit. Er<br />
verwirft die wiederholten Schöpfungsperioden als<br />
wissenschaftliche Märchen; er kennt nur eine<br />
einzige ununterbrochene stetige Fortentwicklung der<br />
anfänglich erzeugten Urwesen. Dennoch müssen wir<br />
daran erinnern, dass mit dem Auftreten des<br />
Menschen, wenn es auch von keiner gewaltsamen<br />
Revolution begleitet war, dennoch eine neue Epoche<br />
in der Geschichte der Erde begann.<br />
Am 2. Jänner 1776 machte Österreich einen Schritt<br />
in Richtung Aufklärung.<br />
Die Presse am 2.1.1866<br />
Heute ist ein denkwürdiger Tag, der mit glänzenden<br />
Buchstaben in der Geschichte unserer heimatlichen<br />
Cultur und Sitte verzeichnet ist. Während der<br />
Weihnachtsfeiertage des Jahres 1775 wurde<br />
Freiherr von Sonnenfels zu Maria Theresia gerufen.<br />
Ein Prozess, bei dem man die Folter angewendet,<br />
spielte sich eben ab. Der Angeklagte hatte
gestanden, aber jedermann schien an seine<br />
Unschuld zu glauben. Maria Theresia erörterte<br />
diesen Prozess mit dem gelehrten Professor der<br />
Staatswissenschaften an der Wiener Universität und<br />
vortragenden Hofrat der Kaiserin. Mit feuriger<br />
Beredsamkeit ergriff er das Herz der Kaiserin und in<br />
dem Bewusstsein, dass „der mächtigste von allen<br />
Herrschern der Augenblick sei“, zog er ein bereits<br />
fertiges Actenstück aus seiner Tasche, legte es der<br />
tiefbewegten Kaiserin vor, und sie unterzeichnete<br />
es. Am 2. 1. 1776 wurde verkündet, dass in den<br />
Erblanden die Folter durchwegs aufgehoben sei.<br />
Der Zweifel an der Tortur fand seinen Ausdruck<br />
übrigens auch darin, dass schon 1775 von der<br />
Kaiserin eine Commission zusammengerufen wurde,<br />
welche die Möglichkeit der Aufhebung der Folter<br />
beraten sollte. Und zu dieser Commission gehörte<br />
Joseph v. Sonnenfels, den die Zeitgenossen<br />
gemeinsam mit Voltaire und Montesquieu nennen,<br />
er, der alles erfasste, was er für das Wohl der<br />
Menschheit als bedeutungsvoll erkannte. Sonnenfels<br />
war der Mann, dem Maria Theresia vertrauen<br />
musste und vertrauen konnte. Sie liebte ihn nicht,<br />
aber sie ringt sich ihre Vorurteile gegen ihn ab, und<br />
anerkennt ihn unbedingt, wo er es verdient. Mit dem<br />
Gesetz der Kaiserin über die gänzliche Abschaffung
der Tortur trat Österreich in die Reihe jener Staaten<br />
ein, welche lange vorher schon dem Geist der<br />
Aufklärung gehuldigt. Aber die Frage war nicht ganz<br />
gelöst! Die Gesetzgebung setzte an die Stelle der<br />
Folter die Prügel, Lattenkammer, Zwangsjacke,<br />
Hunger, Arrest! Und die Wissenschaft gab uns die<br />
Verdachtsstrafen! Wo ist der Sonnenfels unserer<br />
Zeit?<br />
Europa kann ohne Amerika den Krieg nicht<br />
finanzieren.<br />
Neue Freie Presse am 1.1.1916<br />
Ein wahrer Goldregen hat sich über den Ozean nach<br />
den Vereinigten Staaten ergossen. Amerika war<br />
ehedem stets das Land des Kapitalmangels, der<br />
Schuldner Europas. Jetzt hat sich das Blatt<br />
vollständig gewendet. Die Farmer liefern Brot und<br />
Fleisch für die Ernährung der Soldaten, die riesigen<br />
Stahlhütten und Fabriken in Amerika Kanonen,<br />
Gewehre, Munition für die Fortführung des Krieges<br />
an England, Frankreich und Russland. Die<br />
Zahlungen für die gewaltigen Bezüge aus den<br />
Vereinigten Staaten werden bereits auf zwei<br />
Milliarden Dollar geschätzt. England und Frankreich<br />
senden kolossale Pakete amerikanischer Aktien und<br />
Bonds über den Ozean zurück, riesige Goldmengen
sind aus England, Frankreich und Kanada nach New<br />
York geflossen, und doch reichen alle diese<br />
Zahlungen nicht aus; den überwiegenden Teil der<br />
Lieferungen sind England und Frankreich den<br />
amerikanischen Industriellen und Banken schuldig<br />
geblieben. Der reiche Goldsegen wird in Amerika<br />
nicht ohne Sorge betrachtet; die amerikanische<br />
Wirtschaft zeigt bereits Symptome der Inflation, nur<br />
dass die Vermehrung der Umlaufsmittel nicht durch<br />
Ausgabe ungedeckter Noten, sondern durch Gold<br />
erfolgt ist. Amerika schickt sich an, das Erbe des im<br />
Krieg so schwer geschwächten, in seiner<br />
überragenden Position erschütterten England<br />
anzutreten: als Vermittler der Weltumsätze, als<br />
industrielle Vormacht, als Geldgeber<br />
südamerikanischer Staaten, wo es bereits im Kriege<br />
manche Verbindungen Englands und Deutschlands<br />
an sich gerissen hat und im Frieden schwerlich wird<br />
loslassen wollen.<br />
Anmerkung: Hundert Jahre lang war das Britische<br />
Empire die größte Wirtschaftsmacht der Welt<br />
gewesen, 1916 war es von den Vereinigten Staaten<br />
von Amerika bereits überholt. Die Analyse der<br />
„Neuen Freien Presse“ am 1.1.1916 kommt also zu<br />
einem richtigen Zeitpunkt, von nun an bis ins 21.<br />
Jahrhundert blieb die amerikanische
Wirtschaftsmacht entscheidend für die<br />
Weltwirtschaft. Zugleich stellt der Artikel die<br />
historische Bedeutung der Verlagerung der<br />
Finanzarchitektur hervor. Die Kriegsanleihen der<br />
Entente stellten das alte Finanzsystem auf den Kopf.<br />
Vor dem Krieg war das Geld der privaten Investoren<br />
in London und Paris, den reichen Zentren Europas,<br />
an Kreditnehmer in Randgebiete geflossen. 1915<br />
begann sich die Geldquelle derer, die um Kredite<br />
Schlange standen, an die Wall Street zu verlagern.<br />
Die mächtigsten Staaten Europas liehen sich von<br />
privaten Anlegern in den Vereinigten Staaten Geld<br />
(oder von wem auch immer, der ihnen Kredit<br />
gewährte), sie wurden abhängig von ausländischen<br />
Geldgebern, die der Entente einen<br />
Vertrauensvorschuss gewährten. Gegen Ende 1916<br />
hatten amerikanische Investoren zwei Milliarden<br />
Dollar auf einen Sieg der Entente gesetzt.<br />
Abgewickelt wurden die Transaktionen von einer<br />
einzigen Privatbank, dem Wallstreet-Bankhaus J. P.<br />
Morgan, eine einzigartige internationale<br />
Verflechtung von staatlicher und privater Macht. Sie<br />
wurde unterstützt von der wirtschaftlichen und<br />
politischen Elite der USA und führte zu einer<br />
Mobilisierung der amerikanischen Wirtschaft.<br />
Dementsprechend groß war in der Folge der<br />
politische Einfluss der USA auf die Entente, die
Macht der Darlehen war erdrückend. In London<br />
forderten zumindest bis Ende 1916 einflussreiche<br />
Stimmen, sich von der Abhängigkeit von<br />
amerikanischen Krediten zu befreien. Deutschland<br />
hatte das Privileg dieser Unterstützung nicht, die<br />
Seeblockade kam hinzu, so wurden ab dem Winter<br />
1916/17 die Stadtbewohner in Deutschland und<br />
Österreich langsam, aber sicher ausgehungert.<br />
1916 war also ein Schlüsseljahr, nicht zuletzt<br />
deswegen beginnt der amerikanische Historiker<br />
Adam Tooze seine kürzlich erschienene<br />
beeindruckende Darstellung der Zwischenkriegszeit<br />
„Sintflut – Die Neuordnung der Welt 1916 bis 1931“,<br />
Siedler Verlag, mit dem Jahr 1916.<br />
2016-01-28 06:14:00 diepresse.com<br />
25<br />
Drogendealer wartete auf Kunden -<br />
Bundespolizei nimmt Verdächtige bei<br />
Überprüfung im Hauptbahnhof fe<br />
Bochum (ots) - Zwei Männer rückten<br />
am gestrigen Abend (27. Januar) in den Fokus einer<br />
Streife der Bundespolizei. Im Bochumer<br />
Hauptbahnhof wurden die Männer 51/37 überprüft.<br />
Da die polizeiliche Vita der beiden Bochumer<br />
deutliche Spuren durch Verstöße gegen das
Betäubungsmittelgesetz aufwiesen, wurde die Frage<br />
des Drogenbesitzes gestellt.<br />
Während der 37-Jährige den Besitz zugab und den<br />
Beamten schweren Herzens vier Haschischstücke<br />
(ca.6 Gramm) aushändigte, wurde sein<br />
Gesprächspartner zunehmend nervöser.<br />
Bei einer Durchsuchung auf dem Revier am Bahnhof<br />
wurden Restbestände von Amphetaminen, mehrere<br />
Extasytabletten und fast 30 Gramm Haschisch, in<br />
verschiedenen Behältnissen gefunden und<br />
beschlagnahmt.<br />
Zum Vorwurf mit Betäubungsmittel zu handeln ließ<br />
er unkommentiert und verweigerte im weiteren<br />
Verlauf jegliche Aussage. Die Drogen wurden<br />
beschlagnahmt, gegen beide wurden<br />
Ermittlungsverfahren wegen Verstoß gegen das<br />
Betäubungsmittelgesetz eingeleitet.<br />
Die weitere Bearbeitung übernimmt das zuständige<br />
Fachkommissariat der Polizei Bochum.<br />
2016-01-28 12:11:00 www.t-online.de
26<br />
Polizei findet verletztes Hausschwein<br />
auf Autobahnparkplatz<br />
Cuxhaven (ots) - Debstedt. Am<br />
heutigen Mittwochvormittag hatten die<br />
Polizeibeamten des Polizeikommissarits Langen<br />
einen ungewöhnlichen Einsatz. Ein leicht verletztes<br />
Hausschwein lag erschöpft auf dem<br />
Autobahnparkplatz Debstedt und drohte, durch<br />
Verkehrsteilnehmer aufgeschreckt zu werden und in<br />
Panik auf die A 27 zu laufen. Die Beamten sperrten<br />
den Autobahnparkplatz in Fahrtrichtung Bremen<br />
kurzzeitig ab und nahmen sich des verletzten Tieres<br />
an. Mit vereinten Kräften hoben sie es in einen<br />
Anhänger und brachten es ins nahegelegene<br />
Tierheim Bremerhaven.<br />
(Zusatz: Hier liegt kein Fotomaterial vor.)<br />
2016-01-28 12:11:00 www.t-online.de<br />
27<br />
Heidenheim - Einbrecher haben Durst<br />
und Hunger / In Heidenheim hatten es<br />
Diebe vergangener Tage auf<br />
Ulm (ots) - In der Nacht auf Mittwoch<br />
machten sich die Unbekannten an einem Stand in
der Innenstadt zu schaffen. Auf einem Parkplatz in<br />
der Wilhelmstraße versuchten sie die Tür der<br />
Imbissbude aufzustemmen. Diese war aber so<br />
stabil, dass es den Tätern nicht gelang. So mussten<br />
sie hungrig ohne Beute von dannen ziehen. Die<br />
Kriminellen hinterließen einen Sachschaden von<br />
mehreren hundert Euro.<br />
In Herbrechtingen waren Diebe Tage zuvor<br />
erfolgreiche. Dort stemmten sie Im Saun das<br />
Fenster eines Standwagens auf. Im Inneren<br />
erbeuteten sie Schnaps, Kleidung sowie<br />
Elektroartikel. Der Sachschaden von etwa 800 Euro<br />
übersteigt dabei deutlich den Wert der Beute. Die<br />
Polizei Heidenheim (07321 / 3220) ermittelt nun, um<br />
den Tätern auf die Schliche zu kommen.<br />
Tobias Schmidberger, Pressestelle, Telefon: 0731<br />
188 1111, E-Mail: ulm.pp.stab.oe@polizei.bwl.de<br />
+++0160195, 0160217<br />
2016-01-28 12:11:00 www.t-online.de<br />
28 Festnahme nach sexuellem Übergriff<br />
Wiesbaden (ots) - Wiesbaden,<br />
Freseniusstraße Mittwoch, 27.01.2016, 23:45 Uhr
In Wiesbaden hat die Polizei am frühen<br />
Donnerstagmorgen einen 28 Jahre alten Mann<br />
festgenommen. Der Asylbewerber ist dringend<br />
verdächtig, zuvor eine 20-jährige Frau unsittlich<br />
berührt zu haben. Die Geschädigte hatte gegen<br />
23:45 Uhr, zusammen mit einer 19 Jahre alten<br />
Freundin am Hauptbahnhof auf den Bus gewartet,<br />
ebenso wie der Beschuldigte. Dieser befand sich in<br />
Begleitung eines 33-jährigen Mannes und versuchte<br />
bereits zu diesem Zeitpunkt, Kontakt zu den beiden<br />
Frauen aufzunehmen. Nachdem diese den<br />
angetrunkenen Mann ignoriert hatten, stiegen sie in<br />
einen Linienbus. Obwohl sein Begleiter ihn noch<br />
davon abhalten und offenbar in einen anderen Bus<br />
steigen wollte, folgte ihnen der 28-Jährige in den<br />
Bus. Nachdem er dort in der Folge immer<br />
aufdringlicher wurde, verließen die Frauen den Bus<br />
in der Freseniusstraße wieder. Auch der<br />
Beschuldigte stieg aus, ging zu der 20-Jährigen und<br />
bedrängte sie dort weiter. Bereits kurz darauf konnte<br />
der 28 Jahre alte, marokkanische Staatsangehörige<br />
durch eine zwischenzeitlich alarmierte Polizeistreife<br />
festgenommen und anschließend in Gewahrsam<br />
genommen werden. Bei dem alkoholisierten<br />
Beschuldigten wurde eine Blutentnahme<br />
durchgeführt.<br />
2016-01-28 12:11:00 www.t-online.de
29<br />
Fußgänger verletzt; Ludwigsburg:<br />
Trickdiebstahl durch angebliche<br />
Wasserwerker; BAB 81-Möglingen: 30.<br />
Ludwigsburg (ots) - Marbach am<br />
Neckar: Fußgänger verletzt<br />
Leicht verletzt wurde ein 49-jähriger Fußgänger am<br />
Mittwoch gegen 19.35 Uhr bei einem Verkehrsunfall<br />
in der Bahnhofstraße. Er wollte am Bahnhof die<br />
Fahrbahn zwischen einem Fahrradabstellplatz und<br />
einer Bushaltestelle überqueren. Dabei kam es zu<br />
einer Berührung zwischen ihm und dem Fiat eines<br />
63-jährigen Autofahrers. Der Wagen touchierte den<br />
49-Jährigen leicht am Knie, wodurch er rückwärts zu<br />
Boden fiel und sich verletzte. Der Fußgänger wurde<br />
vorsorglich zu weiteren Untersuchungen ins<br />
Krankenhaus gebracht. An dem Auto entstand kein<br />
Schaden.<br />
Ludwigsburg: Trickdiebstahl durch angebliche<br />
Wasserwerker<br />
Unter dem Vorwand, ein Absperrventil zu<br />
überprüfen, verschafften sich zwei angebliche<br />
Handwerker am Mittwoch, gegen 16.30 Uhr, Zutritt
zu einer Wohnung in der Johannesstraße. Ein<br />
älterer Bewohner ließ die Männer in die Wohnräume<br />
und begleitete einen der beiden ins Badezimmer,<br />
um dort alle Wasserhähne zu öffnen und den<br />
Wasserfluss zu beobachten. Der andere<br />
vermeintliche Wasserwerker blieb im Flur bei einer<br />
weiteren Bewohnerin. Kurze Zeit später gingen die<br />
angeblichen Handwerker wieder. Später wurde der<br />
Senior misstrauisch und stellte fest, dass mehrere<br />
tausend Euro Bargeld verschwunden waren. Der<br />
Beschreibung zufolge war einer der Trickdiebe etwa<br />
22 bis 25 Jahre alt, 1,80 Meter groß und untersetzt<br />
und hatte kurze Haare. Sein Komplize war ungefähr<br />
25 bis 28 Jahre alt, 1,65 Meter groß und hatte eine<br />
schlanke Figur. Beide trugen dunkle Jacken und<br />
sprachen deutsch. Zeugen, die verdächtige<br />
Personen gesehen haben, werden gebeten sich mit<br />
dem Polizeirevier Ludwigsburg, Tel. 07141/18-5353,<br />
in Verbindung zu setzen.<br />
BAB 81-Möglingen: 30.000 Euro Schaden bei<br />
Auffahrunfall<br />
Rund 30.000 Euro Sachschaden entstand am<br />
Mittwochnachmittag bei einem Verkehrsunfall<br />
zwischen den Anschlussstellen Ludwigsburg Süd<br />
und -Nord. Ein 19 Jahre alter Mercedes-Fahrer war<br />
auf der linken Spur Richtung Würzburg unterwegs,
als der Fahrer eines Opel vor ihm abbremsen<br />
musste. Der 19-jährige versuchte abzubremsen um<br />
einen Unfall zu vermeiden, kollidierte jedoch<br />
trotzdem mit dem Opel. Anschließend stieß er<br />
gegen den Opel Astra einer 30-Jährigen auf der<br />
mittleren Spur, deren Wagen daraufhin gegen einen<br />
Lastwagen auf der rechten Spur prallte. Der<br />
Mercedes und der Opel Astra waren nicht mehr<br />
fahrbereit und mussten abgeschleppt werden.<br />
2016-01-28 12:11:00 www.t-online.de<br />
30 Brand in einem Wohnhaus<br />
Birresborn (ots) - Am Donnerstag, 28.<br />
Januar 2016, um 04.30 h wurde ein<br />
Wohnhausbrand in Birresborn, Kopper Straße,<br />
gemeldet. Durch die eingesetzten Feuerwehren<br />
konnte der Brand, welcher sich noch auf das Innere<br />
des Hauses beschränkte, unter Kontrolle gebracht<br />
werden. Die Bewohner bemerkten den Brand und<br />
konnten so das Haus rechtzeitig unverletzt verlassen<br />
und die Feuerwehr verständigen. Der Brand war in<br />
der mittleren Etage ausgebrochen, die Ermittlungen<br />
zur Ursache dauern noch an. Treppenhaus und<br />
Wohnräume wurden erheblich beschädigt. Im<br />
Einsatz waren die Freiwillige Feuerwehr, DRK und
Polizei, die Gesamtschadenshöhe wird auf 100000<br />
Euro geschätzt.<br />
2016-01-28 12:11:00 www.t-online.de<br />
31<br />
Kosmos-Theater: „Anatomie eines<br />
Faultiers“<br />
„Anatomie eines Faultiers“<br />
vom Theaterkollektiv YZMA<br />
ist im Kosmos-Theater zu<br />
sehen.<br />
28.01.2016 | 12:09 | von<br />
Barbara Petsch<br />
( Die Presse - Schaufenster )<br />
Wer wollte nicht, speziell zu dieser Jahreszeit, ein<br />
Faultier sein? Aber das „Folivora“, wie es so niedlich<br />
im Lateinischen heißt, ist, näher betrachtet, vielleicht<br />
doch nicht so beneidenswert: Wenn es sich<br />
versehentlich an einen morschen Ast hängt, stürzt<br />
es ab, eine der häufigsten Todesursachen bei<br />
Faultieren. Das Theaterkollektiv YZMA hat das viel<br />
zitierte Wesen erforscht, speziell auf seine<br />
Verwandtschaft mit menschlichen Verhaltensweisen<br />
hin. Das Ergebnis dieser Recherche ist noch bis
morgen, Samstag (30. 1.), im Kosmostheater zu<br />
besichtigen. Noch mehr über Tiere: „Alonso, der<br />
Eheschnüffler“ vom Vorarlberger Kabarettisten und<br />
Autor Stefan Vögel ist eine Komödie und Alonso ein<br />
Hund, der sich bei einem feinen Abendessen<br />
komischerweise nicht für dieses, sondern für die<br />
durcheinandergeratenden Paare interessiert<br />
(Theater Center Forum, ab 11. 2.). Volkstheater:<br />
Judas erzählt seine Geschichte (von Lot Vekemans<br />
mit Sebastian Klein, 4. 2., Rote Bar).<br />
2016-01-28 12:09:00 Von Barbara Petsch<br />
32<br />
Gericht: Verschiebung der<br />
Altersermäßigung rechtmäßig<br />
Mannheim (dpa/lsw) - Die Verschiebung<br />
der sogenannten Altersermäßigung für ältere Lehrer<br />
in Baden-Württemberg ist rechtmäßig. Das<br />
entschied der Verwaltungsgerichtshof in Stuttgart in<br />
mehreren, am Donnerstag in Mannheim<br />
veröffentlichten Urteilen. Bisher konnten Lehrer vom<br />
58. Lebensjahr an eine und vom 60. Lebensjahr an<br />
zwei Wochen weniger unterrichten. Unter Grün-Rot<br />
wurde das aber zum Schuljahr 2014/2015 verändert:<br />
Nun sind es eine Stunde weniger ab dem 60. und<br />
zwei Stunden weniger ab dem 62. Lebensjahr.
Dagegen hatten zwei Lehrer und eine Lehrerin<br />
geklagt. Der Verwaltungsgerichtshof erklärte, bei der<br />
"Altersermäßigung" handele es sich um eine<br />
freiwillige Fürsorgemaßnahme des Dienstherrn, die<br />
gesetzlich nicht vorgeschrieben sei. Aus<br />
haushaltsrechtlichen Erwägungen, also bei einem<br />
Sparzwang, könne sie angepasst werden, erklärten<br />
die Richter. Auch sein keine Übergangsregelung für<br />
betroffene Lehrer nötig gewesen. Das Gericht ließ<br />
keine Revision gegen die Urteile zu (Az.: 4 S<br />
1579/14, 4 S 2304/14, 4 S 2441/14).<br />
2016-01-28 12:08:00 www.t-online.de<br />
33<br />
Donnepp-Preis am SZ-Redakteurin<br />
Tieschky und Kritiker Hoff<br />
Der Bert-Donnepp-Preis für<br />
Medienpublizistik geht in diesem Jahr an Claudia<br />
Tieschky, Redakteurin der "Süddeutschen Zeitung",<br />
und den Medienkritiker Hans Hoff. Tieschky leiste<br />
seit vielen Jahren einen herausragenden Beitrag<br />
zum Verständnis von Medien, heißt es in der am<br />
Donnerstag veröffentlichten Entscheidung der Jury.<br />
Hoff sei der Inbegriff des freien Kritikers mit weitem<br />
Überblick und tiefer Kenntnis, wie er zu einer
funktionierenden Medienpublizistik unbedingt dazu<br />
gehöre. Die mit 5000 Euro dotierte Auszeichnung<br />
wird vom Verein der Freunde des Adolf-Grimme-<br />
Preises am 3. Februar in Marl verliehen.<br />
2016-01-28 12:08:00 www.t-online.de<br />
34<br />
Radiotest: Fünf Mio. hören ORF und<br />
2,2, Mio. Private<br />
Stunden pro Tag.<br />
Österreichs Radiomarkt war<br />
im zweiten Halbjahr 2015<br />
weitgehend stabil. Die<br />
durchschnittliche Hördauer<br />
beträgt mehr als drei<br />
28.01.2016 | 12:00 |<br />
( DiePresse.com )<br />
Wenig Veränderung auf dem österreichischen<br />
Radiomarkt: Die ORF-Radios konnten laut Radiotest<br />
im zweiten Halbjahr 2015 ihre Dominanz halten,<br />
kamen auf eine Tagesreichweite von 64,6 Prozent<br />
(2014: 66,5 %) und einen leicht rückläufigen<br />
Marktanteil von 72 Prozent (2014: 74%). Die<br />
Privatradios verbuchten 28,6 Prozent (29,1%)
Reichweite und legten bei den Marktanteilen mit 24<br />
Prozent (23%) etwas zu.<br />
Rund fünf Millionen Österreicher hören demnach<br />
täglich ORF-Radios, die Privatsender erreichen rund<br />
2,2 Millionen Österreicher. Die durchschnittliche<br />
Hördauer pro Tag beträgt mehr als drei Stunden.<br />
Größter Sender blieb auch im zweiten Halbjahr 2015<br />
Ö3 mit einer Reichweite von 34,9 Prozent (36,4%)<br />
und einem stabilem Marktanteil von 31 Prozent<br />
(31%). Dahinter folgten die ORF-Regionalradios mit<br />
30,7 Prozent (31,5%) Reichweite und 34 Prozent<br />
(35%) Marktanteil. Der Privatsender Kronehit kam<br />
auf eine nationale Reichweite von 12,4 Prozent<br />
(12,2%) sowie einen Marktanteil von 8 Prozent (8%).<br />
Das ORF-Kulturradio Ö1 verlor und kam auf 7,4<br />
Prozent (8,8%) Tagesreichweite und 5 Prozent (6%)<br />
Marktanteil, der ORF-Jugendsender FM4 konnte mit<br />
3,9 Prozent (3,7%) Reichweite sowie 3 Prozent (2%)<br />
Marktanteil zulegen.<br />
ORF-Hörfunkdirektor Karl Amon zeigte sich mit den<br />
Radiotest-Ergebnissen in Summe zufrieden. "Die<br />
ORF-Radios sind Publikumslieblinge. Das Ö1-<br />
Morgenjournal im Auto, Ö3 via Live-Stream im Büro,<br />
FM4 zum Nachhören - kein anderes Medium ist so<br />
einfach verfügbarer und zeitgemäßer
Tagesbegleiter wie das Radio. Der ORF bietet nicht<br />
nur Inhalte für unterschiedliche Interessen an,<br />
sondern auch über unterschiedliche<br />
Verbreitungswege", erklärte Amon in einer<br />
Aussendung.<br />
Beim größten Privatsender Kronehit sieht man sich<br />
unterdessen mit rund 940.000 täglichen Hörern so<br />
stark wie noch nie und als "klare Nummer Eins"<br />
unter den privaten Anbietern. "Wir freuen uns sehr,<br />
dass der Erfolgslauf von Kronehit so klar und stark<br />
weitergeht. Das ist auch für den dualen Rundfunk in<br />
Österreich sehr wichtig, Kronehit war und ist auf<br />
dem Weg dorthin die Zugmaschine", meinte<br />
Geschäftsführer Ernst Swoboda.<br />
(APA)<br />
2016-01-28 12:00:00 diepresse.com<br />
35<br />
Project room: „Coco Wasabi: Human<br />
F/r/ight“<br />
Die Macht der Bilder, aber auch die<br />
Auseinandersetzung mit Krieg und Gewalt sind das<br />
Leitthema einiger aktueller Ausstellungen.<br />
28.01.2016 | 11:57 |
( Die Presse - Schaufenster )<br />
Für die Group-Show „Arena“<br />
hat Kuratorin Ysabel Pinyol<br />
drei Künstler zwischen den<br />
Kulturen ausgesucht, die in<br />
ihrer Malerei subjektive Gefühle zu Krieg und Furcht<br />
artikulieren. Eugene Lemay (USA/Israel) etwa setzt<br />
psychologisch aufgeladene Untersuchungen in<br />
dunklen abstrakten Bildern um. Der texanischmexikanische<br />
Künstler Ray Smith wiederum arbeitet<br />
sich in seiner Malerei an surrealen Szenarien und<br />
Überraschungseffekten ab. Ihnen stehen schließlich<br />
fotorealistisch-allegorische Porträts von Yigal Ozeri<br />
(USA/Israel) gegenüber (Hilger next, 30. 1. bis 2. 4.).<br />
Einen dynamischen Kontrapunkt dazu bilden im<br />
Projektraum der Galerie die spannungsgeladenen<br />
Collagen Coco Wasabis, in denen die junge<br />
österreichische Künstlerin Klassik und Moderne,<br />
Hoch- und Trivialkultur, Harmonie und Chaos<br />
aufeinanderprallen lässt (Bild). In Innsbruck findet<br />
schließlich am Wochenende die 20. Ausgabe der Art<br />
Innsbruck statt. Das Herzstück bildet eine<br />
Sonderschau des amerikanischen Pop-Art-Künstlers<br />
Mel Ramos.<br />
Project room @ Hilger next. „Coco Wasabi: Human
F/r/ight“, (1100 Wien, Absberggasse 27; 30. 1. bis<br />
20. 2.)<br />
2016-01-28 11:57:00 diepresse.com<br />
36<br />
Gefährlicher Knochenschwund<br />
Osteoporose - Video - Video<br />
Laut WHO zählt<br />
Osteoporose zu den zehn<br />
wichtigsten<br />
Volkskrankheiten.<br />
Ein begünstigender Faktor für Knochenschwund ist<br />
niedriges Körpergewicht.<br />
Unsere Knochen bestehen hauptsachlich aus den<br />
Mineralien Kalzium, Magnesium und Phosphat sowie<br />
aus Kollagen. Darin eingebettet sind Zellen, die den<br />
Knochen ständig erneuern: Osteoklasten bauen alte<br />
Knochensubstanz ab, Osteoblasten bilden neue.<br />
Während im Kindes- und Jugendalter vor allem die<br />
Osteoblasten aktiv sind – und wir zu dieser Zeit so<br />
einiges auf unserem „Knochenkonto“ anhäufen,<br />
kommt es mit etwa 30 dann zu einer Balance<br />
zwischen Knochenauf- und Knochenabbau.
Ab 40: Mehr Knochenabbau statt -aufbau<br />
Ab 40 überwiegt – auch bei Gesunden – der<br />
langsame Rückgang von Skelettmasse. Wer<br />
allerdings in jungen Jahren viel davon entwickelt hat,<br />
zehrt später davon. Die anderen bezahlen mit einem<br />
vorzeitigen Verlust an Knochensubstanz. Deren<br />
Struktur verändert sich. Sie wird porös – und<br />
dadurch brüchig. Auch im Video: So entstehen<br />
Rückenschmerzen<br />
2016-01-28 11:55:29 FOCUS Online<br />
37<br />
Seestadt Aspern: Schneewelt pleite,<br />
trotzdem Ausbau<br />
Skifahren soll auf der erst im<br />
Dezember 2014 eröffneten<br />
Plastikpiste am Stadtrand<br />
weiter möglich sein. Dank<br />
neuem Investor ist sogar ein<br />
Ausbau geplant.<br />
28.01.2016 | 11:44 |<br />
( DiePresse.com )<br />
Die Schneeerlebniswelt in der Seestadt Aspern in
Wien ist nach etwas über einem Jahr in die<br />
Insolvenz geschlittert. Dennoch soll Skifahren auf<br />
der Plastikpiste am Stadtrand weiter möglich sein.<br />
Es ist sogar ein Ausbau geplant - mit Hilfe eines<br />
neuen Investors.<br />
Erst im Dezember 2014 eröffnete die 40 Meter lange<br />
Ski- und Rodelpiste in der Seestadt. Jedoch ist<br />
bereits in der Startphase ein vermeintlich fixer<br />
Investor ausgefallen. Dadurch standen weniger<br />
Mittel für den Ausbau zur Verfügung, die<br />
Zusatzkosten hat die Schneeerlebniswelt GmbH bis<br />
dato nicht erwirtschaftet, teilten die<br />
Kreditschutzverbände KSV1870 und AKV am<br />
Donnerstag mit.<br />
Das Unternehmen hat einen Schuldenberg in Höhe<br />
von 360.000 Euro angehäuft. Nun wurde beim<br />
Handelsgericht (HG) Wien ein Sanierungsverfahren<br />
ohne Eigenverwaltung eröffnet.<br />
Laut Eigenantrag ist die Fortführung des Betriebs<br />
geplant. Mit Hilfe eines neuen Investors, der<br />
gleichzeitig auch Mehrheitseigentümer werden soll,<br />
sollen die noch offenen Ausbauarbeiten<br />
durchgeführt werden, heißt es.<br />
Erst vor wenigen Tagen hat Geschäftsführer und
Hälfte-Eigentümer Martin Freiberger angekündigt,<br />
das Areal um eine Eisstockbahn (ohne Eis) und eine<br />
weitere Piste ausbauen zu wollen. Laut früheren<br />
Angaben hat das Unternehmen einen Investor aus<br />
der Seilbahnbranche an der Angel.<br />
Über das weitere Schicksal des Unternehmens wird<br />
am 11. Mai entschieden. Da findet am<br />
Handelsgericht die entscheidende Tagsatzung zur<br />
Abstimmung über den Sanierungsplan statt. Die<br />
allgemeine Prüfungstagsatzung ist für den 6. April<br />
anberaumt.<br />
Die insolvente Gesellschaft bietet ihren rund 17<br />
Gläubigern die gesetzliche Mindestquote von 20<br />
Prozent, zahlbar binnen zwei Jahren.<br />
(APA)<br />
2016-01-28 11:44:00 diepresse.com<br />
38<br />
Australier soll Anschlag mit "Känguru-<br />
Bombe" geplant haben<br />
Der 19-Jährige ist seit zehn Monaten in Haft. Er soll<br />
im Internet über ein Attentat mit einem Sprengstoffbepackten<br />
Känguru spekuliert haben.
28.01.2016 | 11:42 |<br />
( DiePresse.com )<br />
In Australien sitzt ein 19-<br />
Jähriger seit zehn Monaten<br />
im Gefängnis, weil er in einem Internet-Chat über<br />
einen Anschlag mit einem Sprengstoff-bepackten<br />
Känguru spekuliert haben soll. Örtliche Medien<br />
berichteten am Donnerstag, der junge Mann sei im<br />
vergangenen April im Zuge von Terrorermittlungen<br />
in Melbourne festgenommen worden.<br />
Er habe bei einer Gerichtsanhörung den Vorwurf<br />
zurückgewiesen, er habe an einem Gedenktag für<br />
getötete Soldaten einen Anschlag verüben wollen.<br />
Gerichtsunterlagen zufolge tauschte sich Sevdet B.<br />
im Internet mit einem Freund im Ausland über die<br />
Idee aus, ein Känguru als Bombe zu missbrauchen.<br />
Am 20. März soll der Angeklagte seinem Freund ein<br />
Foto geschickt haben, dazu der Kommentar:<br />
"Schau, was ich habe, ahaha. " Zu ihren Plänen<br />
oder Fantasien gehörte demnach, ein Tier mit C4-<br />
Sprengstoff zu bepacken, mit dem Symbol der<br />
Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) zu bemalen<br />
und auf eine Gruppe Polizisten loszulassen.<br />
Nach der Gerichtsanhörung blieb B. den Berichten
zufolge in Haft. Der nächste Termin wurde auf den<br />
3. Februar angesetzt. Der 19-Jährige plädierte nicht<br />
schuldig.<br />
(APA/AFP)<br />
2016-01-28 11:42:00 diepresse.com<br />
39 Nathalie Volk mit Otto-Millionär liiert?<br />
Ex- GNTM -Kandidatin<br />
Nathalie Volk musste den<br />
RTL-Dschungel am Dienstag<br />
verlassen. In der Sendung<br />
gab sich die 19-Jährige eher<br />
wortkarg. Nun hat sie einer Zeitung gegenüber<br />
jedoch ein süßes Geheimnis enthüllt - sie ist<br />
vergeben. Der Glückliche ist angeblich ein<br />
Unternehmer aus Hamburg.<br />
Wie „bild.de“ berichtet, sei ihrer Aussage nach nichts<br />
mit David Ortega gelaufen. Auf seinen Flirtversuch<br />
angesprochen sagt sie: „Das war kein Flirt.“ Er sei<br />
ein netter, lustiger Kerl, doch was man im<br />
Fernsehen gesehen habe, sei gut<br />
zusammengeschnitten gewesen. „Ich habe einen<br />
Freund“
Zwischen den beiden lief schon deshalb nichts, weil<br />
Nathalie bereits vergeben ist. Sie erklärte gegenüber<br />
„bild.de“: „Ich habe einen Freund.“ Es handle sich<br />
um einen bekannten Unternehmer aus Hamburg.<br />
Zudem sei er ein bisschen älter als sie. Nathalie<br />
behauptet, dass es sich bei ihrem Freund um Frank<br />
Otto handelt, den zweitältesten Sohn von Werner<br />
Otto, der das gleichnamige Versandhaus gegründet<br />
hatte.<br />
Laut „bild.de“ haben sie und der 58-Jährige sich im<br />
vergangenen Sommer kennengelernt. Otto hat sich<br />
der Zeitung gegenüber nicht geäußert. Im Video:<br />
Jenny Elvers nach 15 Jahren wieder nackt im<br />
"Playboy"<br />
ms<br />
2016-01-28 11:40:44 FOCUS Online<br />
40<br />
#heiseshow: Die wöchentliche Dosis<br />
Technik-News und Netzpolitik<br />
Am heutigen Donnerstag um 16 Uhr beginnen wir<br />
unser neues Live-Videoformat. Das Team aus dem<br />
Newsroom von heise online spricht einmal<br />
wöchentlich live mit Gästen über aktuelle Ereignisse
in der Hightech-Welt und der<br />
Netzpolitik.<br />
Ab 16 Uhr diskutieren wir ab<br />
sofort immer donnerstags<br />
live in der #heiseshow mit<br />
Gästen über aktuelle Ereignisse aus der Hightech-<br />
Welt und der Netzpolitik. Damit bauen wir ein Format<br />
aus, das wir in ähnlicher Weise als "heise Show"<br />
schon von den Messen CeBIT und IFA gesendet<br />
hatten. Außerdem hatten wir mit dem c't-Onlinetalk<br />
in DRadio Wissen bereit mit Live-<br />
Videoübetragungen experimentiert. Das alles wird<br />
nun ausgedehnt, um aktuelle Themen regelmäßig<br />
live einordnen, kommentieren und analysieren zu<br />
können.<br />
Die #heiseshow wird nun jeden Donnerstag um 16<br />
Uhr live ausgestrahlt. Die RedakteurInnen von heise<br />
online moderieren in der immer auf 30+ Minuten<br />
angelegten Talkshow, in der mit Kolleginnen und<br />
Kollegen sowie zugeschalteten Gästen aktuelle<br />
Entwicklungen besprochen werden.<br />
Der Hashtag als Namen der #heiseshow ist dabei<br />
Programm, denn darüber können (und sollen) die<br />
Zuschauer während der Sendung Fragen stellen<br />
und sich einmischen. Auch sind Themenvorschläge
für die nächste Ausgabe zwischen den Sendungen<br />
jederzeit willkommen. Nach der Live-Übertragung<br />
wird die Sendung jeweils auch zum Nachschauen<br />
und -hören verfügbar sein.<br />
Die Sendung wird ab 16 Uhr live hier zu sehen sein:<br />
( mho )<br />
2016-01-28 11:29:00 Kristina Beer, Volker Briegleb, Martin<br />
Holland, Jürgen Kuri, Volker Zota<br />
41<br />
NRW: Nordafrika-Banden auf Raubtour<br />
in Zügen<br />
Die kennen wir doch, sagten<br />
sich die beiden<br />
Bundespolizisten, als ihnen<br />
die drei Männer aus<br />
Marokko und Algerien (19,<br />
20 und 27 Jahre alt) im<br />
Regionalexpress von Hamm<br />
nach Düsseldorf entgegenkamen. Erst am Vortag<br />
hatten die Beamten die Nordafrikaner im Zug beim<br />
Diebstahl erwischt und wieder laufen lassen<br />
müssen, da sie als Asylbewerber eine feste<br />
Meldeadresse besitzen.
Und auch diesmal fanden die Beamten bei der<br />
Kontrolle des 20-Jährigen ein gestohlenes<br />
Portemonnaie einer Frau. Die Bundespolizisten, die<br />
auf dem Weg zur Arbeit waren, nahmen die<br />
Kriminellen vorläufig fest. Gegen sie wurde ein<br />
Ermittlungsverfahren wegen Bandendiebstahls<br />
eingeleitet. Nach der Anzeigenaufnahme konnten<br />
die Täter jedoch wieder gehen. "Das ist frustrierend,<br />
aber wir können sie halt nicht ins Gefängnis<br />
stecken", so Jürgen Karlisch von der<br />
Bundespolizeiinspektion Dortmund. "Man kann<br />
davon ausgehen, dass sie wieder auf Beutetour in<br />
den Zügen gehen. "<br />
Dieser Fall vom vergangenen Wochenende ist alles<br />
andere als ein Einzelfall. Es ist mittlerweile trauriger<br />
Dienstalltag bei der Bundespolizei in Nordrhein-<br />
Westfalen, beinahe schon Routine. Die<br />
Sicherheitskräfte beobachten seit Monaten mit<br />
wachsender Sorge, dass Banden aus Nordafrika<br />
landesweit Reisende in Zügen ausrauben. "Es ist oft<br />
so, dass wir noch dabei sind, die Anzeige in den<br />
Computer einzugeben, da ist der Täter schon wieder<br />
frei und begeht die nächste Tat", so Karlisch. Die<br />
Bundespolizei habe seit Langem auf dieses Problem<br />
hingewiesen, "aber erst nach den Vorkommnissen in<br />
Köln in der Silvesternacht nimmt man unsere
Warnungen allmählich ernst", sagt er. Doch was<br />
dagegen tun könne man nicht wirklich. "Das Einzige,<br />
was wir mit unserer Arbeit bewirken können, ist, den<br />
Dieben mit unseren Kontrollen den Spaß an den<br />
Raubzügen zu nehmen, es ihnen zu erschweren",<br />
so Karlisch.<br />
Die Masche der kriminellen Banden ist immer gleich:<br />
Sie sind in der Regel zu dritt, meist junge Männer<br />
zwischen 16 und 30 Jahren. Sie kundschaften ihre<br />
Opfer schon auf dem Bahnsteig aus. An<br />
Wochenenden suchen sie gezielt nach Betrunkenen,<br />
die im Zug einschlafen. Wenn die Bahn kommt,<br />
steigen sie zusammen ein, teilen sich dann aber auf,<br />
um nicht aufzufallen. Jeder hat eine zugewiesene<br />
Aufgabe. Wenn es geht, setzt sich einer neben das<br />
Opfer, der sogenannte Zieher, der das Handy oder<br />
die Geldbörse stiehlt. Einer schiebt Wache, der<br />
sogenannte Schatten, er hält Ausschau nach<br />
Polizisten und Bahnmitarbeitern, sucht aber auch<br />
neue Opfer. Der dritte Täter verwickelt das Opfer in<br />
ein Gespräch, der sogenannte Ablenker. Von<br />
Überwachungskameras lassen sich diese<br />
Kriminellen nicht abschrecken.<br />
Wenn es ihnen nicht gelingt, ihr Opfer im Sitzen<br />
auszurauben, wenden sie den sogenannten<br />
Antanztrick beim Aussteigen an. Das heißt, sie
edrängen die Personen, kreisen sie ein, fassen sie<br />
an, lenken sie ab und entwenden dabei die<br />
Wertgegenstände. "Sie sind hochprofessionell. Eine<br />
Gruppe kann mehrere Züge in einer Nacht<br />
durchkämmen, also stundenlang Leute ausrauben",<br />
so ein Fahnder. "Unsere Ermittlungen führen uns<br />
häufig in Flüchtlingsunterkünfte. "<br />
Die Deutsche Bahn kennt das Problem der<br />
Taschendiebbanden in den Zügen und arbeitet eng<br />
mit der Bundespolizei zusammen. "Wenn wir wissen,<br />
dass eine Bande unterwegs ist, gibt es<br />
Warndurchsagen in den Zügen und im Bahnhof",<br />
sagte ein Bahnsprecher. "Wir bitten die Reisenden<br />
dann, besonders vorsichtig zu sein. " Die Bahn<br />
investiert nach eigenen Angaben jährlich rund 160<br />
Millionen Euro in Sicherheitsmaßnahmen. Die<br />
regionalen Leitstellen rufen im Gefahrenfall<br />
Einsatzkräfte an den Ort des Geschehens. "In<br />
kürzester Zeit fällt die Entscheidung, wer am<br />
schnellsten eingreifen kann - ob Bundespolizei,<br />
unser Sicherheitsdienst oder die Landespolizei",<br />
betont der Bahnsprecher. Doch gegen die<br />
nordafrikanischen Banden helfe das wenig, so ein<br />
Bundespolizist. "Von den Diebstählen bekommen die<br />
Opfer meist nichts mit. Dementsprechend kann auch<br />
niemand verständigt werden beziehungsweise
schnell zur Hilfe kommen", so der Fahnder.<br />
Auch wenn sich mit Videokameras in den Zügen die<br />
Taten nicht verhindern lassen, helfen sie der Polizei<br />
doch bei der Aufklärung und der Fahndung nach<br />
den Tätern. Derzeit hat die Dortmunder<br />
Bundespolizei Fahndungsfotos von drei Männern<br />
veröffentlicht (siehe Bilder). Sie wurden dabei<br />
gefilmt, wie sie in einem Regionalexpress von<br />
Münster nach Essen und der Eurobahn zwischen<br />
Düsseldorf und Dortmund schlafende Fahrgäste<br />
ausgeraubt haben.<br />
2016-01-28 13:25:48 Christian Schwerdtfeger<br />
42<br />
Rihanna veröffentlicht ihr achtes<br />
Album im Netz<br />
Das achte Studioalbum von<br />
Sängerin Rihanna umfasst<br />
13 Songs, darunter die erste<br />
Singleauskoppelung «Work»<br />
mit Rapper Drake (29). Die<br />
27-Jährige hatte monatelang Andeutungen über ihr<br />
erstes Album nach vier Jahren gemacht, ohne einen<br />
genauen Termin für die Veröffentlichung zu nennen.<br />
Der Musikdienst Tidal des US-Rapmoguls Jay-Z (46)
war im vergangenen März mit großem Rummel<br />
gestartet, hatte aber vorerst wenig Erfolg. Tidal ist<br />
der erste Dienst, an dem diverse Stars, darunter<br />
auch Rihanna, persönlich beteiligt sind. Ein Abo<br />
kostet knapp zehn Euro im Monat.<br />
Donnerstag, 28. Januar 2016 Augsburger Allgemeine<br />
43<br />
Linke und Grüne fordern Tempo 80 auf<br />
Landstraßen<br />
Angesichts einer steigenden<br />
Zahl von Unfalltoten streben<br />
Verkehrspolitiker von Linken<br />
und Grünen Tempo 80 auf<br />
Landstraßen an. «Wir setzen<br />
uns für ein generelles Tempolimit von 80<br />
Stundenkilometern auf Landstraßen ein», sagte die<br />
Linke-Expertin Sabine Leidig der Zeitung «Die Welt»<br />
(Donnerstag). Das sei besser, als «Alleebäume zu<br />
fällen oder weit weg von den Straßen zu pflanzen,<br />
um sogenannte Baumunfälle zu verhindern».<br />
Auch nach Ansicht des Grünen-Verkehrspolitikers<br />
Stephan Kühn ist «ernsthaft zu prüfen, die<br />
Höchstgeschwindigkeit auf 80 Stundenkilometer zu<br />
begrenzen». Anlass der Forderungen ist, dass die
Zahl der im Straßenverkehr getöteten Menschen<br />
seit zwei Jahren steigt und 2015 nach vorläufigen<br />
Angaben des Statistischen Bundesamtes bei rund<br />
3450 liegen dürfte. «Deutschland ist international bei<br />
der Anzahl der im Verkehr Getöteten je 100 000<br />
Einwohner von Rang vier auf Rang acht<br />
abgerutscht», sagte Kühn. Er warf Verkehrsminister<br />
Alexander Dobrindt (CSU) vor, nicht das Nötige<br />
dagegen zu tun.<br />
Neu ist die Forderung nach Tempo 80 auf<br />
Landstraßen nicht. Schon vergangenes Jahr gab es<br />
eine entsprechende Empfehlung des 53. Deutschen<br />
Verkehrsgerichtstags im niedersächsischen Goslar.<br />
Dem Verkehrsgerichtstag (VGT) gehören Juristen,<br />
Wissenschaftler und Verkehrsexperten aus<br />
Ministerien, Behörden, Verbänden, der Industrie und<br />
Verkehrsclubs an.<br />
Donnerstag, 28. Januar 2016 Augsburger Allgemeine<br />
44<br />
Sandra Maischberger: Gift und Galle,<br />
AfD<br />
Darum ging's: Sandra Maischberger will festmachen,<br />
wie radikal die Alternative für Deutschland wirklich<br />
ist. Titel der Sendung: "Tabupartei AfD –
Deutschland auf dem Weg<br />
nach rechts? " Zusätzlichen<br />
Zündstoff bietet der Streit<br />
um den TV-Boykott vor der<br />
Landtagswahl in Rheinland-<br />
Pfalz – und die Gästeliste.<br />
Denn hier sitzen sich Personen gegenüber, die als<br />
streitlustig bekannt sind. Neben AfD-Chefin Frauke<br />
Petry sind das SPD-Vize Ralf Stegner, das<br />
ehemalige AfD-Mitglied Hans-Olaf Henkel, der<br />
Schweizer SVP-Politiker und Journalist Roger<br />
Köppel und der Journalist Jakob Augstein. Als<br />
Experte kommt auch der Meinungsforscher<br />
Reinhard Schlinkert von Infratest dimap zu Wort.<br />
Frontverlauf:<br />
Die tiefe Kluft ist vorgezeichnet. Stegner und<br />
Augstein sehen die AfD am rechten Rand, der SPD-<br />
Mann will die Partei vom Verfassungsschutz<br />
beobachten lassen. Henkel hatte die Partei schon<br />
nach seinem Austritt als "Monster" tituliert. Petry und<br />
Köppel hingegen werfen den anderen vor,<br />
unangenehme Wahrheiten zu tabuisieren.<br />
Die Stimmung:<br />
Ist vergiftet. Ein Angriff folgt auf den anderen,
oftmals geht es durcheinander, bis man kein<br />
einziges Wort mehr versteht. Dazu kommt die<br />
Polemik. Henkel spricht wieder von der NPD im<br />
Schafspelz, Stegner zeigt einen Steckbrief mit<br />
seinem Konterfei, der von der AfD-Jugend stammen<br />
soll, Petry bezeichnet den SPD-Politiker als "armes<br />
Geschöpf". Augstein bringt immer wieder seine<br />
Verachtung zum Ausdruck, etwa indem er<br />
verächtlich an die Decke schaut.<br />
Argumente:<br />
Kaum. Grundlage für die Diskussion geben Sätze<br />
von beispielsweise Ralf Stegner: "Ihre Argumente<br />
sind so schlecht, dass es dazu wenig Intelligenz<br />
braucht, um sich mit ihnen auseinanderzusetzen. "<br />
Was die einen als Hetze brandmarken, ist für Köppel<br />
eine notwendige Auseinandersetzung mit der<br />
Wahrheit. Beispiel: Eine Schlagzeile aus Köppels<br />
Zeitung "Weltwoche" mit der Überschrift "Kosovaren<br />
schlitzen Schweizer auf. " Köppel: "Weil wir solche<br />
Missstände ansprechen, haben wir in der Schweiz<br />
keine rechte Randale auf der Straße. "<br />
Kennzeichnend für den Abend ist der Versuch<br />
Maischbergers, AfD-Chefin Frauke Petry darauf<br />
festzunageln, ob sie radikale Äußerungen von<br />
Parteikollegen verurteilt. Beispiele dafür hat sie
eichlich anzubieten. Ob Steckbriefe, die Forderung<br />
des NRW-Vorsitzenden Marcus Pretzell, Flüchtlinge<br />
notfalls an der Grenze zu erschießen oder die<br />
absurden Auslassungen des Thüringer<br />
Fraktionsvorsitzenden Björn Höcke zur Rassenlehre.<br />
Im Fall Höcke verläuft das dann folgendermaßen:<br />
Maischberger: "Ist er ein Rassist? "<br />
Petry: "Sie wissen, er ist vom Bundesvorstand dafür<br />
hart kritisiert worden. "<br />
Maischberger: "Ist er ein Rassist? "<br />
Petry: "Die Äußerungen waren nicht akzeptabel, sie<br />
sind wissenschaftlich völliger Unsinn. "<br />
Maischberger: "Ist er ein Rassist? Das ist schon<br />
wichtig jetzt. "<br />
Petry: "Nein, wissen Sie, Herr Höcke ist sicherlich<br />
kein Rassist, seine Aussagen sind wissenschaftlich<br />
sicherlich völlig daneben gewesen. " Dann wirft sie<br />
den anderen vor, die AfD auf eine einzige Person zu<br />
reduzieren. In einer demokratischen Partei gebe es<br />
eben ein breites Spektrum an Meinungen.<br />
"Sie sind das freundlich lächelnde Gesicht der<br />
Horden, die da durch Dresden ziehen. " (Augstein zu
Frauke Petry)<br />
Erkenntnis:<br />
Seitdem mehrere SPD-Größen erklärt haben, sich<br />
an Talkshows mit Beteiligung der AfD nicht mehr<br />
beteiligen zu wollen, ist das Argument zu hören,<br />
man müsse sich doch den Rechtspopulisten stellen<br />
und ihre Argumente entlarven. Maischberger aber<br />
zeigt, wie schwierig das ist, wenn die Stimmung<br />
derart aufgeheizt ist. Eine Diskussion über Inhalte ist<br />
an diesem Abend nicht zu erkennen. Kein gutes<br />
Zeichen für die Demokratie.<br />
2016-01-28 13:25:50 Philipp Stempel<br />
45<br />
Rommerskirchen: Hausbesitzer will<br />
wegen Sternsingern klagen<br />
Mit der Religion hat er es<br />
nicht und mit der<br />
katholischen Kirche schon<br />
gar nicht: "Ich bin bewusst<br />
ausgetreten, und das nicht<br />
wegen der Kirchensteuer.<br />
Ich will mit dem Verein nichts zu tun haben", bricht<br />
es förmlich aus Josef Weyrauch heraus. Nach
seinem bis dato letzten "Kontakt" würde er die<br />
Kirche, beziehungsweise Dechant Monsignore Franz<br />
Josef Freericks gern verklagen.<br />
Sein Grund dürfte manch einen staunen lassen: Die<br />
Sternsinger waren Anfang Januar auch in Eckum<br />
unterwegs und haben an zwei von Weyrauchs<br />
Häusern an der Bahnstraße und am Heimchesweg<br />
ihren mit Kreide geschriebenen Segensspruch<br />
hinterlassen.<br />
Was Weyrauch geradezu wütend macht: "Ich<br />
möchte, dass das unterlassen wird. Ich nehme ja<br />
auch keinen Eimer Farbe und schreibe 'Allah ist<br />
groß' an die Kirche", sagt Weyrauch, der auch dies<br />
keinesfalls als eine Art Glaubensbekenntnis<br />
verstanden wissen will.<br />
Franz Josef Freericks habe er schon 2014 darauf<br />
hingewiesen, dass ihm die Beschriftung zuwider sei.<br />
"Es lässt sich nicht abwaschen", meint er mit Blick<br />
auf die Inschriften der Sternsinger. Für ihn ist es<br />
Sachbeschädigung, für die Polizei nicht. "Von so<br />
einem Sachverhalt habe ich in 17 Jahren als<br />
Polizeisprecher noch nichts gehört", sagt Hans-Willi<br />
Arnold - der in dieser Zeit auch manch Skurriles<br />
erlebt hat.
Aus Sicht der Polizei handelt es sich um "keine<br />
Sachbeschädigung", so Arnold. Laut gängigen<br />
Kommentaren zum Strafgesetzbuch muss nämlich<br />
"nicht unerheblich" in die Substanz eingegriffen<br />
werden, um eine Sachbeschädigung zu bejahen -<br />
was auch die Polizei in Grevenbroich nicht getan tat,<br />
wie Weyrauch berichtet.<br />
Unabhängig davon könnte eine Klage bereits daran<br />
scheitern, dass er keinen Anwalt findet. Sowohl in<br />
Grevenbroich als auch in Pulheim habe er Kanzleien<br />
kontaktiert, doch sei ihm gesagt worden, "dass die<br />
nichts gegen die Kirche machen wollen", so<br />
Weyrauch.<br />
Franz Josef Freericks ist "erstaunt, dass in dieser<br />
Art und Weise das Engagement von Kindern<br />
diskreditiert wird, die sich für Kinder in aller Welt<br />
einsetzen". Christina Weyand, Pressereferentin beim<br />
Erzbistum Köln, ist aus dessen Einzugsbereich keine<br />
vergleichbare Beschwerde geläufig.<br />
Thomas Römer, Sprecher des bundesweit für die<br />
Sternsingeraktionen<br />
zuständigen<br />
Kindermissionswerks, kennt nur einen ähnlich<br />
gelagerten Fall aus Münster. Dennoch: "Dass<br />
jemand den Klageweg gehen möchte, ist mir aus<br />
dem Zeitraum, den ich überschauen kann, nicht
ekannt", sagt Römer - der immerhin seit mehr als<br />
zwölf Jahren für das Kindermissionswerk tätig ist.<br />
Nun fürchtet Weyrauch schon die Sternsinger 2017:<br />
Auch das Haus neben dem Heimchesweg 3 gehört<br />
ihm und "die Verklinkerung hat 50.000 Euro<br />
gekostet". Die Vorstellung, auch hier den<br />
Segensspruch der Sternsinger zu lesen, bringt ihn<br />
schon jetzt in Rage.<br />
2016-01-28 13:25:55 Sebastian Meurer<br />
46<br />
Kaufhaus-Lienz-Areal wird in Bozen<br />
versteigert<br />
Von Catharina Oblasser<br />
Lienz – Kein Glück hatte die<br />
Südtiroler<br />
Hobag-<br />
Gesellschaft mit ihrem<br />
Vorhaben, an der<br />
Drautalbundesstraße in Lienz ein Einkaufszentrum<br />
mit Hotel, Tiefgarage und Wohnungen zu errichten.<br />
Nach acht Jahren Planung und Verhandlung<br />
scheiterte das 50-Millionen-Projekt, die Gesellschaft<br />
ging in Konkurs. Der größte Gläubiger ist die<br />
Südtiroler Sparkasse.
Nun werden die zwei Grundstücke zu beiden Seiten<br />
der Drautalbundesstraße per Gericht verkauft,<br />
informiert der Bozener Masseverwalter Burkard<br />
Zozin. Am 24. März ist der Termin am Landesgericht<br />
Bozen angesetzt. „Der Ausrufpreis beträgt 6,5<br />
Millionen Euro“, sagt Zozin. „Mindestens müssen<br />
4,875 Millionen Euro geboten werden. Wenn mehr<br />
als ein Interessent ein Angebot einreicht, kommt es<br />
zur Versteigerung.“<br />
Der Wert der Grundstücke liegt nicht nur in der<br />
guten Lage im Zentrum von Lienz begründet.<br />
Vielmehr erwirbt der künftige Käufer Flächen, die<br />
bereits mit allen nötigen Widmungen für ein<br />
Einkaufszentrum versehen sind. Auch die<br />
Bebauungspläne sind verabschiedet. Ein letzter<br />
Stolperstein sind rechtliche Unsicherheiten rund um<br />
die Parteistellung der Anrainer beim UVP-<br />
Feststellungsverfahren. Diese Unsicherheiten<br />
betreffen allerdings nicht nur Lienz, sondern viele<br />
Vorhaben in Österreich.<br />
Ein Interessent für das Grundstück steht fest: Es ist<br />
der gebürtige Südtiroler Martin Hellweger,<br />
Geschäftsführer und Eigner der Berliner<br />
Immobilienfirma Kronberg International. Laut<br />
eigenen Angaben hat Hellweger schon Immobilienund<br />
Finanzgeschäfte mit einem
Transaktionsvolumen von etwa 2,5 Milliarden Euro<br />
abgeschlossen. Bereits bevor der Konkurs über die<br />
Hobag-Gesellschaft ausgesprochen wurde, hatte<br />
der Immobilienunternehmer sein Interesse am<br />
Kaufhaus Lienz bekundet.<br />
Er schloss damals auch einen Vertrag mit der Signa-<br />
Gruppe von René Benko ab. Denn die zur Signa<br />
gehörende Gesellschaft ICM wickelte das<br />
Management rund um den Bauplatz und die<br />
Vermietung der Geschäfte ab.<br />
„Ich werde am 24. März in Bozen mitbieten“, gibt<br />
Hellweger bekannt. Dass es noch andere<br />
Interessenten gebe, habe er zwar gehört, könne<br />
aber nichts Näheres dazu sagen, meint Hellweger<br />
gegenüber der TT. Die juristischen Unsicherheiten<br />
betreffend das UVP-Feststellungsverfahren<br />
besorgen den Unternehmer nicht. „Das ist lösbar“,<br />
ist er überzeugt. „Wenn ich am 24. März den<br />
Zuschlag bekomme, kann alles relativ zügig gehen.<br />
Eventuell wird der Bau schon im Herbst starten,<br />
sonst im Frühjahr 2017“, erklärt der Unternehmer.<br />
Die Lienzer Bürgermeisterin Elisabeth Blanik geht<br />
jedenfalls davon aus, dass der Käufer der<br />
Grundstücke, wer immer es sei, das Kaufhaus wie<br />
geplant verwirklichen wird. „Darin liegt ja der Wert
der Flächen, dass es ein fertig genehmigtes Projekt<br />
darauf gibt.“ Ein Ansuchen um eine andere<br />
Widmung sei zwar jederzeit möglich, aber wenig<br />
wahrscheinlich.<br />
2016-01-28 13:31:01 Tiroler Tageszeitung Online<br />
47 Kaiserwinkl in Atlanten eingezogen<br />
Kössen, Walchsee – Etwa<br />
zehn Jahre hat es gedauert,<br />
bis nun die Bezeichnung<br />
„Kaiserwinkl“ auch offiziell<br />
anerkannt wurde. TVB-<br />
Obmann Gerd Erharter hielt<br />
bei der Generalversammlung in Kössen am<br />
Dienstagabend ein Plädoyer für diese Bezeichnung.<br />
„Unsere Kinder lernen künftig in der Schule vom<br />
Kaiserwinkl“, verweist Erharter auf die Tatsache,<br />
dass diese Bezeichnung der Ferienregion nun in<br />
allen Karten und Atlanten verwendet wird.<br />
2015 hat der TVB das Projekt „Kaiserwinkl 2025“<br />
gestartet. Weit über hundert Personen haben sich<br />
eingebracht, um die Angebote der Region zu<br />
hinterfragen und auf neue Beine zu stellen. Erste<br />
Ergebnisse davon wurden bei der
Generalversammlung präsentiert und das ehrgeizige<br />
Ziel erarbeitet, die beste ganzjährige Wanderregion<br />
Tirols zu werden. Gernot Memmer von Kohl und<br />
Partner, der die Projektfindungsgruppen leitet,<br />
erklärte, dass den derzeitigen Angeboten noch die<br />
Spitzen, also die herausragenden Merkmale, fehlen.<br />
In den vergangenen zehn Jahren hat sich die Anzahl<br />
der Gästebetten im Kaiserwinkl deutlich reduziert.<br />
Dies wirkte sich auf die Nächtigungszahlen aus, die<br />
leicht gesunken, aber im Jahr 2014/15 um 0,9<br />
Prozent gestiegen sind. Die Anzahl der<br />
Gästenächtigungen lag im Vorjahr bei 842.396,<br />
wobei 528.926 auf den Sommer fallen. Bei den<br />
Vollbelegstagen ist der Kaiserwinkl mit 148 Tagen<br />
tirolweit an siebter Stelle, deutlich vor einigen<br />
großen Regionen. Bei der Bettenabgabe und dem<br />
Promillsatz fällt der Kaiserwinkl zurück an die 30.<br />
Stelle, was sich natürlich auf das Budget des TVB<br />
auswirkt, wie Aufsichtsratsvorsitzender Norbert<br />
Brunner betonte. In den vergangenen Jahren<br />
mussten aufgrund des Hochwassers in Kössen und<br />
anderer Infrastrukturmaßnahmen hohe Investitionen<br />
getätigt werden, weshalb keine Rücklagen gebildet<br />
werden konnten. Im Budget 2016 sind Einnahmen in<br />
der Höhe von knapp 2,4 Millionen Euro vorgesehen.<br />
Bei der anschließenden Diskussion gab Walchsees
BM Dieter Wittlinger zu bedenken, dass die<br />
Entwicklung der Region stark mit dem Walchsee<br />
zusammenhängt, der sich in Privatbesitz befindet.<br />
„Früher oder später müssen wir daran denken, den<br />
See zu kaufen“, sprach er in Richtung<br />
Gemeindevertreter des Kaiserwinkls wie auch der<br />
Touristiker. (be)<br />
2016-01-28 13:31:10 Tiroler Tageszeitung Online<br />
48 Gemeinsam unter einem Dach wirken<br />
St. Johann, Kitzbühel – Aus<br />
fünf Vereinen wird eine<br />
übergeordnete<br />
Arbeitsgemeinschaft, das ist<br />
das Ziel der ARGE<br />
WirkWerk. Zusammengetan<br />
haben sich die Kulturvereine artacts, Kitzbüheler<br />
Musikfreunde, Literaturverein Lesewelt St. Johann,<br />
Musik Kultur St. Johann und Trampolissimo. Das<br />
Ziel ist, in den kommenden Jahren ein<br />
umfangreiches Kunst- und<br />
Kulturvermittlungsprogramm zu starten. Gefördert<br />
wird dies durch EU-Fördermittel, die über die<br />
Leader-Region regio³ Pillerseetal – Leukental –<br />
Leogang finanziert werden.
Bereits vor zwei Jahren hat man angedacht, etwas<br />
gemeinsam zu entwickeln. „Wir wollen weg von den<br />
Frontalkonzerten, sondern mehr Kurse im<br />
Kunstvermittlungsbereich anbieten“, erklärt Hans<br />
Oberlechner (Musik Kultur) das Ziel und ergänzt,<br />
dass dadurch auch die Hemmschwelle abgebaut<br />
werden soll. Die eingeladenen Gastkünstler sollen<br />
über einen längeren Zeitraum in der Region sein<br />
und Workshops zum Mitmachen werden organisiert.<br />
Zu fünft erarbeitete man Ideen für die Umsetzung,<br />
zusätzlich zum bestehenden Angebot.<br />
Es soll aber auch auf die Tradition und die Kultur in<br />
der Region Rücksicht genommen werden, um diese<br />
einzubinden. Derzeit plagt man sich noch mit<br />
Anfangsschwierigkeiten herum. „Durch die vielen<br />
Zielgruppen ist es schwierig, die Menschen zu<br />
erreichen“, erklärt Karin Girkinger (artacts) das<br />
Problem. Die Vielfalt zeigt sich bei den aktuellen<br />
Workshops, die von Stimmakrobatik bis hin zu einem<br />
Fotoworkshop für Konzertfotografie reichen.<br />
Schlussendlich sollen aber alle Vereine von dem<br />
Projekt profitieren. „Es sollen Querverbindungen<br />
entstehen“, sagt Werner Gantschnigg<br />
(Literaturverein).<br />
Für die erste Projektphase, die bis zum März 2018
läuft, sind Förderungen in der Höhe von 65 Prozent<br />
genehmigt, die restlichen 35 Prozent muss der<br />
Verein durch Eintrittsgelder und Sponsoren selbst<br />
aufbringen. (veh)<br />
2016-01-28 13:31:44 Tiroler Tageszeitung Online<br />
49<br />
Netzwerk der sorgenden Gemeinde<br />
kommt in Fahrt<br />
Landeck – „Es liegt an jedem<br />
Einzelnen von uns, die neue<br />
Sorgekultur in Landeck zu<br />
leben. Jeder soll sich<br />
angesprochen fühlen, sich<br />
um Menschen in seiner<br />
Nachbarschaft zu kümmern.“ So hat Sozialstadtrat<br />
Mathias Niederbacher die neuen Aufgaben<br />
zusammengefasst, die im Zuge des Landecker<br />
Pilotprojekts „Sorgende Gemeinde“ kürzlich beim<br />
Abschlussabend im Stadtsaal vorgestellt worden<br />
sind.<br />
Mehr als zwei Jahre hat ein Team mit Klaus<br />
Wegleitner, Patrick Schuchter (beide vom Institut für<br />
Palliative Care und Organisationsethik in Wien)<br />
sowie Sonja Prieth (Tiroler Hospiz-Gemeinschaft)
und heimischen Sozialeinrichtungen den steinigen<br />
Weg zum umsetzungsreifen Projekt aufbereitet.<br />
Prieth zeigte auf, dass Sorgekultur nicht ein fertig<br />
gemachtes Nest ist, sondern vielmehr die<br />
Daueraufgabe einer Gemeinde. In diesem Fall<br />
umfasst die Projektregion die Mitglieder des<br />
Sozialsprengels – Landeck, Zams, Fließ und<br />
Schönwies. „Die Daueraufgabe heißt, miteinander<br />
reden und füreinander sorgen“, so Prieth.<br />
In den beiden Jahren sei es gelungen,<br />
Bewusstseinsarbeit zu leisten und die regionalen<br />
Sozialeinrichtungen bestmöglich zu vernetzen,<br />
resümierte das Projektteam. „Zahlreiche Ideen zum<br />
Sorgenetzwerk sind aus den Gesprächen mit der<br />
Bevölkerung entstanden“, sagte Wegleitner, der<br />
auch von einem Zukunftsleitbild sprach, „das in den<br />
Alltag integriert werden soll“. Der Sprengel will laut<br />
Geschäftsführerin Doris Habicher demnächst einen<br />
Sozialmanager beschäftigen. Bei ihm sollen alle<br />
Fäden des Sorgenetzwerks zusammenlaufen, er soll<br />
das Heft in die Hand nehmen. (hwe)<br />
2016-01-28 13:31:46 Tiroler Tageszeitung Online<br />
50 Mehr Einbrüche in Wohnungen in Tirol
Von Thomas Hörmann<br />
Innsbruck – Mehr Einbrüche<br />
in Wohnungen, weniger<br />
Einbrüche<br />
in<br />
Gewerbebetriebe: So fasst<br />
Katja Tersch vom<br />
Landeskriminalamt die aktuelle Entwicklung bei den<br />
Eigentumsdelikten zusammen. „Genaue Zahlen<br />
liegen aber noch nicht vor, die aktuelle<br />
Kriminalstatistik ist in Ausarbeitung.“<br />
Allerdings lassen sich schon jetzt Trends ablesen.<br />
Und dabei fällt auf, dass die so genannten<br />
Dämmerungseinbrüche zwischen 16 und 22 Uhr<br />
gegenüber dem vergangenen Winter zugenommen<br />
haben. Vor allem Wohnungen ziehen in letzter Zeit<br />
verstärkt Einbrecher an. „Dabei handelt es sich<br />
meist um Parterrewohnungen, häufig mit Garten“,<br />
sagt Tersch. Und ein Garten bedeutet meistens,<br />
dass es auch eine Terrassentür gibt, die sich in der<br />
Regel leichter aufbrechen lässt als eine „normale“<br />
Eingangstür aus Holz.<br />
Bei Einbrüchen in Wohnhäuser verzeichnet die<br />
Polizei hingegen Rückgänge. Das gilt auch für<br />
Einbrüche in Gewerbebetriebe wie Gasthäuser,<br />
Büros und Firmen.
„Im Jahr 2014 hatten wir in Tirol knapp 3500<br />
Einbrüche“, sagt Tersch: „Fürs vergangene Jahr<br />
rechnen wir mit einer ähnlichen Anzahl. Aber wie<br />
gesagt, die endgültigen Zahlen liegen noch nicht<br />
vor.“<br />
Die Polizei meldet aber nicht nur mehr<br />
Dämmerungseinbrüche, sondern auch einen Anstieg<br />
bei den Festnahmen. In den vergangenen Wochen<br />
nahmen die Beamten gleich mehrere Gruppen von<br />
Serieneinbrechern fest. Zuletzt am vergangenen<br />
Freitag in Zams: Drei Georgier wollten mit einem<br />
Pkw flüchten und überfuhren dabei beinahe einen<br />
Polizisten – die TT berichtete. Den Männern werden<br />
mindestens zwölf Einbrüche zwischen Schwaz und<br />
Landeck angelastet.<br />
Ende Dezember waren es ebenfalls drei Georgier,<br />
die den Polizeibeamten nach mindestens elf<br />
Wohnungseinbrüchen in Völs ins Netz gingen.<br />
„Außerdem konnten in den vergangenen Wochen<br />
drei mutmaßliche Serieneinbrecher aus Rumänien<br />
und ein Ungar verhaftet werden“, erzählt Tersch.<br />
Ob verstärkt in Wohnungen (wie im Vorjahr) oder in<br />
Gewerbebetriebe (wie 2014) eingebrochen wird,<br />
hänge vor allem von den handelnden Personen ab.<br />
„Serieneinbrecher sind in der Regel spezialisiert.
Und dann ist es eben Zufall, ob gerade mehr<br />
Wohnungs-, Hotel- oder Firmen-Spezialisten in Tirol<br />
unterwegs sind.“<br />
2016-01-28 13:31:55 Tiroler Tageszeitung Online<br />
51<br />
Natura-Geld soll mehr Gästebetten<br />
bringen<br />
Von Catharina Oblasser<br />
Oberlienz – Vier Gemeinden<br />
des vorderen Iseltals<br />
machen gemeinsame<br />
Sache: Oberlienz, Schlaiten, Ainet und St. Johann<br />
wollen in enger Abstimmung Projekte an der Isel<br />
entwickeln. Anreiz ist das Förderpaket des Landes,<br />
das zehn Millionen Euro, verteilt auf zehn Jahre,<br />
verspricht. Alle Osttiroler Gemeinden, die von der<br />
bevorstehenden Natura-2000-Ausweisung betroffen<br />
sind, können sich um diese Förderungen bewerben.<br />
Damit sollen Einschränkungen, die durch das<br />
Schutzgebiet entstehen, abgefedert werden. Formell<br />
besiegelten die Bürgermeister der vier Gemeinden<br />
diese Zusammenarbeit mit der so genannten „Isel-<br />
Deklaration“, die am Mittwoch in Oberlienz<br />
unterschrieben wurde.
Ein Leuchtturm-Projekt soll das so genannte „Isel-<br />
Camp“ sein. „Das ist eine Aufweitung der Isel mit<br />
Bade- und Angelteich, Grillplätzen und einem<br />
Wildnis-Parcours“, beschreibt der Aineter<br />
Bürgermeister Karl Poppeller. Existent ist das Isel-<br />
Camp allerdings noch nicht. „Wir brauchen dafür<br />
drei bis fünf Hektar Grund, und da sind wir noch auf<br />
der Suche.“ Sollte das Projekt ins Rollen kommen,<br />
so werde das zugleich eine Nagelprobe dafür, wie<br />
sehr die neuen Natura-2000-Vorgaben solche<br />
Vorhaben bei ihrer Umsetzung einschränken, sagt<br />
Poppeller.<br />
Zentrales Thema aller Projekte soll das Wildwasser<br />
der Isel sein. Erlebnistourismus heißt das Stichwort.<br />
Im Fahrwasser dieser Attraktionen sollen auch<br />
wieder mehr Beherbergungsbetriebe oder<br />
Privatzimmer entstehen, hoffen die Bürgermeister.<br />
Denn was allen fehlt, sind Nächtigungen. „Wir<br />
wissen von den hiesigen Raftingunternehmen, dass<br />
nur ein Prozent der Teilnehmer bei uns<br />
übernachtet“, schildert der Oberlienzer<br />
Bürgermeister Martin Huber. Wie viele Gästebetten<br />
es in den vier Gemeinden gibt, können die Ortschefs<br />
nicht sagen. Wenige seien es auf jeden Fall. Vor<br />
dem Hintergrund der neuen Aufbruchsstimmung und<br />
der Tatsache, dass Förderungen winken, könnten
sich Einheimische oder andere Unternehmer<br />
vielleicht zu einer Investition in Unterkünfte<br />
entschließen, hoffen die Bürgermeister.<br />
In allen vier Gemeinden können alle Interessierten<br />
ihre Ideen für Projekte an der Isel vorbringen. Bei<br />
einem Informationsabend zur Isel-Entwicklung am<br />
Dienstag haben das schon viele Aineter, Schlaitner,<br />
St. Johanner und Oberlienzer getan. Diese Ideen<br />
werden nun ausgewertet.<br />
2016-01-28 13:32:03 Tiroler Tageszeitung Online<br />
52<br />
Kein heißes Eisen blieb in Wiesing<br />
unangetastet<br />
Von Josef Lackner<br />
Wiesing – Über 220<br />
Gemeindebürger<br />
bekundeten kürzlich bei der<br />
Gemeindeversammlung in<br />
Wiesing, wie groß ihr Interesse an der<br />
Dorfentwicklung ist. Nachdem BM Alois Aschberger<br />
eine ausführliche Bilanz seiner sechs<br />
„Regierungsjahre“ präsentierte, ging es um „heiße<br />
Eisen“ wie etwa das geplante und dann gescheiterte
Ärztezentrum.<br />
„Ich habe viel gelernt aus den Fehlern und meine<br />
Ohrfeigen bekommen, aber ich stehe weiterhin<br />
dazu, dass wir in Wiesing am Ortsrand kein<br />
Handelszentrum brauchen, sondern etwas in dieser<br />
Art. Es wird eine Lösung geben, die demnächst<br />
präsentiert werden kann“, machte es der<br />
Bürgermeister spannend. Auch zum „Dauerbrenner“<br />
rund um den vom Gemeinderat nicht genehmigten<br />
Bebauungsplan einer Wohnanlage am „Bühel“ im<br />
Norden Wiesings und dem Einschalten der<br />
Staatsanwaltschaft durch den Bauwerber nahm<br />
Aschberger mit einer Chronologie der Ereignisse seit<br />
2013 Stellung. „Vor Gericht steht der Gemeinderat<br />
wegen einer Sachverhaltsdarstellung an die<br />
Staatsanwaltschaft deshalb noch lange nicht“, ist er<br />
erbost über eine Zeitungsschlagzeile und verweist<br />
darauf, dass die Schritte der Gemeinde bereits vom<br />
Landes- und Bundesverwaltungsgericht für richtig<br />
befunden wurden und die Angelegenheit nun beim<br />
Verwaltungsgerichtshof in Wien liege. Es gelte das<br />
Urteil abzuwarten, um dann wieder mit dem<br />
Bauträger zu verhandeln: „Eine gewisse Verdichtung<br />
der Bauweise werden wir zulassen müssen.“<br />
Die Verschuldung der Gemeinde liege bei 4,8 Mio.<br />
Euro, wobei die Vermögenswerte der Gemeinde wie
etwa Grundstücke noch nicht berücksichtigt werden<br />
könnten, klärte der Bürgermeister auf. Das geplante<br />
neue Dorfzentrum werde zu etwa 70 % von der WE<br />
auf Baurechtsbasis finanziert, sonst „könnten wir uns<br />
das nie leisten“. Genaue Zahlen seien laut<br />
Aschberger erst nach Abschluss der Planungen<br />
möglich.<br />
Fragen gab es auch zum von der Gemeinde<br />
erworbenen und umgewidmeten Waldgrundstück<br />
„Larchwald“. Der Ortschef betonte, dass hier kein<br />
Fahrtechnikzentrum entstehe, sondern ein<br />
Fahrschulzentrum mit Nebeneinrichtungen, wodurch<br />
etwa 20–25 Arbeitsplätze entstünden. „Eine<br />
Entscheidung, die der neue Gemeinderat zu treffen<br />
haben wird, 1 Mio. € aus dem Kauferlös könnten wir<br />
gut für das Dorfzentrum brauchen.“ Er sieht in der<br />
Raumordnung dabei fast nur noch die Möglichkeit, in<br />
den Wald hineinzubauen, denn die vorgesehenen<br />
Retentionsflächen und die als tabu geltenden<br />
Grünflächen östlich und westlich des Dorfes setzen<br />
Grenzen.<br />
2016-01-28 13:32:02 Tiroler Tageszeitung Online<br />
53 „Zusammenlegung wäre unser Tod“
Von Helmut Mittermayr<br />
Reutte – „Und das werde ich<br />
kurz vor der Wahl gefragt!“<br />
Der Weißenbacher<br />
Bürgermeister Hans Dreier<br />
lacht. Er kann sich<br />
vorstellen, dass die Antworten seiner Kollegen vor<br />
und nach dem 28. Februar durchaus unterschiedlich<br />
ausfallen könnten. Dreier nimmt sich aber kein Blatt<br />
vor den Mund, was die Forderung seines Jungholzer<br />
Bürgermeisterkollegen Eggel – vier Gemeinden<br />
würden für das Außerfern ausreichen – betrifft.<br />
„Zusammenlegungen light. Darüber könnte man<br />
noch reden. Aber ob es so brutal mit nur noch vier<br />
Gemeinden sein muss, bezweifle ich.“ Dreier nimmt<br />
das Beispiel Forchach. MPreis, Bank, Kirche,<br />
Tankstelle – all das nutzen die Einwohner der<br />
kleinen Nachbargemeinde schon jetzt in<br />
Weißenbach. Die Verschränkung sei eng. „Und wer<br />
braucht schon wirklich ein Gemeindeamt in der<br />
Praxis? Einmal einen Meldezettel ausfüllen, einmal<br />
in fünf Jahren ein Bauansuchen.“ So logisch Dreier<br />
ein Heranführen Forchachs an Weißenbach<br />
erscheint, mag er sich gar nicht ausmalen, was<br />
seine Bürger sagen würden, wenn Weißenbach an<br />
Reutte andocken müsste.
Der Namloser Gemeindechef Walter Zobl fährt mit<br />
den Ideen Eggels in einem Aufwaschen ab: „Das ist<br />
doch ein kompletter Blödsinn.“ Seine Gemeinde<br />
käme bei einer Gemeindezusammenlegung unter<br />
die Räder. „Da wären wir nur noch das Reserverad“<br />
– und hätten nichts mehr zu bestellen. Das erlebe er<br />
jetzt schon beim Großtourismusverband, ohne hier<br />
irgendeine Schuldzuweisung anbringen zu wollen.<br />
„Viel Arbeit würde den jeweiligen Dorfvertretern in<br />
einer Großgemeinde ja doch bleiben, dann aber<br />
ohne Entschädigung. Aber sie würden Prügelknabe<br />
im Dorf bleiben, wenn man nichts durchbringt. Das<br />
macht doch niemand.“ Zobl kann sich in Sachen<br />
juristischer Beratung oder in Bauangelegenheiten<br />
eine stärkere Unterstützung von Sachverständigen<br />
vorstellen – mehr nicht.<br />
Ins gleiche Horn stößt auch Wängles Bürgermeister<br />
Christian Müller: „Persönlich halte ich nichts davon.<br />
Der Ausbau von Kooperationen würde Sinn machen.<br />
Das passiert aber jetzt schon.“ Die Außerfern-<br />
Gemeinden sind in zwölf Verbände<br />
zusammengefasst – vom Abwasser bis zur Pflege.<br />
Müller glaubt vor allem, dass die Verwaltung nicht<br />
billiger wird. Der Vorschlag Eggels ist ihm zu radikal.<br />
Harald Friedle, seines Zeichens Gemeindechef in<br />
Häselgehr: „Ich halte überhaupt nichts von vier
Hauptbürgermeistern im Bezirk Reutte. Und das wird<br />
auch sicher nicht kommen!“ Friedle glaubt auch<br />
nicht, dass große Einsparungen möglich wären.<br />
„Was kostet ein Bürgermeister in einer<br />
Landgemeinde schon groß?“<br />
Gottfried Ginther aus Vorderhornbach sieht das<br />
gleich: „Ich komme aus der Industrie und weiß, wie<br />
man untersucht, wo Einsparungspotenziale liegen;<br />
wo die großen Brocken zu finden sind. Aber die<br />
Entschädigungen für Bürgermeister sind doch<br />
Peanuts. Hier ist nichts zu holen.“ BM Bernhard<br />
Eggel habe überspitzt. Er hätte ja gleich einziges<br />
Verwaltungszentrum für den Bezirk Reutte fordern<br />
können, wo etwa die Buchhaltung für alle<br />
abgewickelt werde. „Warum noch vier?“, spielt<br />
Ginther den Ball volley zurück. „Gemeindearbeiter<br />
und vieles mehr müssten trotzdem in jedem Dorf<br />
bleiben. Die Effekte wären nur gering“, ist sich der<br />
Vorderhornbacher Dorfchef sicher.<br />
Sein Kollege aus Pfafflar erinnert daran, dass<br />
Vorderhornbach schon die Buchhaltung für drei<br />
Gemeinden abwickelt. „Die eigene, die für<br />
Hinterhornbach und unsere in Pfafflar“, sagt BM<br />
Bernd Huber. Er glaubt, dass die Folgen von<br />
Zusammenlegungen dramatisch wären – für die<br />
Peripherie. „Die Zentralisierung und Urbanisierung
nimmt dauernd zu. In einer Demokratie entscheidet<br />
die Masse. Für uns wäre das der Tod.“ Auch Huber<br />
kann bei den Bürgermeisterentschädigungen keine<br />
Einsparungspotenziale erkennen. „Wenn man im<br />
Lechtal wirklich sparen will, dann läge etwa bei den<br />
Volksschulen Potenzial. Nicht jeder Ort muss eine<br />
eigene haben.“<br />
Wolfgang Winkler glaubt nicht, dass große Einheiten<br />
zwingend effizienter sein müssen: „Ehenbichl hat<br />
zum Beispiel ein Sechstel der Einwohner Reuttes.<br />
Wir haben eine sehr schlanke Verwaltung und<br />
beschäftigen eineinhalb Personen, Reutte in diesem<br />
Bereich 50 bis 60.“ Für Ehenbichls Dorfchef wäre<br />
eine Gemeindezusammenlegung „eine Katastrophe.<br />
Dann wären wir nur noch eine Schlafgemeinde und<br />
ein Ortsteil wie die Tränke in Reutte.“ Für ihn trägt<br />
gesunde Rivalität, wie etwa im Fußball unter den<br />
Orten, viel zur Identität eines Dorfes bei. Bei allen<br />
Bürgermeistern im Bezirk sei Herzblut dabei, einem<br />
Verwaltungsdirektor wäre vieles nicht so wichtig –<br />
glaubt er. Überhaupt warnt Winkler vor dem<br />
Zerschlagen funktionierender Systeme: „Beim Roten<br />
Kreuz habe ich gesehen, wie Freiwilligkeit plötzlich<br />
zerstört werden kann.“ Eggel versteht er nicht: „24<br />
Jahre still zu sein und dann beim Abgang von<br />
Eingemeindung zu reden, ist doch unglaubwürdig.
Als die Banken in Jungholz noch gesprudelt haben,<br />
war von ihm nichts zu hören.“<br />
2016-01-28 13:32:04 Tiroler Tageszeitung Online<br />
54<br />
Mehr als vier Jahre für nur einen<br />
einzigen Tag<br />
Von Sabine Hochschwarzer<br />
Innsbruck – „Es ist ein<br />
besonderes Jahr. Das merkt<br />
man jeden Tag“, offenbart<br />
Nicol Ruprecht. Bei jeder<br />
Trainingseinheit, pro Woche rund 35 Stunden, sei<br />
jetzt Nervosität spürbar: „Es geht um alles. Ich habe<br />
nur eine einzige Chance.“<br />
2016 soll ein spezielles in ihrem Leben werden: das<br />
Jahr, in dem die Tirolerin zu Olympischen Spielen<br />
fliegen darf. Die Krönung ihrer Karriere rund um Ball,<br />
Band, Reifen und Keulen. Ein Ticket für Rio hat sie<br />
schon, allerdings erst jenes für die so genannten<br />
Pre-Olympics. Mitte April geht es für Ruprecht in der<br />
Qualifikation dort darum, im Sommer nochmal in<br />
dieselbe Gymnastikhalle zurückkehren zu dürfen.<br />
Das gleiche Prozedere wie vor vier Jahren: Damals
war die wegen des Trainings in Wien lebende<br />
Wörglerin nach London geflogen, um sich für<br />
ebendort zu qualifizieren. „Leider lief es nicht gut,<br />
aber das hilft mir jetzt ungemein. Ich weiß genau,<br />
was auf mich zukommt“, prophezeit Ruprecht.<br />
Sie habe inzwischen die nötige Ruhe und Routine,<br />
sagt die Zeitsoldatin. Mit ihren 23 Jahren zählt sie<br />
aber inzwischen auch zu den Ältesten bei Grand-<br />
Prix- und Weltcup-Veranstaltungen. „Dafür fällt mir<br />
heute vieles leichter. Man verliert die Angst, Fehler<br />
zu machen, geht selbstbewusster auf den Teppich“,<br />
sieht Ruprecht das Älterwerden durchwegs positiv.<br />
Nur einige wenige Wehwehchen wie<br />
Rückenschmerzen lassen sie die 15 Jahre tägliches<br />
Training manchmal spüren.<br />
„Aber mir geht es sehr gut“, lächelt sie alle Mühen<br />
weg wie vor den Kampfrichtern. Selbst über<br />
zusätzliches Training am Samstagnachmittag murrt<br />
die Wahlwienerin nicht. Sie wolle sich nie vorwerfen<br />
müssen, nicht alles versucht zu haben. „Ich habe<br />
nur diese eine Chane“, wiederholt die Tirolerin.<br />
Ausdrucksstark präsentiert sich Ruprecht nicht nur,<br />
wenn es zählt. Mitunter fliegt im Training das Band.<br />
Ohne, dass sie es, wie sonst üblich, versucht<br />
aufzufangen. „Manchmal bin ich da sehr emotional“,
grinst Österreichs Nummer eins. Trainerin Lucia<br />
Egerman beruhigt dann. Mehr noch aber der in der<br />
Halle meist anwesende Nachwuchs: „Für die bin ich<br />
ein Vorbild. Da muss ich mich von meiner besten<br />
Seite zeigen.“ Wie im April dann und vielleicht im<br />
Sommer – strahlend im Zeichen der fünf Ringe in<br />
Rio de Janeiro.<br />
2016-01-28 13:32:14 Tiroler Tageszeitung Online<br />
55 Druck auf Naturräume in Tirol steigt<br />
Von Peter Nindler<br />
Innsbruck —<br />
Landesumweltanwalt<br />
Johannes Kostenzer und<br />
sein Stellvertreter Walter Tschon sind so etwas wie<br />
der Schutzmantel für die heimische Natur. „Wir<br />
haben aber auch einen Bildungsauftrag und<br />
versuchen das Bewusstsein für die Umwelt zu<br />
steigern", sagt Kostenzer. Und er weiß, dass er im<br />
Spannungsfeld von Naturschutz und wirtschaftlichen<br />
Interessen agiert. Seine Bilanz im Tätigkeitsbericht<br />
2013/2014 fällt durchwachsen aus, der Druck auf<br />
den Lebens- und Naturraum steigt. So wurden im<br />
genannten Zeitraum 1849 naturschutzrelevante
Genehmigungen erteilt, lediglich 77 Projekte<br />
abgewiesen. Die Bewilligungsquote beträgt 96<br />
Prozent, der Großteil davon betrifft<br />
Infrastrukturvorhaben.<br />
Mit dieser Entwicklung ist gleichsam ein massiver<br />
Flächenverbrauch verbunden. 3,7 Quadratkilometer<br />
werden jährlich in Anspruch genommen,<br />
hochgerechnet auf das Jahr 2050 würden das 273<br />
Quadratkilometer sein. „Das ist die Hälfte des derzeit<br />
genutzten Dauersiedlungsraums", skizziert<br />
Kostenzer die negativen Auswirkungen. Bildlich<br />
veranschaulicht der Umweltanwalt den Naturverlust<br />
mit bis zu 550 Fußballfeldern im Jahr. Deshalb<br />
fordert Kostenzer eine stärkere Berücksichtigung<br />
des Naturschutzes in der Raumordnung. Der<br />
Verbauung müsse endlich Einhalt geboten werden.<br />
Allein der Tourismus beansprucht für seine<br />
Freizeiteinrichtungen saisonal 130 Hektar. „Durch<br />
Skigebietserweiterungen gehen außerdem vielfältige<br />
Naturräume verloren", fügt Kostenzer hinzu.<br />
Zusammenschlüsse sind deshalb stets Thema, die<br />
Umweltanwaltschaft hat zuletzt die geplante<br />
Skischaukel Kappl-St. Anton beeinsprucht. „Weil sie<br />
nicht naturverträglich ist", wie Kostenzer erklärt. Als<br />
positive Beispiele nennt er hingegen Saalbach-<br />
Fieberbrunn oder die Verbindung der Skigebiete
Alpbachtal und Wildschönau.<br />
Sorgenfalten bereitet der Umweltanwaltschaft auch<br />
die künstliche Beschneiung. In den 93 Skigebieten<br />
gibt es mittlerweile 125 Beschneiungsteiche mit<br />
einem Fassungsvermögen von 7,4 Millionen<br />
Kubikmetern. Sechs wurden neu errichtet, 37<br />
befinden sich bereits außerhalb der<br />
Skigebietsgrenzen. Weil passende Standorte kaum<br />
mehr vorzufinden sind, werden sie außerhalb<br />
gebaut. Das ist für Kostenzer Stellvertreter Walter<br />
Tschon mit den Zielsetzungen der<br />
Seilbahngrundsätze für eine nachhaltige alpine<br />
Raumordnung nicht mehr vereinbar.<br />
Hier hakt auch der grüne Klubchef Gebi Mair ein.<br />
„Wir müssen uns sicher überlegen, wie wir zukünftig<br />
mit dem Ausbau der Beschneiungsanlagen in Tirol<br />
umgehen wollen. "<br />
2016-01-28 13:32:21 Tiroler Tageszeitung Online<br />
56<br />
Mordversuche bei Entbindungen:<br />
Prozess gegen deutsche Hebamme<br />
Von Britta Schultejans, dpa<br />
München – Sie wäre bei der Geburt ihres Kindes
einahe gestorben. Nach<br />
dem Kaiserschnitt traten<br />
Blutungen auf, die Ärzte<br />
nicht stillen konnten. Über<br />
Tage musste sie 2012<br />
immer wieder operiert<br />
werden. 44 Transfusionen waren nötig, um ihr<br />
Leben zu retten. Sie kann seither keine Kinder mehr<br />
bekommen.<br />
Am Dienstag sitzt die Frau im Landgericht München<br />
derjenigen gegenüber, die für ihr Martyrium<br />
verantwortlich sein soll - und die ihr doch eigentlich<br />
helfen sollte. Ihre Hebamme steht wegen<br />
ungeheuerlicher Vorwürfe vor Gericht: Sie soll<br />
versucht haben, sie bei der Geburt ihres Kindes zu<br />
töten - so wie sechs weitere Frauen im hessischen<br />
Bad Soden und am Münchner Klinikum Großhadern.<br />
Das, was die Staatsanwaltschaft der Hebamme<br />
vorwirft, klingt unglaublich: Die 34 Jahre alte<br />
gebürtige Gießenerin, die ihre Ausbildung an der<br />
Hebammen-Schule in Kiel als eine der<br />
Klassenbesten absolvierte, soll Frauen vor<br />
Kaiserschnitt-Geburten heimlich Heparin verabreicht<br />
haben - ein Mittel, das die Blutgerinnung hemmt und<br />
im Volksmund Blutverdünner genannt wird. Die<br />
Patientinnen wären ohne Not-Operationen verblutet.
„Insgeheime Demonstration einer Überlegenheit“<br />
Noch grausiger ist ein weiterer Fall aus Bad<br />
Soden: Die Frau soll den Wirkstoff Misoprostol<br />
verabreicht haben, ein Mittel, das bei Abtreibungen<br />
eingesetzt wird und heftige Kontraktionen der<br />
Gebärmutter auslöst. Mutter und Kind waren laut<br />
Anklage in Lebensgefahr, ein Kaiserschnitt musste<br />
eingeleitet werden.<br />
Die Frau, der all das vorgeworfen wird, ist<br />
unscheinbar. Mit übergroßem, schwarzem Anzug<br />
und randloser Brille wirkt ihr Stil deutlich älter als sie<br />
selbst. Als Motiv für die Taten vermutet die<br />
Staatsanwaltschaft eine „Aufwertung ihres<br />
Selbstwertgefühls“ und eine „insgeheime<br />
Demonstration einer Überlegenheit“.<br />
Angeklagte schweigt sich aus<br />
Die schwangeren Frauen waren offenbar<br />
Zufallsopfer. Der Hebamme sei „die Person der<br />
jeweils betroffenen Patientin gleichgültig“ gewesen,<br />
erklärt die Staatsanwaltschaft beim Prozessauftakt.<br />
Auch habe sie letztlich kaum Einfluss darauf gehabt,<br />
„welche Patientin durch ihr schädigendes Verhalten<br />
betroffen sein würde“.<br />
Weiter heißt es: „Sie setzte das Lebensrecht der
Patientinnen in krasser Eigensucht hinter ihr eigenes<br />
Bedürfnis, ihr Selbstwertgefühl aufzuwerten und ihre<br />
Überlegenheit zu demonstrieren.“ Es sei „zu<br />
massiven Gerinnungsstörungen und einem<br />
lebensbedrohlichen Blutverlust“ gekommen. „Mit<br />
einem tödlichen Ausgang fand sie sich ab.“<br />
Die Angeklagte schweigt sich am Dienstag zu den<br />
Vorwürfen aus. Auf die Frage nach ihren<br />
persönlichen Daten sagt sie nur knapp: „Das ist<br />
korrekt.“ Sie hat die Hände gefaltet. Dass sie das,<br />
was ihr vorgeworfen wird, bestreitet, weiß die<br />
Staatsanwaltschaft aus einem<br />
Arbeitsgerichtsprozess. Die Hebamme geht gegen<br />
ihren letzten Arbeitgeber, das Münchner Klinikum<br />
Großhadern, vor und klagt gegen ihre Kündigung.<br />
Klage vor Arbeitsgericht nach Kündigung in Bad<br />
Soden<br />
Vor das Arbeitsgericht zog sie schon einmal - gegen<br />
das Krankenhaus Bad Soden, wo sie laut Anklage<br />
versucht haben soll, drei Frauen zu töten. In zwei<br />
weiteren Fällen wurde das Verfahren eingestellt -<br />
„aus Gründen der Prozessökonomie“, wie der<br />
Sprecher der Staatsanwaltschaft, Thomas<br />
Steinkraus-Koch, sagt. Will heißen: Für das<br />
mögliche Strafmaß sind die Fälle nicht mehr
entscheidend. Neben Mordversuch lautet die<br />
Anklage noch auf gefährliche und schwere<br />
Körperverletzung.<br />
In Bad Soden konnte der Frau nichts nachgewiesen<br />
werden - trotz einer „Häufung pathologischer<br />
Geburtsverläufe unter Beteiligung der<br />
Angeschuldigten“, wie es in der Anklage heißt. Es<br />
kam zu einem Arbeitsgerichts-Prozess und zu einem<br />
Vergleich. Sie erhielt ein qualifiziertes Arbeitszeugnis<br />
mit der Note „gut“.<br />
Seit eineinhalb Jahren in U-Haft<br />
Das Krankenhaus warnte allerdings die Kollegen in<br />
Großhadern, wo die Frau danach einen Job antrat,<br />
auf inoffiziellem Weg. Daraufhin stand sie „unter<br />
besonderer Beobachtung“. Als sich auch dort nach<br />
einer von ihr unerwünschten Kürzung ihrer<br />
Arbeitszeit die Verdachtsfälle häuften und in einer<br />
Infusion bei einem Kaiserschnitt tatsächlich Heparin<br />
nachgewiesen wurde, das dort überhaupt nichts zu<br />
suchen hatte, erstattete das Klinikum Anzeige.<br />
Seit eineinhalb Jahren sitzt die Hebamme schon in<br />
Untersuchungshaft. „Es ist nicht umsonst eine<br />
Mordanklage, wo Heimtücke als Mordmerkmal im<br />
Raum steht“, sagt Nebenklage-Anwältin Ute Döpfer.
Sie vertritt eine der Frauen, die darauf vertraute, im<br />
Krankenhaus gut aufgehoben zu sein.<br />
Wie es zum Start des Verfahrens hieß, will das<br />
Gericht den Fall an voraussichtlich mehr als 50<br />
Verhandlungstagen klären.<br />
2016-01-28 13:32:23 Tiroler Tageszeitung Online<br />
57<br />
Verkehrsgerichtstag: Vorstoß gegen<br />
dreiste Gaffer<br />
Dieses Szenario wiederholt<br />
sich leider immer wieder:<br />
Nach einem schweren Unfall<br />
halten Autofahrer an - aber<br />
nicht um zu helfen, sondern<br />
um die Trümmer und - noch schlimmer - auch noch<br />
Schwerverletzte und Tote mit dem Handy zu filmen<br />
und zu fotografieren. Gegen solche Gaffer will die<br />
niedersächsische Justizministerin Antje Niewisch-<br />
Lennartz (Grüne) jetzt konsequent vorgehen. Nach<br />
NDR Informationen wird sie beim<br />
Verkehrsgerichtstag (VGT) in Goslar heute dazu<br />
eine geplante Bundesratsinitiative vorstellen.<br />
Vorgesehen ist ein neuer Paragraf im Strafrecht.
Wer Hilfeleistungen am Unfallort erschwert - auch<br />
durch Stehenbleiben und Fotografieren mit dem<br />
Handy - soll sich künftig strafbar machen. Darüber<br />
hinaus sollten anders als bislang nicht nur<br />
Aufnahmen von verletzten Personen, sondern auch<br />
von Toten strafbar sein. Dadurch gebe es mehr<br />
rechtliche Möglichkeiten, unter anderem könnten<br />
Smartphones von Schaulustigen direkt am Unfallort<br />
beschlagnahmt werden, sagte Niewisch-Lennartz<br />
dem NDR.<br />
Zum Auftakt des Kongresses am Mittwoch hatte der<br />
Präsident des Verkehrsgerichtstages, Kay Nehm,<br />
eine bundesweit einheitliche Regelung für<br />
Alkoholsünder gefordert. Bislang müssen<br />
alkoholisierte Autofahrer in manchen Bundesländern<br />
erst ab einem Wert von 1,6 Promille zum<br />
sogenannten Idiotentest, in anderen dagegen schon<br />
bei 1,1 Promille. Auch sonst gibt es einige<br />
spannende Themen auf dem VGT: Schon im Vorfeld<br />
hatte die Unfallforschung der Versicherer (UDV)<br />
angeregt, ältere Autofahrer künftig gesetzlich zu<br />
Testfahrten mit geschulten Beobachtern zu<br />
verpflichten. "Auf diese Weise könnten Senioren von<br />
unabhängigen Fachleuten überprüfen lassen, wie fit<br />
sie noch für den Straßenverkehr sind und ob von<br />
ihnen eine erhöhte Unfallgefahr ausgeht", sagte der
Leiter der UDV, Siegfried Brockmann.<br />
Der Deutsche Verkehrsgerichtstag (VGT) kommt<br />
jährlich im niedersächsischen Goslar zusammen.<br />
Dort diskutieren Juristen, Wissenschaftler, Politiker<br />
sowie Spezialisten von Automobilclubs, Ministerien,<br />
Behörden, Unternehmen und Verbänden aktuelle<br />
Themen rund um den Straßenverkehr. Am Ende des<br />
dreitägigen Treffens sprechen sie Empfehlungen für<br />
Neuregelungen aus. Immer wieder ist der<br />
Gesetzgeber den Vorschlägen gefolgt, unter<br />
anderem bei der Einführung des begleiteten<br />
Fahrens ab 17 Jahren.<br />
Die 2.000 Teilnehmer des Kongresses beschäftigen<br />
sich bis Freitag in acht Arbeitskreisen mit Problemen<br />
des Verkehrsrechts. Unter anderem soll über<br />
moderne Messmethoden und Blutentnahme bei<br />
Alkohol-Tests diskutiert werden. Hierbei geht es in<br />
erster Linie um die Frage, ob die<br />
Atemalkoholanalyse verlässlich genug ist, um sie in<br />
das Verkehrsstrafrecht einzuführen. Im Gegensatz<br />
zu vielen anderen Ländern stößt diese Methode in<br />
Deutschland noch auf Bedenken. 2009 hatte ein<br />
Arbeitskreis des VGT mehrheitlich die Auffassung<br />
vertreten, dass die Atemalkoholanalyse kein<br />
geeignetes Beweismittel zur Feststellung von<br />
absoluter Fahruntüchtigkeit sei. Diese Einschätzung
soll jetzt überprüft werden.<br />
Spannend dürften auch die Beratungen über den<br />
Einsatz von sogenannten Dashcams im<br />
Straßenverkehr werden. Die Mini-Kameras, die am<br />
Armaturenbrett oder auch am Fahrradlenker<br />
installiert werden, können bei Unfällen wertvolle<br />
Hinweise zur Klärung der Schuldfrage liefern. Strittig<br />
ist allerdings, wie sich ihr Einsatz mit dem<br />
Datenschutz und dem Persönlichkeitsrecht anderer<br />
Verkehrsteilnehmer vereinbaren lässt und ob die<br />
Aufzeichnungen vor Gericht verwertbar sind.<br />
Dashcams sind Kameras die durch die<br />
Windschutzscheibe eines Autos filmen. Das soll bei<br />
Verkehrsunfällen die Schuldfrage klären. Legal sind<br />
diese Filmaufnahmen nicht.<br />
4,67 bei 3 Bewertungen<br />
Mit von 5 Sternen<br />
bewerten<br />
Vielen Dank.<br />
schließen<br />
Sie haben bereits abgestimmt.
schließen<br />
Weitere Themen beim Verkehrsgerichtstag sind die<br />
Besteuerung von Schadenersatzleistungen, die<br />
Beschleunigung von Verkehrszivilprozessen, die<br />
Verlässlichkeit von Messergebnissen, die Reform<br />
des Fahrlehrerrechts und die Sicherheit von Groß-<br />
Containerschiffen.<br />
Nach dem Willen von Niedersachsens Innenminister<br />
Pistorius soll das Fotografieren und Filmen von<br />
Unfallopfern künftig unter Strafe stehen. Anlass ist<br />
das tragische Unglück in Bremervörde. (08.07.2015)<br />
mehr<br />
Experten haben sich auf dem Verkehrsgerichtstag in<br />
Goslar für Tempo 80 auf den Landstraßen<br />
ausgesprochen. Niedersachsens Verkehrsminister<br />
Lies reagiert skeptisch. (30.01.2015)<br />
mehr<br />
2016-01-28 13:32:40 NDR<br />
58<br />
FC Bayern München betreibt heikle<br />
Geschäfte
Das gibt es schon ziemlich selten im Wüstenstaat<br />
Katar: Auf dem Podium saß<br />
eine Frau. Die deutsche<br />
Fußball-Nationalspielerin<br />
Lena Lotzen war zusammen<br />
mit Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge und ihrem<br />
Kollegen Franck Ribéry angereist, um eine kleine<br />
Premiere zu feiern.<br />
Der FC Bayern München präsentierte seinen ersten<br />
Werbepartner aus der arabischen Welt: den Hamad<br />
International Airport in Doha. Dass die 22-Jährige<br />
bei der offiziellen Bekanntgabe mit von der Partie<br />
war, sollte natürlich auch ein Zeichen sein. Die<br />
neuen Partner des FC Bayern aus dem sehr<br />
männerdominierten Emirat hatten offenbar kein<br />
Problem damit.<br />
Mehrere Millionen Euro dürfte der langfristig<br />
angelegte Deal den Bayern einbringen. "Ich freue<br />
mich, mit Doha Airport einen Sponsor aus der<br />
Tourismusbranche begrüßen zu dürfen. Diese<br />
Partnerschaft ist ein weiterer Schritt in unserer<br />
Internationalisierungsstrategie", freute sich der<br />
Vorstandschef Rummenigge. Der Flughafen ist<br />
künftig ein sogenannter "Platin"-Partner, gehört also<br />
nach den vier Topsponsoren- Adidas, Telekom, Audi<br />
und Allianz - zur zweiten Reihe der Unterstützer und
darf künftig unter anderem in der Münchner Arena<br />
auf den Banden werben.<br />
Und doch ist es ein heikles Geschäft, denn die<br />
Partnerschaft zwischen den Fußballern und dem<br />
Staatsunternehmen ist umstritten. So werden Katar,<br />
dem Gastgeber der Fußball-Weltmeisterschaft 2022,<br />
immer wieder Menschenrechtsverletzungen<br />
vorgeworfen. Nicht nur die Grünen kritisieren zum<br />
Beispiel unmenschliche Arbeitsbedingungen auf den<br />
Baustellen für die WM-Stadien, Überwachung von<br />
Mitarbeitern und Missachtung von Frauenrechten.<br />
Der jüngste Deal sei "beschämend und bedauerlich<br />
für einen der größten und reichsten Profiklubs<br />
Europas", so der Grünen-Politiker Özcan Mutlu.<br />
Die Bundesregierung hat jedoch keine Probleme mit<br />
dem neuen Werbepartner der Bayern. "Dass Katar<br />
ein starker Investor in Deutschland ist und hier<br />
ausschließlich wirtschaftliche Beziehungen zwischen<br />
Bayern München und katarischen Unternehmen<br />
betroffen sind, dagegen ist aus außenpolitischer<br />
Sicht nichts einzuwenden", sagte<br />
Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier<br />
(SPD) der Bild -Zeitung. Auch Rummenigge ist<br />
bemüht, die Wogen zu glätten. "Teil der Kooperation<br />
ist es, dass wir gemeinsam soziale Projekte und den<br />
Dialog über gesellschaftspolitisch kritische Themen
fördern werden", sagte er am Mittwoch in Doha.<br />
2016-01-28 13:34:38 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany<br />
59<br />
Dachau - Im Grünzug entstehen zwei<br />
weitere Hallen<br />
Landwirt plant Maschinen-,<br />
Lager- und Bergehalle. Der<br />
Stadtrat kann nicht<br />
eingreifen.<br />
Am Tiefen Graben im<br />
Grünzug wird weiter gebaut. Wie dem<br />
Bauausschuss in seiner Sitzung am Mittwoch<br />
bekannt gegeben wurde, darf der ansässige<br />
Landwirt zusätzlich zur bestehenden Halle noch eine<br />
Maschinen- und Lagerhalle sowie eine sogenannte<br />
Bergehalle zum Einlagern von Heu oder Stroh<br />
errichten. Bereits genehmigt wurde ein<br />
Betriebsleiterhaus mit Nebengebäude mit dessen<br />
Bau im Herbst begonnen wurde. Gebäude dieser Art<br />
fallen unter das sogenannte privilegierte Bauen und<br />
dürfen auch im Flora-Fauna-Habitat<br />
errichtet werden.<br />
Umweltschützern sind die landwirtschaftlichen Hallen
im Grünzug zwischen Dachau und Karlsfeld ein Dorn<br />
im Auge. Sie sehen die Gefahr, dass das<br />
privilegierte Bauen nicht allein dem<br />
landwirtschaftlichen Zweck dient und mit diesem<br />
Mittel nach und nach der Grünzug zugebaut wird. So<br />
fragte Thomas Kreß von den Grünen im<br />
Bauausschuss: "Gibt es keine Möglichkeit, das<br />
einzudampfen oder den Bedarf zu prüfen? "<br />
Die Bauanträge wurden vom Amt für Ernährung,<br />
Landwirtschaft und Forsten sowie von der Fachstelle<br />
Naturschutz geprüft und genehmigt. Landwirt August<br />
Haas (CSU) rechnete Kreß vor, dass ein<br />
Getreidebauer, der über eine solche Anbaufläche<br />
verfüge, sehr wohl so große Hallen zur Lagerung<br />
und zum Einstellen seiner Maschinen brauche. Die<br />
Stadträte konnten den Sachverhalt nur zur<br />
Kenntnis nehmen.<br />
2016-01-28 13:23:45 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany<br />
60 Basketball - Erste Chance verpasst<br />
Die Basketballer des FC Bayern müssen im Eurocup<br />
einen Rückschlag hinnehmen. Vor eigener Kulisse<br />
unterliegen sie Bilbao Basket 88:90 (41:40).<br />
Die Basketballer des FC Bayern München (von links
Nihad Djedovic; Deon<br />
Thompson, Bryce Taylor,<br />
Justin Cobbs und Dusko<br />
Savanovic) haben in einer<br />
nervenaufreibenden Partie<br />
die erste Chance auf den<br />
vorzeitigen Einzug in das Eurocup-Achtelfinale<br />
verpasst. Nach mäßiger Leistung unterlagen die<br />
Münchner Bilbao Basket trotz einer begeisternden<br />
Aufholjagd in den Schlussminuten mit 88:90 Punkten<br />
und kassierten vor 4906 Zuschauern die erste<br />
Niederlage im Wettbewerb. Schon den Start hatten<br />
die Münchner verschlafen, ehe sie sich versahen,<br />
waren zwei Dreier des Letten Dairis Bertrans durch<br />
ihren Korb gerauscht, mit 1:11 lag der FCB zurück.<br />
Coach Svetislav Pesic hatte früh rotiert, doch erst<br />
die Hereinnahme von Cobbs (13 Punkte) und Paul<br />
Zipser zeigte Wirkung. Vor allem Nationalspieler<br />
Zipser (22) brachte Energie ins Bayern-Spiel,<br />
erzielte beim 15:14 die erste Führung, weckte mit<br />
einem wuchtigen Dunking die Zuschauer auf und<br />
versenkte den ersten Dreier für München im Korb<br />
der Spanier - rechtzeitig zur 21:17-Führung nach<br />
den ersten zehn Minuten. Im zweiten Viertel kamen<br />
die Münchner schneller in Schwung, nach zwei<br />
Minuten war die Führung zweistellig (27:17), der<br />
FCB schien das Geschehen in den Griff zu
ekommen. Zwar ist der Eurocup nur der<br />
zweithöchste kontinentale Wettbewerb,<br />
Laufkundschaft ist aber auch hier nicht anzutreffen,<br />
schon gar nicht, wenn der Gegner aus Spanien<br />
kommt. Bilbao hielt dagegen, angeführt vom<br />
ehemaligen Welt- und Europameister Alex Mumbru<br />
(22) kämpften sich die Basken zurück und<br />
verkürzten bis zur Pause auf 40:41. Auch in Halbzeit<br />
zwei blieb es eng, die Spanier brachten die<br />
Gastgeber zusehends in Bedrängnis. Besonders<br />
Mumbru und Bertrans (24) setzten dem FCB zu,<br />
Bilbao führte vor dem finalen Viertel 64:56. Die<br />
Bayern agierten unkonzentriert, Bilbao nutze dies,<br />
lag phasenweise zweistellig vorne. Doch die<br />
Münchner kämpften sich zurück, angeführt von<br />
Zipser und Topscorer Alex Renfroe (24) kamen sie<br />
Punkt um Punkt näher, zwei Dreier von Nihad<br />
Djedovic (13) brachten 40 Sekunden vor dem Ende<br />
den Ausgleich. Aber die Schlussoffensive kam zu<br />
spät, Bilbao rettete den knappen Vorsprung ins Ziel<br />
und revanchierte sich für die knappe 76:78-Pleite im<br />
Hinspiel. Die Bayern können indes das Versäumnis<br />
schon in einer Woche begradigen, dann ist der<br />
türkische Vertreter Bandirma zu Gast.<br />
2016-01-28 13:23:46 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany
61<br />
Campagne-Freimachung einstimmig<br />
beschlossen<br />
Innsbruck – Im Gegensatz<br />
zum PEMA-Deal wurde die<br />
zweite<br />
zentrale<br />
Weichenstellung im<br />
Innsbrucker Gemeinderat einstimmig getroffen – die<br />
Freimachung des Campagnereiter-Areals in der<br />
Reichenau. Wie berichtet, sollen auf dem über acht<br />
Hektar großen Gelände bis zu 1000 neue<br />
Wohnungen und neue Sportanlagen entstehen.<br />
Dazu werden die derzeit am Areal ansässigen<br />
Sportvereine ab- oder umgesiedelt. Da sie unter<br />
eine Art „Kündigungsschutz“ fallen, waren dafür seit<br />
September 2013 „weit über 100<br />
Verhandlungstermine“ nötig, berichtete GF Franz<br />
Danler (Innsbrucker Immobilien Gesellschaft). In<br />
Summe nimmt die Stadt für die Grundfreimachung<br />
(Sportstättenneubau und Grundstücke) 35,7 Mio.<br />
Euro in die Hand. Die eigentlichen<br />
Realisierungskosten für das gewaltige<br />
Wohnbauprojekt (samt Sportanlagen) werden auf<br />
173 Mio. Euro geschätzt. Einhellig sprachen die<br />
Fraktionen von einem „guten Tag im Sinne des<br />
Wohnens und des Sports“. Nun sollen ein
„kooperatives Planungsverfahren“ unter Einbindung<br />
aller Beteiligten und, darauf aufbauend, ein<br />
Architektenwettbewerb folgen, erste Bauarbeiten<br />
könnten Ende 2017, Anfang 2018 starten.<br />
Ein Zusatzantrag von FPÖ und Liste Federspiel,<br />
wonach die Besiedelung des Areals zu „mindestens<br />
85 Prozent durch österreichische Staatsbürger“<br />
erfolgen solle, wurde von den anderen Fraktionen<br />
als „EU-rechtswidrig“ verurteilt und abgelehnt. (md)<br />
2016-01-28 13:24:18 Tiroler Tageszeitung Online<br />
62<br />
Schemenlaufen – eine Fasnacht ohne<br />
Barrieren<br />
Von Hubert Daum<br />
Imst – Dort, wo Hunderte<br />
Masken und Tausende<br />
Besucher eine enge Straße<br />
säumen, ist es für Menschen<br />
mit Behinderung, speziell für<br />
Rollstuhlfahrer, besonders mühsam. „Wir haben vor<br />
der Sparkasse Unterstadt eine barrierefreie Bühne<br />
für alle Personen mit Einschränkungen errichtet“,<br />
berichtet Fasnachtsobmann Uli Gstrein.
Organisatorisch sei eine vorherige Anmeldung über<br />
die Homepage per E-Mail von Vorteil. Nötig ist diese<br />
allerdings beim zweiten Angebot: Die<br />
Bezirkshauptmannschaft öffnet wieder ihre Tore für<br />
Behinderte. BH Raimund Waldner: „Wir wollen<br />
Menschen im Rollstuhl die Möglichkeit bieten, vom<br />
ersten Stock aus den Schlusskroas am Stadtplatz zu<br />
verfolgen. Diese gehbehinderten Mitbürger sollten<br />
einmal von einem Logenplatz aus die Fasnacht<br />
hautnah miterleben.“ Allerdings sei eine Anmeldung<br />
unter 05412/6996-5201 erforderlich. Diese Zuseher<br />
seien auch vom Eintritt befreit.<br />
Für viele Außenstehende ist es sowieso<br />
unverständlich, welcher Aufwand für einen Tag<br />
betrieben wird. Beispielsweise wird vom Imster<br />
„Bergle“ nur für das Schemenlaufen eigens über den<br />
Malchbach eine Fasnachtsbrücke errichtet. Diese<br />
benutzen die Masken, um während der Pause in die<br />
Tiefgarage der Imster Stadtwerke zu gelangen. Die<br />
Brücke wird nachher wieder abgerissen. Dass<br />
Tribünen aufgebaut werden, ist obligatorisch. Die<br />
Ehrentribüne steht allerdings zum ersten Mal<br />
gegenüber dem Gasthof Sonne. Nikolaus Eiterer<br />
vom Orga-Komitee: „Wir haben dies bei der<br />
Buabefasnacht erstmals getestet, das hat sich<br />
bewährt. Vom Ablauf her ist dieser Standort
wesentlich vernünftiger, weil vor allem die Logistik,<br />
was die Wagen anbelangt, sehr davon profitiert.“<br />
2016-01-28 13:24:06 Tiroler Tageszeitung Online<br />
63<br />
Rezept "Ochsenbäckchen in Rotwein-<br />
Schalottensoße" | NDR.de - Ratgeber -<br />
Kochen<br />
Mehr Rezepte der Kategorie<br />
"Fleisch - Rind"<br />
Ochsenbäckchen<br />
Rotwein-Schalottensoße<br />
in<br />
Rheinischer Sauerbraten mit Bouillon-Gemüse<br />
Roulade mit Kartoffelgratin und Gemüsestroh<br />
Rindfleischsalat mit Avocado und Bohnen<br />
Rinderfiletstreifen mit Erdnussbutter<br />
Carpaccio vom Bündnerfleisch mit Focaccia<br />
Sauerbraten mit Möhren und Kartoffelrösti<br />
Schokogulasch mit Polentahaube<br />
Wasserbüffel auf Turmweg-Art
Rindergulasch mit Spätzle<br />
Mehr Rezepte aus "Mein Nachmittag"<br />
Ochsenbäckchen in Rotwein-Schalottensoße<br />
Rote-Bete-Carpaccio mit Cashews und Apfel<br />
Exotische Nusstorte<br />
Dreierlei vom Harzer Käse<br />
Sellerieschnitzel mit Feldsalat und Speck<br />
Himbeer-Kokos-Torte<br />
Zitronencreme<br />
Avocado-Petersilien-Pasta mit Zitrone<br />
Roulade mit Kartoffelgratin und Gemüsestroh<br />
Schellfisch mit Apfel-Gewürz-Porree<br />
2016-01-28 13:24:14 NDR<br />
64<br />
Sendung "Tierisch" vermittelt<br />
Haustiere<br />
Bei NDR 1 Radio MV geht es ab sofort "Tierisch! "
Tieren.<br />
zu: Einmal im Monat hilft<br />
NDR 1 Radio MV<br />
verschiedenen Tierheimen in<br />
Mecklenburg-Vorpommern<br />
bei der Vermittlung von<br />
In der monatlichen Serie "Tierisch! " stellt NDR 1<br />
Radio MV am Donnerstagvormittag Tiere aus dem<br />
Tierheim Dorf Mecklenburg näher vor, die vermittelt<br />
werden sollen.<br />
mehr<br />
Der sportliche Mischling "Caracho" wartet im<br />
Tierheim Dorf Mecklenburg auf einen neuen<br />
Besitzer, der sich viel mit ihm bewegt und jede<br />
Menge Streicheleinheiten schenkt.<br />
mehr<br />
Bis 2014 hat der Deutsche Pinscher "Felix" bei<br />
seinem Herrchen gelebt, der ihn aus Altersgründen<br />
ins Tierheim Dorf Mecklenburg gegeben hat. Der<br />
10-jährige Rüde ist etwas ängstlich.<br />
mehr<br />
Bei eisigen Temperaturen wurde das Perserkatzen-
Pärchen "Flocke" und "Pussycat" vor dem Tierheim<br />
Dorf Mecklenburg ausgesetzt. Die Schmusetiger<br />
sollen gemeinsam umziehen.<br />
mehr<br />
Sie sind Mitarbeiter in einem Tierheim und möchten<br />
sich und Ihre Vierbeiner den Hörern von NDR 1<br />
Radio MV vorstellen? Schreiben Sie uns und wir<br />
versuchen zu helfen.<br />
mehr<br />
Der Wunsch nach einem Haustier steht bei den<br />
meisten Kindern ganz oben auf dem Wunschzettel.<br />
Allerdings sind Tiere kein Spielzeug und eine<br />
Anschaffung sollte genau überlegt werden.<br />
mehr<br />
Hund, Katze, Maus: So kennen Sie sich aus. Tipps<br />
zur Tierliebe. Und: Tiere suchen ein neues Zuhause.<br />
mehr<br />
2016-01-28 13:24:17 NDR
65<br />
Deutschlands Jobvermittler sind eher<br />
pessimistisch<br />
Nürnberg - Bei deutschen<br />
Jobvermittlern schwindet der<br />
Arbeitsmarktoptimismus. Die<br />
Chefs der 156<br />
Arbeitsagenturen rechnen in<br />
den kommenden drei<br />
Monaten kaum noch mit sinkenden<br />
Arbeitslosenzahlen, wie das Institut für Arbeitsmarktund<br />
Berufsforschung (IAB) in seinem heute,<br />
Donnerstag, veröffentlichten Arbeitsmarktmonitor für<br />
Jänner mitteilte.<br />
Zum Jahresauftakt sinkt der entsprechende<br />
Indikator im Vergleich zum Dezember um 0,4 Punkte<br />
auf 100,2 Zähler und damit auf den niedrigsten<br />
Stand seit Mai 2015. Insgesamt sei der Arbeitsmarkt<br />
aber noch in guter Form, betonen die<br />
Arbeitsmarktforscher.<br />
„Die Erwartungen der Arbeitsagenturen haben einen<br />
Dämpfer erhalten, liegen aber noch nicht im<br />
negativen Bereich“, kommentierte der IAB-<br />
Arbeitsmarktforscher Enzo Weber die aktuelle<br />
Entwicklung. Gründe dafür seien weltwirtschaftliche
Rückschläge und die Flüchtlingssituation. Zudem<br />
hätten sich die konjunkturellen Aussichten vor allem<br />
mit Blick auf die Wirtschaftsturbulenzen in China<br />
zuletzt etwas eingetrübt. Außerdem werde sich der<br />
Effekt der Flüchtlingszuwanderung in den nächsten<br />
Monate bei der Arbeitslosigkeit stärker bemerkbar<br />
machen. Der Barometerwert von 110 signalisiert<br />
stark sinkende, der Wert von 90 stark steigende<br />
Arbeitslosigkeit. (APA, dpa)<br />
2016-01-28 13:24:49 Tiroler Tageszeitung Online<br />
66<br />
Doppelte Staatsbürgerschaft wird zu<br />
den Akten gelegt<br />
Innsbruck, Wien – 2011 hat<br />
eine Bürgerinitiative mehr als<br />
20.000 Unterschriften für die<br />
österreichische<br />
Staatsbürgerschaft für<br />
Südtiroler gesammelt, heute<br />
wird diese Frage im Südtirol-Unterausschuss des<br />
Parlaments endgültig erledigt und vorerst abgehakt.<br />
Die Debatte flammte in den vergangenen fünf<br />
Jahren immer wieder auf, im Parlament wurde die<br />
Doppelstaatsbürgerschaft allerdings auf die lange<br />
Bank geschoben. Pa-triotische Kräfte in Südtirol wie
die Süd-Tiroler Freiheit oder die Freiheitlichen sowie<br />
der Südtiroler Schützenbund fordern vehement<br />
gesetzliche Änderungen in Österreich, damit<br />
Südtiroler einen rotweißroten Pass erhalten.<br />
Anfangs hat sich auch die Südtiroler Volkspartei<br />
dafür ausgesprochen, doch die Prioritäten haben<br />
sich unter LH Arno Kompatscher geändert. Für ihn<br />
steht die Schutzrolle Österreichs für Südtirol im<br />
Vordergrund.<br />
Ausschussvorsitzender und ÖVP-Nationalrat<br />
Hermann Gahr betont, „dass wir uns in den<br />
vergangenen Jahren intensiv mit dem Anliegen der<br />
Bürgerinitiative auseinandergesetzt haben“.<br />
Gutachten seien eingeholt und Hearings mit<br />
Experten veranstaltet worden. „Wir haben auch die<br />
Klubchefs der Südtiroler Landtagsparteien<br />
eingeladen.“ Insgesamt weist Gahr darauf hin, dass<br />
es in Österreich unterschiedliche Sichtweisen zur<br />
Staatsbürgerschaft für Südtiroler gebe, „außerdem<br />
liegt bis heute noch kein offizielles Ansuchen der<br />
Südtiroler Landesregierung vor“. Das Parlament<br />
werde deshalb das Thema vorerst nicht<br />
weiterverfolgen, kündigt der Südtirol-Sprecher der<br />
ÖVP an. „Zum einen gibt es derzeit keine politische<br />
Mehrheit, einzig die FPÖ und das Team Stronach<br />
sind für die Doppelstaatsbürgerschaft.“ Andererseits
widerspreche es den europäischen Zielsetzungen,<br />
dass im Zusammenhang mit Staatsbürgerschaften<br />
Sonderregelungen vermieden werden sollten.<br />
Gahr ist sich bewusst, dass für manche Südtiroler<br />
die österreichische Staatsbürgerschaft ein<br />
Herzensanliegen sei und sie enttäuscht seien, „doch<br />
viel wichtiger ist die Schutzfunktion Österreichs“.<br />
Gerade bei der aktuell diskutierten<br />
Verfassungsreform in Rom werde die<br />
Bundesregierung genau darauf achten, dass die<br />
Autonomie Südtirols nicht beschnitten werde. „Und<br />
sollte sich einmal ein politisches Fenster auftun,<br />
werden wir für die Verankerung der Schutzfunktion<br />
in der Verfassung eintreten.“<br />
Thema im Südtirol-Ausschuss dürften heute auch<br />
mögliche Grenzkontrollen sein. Diese schließt Tirols<br />
LH Günther Platter aufgrund der Flüchtlingskrise am<br />
Brenner nicht mehr aus. In Interviews mit Standard<br />
und Presse wiederholte LH Kompatscher seine Kritik<br />
der Vorwoche, dass er es für inakzeptabel halte, das<br />
Schengen-System grundsätzlich infrage zu stellen.<br />
(pn)<br />
2016-01-28 13:24:56 Tiroler Tageszeitung Online
67<br />
„Hass darf nicht die Antwort sein“<br />
Von Christiane Fasching<br />
Innsbruck – Bomben in<br />
Österreich. Hunger in<br />
Österreich. Angst in<br />
Österreich. Kurzum: In<br />
Österreich herrscht Krieg. Also – was würden Sie<br />
tun? Bleiben? Oder gehen? Der Protagonist von<br />
Janne Tellers Stück „Krieg. Stell dir vor, er wäre<br />
hier“, das aktuell als Klassenzimmerproduktion des<br />
Tiroler Landestheaters durch die heimischen<br />
Schulen tourt, geht. Weil Europa zum Krisenherd<br />
geworden ist. Die ehemals sichere Festung ist<br />
gefallen, übrig bleiben heimatlos gewordene<br />
Menschen, die Schutz suchen. Und ihn in Ägypten<br />
finden. In Tellers Text verändert sich also die<br />
Fluchtrichtung, die Probleme der Flüchtenden<br />
bleiben aber die gleichen. Denn Angst kennt keine<br />
Grenzen, die Hoffnung auf Sicherheit genauso<br />
wenig.<br />
Ihren fiktiven Essay, der später für die Bühne<br />
adaptiert wurde, hat Teller schon im Jahr 2001<br />
verfasst. Als Reaktion auf die Flüchtlingsdebatte in<br />
Dänemark, die schon damals „voll von Hass war“,
wie sie der TT erzählt. 15 Jahre später hat dieser<br />
Hass Dimensionen erreicht, die nicht nur Teller<br />
sprachlos zurücklassen. Erst am Dienstag wurde im<br />
dänischen Parlament eine Asylreform beschlossen,<br />
die darauf abzielt, Flüchtlinge bewusst<br />
abzuschrecken. Den Asylsuchenden kann Bargeld<br />
ab einem Wert von 1340 Euro abgenommen<br />
werden, der Familiennachzug wird erschwert, die<br />
Dauer von Aufenthaltsgenehmigungen verkürzt. Die<br />
Verschärfungen könnten schon Anfang Februar in<br />
Kraft treten. „Die Welt ist noch ein Stück böser<br />
geworden“, sagt Teller – und verweist auch auf die<br />
umstrittene österreichische „Obergrenze“ für<br />
Asylsuchende. „Ein schrecklicher Begriff, eine<br />
schreckliche Idee“, sagt Teller. Und ruft zu mehr<br />
Mitgefühl und zu mehr Verständnis für die Notlage<br />
der Flüchtlinge auf. „Als Mensch fällt man immer<br />
bessere Entscheidungen, wenn man versucht, das<br />
Schicksal seines Gegenübers zu verstehen“, ist sie<br />
überzeugt.<br />
Teller sieht auch ihr Stück, das mittlerweile in mehr<br />
als zehn Sprachen übersetzt wurde, als möglichen<br />
Anstoß zum Umdenken. Die Vorstellung, selbst zum<br />
Opfer eines Krieges zu werden, habe schon bei so<br />
manchem Zuschauer einen Perspektivenwechsel<br />
ausgelöst. „Ich habe viele Briefe bekommen, in
denen mir Menschen geschrieben haben, dass sie<br />
sich nun besser in Flüchtlinge hineinversetzen<br />
können“, sagt Teller. Und setzt nach: „Aber ehrlich<br />
gesagt, wäre es mir lieber, in einer Welt zu leben, in<br />
der mein Stück nicht notwendig wäre.“<br />
„Krieg. Stell dir vor, er wäre hier“ wird übrigens<br />
schon zum zweiten Mal in Tirol gezeigt. Claudia<br />
Holzknechts Inszenierung, die 2013 mit Sergej<br />
Gössner in der Hauptrolle im K2 Premiere feierte,<br />
wurde dereinst mit dem Theaterpreis „Stella“<br />
ausgezeichnet. In der Neuinszenierung für Tirols<br />
Klassenzimmer führt nun Birgit Eckenweber Regie,<br />
in die Rolle des Flüchtlings schlüpft Christoph<br />
Griesser.<br />
Aber zurück zur Realität, zurück nach Dänemark, wo<br />
der chinesische Künstler Ai Weiwei als Protest auf<br />
das verschärfte Asylrecht eine Ausstellung in<br />
Kopenhagen geschlossen hat. Auch die Vereinten<br />
Nationen und Amnesty International üben scharfe<br />
Kritik an den Restriktionen. Zu Recht, wie Janne<br />
Teller findet. „Europa muss offen bleiben. Und Hass<br />
darf auf keinen Fall die Antwort sein.“<br />
2016-01-28 13:24:59 Tiroler Tageszeitung Online
68<br />
Weltwirtschaftslage gefährdet<br />
Zinswende der US-Notenbank<br />
Washington - Turbulenzen<br />
an den Aktienmärkten,<br />
massiver Verfall der<br />
Ölpreise, Sorgen um China:<br />
Die Weltwirtschaft ist mit<br />
schlechten Vorzeichen ins<br />
neue Jahr gestartet. Selbst aus den USA gibt es<br />
Schwächesignale. Für die gerade erst eingeleitete<br />
Abkehr der US-Notenbank Fed von den Nullzinsen<br />
ist das Timing ungünstig. Kein Wunder, dass die<br />
Notenbanker am Mittwoch nicht weiter an der<br />
Zinsschraube gedreht haben. Man wolle zunächst<br />
beobachten, wie sich die Entwicklung der<br />
Weltwirtschaft und der Finanzmärkte auf die<br />
amerikanische Wirtschaft auswirkten, hieß es. Hat<br />
die Fed mit ihrer Zinswende einen Fehlstart<br />
hingelegt?<br />
Kritiker hatten die mächtigste Notenbank der Welt<br />
gewarnt: Eine Abkehr von der Politik des<br />
superbilligen Geldes, sei mit Blick auf die<br />
schwächelnde Weltwirtschaft gefährlich. Denn<br />
steigende Zinsen in den USA machten Geldanlagen<br />
dort attraktiver. Anleger, die zuvor auf der Jagd nach
Rendite in Schwellenländer investiert haben,<br />
könnten ihr Geld fluchtartig abziehen. Das könnte<br />
die ohnehin schon angeschlagene Weltwirtschaft<br />
zusätzlich ins Wanken bringen. Davon wären am<br />
Ende alle betroffen.<br />
Turbulente Zeiten auch in China<br />
Nachdem die Fed im Dezember erstmals seit der<br />
Finanzkrise die Zinsen angehoben hat, dürften sich<br />
die Kritiker inzwischen bestätigt fühlen: Seit dem<br />
Jahresbeginn kommen die Finanzmärkte aus den<br />
Turbulenzen kaum noch heraus. Das neue Jahr<br />
hatte in China gleich mit zwei Kurseinbrüchen an<br />
den Börsen um mehr als sieben Prozent begonnen,<br />
die chinesische Führung musste mehrfach den<br />
Handel einstellen. Die Schockwellen ließen rund um<br />
den Globus die Kurse abstürzen. Die Chinesen<br />
bemühen sich seither um Stabilisierung und<br />
kämpfen mit erheblichen Markteingriffen gegen die<br />
Folgen einer massiven Kapitalflucht.<br />
Zu allem Überfluss sorgt gleichzeitig ein Absturz der<br />
Ölpreise für Turbulenzen. Öl ist derzeit so billig wie<br />
seit etwa zwölf Jahren nicht mehr. Ein Ende ist nicht<br />
in Sicht. Was den deutschen Autofahrer an der<br />
Tankstelle freut, setzt Ölexportländer massiv unter<br />
Druck. Insgesamt haben sich die Aussichten für die
Weltwirtschaft verschlechtert. „Die<br />
Wachstumserwartungen scheinen konsequent zu<br />
fallen“, sagte Maurice Obstfeld, Chefökonom beim<br />
Internationalen Währungsfonds (IWF).<br />
Industrie in den USA gibt Grund zur Sorge<br />
Besonders beunruhigend für die Fed: Die<br />
Verwerfungen hinterlassen offenbar auch in den<br />
USA ihre Spuren. Die Exportentwicklung sei zuletzt<br />
schwach gewesen, so die Notenbank. Das<br />
Wirtschaftswachstum habe sich abgeschwächt, die<br />
Konsumausgaben und Investitionen seien nur<br />
moderat gewachsen. Das größte Sorgenkind ist die<br />
Industrie. Sie schrumpft bereits seit Monaten, zuletzt<br />
überraschend stark. US-Unternehmenschefs<br />
beobachten zudem mit Sorge die Entwicklungen im<br />
Ausland. „Wir sehen extreme, bisher nie<br />
dagewesene Bedingungen, wo auch immer wir<br />
hinschauen“, sagte Apple-Chef Tim Cook jüngst.<br />
Die Zinswende macht es der US-Wirtschaft noch<br />
schwerer, mögliche Schocks zu verdauen. Seit<br />
Dezember hat der Dollar um zwei Prozent an Wert<br />
gewonnen. Das macht US-Produkte im Ausland<br />
teurer und dadurch weniger attraktiv. Gleichzeitig<br />
werden Importe billiger, was auf die Teuerungsrate<br />
drückt. Und das, obwohl die Fed eigentlich gegen
die aus ihrer Sicht viel zu niedrige Inflationsrate von<br />
0,7 Prozent ankämpfen will. „Der Einfluss eines<br />
stärkeren Dollar auf die Wirtschaft und die Inflation<br />
ist erheblich“, sagt Robert Mellman, leitender<br />
Ökonom bei der US-Bank JPMorgan Chase.<br />
Zinswende geht der Schwung aus<br />
Unter diesen Bedingungen kaufen die Anleger an<br />
den Finanzmärkten der Fed längst nicht mehr ab,<br />
dass sie die Zinswende konsequent durchziehen<br />
wird. Eigentlich hat die Fed für dieses Jahr vier<br />
weitere Anhebungen in Aussicht gestellt. Anleger<br />
rechnen aber inzwischen höchstens noch mit ein<br />
oder zwei Schritten - wenn überhaupt. Die Börse<br />
Düsseldorf hat das Wort „Zinswende“ bereits zum<br />
Börsen-Unwort des Jahres 2015 gewählt. „Für das<br />
Gelingen einer Wende ist genügend Schwung<br />
notwendig“, heißt es in der Begründung. „Das weiß<br />
jeder Segler, der mit einer Drehung gegen den Wind<br />
die Fahrtrichtung zu wechseln versucht.“ (dpa)<br />
2016-01-28 13:25:01 Tiroler Tageszeitung Online<br />
69<br />
Guardiola mit Pummel-Vorwurf an<br />
seine Mannschaft
Außerdem soll er von der gesamten Mannschaft<br />
gefordert haben, bei<br />
derartigen<br />
Undiszipliniertheiten selbst<br />
tätig zu werden. Dass<br />
derartige Ansagen des Trainers öffentlich werden,<br />
kann weder Guardiola noch den Spielern gefallen.<br />
Es wirkt so, als gebe es einen Spieler oder<br />
Mitarbeiter, der Interna nach Außen trägt.<br />
Donnerstag, 28. Januar 2016 Augsburger Allgemeine<br />
70<br />
Viraler Hit aus Bochum: Apotheker<br />
reagiert auf Kopftuchbeschwerde von<br />
Kundin<br />
So ein Kundenschreiben<br />
habe er noch nie erhalten,<br />
sagt Jens Beuth. "Da ich mit<br />
Erschrecken feststellen<br />
musste, dass Sie ein<br />
Mitarbeiterin mit muslischem<br />
Kopftuch beschäftigen,<br />
haben sie mich und meinen Mann als Kunden<br />
verloren", schrieb eine Frau, nachdem sie die<br />
Apotheke Beuths im Ruhrpark Bochum besucht hat<br />
– hier weitere Original-Auszüge aus dem Schreiben:
"Wir können es definitiv nicht akzeptieren, dass mir<br />
durch diese Person nonverbal mitgeteilt wir, ich<br />
präsentiere mich also Sexualobjekt und dass meinen<br />
Mann unterstellt wird, dass er schon geil wird,<br />
sobald er ein paar Haare sieht. "<br />
Leider müsse sie noch ein bestelltes und bereits<br />
bezahltes Medikament abholen, schrieb die (Ex-)<br />
Kundin. "Aber danach werden mein und ich unsere<br />
benötigen Medikamente definitiv bei Ihrer<br />
Konkurrenz erwerben... " Für die Frau scheint der<br />
Fall klar: "Integration läuft auf jeden Fall anders! "<br />
Klar war der Fall aber auch für Jens Beuth. Er<br />
beschäftigt in vier Apotheken in Gelsenkirchen,<br />
Bochum und Essen etwa 60 Mitarbeiter. "Mir war<br />
klar, dass ich antworten musste. Das war aber ganz<br />
spontan", sagt er unserer Redaktion.<br />
Und Beuth lieferte eine Antwort, die derzeit im Netz<br />
gefeiert wird. "Ich beschäftige Christen, Muslime und<br />
Atheisten, dicke, dünne, große und kleine Frauen<br />
und Männer, von jung bis alt, blond bis<br />
schwarzhaarig, lange, kurze und auch ohne Haare",<br />
antwortete er. Man habe Auto- und Motorradfahrer,<br />
nichtmotorisierte Mitarbeiter, "tätowierte, gepiercte,<br />
hellhäutige und Menschen mit dunklerer Hautfarbe.<br />
Außerdem haben wir Mitarbeiter/innen, die Fleisch
essen, Vegetarier und Veganer. Fußballfans vom<br />
VfL 1848, S04 und BVB 09 und nichtinteressierte. "<br />
Ein Querschnitt durch die Bevölkerung<br />
"Unsere Mitarbeiter sind wie unsere Kunden ein<br />
Querschnitt durch die Bevölkerung", sagt Beuth.<br />
Darum sein Facebook-Post auch so emotional<br />
ausgefallen. "Ich freue mich sehr, daß Sie selbst<br />
einsehen, beim nächsten mal in eine andere<br />
Apotheke zu gehen, da Sie bei uns definitiv nicht<br />
erwünscht sind", schrieb er. "Und ja, Integration läuft<br />
anders, zumindest als Sie denken! "<br />
Mit der Resonanz, die dann folgte, habe er aber<br />
nicht gerechnet, sagt der Apotheker. Binnen weniger<br />
Tage wurde der Eintrag knapp 20.000 Mal geteilt.<br />
"Normalerweise nutze ich Facebook nur privat und<br />
in einem ganz überschaubaren Kreis. Von der<br />
Reaktion war ich total überrascht. Wir haben ganz<br />
viele Anrufe und E-Mails bekommen, ich habe 1000<br />
Freundschaftsanfragen erhalten. " Die<br />
überwältigende Masse der Nutzer feiert Beuth und<br />
seinen Eintrag. "Ich habe lediglich eine negative<br />
Zuschrift erhalten", sagt er.<br />
Und auch die Frau hat sich noch einmal gemeldet.<br />
In einer weiteren E-Mail habe sie bekräftigt, seiner
Apotheke fern bleiben zu wollen, sagt Beuth.<br />
Nachdem sie ihm untersagt habe, weitere Texte von<br />
ihr zu verwenden, sei sie aber respektvoll<br />
verblieben. Immerhin.<br />
2016-01-28 13:27:21 Ludwig Krause<br />
71<br />
'Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!':<br />
Was haben sich Thorsten Legat und<br />
Helena Fürst da eigentlich an den Kopf<br />
geworfen?<br />
Mehr als sieben Millionen<br />
Zuschauern sahen am<br />
Mittwochabend dabei zu, wie<br />
sich Helena Fürst und<br />
Thorsten Legat angingen.<br />
Der TV-Anwältin hatte nicht gefallen, dass der<br />
Fußball-Trainer zu Nathalie Volk beim Abschied<br />
gesagt hatte, dass es die falsche Kandidatin<br />
getroffen habe. Die 41-Jährige ahnte sofort, dass ihr<br />
sechs Jahre älterer Kollege sie gerne losgeworden<br />
wäre.<br />
Statt es unkommentiert zu lassen, ging Helena nach<br />
kurzer Beratung mit Sophia Wollersheim und Brigitte<br />
Nielsen, die da noch im Camp weilte, los. Ein Wort
ergab anschließend zwar das andere, viele<br />
vernünftige Sätze kamen dabei aber nicht raus.<br />
Selbst die Moderatoren Sonja Zietlow und Daniel<br />
Hartwich, die sich mit 3-D-Brillen und Popcorn vor<br />
eine Leinwand setzten, um das Stück zu verfolgen,<br />
schienen zu rätseln.<br />
Wissen Sie, welche Sätze Helena Fürst und<br />
Thorsten Legat wirklich gesagt haben? Machen Sie<br />
den Test!<br />
Wen würden Sie heute aus dem Dschungelcamp<br />
wählen? Stimmen Sie hier ab.<br />
Wer soll jetzt Dschungelkönig werden? Stimmen Sie<br />
hier ab.<br />
Alle Bilder der zehnten Staffel sehen Sie hier.<br />
Alle Dschungelprüfungen im Überblick finden Sie<br />
hier.<br />
2016-01-28 13:27:13 Christian Spolders<br />
72<br />
Flüchtlinge: Abschiebungswelle in<br />
Schweden geplant<br />
Schweden bereitet nach Angaben einer Zeitung die
Massenausweisung von<br />
Zehntausenden<br />
Asylbewerbern vor. «Ich<br />
glaube, dass es sich auf<br />
jeden Fall um 60 000 Personen dreht, aber es<br />
können auch bis zu 80 000 werden», zitierte<br />
«Dagens Industri» in der Nacht zum Donnerstag<br />
Schwedens Innenminister Anders Ygeman.<br />
Die Regierung habe Polizei und Migrationsbehörde<br />
den Auftrag erteilt, die Ausweisungen vorzubereiten.<br />
Bis zum Jahresende 2015 hatten mehr als 160 000<br />
Menschen Asyl in Schweden gesucht. Nach<br />
Schätzungen der Regierung würden rund 45<br />
Prozent von ihnen abgelehnt, hieß es.<br />
«Wir haben eine große Herausforderung vor uns»,<br />
sagte Ygeman «Dagens Industri». «Dafür müssen<br />
wir die Ressourcen erhöhen und die<br />
Zusammenarbeit zwischen den Behörden<br />
verbessern.» Zunächst wolle man gute<br />
Voraussetzungen für eine freiwillige Rückkehr der<br />
Asylbewerber schaffen. «Aber wenn wir das nicht<br />
schaffen, muss es eine Rückkehr mit Hilfe von<br />
Zwang geben», sagte er den Angaben zufolge.<br />
Laut Regierung gebe es «ein bedeutendes Risiko»,<br />
dass große Gruppen in den Untergrund
verschwinden. Darauf bereite sich die Polizei etwa<br />
mit dem Ausbau der Grenzpolizei und mehr<br />
Ausländerkontrollen im Land vor. «Ich glaube, wir<br />
werden mehr Charterflugzeuge sehen, vor allem in<br />
EU-Regie», sagte Ygeman. Die Regierung<br />
verhandelt nach Angaben von «Dagens Industri»<br />
unter anderem mit Afghanistan und Marokko über<br />
die Rückkehr von Flüchtlingen aus diesen Ländern.<br />
(dpa)<br />
[ Die Entwicklung Frankfurts zum Nachlesen - in fünf<br />
Heften. Unsere Sonderreihe FR-Geschichte. ]<br />
2016-01-28 13:29:43 Franfurter Rundschau<br />
73<br />
Erste Details zum Verschwinden:<br />
Darum riss Aylin von zu Hause aus<br />
Tagelang sucht die Polizei<br />
nach der verschwundenen<br />
Aylin - dann taucht das 15-<br />
jährige Mädchen bei einer<br />
Verwandten in Köln auf.<br />
Warum sie ausgerissen ist, bleibt lange unklar. Nun<br />
bricht die Schülerin ihr Schweigen.<br />
Der Fall der tagelang verschwundenen 15-jährigen
Aylin ist aufgeklärt. Das Mädchen aus Essen hat<br />
gegenüber der Polizei sein Schweigen gebrochen -<br />
und zugegeben, von zu Hause ausgerissen zu sein.<br />
"Unumwunden gab die Schülerin zu, die bislang<br />
unbekannte Person im Keller des Hauses selbst<br />
gewesen zu sein", hieß es im Polizeibericht. "Weiter<br />
sagte sie aus, dass es durch eine unglückliche<br />
Abwehrbewegung zu der leichten Handverletzung<br />
des Nachbarn kam. "<br />
Letzterer hatte gemeinsam mit der Mutter des<br />
Mädchens den Keller durchsucht, nachdem Aylin im<br />
Haus nicht zu finden gewesen war. Er hatte<br />
ausgesagt, von einer vermummten Person mit<br />
einem Messer angegriffen und verletzt worden zu<br />
sein. Die Polizei ermittelt jetzt wegen gefährlicher<br />
Körperverletzung gegen die Jugendliche. Nach ihrer<br />
Flucht sei die 15-Jährige mit der S-Bahn nach Köln<br />
gefahren und habe sich in den Folgetagen<br />
überwiegend dort aufgehalten. Geschlafen habe sie<br />
nur stundenweise in verschiedenen Zügen.<br />
In der Vernehmung habe Aylin den Polizisten<br />
glaubhaft versichert, am Tag ihres Verschwindens<br />
"in einer psychischen Ausnahmesituation" gewesen<br />
zu sein. Über die Gründe dafür machte die Polizei<br />
keine Angaben. Hinweise darauf, dass sie Probleme<br />
mit ihren Eltern hatte, gebe es aber nicht. Derzeit
werde das Mädchen psychologisch betreut.<br />
Aylin war am vergangenen Mittwoch plötzlich<br />
verschwunden, nachdem sie aus der Schule<br />
gekommen war und den Hund ausgeführt hatte. Die<br />
Polizei suchte mit Einsatzhundertschaften, Fahndern<br />
und Hunden nach dem Mädchen und veröffentlichte<br />
ein Foto mit der Bitte um Hinweise aus der<br />
Bevölkerung. Ein Verbrechen war nicht<br />
ausgeschlossen worden.<br />
Am Sonntag tauchte die 15-Jährige schließlich<br />
unverletzt bei einer Verwandten in Köln auf, die<br />
sofort die Polizei informierte. Mittlerweile sei sie aber<br />
wieder in Essen bei ihrer Familie. "Es ist wichtig,<br />
dass Aylin erstmal Ruhe hat", sagte ein Sprecher<br />
der Essener Polizei.<br />
Quelle: n-tv.de<br />
38C91D064B7E276791191C393B93EB23 n-tv<br />
Nachrichtenfernsehen<br />
74<br />
Rocker-Aufmarsch: 'Osmanen<br />
Germania' versammeln sich in<br />
Duisburg<br />
Mit rund 40 Mitgliedern aus ganz Deutschland
hatten sich die Rocker in<br />
einem Café an der<br />
Windmühlenstraße in<br />
Friemersheim gegen 18 Uhr<br />
getroffen. Offiziell gaben sie<br />
an, an einer Besprechung zu einem Boxkampf<br />
teilzunehmen, sagte die Polizei unserer Redaktion.<br />
Die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort und<br />
kontrollierte die Mitgleider. Dabei stellten sie ein<br />
Messer und ein Pfefferspray sicher. Um 22 Uhr war<br />
das Treffen beendet, ohne besondere<br />
Vorkomnisse", wie die Polizei Duisburg sagt.<br />
Die Gruppe "Osmanen Germania" waren am<br />
Montag bereits in Neuss mit rund 70 Mann<br />
aufgelaufen. Die Rocker wollen in der Szene in NRW<br />
Fuß fassen. Mehr zu den Hintergünden.<br />
2016-01-28 13:28:12 RP ONLINE<br />
75<br />
Fortuna Düsseldorf: 'Charis' Mavrias:<br />
Verheißungsvoller Auftakt in der<br />
'Königsklasse'<br />
Manchmal muss man einen Schritt zurückmachen,<br />
um wieder nach vorne zu kommen. Um ein
Versprechen einzulösen.<br />
Charalampos Mavrias war<br />
so ein Versprechen, mit<br />
einer verheißungsvollen<br />
Aussicht auf eine<br />
erfolgreiche Karriere. Nicht<br />
wenige in seiner Heimat bezeichneten ihn früh als<br />
"Wunderkind".<br />
Mit gerade einmal 21 Jahren hat der erste<br />
Winterzugang von Fortuna Düsseldorf freilich immer<br />
noch gute Chancen auf eine erfolgreiche Laufbahn.<br />
Doch immerhin gilt er bereits seit Jahren als eines<br />
der größten Talente im griechischen Fußball. Und er<br />
wäre beileibe nicht der Erste, der nach<br />
vielversprechenden Auftritten auf der großen Bühne<br />
ganz schnell wieder in der Versenkung<br />
verschwindet.<br />
Bereits mit 18 Jahren feierte er sein Debüt in der<br />
griechischen A-Nationalmannschaft. Seinen ersten<br />
Einsatz in der Champions League absolvierte er<br />
sogar noch früher: Am 20. Oktober 2010 kam er für<br />
seinen damaligen Klub Panathinaikos Athen gegen<br />
Rubin Kasan zum Einsatz und ist damit zugleich der<br />
viertjüngste "Königsklassen"-Spieler aller Zeiten –<br />
mit 16 Jahren und 242 Tagen.
"So ein Talent muss weiter kommen und sich mit<br />
den Bestmöglichen messen. Wir sind sicher, dass<br />
Charis seine Qualitäten bei Fortuna zeigt", sagte<br />
Fortunas Sportdirektor Rachid Azzouzi, nachdem die<br />
Karriere Mavrias' nach seinem Wechsel aus<br />
Griechenland in die Premier League 2013 ins<br />
Stocken geriet. Die 2. Bundesliga soll der Laufbahn<br />
nun neuen Schwung verleihen.<br />
Nicht nur bei Mavrias begann die Karriere in der<br />
Königsklasse früh. Drei Spieler schafften noch<br />
zeitiger als er den Sprung in die Champions League.<br />
Bis heute unerreicht: Celestine Babayaro. Der<br />
Nigerianer gab für den RSC Anderlecht in der<br />
Saison 1994/95 im Alter von 16 Jahren und 87<br />
Tagen sein Debüt.<br />
Beim 1:1 gegen Steaua Bukarest holte er sich gleich<br />
noch einen Rekord. Nach nur 37 Minuten sah er die<br />
Rote Karte. Folgerichtig ist er auch der jüngste<br />
Kicker, der in der Königsklasse vom Platz flog.<br />
2016-01-28 13:27:25 RP ONLINE<br />
76<br />
Mehrfamilienhaus in München brennt<br />
komplett nieder
Ein Brand hat am Donnerstag in München ein<br />
Mehrfamilienhaus komplett<br />
zerstört. Die angrenzenden<br />
Häuser wurden evakuiert, da<br />
die Feuerwehr ein<br />
Übergreifen der Flammen befürchtete. Verletzt<br />
wurde bei dem Brand niemand.<br />
Das Holzhaus im Stadtteil Untermenzing geriet am<br />
Morgen in Brand, wie die Feuerwehr mitteilt. Die<br />
Feuerwehr hielt mit einem "massiven Löschangriff"<br />
dagegen. Bei den Nachlöscharbeiten mussten die<br />
Wände "in aufwendiger Arbeit" geöffnet werden, um<br />
auch die Wärmedämmung zu löschen. Der Einsatz<br />
von Berufsfeuerwehr und Freiwilliger Feuerwehr<br />
dauern voraussichtlich bis Donnerstagmittag, so die<br />
Einsatzkräfte.<br />
Donnerstag, 28. Januar 2016 Augsburger Allgemeine<br />
77<br />
Blauer Spannungsbogen entlang der<br />
Hofburg-Wahl<br />
Wien – Offiziell schweigt die Parteispitze – und<br />
verweist auf die heutige Pressekonferenz mit FPÖ-<br />
Obmann Heinz-Christian Strache. Um 11 Uhr soll<br />
das Geheimnis gelüftet werden, wer für die FPÖ in
die Bundespräsidentenwahl<br />
gehen wird. Inoffiziell hieß es<br />
vorgestern aus der Partei,<br />
dass die Würfel gefallen<br />
sind. Und zwar für die<br />
frühere ZiB-Moderatorin und<br />
ehemalige ÖVP-Politikerin Ursula Stenzel. In den<br />
vergangenen Tagen soll neben Stenzel vor allem<br />
Straches Vertrauter, Wiens Vizebürgermeister<br />
Johann Gudenus, gute Karten gehabt haben. Ein<br />
FPÖ-Informant nennt „strategische Überlegungen<br />
für die Zeit danach“, die für Stenzel sprechen.<br />
Gudenus gilt als Hoffnungsträger der Partei. Doch<br />
man soll ihn nicht „vorzeitig verheizen“, hieß es.<br />
Offiziell schweigt die Parteispitze, auch weil sich<br />
gestern in der Partei Widerstand gegen Stenzel<br />
aufgebaut hatte. Zudem liebt Parteimanager Herbert<br />
Kickl das Spannungselement. Doch mit der jüngsten<br />
Entwicklung ist Kickl die Freude vergangen.<br />
Die endgültige Entscheidung soll am späten<br />
Mittwochabend fallen. Und da tauchte dann neben<br />
Gudenus und Stenzel erneut der Name des Dritten<br />
Nationalratspräsidenten Norbert Hofer auf. Er hat<br />
zwar bisher immer abgewunken, doch auch gestern<br />
Nachmittag wurde noch versucht, Hofer zum<br />
Umdenken zu bewegen. Bestätigen wollte Hofer
gestern nur, dass die Entscheidung noch nicht<br />
gefallen ist. Diese soll in der Nacht auf heute per<br />
Rundlaufbeschluss erfolgen.<br />
Strache erklärt via Facebook, dass es einen<br />
„eigenen ernstzunehmenden Kandidaten“ braucht.<br />
Denn sonst drohe eine Stichwahl zwischen Rudolf<br />
Hundstorfer und Alexander Van der Bellen. Die FPÖ<br />
will dies verhindern und sieht es als „staatspolitische<br />
Aufgabe“, einen Kandidaten aufzustellen.<br />
Die drei genannten Kandidaten sind durchaus<br />
unterschiedlich zu betrachten. Die 70-jährige Stenzel<br />
wurde als Moderatorin des ORF weit über die<br />
Grenzen Österreichs hinaus bekannt. Für die ÖVP<br />
trat sie 1996 bei den Europawahlen an und macht<br />
bei dieser Wahl die ÖVP zur stimmenstärksten<br />
Partei. Bis 2005 war die Politikerin EU-Abgeordnete<br />
und Delegationsleiterin der ÖVP im<br />
Europaparlament. Im Vorjahr wurde sie von der ÖVP<br />
ins Abseits gedrängt und sie kandidierte bei der<br />
Wien-Wahl für die FPÖ.<br />
Der streng rechte Gudenus (39) kann wiederum auf<br />
eine diplomatische Ausbildung verweisen. Hofer (44)<br />
wiederum gilt als moderater Freiheitlicher. (misp)<br />
2016-01-28 13:30:34 Tiroler Tageszeitung Online
78<br />
Dänemark kann Flüchtlingen nun<br />
Bargeld und Schmuck abnehmen<br />
Kopenhagen - Das dänische<br />
Parlament hat eine deutliche<br />
Verschärfung der Asylregeln<br />
beschlossen. Laut der am<br />
Dienstag mit großer<br />
Mehrheit verabschiedeten<br />
Asylreform kann Flüchtlingen künftig Bargeld und<br />
Schmuck oberhalb von 10.000 Kronen (1340 Euro)<br />
abgenommen werden, um ihre Unterbringung<br />
mitzufinanzieren.<br />
Der Familiennachzug wird erschwert und die Dauer<br />
von Aufenthaltsgenehmigungen verkürzt. Ziel der<br />
Regierung ist es, Flüchtlinge abzuschrecken.<br />
Den Gesetzvorschlag der rechtsliberalen<br />
Minderheitsregierung unterstützten die<br />
Rechtspopulisten, die liberale Allianz, die<br />
Konservativen und der Großteil der<br />
Sozialdemokraten im Kopenhagener Parlament.<br />
Kritiker sehen „Nazi-Methoden“<br />
Die Verschärfung der Asylregeln stieß schon im<br />
Vorfeld auf Kritik. So wurde die Beschlagnahmung
von Bargeld und Schmuck mit der Enteignung der<br />
Juden durch die Nazis verglichen.<br />
Die Änderungen im Asylgesetz hatte<br />
Integrationsministerin Inger Stöjberg am Montag in<br />
Brüssel verteidigen müssen. Der<br />
Menschenrechtskommissar des Europarats, Nils<br />
Muiznieks, hatte die Verschärfung der Regeln zuvor<br />
kritisiert.<br />
Menschenrechtler: Bruch der Flüchtlingskonvention<br />
Asylbewerber dürfen künftig erst nach drei Jahren<br />
den Nachzug von Familienangehörigen beantragen.<br />
Die Bearbeitung kann dann weitere Jahre dauern.<br />
Menschenrechtsgruppen sehen darin einen Bruch<br />
von UN-Flüchtlingskonventionen. Dänemark<br />
registrierte im vergangenen Jahr 21.000<br />
Asylgesuche. In Schweden waren es 163.000.<br />
(APA/AFP)<br />
2016-01-28 13:30:35 Tiroler Tageszeitung Online<br />
79<br />
Ennio Morricone: Altmeister und<br />
Außenseiter<br />
Von Joachim Leitner
Innsbruck –<br />
„Auszeichnungen sind wie<br />
Hämorrhoiden. Irgendwann<br />
bekommt sie jedes<br />
Arschloch.“ Sagte Billy<br />
Wilder mit jener Nonchalance, die einem als<br />
sechsfacher Oscarpreisträger wohl zusteht. Ennio<br />
Morricone dürfte Ähnliches durch den Kopf<br />
gegangen sein, als ihn die Academy of Motion<br />
Pictures Arts and Science 2007 mit dem Ehrenoscar<br />
für sein Lebenswerk bedachte. Fünfmal war<br />
Morricone, damals bereits 79 Jahre alt, für einen<br />
Academy Award nominiert gewesen. Gewonnen hat<br />
er nie. Für seine wirklich herausragenden Arbeiten<br />
allerdings ist Morricone gar nicht nominiert worden.<br />
Mitunter aufgrund lässlicher Versehen: 1985 etwa<br />
scheiterte seine Nominierung für „Es war einmal in<br />
Amerika“ – Morricones finale Zusammenarbeit mit<br />
Sergio Leone, für den er bereits das legendäre „Lied<br />
vom Tod“ komponierte –, weil der US-Verleih die<br />
Gangsterballade fürs amerikanische Publikum<br />
kürzte. Und ausgerechnet jenes Insert, das<br />
Morricone als Schöpfer des Soundtracks auswies,<br />
auf dem Boden des Schneideraums landete. Für die<br />
Academy gab es also keinen Komponisten. Perfider<br />
ist da eigentlich nur der Fall „Das Ding aus einer<br />
anderen Welt“. Dafür erhielt Morricone 1983 die
ungeliebte „Goldene Himbeere“ für den<br />
schlechtesten Score des Jahres, obwohl Regisseur<br />
John Carpenter die Komposition des Italieners gar<br />
nicht verwendete.<br />
Es darf also als Akt der Gerechtigkeit gelten, dass<br />
Ennio Morricone ausgerechnet für seine Musik zu<br />
Quentin Tarantinos „The Hateful Eight“, der dem<br />
einst abgelehnten Score einiges verdankt, seine<br />
sechste Nominierung einheimste. Und heuer – die<br />
Oscars werden am 28. Februar vergeben – gilt der<br />
87-Jährige als Favorit für den Preis. Schließlich ist in<br />
Hollywood wenig preisverdächtiger als ein<br />
Comeback.<br />
Ein blockbustertaugliches Comeback wäre aber<br />
auch ein Oscar für „Star Wars“-Komponist John<br />
Williams. Nicht etwa weil der Amerikaner bisher zu<br />
kurz gekommen wäre. Fünf Oscars hat er bereits<br />
erhalten. Und bei den Nominierungen ist Williams<br />
schon seit Jahren Krösus: 2016 geht er zum 50. Mal<br />
ins Oscar-Rennen. Doch eigentlich hat sich der 83-<br />
Jährige bereits in die Pension verabschiedet. Selbst<br />
Steven Spielberg, mit dem Williams 27-mal<br />
gearbeitet hat, musste für „Bridge of Spies“ auf<br />
Thomas Newman zurückgreifen.<br />
Dem wiederum brachte die Zusammenarbeit mit
dem Starregisseur seine elfte Oscar-Nominierung<br />
ein. Gewonnen hat jedoch auch der Sohn von<br />
Rekordpreisträger Alfred Newman noch nie. Aber für<br />
die von der Traumfabrik bevorzugte späte<br />
Genugtuung ist Thomas Newman mit seinen 60<br />
Jahren wohl noch zu jung. Genauso wie der<br />
gleichaltrige Carter Burwell. Die bisherigen Arbeiten<br />
des „Carol“-Komponisten, „No Country for Old Men“<br />
(2007) etwa, waren der Academy<br />
überraschenderweise noch nie eine Nominierung<br />
wert. Wie Jóhannsson („Sicario“) steht er erstmals<br />
auf der Kandidatenliste. Große Siegeschancen<br />
gestehen die Buchmacher derzeit beiden nicht zu.<br />
Was aber wenig heißen will, denn bekanntlich liebt<br />
Hollywood nur eines mehr als späte Triumphe: groß<br />
gefeierte Außenseiter.<br />
2016-01-28 13:30:41 Tiroler Tageszeitung Online<br />
80<br />
Für Österreichs Rodler wird es keine<br />
Gastgeschenke geben<br />
Von Günter Almberger<br />
Innsbruck – Bahn frei! Morgen fällt im Eiskanal von<br />
Königssee der Startschuss für die 46. Rennrodel-<br />
Weltmeisterschaft. Der Kampf um Gold, Silber und
Bronze startet mit dem<br />
Sprint-Bewerb, der mit<br />
einem fliegenden Start in nur<br />
einem<br />
Durchgang<br />
entschieden wird und in<br />
Königssee WM-Premiere<br />
feiert. In allen Bewerben gilt<br />
Gastgebernation Deutschland als Top-Favorit, im<br />
Extremfall könnten die Titelkämpfe zur deutschen<br />
Meisterschaft mit internationaler Beteiligung<br />
verkommen. Lokalmatador Felix Loch und Co.<br />
profitieren besonders vom flachen Start und den<br />
unzähligen Trainingsfahrten auf der Heimbahn.<br />
Gastgeschenke sind nicht zu erwarten. Doch die rotweiß-roten<br />
Aushängeschilder wollen sich nicht schon<br />
im Vorfeld geschlagen geben, versprechen vollen<br />
Angriff. Die ÖRV-Chancen im Überblick:<br />
Herren: Vor allem zu Saisonbeginn glänzte<br />
Wolfgang Kindl mit Topleistungen. Dank eines<br />
Sieges in Park City und Podestplätzen in Serie trug<br />
der Natterer zwischenzeitlich das Gelbe Trikot des<br />
Weltcup-Gesamtführenden. Zuletzt lief es für ihn<br />
aber nicht mehr ganz so rund. „Es wird enorm<br />
schwer. Es stellen sicher zehn Athleten den<br />
Anspruch auf eine Medaille. Uns fehlt der Vergleich<br />
mit den Topnationen. Aber Kindl und Armin
Frauscher können nach ihren Trainingsleistungen<br />
sicher ein Wörtchen um die Spitzenplätze mitreden“,<br />
erklärt ÖRV-Cheftrainer René Friedl.<br />
Kindl selbst hält den Ball flach: „Es liegt auf der<br />
Hand, dass ich nach meinen bisherigen<br />
Saisonergebnissen Edelmetall anpeile. Dafür muss<br />
aber alles zusammenpassen. Aktuell kämpfe ich<br />
noch mit meiner Materialabstimmung.“ Nur<br />
Außenseiterchancen dürften David Gleirscher und<br />
Reinhard Egger haben. Letzterer feierte erst vor<br />
zwei Wochen sein Comeback nach einer<br />
Bandscheiben-Operation.<br />
Doppelsitzer: Österreichs Doppel waren in den<br />
vergangenen Jahren stets eine Medaillenbank –<br />
egal ob es die Linger-Brüder waren oder zuletzt<br />
Peter Penz/Georg Fischler. Das Tiroler Duo hat sich<br />
auch für diese WM einen Platz auf dem Podest als<br />
Ziel gesetzt. Dabei stehen die Vorzeichen alles<br />
andere als gut. „Peter und ich schlagen uns seit<br />
einigen Tagen mit einer hartnäckigen Verkühlung<br />
herum. Optimal ist das nicht, aber es gibt<br />
Schlimmeres“, winkt Fischler ab.<br />
Zudem spielen die warmen Temperaturen dem Duo<br />
nicht in die Karten. „Das ist nicht das, was wir uns<br />
vorgestellt haben. Minusgrade würden uns beim
Material entgegenkommen“, betont Fischler. Auch<br />
wenn die deutschen Doppel (Wendl/Arlt und<br />
Eggert/Benecken) Favorit auf Gold sind, glauben die<br />
beiden Tiroler an sich: „Sicher haben wir den WM-<br />
Titel im Hinterkopf. Es muss jeder erst zweimal<br />
fehlerfrei durch den Eiskanal runterkommen.“<br />
Damen: Auch in dieser Saison konnten Österreichs<br />
Damen nicht mit der internationalen Spitze<br />
mithalten. Einzig der vierte Platz der Innsbruckerin<br />
Miriam Kastlunger vor zwei Wochen beim Sprint-<br />
Weltcup in Oberhof war ein positiver Ausreißer nach<br />
oben. „Wir wollen bei der WM zumindest unter den<br />
Top zehn sein, vielleicht eine Überraschung<br />
abliefern. Der Fokus liegt aber auf der Team-Staffel.<br />
Da wollen wir mit einer starken Dame<br />
konkurrenzfähig sein. Das hat in dieser Saison leider<br />
noch nicht geklappt“, hofft Coach Friedl auf eine<br />
Leistungssteigerung.<br />
2016-01-28 13:30:48 Tiroler Tageszeitung Online<br />
81<br />
Närrisches Treiben mit großem<br />
Faschingsumzug<br />
Von Michael Mader
Niederndorf, Kufstein – Nur<br />
alle drei Jahre findet in<br />
Niederndorf ein großer<br />
Faschingsumzug statt – und<br />
heuer ist es wieder so weit:<br />
Am Samstag, den 6.<br />
Februar, ab 12 Uhr startet<br />
die Faschingsgaudi mit DJ-Musik und Speis und<br />
Trank von den mitwirkenden Vereinen am<br />
Eisschützenparkplatz. Sebastian Gasser, der<br />
Obmann des Faschingsvereins Niederndorf, und<br />
sein Elferrat-Team freuen sich, dass wieder so viele<br />
Vereine auch beim großen Umzug dabei sind.<br />
„Um 14 Uhr geht es los. Insgesamt sind etwa 25<br />
Faschingswägen bzw. Gruppen dabei, inklusive zwei<br />
bis drei Gruppen aus Kufstein. Auch die<br />
Kindergartenkinder aus Niederndorf und<br />
Niederndorferberg sowie Volksschulkinder machen<br />
mit. Zudem marschieren die BMK Niederndorf und<br />
Ebbs mit uns rund um die Niederndorfer Kirche“,<br />
weiß Gudrun Kaltschmid vom Faschingsverein<br />
Niederndorf. Noch werde von den Vereinen eifrig an<br />
den Festwägen gebastelt – die eine oder andere<br />
Überraschung ist vorprogrammiert.<br />
Damit sich auch in der Festungsstadt närrisches<br />
Treiben einstellt, wird es diesen Samstag ab 10.30
Uhr einen Faschingsaufruf geben. „Wir wollen die<br />
Säumigen ein wenig mobilmachen. Alle sind<br />
eingeladen, sich am Mini-Umzug zu beteiligen“, sagt<br />
Freia Gasteiger vom Organisationskomitee.<br />
Weiter geht es dann am 4. Februar mit einem<br />
Kinderfasching um 14 Uhr im Inntalcenter und dem<br />
traditionellen Faschingsfrühschoppen am 7. Februar<br />
ab 10.30 Uhr im Stadtsaal und dem großen<br />
Familienfasching von 13.30 bis 18.30 Uhr in der<br />
Kufstein Arena. Sportlich wird es dabei beim<br />
Kistenklettern, in der Hüpfburg und auf der<br />
Clownrutsche. Kreativ und bunt wird es beim<br />
Kinderschminken und beim Luftballon-Modellierer.<br />
Für gute Stimmung, auch bei den Erwachsenen,<br />
sorgen Die Alpenstürmer und von 15.30 bis 16.30<br />
Uhr spielt Bluatschink ein spezielles Kinderkonzert.<br />
Am Faschingsdienstag gibt es dann<br />
Kinderschminken (ab 10 Uhr in den Kufstein<br />
Galerien) und eine Maskenparty (ab 13 Uhr im<br />
Inntalcenter), ehe ab 16 Uhr der Stadtschlüssel<br />
wieder dem Bürgermeister übergeben wird.<br />
Ebenfalls zum Faschingskehraus laden die<br />
Fahrtensegler Wörgl am Faschingsdienstag in den<br />
Astnersaal Wörgl. Beginn ist um 20 Uhr.<br />
2016-01-28 13:30:50 Tiroler Tageszeitung Online
82<br />
Erste Spuren der verschwundenen<br />
FACC-Millionen<br />
Ried im Innkrei s – Im Fall<br />
des Internet-Betrugs am<br />
Finanzbereich<br />
des<br />
oberösterreichischen<br />
Luftfahrtzulieferers FACC,<br />
bei dem Schaden von rund<br />
50 Millionen Euro entstanden sein dürfte, sind erste<br />
Spuren bekannt geworden, wohin das Geld<br />
verschwunden ist. Demnach fanden Überweisungen<br />
unter anderem auf Konten in Asien und eines in der<br />
Slowakei statt.<br />
Der für den Bereich Investor Relations von FACC<br />
zuständige Manuel Taverne bestätigte auf APA-<br />
Anfrage in diesem Sinn einen Bericht der „Kronen<br />
Zeitung“ (Donnerstag-Ausgabe). Weitergehende<br />
Informationen in diesem Fall wollte er unter Hinweis<br />
auf die laufenden Ermittlungen nicht veröffentlichen:<br />
„Ich kann nichts ausschließen und nichts<br />
bestätigen“.<br />
Der Akt wurde inzwischen von der<br />
Staatsanwaltschaft Ried im Innkreis an die
Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft<br />
(WKStA) abgetreten und ist am Dienstag dort<br />
eingetroffen, teilte deren Pressesprecher Rene<br />
Ruprecht mit. Dort hieß es lediglich, die Ermittlungen<br />
bezüglich betrügerischer Vorgänge seien im Gange.<br />
(APA)<br />
2016-01-28 13:30:52 Tiroler Tageszeitung Online<br />
83<br />
So stürmisch wird das Wochenende in<br />
der Region<br />
"Der Freitag ist noch der<br />
beste Tag", sagt Michael<br />
Tiefgraber, Meteorologe<br />
beim<br />
Deutschen<br />
Wetterdienst (DWD) Es ist<br />
zwar eher bewölkt, aber die Sonne lässt sich bei<br />
Temperaturen von bis zu 10 Grad immer wieder mal<br />
blicken. "Am Freitag sollte es in der Region<br />
Augsburg trocken bleiben", so Tiefgraber.<br />
Das ändern sich am Samstag. Während es nach<br />
einer frostfreien Nacht mit Tiefsttemperaturen von 3<br />
Grad am Vormittag noch sonnig ist, nimmt im Laufe<br />
des Nachmittags die Bewölkung zu. Am Abend ist<br />
Regen angesagt.
Und es wird sehr stürmisch: Michael Tiefgraber: "Wir<br />
erwarten Sturmböen aus Südwest mit einer<br />
Geschwindigkeit von bis zu 70 Stundenkilometern in<br />
der Region Augsburg. Das ist zwar kein extremer<br />
Sturm, aber Äste können schon herunter fallen, so<br />
dass man sich besser nicht in der Nähe von Bäumen<br />
aufhalten sollte. " Wenn man einen Spaziergang am<br />
Samstag unternehmen, will dann eher am Vormittag.<br />
Da ist es zwar bei sonnigem Wetter auch schon<br />
windig, "aber richtig stürmisch wird es erst ab<br />
Mittag", so der Meteorologe. Mit bis zu 11 Grad wird<br />
auch der Samstag mild, und in der Nacht zu<br />
Sonntag kühlt es auf bis zu 5 Grad ab.<br />
Besser den Tag auf dem Sofa verbringen sollte man<br />
am Sonntag. Auch da weht der Wind noch stürmisch<br />
und es ist fast den ganzen Tag regnerisch bei<br />
Höchsttemperaturen von 9 Grad. Erst im Laufe des<br />
Tages soll der Wind nachlassen.<br />
Auch für Ski-Ausflügler ist dieses Wochenende<br />
nichts: In den Alpen weht der Wind noch stärker -<br />
hier erwartet der Deutsche Wetterdienst Orkanböen<br />
mit einer Geschwindigkeit von bis zu 120<br />
Stundenkilometern.<br />
Und der Winter? "Von dem gibt es weit und breit<br />
keine Spur", sagt Meteorologe Michael Tiefgraber.
In der kommenden Woche bleibt es wechselhaft bei<br />
milden Temperaturen.<br />
Donnerstag, 28. Januar 2016 Augsburger Allgemeine<br />
84<br />
Düsseldorf: Altstadt-Verbot für<br />
Rowdys an Karneval<br />
Zwei der elf Männer, die im<br />
Verdacht stehen, an den<br />
Silvester-Übergriffen auf<br />
Frauen in Düsseldorf<br />
beteiligt gewesen zu sein,<br />
sitzen schon in Untersuchungshaft. Die anderen<br />
neun bekommen dieser Tage Besuch von der<br />
Polizei. Dabei wird ihnen verkündet werden, dass<br />
ihre Anwesenheit in der Altstadt an Karneval nicht<br />
erwünscht ist - und sogar bestraft wird.<br />
Dieses so genannte "Bereichsbetretungsverbot"<br />
bekommen auch diejenigen schriftlich, die im<br />
vorigen Jahr im Straßenkarneval negativ aufgefallen<br />
sind. Wer also die Altweiber-Nacht wegen<br />
aggressiven Verhaltens in einer Düsseldorfer<br />
Polizeizelle verbracht hat, muss dieses Jahr damit<br />
rechnen, eingesperrt zu werden, wenn er nur dort<br />
auftaucht.
Die Null-Toleranz gegenüber Gewalttätern hat die<br />
Polizei schon seit einigen Jahren als Arbeitsauftrag<br />
für den Karneval ausgegeben. Unter dem Motto<br />
"Wer stört, fliegt raus" sind Aufenthaltsverbote nach<br />
dem Polizeigesetz nicht immer schon im Vorfeld<br />
ausgesprochen worden. Diesmal, vor dem<br />
Hintergrund der sexuellen Übergriffe durch vor allem<br />
nordafrikanische Männergruppen in der Altstadt, will<br />
die Düsseldorfer Polizei auf Nummer Sicher gehen.<br />
Dazu gehört auch die Erweiterung der<br />
Videobeobachtung in der Altstadt. Mehrere<br />
zusätzliche Kameras sind bereits installiert worden,<br />
zudem werden Polizeibeamte mit mobilen Geräten<br />
unterwegs sein, deren Bilder dann vor allem zur<br />
Beweissicherung dienen werden. Und die Polizei<br />
setzt auch auf Helligkeit, will dunkle Ecken mit<br />
mobilen Lichtmasten ausleuchten.<br />
Die Zahl der Straftaten, die von der<br />
"Ermittlungskommission Silvester" untersucht<br />
werden, ist gestern erneut gestiegen: Per Post<br />
kamen aus Polizeidienststellen in anderen<br />
Bundesländern neun "Vorgänge" an. Die betroffenen<br />
Frauen hatten erst nach der Rückkehr an ihren<br />
Wohnort dort Anzeige erstattet und die örtlichen<br />
Behörden leiteten die erst nach Abschluss ihrer<br />
eigenen Sachbearbeitung an die zuständige
Dienststelle in Düsseldorf weiter. Die "EK Silvester"<br />
hat nun insgesamt 105 Fälle von sexueller Nötigung<br />
auf dem Burgplatz zu klären. Darüber hinaus<br />
ermitteln sie in 54 Fällen von Raub, Diebstahl,<br />
Körperverletzung, bei denen die Täter als<br />
nordafrikanisch aussehend und in Gruppen<br />
handelnd beschrieben werden. Von den elf<br />
ermittelten Tatverdächtigen kommen zwei aus<br />
Bangladesch, vier aus Marokko, je einer aus<br />
Afghanistan und Algerien. Vier der Männer sind<br />
Asylbewerber, drei haben eine Duldung, einer eine<br />
Aufenthaltsgestattung. Einer von ihnen war per<br />
Haftbefehl gesucht worden, hatte sich gestern in<br />
Begleitung eines Anwalts bei der Polizei gemeldet.<br />
2016-01-28 13:28:27 Stefani Geilhausen<br />
85 Times mager: Ruhanis Deal<br />
Dem iranischen Präsidenten<br />
ist in Italien ein sehr<br />
entgegenkommendes<br />
Willkommen bereitet worden,<br />
von Politikern des Landes<br />
ebenso wie vom Papst. Aus<br />
dem Protokoll geht hervor, dass die Begegnung<br />
zwischen Ruhani, dem Repräsentanten einer
Religion, und dem Papst, dem Repräsentanten einer<br />
konkurrierenden Religion, in herzlicher Atmosphäre<br />
stattgefunden habe, trotz der von Franziskus<br />
angesprochenen Themen, darunter der Einhaltung<br />
der Menschenrechte und Religionsfreiheit.<br />
Die himmelschreienden Missstände im Iran wurden<br />
in privater Audienz angesprochen. Korrespondenten<br />
haben betont, dass diese Themen deutlich<br />
ausgesprochen wurden – und in diesem<br />
Zusammenhang unmittelbar anschlussfähig ist der<br />
Umstand, dass der Besuch, das Politikum, der<br />
Auftakt der Europatour Ruhanis zur Aufnahme<br />
milliardenschwerer Handelsbeziehungen, kulturell<br />
eingebettet wurde durch einen Besuch in den<br />
vatikanischen Museen, in denen man es allerdings<br />
für angebracht hielt, mehrere antike Statuen zu<br />
verhüllen, auf dass sich der Gast nicht an deren<br />
Nacktheit stoße.<br />
Allein die Tatsache der Verhüllung hat im<br />
Parteienspektrum Italiens leidenschaftliche<br />
Reaktionen ausgelöst. Die eine oder andere<br />
rechtsextreme Stimme hat den hochnotpeinlichen<br />
Akt der Schonung der Gefühle des Gastes zum<br />
Anlass genommen, um einmal mehr die<br />
vermeintliche Feigheit des Abendlandes<br />
anzuprangern. An diesen Pranger der Feinde
demokratischer Errungenschaften wurde jedoch<br />
immer schon unter besonderen Wonnen die<br />
Kunstfreiheit genagelt, insofern ist diese Kritik, wie<br />
stets, heuchlerisch und bigott.<br />
Dennoch, der Akt der Verhüllung im Vatikan wird<br />
Kreise ziehen, er wird im kulturellen Gedächtnis<br />
haften bleiben, wenn die Tinte unter den<br />
milliardenschweren Deals für Flugzeuge, Öl,<br />
Waschmaschinen, für PKWs oder Handys längst<br />
trocken ist.<br />
Das Atomabkommen in Wien hat eine neue<br />
Euphorie ausgelöst, und besonders robust ist der<br />
tiefe Glaube an eine neue Ära erfolgreicher<br />
Wirtschaftsbeziehungen zwischen Europa und dem<br />
Iran. Gut, dass dieser Atomdeal endlich ratifiziert<br />
wurde, auch wenn, wie sich jetzt in Rom gezeigt hat,<br />
in ihn offenbar Gesetze ungeschrieben eingegangen<br />
sind. Aus westlicher Sicht sind diese Gesetze<br />
fundamental unannehmbar. Für ein liberales<br />
Kunstverständnis stellt sich die Geste<br />
(Toleranzofferte) gegenüber dem Gast dar als<br />
Zumutung. Sie lässt das westliche Grundrecht auf<br />
Kunstfreiheit wie nackt dastehen. Die Halbwertzeit<br />
auch dieser Affäre mit dem religiösen Empfinden<br />
des Islam dürfte beträchtlich sein.
[ Die Entwicklung Frankfurts zum Nachlesen - in fünf<br />
Heften. Unsere Sonderreihe FR-Geschichte. ]<br />
2016-01-28 13:32:15 Christian Thomas,<br />
86 Wettrennen um „Last-Minute-Jobs“<br />
Von Michaela Spirk-<br />
Paulmichl<br />
Innsbruck – Ein Gasthaus<br />
sucht eine Küchenhilfe, ein<br />
Abenteuerpark eine<br />
Aushilfskraft fürs Büro, ein Hotel benötigt<br />
Unterstützung bei der Betreuung der Kinder der<br />
Hausgäste: Bei der Tiroler Online-Ferialjob- und<br />
Praktikabörse jobscope.at von InfoEck,<br />
Wirtschaftskammer und Arbeitsmarktservice finden<br />
junge Menschen derzeit 580 Stellenangebote. Doch<br />
viele Arbeitsplätze liegen zu weit entfernt, um täglich<br />
vom Elternhaus dorthin zu gelangen, und manche<br />
Jobs sind – gerade erst online gestellt, auch schon<br />
wieder weg.<br />
„Das Interesse ist leider sehr viel größer als das<br />
Angebot“, sagt Andrea Waldauf, Leiterin des<br />
InfoEcks des Landes, das auch die Jobbörse<br />
verwaltet. Besonders groß ist die Nachfrage immer
nach Pflichtpraktika für Berufsschulabsolventen, hier<br />
stehen wenige Stellen einer zunehmenden Zahl von<br />
Schülern gegenüber. Laut Lehrplan ist nun auch für<br />
Absolventen von Handelsschulen,<br />
Handelsakademien und Aufbaulehrgängen ein<br />
Praktikum verpflichtend. Für dieses Jahr bedeutet<br />
das einige hundert zusätzliche Stellensuchende in<br />
Tirol.<br />
Wer jetzt noch keine Zusage hat, hat es schwer,<br />
denn für die besten, attraktivsten Sommerjobs<br />
beginnt die Suche schon nach dem Sommer des<br />
Vorjahres. „Es ist schon sehr spät, für manche<br />
vermutlich schon zu spät“, sagt Waldauf. Bei den<br />
wenigen Angeboten für Pflichtpraktika, die es jetzt<br />
noch gibt, handle es sich bereits um „Last-Minute-<br />
Jobs“. Manche Jugendliche seien so verzweifelt,<br />
dass sie sogar gratis arbeiten würden, aber nicht<br />
einmal dann ist sicher, dass sie auch eine<br />
entsprechende Stelle finden.<br />
Rund 70 Prozent der Jugendlichen auf Jobsuche,<br />
die sich bei den Mitarbeitern des InfoEcks beraten<br />
lassen, sind zwischen 15 und 18 Jahre alt.<br />
Besonders die ganz Jungen haben es schwer –<br />
egal, ob sie einfach einen Ferialjob suchen, um<br />
etwas Geld zu verdienen, oder während ihrer<br />
Schullaufbahn ein Praktikum vorweisen müssen.
Das Jugendbeschäftigungsgesetz gibt genau vor,<br />
wie lange die Schüler pro Tag – acht Stunden – und<br />
pro Woche – maximal 40 Stunden – arbeiten dürfen.<br />
Überstunden sind nicht erlaubt, zwischen 20 Uhr<br />
abends und 6 Uhr morgens darf gar nicht gearbeitet<br />
werden. Ausnahmen gibt es für Jobs in der<br />
Gastronomie: Über 16-Jährige dürfen bis 23 Uhr<br />
arbeiten, brauchen dafür aber ein gesundheitliches<br />
Attest. Eine abschreckende Regelung für viele<br />
Hoteliers oder Gastwirte, meint Waldauf. Die<br />
meisten Sommerjobs werden in Tirol vom Tourismus<br />
und Gastgewerbe vergeben, gefolgt vom Handel.<br />
Gemeinsam mit Wirtschafts- und Arbeiterkammer<br />
wird an Tiroler Unternehmer appelliert, jungen<br />
Menschen eine Chance zu geben, schließlich könne<br />
es sich bei den Jugendlichen auch um die künftigen<br />
Arbeitnehmer handeln. Das Ergebnis ist aber<br />
fraglich, für InfoEck-Leiterin Andrea Waldauf ist<br />
deshalb klar: „Hier muss noch einiges getan<br />
werden.“<br />
Wie Vera Lochmann von der Jugendabteilung der<br />
Arbeiterkammer meint, gebe es in Tirol sehr<br />
engagierte Betriebe, aber wie überall auch einige<br />
schwarze Schafe, die Notsituation der Jugendlichen<br />
ausnützen würden – etwa wenn es vorher keine<br />
schriftlichen Vereinbarungen gibt.
Viele Schüler trauen sich auch nicht, nach dem<br />
Verdienst zu fragen. In einem Fall wurde ein<br />
Jugendlicher mit einem Händedruck, einer<br />
Topfengolatsche und Blumen verabschiedet. Gibt es<br />
Aufzeichnungen über die Arbeitszeiten, kann die<br />
Arbeiterkammer Betroffenen häufig zu ihrem Recht<br />
verhelfen.<br />
Grundsätzlich fordert Lochmann einheitliche<br />
arbeitsrechtliche Regelungen für<br />
Pflichtpraktikumsplätze. Derzeit würden nur die<br />
Kollektivverträge für das Gast- und Metallgewerbe<br />
Bestimmungen zur Entlohnung vorsehen.<br />
Praktikanten in anderen Bereichen haben nicht<br />
automatisch einen Anspruch auf Bezahlung.<br />
2016-01-28 13:32:28 Tiroler Tageszeitung Online<br />
87<br />
Massensterben an EU-Grenzen: Wieder<br />
zwölf tote Flüchtlinge<br />
Athen – Neues<br />
Flüchtlingsdrama in der<br />
Ägäis: Mindestens zwölf<br />
Menschen kamen ums<br />
Leben, als ihr Boot am<br />
Donnerstag vor der
griechischen Insel Samos kenterte. Unter den<br />
Opfern seien auch acht Kinder, hieß es aus Kreisen<br />
der Küstenwache. Derzeit werde noch nach etwa 20<br />
Vermissten gesucht. Zehn Personen konnten<br />
gerettet werden.<br />
Bereits am Vortag waren sieben Flüchtlinge vor der<br />
Insel Kos ums Leben gekommen. Bis zum 24.<br />
Jänner sind nach Angaben des<br />
Flüchtlingshochkommissariats der Vereinten<br />
Nationen (UNHCR) mehr als 44.000 Migranten aus<br />
der Türkei nach Griechenland gekommen. Meist<br />
waren es Menschen aus dem Bürgerkriegsland<br />
Syrien. (APA/dpa/AFP)<br />
2016-01-28 13:32:38 Tiroler Tageszeitung Online<br />
88 Pole-Dance: Fitness von der Stange<br />
Dass manche Laien beim<br />
Stichwort Poledance falsche<br />
Assoziationen haben, ist<br />
Jessy Schweigert gewohnt.<br />
Doch mit einem Verweis auf<br />
die Entstehungsgeschichte dieses besonderen<br />
Fitnessprogramms kann und will die Poledance-<br />
Trainerin Vorurteile entkräften: „Die Wurzeln liegen
nicht in schmuddeligen Striptease-Klubs, sondern in<br />
der chinesischen Mastakrobatik“, erklärt die 31-<br />
Jährige.<br />
Während Poledance hierzulande vor allem ein<br />
Fitness-Training für Frauen ist, war die<br />
ursprüngliche Stangentanzkunst reine<br />
Männersache. Daran erinnern noch heute die<br />
Darbietungen des Chinesischen Staatszirkus.<br />
In Augsburg hat Jessica Schweigert ihren eigenen<br />
kleinen Mastakrobatik-Zirkus eröffnet: Pole Circus<br />
nennt sich das Pole-Fitness-Studio. Im Augsburger<br />
Gewerbehof hält die 31-Jährige ihre Kundinnen bei<br />
der Stange. Wer nun erwartet, die Motivation der<br />
Teilnehmerinnen sei vornehmlich, den Partner zu<br />
Hause mit einem professionell dargebotenen<br />
Stangentanz zu überraschen, liegt falsch: Die<br />
meisten Stangentanz-Azubis landen bei der Suche<br />
nach einem originellen Fitness-Training beim<br />
Poledance. Der Nischensport ist in den USA längst<br />
Trend und hat mittlerweile auch bei uns so viele<br />
Interessentinnen gefunden, dass es in Augsburg<br />
mehrere Anbieter gibt. Selbst manche<br />
Fitnessstudios haben diesen Sport im Programm.<br />
Training mit der Bayerischen Meisterin
Die Gründerin von Pole Circus allerdings wartet mit<br />
einer besonderen Referenz auf: Hier trainiert man<br />
mit einer Bayerischen Meisterin. 2012 holte die<br />
ehemalige Mode-Designerin den Poledance-Titel<br />
nach Augsburg. „Ich habe eigentlich nur aus Spaß<br />
mitgemacht und gleich gewonnen.“<br />
Wenn sie Anfängerinnen etwas beibringt, ist Jessy<br />
die Sicherheit am wichtigsten. Denn Hochmut kommt<br />
in luftiger Höhe vor dem Fall. Dass die Frauen beim<br />
Poledance im Studio spärlich bekleidet sind, hat vor<br />
allem pragmatische Gründe: Die Haut hat einen<br />
besseren „Grip“ an der Stange als der Stoff von<br />
Kleidungsstücken. Gegen die Gefahr, abzurutschen,<br />
sorgen außerdem ein auf Körper und Hände<br />
aufgetragenes Grip-Mittel, der Anpressdruck der<br />
Oberschenkel sowie die Handmuskulatur. Häufigster<br />
Anfängerfehler: Aus Angst vor einem Sturz wird zu<br />
fest geklammert und die Handgelenke werden falsch<br />
belastet. Unter der Anleitung von Jessy und ihren<br />
drei Kolleginnen werden solche Urängste<br />
überwunden. „Mit Anfängern machen wir nichts<br />
Gefährliches und bleiben nah am Boden“, erklärt die<br />
Trainerin.<br />
Einstieg mit Schnupperkurs<br />
Auch andere Berührungsängste kann Jessy den
Interessentinnen für einen Schnupperkurs nehmen:<br />
„Manche haben Bedenken, ob sie zu unsportlich, zu<br />
alt oder zu übergewichtig seien“, verrät Jessy. All<br />
diese Sorgen sind unnötig, wie die bunte Mischung<br />
an Teilnehmerinnen beweist. Sämtliche Fitnesslevel<br />
und Gewichtsklassen sind unter den Anfängerinnen<br />
vertreten. Die älteste Kundin ist fast 50 Jahre alt.<br />
Unterschätzen sollte man den Kraftaufwand<br />
allerdings nicht. Nach der ersten Schnupperstunde<br />
seien die meisten erst mal überrascht, verrät die<br />
quirlige Frau mit der bunt gefärbten Kurzhaarfrisur.<br />
„Sie haben den Muskelkater ihres Lebens.“ Deshalb<br />
steigert die Trainerin das Niveau langsam.<br />
Das Konzept sorgt nicht nur dafür, dass die<br />
Teilnehmerinnen immer fitter werden, sondern wirkt<br />
sich laut Jessy positiv aufs Selbstbewusstsein aus.<br />
„Die kommen mit eingezogenen Schultern zur<br />
Schnupperstunde“, berichtet die ehemalige<br />
Bayerische Poledance-Meisterin. „Es macht uns als<br />
Trainern Spaß, zu beobachten, wie sie von Stunde<br />
zu Stunde immer entspannter werden.“ Poledance<br />
helfe den Frauen, sich weiblich und stark zu fühlen.<br />
Gerade junge Frauen bräuchten dieses<br />
aufmunternde Aha-Erlebnis, beobachtet Jessy. Das<br />
neue Credo der weiblichen Fitnessszene lautet:<br />
„Strong is the new thin“. Übersetzt bedeutet das: Die
moderne Idealvorstellung von sportlicher<br />
Weiblichkeit ersetzt also den Magerwahn durch den<br />
Stolz auf die eigene Kraft. Poledance trifft in dieser<br />
Hinsicht den Nerv der Zeit.<br />
Um ein letztes Klischee zu entlarven, erzählt Jessy<br />
noch das: Highheels sind bei ihr nicht Teil der<br />
üblichen Trainingsbekleidung. Wenn hochhackige<br />
Schuhe zum Einsatz kommen, dann unter dem<br />
Aspekt einer sportlichen Herausforderung, da sie<br />
das Üben der Figuren an der Stange erschweren.<br />
Donnerstag, 28. Januar 2016 Augsburger Allgemeine<br />
89<br />
Gribl fordert von Kanzlerin Merkel<br />
Begrenzung der Flüchtlingszahlen<br />
Oberbürgermeister Kurt<br />
Gribl (CSU) und andere<br />
Vertreter der Kommunen<br />
haben mit Bundeskanzlerin<br />
Angela Merkel über eine<br />
Begrenzung des Flüchtlingsstroms gesprochen.<br />
Hinterher sagte Gribl, der stellvertretender<br />
Vorsitzender des Bayerischen Städtertages und<br />
Mitglied im Präsidium des Deutschen Städtetages,<br />
ist: Bundeskanzlerin Merkel hat bestätigt, dass diese
Begrenzung notwendig ist und es nicht wie im<br />
vergangenen Jahr weitergehen kann. " Aus seiner<br />
Sicht sei für Merkel eine Grenzschließung "die letzte<br />
aller Möglichkeiten": "Sie will zunächst alle anderen<br />
Möglichkeiten ausloten, den Zustrom spürbar zu<br />
verringern". Die Bundeskanzlerin wolle im Februar<br />
eine Zwischenbilanz ziehen und dann entscheiden,<br />
wie es weiter geht<br />
Laut Gribl sei es wichtig gewesen, dass alle<br />
kommunalen Spitzenverbände über die Parteien<br />
hinweg ihre Erwartungen hinsichtlich einer klaren<br />
Begrenzung der Zahl der Flüchtlinge formulieren<br />
konnten. Außerdem hätten sie deutlich machen<br />
können, wie bedeutsam eine erhebliche finanzielle<br />
Entlastung der Städte und Gemeinden für die<br />
Bewältigung ihrer Aufgaben im Zusammenhang mit<br />
den Flüchtlingen sei.<br />
Es geht nicht nur ums Geld<br />
Die Kommunalpolitiker haben nach den Worten des<br />
Oberbürgermeisters drei Hauptargumente: Ein<br />
Punkt in der Presseerklärung ist die finanzielle<br />
Überforderung der Kommunen bei Personal,<br />
Unterkünften, Jobcenter, Kindergärten und Schulen.<br />
Und zudem: "Zweitens die gesellschaftliche<br />
Tragfähigkeit der Verteilung der Flüchtlinge in
Europa und Deutschland. Und drittens die<br />
integrative Tragfähigkeit, die nur erfolgreich sein<br />
kann, wenn sie qualitativ hochwertig erfolgt. Dies sei<br />
nur bei einer begrenzten Anzahl von Menschen zu<br />
schaffen. "<br />
Gribl sagte: „Kanzlerin Merkel hat das Problem, das<br />
die Kommunen bei den Kosten mit den Unterkünften<br />
haben, verstanden. Sie weiß, dass hier eine Lösung<br />
gefunden werden muss für Kosten, die zwischen<br />
500 und 800 Millionen Euro ausmachen. Schließlich<br />
haben wir Kommunen gegenüber dem Bund einen<br />
Schutzanspruch.“<br />
Donnerstag, 28. Januar 2016 Augsburger Allgemeine<br />
90<br />
Spritverbrauch oft höher als Hersteller-<br />
Angaben<br />
Die Autos in Deutschland<br />
verbrauchen immer weniger<br />
- das ist die gute Nachricht.<br />
Der ADAC hat nun aber<br />
herausgefunden: Ganz so<br />
gut, wie es die Zahlen erwarten lassen, ist die<br />
Stimmung bei den Autofahrern nicht. Denn sie<br />
bemerken zunehmend einen Unterschied zwischen
den Herstellerangaben zum Verbrauch und dem<br />
tatsächlichen Verbrauch.<br />
Zwar sinkt der Kraftstoffverbrauch nach EU-Norm<br />
laut ADAC seit 2007 tatsächlich - bei der Testflotte<br />
des Autoclubs um 28 Prozent. Doch beim ADAC<br />
EcoTest, bei dem beispielsweise auch Autobahnen<br />
berücksichtigt werden, liege der Wert meist über der<br />
Herstellerangabe. So seien die Herstellerangaben<br />
sogar um 35 Prozent gesunken.<br />
Donnerstag, 28. Januar 2016 Augsburger Allgemeine<br />
91<br />
Aufstand der Basis - Sorge um die<br />
Entwicklung der Freien Wähler<br />
Der Unmut in Reihen der<br />
Freien Wähler (FW) ist groß.<br />
Führende Kommunalpolitiker<br />
im Unterallgäu sehen die<br />
Entwicklung der Gruppierung<br />
mit Sorge und raten mit Nachdruck zu einer<br />
Rückbesinnung auf die ureigene Identität. Die<br />
„Uridee“ der Freien Wähler, sachbezogen und<br />
unabhängig Politik zu machen, werde durch die<br />
aktuelle Situation gefährdet, sagt der Unterallgäuer<br />
Landrat Hans-Joachim Weirather.
Otto Weikmann, Peter Senner und Reinhold Bäßler<br />
sind in Weirathers Büro im Landratsamt in<br />
Mindelheim zusammengekommen, um ihrem Ärger<br />
Luft zu machen. „Wir müssen für die Marke Freie<br />
Wähler kämpfen“, sagt der Landrat. Eine<br />
Kurskorrektur sei zwingend nötig. Doch was ist es,<br />
was die Kommunalpolitiker derart umtreibt? Viele an<br />
der Basis hätten kein Verständnis dafür, dass die<br />
Gruppierung mehr und mehr als Partei<br />
wahrgenommen werde, sagen sie. „Das schadet uns<br />
und macht es zunehmend schwerer, Leute für die<br />
Kommunalpolitik zu begeistern und geeignete<br />
Listenkandidaten für die Wahlen zu finden“, betont<br />
der Unterallgäuer FW-Kreisvorsitzende Reinhold<br />
Bäßler.<br />
Die Misere habe bereits 1997 mit der knappen<br />
Entscheidung, für den Bayerischen Landtag<br />
anzutreten, begonnen. Die Kandidaturen bei der<br />
Bundestags- und Europawahl hätten die Lage weiter<br />
zugespitzt. „Die Freien Wähler haben in Europa und<br />
im Bund nichts zu suchen“, sagt Otto Weikmann, seit<br />
30 Jahren Kreisrat und seit 19 Jahren Stadtrat in<br />
Mindelheim. Auch die Freien Wähler in Baden-<br />
Württemberg würden nicht für Landtag, Bundestag<br />
und Europa kandidieren und seien gut damit<br />
gefahren. „Wir sind keine Partei und wollen auch
keine werden“, sagt Peter Senner (Türkheim). Die<br />
Freien Wähler seien sachorientiert auf der<br />
kommunalen Ebene unterwegs, so Bäßler. Und es<br />
gebe auch keinen logischen Grund, im Landtag zu<br />
sein, ergänzt Senner. „Vielleicht haben wir uns nicht<br />
rechtzeitig und vehement genug dagegen<br />
gestemmt.“<br />
Ihre Kritik richtet sich vor allem an den Bundes- und<br />
Landesvorsitzenden Hubert Aiwanger. Es sei ein<br />
grober Fehler gewesen, die Freien Wähler in eine<br />
Bundestagskandidatur zu schicken. Aiwanger müsse<br />
„endlich kapieren“, sagt Weirather, „dass das keinen<br />
Sinn macht“. Die Unterallgäuer Kommunalpolitiker<br />
fordern deshalb einen Verzicht bei der<br />
Bundestagswahl 2017 und der Europawahl 2019.<br />
Senner legt nach: „Ja, wir fordern Aiwanger auf, die<br />
42 000 Mitglieder der Freien Wähler in Bayern<br />
darüber abstimmen zu lassen.“ Mit dem Vorstoß soll<br />
eine Diskussion an der Basis angestoßen werden,<br />
auch wenn es, wie Weirather meint, „schmerzhaft“<br />
ist.<br />
Auch Aiwanger selbst wird heftig attackiert. Die<br />
Freien Wähler würden zunehmend auf die Person<br />
ihres Vorsitzenden reduziert. Schon zu viele Politiker<br />
hätten sich dem Populismus verschrieben, sagt der<br />
Landrat. „Da brauche ich keinen Hubert Aiwanger.“
Die Freien Wähler würden inzwischen unter den<br />
„selbstdarstellerischen Auftritten“ ihres<br />
Landesvorsitzenden leiden, betont Weikmann.<br />
Aiwanger sieht die Kritik gelassen und spricht von<br />
einer „alten Debatte“. Die Freien Wähler müssten<br />
auf allen Ebenen antreten, „um ein durchgängiges<br />
Politikangebot zu haben“. Derzeit sind sie mit 19<br />
Abgeordneten im Bayerischen Landtag vertreten<br />
und stellen mit der Allgäuerin Ulrike Müller ein<br />
Mitglied im Europäischen Parlament. Bei der<br />
Bundestagswahl 2013 kamen sie auf ein Prozent der<br />
Stimmen. Aiwanger ist überzeugt: „Die Alternative<br />
für Deutschland wäre schon heute im Bundestag,<br />
wenn die Freien Wähler nicht kandidiert hätten.“ Die<br />
AfD war 2013 mit 4,8 Prozent der Stimmen knapp an<br />
der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert. Für Aiwanger,<br />
der auch Fraktionschef im Landtag ist, steht fest:<br />
„Wir dürfen uns auch bei kommenden Wahlen nicht<br />
in die Büsche schlagen.“<br />
Donnerstag, 28. Januar 2016 Augsburger Allgemeine<br />
92 National « Wirtschaft «<br />
Salzburg hat mit den prozentuell wenigsten<br />
Arbeitslosen Oberösterreich von der Spitze
vedrängt. Alle Bundesländer legen beim<br />
Vergleich zwischen Dezember 2015<br />
und 2014 zu. Der Anstieg war in Wien<br />
am stärksten.<br />
2016-01-28 13:34:16 diepresse.com<br />
93<br />
Raffl gewann mit Flyers, Grabner<br />
kassiert Niederlage mit Toronto<br />
New York – Die Philadelphia Flyers und<br />
Michael Raffl haben am Mittwoch in der NHL mit<br />
einem 4:3 nach Verlängerung beim Conference-<br />
Spitzenreiter Washington ihre Serie von drei<br />
Niederlagen beendet. Das Team des ÖEHV-<br />
Stürmers führte 2:0 und 3:2 und hatte dank eines<br />
Treffers von Jakub Voracek nach 38 Sekunden in<br />
der Verlängerung das bessere Ende für sich.<br />
Michael Grabner verlor hingegen mit Nachzügler<br />
Toronto Maple Leags gegen Tampa Bay 0:1. (APA)<br />
Mittwoch-Ergebnisse der National Hockey League<br />
(NHL): Washington Capitals - Philadelphia Flyers<br />
(mit Raffl) 3:4 n. V., Tampa Bay Lightning - Toronto<br />
Maple Leafs (mit Grabner) 1:0, Calgary Flames -<br />
Nashville Predators 1:2, Los Angeles Kings -
Colorado Avalanche 3:4.<br />
2016-01-28 13:34:49 Tiroler Tageszeitung Online<br />
94<br />
"Körperlich ausgelaugt": Wie es<br />
derzeit an den Grenzen aussieht<br />
Kurz hinter der<br />
österreichischen Grenze<br />
schlängeln sich die<br />
Fahrzeugkolonnen auf den<br />
bayerischen Autobahnen 3<br />
und 8 kilometerweit. Der Grund: Grenzkontrollen,<br />
um illegale Einwanderung zu verhindern. Der<br />
Verkehr läuft nur über eine Spur. Mit Kennerblick<br />
winken Beamte Autos und auffällig viele<br />
Kleintransporter aus Kroatien, Slowenien, Rumänien<br />
oder Bulgarien heraus. Geduld ist bei allen<br />
Autofahrern, Berufspendlern und Spediteuren<br />
gefragt, die bis zu zwei Stunden warten müssen.<br />
Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) will<br />
die Grenzkontrollen auf unbestimmte Zeit<br />
verlängern, mehrere EU-Staaten wollen dem<br />
Beispiel folgen. Sogar das Schengen-System steht<br />
auf der Kippe. Mit Blick auf die beginnenden<br />
Winterferien in sechs Bundesländern an diesem
Wochenende ist ein Chaos in Sicht, wenn<br />
Zehntausende Winterurlauber auf dem Rückweg im<br />
Stau stehen.<br />
Aber nicht nur die Autofahrer werden auf eine harte<br />
Probe gestellt: Jasmin Kleinert hat Sehnsucht nach<br />
ihren Pferden. Die 40-Jährige gehört zur<br />
Reiterstaffel der Bundespolizei in Berlin, wird aber<br />
seit Wiedereinführung der Grenzkontrollen im<br />
vergangenen Herbst immer wieder für bis zu acht<br />
Tage an die Autobahn 8 Salzburg-München<br />
geschickt. Zwölf Stunden am Stück dauert eine<br />
Schicht an der Kontrollstelle bei Piding im<br />
Berchtesgadener Land. «Ich kann nicht einmal die<br />
schöne Umgebung kennenlernen», sagt Kleinert.<br />
«Wenn ich abends ins Hotel komme, bin ich viel zu<br />
müde, um noch etwas zu unternehmen.»<br />
Seit einigen Wochen schützt zwar ein Zeltdach die<br />
Beamten an der Anschlussstelle Bad Reichenhall vor<br />
Wind und Wetter, «aber wir kommen dennoch oft<br />
krank nach Hause», berichtet die preisgekrönte<br />
Dressurreiterin über ihre Arbeit und die der<br />
Kollegen. «Wir sind körperlich ausgelaugt.»<br />
Was bringen diese Kontrollen wirklich? Flüchtlinge,<br />
die illegal über die Autobahn einreisen, werden an<br />
den Kontrollpunkten nur noch selten aufgegriffen.
Frank Koller, Sprecher der Bundespolizeiinspektion<br />
Passau nennt die Gründe: «Seit es die kontrollierte<br />
Busübergabe von Österreich nach Deutschland gibt,<br />
haben die Flüchtlinge keinen Grund mehr,<br />
Schleusern viel Geld für die Autobahnfahrt zu<br />
zahlen.» Die Schleuserkriminalität seit Einführung<br />
der Grenzkontrollen nahezu komplett eingedämmt<br />
worden. «Als taktisches Mittel ist es wichtig, und die<br />
Abschreckung ist vorhanden», betont Koller.<br />
An der Kontrollstelle an der A3 auf dem<br />
Autobahnparkplatz Rottal-Ost sind dafür bis zu 14<br />
Bundespolizisten im Einsatz, rund um die Uhr im<br />
Zwei-Schicht-Betrieb. Etwa drei Kleintransporter<br />
werden pro Stunde herausgewunken. Die Beamten<br />
lassen sich die Ausweise zeigen, in manchen Fällen<br />
gehen sie damit in einen Container, wo innerhalb<br />
kürzester Zeit eine Abfrage erfolgt. Erst wenn die<br />
Insassen oder das Fahrzeug nicht zur Fahndung<br />
ausgeschrieben sind, geht die Reise weiter. Auch<br />
Zollbeamte sind an der Kontrollstelle, sie haben<br />
einen geübten Blick für den Inhalt der Ladeflächen<br />
und Kofferräume.<br />
Es erwischt auch einen Kleinbus aus Ungarn. Er war<br />
den Beamten aufgefallen, weil er getönte Scheiben<br />
hat. Drinnen sitzen zwei junge Männer und sechs<br />
Jugendliche. Sie sind Sportschützen aus dem
ungarischen Jugend-Nationalteam und auf dem<br />
Weg zu einem internationalen Wettkampf nach<br />
München. Von Flüchtlingen keine Spur.<br />
Doch im Kofferraum liegen etwa zehn verschlossene<br />
Waffenkoffer. Die Beamten lassen jeden Koffer<br />
öffnen und geben erst nach eindringlicher<br />
Überprüfung der Luftgewehre ihr «Ok» für die<br />
Weiterfahrt. Gut eine halbe Stunde hat die Kontrolle<br />
gedauert, plus 30 Minuten Stauzeit. «Das ist schon<br />
in Ordnung. Die Kontrollen müssen gemacht<br />
werden, weil Ungarn seine Grenzen schließt», sagt<br />
der 33 Jahre alte Fahrer.<br />
Überhaupt sind die Kontrollierten nur selten genervt.<br />
Tibor fährt jede Woche mit seinem Transporter von<br />
Ungarn nach Deutschland. «Jedes Mal werde ich<br />
kontrolliert. Es ist aber notwendig, weil zu viele<br />
Flüchtlinge kommen.» Ein Pärchen in einem Auto<br />
mit bulgarischem Kennzeichen muss auf der A8<br />
warten, bis seine Papiere kontrolliert sind. «Kein<br />
Problem», sagt die junge Frau aus Rumänien , «ist<br />
normal.» Sie und ihr bulgarischer Mann wollen nach<br />
Villingen-Schwenningen in Baden-Württemberg. Sie<br />
kommen regelmäßig für Gelegenheitsjobs nach<br />
Deutschland.<br />
Donnerstag, 28. Januar 2016 Augsburger Allgemeine
95<br />
Italien: Google soll 227 Mio. Euro<br />
Steuern hinterzogen haben<br />
Rom, Mountain View – Der<br />
US-Internetriese Google ist<br />
wegen<br />
vermuteter<br />
Steuerhinterziehung ins<br />
Visier der italienischen Justiz<br />
geraten. Die Mailänder<br />
Staatsanwalt wirft dem Konzern die Hinterziehung<br />
von 227 Mio. Euro vor, wie die römische<br />
Tageszeitung „La Repubblica“ berichtet. Google<br />
habe seinen Steuersitz nach Irland verlegt, um die<br />
Steuern in Italien zu umgehen.<br />
Zuletzt hatten die italienischen Steuerbehörden<br />
bereits Apple im Fokus. Daraufhin entschied sich der<br />
Computerkonzern zur Zahlung von 318 Mio. Euro,<br />
um die Steuerangelegenheiten zu regeln. Das<br />
Ermittlungsverfahren der Justiz wird zwar vorerst<br />
nicht eingestellt, die Einigung mit der Steuerbehörde<br />
dürfte sich aber positiv darauf auswirken. (APA)<br />
2016-01-28 13:19:53 Tiroler Tageszeitung Online
96<br />
Lawinen: Situation in Tiroler<br />
Tourengebieten bleibt heikel<br />
Innsbruck – Die<br />
Lawinensituation in den<br />
Tiroler Tourengebieten bleibt<br />
„verbreitet heikel“. Laut<br />
Angaben der Experten des<br />
Landes vom Donnerstag geht die Hauptgefahr<br />
unverändert vom schlechten Aufbau der<br />
Altschneedecke aus. In den inneralpinen<br />
Tourengebieten entspreche die<br />
Auslösewahrscheinlichkeit teilweise auch der Stufe<br />
„4“, die große Gefahr bedeutet.<br />
Lawinen ließen sich aufgrund der meist zu geringen<br />
Überdeckung bodennaher Schwachschichten<br />
vielfach schon bei geringer Zusatzbelastung<br />
auslösen. Gefahrenstellen waren in Steilhängen<br />
oberhalb von etwa 2.000 Metern zu finden,<br />
bevorzugt in den Richtungen West über Nord bis<br />
Ost, so die Experten.<br />
Vorsichtig zu beurteilen waren auch die Übergänge<br />
von viel zu wenig Schnee, hieß es. Unterhalb von<br />
rund 2.400 Metern seien vereinzelt<br />
Selbstauslösungen von Feuchtschneelawinen und
Gleitschneelawinen möglich. Auch die kommenden<br />
Tage rechneten die Experten oberhalb von 2.000<br />
Metern gebietsweise mit erheblicher Lawinengefahr.<br />
2016-01-28 13:20:01 Tiroler Tageszeitung Online<br />
97<br />
Tiroler Mittelstand will investieren und<br />
einstellen<br />
Innsbruck, Wien – Die Tiroler<br />
Klein-<br />
und<br />
Mittelunternehmen (KMU)<br />
blicken relativ optimistisch in<br />
die Zukunft. Der<br />
Geschäftsklimaindex liegt<br />
weit über dem Bundesschnitt. Im Allgemeinen ist der<br />
Index jedoch im negativen Bereich. Das ergab der<br />
Mittelstandsbarometer des Wirtschaftsberaters EY<br />
(Ernst & Young). Obwohl die Tiroler KMU bei<br />
Konjunkturprognosen pessimistisch seien, bleibe<br />
das Vertrauen in das eigene Unternehmen dennoch<br />
groß, so auch in Restösterreich. „Die Unternehmen<br />
haben viel Selbstvertrauen und Zuversicht ins<br />
eigene Unternehmen“, sagt Erich Lehner,<br />
verantwortlich für den Mittelstand bei EY. Dies sei<br />
aber schon in den vergangenen zehn Jahren so<br />
gewesen. Ihre größte Sorge bleibe aber die
schwache Wirtschaftsentwicklung. Der Steuerreform<br />
stellen sie kein gutes Zeugnis aus, sehen aber keine<br />
großen Auswirkungen auf das eigene Unternehmen.<br />
Dennoch pochen die Betriebe auf weitere<br />
Entlastungen.<br />
Im regionalen Vergleich offenbart die EY-Analyse ein<br />
Ost-West-Gefälle. Die aktuelle Geschäftslage<br />
bewerten die Vorarlberger Betriebe demnach am<br />
besten, auf Rang drei befinden sich die Tiroler. Auf<br />
die Frage, wie sich die Geschäftslage in den<br />
kommenden sechs Monaten entwickeln werde,<br />
erwarten 38 Prozent der Tiroler Unternehmen eine<br />
Verbesserung, 54 Prozent glauben, dass die<br />
Geschäftslage gleich bleiben wird, und neun Prozent<br />
rechnen mit einer Verschlechterung. Im<br />
Bundesschnitt rechnen lediglich 32 Prozent mit einer<br />
Verbesserung, dafür aber acht Prozent mit einer<br />
Verschlechterung. Die allgemeine Wirtschaftslage<br />
sehen sowohl die Tiroler als auch die Betriebe<br />
österreichweit deutlich negativer. Dennoch planen<br />
KMU in Tirol, mehr Geld in Ausrüstung, Maschinen<br />
oder Bauten zu investieren. Hier befindet sich Tirol<br />
im Bundesländer-Ranking auf der Spitzenposition.<br />
Auch bei der Beschäftigungsentwicklung befinden<br />
sich die Tiroler Unternehmen auf Rang eins. 33<br />
Prozent der Tiroler Betriebe (23 % im Bundesschnitt)
wollen künftig Mitarbeiter einstellen, 59 % rechnen<br />
mit gleich bleibender Mitarbeiterzahl und nur acht<br />
Prozent rechnen mit weniger Beschäftigten in ihren<br />
Betrieben. Im Gegensatz zu Restösterreich haben<br />
die Tiroler KMU keine Probleme, Fachkräfte zu<br />
finden. EY hat die Unternehmen auch gefragt, ob sie<br />
Flüchtlingen Arbeit geben würden. Eine große<br />
Mehrheit von 75 % der Tiroler Betriebe würde<br />
Flüchtlinge beschäftigen, 25 % hingegen nicht. (sas)<br />
2016-01-28 13:20:11 Tiroler Tageszeitung Online<br />
98<br />
Nahverkehr: Wie die Stadtwerke die<br />
Tarife umkrempeln wollen<br />
Die Stadtwerke wollen das<br />
Tarifsystem mit den bisher<br />
zwei Zonen im Stadtgebiet<br />
neu gestalten. Künftig soll es<br />
bei Einzelfahrausweisen nur<br />
noch eine Zone geben, für die man Preisstufe 2<br />
(2,70 Euro) bezahlen muss. Weil die günstige<br />
Innenzone 10 (1,35 Euro), die grob gesagt einen<br />
2,5-Kilometer-Radius um den Königsplatz bildet,<br />
wegfällt, werden Fahrten mit Einzelfahrschein somit<br />
im Durchschnitt teuer. Die Regelung soll auch für<br />
Streifenkarten gelten, die künftig übrigens zehn statt
neun Streifen haben sollen. Die Änderungen sind<br />
noch nicht beschlossen und könnten Ende 2017 in<br />
Kraft treten. Das Ziel ist es, künftig mehr Fahrgäste<br />
in Richtung eines Abos zu lenken.<br />
Dafür sind neue Angebote geplant. Das bereits<br />
bestehende 9-Uhr-Sparabo soll zu einem<br />
„Kampfpreis“ von umgerechnet unter 30 Euro pro<br />
Monat angeboten werden und dafür nach der<br />
Hauptverkehrszeit am Morgen ab 9 Uhr Mobilität im<br />
ganzen Stadtgebiet bieten. Aktuell bezahlt man<br />
dafür zehn Euro mehr. Fahrgäste, dieses Abo in<br />
Preisstufe 1 haben, zahlen künftig drei Euro mehr,<br />
können aber im ganzen Stadtgebiet fahren.<br />
Neu: Kurzstreckenticket<br />
Bei den Einzelfahrscheinen ist zudem ein<br />
Kurzstreckenticket (1,40 Euro) geplant, mit dem man<br />
vier Haltestellen weit fahren kann. Auch auf der<br />
Streifenkarte würde ein gestempelter Streifen zu<br />
einer Fahrt über vier Haltestellen berechtigen. So<br />
soll der Wegfall der Preisstufe 1 kompensiert<br />
werden. Insgesamt gebe es deutlich mehr<br />
Pluspunkte als Härten, wirbt Stadtwerke-<br />
Geschäftsführer Walter Casazza.<br />
Bei dem Stadtwerkepapier handelt es sich um einen
Vorschlag, wie der innerstädtische Nahverkehr im<br />
Rahmen der anstehenden Tarifreform im<br />
Verkehrsverbund AVV neu geregelt werden könnte.<br />
Sie soll bis Ende 2017 kommen. Allerdings ist der<br />
Vorschlag mit den Parteien in Augsburg abgestimmt.<br />
Auch Fahrgastverbände wurden im Vorfeld gehört.<br />
Casazza geht von einer Steigerung der<br />
Fahrgastzahlen um rund fünf Prozent durch die<br />
Tarifreform aus. Es sei nötig, das Thema<br />
anzupacken. Denn sowohl bei den Stadtwerken als<br />
auch im ganzen Verbundgebiet sinkt die Zahl der<br />
Abos trotz steigender Fahrgastzahlen. Abos sind<br />
gleichzeitig aus Sicht der Verkehrsunternehmen die<br />
verlässlichste Einnahmequelle und<br />
Fahrgastgaranten.<br />
Fahrpreise sehr ungleich<br />
Als Problem haben Stadtwerke und AVV<br />
ausgemacht, dass die Einzelfahrausweise teilweise<br />
zu billig sind. Für 1,35 Euro in Preisstufe 1 im<br />
Extremfall eine Entfernung von zehn Kilometern<br />
fahren zu dürfen, sei ein „Dumpingpreis“, so Walter<br />
Casazza. Gleichzeitig kann für drei Kilometer lange<br />
Fahrten schon die teurere Preisstufe 2 fällig werden,<br />
wenn man eine Zonengrenze überfährt.<br />
Im AVV-Gebiet kann die Kluft noch größer sein. Je
nach Verlauf bezahlt man bei dem Tarifsystem mit<br />
den konzentrischen Zonenkreisen rund um<br />
Augsburg für eine Fahrstrecke von 23 Kilometern<br />
zwischen 1,35 und 9,20 Euro. „Das wird nicht als<br />
gerecht wahrgenommen“, sagt AVV-Chef Olaf von<br />
Hoerschelmann.<br />
Allerdings haben die Augsburger ohnehin ein<br />
Problem mit den Fahrpreisen. Sie werden – das<br />
ergeben Kundenumfragen regelmäßig – als zu teuer<br />
wahrgenommen. Im Vergleich mit anderen Städten,<br />
sagt Stadtwerke-Unternehmensberater Gerhard<br />
Probst, sei das objektiv aber nicht richtig.<br />
Im Abo-Bereich für Pendler, die vor 9 Uhr unterwegs<br />
sein müssen, soll sich wenig ändern. Das Umwelt-<br />
Abo bleibt in seiner Form als Umwelt-Abo-Plus mit<br />
den Zonen 10 und 20 bestehen. Laut Casazza<br />
würden die Einnahmen bei dem vorgeschlagenen<br />
Tarifmodell mit knapp 40 Millionen Euro jährlich in<br />
etwa gleich bleiben.<br />
Grünen begrüßen Pläne<br />
Die Grünen, die schon vor Jahren ein 365-Euro-<br />
Jahresticket nach Wiener Vorbild gefordert hatten,<br />
begrüßen die Reformvorschläge trotz der 9-Uhr-<br />
Einschränkung. Es sei ein Schritt in die richtige
Richtung, so Stadträtin Stephanie Schuhknecht.<br />
Finanzbürgermeisterin Eva Weber (CSU) erteilt<br />
Überlegungen in Richtung eines solchen Tickets,<br />
das ohne tageszeitliche Einschränkung nutzbar<br />
wäre, eine klare Absage. „Auch wenn es<br />
wünschenswert ist, kann die Stadt dafür kein Geld<br />
aufbringen.“ Eine Diskussion darüber wäre<br />
Augenwischerei.<br />
Auch im Schülerverkehr sind neue Angebote in<br />
Planung, wenn auch noch nicht spruchreif. Offenbar<br />
sollen Schülerabos günstiger werden. Zumindest als<br />
Ziel wird politisch gefordert, dass die Drei-Kilometer-<br />
Grenze wegfällt (Mindestentfernung von der<br />
Wohnung zur Schule, damit es Anspruch auf ein<br />
bezuschusstes Ticket gibt). Eva Weber betont, dass<br />
man bei diesem Thema in Gesprächen stecke und<br />
noch keinerlei Versprechungen machen könne.<br />
»Kommentar<br />
Donnerstag, 28. Januar 2016 Augsburger Allgemeine<br />
99 Mit den Fingern zu den Zehen<br />
Von Sabine Strobl<br />
Innsbruck – „ Unser Alltag ist voller Anleitungen zum<br />
Nichtstun, also muss man bewusst aktiv werden“,
eobachtet Elmar Kornexl,<br />
emeritierter<br />
Sportwissenschafter an der<br />
Uni Innsbruck. Als Trainer<br />
motiviert er wöchentlich auch<br />
Menschen zwischen 60 und<br />
90, ihren Körper<br />
geschmeidig zu halten.<br />
Viel Bewegung und Gymnastik helfen nicht nur<br />
dabei, den Körper motorisch funktionstüchtig zu<br />
halten, sondern tragen zu sozialer Aktivität und<br />
seelischem Wohlbefinden bei. Bis ins Seniorenalter<br />
nimmt die Muskulatur um 30 Prozent ab.<br />
Haltungsschäden verursachen Schmerzen.<br />
Vor allem unsere Schwachstellen, Wirbelsäule und<br />
Gelenke verlangen mehr Aufmerksamkeit. „Wir<br />
haben im Alter die Tendenz zum Rundrücken. Das<br />
ist ein natürlicher Prozess“, erklärt Kornexl. In der<br />
Folge kommen oft Probleme im Nackenbereich<br />
hinzu. Eine Maßnahme ist, die gesamte Muskulatur<br />
um die Brustwirbelsäule zu kräftigen. So kann man<br />
sich leichter gerade halten. Neben der Wirbelsäule<br />
heißt es auch Arm- und Beinmuskeln zu dehnen und<br />
zu kräftigen. Gymnastik stärkt das Gleichgewicht,<br />
das wie elastische Muskeln ein wichtiger<br />
Verletzungsschutz ist.
Pilates klingt moderner als Haltungsgymnastik.<br />
Unabhängig vom Namen der Fitnessstunde sollten<br />
sich Interessierte anschauen, ob sie etwas gegen<br />
Schwachstellen (wie z. B. Wirbelsäule) anbietet. Der<br />
Sportwissenschafter bedauert, dass viele ältere<br />
Menschen Angst vor einer Blamage haben. Die<br />
Sorge sei unbegründet. „Fast alle älteren Menschen<br />
haben mit der Zeit Einschränkungen, gegen die man<br />
aber präventiv und therapeutisch etwas machen<br />
kann.“ Umso mehr ist ein Angebot der Sportvereine<br />
und Gemeinden gefragt. „Die Institutionen müssten<br />
sich dieser Aufgabe viel mehr öffnen.“<br />
Männer und Frauen haben meist verschiedene<br />
Beweggründe für die körperliche Betätigung.<br />
Männer stellen sich gerne auf dem Rad und bei der<br />
Skitour einem Leistungscheck. Doch für das Dehnen<br />
und Kräftigen der Problemzonen reicht dieser Sport<br />
nicht aus. Frauen sind oft gesundheitsbewusster.<br />
Bei der Gymnastik zeigt sich, dass Frauen im<br />
Seniorenalter zwar kraftmäßig das Nachsehen<br />
haben, doch dafür mit einer besseren Koordination<br />
und Gelenkigkeit aufwarten. Gymnastik zu Hause sei<br />
allerdings meist zu einseitig, schließe nicht den<br />
ganzen Körper ein. Kornexl rät daher für den Anfang<br />
zu einem Kurs, zu dem man mit Partnerin, Partner<br />
oder Freunden regelmäßig hingeht.
2016-01-28 13:20:27 Tiroler Tageszeitung Online<br />
100<br />
Rapid will seinen Kapitän halten,<br />
Tier-Orakel für WM „verpflichtet“<br />
In Zirl fand gestern das<br />
Bürgermeister-<br />
Vernetzungsprojekt zur<br />
Flüchtlingskrise seinen<br />
vorläufigen...<br />
Die schwedische Regierung plant die Ausweisung<br />
von bis zu 80.000 abgelehnten Asylbewerbern. Die<br />
Behörden hätten bereits entsprechende<br />
Anweisungen erhalten, C...<br />
FPÖ-Chef HC Strache präsentierte heute den<br />
blauen Kandidaten für die Bundespräsidentenwahl.<br />
Und es ist der Dritte Nationalratspräsident Norbert<br />
Hofer.<br />
Zwischen Mausefalle und Weißwurst-Party, von<br />
Abfahrts-Action bis VIP-Ansturm - die 76.<br />
Hahnenkammrennen in Kitzbühel versprechen ein<br />
Spektakel auf und abseit...<br />
In 278 Tiroler Gemeinden wird am 28. Februar
gewählt, neben den 278 Bürgermeistern auch rund<br />
3650 Gemeinderäte. Die Bürgermeister direkt, die<br />
Gemeinderäte vi...<br />
Fehlkauf vermeiden, vorher informieren.<br />
Rezensionen zu den aktuellsten Spielen regelmäßig<br />
auf TT Online.<br />
Von der Ski- bis zur Bergtour, von der Mountainbike-<br />
Runde bis zur Kletterpartie: Für die wöchentlichen<br />
Tourentipps in der TT sind die Redakteure immer<br />
aktuel...<br />
Am ungünstigsten ist die Lawinensituation in den<br />
inneralpinen Tourengebieten. Hier entspricht die...<br />
In Zirl fand gestern das Bürgermeister-<br />
Vernetzungsprojekt zur Flüchtlingskrise seinen<br />
vorläufigen Abschluss. Flüchtlingskoordinator<br />
Christian Konrad fand dab...<br />
Mehrere Europäer haben sich in Amerika schon mit<br />
dem Zika-Virus angesteckt. Der Überträger wurde<br />
auch in Österreich entdeckt.<br />
Nur 77 negative Naturschutzbescheide wurden 2013<br />
und 2014 erlassen. Landesumweltanwalt Johannes<br />
K...
Die schwedische Regierung plant die Ausweisung<br />
von bis zu 80.000 abgelehnten Asylbewerbern. Die<br />
Behörden hätten bereits entsprechende<br />
Anweisungen erhalten, C...<br />
FPÖ-Chef HC Strache präsentierte heute den<br />
blauen Kandidaten für die Bundespräsidentenwahl.<br />
Und es ist der Dritte Nationalratspräsident Norbert<br />
Hofer.<br />
In 278 Tiroler Gemeinden wird am 28. Februar<br />
gewählt, neben den 278 Bürgermeistern auch rund<br />
3650 Gemeinderäte. Die Bürgermeister direkt, die<br />
Gemeinderäte vi...<br />
Ab Februar steigen in den USA die traditionellen<br />
Vorwahlen, bei denen Demokraten und<br />
Republikaner jeweils einen Kandidaten für die<br />
Präsidentschaft küren. Ern...<br />
Die ersten VW-Fahrer erhalten in den kommenden<br />
Tagen Rückruf-Post. Rund 33.000 Tiroler müssen<br />
mit...<br />
Wer schon in Zahlungsschwierigkeiten ist, wird laut<br />
der Untersuchung der Arbeitkammer nochmals<br />
bestraft.<br />
Nach Konkurs der Südtiroler Projektbetreiber bietet
Gericht die Fläche zum Kauf an. Ein Interessent ist<br />
ein Berliner Immobilienunternehmer.<br />
In Zirl fand gestern das Bürgermeister-<br />
Vernetzungsprojekt zur Flüchtlingskrise seinen<br />
vorläufigen...<br />
Am ungünstigsten ist die Lawinensituation in den<br />
inneralpinen Tourengebieten. Hier entspricht die<br />
Auslösewahrscheinlichkeit teilweise Stufe 4.<br />
Die Tiroler Polizei wird durchschnittlich pro Tag zu<br />
zehn Einbrüchen gerufen. Bei den Tätern liegen<br />
derzeit vor allem Wohnungen im Trend,<br />
Gewerbebetriebe sin...<br />
Erstmals seit seinem folgenschweren Sturz beim<br />
Einfliegen am Kulm meldete sich ÖSV-Skispringer<br />
Lu...<br />
Die Serie der schweren Verletzungen im Skiweltcup<br />
hält an. Beim Riesentorlauf-Training im Allgäu<br />
stürzte US-Superstar Ted Ligety und zog sich dabei<br />
einen Kre...<br />
Mit dem Jahreswechsel hat auch der Fußball-<br />
Transfermarkt seine Pforten wieder geöffnet. Bis<br />
zum 31. Jänner haben die Vereine hierzulande und<br />
in den internati...
Erstmals qualifizierte sich Österreichs Fußball-Team<br />
aus eigener Kraft für eine EM. Wir begleiten Alaba,<br />
Arnautovic und Co. nach Frankreich. Mit uns sind<br />
Sie...<br />
Die Bundesliga jagt Meister Salzburg. Rapid und<br />
Austria sind die heißesten Konkurrenten der Bullen<br />
um den Titel. Auch im Tabellenkeller wird wieder bis<br />
zum S...<br />
Witzig, atemberaubend, kurios, sensationell - wir<br />
haben in dieser Rubrik die besten Sportvideos für<br />
Sie zusammengetragen. Viel Spaß beim Anschauen!<br />
Bei allen wichtigen Fußball-Spielen dieser Welt darf<br />
ein subjektiver Beobachter nicht fehlen. Der TT.com-<br />
Live-Ticker schaute den Kickern immer ganz genau<br />
auf...<br />
Seine besten Freunde überraschten die<br />
Neuseeländer Benjamin und Aaliyah bei ihrer<br />
Hochzeit mit ei...<br />
Mehrere Europäer haben sich in Amerika schon mit<br />
dem Zika-Virus angesteckt. Der Überträger wurde<br />
auch in Österreich entdeckt.<br />
Es reden zwar alle über Bewegung, doch gerade für<br />
Menschen im Seniorenalter mangelt es an Angebot
und Anreiz. Was regelmäßige Gymnastik der<br />
Gesundheit bringt...<br />
Von der Ski- bis zur Bergtour, von der Mountainbike-<br />
Runde bis zur Kletterpartie: Für die wöchentlichen<br />
Tourentipps in der TT sind die Redakteure immer<br />
aktuel...<br />
Sie sind spaßig, berührend, aufregend und<br />
begeistern Millionen von Menschen im Netz: TT.com<br />
zeigt Ihnen Video-Highlights, die Sie nicht verpassen<br />
dürfen.<br />
Fehlkauf vermeiden, vorher informieren.<br />
Rezensionen zu den aktuellsten Spielen regelmäßig<br />
auf TT Online.<br />
Interviews, Porträts, Album-Kritiken: In der Rubrik<br />
Soundstube Tirol stellen wir lokale Künstler und<br />
Bands vor. Aber auch Neuigkeiten aus der Tiroler<br />
Musiksz...<br />
Die WohnTTräume-Gewinnspiel-Teilnehmer dürfen<br />
sich im Februar wieder auf einen 500-Euro-<br />
Gutschein...<br />
Termin: 01.08. - 15.08.2016<br />
Sonntag, 7. Februar 2016, ab 12:30 Uhr,
Olympiaworld Innsbruck<br />
© APA<br />
Rapid-Kapitän Steffen Hofmann.<br />
Möglicher Finalgegner von Juve wäre der AC Milan,<br />
der im anderen Halbfinal-Hinspiel gegen den<br />
Drittligisten Alessandr...<br />
Der FC Wacker überraschte mit einem dürftigen 1:1<br />
gegen Westligist Schwaz.<br />
Die Citizens bezwangen den FC Everton mit einem<br />
Gesamtscore von 4:3. Das Finale gegen Liverpool<br />
steigt am 28. Februar.<br />
Der FC Liverpool steht nach einem Sieg nach<br />
Elfmeterschießen über Stoke City im Finale des<br />
englischen Ligapokals.<br />
2016-01-28 13:20:33 Tiroler Tageszeitung Online<br />
101<br />
Airbag des Lawinentoten schaute<br />
aus Schnee hervor<br />
Fügenberg – Kein gutes Ende nahm die Suchaktion<br />
Dienstagabend in Hochfügen. Noch in der Nacht<br />
wurde der vermisste Skitourengeher in einem
Lawinenkegel entdeckt, doch<br />
für den 61-Jährigen kam<br />
jede Hilfe zu spät. Geborgen<br />
werden konnte der Tote<br />
jedoch erst gestern in der<br />
Früh.<br />
Der Einheimische war am Vormittag von zuhause zu<br />
einer Skitour mit unbekanntem Ziel gestartet. Als er<br />
bis zum Nachmittag nicht wieder zurückgekehrt und<br />
auch telefonisch nicht erreichbar war, verständigten<br />
die Angehörigen die Leitstelle.<br />
Daraufhin machten sich vier Trupps bestehend aus<br />
den Bergrettungen von Kaltenbach, Zell am Ziller<br />
und Jenbach sowie aus Alpinpolizisten, der<br />
Feuerwehr Fügen und Lawinensuchhunden auf den<br />
Weg. Unterstützt wurden sie von einem<br />
Polizeihubschrau- ber mit Wärmebildkamera.<br />
Gegen 22.20 Uhr schließlich entdeckte Alpinpolizist<br />
Florian Bauernfeind eine Spur auf der Nordseite des<br />
Rosskopfes in Hochfügen. Er aktivierte das<br />
Lawinenverschüttetensuchgerät und bekam gleich<br />
ein Signal. „Der Hubschrauber hat mich abgesetzt<br />
und ich konnte die Person dann schnell orten und<br />
ausgraben“, berichtet Bauernfeind. Nicht zuletzt<br />
auch deshalb, weil der Lawinenairbag aus dem
Schnee ragte. Der Kopf allerdings war tief im<br />
Schnee vergraben, der 61-Jährige tot. „Wäre der<br />
Mann in Begleitung gewesen, hätte er<br />
wahrscheinlich eine gute Chance gehabt zu<br />
überleben“, vermutet Bauernfeind.<br />
Um nicht noch mehr Retter in der heiklen<br />
Lawinensituation zu gefährden, wurde die Bergung<br />
der Leiche dann auf den nächsten Tag verschoben.<br />
Denn während der Suche war plötzlich ein<br />
Schneebrett abgegangen und hatte einen Bergretter<br />
der Ortsstelle Kaltenbach verschüttet. Seine<br />
Kollegen konnten ihn aber schnell bergen. „Ihm geht<br />
es gesundheitlich gut“, gab Ortsstellenleiter Andreas<br />
Wierer gestern Entwarnung. (sta)<br />
2016-01-28 13:20:35 Tiroler Tageszeitung Online<br />
102<br />
Grabbelkiste Hamburg: Der Exodus<br />
der HSV-Handballer<br />
Die Fans hielten den HSV-<br />
Handballern bis zuletzt die<br />
Treue. Nachdem sich der<br />
insolvente Club vom<br />
Spielbetrieb in der Handball-
Bundesliga abgemeldet hat, müssen sie nun<br />
zuschauen, wie sich die Spieler des Champions-<br />
League-Siegers von 2013 in alle Winde verstreuen.<br />
HSV-Trainer Michael Biegler hatte bereits Ende<br />
Dezember mitgeteilt, dass er auf die Option zur<br />
Verlängerung seines bis Sommer datierten Vertrags<br />
verzichtet. Seinen "Zweitjob" als Nationaltrainer<br />
Polens ist der 54-Jährige nun ebenfalls los. Nach<br />
dem verpassten Halbfinaleinzug Polens bei der<br />
Europameisterschaft im eigenen Land trat Biegler<br />
zurück. Vorab hatte er schon angekündigt, nach der<br />
EM Entwicklungshilfe in Uganda leisten zu wollen.<br />
Als erster Spieler geht Adrian Pfahl von Bord. Nur<br />
wenige Tage nachdem der HSV den<br />
Insolvenzantrag eingereicht hat, macht der<br />
Nationalspieler von seinem Sonderkündigungsrecht<br />
Gebrauch. Seit Januar steht er bei Bundesligist<br />
FrischAuf Göppingen unter Vertrag.<br />
Auch Torhüter Jens Vortmann zieht angesichts der<br />
unsicheren Situation in Hamburg zum Jahresende<br />
einen Schlussstrich. Der 28-Jährige wechselt am 1.<br />
Januar zum SC DHfK Leipzig. Mit dem Bundesliga-<br />
Aufsteiger aus Sachsen hatte er schon im Sommer<br />
über einen Transfer verhandelt.
Anfang Januar packt der Nächste seine Koffer:<br />
Kreisläufer Ilija Brozovic (M.) muss nicht zweimal<br />
überlegen, als der THW Kiel anfragt. Der<br />
Rekordmeister sucht händeringend nach Ersatz für<br />
Patrick Wiencek und Rene Toft Hansen, die beide<br />
einen Kreuzbandriss erlitten.<br />
Nach der Eröffnung des Insolvenzverfahrens am 15.<br />
Januar und dem Lizenzentzug am 20. Januar geht<br />
es dann Schlag auf Schlag. In Johannes Bitter<br />
quittiert die erste HSV-Vereinsikone den Dienst. Den<br />
Weltmeister von 2007 zieht es mit 33 Jahren in den<br />
Süden, er verstärkt Aufsteiger TVB Stuttgart.<br />
Alexander Feld (r.) scheut sich nicht vor dem Gang<br />
in eine niedrigere Liga. Der 22 Jahre alte<br />
Rückraumspieler nimmt eine Offerte des<br />
Zweitligisten Bayer Dormagen an.<br />
Spielmacher Allan Damgaard flüchtet zurück in die<br />
Heimat. Der Däne schließt<br />
sich dem Erstligadritten Bjerringbro-Silkeborg<br />
Handball an.<br />
Einer, dem in Hamburg eine große Zukunft<br />
vorausgesagt wurde, hofft nun anderswo auf den<br />
Durchbruch. Bundesligist Bergischer HC sichert sich<br />
die Dienste des polnischen Toptalents Maciej
Majdzinski. Der 19-Jährige war erst im vergangenen<br />
Sommer an die Elbe gewechselt.<br />
Auch Matthias Flohr (l.), seit 2004 im HSV-Trikot,<br />
sucht schweren Herzens das Weite. Der<br />
Rekordspieler des HSV hat sowohl die schweren<br />
Anfangsjahre als auch die großen Erfolge miterlebt.<br />
Nach einer komplizierten Fußverletzung war er erst<br />
Mitte Januar wieder ins Training eingestiegen. Kurz<br />
darauf gibt der 33-Jährige seinen Wechsel zum<br />
dänischen Erstligisten Skjern Handbold bekannt.<br />
Auch der dritte HSV-Torwart findet einen neuen<br />
Arbeitgeber. Justin Rundt (r.) wechselt zum<br />
Zweitligisten SV Henstedt-Ulzburg, für den er bereits<br />
ein Zweitspielrecht hatte.<br />
Als zehnter HSV-Spieler streicht Kevin Schmidt die<br />
Segel. Der 27 Jahre alte Linksaußen, der eigentlich<br />
erst im Sommer zum VfL Gummersbach wechseln<br />
wollte, findet schon ein halbes Jahr früher eine neue<br />
sportliche Heimat beim Traditionsverein.<br />
"Enttäuscht, stinksauer, traurig, fassungslos" ist<br />
Hans Lindberg. Der 34 Jahre alte Torjäger muss<br />
sich nach neun Jahren an der Elbe noch einmal<br />
einen neuen Verein suchen. Der dänische<br />
Rechtsaußen ist immer noch begehrt. Mit den
Füchsen Berlin schließt er sogar einen langfristigen<br />
Vertrag bis 2019.<br />
Auch Tom Wetzel ist ein interessanter Spieler aus<br />
der Konkursmasse des HSV. Obwohl er gerade erst<br />
von einem Muskelbündelriss genesen ist, schnappt<br />
sich TuS N-Lübbecke den in Rostock geborenen<br />
Rückraumspieler. Er wird nicht der Letzte gewesen<br />
sein, der Hamburg verlässt.<br />
Der insolvente HSV Hamburg hat seine Handball-<br />
Mannschaft wie erwartet aus der Bundesliga<br />
abgemeldet. Sämtliche Spiele der Hamburger in<br />
dieser Saison werden annulliert.<br />
mehr<br />
Das war das Aufgebot des Handball-Bundesligisten<br />
vor der Insolvenz - ein Überblick.<br />
Bildergalerie<br />
1999 gegründet, 2011 Meister und 2013<br />
Champions-League-Sieger, ein Jahr später finanziell<br />
am Boden und 2015 insolvent: Die bewegendsten<br />
Momente in der Historie des HSV Hamburg in<br />
Bildern.<br />
Bildergalerie
Mehr als zehn Jahre waren die HSV-Handballer auf<br />
die Zuwendungen von Andreas Rudolph<br />
angewiesen. Diese Abhängigkeit wurde ihnen nun<br />
zum Verhängnis. Doch der HSV ist längst kein<br />
Einzelfall.<br />
mehr<br />
2016-01-28 13:21:00 NDR<br />
103<br />
Neue Ziele der Handballer: EM-<br />
Medaille und WM-Quali<br />
Damit würde die deutsche<br />
Mannschaft die Playoffs<br />
zwischen dem 10. und 16.<br />
Juni umgehen. «Das wäre<br />
natürlich ein Traum. Das<br />
würde uns helfen, das Thema Regeneration und<br />
Planung zu meistern», sagte DHB-Vizepräsident Bob<br />
Hanning. Die ersten drei Mannschaften bei der EM<br />
qualifizieren sich für die kommende WM. Sollte<br />
Deutschland sogar den Titel holen, wäre das Team<br />
bei den Olympischen Spielen im Rio dabei. Nach<br />
derzeitigem muss die DHB--Auswahl noch<br />
ein Qualifikations-Turnier bestreiten. (dpa)
Homepage EM<br />
Donnerstag, 28. Januar 2016 Augsburger Allgemeine<br />
104<br />
Weltwissen Musik: Schuberts<br />
"Forellenquintett"<br />
28.01.2016 | 15:55 Uhr<br />
Konzerte zum Nachhören<br />
Jazz-CD-Tipps<br />
Klassik-CD-Tipps<br />
Pop- und Rock-CDs<br />
Jenseits der Charts<br />
28.01.2016 15:50 Uhr NDR<br />
Dieses Thema im<br />
Programm:<br />
NDR Info |<br />
Welt-Wissen |
105<br />
Dominik Kohr: "Das Vertrauen des<br />
Trainers macht mich stolz"<br />
Sie sind Stammspieler beim<br />
FCA, aber für die U21 haben<br />
Sie noch keine Einladung<br />
bekommen.<br />
Kohr: Es gibt in Deutschland<br />
einfach viele junge Talente auf meiner Position wie<br />
Julian Weigl, Joshua Kimmich oder Maximilian<br />
Arnold. Ich will mich über den Verein zeigen und<br />
dann wird man sehen.<br />
Wie lautet Ihre Zwischenbilanz der bisherigen<br />
Saison?<br />
Kohr: Mit meinen Einsatzzeiten bin ich zufrieden.<br />
Das Vertrauen des Trainers macht mich schon ein<br />
wenig stolz.<br />
Es fällt auf, dass Sie auf dem Platz immer mehr<br />
Präsenz zeigen…<br />
Kohr: Ich habe jetzt 57 Bundesligaspiele, und mit<br />
jedem Spiel wächst natürlich das Selbstvertrauen.<br />
Man spielt immer häufiger auf so einem hohen<br />
Niveau. Im Training werden Fehler nicht gleich so
estraft wie im Spiel. Man muss sich immer ans<br />
Limit pushen. Jetzt versuche ich, nicht nur den<br />
einfachen Ball zu spielen, sondern mir auch was<br />
zuzutrauen.<br />
Nur mit dem Toreschießen hapert es noch ein<br />
bisschen. In Berlin waren Sie nahe dran…<br />
Kohr: Der Ball ist aufgetitscht, damit war er schwer<br />
zu nehmen. Ich war froh, dass ich ihn mit links noch<br />
auf das Tor gebracht habe. Für mich persönlich ist<br />
es aber auch einfach wichtig, dass ich diese<br />
Abschlusssituationen bekomme.<br />
Sie haben in Augsburg einen langfristigen Vertrag<br />
bis 2019 unterschrieben. Warum?<br />
Kohr: Die Ausleihe war der richtige Schritt, und im<br />
Sommer habe ich gesehen, dass ich hier die<br />
besseren Chancen habe. Ich bin froh, dass ich mich<br />
langfristig für den FCA entschieden habe.<br />
Was macht den FCA für junge Spieler so attraktiv?<br />
Kohr: Gerade am Anfang der Saison ist der Verein<br />
ruhig geblieben und der Trainer hat mir weiter das<br />
Vertrauen geschenkt. Das war wichtig für mich als<br />
junger Spieler. Ich hatte aber auch immer ein gutes<br />
Gefühl, wenn ich gespielt habe.
Liegt das auch an dem Team?<br />
Kohr: Ich wurde vom ersten Tag an gleich gut<br />
aufgenommen und habe mich sofort wohlgefühlt.<br />
Das hatte ich vorher nicht immer so erlebt.<br />
Wie war Ihre Anfangszeit?<br />
Kohr: Ich war in Leverkusen bei einer Gastfamilie<br />
untergebracht. Es war ungewohnt, weil man alles<br />
selber organisieren, selber kochen musste.<br />
Was gab es da?<br />
Kohr: Ich hatte meistens die Mama am Telefon. Ich<br />
habe ihr gesagt, dass ich zum Beispiel Kartoffeln<br />
und Fleisch habe, und sie hat mir gesagt, was ich<br />
damit machen kann. Jetzt hilft mir meine Freundin<br />
dabei.<br />
Wie sieht der Speiseplan denn aus?<br />
Kohr: Der Ernährungsberater im Trainingslager hat<br />
mir geraten, mehr Fleisch und Eier zu essen. Das<br />
finde ich gut, weil ich beides sehr gerne mag. So gibt<br />
es jetzt öfter Rührei zum Frühstück.<br />
Noch einmal zurück zum Spiel gegen Hertha BSC.<br />
Wäre mehr drin gewesen?
Kohr: Ich denke, wir waren die bessere Mannschaft.<br />
Was mir aufgefallen ist, war die Laufleistung der<br />
Hertha. Da ist Vladimir Darida zum Beispiel über 13<br />
Kilometer gelaufen. Wir haben sie mit unserem<br />
Stellungsspiel aber trotzdem gut verteidigt.<br />
Auffallend war die Aggressivität auf dem Platz, es<br />
wurde kein Zentimeter Boden hergeschenkt.<br />
Kohr: Wir sind für den Gegner einfach unangenehm.<br />
Wir wehren uns und lassen uns nicht unterkriegen.<br />
Jetzt kommen mit dem Heimspiel gegen Eintracht<br />
Frankfurt und dem FC Ingolstadt ganz wichtige<br />
Spiele gegen Tabellennachbarn.<br />
Kohr: Ingolstadt hat gewonnen, Frankfurt hat auch<br />
gewonnen. Alexander Meier ist ein richtiger Knipser.<br />
Er macht nicht viel Show, sondern macht die Tore<br />
einfach rein.<br />
Wie kann das defensive Mittelfeld der Abwehr gegen<br />
so einen gefährlichen Spieler helfen?<br />
Kohr: Wir müssen den Ball vom Tor weghalten,<br />
damit er gar nicht in die Situation kommt. Wenn man<br />
die letzten Spiele gesehen hat, konnte man<br />
erkennen, dass wir kaum Chancen zulassen und<br />
dann auf unsere Chancen lauern.
Und dann wartet in der Europa League das Duell mit<br />
dem FC Liverpool.<br />
Kohr: Natürlich ist es etwas Besonderes, gegen<br />
einen englischen Verein zu spielen. Ich habe mit<br />
Leverkusen ja schon einmal gegen Manchester<br />
United gespielt. Aber mit dem FCA an der Anfield<br />
Road zu spielen, ist schon ein Traum. In Leverkusen<br />
war das Alltag.<br />
Spielt Liverpool jetzt schon eine Rolle?<br />
Kohr: Nein. Jetzt liegt der Fokus auf der Bundesliga,<br />
danach nehmen wir die Spiele gegen Liverpool<br />
gerne mit. Ich denke, wir haben schon eine Chance,<br />
denn Liverpool hat in der Liga auch seine Probleme.<br />
Ob es am Ende für das Achtelfinale reicht, wird man<br />
sehen.<br />
Welche Ziele haben Sie sich für diese Saison<br />
gesetzt?<br />
Kohr: Wir wollen frühzeitig den Klassenerhalt<br />
schaffen, die Bundesliga ist das Wichtigste. Vielleicht<br />
kommen wir sogar in der Europa League weiter, und<br />
dann hätte ich auch nichts gegen einen Anruf vom<br />
U-21-Nationaltrainer (lacht).<br />
Donnerstag, 28. Januar 2016 Augsburger Allgemeine
106<br />
Studie: "AMS-Berater agieren wie<br />
Therapeuten"<br />
Wiener<br />
Forscher<br />
analysierten den Alltag von<br />
Arbeitsvermittlern. Das<br />
Ergebnis: Die Anforderungen<br />
haben sich stark verändert.<br />
28.01.2016 | 11:18 |<br />
( DiePresse.com )<br />
Anhand des Alltags im Arbeitsmarktservice (AMS)<br />
lassen sich Veränderungen in der staatlichen<br />
Verwaltung gut beobachten. Ein Wiener<br />
Forscherteam hat sich daher mit der Situation der<br />
Berater in Österreich, Deutschland und der Schweiz<br />
befasst: Wiener Politikwissenschaftler analysierten,<br />
wie Berater und ihre Klienten miteinander umgehen.<br />
Dafür durchforsteten sie zahlreiche Dokumente,<br />
führten Interviews, analysierten Videos und<br />
begleiteten Berater über mehrere Tage hinweg.<br />
Besonders interessant war die emotionale<br />
Komponente dieser Arbeit: Seit einigen Jahren seien<br />
die Berater etwa zunehmend angehalten, freundlich
zu sein, Ängste bei den Erwerbslosen abzubauen<br />
und möglichst ein kooperatives Klima in der<br />
Beratung herzustellen, erklärte<br />
Politikwissenschaftlerin Birgit Sauer. Das passe nicht<br />
unbedingt in das frühere Bild der sehr rationalen<br />
öffentlichen Verwaltung mit klar hierarchischem<br />
Aufbau, die Geld oder Jobs nach bestimmten<br />
Vorgaben mehr oder weniger emotionslos verteilt.<br />
Nun gehe es in der Verwaltung vor allem um das<br />
"Aktivieren", so die Wissenschafterin.<br />
Auf die Arbeitsvermittlung umgelegt heißt das, dass<br />
"Leute dazu aktiviert werden, sich auch eigenständig<br />
am Arbeitsmarkt zu integrieren" - indem sie sich<br />
etwa selbstständig machen. Das Selbstverständnis<br />
der AMS-Berater gehe auch stark in Richtung<br />
"Emotionsarbeiter": "Sie agieren wie Sozialarbeiter<br />
oder Therapeuten - sie müssen sich einfühlen und<br />
empathisch sein. Das sind eigentlich ganz andere<br />
staatliche Steuerungsmechanismen als im<br />
Wohlfahrtsstaat der 1970er- und 1980er Jahre",<br />
sagte Sauer.<br />
Diese angesichts steigender Arbeitslosenzahlen<br />
fordernde Aufgabe müssen vor allem<br />
österreichische Arbeitsvermittler in einem noch<br />
engeren Zeitkorsett als ihre Kollegen in Deutschland<br />
und der Schweiz zu bewältigen. AMS-Berater
müssen "in einem 15-Minuten-Takt mit allem<br />
durchkommen. Wir haben eigentlich von allen<br />
gehört, dass es da wahnsinnig schwer ist, auch die<br />
politischen Vorgaben umzusetzen. Da entsteht bei<br />
den Beratern teilweise ziemlich viel Frustration",<br />
erklärte die Forscherin. In der vergleichsweise<br />
besten Situation befinden sich Schweizer Berater.<br />
Strategien zur Deeskalation etwa bei Aggression<br />
und zum Umgang mit den eigenen Emotionen seien<br />
in Schulungen und Ausbildungen zwar Thema, in<br />
der schnell getakteten Arbeitsrealität aber nicht<br />
immer einfach umzusetzen. Dem Versuch, ein gutes<br />
Klima herzustellen, stünden auch Probleme bei der<br />
Abgrenzung gegenüber der Arbeit gegenüber - vor<br />
allem, da AMS-Berater oft mit Menschen arbeiten,<br />
die stark unter der Arbeitslosigkeit leiden.<br />
Im Zuge eines am Donnerstag an der<br />
Wirtschaftsuniversität Wien beginnenden<br />
Symposiums werden der Abschlussbericht des<br />
Projektes präsentiert und weitere einschlägige<br />
wissenschaftliche Erkenntnisse diskutiert.<br />
Teilnehmen werden auch Vertreter der Arbeits-<br />
Agenturen aus den drei untersuchten Ländern.<br />
(APA)<br />
2016-01-28 11:18:00 diepresse.com
107<br />
Helene Fischer bekommt die Goldene<br />
Kamera<br />
Goldene Kamera für Helene<br />
Fischer: Der Preis wird am 6.<br />
Februar in Hamburg<br />
überreicht. Insgesamt 19<br />
Konkurrenten aus der Pop-,<br />
Hip-Hop- und Remix-Szene hat die Schlagerqueen<br />
bei der ersten Publikumswahl zur Verleihung der<br />
begehrten TV-Trophäen ausgestochen. Das teilte<br />
die Funke Mediengruppe (Essen) als Veranstalter<br />
am Donnerstag mit. Helene Fischer, die nicht zuletzt<br />
dank ihres Hits "Atemlos" den Durchbruch schaffte,<br />
hat 2012 bereits die Goldene Kamera in der<br />
Kategorie "Beste Musik national" erhalten.<br />
Donnerstag, 28. Januar 2016 Augsburger Allgemeine<br />
108<br />
81-Jährige stürzt vor Haustür und<br />
stirbt nach Stunden in der Kälte<br />
Sie wollte nur kurz vor die Tür, um dem<br />
Zeitungsausträger eine Nachricht zu hinterlassen.<br />
Das wurde einer 81-Jährigen zum tödlichen
Verhängnis. Die Frau aus<br />
dem Gemeindegebiet<br />
Gessertshausen stürzte in<br />
ihrem Hof, konnte sich aus<br />
eigener Kraft nicht mehr<br />
hochziehen. Die nahe, geöffnete Haustür konnte sie<br />
wegen einer Treppe nicht mehr erreichen.<br />
Stundenlang blieb sie so im Freien liegen, bei<br />
Temperaturen bis zu -0,5 Grad Celsius.<br />
Erst in den frühen Morgenstunden fand sie ein 29-<br />
jähriger Mann – und der versuchte alles, um sie zu<br />
retten. „Ich habe nur einen Schuh und einen Stock<br />
gesehen. Dann habe ich ein Stöhnen gehört“,<br />
berichtet der Mann, der anonym bleiben möchte. Er<br />
sei dann sofort zu der Frau geeilt. „Ich bin nicht der<br />
Typ, der da einfach weiterläuft. Ich dachte erst, da<br />
sitzt jemand. Ich bin richtig erschrocken, als ich sie<br />
in der Hofeinfahrt liegen sah“, berichtet er. „Sie war<br />
schon sehr kalt“, erinnert er sich. Sie habe aber<br />
noch geatmet. „Ich hatte gehofft, sie würde es noch<br />
schaffen“, sagt der junge Mann.<br />
Warum sie ihr warmes Haus verlassen hatte, wurde<br />
ihm schnell klar. Es war gerade zu tragisch: „Die Tür<br />
war offen, sie hatte wohl einen Zettel für den<br />
Zeitungsausträger hingelegt.“ Inhalt: „Bitte legen Sie<br />
mir die Zeitung vor die Haustür, weil ich sehr krank
in“, sagt er weiter. „Sie muss da schon seit Stunden<br />
gelegen haben“, ist er sicher.<br />
Sofort habe er seine Jacke ausgezogen und die<br />
Frau damit zugedeckt und versucht, sie warm zu<br />
halten, den Notarzt alarmiert. „Ich bin dann bei ihr<br />
geblieben, bis der Notarzt kam“, berichtet er.<br />
Wenige Stunde später starb die Frau im<br />
Krankenhaus, laut Polizeiangaben aufgrund von<br />
„medizinischen Ursachen“ aufgrund ihrer Krankheit.<br />
„Ich habe alles getan, was ich konnte“, sagt der 29-<br />
Jährige, der sie noch retten wollte.<br />
Die Polizei Zusmarshausen geht ebenfalls davon<br />
aus, dass die Frau bereits mehrere Stunden in der<br />
Kälte verbracht hatte. „Wie lange genau, können wir<br />
nicht sagen. Wann genau sie die Idee mit dem Zettel<br />
hatte, können wir nicht feststellen“, sagt<br />
Polizeisprecher Alfred Götz von der Inspektion<br />
Zusmarshausen. „Für so eine Aktion hätte es sie<br />
auch mitten in der Nacht raustreiben können.“ Die<br />
gesundheitlichen Probleme bestätigte der Beamte.<br />
Anfangs habe noch Hoffnung bestanden und ihr<br />
Zustand wurde als „eher kritisch“ bezeichnet. Im<br />
Klinikum konnte man jedoch nicht mehr viel für die<br />
Dame tun.<br />
Der Mann, der die 81-Jährige gefunden hatte, hält
sogar für möglich, dass sie noch länger als ein paar<br />
Stunden in der Kälte war. „Vielleicht lag sie da schon<br />
seit gestern. Dann frage ich mich allerdings, warum<br />
sie niemand gesehen hat.“<br />
Donnerstag, 28. Januar 2016 Augsburger Allgemeine<br />
109<br />
Flugzeug muss über dem Atlantik<br />
umkehren<br />
Ein Crewmitglied bricht<br />
ohnmächtig zusammen,<br />
Passagieren wird schwarz<br />
vor Augen: Was passierte<br />
auf dem American-Airlines-<br />
Flug von London nach L. A.?<br />
Ein Flugzeug der American Airlines musste auf dem<br />
Weg von London nach Los Angeles auf halber<br />
Strecke umdrehen und schließlich am<br />
Ausgangspunkt Heathrow landen. Zuvor war ein<br />
Flugbegleiter ohnmächtig und sieben weiteren<br />
Personen an Bord schwindelig geworden. Darüber<br />
berichtet die britische Zeitung Daily Mail in ihrer<br />
Online-Ausgabe. Es ist demnach immer noch unklar,<br />
was das Unwohlsein der Fluggäste und<br />
Crewmitglieder verursacht hat.
Es habe einen Moment der Panik an Bord der<br />
Maschine gegeben, erzählte ein Zeuge der Daily<br />
Mail. Kurz vor Island habe die Crew der Boeing 777-<br />
300 (Flug AA109) sich nach einem Arzt erkundigt,<br />
ehe der Pilot per Durchsage einen "medizinischen<br />
Notfall" verkündete und aus Sicherheitsgründen<br />
umdrehte. Zurück in Heathrow durfte zunächst<br />
keiner der Passagiere das Flugzeug verlassen, ehe<br />
die Kabinenluft auf gefährliche Substanzen<br />
untersucht war. Auch das Gepäck wurde überprüft.<br />
Die Airline hat sich zu dem Vorfall nur knapp<br />
geäußert. Es gehe inzwischen allen Passagieren<br />
wieder gut, über die Ursachen wolle man zu diesem<br />
Zeitpunkt nicht spekulieren. Die Maßnahme des<br />
Piloten sei vertretbar: "Wenn Passagiere krank<br />
werden, vor allem, wenn es fünf oder sechs sind,<br />
wird der Captain höchstwahrscheinlich jedesmal die<br />
Maschine wenden und den nächsten Landeplatz<br />
anvisieren", heißt es in der Mitteilung.<br />
Heathrow war zwar nicht der nächste Landeplatz,<br />
doch am Ende ging die Sache glimpflich aus. Nur ein<br />
paar Passagiere waren dem Zeitungsbericht zufolge<br />
verärgert weil sie sich schlecht informiert fühlten, als<br />
den Insassen des Flugzeugs reihenweise wurde und<br />
die Maschine dreht.
Allein: Pilot und Crew wussten wohl selbst nicht, was<br />
an Bord vor sich ging.<br />
2016-01-28 13:21:43 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany<br />
110<br />
Schwurgericht - Von Vorwurf des<br />
Mordes freigesprochen<br />
Ein damals 23-Jähriger hat in<br />
Unterföhring vor knapp einem Jahr seine sieben<br />
Jahre jüngere Freundin erstochen. Er wird jetzt<br />
dauerhaft in der Psychiatrie untergebracht.<br />
Er hat seine Freundin erstochen, kann für die Tat<br />
aber strafrechtlich nicht verantwortlich gemacht<br />
werden. Das Münchner Schwurgericht hat am<br />
Mittwoch einen 24-Jährigen vom Vorwurf des<br />
Mordes freigesprochen und stattdessen seine<br />
dauerhafte Unterbringung in einer psychiatrische<br />
Einrichtung verfügt, weil er laut einem<br />
Sachverständigengutachten an einer polymorphen<br />
psychotischen Störung leidet. Adrian S. war am 6.<br />
März 2015 in einer Wohnung in Unterföhring auf die<br />
16-Jährige mit einem Messer losgegangen. Sie erlitt<br />
tödliche Verletzungen am Hals. Vor Gericht gestand<br />
S. die Tat: "Für mich war es so, als wäre der Teufel<br />
hinter mir gestanden und hätte meine Hand geführt.
Die Tat hatte die Menschen in der Gemeinde vor<br />
knapp einem Jahr erschüttert. Vor allem das<br />
Personal des örtlichen Bauhof war betroffen, wo der<br />
Vater des Opfers und der Täter arbeiteten.<br />
Ein an sich harmloser Streit zwischen dem Opfer<br />
und ihrem damals 23-jährigen Freund war eskaliert,<br />
woraufhin der Mann das Mädchen mit einem<br />
Küchenmesser erstach. "Viele wissen gar nicht, wie<br />
sie mit dieser Situation umgehen sollen", sagte<br />
damals der Unterföhringer Bürgermeister Andreas<br />
Kemmelmeyer. Das gilt in Unterföhring bis heute.<br />
Die junge Frau erlag am Tag nach der Attacke mit<br />
einem Küchenmesser in einem Münchner<br />
Krankenhaus ihren schweren Stichverletzungen. Wie<br />
die Polizei damals mitteilte, waren sie und ihr Freund<br />
in der Wohnung ihres Vaters, bei dem die 16-<br />
Jährige lebte, darüber in Streit geraten, ob das Licht<br />
im Schlafzimmer gelöscht werden sollte oder nicht.<br />
Das Mädchen flüchtete daraufhin aus der Wohnung<br />
und traf einen Nachbarn, der gerade nach<br />
Hause kam.<br />
Der 20-Jährige begleitete die Jugendliche und ihren<br />
Freund zurück in die Wohnung. Dort versuchte der<br />
Nachbar noch, die beiden zu beruhigen. Er rechnete<br />
mit einer Versöhnung. Als er für einen Moment auf
sein Handy blickte, stach der damals 23-Jährige<br />
seine Freundin mit dem Küchenmesser nieder. Der<br />
junge Mann war wegen Körperverletzung<br />
polizeibekannt und bereits einmal in ambulanter<br />
psychiatrischer Behandlung gewesen. Nach seiner<br />
Festnahme soll er gesagt haben: "Jetzt hat das<br />
Böse in mir gesiegt. "<br />
Nach dem tödlichen Beziehungsdrama wurde der<br />
23-Jährige in der geschlossenen Psychiatrie in Haar<br />
eingewiesen. Nach der Entscheidung des Gerichts<br />
wird er dauerhaft in der Psychiatrie untergebracht.<br />
2016-01-28 13:22:04 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany<br />
111<br />
Kirchenasyl - Nigerianer lebt im<br />
Ottenhofener Pfarrhaus<br />
Er hätte nach Italien ausreisen sollen,<br />
doch dort leben Asylbewerber auf der Straße. Der<br />
Helferkreis will ein Zeichen setzen.<br />
Der Mann aus Nigeria hätte am Dienstagmorgen<br />
seinen Abschiebetermin gehabt. Aufgrund der<br />
Dublin-II-Verordnung hätte er nach Italien reisen<br />
sollen, wo er zum ersten Mal europäischen Boden<br />
betreten hatte. Doch seit Montagabend lebt der
junge Nigerianer im katholischen Pfarrhaus der<br />
Kirche St. Katharina in Ottenhofen, das bisher leer<br />
stand. Er hat Antrag auf Kirchenasyl gestellt. So<br />
kann der Asylbewerber sich einer Abschiebung<br />
vorerst entziehen.<br />
Die Kirche kann Flüchtlinge ohne legalen<br />
Aufenthaltsstatus in ihren Räumlichkeiten<br />
aufnehmen. Das Kirchenasyl wird von den<br />
staatlichen Behörden nicht gerne gesehen, aber in<br />
aller Regel respektiert. In einer Stellungnahme aus<br />
dem Jahr 2014 hat der bayerische Innenminister<br />
Joachim Hermann erklärt, dass gegen den Willen<br />
des jeweiligen Pfarrers die Polizei die<br />
Schutzsuchenden nicht gewaltsam abführe. Über<br />
das Kirchenasyl des Mannes in Ottenhofen hat<br />
Pfarrer Michael Bayer vom Pfarrverband Moosinning<br />
entschieden. Er ist auch für St. Katharina zuständig.<br />
Pfarrer Bayer war von der Süddeutschen Zeitung<br />
am Mittwoch nicht zu erreichen. Auch Landrat Martin<br />
Bayerstorfer (CSU), der gegen den Asylbewerber<br />
Strafanzeige gestellt haben soll, war für eine<br />
Stellungnahme für die SZ nicht zu sprechen<br />
Der Landrat sei jedoch vom Pfarrer informiert<br />
worden, dass der junge Mann sich im Pfarrhaus<br />
aufhalte, sagt Nicole Schley (SPD). Ottenhofens<br />
Bürgermeisterin ist grundsätzlich einverstanden,
dass dem Mann in St. Katharina Asyl gewährt wird.<br />
"Hätte man mich vorher gefragt, ich hätte es<br />
befürwortet", sagt sie. Der Mann aus Nigeria, so<br />
erzählt es Schley, sei selbst zwar Protestant, sei<br />
bisher aber regelmäßig in die Kirche gekommen und<br />
habe sich engagiert, zum Beispiel beim<br />
Christbaumschmücken im Dezember.<br />
Bei seinem Antrag auf Kirchenasyl sei der Mann von<br />
zwei Mitgliedern des Helferkreises unterstützt<br />
worden. Die Bürger hebelten damit zwar die Regeln<br />
des Staates aus, sagt Schley. Doch: "Das ist ihr<br />
gutes Recht. Sie wollen ein Zeichen setzen gegen<br />
das Dubliner Abkommen. " In Italien, wohin der<br />
junge Nigerianer abgeschoben werden sollte, lebten<br />
Asylbewerber meistens auf der Straße.<br />
Sorge bereitet der Bürgermeisterin jedoch die<br />
mögliche Ungleichbehandlung der Asylbewerber:<br />
Zwölf Flüchtlinge aus Nigeria sind zur Zeit in<br />
Ottenhofen untergebracht. Der Termin für eine<br />
weitere Abschiebung im März steht schon fest.<br />
Dabei handle es sich um den beliebtesten Flüchtling<br />
in der Unterkunft. "Ich denke, dass der Helferkreis<br />
auch für die anderen Asylbewerber Vorkehrungen<br />
treffen will", sagt Nicole Schley.<br />
Doch die Kirche kann dem Asylbewerber nur die
Unterkunft stellen. Die Bürgermeisterin versucht<br />
deswegen nun, dem Mann eine warme Mahlzeit am<br />
Tag zu organisieren: "In meiner Gemeinde werden<br />
wir niemanden verhungern lassen", sagt sie. Vorerst<br />
bringt ein Helfer die Reste vom Mittagessen der<br />
Mittagsbetreuung der Grundschule ins Pfarrhaus,<br />
die andernfalls ohnehin entsorgt werden müssten.<br />
Das Kirchenasyl für den Mann aus Nigeria sei für ein<br />
halbes Jahr geplant, sagt Bürgermeisterin Schley.<br />
Nach dieser Zeit solle erneut geprüft werden, ob der<br />
Mann in Deutschland Asyl erhalten kann.<br />
2016-01-28 13:22:07 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany<br />
112<br />
Saskia Atzerodt schaut den<br />
"Bachelor" mit ihrem "Fanclub"<br />
Saskia Atzerodt und Marisa<br />
Schubert, das sind die<br />
beiden Kandidatinnen aus<br />
der Region für den Bachelor<br />
2016 auf RTL. Die gute<br />
Nachricht vorweg: Beide Kandidatinnen konnten am<br />
Mittwoch in der Sendung eine rote Rose abstauben<br />
und sind damit auch in der nächsten Runde im<br />
Kampf um Jungeselle Leonard Freier dabei.
Die 23-jährige Saskia Atzerodt wurde in Augsburg<br />
geboren und wohnt seit rund zwei Jahren in<br />
Kühbach im Kreis Aichach-Friedberg. Sie<br />
präsentierte sich beim Auftakt vom Bachelor 2016<br />
alles andere als schüchtern: Sie ging in die<br />
Offensive und sprach mit Bachelor Leonard Freier.<br />
Dem gefiel das Selbstbewusstsein der Kühbacherin:<br />
"Das beeindruckt mich. Das finde ich sexy".<br />
Saskia selbst verfolgte die Show von zu Hause aus:<br />
Eine ganze Fangemeinde aus Familie, Freunden<br />
und Nachbarn versammelte sich bei ihr zu Hause<br />
auf dem Sofa. In einem Video auf Facebook sagte<br />
sie kurz vor der Sendung zu ihren Fans: "Ich bin<br />
wahnsinnig aufgeregt! " Auch eine Stimmungsprobe<br />
gibt der Fanclub gerne.<br />
Zur Feier des Tages hat Saskia sogar eine Torte<br />
machen lassen - ganz im Bachelor-Design.<br />
Schließlich gab es nach der Sendung ja etwas zu<br />
feiern: Saskia hatte die erste Rose vom Bachelor<br />
Leonard Freier bekommen.<br />
Meine erste Rose#rosen #happy #follomefollowyou<br />
#lovely #smiling #lucky #happy #amazing #kuss<br />
#kiss<br />
Auch die zweite Kandidatin aus der Region, Marisa
Schubert, erkämpfte sich ein Gespräch mit dem<br />
Bachelor und hinterließ offenbar einen guten<br />
Eindruck: Am Schluss gab's eine Rose für die 23-<br />
Jährige, die in Augsburg lebt. Mit der Teilnahme am<br />
Bachelor ist für die Friseurmeisterin ein<br />
"Mädchentraum in Erfüllung gegangen". Aber ihre<br />
Eltern und Geschwister hätten sich wohl erst an den<br />
Gedanken gewöhnen müssen, dass ihre Tochter auf<br />
RTL nach ihrem Traummann sucht.<br />
Der Start in die sechste Staffel von "Der Bachelor"<br />
hat RTL rosige Quoten beschert: Rund 4,3 Millionen<br />
Zuschauer (13,2 Prozent Marktanteil) wollten am<br />
Mittwochabend um 20.15 Uhr den Junggesellen<br />
Leonard Freier aus Berlin kennenlernen. 22 Frauen<br />
warben um die Gunst des Schönlings. Zur Premiere<br />
im Vorjahr hatten nur 3,76 Millionen Menschen<br />
eingeschaltet.<br />
Heute geht's los: Alle Infos zu Bachelor,<br />
Kandidatinnen und Co.<br />
Wie Marisa Schubert und Saskia Atzerodt den<br />
Bachelor umgarnen<br />
Donnerstag, 28. Januar 2016 Augsburger Allgemeine
113<br />
Schule: Ist Nachhilfe inzwischen ein<br />
Muss?<br />
Laut einer Studie der<br />
Bertelsmann-Stiftung<br />
nehmen bundesweit 1,2<br />
Millionen Schüler im Alter<br />
von 6 bis 16<br />
außerschulische<br />
Lernangebote in Anspruch.<br />
87 Euro geben Eltern im Schnitt monatlich dafür aus.<br />
Sie wollen mit guten Noten die Chancen ihrer Kinder<br />
auf Ausbildungsplatz und freie Studienfachwahl<br />
verbessern.<br />
Wie Sie sich zur Diskussion anmelden können und<br />
welche Regeln gelten, erfahren Sie hier .<br />
Haben Sie Themenanregungen oder Feedback?<br />
Mailen Sie an debatte@sz.de oder twittern Sie an<br />
@SZ. Alle Kontaktmöglichkeiten finden Sie hier.<br />
2016-01-28 13:22:14 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany<br />
114<br />
Franck Ribéry darf als "Abschaum"<br />
bezeichnet werden
Franck Ribéry hat es derzeit auch wirklich nicht<br />
leicht. Der ehemalige<br />
französische Nationalspieler<br />
kehrte erst kurz vor der<br />
Winterpause in den Kader<br />
des FC Bayern nach einer langen Verletzungspause<br />
zurück, um sich gleich wieder eine Blessur<br />
zuzutziehen. Derzeit bereitet er sich mal wieder auf<br />
ein Comeback vor.<br />
Das gefiel Ribéry selbstverständlich nicht und führte<br />
dazu, dass er juristisch dagegen vorging. Allerdings<br />
entschied nun ein Pariser Gericht gegen den<br />
Bayern-Star. Ribéry darf auch weiterhin in dem<br />
Werk als "Abschaum" und "Gangster" bezeichnet<br />
werden.<br />
Wie metronews.fr berichtet, habe sich das Gericht<br />
bei seiner Urteilsfindung unter anderem auf die<br />
ehemalige Sportministerin Roselyne Bachelot<br />
bezogen, die Spieler der Nationalmannschaft 2010<br />
während der WM als "Gangster" bezeichnete.<br />
Außerdem sei die Beurteilung objektiv.<br />
Donnerstag, 28. Januar 2016 Augsburger Allgemeine
115<br />
Kurt Russell und Goldie Hawn - der<br />
Winter-Look des Hollywood-Paares<br />
Es gibt natürlich lauter gute Gründe,<br />
einen Schauspieler wie Kurt Russell als<br />
Kopfgeldjäger John »The Hangman« Ruth im neuen<br />
Tarantino-Filmzu besetzen. Alter Haudegen,<br />
verwittertes Gesicht, irre Augen, tiefe Stimme, Hang<br />
zur durchgestuften Trapper-Frisur. Wer ihn aber<br />
einmal durch seine zweite Heimat Aspen (in<br />
gewissen Kreisen auch bekannt als »das<br />
amerikanische Sankt Moritz«) hat spazieren sehen,<br />
erkennt sofort, was Tarantino wirklich überzeugt<br />
haben muss: Keiner kann so gut Schnee-Western-<br />
Look tragen wie er. Was nicht unwichtig ist, wenn<br />
man einen Schnee-Western drehen will. In diesem<br />
Genre geht es nämlich nicht um Jeanshemdchen<br />
und Cowboyhut und Redwing-Boots und mal eine<br />
Jacke mit Lammfellkragen - also das-Kostüm.<br />
Sondern um das wirklich schwere Geschoss aus der<br />
modischen Asservatenkammer: schwere Mäntel,<br />
Tierfell, Plüsch, XXL-Volumen, Bodenlänge. Der<br />
Mantel, den Russell im Film trägt, sieht aus wie das<br />
Bärenfell aus. Laut der Kostümbildnerin handelt es<br />
sich jedoch um ein Büffelfell, das trotzdem 10 Pfund<br />
wiegt. Am Ende der Dreharbeiten soll Russell das
Ding liebevoll »Big Boy« genannt haben. Privat trägt<br />
der Schauspieler passend zum vergleichsweise<br />
milden Winter die Light-Version. Eine feste Jacke mit<br />
Navajo-Muster und flauschigem Kragen. Dazu Hut,<br />
Lammfellhandschuhe, Jeans und Boots, was sehr<br />
viel lässiger ist als dieser Lodenmantel, den Arnold<br />
Schwarzenegger kürzlich bei der Streif anhatte – der<br />
Mann ist halt nur Aushilfscowboy und sprachlich wie<br />
modisch immer noch tief in der Steiermark<br />
verwurzelt. Und natürlich ist es auch viel lässiger als<br />
das, was die Frau an seiner Seite, Lebensgefährtin<br />
Goldie Hawn, da trägt. Dicke Wintergarderobe kann<br />
die männliche Statur eben grundsätzlich besser<br />
ertragen. Frauen wirken in voluminösen Mänteln<br />
und Jacken entweder verloren oder überladen. Die<br />
»Alles möglichst nah an den Körper pressen«-<br />
Variante, zu der viele Frauen deshalb mit schmal<br />
geschnittenen Daunenjacken tendieren, ist ein<br />
logischer Schritt - viel besser macht es das nicht.<br />
Auch das winterfeste Schuhwerk zwischen Moonund<br />
Uggboots ist ein ewiges Martyrium für alle<br />
Beteiligten. Dafür tun sich Frauen immerhin mit der<br />
Sommergarderobe meistens leichter als die Männer.<br />
Das Gute ist: Einen Mann wie Kurt Russell<br />
interessiert all das nicht im Geringsten. Er ist auch<br />
mit Goldie Hawn durch die Kälte spaziert, als sie<br />
deutlich schlimmeren Outfits trug, und hat sie
trotzdem immer liebevoll unterhaken lassen. Zurück<br />
auf der Ranch legt Kurt dann ein paar Holzscheite<br />
im Kamin nach, damit Goldie schnell aus ihrer<br />
Daunenjacke schlüpfen kann, und dann kuscheln sie<br />
sich auf einem Replikat von »Big Boy« gemütlich vor<br />
dem Feuer zusammen. So wie immer in den 33<br />
Jahren, die zwei nun schon skandal- und<br />
trauscheinfrei zusammen verbringen. Wem da nicht<br />
warm ums Herz wird, der ist zumindest bestens<br />
geeignet, sich Tarantinosanzuschauen. Von<br />
Winterromantik auch hier keine Spur. Echten<br />
Cowboys und solchen, die es gern wärenWo haben<br />
Sie denn diese Rückenmuskulatur her? Gibt's die<br />
Jacke auch als Teppich?<br />
2016-01-28 13:22:28 Von Silke Wichert<br />
116<br />
1860 München - Co-Trainer Benjamin<br />
bittet um Vertragsauflösung<br />
Open im Doppel.<br />
Collin will aus privaten<br />
Gründen aufhören. Peyton<br />
Manning wird vorgeworfen,<br />
sich Wachstumshormone<br />
beschafft zu haben. Görges<br />
verliert bei den Australian
Fußball , 1860 München: Der abstiegsgefährdete<br />
Fußball-Zweitligist 1860 München muss einen<br />
neuen Assistenten für Trainer Benno Möhlmann<br />
suchen. Collin Benjamin, seit Februar 2015 Co-<br />
Trainer bei den Löwen, hat aus privaten Gründen<br />
und mit sofortiger Wirkung um vorzeitige<br />
Vertragsauflösung gebeten. "Wir bedauern Collins<br />
Wunsch natürlich sehr, wollen ihn gleichzeitig aber<br />
auch respektieren", sagte 1860-Sportchef Oliver<br />
Kreuzer. Benjamin (37) war im Sommer 2011 vom<br />
Hamburger SV zu den Löwen gewechselt und hatte<br />
nach der Saison 2011/2012 seine aktive Karriere<br />
beendet. Im Anschluss daran arbeitete er als Coach<br />
zunächst im Nachwuchsbereich der Münchner.<br />
Football, NFL: Die US-Football-Profiliga NFL hat im<br />
Zuge der Aufarbeitung der Doping-Dokumentation<br />
"Die dunkle Seite" eine Untersuchung gegen Star-<br />
Quarterback Peyton Manning eingeleitet. In dem<br />
Beitrag des arabischen Fernsehsenders Al Jazeera<br />
war Manning vorgeworfen worden, er habe sich<br />
2011 über eine Anti-Aging-Klinik<br />
Wachstumshormone beschafft. Der 39-jährige<br />
Manning, 2007 mit den Indianapolis Colts Super-<br />
Bowl-Gewinner, bezeichnete dies als "kompletten<br />
Müll". Mit einem Ergebnis der Untersuchung sei<br />
nicht vor dem 50. Super Bowl am 7. Februar zu
echnen, teilte die NFL mit. Im kalifornischen Santa<br />
Clara treffen Mannings Denver Broncos auf die<br />
Carolina Panthers. Im Halbfinale hatte Denver<br />
Titelverteidiger New England Patriots mit dem<br />
deutschen Offensive Tackle Sebastian<br />
Vollmer ausgeschaltet.<br />
Tennis, Australian Open: Julia Görges hat bei den<br />
Australian Open den Einzug ins Doppelfinale klar<br />
verpasst. Zusammen mit der Tschechin Karolina<br />
Pliskova verlor die 27 Jahre alte Tennisspielerin aus<br />
Bad Oldesloe am Mittwoch in Melbourne gegen<br />
Martina Hingis und Sania Mirza mit 1:6, 0:6. Das an<br />
Nummer eins gesetzte Doppel aus der Schweiz und<br />
Indien trifft im Endspiel auf das tschechische Duo<br />
Andrea Hlavackova/Lucie Hradecka. Zum Duell<br />
zwischen Hingis und Görges könnte es auch in der<br />
ersten Runde des Fed Cups am ersten Februar-<br />
Wochenende in Leipzig kommen. Beide sind für die<br />
Partie nominiert.<br />
Basketball, NBA: Dirk Nowitzki hat seine Dallas<br />
Mavericks zu einem knappen Sieg bei den Los<br />
Angeles Lakers geführt. Der 37-Jährige erzielte 2,1<br />
Sekunden vor Schluss den entscheidenden Korb<br />
zum 92:90 für die Gäste. Der Würzburger kam auf<br />
13 Zähler, davon holte er acht im letzten Viertel. Das<br />
mit Spannung erwartete letzte NBA-Duell der beiden
Größen Nowitzki und Kobe Bryant fiel unterdessen<br />
aus: Bryant, der Ende November seinen Rücktritt<br />
zum Saisonende angekündigt hatte, musste<br />
aufgrund von Schulterproblemen passen und<br />
verfolgte die Partie von der Seitenlinie. Nach<br />
Nowitzkis Matchwinner gratulierte Bryant prompt mit<br />
einem Klaps auf den Hintern. Für Dallas war es der<br />
zehnte Sieg gegen die Lakers in Folge und der 26.<br />
Sieg im 47 Spiel. Damit liegt der NBA-Champion von<br />
2011 in der Western Conference auf dem sechsten<br />
Platz, die Lakers bleiben mit 9:38 Schlusslicht<br />
im Westen.<br />
Skisprung, Weltcup: Severin Freund kehrt nach<br />
einem leichten Bandscheibenvorfall beim Skisprung-<br />
Weltcup in Sapporo auf die Schanze zurück. Der<br />
Weltmeister führt das sechsköpfige Aufgebot für die<br />
beiden Einzelwettbewerbe an diesem Samstag und<br />
Sonntag an. "Schön, dass ich nach meiner<br />
Wettkampfpause in Zakopane in Japan wieder in<br />
das Geschehen eingreifen kann. Ich habe mich mit<br />
einer Kombination aus intensiver Physiotherapie und<br />
leichtem Athletiktraining vorbereitet und versuche<br />
nun, die Wettkämpfe zu nutzen, um mein<br />
Sprunggefühl wieder zu verfeinern", sagte Freund.<br />
Erstmals seit längerer Zeit nominierte Bundestrainer<br />
Werner Schuster das derzeit stärkste Aufgebot für
den Trip in den Fernen Osten. "Wir wollen die<br />
Belastungsresistenz unserer Aktiven erhöhen, indem<br />
wir den strengen Weltcuprhythmus weiter<br />
beibehalten. Das bedeutet für die Athleten eine hohe<br />
Intensität und bietet die Möglichkeit zur<br />
Weiterentwicklung", begründete Schuster seine<br />
Entscheidung. Nach dem durchschnittlichen Auftritt<br />
in Zakopane, wo es im Team und Einzel keinen<br />
Podestplatz gab, erhofft sich der Coach vor allem<br />
von Freund einen Aufwärtstrend. "Er präsentiert sich<br />
nach seiner Verletzungspause in einem guten<br />
Zustand, auch wenn er sein Optimum noch nicht<br />
wieder erreicht hat", sagte Schuster. In Sapporo<br />
hatte Freund vor fünf Jahren seinen ersten<br />
Weltcupsieg gefeiert.<br />
Leichtathletik, Doping: Deutsche Leichtathleten<br />
wollen das inzwischen in Kraft getretene Anti-<br />
Doping-Gesetz laut einem Bericht der<br />
Mitteldeutschen Zeitung in seiner jetzigen Form<br />
nicht hinnehmen. "Wir werden vor das<br />
Bundesverfassungsgericht ziehen", sagte<br />
Diskuswerferin Nadine Müller dem in Halle<br />
erscheinenden Blatt. Auch die frühere Hammerwurf-<br />
Weltmeisterin Betty Heidler und Diskus-<br />
Olympiasieger Robert Harting haben bereits<br />
Bedenken gegen das Gesetz geäußert. Sie fürchten
durch die darin enthaltene uneingeschränkte<br />
Besitzstrafbarkeit, sich trotz Fehlens jeder<br />
Dopingabsicht strafbar zu machen. Ein unschuldiger<br />
Athlet stehe durch die Beweislastumkehr im<br />
Verfahren vor einem Sportgericht praktisch vor der<br />
unlösbaren Aufgabe, seine Unschuld zu beweisen.<br />
Auch mache das Gesetz deutsche Sportler<br />
anfälliger, Opfer von rachsüchtigen Konkurrenten zu<br />
werden. Durch das Gesetz müssen Spitzenathleten,<br />
die zu Doping-Mitteln greifen, nicht nur<br />
Wettkampfsperren, sondern ebenso<br />
Gefängnisstrafen fürchten. Die Sanktionen schließen<br />
eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren ein.<br />
Hintermänner müssen in besonders schweren<br />
Fällen sogar mit bis zu zehn Jahren Haft rechnen.<br />
Fußball, Engand: Jürgen Klopp hat sich in sein<br />
erstes Endspiel mit dem FC Liverpool gezittert. Das<br />
Team des ehemaligen Fußball-Bundesliga-Trainers<br />
setzte sich am Dienstagabend an der Anfield Road<br />
im Elfmeterschießen mit 6:5 gegen den Premier-<br />
League-Rivalen Stoke City durch. Nach der<br />
regulären Spielzeit und der Verlängerung hatte<br />
Stoke 1:0 (1:0) geführt und damit den 1:0-Sieg von<br />
Liverpool aus dem Halbfinal-Hinspiel des Liga-<br />
Pokals egalisiert. Den entscheidenden Elfmeter<br />
verwandelte Joe Allen. Ex-Bundesliga-Profi Marko
Arnautovic hatte unmittelbar vor der Halbzeit-Pause<br />
für die Führung der Gäste gesorgt (45.+1). Im<br />
Elfmeterschießen vergaben aufseiten von Stoke<br />
Peter Crouch und Marco Muniesa. Bei Liverpool traf<br />
der deutsche Nationalspieler Emre Can nur den<br />
Pfosten. Den Gegner ermitteln an diesem Mittwoch<br />
Manchester City und der FC Everton. Everton hatte<br />
das Hinspiel mit 2:1 vor heimischer<br />
Kulisse gewonnen.<br />
2016-01-28 13:22:37 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany<br />
117<br />
Ihr Forum: Familiennachzug auch für<br />
Syrer aussetzen?<br />
Viele Flüchtlinge wollen ihre<br />
Angehörigen nach Deutschland holen, die sich noch<br />
in Bürgerkriegsgebieten oder Flüchtlingslagern<br />
befinden. Teile der Regierung möchten den<br />
Familiennachzug einschränken, um die<br />
Flüchtlingszahlen zu reduzieren.<br />
Wie Sie sich zur Diskussion anmelden können und<br />
welche Regeln gelten, erfahren Sie hier .<br />
Haben Sie Themenanregungen oder Feedback?<br />
Mailen Sie an debatte@sz.de oder twittern Sie an
@SZ. Alle Kontaktmöglichkeiten finden Sie hier.<br />
2016-01-28 13:22:46 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany<br />
118<br />
"Ich weiß nicht, was hier los ist":<br />
Bekiffte Dealer wählen Polizei-Notruf<br />
Zwei junge Männer werden<br />
wegen Drogenschmuggels<br />
von der Polizei verfolgt.<br />
Zumindest glauben sie das.<br />
Die zwei offensichtlich<br />
zugedröhnten Kiffer alarmieren nun ausgerechnet<br />
selbst die Polizei und bitten um Hilfe. Der amüsante<br />
Notruf landet im Netz.<br />
Dass das Kiffen nicht gesund ist, ist kein Geheimnis.<br />
Dass es zu einer Psychose oder gar zu<br />
Schizophrenie führen kann, zeigt diese Geschichte<br />
aus dem US-Bundesstaat Idaho. Zwei junge Männer<br />
melden sich bei der Polizei. Sie müssten ihre "Ware"<br />
abliefern und würden jetzt von der Polizei verfolgt,<br />
erklären sie am Telefon.<br />
Wie der britische "Guardian" berichtet, wird dem<br />
Beamten der Notrufzentrale im Laufe des<br />
Gesprächs schnell klar, dass die Anrufer selbst völlig
ekifft waren. Mit "Ware" meinen die beiden offenbar<br />
total bekifften Anrufer Marihuana. Davon hatten die<br />
beiden reichlich selbst intus, denn sie bildeten sich<br />
die Verfolgung durch die Polizei nur ein. Also fragt<br />
der Beamte die jungen Männer nach ihrem Standort,<br />
um ihnen helfen zu können.<br />
Als die Polizei eintrifft, stehen der 22 Jahre alte<br />
Leland Ayala-Doliente und sein 23 Jahre alter<br />
Freund Holland Sward vor ihrem Auto, mit den<br />
Händen hinter dem Kopf. Die "Ware", neun Kilo<br />
Cannabis, liegt zu Beschlagnahmung in einer<br />
Hundebox bereit. Die Polizei von Rexburg teilt den<br />
dreiminütigen "Notruf" der beiden Dealer jetzt mit<br />
der ganzen Welt.<br />
Der Mitschnitt im Wortlaut:<br />
Ayala-Doliente: Hallo, äh, wir sind die zwei<br />
Dummköpfe, die erwischt wurden, als sie<br />
versuchten, unsere Ware über die Grenze nach<br />
Idaho zu bringen und jetzt fahren alle Bullen um uns<br />
herum wie Loser und wir wären froh, wenn sie damit<br />
aufhörten. Könnten Sie helfen, das zu beenden?<br />
Dann könnten wir weiterfahren.<br />
Polizist: Bei was wurden Sie denn erwischt?<br />
Ayala-Doliente: Okay. Wir wurden hier etwas
eingeschüchtert, als wir Ware über Ihre Idaho-<br />
Grenze bringen wollten.<br />
Polizist: Okay.<br />
Ayala-Doliente: Und ein paar Cops in<br />
Zivilfahrzeugen fahren um uns herum und möchten<br />
uns aufhalten. Ich verstehe nicht, was los ist. Ich<br />
frage mich, ob Sie uns helfen könnten, das einfach<br />
zu beenden.<br />
Polizist: Okay.<br />
Ayala-Doliente: Yeah, wenn Sie einen von denen<br />
kontaktieren könnten. Ich weiß nicht. Es wird kalt<br />
hier. Ich möchte an die Wärme und die ganze Sache<br />
beenden.<br />
Polizist: Okay, wo sind Sie jetzt genau?<br />
Ayala-Doliente: University Boulevard, gerade bei der<br />
Tankstelle und dem Applebee. All Ihre Kollegen sind<br />
da, also wenn Sie uns helfen könnten, wäre das<br />
großartig.<br />
Polizist: Okay, alles klar. Sind Sie allein oder ist noch<br />
jemand bei Ihnen?<br />
Ayala-Doliente: Nur ich und mein Kumpel, den ich<br />
mitgebracht habe. Und dann haben wir einen Hund
dabei, den wir seinem Besitzer bringen sollten,<br />
aber...<br />
Polizist: Okay.<br />
Ayala-Doliente: Sie ist eine wirklich süße Hündin.<br />
Gar nicht böse. Sie ist ein Pitbull.<br />
Polizist: Oh... cool.<br />
Ayala-Doliente: Sie hat es wirklich kalt im Auto.<br />
Außerdem braucht sie etwas Futter.<br />
Polizist: Also, wie ist dein Name, Mann?<br />
Ayala-Doliente: Ich heiße Leland.<br />
Polizist: Leland, okay. Warte eine Sekunde. Bleib am<br />
Telefon.<br />
Ayala-Doliente: Alles klar. Danke. (Zu seinem<br />
Kollegen: Er ist ein netter Typ.)<br />
Polizist: Habt ihr Jungs Pistolen, andere Waffen oder<br />
sonst noch was dabei?<br />
Ayala-Doliente: Nein, nichts von dem. Nur ein paar<br />
Snacks und so Zeugs.<br />
Polizist: Alles klar. Ich wollte das nur sicherstellen.<br />
Die anderen sind einfach neugierig.
Ayala-Doliente. Yeah, yeah. Wir versuchten mehrere<br />
Male vom Auto wegzulaufen, aber es hat nicht<br />
funktioniert. Wir haben versucht, sie abzulenken,<br />
aber das hat auch nicht funktioniert. Ich weiß also<br />
nicht, was hier los ist.<br />
Polizist: Okay. Ich habe eine Einheit rübergeschickt.<br />
Sie ist unterwegs und wird euch bald treffen.<br />
Ayala-Doliente: Alles klar. Danke.<br />
Minuten später werden Leland Ayala-Doliente und<br />
sein Freund Holland Sward verhaftet.<br />
Quelle: n-tv.de<br />
38C91D064B7E276791191C393B93EB23 n-tv<br />
Nachrichtenfernsehen<br />
119<br />
Meisten Banken in Wien verlangen<br />
deutlich höhere Spesen<br />
Laut einer Analyse der<br />
Arbeiterkammer wurden<br />
neun von zwölf Instituten<br />
teurer. Vor allem Kunden in<br />
Zahlungsschwierigkeiten<br />
werden nochmals bestraft.
28.01.2016 | 11:16 |<br />
( DiePresse.com )<br />
Neun von zwölf untersuchten Banken im Wiener<br />
Raum haben laut einer AK-Analyse innerhalb eines<br />
Jahres ihre Spesen zum Teil sehr kräftig<br />
angehoben. Die Banken haben durchschnittlich rund<br />
neun Spesensätze verteuert und teils auch neue<br />
Gebühren eingeführt. "Die Teuerungen bei den<br />
Bankspesen sind teilweise exorbitant ausgefallen",<br />
so die Arbeiterkammer (AK).<br />
"Die Banken haben gerade jene Spesen stark<br />
angehoben, die bei Zahlungsproblemen wie<br />
Stundung, Zahlungserinnerung oder Mahnung<br />
anfallen können. Wer schon in<br />
Zahlungsschwierigkeiten ist, wird nochmals<br />
'bestraft'", kritisiert die AK. Sie fordert mehr Klarheit<br />
und Preiserhöhungen mit Augenmaß. Die<br />
Bankspesen dürften nicht stärker steigen als die<br />
Inflation.<br />
Die AK hat bei zwölf Wiener Banken 53 Spesensätze<br />
zwischen November 2014 und November 2015<br />
verglichen. Neun Banken haben zwischen drei<br />
(Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien) und 28 Spesen<br />
(Generali Bank) angehoben. Nur drei Banken haben
ihre Spesensätze unverändert gelassen.<br />
Die Volksbank Wien hat zwar drei Preise gesenkt,<br />
aber die Verbilligungen wurden durch neue, teils<br />
enorme Gebühren wieder mehr als wettgemacht, so<br />
die AK in ihrer Mitteilung am Donnerstag. Sechs<br />
Gebühren wurden demnach neu eingeführt, die bei<br />
den bisherigen Konten nicht oder zumindest nicht in<br />
dieser Form verrechnet wurden.<br />
Auffällige Verteuerungen gab es laut AK auch bei<br />
der Hypo NÖ, wo Kunden statt bisher schon hohen<br />
150 Euro nun 200 Euro für die Stundung bezahlen<br />
müssen - eine Verteuerung um rund 33 Prozent.<br />
Änderungen, die den Kreditvertrag betreffen, kosten<br />
statt 150 Euro jetzt 250 Euro - eine Verteuerung von<br />
fast 67 Prozent. Die easybank verdoppelte laut AK<br />
die Gebühr für eine Sicherheitenänderung auf 300<br />
Euro.<br />
Für die Schätzung einer Wohnimmobilie müssen<br />
Kreditnehmer nun 250 Euro berappen - eine<br />
Steigerung um rund 47 Prozent. Bei der Bawag<br />
verteuerten sich ebenfalls die Schätzgebühren im<br />
Zusammenhang mit Wohnfinanzierungen - und zwar<br />
konkret von 220 auf 290 Euro. Die Volksbank Wien<br />
erhöhte die Depotgebühren um ein Fünftel (von 0,25<br />
auf 0,30 Prozent). Wer in Zahlungsrückstand gerät,
muss nun bei der Generali Bank mit um bis zu 17,2<br />
Prozent höheren Mahnspesen rechnen.<br />
(APA)<br />
2016-01-28 11:16:00 diepresse.com<br />
120<br />
Babygesichter in 3D als<br />
Wandschmuck<br />
Babys als 3D-Modell.<br />
Ein britisches Unternehmen<br />
bietet werdenden Eltern nun<br />
ein<br />
besonderes<br />
Erinnerungsstück an: Das<br />
Gesicht ihres ungeborenen<br />
28.01.2016 | 11:16 |<br />
( DiePresse.com )<br />
Skurril oder süß? Das erste Ultraschallbild wollen<br />
werdende Eltern gerne mit der gesamten Welt teilen.<br />
Auch Facebook-Gründer Mark Zuckerberg hat das<br />
erste Bild seiner Tochter auf Facebook<br />
veröffentlicht. Dieser Termin beim Gynäkologen ist<br />
auch ein wichtiger Meilenstein. Es soll ein<br />
besonderes Bindungs-Erlebnis für die zukünftigen
Eltern sein. In Großbritannien hat ein junges<br />
Unternehmen diese Idee modifiziert und bietet 3D-<br />
Drucke der noch ungeborenenen Kindern. Ein<br />
Ersatz für die medizinische Untersuchung ist dieser<br />
Ultraschalltermin aber nicht. Darauf weist das<br />
Unternehmen auf seiner Webseite auch<br />
ausdrücklich hin.<br />
Bei Baby Boo Scan aus Tarleton, Lancashire wird<br />
auf Wunsch eine 3D-Anfertigung des Gesichts des<br />
ungeborenen Kindes angefertigt. Das<br />
Erinnerungsstück, das zwar aussieht wie eine<br />
Maske, jedoch eine solide Masse ist, können sich<br />
die Eltern in spe dann an die Wand hängen. Erstellt<br />
wird die Skulptur mithilfe von Ultraschall-Daten und<br />
einem 3D-Drucker, berichtet die Webseite<br />
mashable.com. Rund 85 Euro kostet das spezielle<br />
Ultraschallbild.<br />
Das Unternehmen BabyBoo Scan will eine<br />
Ergänzung zu bereits bestehenden<br />
Gesundheitseinrichtungen sein, die oft nur<br />
routinierte Standarduntersuchungen anböten. Der<br />
Service ist demnach persönlicher und soll die<br />
Bindung zwischen den Eltern und ihrem Baby<br />
festigen. Über medizinische Belange kann jedoch<br />
keine Auskunft gegeben werden. Zu Kritik an dem<br />
skurrilen 3D-Bild sagt die Baby Boo-Gründerin Katie
Kermode: "Manche Menschen finden es komisch,<br />
aber es ist nichts anderes als einen Fußabdruck in<br />
Gips anfertigen zulassen. "<br />
Für werdende Mütter ist die Ultraschalluntersuchung<br />
während der Schwangerschaft ein besonderes<br />
Erlebnis. Das erste Mal können sie ihr ungeborenes<br />
Baby sehen. Für Tatiana Guerra blieb dieser<br />
Wunsch unerfüllt. Mit 17 Jahren verlor die<br />
Brasilianerin ihr Augenlicht. Dank einem 3D-<br />
Ausdruck konnte sie nun jedoch das erste Mal das<br />
Gesicht ihres Kind "sehen".<br />
(Red.)<br />
2016-01-28 11:16:00 diepresse.com<br />
121<br />
Keine "Bürger Security" für den<br />
Lumpigen Donnerstag<br />
Zu seinen Beweggründen<br />
sagt Robert Marquardt:<br />
„Mein Anliegen war,<br />
Zivilcourage zu zeigen und<br />
Bürgern in Not zu helfen,<br />
wenn das notwendig sein sollte.“ Dabei seien aber<br />
nicht ausschließlich die Übergriffe von Flüchtlingen
in Köln der Anlass gewesen für die Aktion. „Ich bin<br />
gebürtiger Landsberger und kenne die extreme<br />
Situation am Lumpigen Donnerstag.“ In seinem<br />
Freundeskreis sei darüber gesprochen worden, ob<br />
nicht die Polizei , obwohl an diesem Tag mit starker<br />
Präsenz in Landsberg, Unterstützung gebrauchen<br />
könnte, die vor allem neuralgische Punkte wie den<br />
Bahnhof oder das Inselbad beträfe. „Wir wissen<br />
doch alle, dass sich sogar junge Leute schon früh<br />
am Tag betrinken.“ Bleibe zum Beispiel nun so eine<br />
Person irgendwo liegen, unfähig, selbst<br />
weiterzukommen, wäre es ihr Bestreben gewesen,<br />
dieser Person dann helfend beizustehen – gleich<br />
welcher Nationalität, versichert Robert Marquardt.<br />
25 Mitstreiter habe er bislang aus seinem<br />
Bekanntenkreis gewinnen können („Für die lege ich<br />
meine Hand ins Feuer“), die wie er allesamt über<br />
entsprechende Kenntnisse und Erfahrungen im<br />
Sicherheitsbereich verfügten. Geplant war, in<br />
Fünfergruppen vor allem solche Orte in Landsberg<br />
zu begehen, die von der Polizei vermutlich nicht<br />
kontinuierlich abgedeckt werden könnten. Er selbst<br />
habe sich im Vorfeld schlau gemacht und zudem vor<br />
rund zwei Wochen persönlich das Gespräch mit und<br />
bei der Polizei gesucht.<br />
Die bestätigt inzwischen den Kontakt, stellt aber klar,
dass sie einer Bürgerwehr, gleich welcher Gestalt,<br />
nicht zustimmen werde. Polizeisprecher<br />
Hauptkommissar Franz Kreuzer : „Das hat die<br />
Inspektionsleitung in dem Gespräch auch klar zum<br />
Ausdruck gebracht.“ Es werde keinerlei Security-<br />
Rechte für eine solche Aktion geben, was jedoch<br />
stets gelte, sei das Jedermannsrecht. Das besage,<br />
dass ein jeder Bürger einer anderen Person in<br />
Notlage zur Seite stehe. Franz Kreuzer umreißt dies<br />
wie folgt: „Ich schau aufmerksam hin, verständige<br />
die Polizei und gehe, wenn es notwendig wird,<br />
dazwischen.“<br />
Mehr wollte Robert Marquardt für sich und seine<br />
Mitstreiter auch nicht in Anspruch nehmen,<br />
versichert er. Dennoch sei er zu der Auffassung<br />
gekommen, die Gruppe aufzulösen. „Ich muss auch<br />
auf meinen guten Namen achten.“ Die Facebook-<br />
Seite ist ebenfalls aus dem Netz. Für sich zieht er<br />
das Fazit, aus der Geschichte und den Reaktionen<br />
gelernt zu haben – und: „Wenn wir die Öffentlichkeit<br />
für das Thema sensibilisieren konnten, hat es sich<br />
schon jetzt gelohnt.“<br />
Die Polizei wird wie in den vergangenen Jahren<br />
auch verstärkt Präsenz zeigen und in den<br />
Abendstunden des Lumpigen Donnerstags vom<br />
Einsatzzug Fürstenfeldbruck unterstützt. Gleichwohl
ist in diesem Jahr neu, dass tagsüber auch Beamte<br />
der Freischicht aktiviert werden.<br />
Donnerstag, 28. Januar 2016 Augsburger Allgemeine<br />
122<br />
EU-Kommission legt Anti-<br />
Steuerbetrugspaket vor<br />
Brüssel – Die EU-<br />
Kommission hat am<br />
Donnerstag<br />
ein<br />
Maßnahmenpaket zum<br />
Kampf gegen Steuerbetrug<br />
vorgelegt. Vor allem sollen<br />
Steuerschlupflöcher für Großunternehmen<br />
geschlossen werden. EU-Wirtschaftskommissar<br />
Pierre Mosovici erklärte, allein bei der<br />
Körperschaftssteuer (KöSt) komme es durch<br />
Umgehung und Vermeidung von Steuern jährlich zu<br />
Verlusten von 50 bis 70 Mrd. Euro.<br />
Das Paket umfasst mehrere Punkte. Es geht um<br />
gesetzlich bindende Maßnahmen, um die von<br />
Großunternehmen verwendeten Methoden der<br />
Steuervermeidung zu verhindern (Anti-<br />
Steuervermeidungs-Richtlinie). Darin heißt es, dass<br />
Multis, die ihre Gewinne im EU-Binnenmarkt
produzieren, dort auch ihren „fairen Anteil an<br />
Steuern zahlen“ müssen. Dann wird es eine<br />
Empfehlung an die EU-Staaten geben, wie der<br />
Missbrauch durch solche Steuerverträge verhindert<br />
werden kann.<br />
Außerdem wird vorgeschlagen, gemeinsame<br />
steuerbezogene Informationen über Großkonzerne<br />
in der EU auszutauschen. Die entsprechende<br />
Amtshilferichtlinie soll in diesem Sinn überarbeitet<br />
werden. Dabei seien auch eigene länderspezifische<br />
Berichte zwischen den jeweiligen Steuerbehörden<br />
vorgesehen.<br />
Ferner soll auch auf internationaler Ebene eine faire<br />
Steuerbehandlung gefördert werden, wobei auch die<br />
Erstellung einer Liste jener Drittstaaten geplant ist,<br />
die sich weigern, an dieser fairen Handhabung<br />
teilzunehmen.<br />
Im Laufe des Jahres will die EU-Kommission auch<br />
noch einen Vorschlag für eine gemeinsame EU-<br />
Unternehmenssteuergrundlage machen. Nicht<br />
beabsichtigt ist eine Harmonisierung der KöSt-<br />
Raten. Es liege an den Staaten, die Unternehmen<br />
effektiv und in Übereinstimmung mit den nationalen<br />
Regeln zu besteuern, heißt es in dem Papier. Die<br />
Höhe einer Steuer sei nicht der Hauptgrund für
Unternehmen, ihre Gewinne auszulagern. Vielmehr<br />
seien undurchsichtige Steuervorbescheide, spezielle<br />
Steuerregime und Schlupflöcher in nationalen<br />
Steuergesetzen der Grund für die sogenannte<br />
„aggressive Steuerplanung“. (APA)<br />
2016-01-28 13:23:27 Tiroler Tageszeitung Online<br />
123<br />
Google-Hupf mit Bits und Bytes in<br />
der Computeria<br />
Von Alexander Paschinger<br />
Imst – „Vielleicht einen<br />
Eierlikörkuchen?“ Wer<br />
glaubt, dass man sich in<br />
einer Computeria von Bits<br />
und Bytes ernährt, der irrt. Denn im Foyer des<br />
zweiten Stocks in der Imster HAK herrscht jeden<br />
Dienstagnachmittag ein buntes Durcheinander:<br />
Senioren sitzen mit Schülern am PC oder wischen<br />
gemeinsam über Smartphones und Tablets. Immer<br />
wieder huscht jemand zum Stand mit Kaffee und<br />
Kuchen, um sich gegen einen Obolus eine kleine<br />
Stärkung zu holen: Google-Hupf mit Gugelhupf ist<br />
zwischen 14 und 16 Uhr angesagt.
Seit drei Jahren ist die Computeria in der Imster<br />
Wirtschaftsschule in Betrieb und wird auch kräftig<br />
von der Öffentlichkeit, wie etwa durch das Projekt<br />
„Miteinand“, unterstützt. Das Interesse von älteren<br />
Menschen, die den richtigen Umgang mit neuer<br />
Technik lernen wollen, ist ungebrochen. „84<br />
Personen sind bei uns in der Adresskartei“, sagt<br />
Josef Mair, einer von vier ehrenamtlichen Senioren,<br />
die immer wieder an Dienstagnachmittagen vor Ort<br />
sind.<br />
„Auch wir Schüler profitieren davon“, erklärt Kevin<br />
Glatz, einer der sieben „Manager“ der Computeria.<br />
Immerhin geht es um „Lernen beim Lehren“. So<br />
manches wird auch den Schülern erst viel klarer,<br />
wenn sie die Materie anderen erklären. „Und wir<br />
erwerben soziale Persönlichkeitskompetenz.“ Auch<br />
das Logo sowie der Flyer und die Werbestrategie<br />
wurden von den Schülern entwickelt.<br />
Für heuer haben sich die Schüler, die mit ihrer<br />
Professorin Nina Margreiter das Projekt betreuen,<br />
eine Ausweitung des Angebotes vorgenommen. „Wir<br />
wollen einen Themennachmittag pro Monat<br />
anbieten“, so Manager Leonid Hammer. Dabei geht<br />
es um soziale Netzwerke, Internet-Sicherheit,<br />
Internet-Banking oder auch Bildbearbeitung oder<br />
Handy-Apps.
„Das ist ein Projekt mit Herz“, betont auch die für<br />
Jugend und Senioren zuständige Imster Stadträtin<br />
Brigitte Flür. Sie setzt sich für dessen Fortsetzung<br />
ein, ebenso wie für das ABC-Café, bei dem Frauen<br />
mit Migrationshintergrund Deutsch für den Alltag<br />
erlernen.<br />
2016-01-28 13:36:02 Tiroler Tageszeitung Online<br />
124<br />
Unsicherheit über Syrien-<br />
Friedenskonferenz in Genf dauert an<br />
Riad/Genf – Die Unsicherheit<br />
über die für Freitag<br />
geplanten<br />
Syrien-<br />
Friedensgespräche dauert<br />
an. Ein Bündnis syrischer<br />
Oppositionsgruppen, das<br />
sich als einziger legitimer Repräsentant der<br />
Aufständischen gegen Präsident Bashar al-Assad<br />
versteht, vertagte am Mittwoch eine Entscheidung<br />
über seine Teilnahme an den Genfer<br />
Verhandlungen. Die Beratungen sollten laut<br />
Bündnis-Sprecher am Donnerstag fortgesetzt<br />
werden.<br />
Die Koalition, die sich im Dezember
zusammengeschlossen hatte, besteht darauf, als<br />
einzige Oppositionsgruppe bei den Verhandlungen<br />
in Genf am Tisch zu sitzen. Am Dienstag hatten<br />
nach eigenen Angaben auch andere<br />
Regierungsgegner eine Einladung für das Treffen<br />
erhalten. Die in Riad versammelte Koalition wartet<br />
nun nach eigenen Angaben auf eine klärende<br />
Antwort des UNO-Sondergesandten Staffan de<br />
Mistura.<br />
Konferenz verschiebt sich wegen Streits<br />
Zudem verlangt sie die Zusicherung, dass in Genf<br />
auch über humanitäre Fragen gesprochen wird. Die<br />
Syrien-Verhandlungen hätten eigentlich bereits am<br />
Montag beginnen sollen, waren dann aber wegen<br />
des Streits auf Freitag verschoben worden. Ein<br />
Sprecher des US-Außenministeriums appellierte in<br />
Washington an die Teilnehmer, die „historische<br />
Chance“ in Genf zu nutzen, ohne Vorbedingungen<br />
zu stellen.<br />
Die Syrien-Verhandlungen sollen am Freitag in Genf<br />
unter UNO-Schirmherrschaft beginnen. Vorgesehen<br />
ist, dass nach dem Beginn der Gespräche eine<br />
landesweite Feuerpause in Kraft tritt. Weitere<br />
Schritte sind die Bildung einer Übergangsregierung<br />
und die Organisation von Wahlen. Der UNO-
Sondergesandte de Mistura verschickte am<br />
Dienstag die Einladungen zu den<br />
Friedensgesprächen, äußerte sich aber nicht zum<br />
Teilnehmerkreis.<br />
Bereits Hunderttausende Tote<br />
Während Russland den Verhandlungen nur bei einer<br />
Beteiligung der syrischen Kurden eine Chance gibt,<br />
lehnt die Türkei dies kategorisch ab. Der Bürgerkrieg<br />
in Syrien hatte im Frühjahr 2011 mit Protesten<br />
gegen Staatschef Assad begonnen. Inzwischen<br />
wurden in dem Konflikt mehr als 250.000 Menschen<br />
getötet und Millionen weitere in die Flucht getrieben.<br />
Unterdessen forderte London die Teilnehmer einer<br />
für kommende Woche geplanten UNO-<br />
Geberkonferenz auf, „mindestens das Doppelte“ der<br />
2015 gegebenen Mittel für die Bewältigung der Krise<br />
bereitzustellen. Darin seien die Mit-Gastgeber<br />
Großbritannien, Deutschland und Norwegen bei<br />
einem Telefongespräch übereingekommen, teilte<br />
das Büro von Premierminister David Cameron am<br />
Mittwoch mit.<br />
Nothilfe weit weniger als gefordert<br />
Im vergangenen Jahr hatte die UNO 8,4 Milliarden<br />
US-Dollar (7,71 Mrd. Euro) weltweit eingefordert,
aber nur 3,3 Milliarden erhalten. Der UNO-<br />
Nothilfekoordinator Stephen O‘Brien beklagte am<br />
Mittwoch, dass Syrien der UNO Zugang zu<br />
Hilfsbedürftigen oft verweigere. Fast 75 Prozent der<br />
Anfragen, Hilfen in belagerte und andere schwierige<br />
Gebiete zu bringen, seien im vergangenen Jahr von<br />
Damaskus abgelehnt worden, erklärte O‘Brien.<br />
Infolge des Bürgerkriegs in Syrien sind 13,5<br />
Millionen Menschen im eigenen Land auf der Flucht.<br />
Weitere 4,7 Millionen Menschen flohen in die<br />
Nachbarländer. Im vergangenen Jahr kamen mehr<br />
als eine Million Flüchtlinge aus Syrien nach Europa,<br />
weil sich die Bedingungen in den Auffanglagern<br />
zusehends verschlechterten. (APA/AFP)<br />
2016-01-28 13:36:03 Tiroler Tageszeitung Online<br />
125<br />
Griechenland: Auch Journalisten und<br />
Rechtsanwälte im Ausstand<br />
Athen – Aus Protest gegen<br />
ein<br />
neues<br />
Pensionsreformgesetz und<br />
neue Steuern sind am<br />
Donnerstag zum zweiten<br />
Tag in Folge keine Fähren
aus Piräus und den meisten anderen Häfen des<br />
Landes ausgelaufen. Dies teilte die Gewerkschaft<br />
der Seeleute mit. Die Pensionskürzungen sind eine<br />
Bedingung der Gläubiger Griechenlands für<br />
Finanzhilfen.<br />
Den Protesten schlossen sich Donnerstag früh auch<br />
die griechischen Journalisten an. Aus diesem Grund<br />
gab es im Radio und Fernsehen keine<br />
Nachrichtensendungen.<br />
Auch Landwirte setzten ihre seit gut einer Woche<br />
andauernden Proteste fort. An mehreren Stellen<br />
wollten sie vorübergehend wichtige<br />
Straßenverbindungen und Grenzübergänge mit<br />
ihren Traktoren sperren. Rechtsanwälte und Notare<br />
legten bis Freitag die Arbeit nieder. Am 4. Februar<br />
sind umfangreiche Streiks angesagt, die<br />
Gewerkschaften „Generalstreik“ nennen.<br />
Die Pensionsreform sieht im Durchschnitt Kürzungen<br />
von 15 Prozent für alle Menschen vor, die in Pension<br />
gehen werden. Zudem sollen die Pensionsbeiträge<br />
erheblich angehoben werden. Regierungschef Alexis<br />
Tsipras hat wiederholt gewarnt: Das<br />
Pensionssystem könnte ohne diese Reform bald<br />
zusammenbrechen. (APA, dpa)<br />
2016-01-28 13:36:21 Tiroler Tageszeitung Online
126<br />
TT-Forum in Lienz: Fairer<br />
Schlagabtausch ohne Blessuren<br />
Von Claudia Funder<br />
Lienz – Die Uhr tickt. In<br />
genau einem Monat werden<br />
die Bürger zu den<br />
Wahlurnen gerufen. Entsprechend groß war das<br />
Interesse am TT-Forum in Lienz, zu dem am<br />
Dienstag in den Kolpingsaal geladen worden war. In<br />
vollem Haus kam es zum Aufeinandertreffen der vier<br />
Bürgermeisterkandidaten Elisabeth Blanik (SP),<br />
Meinhard Pargger (VP), Uwe Ladstädter (LSL) und<br />
Josef Blasisker (FP). Moderiert wurde der mit<br />
Spannung erwartete Abend von TT-Chefredakteur<br />
Mario Zenhäusern.<br />
In der Stadt Lienz warten viele Aufgaben, für die es<br />
künftig den Hebel anzusetzen gilt. Die Nordschule<br />
liegt für das Kandidatenquartett unisono an der<br />
Spitze der Prioritätenliste. „Mir ist es zu wenig, dass<br />
die Standortfrage nach fünf Jahren noch immer nicht<br />
geklärt ist“, kritisierte Pargger. Würde er<br />
Bürgermeister werden, wäre dieses Thema binnen<br />
eines Jahres abgehakt, stellt er klar. Auch für
Blasisker ist die Schule „das erste Projekt, das in<br />
Angriff genommen werden muss“. Vorhaben gelte<br />
es Schritt für Schritt umzusetzen, bekräftigte Blanik<br />
den von ihr eingeschlagenen Weg. Das<br />
Schwimmbad, das derzeit realisiert wird, hatte<br />
Vorrang. Die Schule sei aber das nächste große<br />
Ziel. Zum als möglichen Standort ins Spiel<br />
gebrachten RGO-Areal sagte sie: „Es gab wiederholt<br />
Gespräche, der Preis liegt aber weit über dem, was<br />
für die Stadt vorstellbar ist.“<br />
In puncto Modellregion für die Gesamtschule glaubt<br />
Ladstädter, dass das Thema nicht ausdiskutiert ist:<br />
„Die Folgen sind ungewiss, es fehlen die genauen<br />
Informationen.“ Blanik hält es für „unsinnig, dort<br />
etwas drüberzustülpen, wo es keine Problematik<br />
gibt. Ich bin nicht dafür, dass die Modellregion in<br />
Osttirol kommt. Sie sollte dort entstehen, wo man sie<br />
sich wünscht.“ Blasisker ist klar gegen die<br />
Einführung im Bezirk: „Wir müssen verteidigen, was<br />
sich jahrzehntelang bewährt hat.“ Pargger schlägt in<br />
dieselbe Kerbe, ist für den Erhalt des Gymnasiums<br />
in bisheriger Form: „Das Experiment darf nicht<br />
stattfinden. Es muss weiterhin Wahlfreiheit für Eltern<br />
und Schüler geben.“<br />
Das Verkehrsproblem in Lienz bleibt weiter ein<br />
heißes Eisen. Pargger plädierte für die Schaffung
einer Nord-Süd-Verbindung, die unter der B 100<br />
durchgeht. Für Blanik ist dies aufgrund der<br />
Schwierigkeit von Zu- und Abfahrten so nicht lösbar.<br />
Zur Entflechtung des Verkehrs werden, sagte sie,<br />
das Mobilitätszentrum, die Implementierung des<br />
Regiobusses und die Forcierung des Radverkehrs<br />
wesentlich beitragen. Blanik: „Auch die<br />
Verlangsamung des Individualverkehrs halte ich für<br />
eine gute Idee.“<br />
Freiräume in Lienz erhalten und nicht alles zubauen<br />
– dafür möchte sich Uwe Ladstädter weiterhin<br />
starkmachen. Er will, dass sich die Ausschüsse auch<br />
für Ersatzgemeinderäte öffnen und spricht sich klar<br />
für eine Beteiligung der Bürger am<br />
Entwicklungsprozess der Stadt aus. „Die<br />
Bürgerbeteiligung ist nichts, was man neu erfinden<br />
muss“, räumt Pargger ein. „Aber ich habe ein<br />
offenes Ohr, wenn es darum geht, sie auszubauen.“<br />
Blasisker wünscht sich eine gute Vorbereitung<br />
dieses Prozesses, den er für „befruchtend“ hält:<br />
„Man sollte die Lienzer auch über die Zukunft des<br />
Hochsteins befragen, der ein Juwel der Stadt, aber<br />
auch Sorgenkind ist.“<br />
Blanik will den Bürgerbeteiligungsprozess begleiten<br />
lassen. „70.000 Euro sind dafür budgetiert. Wir<br />
brauchen Profis – nicht für Entscheidungen, sondern
für die Steuerung und Moderation. Ich will die<br />
Menschen mitnehmen, sie sollen mitgestalten.“<br />
Dieser Bürgerbeteiligungsprozess soll in vielen<br />
Bereichen greifen, um die verschiedenen Stadtteile<br />
zu analysieren und Umsetzungsprioritäten zu<br />
definieren. Das gilt auch für den Hauptplatz. „Er<br />
gehört nicht nur den Anrainern, sondern ist das<br />
Wohnzimmer aller Lienzer“, stellt Blanik klar. „Der<br />
Hauptplatz ist die Visitenkarte jeder Stadt, jeder<br />
Bürger soll sich hier einbringen können“, meint auch<br />
Blasisker.<br />
Beim TT-Forum wurde das Mikrophon wiederholt für<br />
Fragerunden aus dem Publikum freigegeben. Und<br />
die Forum-Besucher, die sich ein authentisches Bild<br />
von den Bewerbern machen konnten, nutzen diese<br />
Möglichkeit ausgiebig. Unter anderem kam eine<br />
spannende Anregung von Thomas Haidenberger,<br />
Bezirkssprecher der Grünen: die Wiedereinführung<br />
des Energiebeirates. Bei den vier<br />
Bürgermeisterkandidaten stieß dieser Denkanstoß<br />
durchaus auf Interesse.<br />
Die zweistündige Diskussion verlief konstruktiv,<br />
gespickt mit manch humorvollem Moment. Man<br />
setzte auf Argumente statt auf politische Phrasen. In<br />
einem Monat sind die Wähler am Wort.
2016-01-28 13:36:20 Tiroler Tageszeitung Online<br />
127<br />
Thompson führte Golden State mit 45<br />
Punkten zum Sieg<br />
Oakland (Kalifornien) –<br />
Titelverteidiger Golden State<br />
Warriors hat am Mittwoch<br />
den saisonübergreifend 40.<br />
Heimsieg in Folge im<br />
Grunddurchgang der<br />
nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA<br />
eingefahren. Die Kalifornier setzten sich gegen die<br />
Dallas Mavericks mit 127:107 durch. Matchwinner<br />
war diesmal nicht Superstar Stephen Curry, sondern<br />
dessen kongenialer Partner Klay Thompson mit<br />
einer Saisonbestmarke von 45 Punkten.<br />
Die Warriors halten als klarer NBA-Leader bei einer<br />
Bilanz von 42:4 Siegen. Die bisherigen vier<br />
Niederlagen haben sie allesamt auswärts kassiert. In<br />
der eigenen Halle fehlen ihnen nur noch vier Erfolge<br />
auf die Bestmarke der Chicago Bulls, die 1995 und<br />
1996 in der regulären Saison 44 Heimspiele<br />
ungeschlagen geblieben waren. Das Team um<br />
Michael Jordan gewann damals 72 von 82
Saisonpartien - ein Rekord, den Golden State im<br />
Visier hat.<br />
Warriors-Trainer Steve Kerr war damals Bulls-<br />
Spieler. Beim All-Star Game am 14. Februar in<br />
Toronto kommt an seiner Stelle aber Gregg<br />
Popovich von den San Antonio Spurs als Coach der<br />
Western Conference zum Zug. Die Auswahl der<br />
Eastern Conference wird von Tyronn Lue betreut.<br />
Der 38-Jährige war bei den Cleveland Cavaliers erst<br />
vergangene Woche nach der Entlassung von David<br />
Blatt zum Cheftrainer befördert worden. (APA)<br />
NBA-Ergebnisse vom Mittwoch: Cleveland Cavaliers<br />
- Phoenix Suns 115:93, Boston Celtics - Denver<br />
Nuggets 111:103, Detroit Pistons - Philadelphia<br />
76ers 110:97, Atlanta Hawks - Los Angeles Clippers<br />
83:85, Minnesota Timberwolves - Oklahoma City<br />
Thunder 123:126, San Antonio Spurs - Houston<br />
Rockets 130:99, Utah Jazz - Charlotte Hornets<br />
102:73, Golden State Warriors - Dallas Mavericks<br />
127:107.<br />
2016-01-28 13:36:39 Tiroler Tageszeitung Online<br />
128<br />
Nach 80 Einbrüchen: Polizei stellt<br />
mutmaßliche Einbrecherbande
Monatelang waren die Neu-<br />
Ulmer und Ulmer Polizei<br />
gemeinsam auf der Jagd<br />
nach einer Einbrecherbande.<br />
Diese soll für bis zu 80<br />
Wohnungseinbrüche in der Region - darunter auch<br />
die Landkreise Augsburg und Günzburg -<br />
verantwortlich sein und dabei Beute in Höhe von<br />
rund 200.000 Euro gemacht sowie einen<br />
Sachschaden von mehreren zehntausend Euro<br />
angerichtet haben. Am Donnerstag verkündeten die<br />
beiden Polizeipräsidien und die Staatsanwaltschaft<br />
Memmingen eine Erfolgsmeldung: Drei von vier<br />
Tatverdächtigen sitzen mittlerweile in Haft, ein<br />
weiterer wurde festgenommen, vorläufig aber wieder<br />
auf freien Fuß gesetzt.<br />
Es handelt sich dabei um Männer aus Serbien und<br />
Deutschland im Alter zwischen 24 und 52 Jahren.<br />
Festgenommen wurden sie wohl bereits vor einigen<br />
Wochen, doch seien die Ermittlungen erst jetzt so<br />
weit fortgeschritten, dass die Öffentlichkeit informiert<br />
werden könne, erklärte Polizeisprecher Wolfgang<br />
Jürgens.<br />
So gehen die Mitglieder einer extra für dieses<br />
Verfahren gegründeten gemeinsame<br />
Ermittlungsgruppe, bestehend aus Beamten der
Kripo Ulm und Neu-Ulm, mittlerweile davon aus,<br />
dass die vierköpfige Bande etwa 80 Einbrüche<br />
begangen hat. 52 davon allein im Bereich des<br />
Polizeipräsidiums Ulm , je fünf im Landkreis Neu-<br />
Ulm und im Kreis Augsburg, einen im Landkreis<br />
Günzburg sowie weitere im Bereich Stuttgart,<br />
Reutlingen, Heilbronn und Konstanz. „Es ist nicht<br />
auszuschließen, dass noch weitere Täter beteiligt<br />
waren. Momentan haben wir dafür aber keine<br />
Hinweise“, sagte Polizeisprecher Jürgens.<br />
Offenbar nicht direkt beteiligt, doch aber mittendrin<br />
im Geschehen, war ein 67 Jahre alter Mann aus<br />
dem nördlichen Landkreis Neu-Ulm. Dieser hatte die<br />
Ermittler überhaupt erst auf die Spur der<br />
Einbrecherbande gebracht.<br />
Im Frühjahr des Jahres 2015 war bei der Polizei ein<br />
Hinweis eingegangen, dass der 67-Jährige mit<br />
Beute aus Einbrüchen Geschäfte machen würde.<br />
Die Polizei ging dem Hinweis nach und durchsuchte<br />
die Wohnung des Mannes. Dort bestätigte sich der<br />
Verdacht: Die Ermittler fanden Uhren, Schmuck und<br />
Münzsammlungen, die aus sechs Einbrüchen im<br />
Raum Ulm und Neu-Ulm stammten, zudem stießen<br />
sie auf gefälschte Ausweisdokumente. Weiteren<br />
Recherchen hätten laut Polizei ergeben, dass der<br />
67-Jährige Einbrechern auch Hilfe und Unterschlupf
gegeben haben könnte. Die „Gemeinsam<br />
Ermittlungsgruppe Schwaben“ wurde gegründet und<br />
kam daraufhin den vier mutmaßlichen Tätern auf die<br />
Schliche.<br />
Donnerstag, 28. Januar 2016 Augsburger Allgemeine<br />
129<br />
Fakten zur Flüchtlingskriminalität:<br />
Polizei liefert Zahlen gegen Vorurteile<br />
Von Solveig Bach<br />
Über die Kriminalität von<br />
Flüchtlingen wird in<br />
Deutschland nur ungern<br />
gesprochen. Benennt man<br />
sie, gilt man schnell als rechtsextrem. Verschweigt<br />
man sie, wird der Vorwurf der Vertuschung laut. Der<br />
Braunschweiger Kripochef setzt auf die Wahrheit.<br />
Als Deutschland 2015 steigende Flüchtlingszahlen<br />
verzeichnete und auch in der Landesaufnahmestelle<br />
in Braunschweig täglich mehr Menschen ankamen,<br />
ahnte der Braunschweiger Kripochef Ulf Küch, dass<br />
dies Folgen für die Stadt haben würde. Es gab mehr<br />
Ladendiebstähle, auch mehr Einbrüche, vor allem<br />
aber mehr Angst vor zunehmender Kriminalität.
Pessimisten prophezeiten, die Stadt würde in<br />
Kriminalität "absaufen".<br />
Seit mehr als 40 Jahren ist der 58-Jährige im Dienst.<br />
Küch wollte nicht warten, bis die Stimmung kippt.<br />
Mitten in der allgemeinen Willkommenseuphorie<br />
initiierte er die Gründung einer Sonderkommission,<br />
die sich ausschließlich mit Flüchtlingskriminalität<br />
beschäftigen sollte, und setzte sie gegen alle<br />
Bedenken durch. Wenn der mutmaßliche Täter die<br />
Wohnanschrift Landesaufnahmestelle hat, kümmern<br />
sich seit August 2015 Beamte der Soko Asyl um die<br />
Aufklärung der Tat. Unabhängig davon, um welche<br />
Straftat es sich handelt.<br />
Inzwischen sind mehrere Täter rechtskräftig<br />
verurteilt, Braunschweigs Kriminalitätsrate ist nicht<br />
signifikant gestiegen. Das liegt auch daran, dass die<br />
Soko eng mit der Staatsanwaltschaft und den<br />
Gerichten zusammenarbeitet und auf beschleunigte<br />
Verfahren setzt. Dabei bleiben die mutmaßlichen<br />
Täter bis zu sieben Tage in Untersuchungshaft.<br />
Dann findet bereits die Hauptverhandlung statt.<br />
Kriminaldirektor Küch wollte aber nicht nur schnell<br />
auf eine spezielle Kriminalitätsentwicklung reagieren,<br />
er wollte auch eine Debatte versachlichen, die vor<br />
allem von Mutmaßungen und Gerüchten gespeist
wird. Inzwischen kann er die Frage beantworten, wie<br />
viele kriminelle Flüchtlinge es denn tatsächlich gibt.<br />
Unter den 40.000 Menschen, die 2015 die<br />
Landesaufnahmestelle durchliefen, waren etwa 150<br />
Kriminelle, zeigen seine Zahlen. Nicht einmal 0,4<br />
Prozent. Der Anteil ist nicht höher als der unter<br />
Deutschen.<br />
In seinem Buch "Soko Asyl", das er über die<br />
Braunschweiger Erfahrungen geschrieben hat,<br />
berichtet Küch von Schlägereien, Einbrüchen,<br />
Ladendiebstählen hochpreisiger Waren, Drogenund<br />
auch Sexualdelikten. "Ganz normale Kriminalität<br />
halt", sagt er im Gespräch mit n-tv.de. "Keine<br />
Tötungsdelikte und es sind auch keine Kinder<br />
umgebracht worden, das ist ein Gerücht. " Und<br />
davon habe es viele gegeben, bis die Soko die<br />
ersten Zahlen vorlegte.<br />
Damit kann er seine Einschätzung belegen: Unter<br />
den Flüchtlingen ist ein "kleiner Block von<br />
Menschen, die vor allem oder ausschließlich mit<br />
dem Ziel nach Deutschland gekommen sind, hier<br />
Straftaten zu begehen". Das Problem seien nicht<br />
kurdische, syrische oder irakische Familien.<br />
Besonders häufig stammen Tatverdächtige aber aus<br />
dem Kosovo und dem Kaukasus, es gebe auch viele<br />
Georgier, die der Polizei schon seit Jahren Probleme
ereiten. Außerdem gebe es eine größere Gruppe<br />
Nord- und Zentralafrikaner unter den Intensivtätern.<br />
Über diese Gruppen, die er zum Teil bereits der<br />
Organisierten Kriminalität zuordnet, will Küch offen<br />
sprechen. Ohne sich als rechtsradikal rechtfertigen<br />
zu müssen. Deshalb hat er auch bis heute kein<br />
Verständnis dafür, dass die Soko Asyl in Soko ZERM<br />
(Zentrale Ermittlungen) umbenannt wurde. "Es ist<br />
wichtig, dass man angstfrei an die Ermittlungen<br />
herangeht, damit man die Fakten richtig<br />
herausfinden kann. Das haben wir gemacht, das hat<br />
mit Ausländerfeindlichkeit und Rassismus nichts zu<br />
tun. Unser Credo ist: Das sind Kriminelle und die<br />
müssen auch behandelt werden wie Kriminelle und<br />
zwar mit dem Strafgesetzbuch und der<br />
Strafprozessordnung. "<br />
Für Braunschweig funktioniert genau das.<br />
Inzwischen holen sich andere Städte Rat bei den<br />
Soko-Kollegen und stellen sich ähnlich auf. Küch ist<br />
indes bereits einen Schritt weiter. Ihn stört, dass<br />
Politiker noch immer behaupten, dass ausländische<br />
Straftäter einfach abgeschoben werden können.<br />
Dies sei keineswegs so. Zum einen wisse man bei<br />
vielen gar nicht, wo sie hergekommen seien, da zum<br />
Teil die Identitäten bei der Einreise nicht erfasst<br />
wurden. Außerdem seien vor allem nord- und
zentralafrikanische Staaten gar nicht bereit, ihre<br />
Bürger wieder aufzunehmen. Und nicht zuletzt<br />
verwirke ein anerkannter Asylbewerber sein Asyl<br />
nicht automatisch mit einer Straftat, weil die<br />
Bedrohung im Heimatland ja weiter besteht.<br />
Außerdem müsse man sich schon heute Gedanken<br />
darüber machen, wie man verhindert, dass sich<br />
neue kriminelle Strukturen entwickeln. "Wir haben<br />
Anfang der 1990er-Jahre Sachen richtig falsch<br />
gemacht, deshalb haben wir jetzt in vielen großen<br />
deutschen Städten diese Familienclans, die sich<br />
völlig verselbständigt haben. Das passiert, wenn<br />
man nicht darauf achtet, dass ein<br />
Integrationsprozess beidseitig durchgeführt wird. "<br />
Er erwarte, dass Zuwanderer die<br />
Rahmenbedingungen des Gemeinschaftswesens<br />
der Bundesrepublik akzeptieren und danach leben.<br />
Dafür dürfe man Flüchtlinge aber nicht wie in<br />
Ghettos unterbringen, sondern müsse sie auf alle<br />
Stadtviertel verteilen.<br />
"Machen wir das nicht, haben wir in 20 Jahren ein<br />
massives Problem. " Schon heute beobachte die<br />
Polizei, dass sich Salafisten um Kontakt zu<br />
Asylbewerbern bemühten und kriminelle Clans<br />
versuchen, unter den Flüchtlingen Nachwuchs zu<br />
rekrutieren. Aber noch glaubt Küch, dass es hilft,
auch die unbequemen Wahrheiten auszusprechen.<br />
"Soko Asyl" bei Amazon bestellen oder bei iTunes<br />
downloaden<br />
Quelle: n-tv.de<br />
38C91D064B7E276791191C393B93EB23 n-tv<br />
Nachrichtenfernsehen<br />
130<br />
Holocaust-Gedenktag: „Tragt<br />
Erinnerung weiter“<br />
Oswiecim – Mehr als 80<br />
ehemalige Auschwitz-<br />
Häftlinge haben gestern auf<br />
dem Gelände des<br />
ehemaligen deutschen<br />
Vernichtungslagers<br />
Auschwitz-Birkenau der Opfer der<br />
nationalsozialistischen Massenmorde gedacht.<br />
„Auschwitz ist und bleibt eine große Warnung, was<br />
geschehen kann, wenn internationales Recht<br />
gebrochen wird und die internationale Gemeinschaft<br />
nicht reagiert“, so der polnische Präsident Andrzej<br />
Duda. Am Vormittag hatten frühere Häftlinge Blumen<br />
an der so genannten Todeswand von Auschwitz<br />
niedergelegt, an der Tausende erschossen wurden.
„Die junge Generation muss sich erinnern, was<br />
damals geschah“, sagte der ehemalige Auschwitz-<br />
Häftling Eugeniusz Dabrowski. „Tragt die Erinnerung<br />
weiter, reicht sie weiteren Generationen“, forderte<br />
auch der 86-jährige Asher Aud aus Israel, der das<br />
Lodzer Ghetto und Auschwitz-Birkenau überlebt hat.<br />
„Ich wünschte mir, dass unsere Geschichte und die<br />
Lehre daraus als Echo durch Jahrhunderte klingt.<br />
Das wäre unser großer gemeinsamer Sieg, der Sieg<br />
der Menschlichkeit und der Überlebenden der<br />
Shoah.“ Die UNO hat den 27. Jänner zum<br />
Internationalen Gedenktag für die Opfer des<br />
Nationalsozialismus ausgerufen. Am 27. Jänner<br />
1945 hatten Soldaten der Roten Armee rund 7500<br />
überlebende Häftlinge von Auschwitz-Birkenau<br />
befreit.<br />
Zum Internationalen Holocaust-Gedenktag<br />
publizierte Israel gestern ein Gnadengesuch des<br />
deutschen NS-Verbrechers Adolf Eichmann an den<br />
damaligen Präsidenten Yitzhak Ben Zvi, das mehr<br />
als ein halbes Jahrhundert lang in den Archiven des<br />
israelischen Präsidialamtes in Jerusalem lag. (APA,<br />
dpa, TT)<br />
2016-01-28 13:36:19 Tiroler Tageszeitung Online
131<br />
Kurden-Protest gegen Krieg<br />
Innsbruck – Der Kampf<br />
zwischen der Türkei und der<br />
kurdischen Minderheit war<br />
am Mittwochvormittag auch<br />
in der Brunecker Straße in<br />
Innsbruck ein Thema. Etwa<br />
zehn kurdische Aktivisten versammelten sich vor<br />
dem PEMA-Gebäude, um auf die Situation in ihrer<br />
früheren Heimat aufmerksam zu machen. „Es gibt<br />
täglich Tote und Verletzte unter den Kurden in der<br />
Türkei“, erzählt Deniz Petek, stv. Obmann des<br />
„Kurdischen Volkshauses“ in Innsbruck: „Wir<br />
versammeln uns derzeit alle zwei Tage in Innsbruck,<br />
um auf die Situation aufmerksam zu machen.“<br />
200.000 Menschen seien derzeit in der Türkei auf<br />
der Flucht, „in vielen Orten wurde eine<br />
Ausgangssperre verhängt“. Petek berichtet auch von<br />
Hinrichtungen und Verletzten, die aufgrund der<br />
Ausgangssperren nicht in Krankenhäuser gebracht<br />
werden können. Die Versorgungslage sei vielerorts<br />
katastrophal. Die türkische Armee setze<br />
Kampfhubschrauber gegen die Zivilbevölkerung ein.<br />
Die kleine Versammlung verlief ohne Zwischenfälle.
Außerdem waren sieben Polizisten abgestellt, um<br />
etwaige Schwierigkeiten im Keim zu ersticken. (TT)<br />
2016-01-28 13:36:30 Tiroler Tageszeitung Online<br />
132<br />
Nordkorea bereitet offenbar Start<br />
einer Langstreckenrakete vor<br />
Seoul/Pjöngjang –<br />
Nordkorea bereitet einem<br />
Pressebericht zufolge den<br />
Start<br />
einer<br />
Langstreckenrakete vor, der<br />
innerhalb einer Woche<br />
stattfinden könnte. Unter Berufung auf japanische<br />
Regierungskreise meldete die Nachrichtenagentur<br />
Kyodo am Donnerstag, es gebe Anzeichen für<br />
Startvorbereitungen auf den Testgelände<br />
Tongchang Ri an der nordkoreanischen Westküste.<br />
Das habe die Auswertung von Satellitenaufnahmen<br />
ergeben.<br />
Der Bericht fällt zusammen mit einer Debatte im<br />
UNO-Sicherheitsrat über neue Sanktionen gegen<br />
Nordkorea, weil es am 6. Jänner einen weiteren<br />
atomaren Sprengsatz getestet hat. Wegen des<br />
Atomwaffen- und Raketenprogramms Nordkoreas
haben die Vereinten Nationen bereits<br />
Strafmaßnahmen gegen das Land verhängt.<br />
Zuletzt hatte Nordkorea 2012 eine<br />
Langstreckenrakete getestet und mit ihr einen<br />
Satellit ins All geschossen. Experten sehen darin<br />
einen Test für den Bau ballistischer<br />
Interkontinentalraketen (ICBM). (APA/Reuters)<br />
2016-01-28 13:36:32 Tiroler Tageszeitung Online<br />
133<br />
Nächster Kreuzbandriss! Saison auch<br />
für Ted Ligety vorbei<br />
München - Der<br />
Kreuzbandriss bleibt heuer<br />
ein treuer Begleiter im<br />
alpinen Ski-Weltcup. Am<br />
Mittwoch erwischte es mit<br />
Ted Ligety auch den<br />
Riesentorlauf-Olympiasieger und -Weltmeister von<br />
2011, 2013 und 2015. Der 31-jährige US-Star zog<br />
sich bei einem Sturz im Training im deutschen<br />
Oberjoch (Allgäu) einen Kreuzbandriss im rechten<br />
Knie zu und fällt für den Rest der Saison aus. Das<br />
gab Ligety via Facebook bekannt.
„Wir wissen alle, dass Skifahren gefährlich ist, aber<br />
ich habe immer gedacht, ich könnte ein vorzeitiges<br />
Saisonende verhindern. Unglücklicherweise habe ich<br />
mir heute im RTL-Training das Kreuzband gerissen<br />
und muss nach Hause fahren“, schrieb Ligety auf<br />
Facebook, wo er auch ein Video vom Sturz postete.<br />
Ligety werde nun für weitere Untersuchungen in die<br />
USA reisen, teilte der amerikanische Skiverband<br />
USSA mit.<br />
Ligety hat 25 Weltcupsiege, davon 24 im<br />
Riesentorlauf, auf seinem Konto. Heuer gewann er<br />
zum Weltcupauftakt den RTL in Sölden. Vor dem<br />
US-Amerikaner hatten am vergangenen<br />
Wochenende in Kitzbühel bereits Aksel Lund Svindal<br />
(Abfahrt), Georg Streitberger (Abfahrt), Giuliano<br />
Razzoli (Slalom) und Florian Scheiber<br />
(Abfahrtstraining) Kreuzbandrisse erlitten und die<br />
Saison vorzeitig beenden müssen.<br />
Ähnlich war es Österreichs Aushängeschild Anna<br />
Fenninger kurz vor Saisonbeginn ergangen. US-<br />
Jungstar Mikaela Shiffrin hatte sich im Dezember<br />
eine Knochenprellung und einen Innenbandriss<br />
zugezogen. (tt.com)<br />
2016-01-28 13:36:54 Tiroler Tageszeitung Online
134<br />
Arbeiterkammer: „Teuerung bei<br />
Bankspesen teilweise exorbitant“<br />
Wien – Neun von zwölf<br />
untersuchten Banken im<br />
Wiener Raum haben laut<br />
einer AK-Analyse innerhalb<br />
eines Jahres ihre Spesen<br />
zum Teil sehr kräftig<br />
angehoben. Die Banken haben durchschnittlich rund<br />
neun Spesensätze verteuert und teils auch neue<br />
Gebühren eingeführt. „Die Teuerungen bei den<br />
Bankspesen sind teilweise exorbitant ausgefallen“,<br />
so die Arbeiterkammer (AK) am Donnerstag.<br />
„Die Banken haben gerade jene Spesen stark<br />
angehoben, die bei Zahlungsproblemen wie<br />
Stundung, Zahlungserinnerung oder Mahnung<br />
anfallen können. Wer schon in<br />
Zahlungsschwierigkeiten ist, wird nochmals<br />
‚bestraft‘“, kritisiert die AK. Sie fordert mehr Klarheit<br />
und Preiserhöhungen mit Augenmaß. Die<br />
Bankspesen dürften nicht stärker steigen als die<br />
Inflation.<br />
Die AK hat bei zwölf Wiener Banken 53 Spesensätze<br />
zwischen November 2014 und November 2015
verglichen. Neun Banken haben zwischen drei<br />
(Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien) und 28 Spesen<br />
(Generali Bank) angehoben. Nur drei Banken haben<br />
ihre Spesensätze unverändert gelassen.<br />
Die Volksbank Wien hat zwar drei Preise gesenkt,<br />
aber die Verbilligungen wurden durch neue, teils<br />
enorme Gebühren wieder mehr als wettgemacht, so<br />
die AK in ihrer Mitteilung am Donnerstag. Sechs<br />
Gebühren wurden demnach neu eingeführt, die bei<br />
den bisherigen Konten nicht oder zumindest nicht in<br />
dieser Form verrechnet wurden.<br />
Auffällige Verteuerungen gab auch bei der Hypo NÖ,<br />
wo Kunden statt bisher 150 Euro nun 200 Euro für<br />
die Stundung bezahlen müssen - eine Verteuerung<br />
um rund 33 Prozent. Änderungen, die den<br />
Kreditvertrag betreffen, kosten statt 150 Euro jetzt<br />
250 Euro - fast 67 Prozent mehr. Die easybank<br />
verdoppelte die Gebühr für eine<br />
Sicherheitenänderung auf 300 Euro.<br />
Für die Schätzung einer Wohnimmobilie müssen<br />
Kreditnehmer nun 250 Euro berappen - eine<br />
Steigerung um rund 47 Prozent. Bei der BAWAG P.<br />
S. K. verteuerten sich ebenfalls die Schätzgebühren<br />
im Zusammenhang mit Wohnfinanzierungen - und<br />
zwar konkret von 220 auf 290 Euro. Die Volksbank
Wien erhöhte die Depotgebühren um ein Fünftel<br />
(von 0,25 auf 0,30 Prozent). Wer in<br />
Zahlungsrückstand gerät, muss nun bei der Generali<br />
Bank mit um bis zu 17,2 Prozent höheren<br />
Mahnspesen rechnen. (APA)<br />
2016-01-28 13:36:55 Tiroler Tageszeitung Online<br />
135<br />
Realer Irrsinn: Pinkel-Posse in<br />
Bremen<br />
In der Bremer Bürgerschaft<br />
steht im Moment der Lokus<br />
im Fokus. Ein Gutachten<br />
beweist, dass es doch auf<br />
die Länge ankommt - und<br />
zwar auf die Länge zwischen Glied-Ende und<br />
Urinalbeginn.<br />
27.01.2016 22:50 Uhr NDR<br />
136<br />
Dilbert, Peanuts & Co. - Mentale<br />
Leistungen<br />
Warum sollten Systementwickler nicht fürs Denken<br />
bezahlt werden? Viel Spaß mit unseren Comics.
Diese Seite per E-Mail<br />
versenden<br />
Geben Sie die abgebildeten<br />
Wörter ein, um Missbrauch<br />
auszuschließen:<br />
Seite!<br />
Versand erfolgt. Vielen Dank<br />
für Ihr Interesse an dieser<br />
Was man im Jura-Schummel-Studium nicht alles<br />
lernt. Viel Spaß mit unseren Comics!<br />
mehr...<br />
28. Januar 2016, 11:34 Süddeutsche.de GmbH, Munich,<br />
Germany<br />
137<br />
SEK-Einsatz bei Schwerbehindertem -<br />
Vorwürfe gegen Polizei<br />
Die vermummten Polizisten<br />
kamen in zwei Kleinbussen<br />
und zögerten nicht lange, als<br />
sie den Verdächtigen sahen:<br />
Mit gezogenen Waffen<br />
stellten Angehörige eines Sondereinsatzkommandos
vor einigen Tagen einen 52-jährigen<br />
schwerbehinderten Mann vor seiner Wohnung in<br />
Lechhausen, drückten ihn zu Boden und fesselten<br />
ihn.<br />
Die Polizei hatte einen Durchsuchungsbeschluss,<br />
weil man bei dem Mann Waffen vermutete. Wie<br />
berichtet waren Anfang des Jahres auf einer<br />
Baustelle eines Gewerbebaus in der Südtiroler<br />
Straße mehrere Einschusslöcher entdeckt worden.<br />
Im Zuge dieser Ermittlungen kam man auf den 52-<br />
Jährigen. Der Lkw-Fahrer, bei dem die<br />
Durchsuchung ohne jedes Ergebnis verlief, wirft nun<br />
der Polizei vor, bei dem Einsatz keinerlei Rücksicht<br />
auf seine Behinderung (laut Ausweis ist er zu 50<br />
Prozent behindert) genommen zu haben. „Ich habe<br />
noch geschrien, dass ich mich mit meinem<br />
künstlichen Knie nicht hinknien kann und dass ich<br />
schwerbehindert bin.“<br />
Mit einer rüden Bemerkung sei er von dem<br />
Kommando zu Boden gedrückt und gefesselt<br />
worden. Seitdem habe er ein pelziges Gefühl im<br />
Arm. Beim Arzt hat er sich ein Attest geholt. Es<br />
handelt sich demnach wohl um vorübergehende<br />
Beschwerden.<br />
Bei der Polizei verweist man darauf, dass das
Hinzuziehen eines Sondereinsatzkommandos<br />
angesichts der Ausgangssituation obligatorisch<br />
gewesen sei. Wie genau man auf den 52-Jährigen<br />
gekommen war, sagt die Polizei nicht. Offenbar<br />
hatte ein Nachbar einen Verdacht geäußert.<br />
Der Polizei dürfte dann bei einer Abfrage der<br />
Personalien aufgefallen sein, dass der Mann<br />
(allerdings nicht einschlägig) vorbestraft ist. Als<br />
Streifenbeamte zwei Tage vor der Durchsuchung bei<br />
ihm vorsprechen wollten, fanden sie vor dem<br />
Gartenhaus eine gebrauchsunfähig gemachte<br />
Schrotflinte. Daraufhin wurde ein<br />
Durchsuchungsbeschluss beantragt.<br />
Polizeisprecher Thomas Rieger betont, dass der 52-<br />
Jährige – nachdem er auf seine Behinderung<br />
hingewiesen hatte – nicht mit Wucht zu Boden<br />
gebracht worden sei. Zudem habe man ihm sofort<br />
wieder aufgeholfen, als man den<br />
Behindertenausweis gesehen habe. Der Ärger bei<br />
dem 52-Jährigen ist noch nicht verraucht. Er klagt<br />
auch über Unordnung in seiner Wohnung nach der<br />
Durchsuchung und eine zu Bruch gegangene Brille.<br />
Zumindest für die Brille kann er aber versuchen,<br />
Ansprüche geltend zu machen.<br />
Polizeisprecher Rieger verweist darauf, dass
Beamte bei einer Durchsuchung versuchen würden,<br />
so wenig Unordnung wie möglich anzurichten. „Man<br />
ist da durchaus sensibel. Dass Schubladen einfach<br />
rausgezogen und umgedreht werden, gibt es nicht.“<br />
Aufräumen nach einer Durchsuchung müssen aber<br />
die Bewohner, unabhängig, ob etwas gefunden<br />
wurde oder nicht.<br />
In der Region sind es übrigens gar nicht wenige<br />
Durchsuchungen. Pro Monat geht der<br />
Ermittlungsrichter am Amtsgericht Augsburg<br />
(zuständig für die Stadt und die Landkreise<br />
Augsburg, Aichach-Friedberg, Dillingen, Donau-Ries<br />
und Landsberg) von etwa 300 Beschlüssen aus,<br />
wobei die Zahlen schwanken.<br />
Hinzu kommen noch Durchsuchungen, die von der<br />
Polizei ohne richterlichen Beschluss durchgeführt<br />
werden, weil sie Gefahr im Verzug annimmt.<br />
Generell genügt ein Anfangsverdacht für eine<br />
Durchsuchung. Er muss aber über eine bloße<br />
Vermutung hinausgehen. Eine<br />
Geringfügigkeitsschwelle bei Straftaten, unter der<br />
nicht durchsucht wird, gibt es übrigens nicht. Das<br />
kann auch schon beim Ladendiebstahl losgehen,<br />
wenn es Anhaltspunkte dafür gibt, dass in der<br />
Wohnung weitere Beute liegt.
Donnerstag, 28. Januar 2016 Augsburger Allgemeine<br />
138<br />
Drei Menschen bei Auffahrunfall auf<br />
der B17 verletzt<br />
Gegen 7.20 Uhr war es nach<br />
Informationen der Polizei auf<br />
der B 17 in Richtung<br />
Augsburg zu dem<br />
Auffahrunfall zwischen<br />
Inningen und Königsbrunn Nord gekommen, an dem<br />
vier Autos beteiligt waren. Drei Menschen wurden<br />
verletzt. Die linke Spur musste gesperrt werden, so<br />
dass sich Staus von einer Länge von mehr als sechs<br />
Kilometern bildeten. Auch auf den Ausweichstrecken<br />
ging es nur zäh voran. Seit 8.30 Uhr ist die Straße<br />
wieder frei. nos<br />
Donnerstag, 28. Januar 2016 Augsburger Allgemeine<br />
139<br />
Go for Gold! Kohr und Max mit<br />
Olympia-Hoffnung<br />
Im Verlauf der Woche musste der DFB beim<br />
Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) eine<br />
Liste mit Spielern hinterlegen, die für einen Einsatz
ei den Olympischen Spielen<br />
infrage kommen. Der Grund<br />
dafür: Diese Spieler müssen<br />
sich beim so genannten<br />
Adams-Kontrollsystem<br />
anmelden. Dabei handelt es sich um ein<br />
verschärftes Anti-Doping-Programm. Die Athleten<br />
müssen täglich von 6 bis 23 Uhr für Doping-<br />
Kontrolleure zu erreichen sein.<br />
Die deutsche Fußballmannschaft hat sich erstmals<br />
seit 1988 für die Olympischen Spiele qualifiziert.<br />
Damals holte das Team die Bronzemedaille.<br />
Selbstverständlich will man auch diesmal um<br />
Edelmetall mitspielen. Allerdings sind die<br />
Voraussetzungen dafür eher mäßig.<br />
Denn obwohl die Olympischen Spiele vor Beginn der<br />
Bundesliga-Saison ausgetragen werden, sind die<br />
Vereine nicht übermäßig glücklich, wenn sie Spieler<br />
abstellen sollen. Die Sommerspiele fallen mitten in<br />
die Vorbereitung. Zudem werden keine Spieler<br />
nominiert, die zuvor bereits bei der<br />
Europameisterschaft dabei waren. Spielberechtigt<br />
sind neben den U21-Spielern drei Akteure, die älter<br />
als 23 Jahre alt sind.<br />
Auch diese Auswahlkriterien haben dafür gesorgt,
dass sich mit Dominik Kohr und Philipp Max zwei<br />
Augsburger Spieler Hoffnungen auf die Olympischen<br />
Spiele machen können. Sie stehen jedenfalls auf der<br />
rund 40 Spieler umfassenden Liste, die der DFB<br />
dem DOSB mitgeteilt hat.<br />
Da für die Spiele möglichst keine Zweitligaspieler<br />
nominiert werden sollen (Saisonstart während<br />
Olympia) und keine Vereine durch Abstellungen<br />
übermäßig betroffen sein sollen, steigen die<br />
Chancen für Max und Kohr bei den Spielen<br />
tatsächlich dabei zu sein. Max ist 22 Jahre alt, Kohr<br />
ein Jahr jünger. Beide würden also keinen der<br />
Plätze, die für ältere Spieler reserviert sind,<br />
einnehmen.<br />
Donnerstag, 28. Januar 2016 Augsburger Allgemeine<br />
140<br />
Schlafstörungen durch Facebook<br />
und Co.: Social Media raubt den<br />
Schlaf<br />
Schlafstörung durch soziale<br />
Netzwerke wie Facebook,<br />
Twitter oder Instagram?<br />
Forscher der Universität<br />
Pittsburg (Pennsylvania)
haben herausgefunden, dass Extremnutzer von<br />
Social Media im Vergleich zu Gleichaltrigen stärker<br />
zu Schlafstörungen neigen.<br />
Wer regelmäßig soziale Netzwerke wie Facebook ,<br />
Twitter, Instagram und Co. nutzt, hat laut der<br />
Vergleichsstudie eher Probleme mit dem Schlaf. In<br />
der Befragung von 1.788 US-Bürgern zwischen 19<br />
und 32 Jahren wurden bei rund 30 Prozent teils<br />
starke Schlafstörungen festgestellt. Woran genau<br />
das liegt, wurde nicht ermittelt.<br />
Die Studienteilnehmer sollten Angaben über ihr<br />
Schlafverhalten und ihre Social-Media-<br />
Gewohnheiten angeben. Bei den sozialen<br />
Netzwerken wurden die elf populärsten Plattformen<br />
abgefragt: Neben Facebook, Instagram und Twitter<br />
sind das YouTube, Snapchat, Tumblr, Pinterest,<br />
Google+, Reddit, Vine und Linkedin.<br />
Im Schnitt verbrachten die Probanden 61 Minuten<br />
pro Woche mit der Nutzung dieser Dienste. Wer<br />
seine Konten in besonders kurzen, regelmäßigen<br />
Abständen nutzt, ist laut der Studie dreimal so<br />
anfällig für Schlafstörungen als zurückhaltende<br />
Nutzer.<br />
Insgesamt halten viele Experten die Abhängigkeit
vieler Jugendlicher von sozialen Netzwerken wie<br />
Facebook für gefährlich. Manche vernachlässigen<br />
dadurch echte Kontakte oder Pflichten wie<br />
Hausaufgaben.<br />
Suchttherapeuten raten Eltern, genau hinzuschauen<br />
und sich die Frage zu stellen: Wie viel Zeit<br />
verbringen meine Kinder im Internet? Sollte das zu<br />
viel sein, könnten feste Regeln helfen. In<br />
Extremfällen können sich Eltern auch an<br />
Suchtberatungsstellen wenden.<br />
Donnerstag, 28. Januar 2016 Augsburger Allgemeine<br />
141<br />
IS-Gefahr in Mainz, Köln, Hamburg?:<br />
Unbekannter fälscht Terror-Warnung<br />
Unheimlicher Angriff auf die<br />
öffentliche Ordnung: Per<br />
WhatsApp-Nachricht bringt<br />
ein bislang unbekannter<br />
Täter eine frei erfundene<br />
Anschlagswarnung für Mainz, Köln und Hamburg in<br />
Umlauf. Die Kriminalpolizei ermittelt. Dem<br />
Verursacher droht Gefängnis.<br />
Unbekannte haben im Internet und verschiedenen
WhatsApp-Gruppen in Mainz und Umgebung einen<br />
gefälschten Artikel der "Allgemeinen Zeitung" (AZ)<br />
über eine angebliche Terrorwarnung für Mainz, Köln<br />
und Hamburg verbreitet. Für den Verursacher dürfte<br />
der Vorfall unangenehme Folgen haben: Die<br />
Kriminalpolizei habe Ermittlungen aufgenommen,<br />
wie eine Polizeisprecherin bestätigte. Um der<br />
Verunsicherung in der Öffentlichkeit<br />
entgegenzutreten, veröffentlichten die Behörden in<br />
den sozialen Medien eine Stellungnahme.<br />
Bei der Falschmeldung handelt es sich nach<br />
Angaben des betroffenen Blattes um ein<br />
manipuliertes Bildschirmfoto des Online-Auftrittes<br />
der AZ. Viel Mühe gaben sich der oder die Fälscher<br />
nicht: Sie montierten lediglich einen neuen Text über<br />
einen bestehenden Artikel. In der Fälschung sei von<br />
Attentatsdrohungen in den Städten Mainz, Köln und<br />
Hamburg durch die Terrormiliz "Islamischer Staat"<br />
die Rede.<br />
"Der Inhalt ist frei erfunden", warnten die<br />
Redakteure der AZ. Dennoch rief die plumpe<br />
Fälschung bei einzelnen Lesern Verunsicherung und<br />
echte Angst hervor. Bei der Zeitung hätten sich<br />
mehrere besorgte Anrufer gemeldet, hieß es. Bei<br />
genauerem Hinsehen ließ sich die angebliche<br />
Anschlagswarnung allerdings schnell als zweifelhaft
entlarven: Schließlich war zu der fraglichen<br />
Bedrohung im Internet nie mehr als nur der fragliche<br />
Screenshot zu finden - inklusive eines peinlichen<br />
Rechtschreibfehlers in der Überschrift.<br />
"Ein entsprechender Text hat in dem Internet-<br />
Angebot nie existiert", betonte auch Friedrich<br />
Roeingh, Chefredakteur der "Allgemeinen Zeitung".<br />
Erledigt ist die Angelegenheit für ihn und die<br />
Behörden damit nicht. "Wir werden alle uns zur<br />
Verfügung stehenden Möglichkeiten ausschöpfen,<br />
den oder die Urheber ausfindig zu machen und zur<br />
Verantwortung zu ziehen", sagte Roeingh. Der<br />
Verlag erstattete Anzeige.<br />
"Die an den Online-Auftritt der AZ angelehnte<br />
Aufmachung und die Verwendung des Namens des<br />
AZ-Redakteurs Michael Bermeitinger als angeblicher<br />
Autor legen den Schluss nahe", schrieb die AZ,<br />
"dass die Fälschung gezielt angefertigt wurde, um<br />
mit der Nachricht über angeblich drohenden IS-<br />
Terror Unsicherheit zu verbreiten, Ängste und Hass<br />
zu schüren. "<br />
Der Urheber der Fälschung muss mit Konsequenzen<br />
rechnen. "Das ist kein Spaß, sondern eine Straftat,<br />
gegen die unsere IT-Fachleute der Kriminaldirektion<br />
akribisch vorgehen werden", erklärte der Mainzer
Polizeipräsident Reiner Hamm. Für derartige<br />
Störungen des öffentlichen Friedens, so heißt es bei<br />
der AZ, könnten "empfindliche Geldstrafen und<br />
Gefängnisstrafen von bis zu drei Jahren" verhängt<br />
werden.<br />
Quelle: n-tv.de<br />
38C91D064B7E276791191C393B93EB23 n-tv<br />
Nachrichtenfernsehen<br />
142 iPad Air 3 kommt vermutlich im März<br />
Informierten Kreisen zufolge<br />
plant Apple eine Neuauflage<br />
seines 9,7-Zoll-Tablets noch<br />
im Frühjahr. Auch zur Apple<br />
Watch gibt es Neuigkeiten.<br />
Apple wird die dritte Generation seines Tablets iPad<br />
Air wohl tatsächlich im März debütieren lassen. Das<br />
meldet 9to5Mac unter Berufung auf Quellen, die mit<br />
Plänen des Unternehmens vertraut sein sollen.<br />
Demnach soll das neue 9,7-Zoll-Gerät zusammen<br />
mit dem " iPhone 5se " präsentiert werden, Apples<br />
erstem 4-Zoll-iPhone seit dem iPhone 5s/5c.<br />
Das "iPad Air 3" würde die erste Aktualisierung der
Produktlinie seit Oktober 2014 sein. Im vergangenen<br />
Jahr hatte Apple ein neues 9,7-Zoll-Tablet<br />
zugunsten des größeren iPad Pro ausgelassen. Zur<br />
Hardware gibt es aktuell nur gröbere Spekulationen.<br />
Neben einem leistungsfähigeren Prozessor könnte<br />
das "iPad Air 3" unter anderem erstmals über<br />
Stereolautsprecher (ähnlich dem iPad Pro ) und<br />
einen LED-Blitz auf der Rückseite verfügen. Denkbar<br />
ist auch eine Kompatiblität zum Apple Pencil , derzeit<br />
nur mit dem iPad Pro zusammenspielt.<br />
Eine echte Aktualisierung der Apple Watch wird es<br />
laut 9to5Mac dagegen nicht geben. Stattdessen<br />
werde Apple eine Reihe neuer Farben für die Sport-<br />
Armbänder, weitere Hermès-Produkte und<br />
womöglich eine Milanaise-Uhr in der Farbe "Space<br />
Black" präsentieren. Passend zum Apple-Event, das<br />
vermutlich um den 14. März herum steigt, dürften<br />
auch die Finalversionen iOS 9.3 , OS X 10.11.4 und<br />
watchOS 2.2 publiziert werden. ( bsc )<br />
2016-01-28 11:12:00 Ben Schwan<br />
143<br />
Donnerstags-Kandidatin Caterina<br />
über Augsburg als Einkaufsstadt
"Shopping Queen" kommt diese Woche aus<br />
Augsburg. Die 26-jährige<br />
Caterina Catalano kämpft als<br />
Vierte von fünf<br />
Kandidatinnen um 15 Uhr<br />
bei Vox um den Titel. Wir sprachen mit ihr:<br />
Sehr aufregend! Ich hatte schon etwas Panik, es soll<br />
ja alles aufgeräumt sein. Es war dann auch komisch,<br />
all die Leute in der kleinen Wohnung. Aber es war<br />
auf jeden Fall eine Erfahrung.<br />
Unterschiedlich, würde ich sagen. Je nach Lust und<br />
Laune. Ich kleide mich gerne elegant, aber ich habe<br />
auch Phasen, in denen ich es lockerer mag, also<br />
mehr Streetstyle. Das sind die fünf Kandidatinnen für<br />
"Shopping Queen" in Augsburg<br />
Mittlerweile, ja. Aber immer noch sehr begrenzt. In<br />
München oder so ist da natürlich viel mehr geboten.<br />
Aber da ich in der Nähe der City-Galerie wohne und<br />
Zara mein Lieblingsgeschäft ist, kann ich hier auch<br />
gut einkaufen.<br />
Ich hatte schon eine Freundin im Hinterkopf, die sich<br />
für Mode interessiert, wie ich auch. Sie ist Miss<br />
World Germany 2012 und es war mir auch wichtig,<br />
jemanden mit Modelerfahrung dabei zu haben.
Auf jeden Fall die Zeit. Mit den 500 Euro war es kein<br />
Problem. Kleidung muss nicht teuer sein, es gibt<br />
auch gute Alternativen, die günstiger sind. Aber die<br />
vier Stunden Zeit habe ich als Hürde unterschätzt.<br />
Wenn man etwas Bestimmtes sucht und nicht auf<br />
die Schnelle findet, das ist schwierig.<br />
Designer Guido Maria Kretschmer , das Gesicht der<br />
Vox-Sendung, gibt jede Woche ein Motto vor. In<br />
Augsburg lautet es dieses Mal: "Black Beauty - Triff<br />
mit deinem Outfit ins Schwarze! " Fünf<br />
Kandidatinnen kämpfen um die perfekte modische<br />
Umsetzung des Mottos. Jede Teilnehmerin<br />
bekommt 500 Euro und vier Stunden Zeit, in<br />
Geschäften ihrer Wahl einzukaufen. Unterstützt wird<br />
sie dabei von ihrer "Shoppingbegleitung", oft die<br />
beste Freundin, die Mutter oder der Partner. Die<br />
anderen vier Frauen schauen sich derweil in<br />
Wohnung und Kleiderschrank der Kandidatin des<br />
Tages um.<br />
Am Ende jeder Sendung gibt es Punkte von den<br />
Konkurrentinnen für die Umsetzung des Mottos und<br />
beim Finale der Sendung am Freitag auch von<br />
Designer Guido Maria Kretschmer. Der ist für seine<br />
teils bissigen Kommentare zu den Outfits bekannt,<br />
zum Beispiel: "Sie sieht aus wie eine Frau, die bei<br />
einer Kaffeefahrt ihre Gruppe verloren hat. " Was die
Kandidatinnen aus Augsburg wohl zu hören<br />
bekommen?<br />
"Shopping Queen" in Augsburg: Anja und das<br />
"Angstthema Schwarz"<br />
"Shopping Queen" in Augsburg: Tattoo-Model<br />
Verena zeigt viel Haut<br />
Donnerstag, 28. Januar 2016 Augsburger Allgemeine<br />
144<br />
Totes Baby in Berlin: Altkleider<br />
führen zur Mutter<br />
Es ist ein schrecklicher<br />
Fund, den Mitarbeiter der<br />
Berliner Stadtreinigung bei<br />
ihrer Arbeit machen.<br />
Zwischen matschigem Laub<br />
liegt eine Babyleiche. Nach intensiven Ermittlungen<br />
wird die Mutter gefunden.<br />
Rund zwei Monate nach dem Fund einer Babyleiche<br />
im Straßenlaub hat die Berliner Polizei die Mutter<br />
ermittelt. Mitarbeiter der Stadtreinigung hatten den<br />
schon weitgehend verwesten Säugling im November<br />
zwischen parkenden Autos unter einem Laubhaufen<br />
entdeckt.
Altkleidersäcke, die an den Tagen zuvor neben dem<br />
Fundort in der Lehmbruckstraße abgestellt worden<br />
waren, führten die Ermittler auf die Spur der 30-<br />
Jährigen, wie die Polizei mitteilte. Die Polizei ermittelt<br />
wegen des Verdachts eines Tötungsdelikts.<br />
Zunächst standen die Ermittler vor einem Rätsel. Die<br />
Leiche des Säuglings war verpackt und bereits bis<br />
zur Unkenntlichkeit verwest. Erst die Obduktion<br />
ergab, dass es sich um ein weibliches Baby<br />
handelte. Zunächst hatte noch nicht endgültig<br />
festgestanden, ob es wirklich ein menschlicher<br />
Körper ist.<br />
Die Aussage eine Obdachlosen brachte die Polizei<br />
schließlich auf die Spur der Mutter. Bei den<br />
Ermittlungen stellte sich heraus, dass neben dem<br />
Fundort des Babys, Kühlschränke und mit<br />
Altkleidern gefüllte Müllsäcke abgestellt waren. Eine<br />
Familie wurde beobachtet, wie sie zwei dieser<br />
Altkleidersäcke an sich nahm. Einen Tag danach<br />
wurde an der gleichen Stelle der Leichnam entdeckt.<br />
Die Polizisten suchten die Familie auf und stellten<br />
Kleidungsstücke aus den Säcken sicher. Es ließ sich<br />
nachweisen, dass einige dieser Altkleider von der<br />
Mutter stammten. Die Frau ist nach der Befragung<br />
wieder auf freiem Fuß.
Quelle: n-tv.de<br />
38C91D064B7E276791191C393B93EB23 n-tv<br />
Nachrichtenfernsehen<br />
145<br />
Hopfner: Werde Hoeneß nicht im Weg<br />
stehen - Video - Video<br />
Er ist wohl doch nur<br />
Platzhalter für Uli Hoeneß:<br />
Karl Hopfner. Der 63-Jährige<br />
ist seit 2. Mai 2014 Präsident<br />
des FC Bayern. Dieses Amt<br />
wird bei der Jahreshauptversammlung des<br />
Rekordmeisters Ende November neu gewählt. Viele<br />
aus der Branche erwarten dann die Rückkehr von<br />
Hoeneß. Hopfner will Hoeneß nicht hindern<br />
Hopfner selbst sagte nun bei der Eröffnung der<br />
Wanderausstellung „Verehrt – Verfolgt – Vergessen.<br />
Opfer des Nationalsozialismus beim FC Bayern<br />
München“: „Es ist nach wie vor Stand der Dinge,<br />
dass ich ihm nicht im Weg stehen werde. Wenn die<br />
Gremien ihn vorschlagen und ihn zum Präsidenten<br />
küren wollen“, erklärte Hopfner weiter, werde er<br />
Hoeneß „selbstverständlich“ nicht daran hindern.<br />
Hopfner: Hoeneß hat noch nicht entschieden
Hopfner erzählte, jüngst mit Hoeneß gesprochen zu<br />
haben. Dieser habe sich demnach noch nicht<br />
entschieden. Hopfner meinte: „Uli soll den Kopf mal<br />
freikriegen, soll mal durchschnaufen, soll sich mal<br />
erholen, mit seiner Familie darüber nachdenken,<br />
und dann wird er uns rechtzeitig mitteilen, was<br />
passiert. Da gibt es überhaupt keinen Dissens<br />
zwischen Uli und mir.“<br />
pm<br />
2016-01-28 11:07:45 FOCUS Online<br />
146<br />
Guardiola kritisiert Bayern-Stars<br />
wegen Übergewicht - Video - Video<br />
Pep Guardiola muss liefern.<br />
Darin sind sich alle einig.<br />
Zeit bleibt dem Katalanen<br />
dafür nicht mehr viel. Der<br />
Druck, der auf dem 45-<br />
Jährigen lastet, scheint dieser nun auf seine Spieler<br />
zu übertragen. Schlechte Stimmung im Team<br />
Nach Informationen des "Kicker" soll ein Profi des<br />
FC Bayern gesagt haben, dass die Stimmung im<br />
Team "nicht gut" sei. Das Binnenverhältnis zwischen
dem Trainer und der Mannschaft leide demnach<br />
momentan.<br />
Guardiola fordert dem Bericht zufolge mehr<br />
Professionalität von seinen Spielern. Einzelnen<br />
Profis soll der Spanier sogar Übergewicht<br />
vorgeworfen haben – vor versammelter Mannschaft.<br />
Zudem verlange Guardiola, dass die Spieler sich an<br />
freien Tagen offiziell beim Trainer abmelden und<br />
professionelle Nachtruhe einhalten sollen. Keine<br />
Freizeitaktivitäten, sondern der Fußball müsse im<br />
Mittelpunkt stehen, heißt es weiter. Alles soll bei der<br />
Abschiedstournee Guardiolas demnach dem Erfolg<br />
untergeordnet werden. Selbst, wenn die Stimmung<br />
offenbar leidet. Video: Plötzlich ist Guardiola wieder<br />
auf Müller-Wohlfahrt angewiesen<br />
fwe<br />
2016-01-28 11:04:57 FOCUS Online<br />
147<br />
Österreich beschließt umstrittenes<br />
Staatsschutzgesetz<br />
Der österreichische Nationalrat hat am<br />
Mittwochabend das umstrittene Staatsschutzgesetz<br />
beschlossen. Die Regierungsparteien SPÖ und ÖVP
waren dafür, die Opposition<br />
dagegen. Freiheitliche und<br />
Grüne wollen den<br />
Verfassungsgerichtshof<br />
anrufen.<br />
Mit einem "Polizeilichen Staatsschutzgesetz" weitet<br />
Österreich die Befugnisse des<br />
Inlandsgeheimdienstes aus. Das offiziell als<br />
Polizeibehörde eingeordnete Bundesamt für<br />
Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung<br />
(BVT) darf nun mehr Einzelpersonen überwachen.<br />
Der Einsatz von V-Leuten wird auf Fälle ausgedehnt,<br />
in denen noch gar keine Straftat begangen wurde.<br />
Für das Vorhaben hat Innenministerin Johanna Mikl-<br />
Leitner (ÖVP) gleich zwei österreichische Big<br />
Brother Awards erhalten. Mittwochabend passierte<br />
das Gesetzespaket mit 91 zu 59 Stimmen den<br />
Nationalrat.<br />
Das Parlamentsgebäude an der Wiener Ringstraße<br />
Bild: Jebulon/Thomas Wolf CC-BY-SA 3.0<br />
Die Zustimmung des Bundesrates, der zweiten<br />
Parlamentskammer, gilt als Formsache. Danach<br />
wollen Nationalratsabgeordnete von Freiheitlichen<br />
und Grünen gemeinsam den
Verfassungsgerichtshof (VfGH) des Landes anrufen.<br />
Er müsste dann prüfen, ob das neue Gesetz und die<br />
gleichzeitigen Novellen mehrerer anderer Gesetze<br />
verfassungskonform sind. Solche<br />
Gesetzesprüfungen sind selten, weil dafür<br />
mindestens ein Drittel der Abgeordneten des<br />
Nationalrates oder des Bundesrates einen<br />
gemeinsamen Antrag stellen muss.<br />
Das BVT hat in Zukunft vollen Zugriff auf die Daten<br />
aller Behörden und Unternehmen. Eine richterliche<br />
Genehmigung ist nicht mehr erforderlich. Lediglich<br />
ein "Dreiersenat", bestehend aus dem internen<br />
Rechtsschutzbeauftragten des Innenministeriums<br />
und dessen beiden Stellvertretern muss mehrheitlich<br />
zustimmen. Der Rechtsschutzbeauftragte bekommt<br />
aber keine volle Akteneinsicht. Das BVT darf diese<br />
verweigern, wenn es die Identität eines Zeugen<br />
geheim halten möchte.<br />
Vielleicht werden die österreichischen<br />
Verfassungsrichter das Polizeiliche<br />
Staatsschutzgesetz bald überprüfen.<br />
Bild: VfGH/Achim Bieniek<br />
Überwacht werden darf schon zur "Bewertung der<br />
Wahrscheinlichkeit" eines verfassungsgefährdenden
Angriffs. Lediglich ein "begründeter<br />
Gefahrenverdacht" ist erforderlich, dessen Gehalt<br />
aber nicht unabhängig überprüft wird.<br />
Verdachtsmomente müssen nicht schriftlich<br />
festgehalten werden.<br />
Der Begriff des "verfassungsgefährdenden Angriffs"<br />
ist weit gefasst. Die Gesetzesvorlage stellte rund<br />
100 möglicherweise begangene oder vielleicht<br />
künftige Straftaten unter diesen Begriff. In letzter<br />
Minute sind durch noch nicht vorliegende<br />
Abänderungsanträge der Regierungskoalition einige<br />
Straftaten aus dem Katalog entfernt worden,<br />
darunter diverse Verhetzungsdelikte, die<br />
Herabwürdigung des Staates und seiner Symbole<br />
sowie die Befürwortung von Straftaten. Zudem<br />
gelten manche Straftaten jetzt nur dann als<br />
verfassungsgefährdend, wenn sie vorsätzlich<br />
begangen wurden oder vielleicht vorsätzlich<br />
begangen werden.<br />
"Dezidiert festgeschrieben wurde mit dem<br />
Abänderungsantrag außerdem, dass der in der<br />
Strafprozessordnung verankerte Schutz des<br />
Berufsgeheimnisses von Anwälten, Journalisten und<br />
anderen Berufsgruppen auch für die Ermittlung<br />
personenbezogener Daten nach dem<br />
Staatsschutzgesetz gilt", schreibt der Pressedienst
des österreichischen Parlaments. Von den<br />
Abänderungsanträgen der Opposition fand keiner<br />
eine Mehrheit.<br />
Das BVT darf alle gesammelten Daten an<br />
ausländische Geheimdienste weiterleiten. Selbst<br />
darf es die Daten sechs Jahre lang speichern. Das<br />
Zugriffsprotokoll wird aber nur drei Jahre lang<br />
aufgehoben. Der österreichische Arbeitskreis<br />
Vorratsdatenspeicherung hatte über 30.000<br />
Unterschriften gegen das Gesetz gesammelt.<br />
Die Opposition kritisierte einen "massiven Eingriff in<br />
Grund- und Freiheitsrechte", fehlende richterliche<br />
Kontrolle im Einzelfall sowie eine unzulängliche<br />
generelle parlamentarische Kontrolle des BVT. Zwei<br />
fraktionslose Abgeordnete waren zwar für die neuen<br />
Überwachungsbefugnisse, hinterfragten aber die<br />
Weiterleitung der Daten an ausländische<br />
Geheimdienste.<br />
Aus Sicht der ÖVP handelt es sich um ein<br />
austariertes Gesetz, das den Behörden den Kampf<br />
gegen den Terrorismus erleichtere, ohne<br />
unverhältnismäßig in Bürgerrechte einzugreifen. Die<br />
Bespitzelung von Bürgern sei nicht das Ziel. Auch<br />
SPÖ-Vertreter betonten den Fokus auf Kampf gegen<br />
Terrorismus und Extremismus.
Im Zuge der Novellen wird auch eine rechtliche<br />
Grundlage für den Einsatz von Bild- und<br />
Tonaufzeichnungsgeräten zur Dokumentation von<br />
Amtshandlungen geschaffen. Dabei geht es<br />
insbesondere um so genannte Bodycams, Kameras,<br />
die Polizisten am Körper tragen können.<br />
Vor Beginn einer Aufzeichnung ist der Einsatz der<br />
Geräte anzuzeigen. Die dann erzeugten<br />
personenbezogenen Daten dürfen nur zur<br />
Verfolgung strafbarer Handlungen, die sich während<br />
der Amtshandlung ereignet haben, sowie zur<br />
Kontrolle der Rechtmäßigkeit der Amtshandlung<br />
ausgewertet werden. Die Aufnahmen sind nach<br />
sechs Monaten zu löschen. ( ds )<br />
2016-01-28 11:04:00 Daniel AJ Sokolov<br />
148<br />
Obama zur Oscar-Debatte: "Teil eines<br />
größeren Problems"<br />
Präsident.<br />
Nur weiße Schauspieler<br />
wurden heuer für den Oscar<br />
nominiert. "Stellen wir sicher,<br />
dass jeder eine faire Chance<br />
bekommt? " fragt der US-
28.01.2016 | 11:00 |<br />
( DiePresse.com )<br />
US-Präsident Barack Obama hat sich in die Debatte<br />
über die Nominierung ausschließlich weißer<br />
Schauspieler für die Oscars eingeschaltet. "Ich<br />
denke, wenn die Geschichte aller erzählt wird, führt<br />
das zu besserer Kunst" und alle fühlten sich "als Teil<br />
einer amerikanischen Familie", sagte Obama am<br />
Mittwoch mehreren US-Fernsehsendern.<br />
Die Filmindustrie müsse das tun, "was jede Industrie<br />
tut, nämlich nach Talent Ausschau halten, jedem<br />
eine Chance geben". Die Diskussion darüber, ob<br />
schwarze Schauspieler bei der Nominierung<br />
diskriminiert werden, sei Teil eines "größeren<br />
Problems" in der USA, sagte Obama und fragte:<br />
"Stellen wir sicher, dass jeder eine faire Chance<br />
bekommt? "<br />
Die diesjährigen Oscar-Nominierungen haben für<br />
Empörung gesorgt, weil die Filmakademie zum<br />
zweiten Mal infolge keine schwarzen Schauspieler<br />
berücksichtigte - obwohl mehrere zuvor zu den<br />
Favoriten gezählt worden waren. Der Regisseur<br />
Spike Lee, der vergangenes Jahr einen Oscar für<br />
sein Lebenswerk gewann, kritisierte in einem
offenen Brief die rein weiße Kandidatenauswahl und<br />
kündigte an, diesjährige Oscar-Gala aus Protest<br />
nicht zu besuchen.<br />
Auch Filmstar Will Smith ("Erschütternde Wahrheit",<br />
Original: "Concussion"), der als einer der<br />
übergangenen Favoriten in diesem Jahr gilt, will wie<br />
seine Frau Jada Pinkett-Smith nicht zu der Gala<br />
erscheinen.<br />
Die Academy of Motion Picture Arts and Sciences<br />
kündigte daraufhin Reformen an. Sie wolle neue<br />
Mitglieder berufen, "die mehr Vielfalt<br />
repräsentieren", teilte die Akademie mit. Bis 2020<br />
soll demnach die Zahl der Frauen und der<br />
Angehörigen von Minderheiten in der Academy<br />
verdoppelt werden. Derzeit entscheiden 6.261<br />
Mitglieder der Academy über die Nominierungen -<br />
die große Mehrheit von ihnen sind ältere, weiße<br />
Männer.<br />
(APA/AFP)<br />
2016-01-28 11:00:00 diepresse.com<br />
149<br />
Jihadismus: 15-Jähriger in St. Pölten<br />
erneut in U-Haft
Der Jugendliche, der erst im Mai zu teilbedingter<br />
Haft verurteilt wurde, soll<br />
nun wieder für den Jihad<br />
geworben haben.<br />
28.01.2016 | 10:56 |<br />
( DiePresse.com )<br />
Ein 15-Jähriger, der erst im Mai 2015 wegen<br />
Beteiligung an einer terroristischen Vereinigung und<br />
Anleitung zur Begehung einer terroristischen Straftat<br />
verurteilt worden war, ist neuerlich in St. Pölten in U-<br />
Haft. Er wurde am Mittwoch festgenommen. Der<br />
Verdacht laute wieder Beteiligung an einer<br />
terroristischen Vereinigung, sagte Michaela<br />
Obenaus von der Staatsanwaltschaft am<br />
Donnerstag.<br />
Die U-Haft wurde der Sprecherin zufolge noch am<br />
Mittwoch auf Antrag der Anklagebehörde verhängt.<br />
Die erste Haftprüfung findet in 14 Tagen statt.<br />
"Ermittlungen laufen, auch Datenträger sind<br />
auszuwerten", sagte Obenaus.<br />
Der Verdächtige soll versucht haben, einen weiteren<br />
Burschen für die Idee zu gewinnen, in den Jihad zu<br />
ziehen, indem er ihm Propagandamaterial<br />
übermittelte. Seine Festnahme am Mittwoch in St.
Pölten erfolgte durch Beamte des Landesamts für<br />
Verfassungsschutz im Auftrag der<br />
Staatsanwaltschaft. Der Jugendliche war erst im Juni<br />
aus der Strafhaft entlassen worden und hatte zuletzt<br />
offenbar bei seiner Familie gelebt.<br />
Der Teenager hatte als 14-Jähriger Pläne gewälzt,<br />
den Wiener Westbahnhof zu sprengen, und für den<br />
IS geworben. Er war im Oktober 2014 erstmals<br />
festgenommen worden. Nach zwei Wochen in U-<br />
Haft wurde er unter Auflagen entlassen, tauchte<br />
unter und musste erneut in Haft. In seinem Prozess<br />
am 26. Mai legte er ein Geständnis ab. Der Bursche<br />
erhielt zwei Jahre Haft, davon acht Monate<br />
unbedingt. Dazu erging die Weisung, sich während<br />
der Probezeit einer Psychotherapie zu unterziehen<br />
und Bewährungshilfe in Anspruch zu nehmen.<br />
(APA)<br />
2016-01-28 10:56:00 diepresse.com<br />
150<br />
"The Hateful Eight" im Kino - Blutbad<br />
aus nächster Nähe<br />
Eine Hütte als Bühne, auf der ein blutiges<br />
Kammerspiel gegeben wird: Quentin Tarantino
edient sich alter Breitwand-<br />
Technologie, um den<br />
Zuschauer mitten in ein<br />
Gemetzel auf engem Raum<br />
zu zerren.<br />
2016-01-28 10:55:27<br />
Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany<br />
151<br />
Patch: Apple fasst altes OS X Snow<br />
Leopard noch einmal an<br />
Seit Mittwochabend steht ein<br />
überraschendes Update für<br />
das 2009 erstmals<br />
erschienene OS X 10.6 zur<br />
Verfügung. Es behebt App-<br />
Store-Probleme.<br />
Wer seinen Mac noch immer mit dem sechseinhalb<br />
Jahre alten OS X 10.6 betreibt, sollte einen Blick in<br />
die Softwareaktualisierung werfen: Dort steht seit<br />
Mittwochabend das Mac App Store Update for OS X<br />
Snow Leopard zum Download bereit. Dass Apple<br />
den Unterbau des Schneeleoparden erneut<br />
anfassen würde, hatte der Konzern bereits im<br />
Dezember angekündigt.
Grund für die Aktualisierung ist die Tatsache, dass<br />
ein wichtiges "Intermediate Signing"-Zertifikat<br />
abläuft, mit dem Mac-App-Store-Anwendungen<br />
signiert sind. Wird es nicht ausgetauscht, kommt es<br />
zu Startproblemen bei bereits gekauften<br />
Anwendungen, die ihren Rechtemanagement-<br />
Schutz nicht mehr kontrollieren können. Zudem ist<br />
nur mit dem neuen Zertifikat auch weiterhin ein<br />
Einkauf im Mac App Store unter OS X 10.6 möglich.<br />
Neuere Versionen von OS X wurden bereits<br />
umgerüstet.<br />
Mit dem Update soll es außerdem Verbesserungen<br />
bei den Mac-App-Store-Hinweisdialogen geben –<br />
was das konkret heißt, führt Apple leider nicht aus.<br />
Die Aktualisierung ist nur 3,5 MByte groß. Sie lässt<br />
sich über die Update-Funktion herunterladen, die via<br />
Apfel-Menü erreichbar ist. Alternativ steht hier auch<br />
ein Standalone-Installer zum Download bereit. ( bsc<br />
)<br />
2016-01-28 10:52:00 Ben Schwan<br />
152<br />
„Wie redest du von meiner Familie?“:<br />
Mega-Krach zwischen Thorsten und<br />
Helena
Dass Thorsten Legat und Helena Fürst im<br />
Dschungelcamp keine<br />
Freunde mehr werden, ist<br />
inzwischen klar. Nun aber<br />
hat ihr Dauerzwist im<br />
australischen Busch einen neuerlichen Tiefpunkt<br />
erreicht. Die beiden Dschungelcamper lieferten sich<br />
einen minutenlangen Streit, der auch auf die<br />
persönliche Ebene ging - die Mitcamper hörten<br />
betreten zu.<br />
Der Riesenzoff ging los, als Thorsten Campküken<br />
Nathalie bei deren Abschied drückte und ihr ziemlich<br />
laut zuflüsterte: „Da ist die Falsche rausgeflogen.“<br />
Helena, gegen die sich diese Spitze ganz<br />
offensichtlich richten sollte, hörte das natürlich.<br />
Zunächst nahm sie die Sache noch mit Sarkasmus:<br />
"Ich muss heute echt lachen", sagte sie zu Brigitte<br />
Nielsen und Sophia Wollersheim. "Weil er sagt, da<br />
ist die Falsche rausgeflogen, ich werde heute den<br />
ganzen Tag nur grinsen. " "Diese Explosion wird dir<br />
nicht gefallen"<br />
Aber von wegen, es kam genau anders: Helena<br />
grinste nicht, sondern trat fest entschlossen vor die<br />
Pritsche von Thorsten und ließ ordentlich Dampf ab.<br />
„Thorsten, kannst du mir mal für die – egal wie viel
Tage – einen Gefallen tun? Lass deine blöden<br />
Bemerkungen, sonst explodiere ich eines Tages,<br />
und diese Explosion wird dir nicht gefallen. … Also<br />
höre damit auf, sei ruhig, denn was du hier spielt ist<br />
ein beschissenes, falsches Spiel. Du bist für mich ein<br />
ganz falscher Mensch! "<br />
Thorsten gibt sich verblüfft: „Ich?“ Helena: „Ja,<br />
genau du! Weil du redest immer so einen Mist vor<br />
der Kamera (…) Du bist wirklich falsch!“ Die TV-<br />
Anwältin feuert weiter: „Du sagst etwas, aber du<br />
meinst es nicht so: Du lästerst. Das ist wirklich ein<br />
ganz schlimmer Charakterzug.“ "Es wissen alle,<br />
auch draußen"<br />
Thorsten wäre nicht Thorsten, wenn er nicht<br />
ordentlich Konter geben würde: „Soll ich dir was<br />
sagen, liebe Dame: Sieh lieber zu, dass du in die<br />
Spur kommst.“ Helena wolle ihm doch wohl nicht<br />
weismachen, dass sie hier "die Artigste" sei. "Wir<br />
wissen ja alle Bescheid“, giftet er. Helena: „Was<br />
wissen wir Bescheid?“ Thorsten: „Ich möchte mit dir<br />
nicht darüber reden… Es wissen aber alle auch<br />
draußen.“ Der Streit zieht sich minutenlang hin - so<br />
lange, dass die Moderatoren Sonja Zietlow und<br />
Daniel Hartwich genüsslich Popcorn dazu essen.<br />
Nächste Runde! Helena droht: „Ich lasse mich hier
nicht dumm von der Seite anmachen. Lass du mich<br />
in Ruhe, verstanden? Nur weil du meinst, dass du<br />
ein Mann bist, meinst du hier einen dicken Macker<br />
riskieren zu können.“ Thorsten schnell mal etwas<br />
klarstellen: „Ich bin ein Mann.“ Helena wenig<br />
beeindruckt: „Na, und?“ "Musst dir irgendeine<br />
Transe suchen"<br />
Thorsten regt sich jetzt zunehmend auf und will<br />
ordentlich Kasalla geben - auf seine sehr spezielle<br />
Art: „Wenn du Probleme mit der männlichen<br />
Gesellschaft hast, dann musst du dir irgendeine<br />
Transe suchen.“ Helena ganz cool: „Ich habe ein<br />
Problem mit dir, aber nicht mit allen.“<br />
Dann wird der Streit noch heftiger und geht ins<br />
Persönliche. Thorsten: „Was willst du von mir<br />
überhaupt?“ Helena: „Freundchen…“ Jetzt reicht es<br />
Thorsten: „Nenn mich nicht Freundchen, Fräulein!<br />
Lebe du erstmal dein Leben und versuche, eine<br />
Familie groß zu ziehen!“ Helena: „Ich ziehe meine<br />
Familie groß.“ Thorsten: „Wo denn? Alleine?“<br />
Helena: „Ja, natürlich.“ Thorsten: „Super! Klasse,<br />
ganz Klasse. " "Du bist ein frauenfeindlicher Typ“<br />
Für Helena, die alleinerziehende Mutter einer<br />
kleinen Tochter ist, geht das nun wirklich zu weit. Sie<br />
schreit: „Ganz alleine! Was geht dich das an?
Glaubst du, das kann eine Frau nicht? Wie redest du<br />
von meiner Familie? Hast du sie noch alle? Du bist<br />
ein frauenfeindlicher Typ.“<br />
Thorsten entsetzt: „Was bin ich? " Er sucht Beistand<br />
bei den stummen Zeugen am Lagerfeuer: "Sophia,<br />
was habe ich jetzt falsch gesagt?!“<br />
Helena: „Was du gerade gesagt hast, ist<br />
frauenfeindlich. " Und weiter: „Meinst du, nur mit<br />
einem Mann kann man ein Kind groß ziehen? " Sie<br />
warnt ihn: "Nimm du noch einmal meine Familie in<br />
den Mund..., das geht dich einen Feuchten an, das<br />
ist eine Frechheit! "<br />
Thorsten klagt über den Mega-Zoff in die RTL-<br />
Kamera: "Das war ein Gefühl, wie als mein Vater auf<br />
mich zu gekommen ist und gesagt hat, ich hau dir<br />
auf die Fresse. " Thorsten hatte im Camp bereits<br />
berichtet, dass sein Vater die Familie schikaniert und<br />
auch sein Mutter geschlagen habe. "Ich müsste sie<br />
normalerweise anzeigen"<br />
Helena analysiert ihrerseits: "Der kann nicht mit<br />
starken Frauen umgehen. " Thorsten<br />
"Schwachpunkte" lägen in seiner Vergangenheit.<br />
Der Vorwurf der Frauenfeindlichkeit aber nagt an<br />
Thorsten. Er sei der Erste, der an der Autobahn
aussteige, wenn ein Mann eine Frau schlage, gibt er<br />
zu Protokoll. "Frauenfeinlich - das ist taff", sagt er zu<br />
Jürgen und Sophia. Thorsten bringt sogar juristische<br />
Schritte gegen Helena ins Spiel: "Ich müsste sie<br />
normalerweise anzeigen". Jürgen beschwichtigt:<br />
"Das ist harter Tobak. Was willst du denn hier<br />
machen? Polizei rufen? ".<br />
Ganz so weit kommt es noch nicht. Wirklich beruhigt<br />
haben sich die Gemüter aber nicht. Den Vorschlag<br />
von Menderes, dass Helena und Thorsten ihn<br />
gemeinsam zur Prüfung begleiten sollten, schlugen<br />
beide kategorisch aus. Und eine weitere Runde in<br />
ihrem Zoff dürfte folgen: Denn Brigitte muss an Tag<br />
13 gehen. Die Streithähne sind weiter im Camp.<br />
Video: Ist die Kotzfrucht wirklich so eklig, wie alle<br />
Stars immer tun? Wir haben sie gegessen!<br />
maa<br />
2016-01-28 10:51:29 FOCUS Online<br />
153<br />
Zurück in die Zukunft: Kultauto<br />
DeLorean DMC-12 soll neu aufgelegt<br />
werden<br />
Das Auto, das Marty McFly vor 30 Jahren auf der
Leinwand durch die Zeit<br />
reisen ließ, soll wieder<br />
gebaut werden.<br />
Gerade 30 Jahre ist es her,<br />
dass sich Michael J. Fox und<br />
Christopher Lloyd in der Filmreihe "Zurück in die<br />
Zukunft" in einem DeLorean DMC-12 auf Zeitreise<br />
machten. Die Girlanden der Jubiläumsfeiern hängen<br />
noch, da wird nun bekannt, dass das Coupé neu<br />
aufgelegt werden soll, und zwar in einer Kleinserie<br />
von 300 Exemplaren. Der Stückpreis werde<br />
voraussichtlich bei 100.000 US-Dollar liegen.<br />
Möglich werde die Neuauflage des Sportwagens mit<br />
den Flügeltüren durch Änderungen in den Kfz-<br />
Zulassungsbestimmungen der USA vom Dezember<br />
2015, teilt die DMC mit. Dadurch erliegen kleine<br />
Hersteller von Repliken anderen Sicherheitsauflagen<br />
als die großen Konzerne. Auch ist es den Kleinen<br />
nun erlaubt, Motoren fremder Hersteller einzubauen<br />
und damit die Abgasvorschriften einhalten zu<br />
können. Allerdings gebe es noch einige Hindernisse<br />
zu überwinden, bevor das Auto 2017 produziert<br />
werden könne.<br />
Der ehemalige GM-Manager John DeLorean hatte<br />
von 1981 bis 1983 in Nordirland etwa 9000 DMC-12
produziert. Diese erwiesen sich allerdings als<br />
unausgereift und unzuverlässig. Die Verkaufszahlen<br />
stimmten nie mit den ambitionierten Plänen überein,<br />
der Hersteller ging pleite.<br />
Ein texanischer Investor übernahm den<br />
Firmennamen "DeLorean Motor Company" sowie<br />
Teile und Motoren des DMC-12 aus der<br />
Konkursmasse des Unternehmens. Dann baute<br />
DMC nahe Houston in Texas aus den Rahmen alter<br />
DMC-12 und den Originalteilen nahezu fabrikneue<br />
Fahrzeuge und verkaufte generalüberholte Modelle<br />
sowie Ersatzteile. Da die zum Neuaufbau<br />
geeigneten Rahmen immer knapper wurden,<br />
überlegte DMC schon seit Jahren, eine Kleinserie<br />
von etwa 20 Fahrzeugen pro Jahr aufzulegen.<br />
2016-01-28 10:46:00 Andreas Wilkens<br />
154<br />
FACC-Millionen möglicherweise auf<br />
Konten in Asien und Slowakei<br />
Im Internetbetrug beim<br />
oberösterreichischen<br />
Luftfahrtzulieferer gibt es<br />
erste Spuren über die<br />
verschwundenen 50
Millionen Euro.<br />
28.01.2016 | 10:41 |<br />
( DiePresse.com )<br />
Im Fall des Internet-Betrugs am Finanzbereich des<br />
oberösterreichischen Luftfahrtzulieferers FACC, bei<br />
dem Schaden von rund 50 Millionen Euro<br />
entstanden sein dürfte, sind erste Spuren bekannt<br />
geworden, wohin das Geld verschwunden ist.<br />
Demnach fanden Überweisungen unter anderem auf<br />
Konten in Asien und eines in der Slowakei statt.<br />
Der für den Bereich Investor Relations von FACC<br />
zuständige Manuel Taverne bestätigte auf APA-<br />
Anfrage in diesem Sinn einen Bericht der "Kronen<br />
Zeitung". Weitergehende Informationen in diesem<br />
Fall wollte er unter Hinweis auf die laufenden<br />
Ermittlungen nicht veröffentlichen: "Ich kann nichts<br />
ausschließen und nichts bestätigen".<br />
Der Akt wurde inzwischen von der<br />
Staatsanwaltschaft Ried im Innkreis an die<br />
Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft<br />
(WKStA) abgetreten und ist am Dienstag dort<br />
eingetroffen, teilte deren Pressesprecher Rene<br />
Ruprecht mit. Dort hieß es lediglich, die Ermittlungen<br />
bezüglich betrügerischer Vorgänge seien im Gange.
(APA)<br />
2016-01-28 10:41:00 diepresse.com<br />
155<br />
Abstürzende Safari-Browser: Apple<br />
behebt Fehler serverseitig<br />
Die Probleme unter iOS und<br />
OS X sind seit<br />
Mittwochabend behoben.<br />
Wie es zu solch massiven<br />
Problemen kommen konnte,<br />
ist weiterhin unklar.<br />
Apple hat den Safari-Absturzfehler , der Nutzer von<br />
iPhones, iPads und Macs seit Mittwochmittag plagte,<br />
mittlerweile behoben. Das Problem, das wohl mit<br />
einer Fehlkonfiguration bei Apples Suchhilfe ("Safari-<br />
Vorschläge") zu tun hatte, wurde serverseitig gelöst<br />
– Updates beim Nutzer waren offenbar nicht<br />
notwendig.<br />
Wie Buzzfeed News schreibt , seien von dem Bug<br />
User betroffen gewesen, bei denen der "Safari-<br />
Vorschläge"-Storage-Cache in den frühen<br />
Morgenstunden US-Westküstenzeit aktualisiert<br />
worden sei. Dann reichte es aus, die Adressleiste zu
selektieren, um einen Absturz des Browsers<br />
auszulösen.<br />
Abhilfe schuf, die Vorschlagsfunktion zu<br />
deaktivieren, alternativ soll demnach auch ein<br />
komplettes Löschen von Cache und History die<br />
Crash-Problematik behoben haben. Apple äußerte<br />
sich zu dem Thema bislang nicht – unklar bleibt<br />
insbesondere, wie es sein kann, dass<br />
Serverprobleme zu lokalen Abstürzen führen.<br />
iOS-Entwickler Steven Troughton-Smith, der das<br />
Problem als einer der ersten diagnostiziert hatte,<br />
meinte, offenbar sei Safari wortwörtlich "für die halbe<br />
Welt" nicht mehr nutzbar gewesen. "Engineering der<br />
Note 1+", schrieb er auf Twitter. Ob der Bug wirklich<br />
bei allen Nutzern behoben ist, bleibt indes unklar –<br />
möglicherweise werden die fehlerhaften<br />
Serverausgaben, die den Absturz produzieren, bei<br />
manchen Usern gecachet. ( bsc )<br />
2016-01-28 10:36:00 Ben Schwan<br />
156<br />
Linz: Ermittlungen gegen zwei FPÖ-<br />
Gemeinderäte<br />
Es geht um den Verdacht der Verhetzung. Die
freiheitlichen Politiker hatten<br />
Aussagen über "notgeile<br />
junge Muselmane" gepostet.<br />
28.01.2016 | 10:19 |<br />
( DiePresse.com )<br />
Die Staatsanwaltschaft Linz hat die Polizei mit<br />
Ermittlungen gegen zwei Linzer FPÖ-Gemeinderäte<br />
beauftragt, bestätigte ihr Sprecher Philip Christl<br />
Medienberichte vom Donnerstag. Susanne Walcher<br />
hatten den Vorschlag eines Sozialjahres für<br />
Flüchtlinge mit Äußerungen über "notgeile junge<br />
Muselmanen" kommentiert, Markus Kraz sah die<br />
Asylwerber eher in Tierheimen bei den "lieben<br />
Schafen".<br />
Es geht um den Verdacht der Verhetzung, für die<br />
beiden Mandatare gilt die Unschuldsvermutung. In<br />
den vor einigen Tagen in der Zeitung "Österreich"<br />
veröffentlichten Postings wurde der Vorschlag von<br />
Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl für ein<br />
zum Sozialjahr aufgewertetes Integrationsjahr für<br />
Flüchtlinge kommentiert. FPÖ-Gemeinderätin<br />
Walcher schrieb dazu: "Gute Idee, Herr Leitl! Der<br />
notgeile junge Muselmane geht dann als<br />
Kindergartenonkel mit den kleinen Mädchen Pipi<br />
machen oder er hilft im Pflegeheim der Oma beim
Baden". Ihr Parteikollege Markus Kraz ergänzte, sie<br />
könnten aber auch in Tierheimen eingesetzt werden.<br />
"Die haben wenigstens auch liebe Schafe und so... ".<br />
"Solche Stadtvertreter schaden dem Ansehen von<br />
Linz", hatte Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ)<br />
reagiert. ÖVP-Klubobmann Martin Hajart<br />
bezeichnete die Aussagen als<br />
"menschenverachtend", die Grüne Fraktionschefin<br />
Gerda Roschger als "niederträchtig". FPÖ-<br />
Klubobmann Günther Kleinhanns bewertete sie zwar<br />
als "unsachlich, aber keine Verhetzung".<br />
(APA)<br />
2016-01-28 10:19:00 diepresse.com<br />
157<br />
Hypo-Kreditrückzahlgarantie:<br />
Österreich blitzt vor EuGH ab<br />
Der Europäische Gerichtshof<br />
bestätigte die Entscheidung<br />
der EU-Kommission, dass<br />
die 2,6 Milliarden-Garantie<br />
der Republik eine zulässige<br />
staatliche Beihilfe darstellt.<br />
28.01.2016 | 10:16 |
( DiePresse.com )<br />
Der EU-Gerichtshof hat eine Nichtigkeitsbeschwerde<br />
Österreichs zu einer 2,638 Mrd. Euro schweren<br />
Kreditrückzahlgarantie der Republik an die<br />
BayernLB abgewiesen. Die EU-Richter urteilten,<br />
dass die Garantie, die Österreich der BayernLB<br />
anlässlich der Notverstaatlichung der früheren Hypo<br />
Alpe Adria (jetzt Heta) 2009 gewährt hat, eine<br />
staatliche Beihilfe darstellt, die mit EU-Recht<br />
vereinbar sei.<br />
Der Europäische Gerichtshof (EuGH) wies die von<br />
Österreich gegen die Beschlüsse der EU-<br />
Kommission erhobene Klage (T-427/12) ab.<br />
Österreich hat die in Rede stehende Garantie in<br />
Abrede gestellt.<br />
Die EU-Kommission hatte am 25. Juli 2012 den<br />
Umstrukturierungsplan der BayernLB genehmigt und<br />
in diesem Zusammenhang auch die österreichische<br />
Finanzierungsgarantie als staatliche Beihilfe<br />
Österreichs an die frühere Konzernmutter BayernLB<br />
und mit dem EU-Binnenmarkt vereinbar erklärt. Mit<br />
diesem Prüfsiegel aus Brüssel fürchtet Österreich,<br />
für den Milliardenbetrag geradestehen zu müssen.<br />
Österreich hat deshalb die EU-Kommission verklagt,<br />
um diese Entscheidung der EU-Behörde für nichtig
zu erklären.<br />
Österreich machte geltend, dass es vor der<br />
Qualifizierung der gewährten Finanzierungsgarantie<br />
als Beihilfe nicht gehört worden sei. Außerdem<br />
argumentierte die Republik, dass die EU-<br />
Kommission in ihrer Entscheidung nicht begründet<br />
habe, warum es sich um eine staatliche Beihilfe<br />
handle und warum diese mit dem EU-Binnenmarkt<br />
vereinbar sei. Nach Auffassung Österreichs verstößt<br />
die Entscheidung der EU-Kommission auch in<br />
mehreren Punkten gegen den EU-Vertrag.<br />
Österreich machte etwa das im EU-Vertrag<br />
verankerte Bailout-Verbot geltend, also ein Verbot<br />
der gegenseitigen Schuldenübernahme. Außerdem<br />
sei die EU-Kommission nicht zuständig, heißt es in<br />
der Klage.<br />
Nach Ansicht des EuGH hat die EU-Kommission<br />
keinen Rechtsfehler begangen, als sie zu dem<br />
Ergebnis kam, dass dieser Vorteil eine staatliche<br />
Beihilfe für die BayernLB darstellte und diese mit<br />
ihrer Umstrukturierung und demzufolge mit dem<br />
Binnenmarkt vereinbar war. Der EuGH stellte<br />
insbesondere fest, dass die Klage beim<br />
Handelsgericht Wien, die den Kauf der Hypo Group<br />
Alpe Adria durch die BayernLB im Jahr 2007 betrifft,<br />
keinen Einfluss auf die Frage habe, ob die Garantie
eine Beihilfe darstellt.<br />
Voriges Jahr im Juli haben sich Österreich und<br />
Bayern in diesem Hypo-Kreditstreit inzwischen auf<br />
einen Vergleich geeinigt.<br />
(APA)<br />
2016-01-28 10:16:00 diepresse.com<br />
158<br />
Rihanna: Neues Album versehentlich<br />
auf Streamingdienst?<br />
Pause zurück.<br />
"Anti" ist im Streamingdienst<br />
Tidal zu hören. Das soll nicht<br />
beabsichtigt gewesen sein.<br />
Mit "Anti" meldet sich<br />
Rihanna nach vier Jahren<br />
28.01.2016 | 09:57 |<br />
( DiePresse.com )<br />
R&B-Sängerin Rihanna hat ihr neues Album "Anti" in<br />
der Nacht zu Donnerstag im Streaming-Dienst Tidal<br />
veröffentlicht. Dort soll es Medienberichten zufolge<br />
eine Woche lang exklusiv gekauft und gestreamt
werden können. Ob die Veröffentlichung so<br />
beabsichtigt war, ist unklar. Der US-<br />
Nachrichtendienst "The Daily Beast" schreibt von<br />
einem "Fehler". Man habe das Album schnell wieder<br />
entfernt, doch offenbar hatten sich schon einige<br />
Fans die Daten gesichert. Inzwischen ist "Anti" auf<br />
Tidal wieder abrufbar.<br />
Das achte Studioalbum der Musikerin aus Barbados<br />
umfasst 13 Songs, darunter die erste<br />
Singleauskoppelung "Work" mit Rapper Drake.<br />
Rihanna hatte monatelang Andeutungen über ihr<br />
erstes Album nach vier Jahren gemacht, ohne einen<br />
genauen Termin für die Veröffentlichung zu nennen.<br />
Der Musikdienst Tidal des US-Rapmoguls Jay-Z war<br />
im vergangenen März mit großem Rummel<br />
gestartet, hatte aber vorerst wenig Erfolg. Tidal ist<br />
der erste Dienst, an dem diverse Stars, darunter<br />
auch Rihanna, persönlich beteiligt sind. Ein Abo<br />
kostet knapp zehn Euro im Monat.<br />
(APA/dpa)<br />
2016-01-28 09:57:00 diepresse.com
159<br />
Texas Instruments stemmt sich<br />
gegen Konjunktursorgen<br />
Zum Ende des Jahres hat<br />
Texas Instruments eine<br />
nachlassende Nachfrage in<br />
einem Teilbereich der<br />
Verbraucherelektronik<br />
gespürt. Diese Entwicklung dürfte sich auch im<br />
ersten Quartal 2016 fortsetzen.<br />
Der Chiphersteller Texas Instruments hat seine<br />
Geschäfte trotz der Unsicherheiten über die<br />
weltwirtschaftliche Entwicklung weitgehend stabil<br />
halten können. Im vierten Quartal fiel der Umsatz im<br />
Jahresvergleich laut Mitteilung um zwei Prozent auf<br />
3,2 Milliarden US-Dollar. Der Gewinn verbesserte<br />
sich um ein Prozent auf 836 Millionen Dollar. Texas<br />
Instruments ist der größte Hersteller von Chips, die<br />
Alltagsgeräte wie Waschmaschinen oder Fernseher<br />
steuern.<br />
Angesichts der großen Zahl an Kunden quer durch<br />
alle Branchen gilt das Unternehmen auch als<br />
Konjunkturindikator. Zuletzt hatte sich die Sorge<br />
verfestigt, dass sich das Wirtschaftswachstum in<br />
China deutlicher verlangsamt – weshalb so mancher
Elektronikhersteller vorsichtiger bei seinen<br />
Bestellungen von Bauteilen geworden ist.<br />
Zum Ende des Jahres habe Texas Instruments eine<br />
nachlassende Nachfrage in einem Teilbereich der<br />
Verbraucherelektronik gespürt, erklärte Konzernchef<br />
Rich Templeton. Diese Entwicklung dürfte sich auch<br />
im ersten Quartal 2016 fortsetzen, fuhr er fort, wobei<br />
das restliche Geschäft stabil bleiben sollte.<br />
Im vergangenen Jahr konnte Texas Instruments<br />
trotz der Probleme den Umsatz nahezu stabil bei 13<br />
Milliarden Dollar halten und schraubte seinen<br />
Gewinn auf annähernd drei Milliarden Dollar hoch.<br />
Die Anleger waren begeistert: Die Aktie stieg<br />
nachbörslich um mehr als drei Prozent. ( dpa ) /<br />
( anw )<br />
2016-01-28 09:48:00 heise online News 2016 KW 4<br />
160<br />
Salzburg: Lkw-Fahrer verursacht mit<br />
2,2 Promille Unfall<br />
Auf der Tauernautobahn fuhr ein Pole<br />
mit seinem Sattelschlepper auf einen vor ihm<br />
fahrenden Lkw auf.
28.01.2016 | 09:41 |<br />
( DiePresse.com )<br />
Auf der Tauernautobahn bei Salzburg ist am<br />
Mittwoch gegen 15.15 Uhr ein 45-jähriger<br />
Lastwagenlenker aus Polen mit seinem<br />
Sattelschlepper auf einen vor ihm fahrenden Lkw<br />
aufgefahren. Bei dem Unfall wurde niemand verletzt.<br />
Ursache für den Crash war laut Polizei wohl die<br />
offensichtliche Alkoholisierung des Mannes. Der<br />
Alkovortest beim Polen ergab einen Wert von 2,22<br />
Promille.<br />
(APA)<br />
2016-01-28 09:41:00 diepresse.com<br />
161<br />
Qualcomm leidet weiter unter<br />
schwachem Smartphone-Geschäft<br />
Nachlassende Nachfrage<br />
nach Smartphones und<br />
härtere Konkurrenz bekam<br />
Qualcomm im vorigen<br />
Quartal zu spüren. Mit<br />
seinen im Sommer eingeleiteten Kostensenkungen<br />
sieht sich das Unternehmen "auf Kurs".
Der Chiphersteller Qualcomm bekommt die<br />
Umwälzungen in der Smartphone-Branche weiterhin<br />
kräftig zu spüren. Der Umsatz fiel im vergangenen<br />
Quartal im Jahresvergleich um 19 Prozent auf 5,8<br />
Milliarden Dollar. Der Gewinn brach laut Mitteilung in<br />
dem Ende Dezember abgeschlossenen ersten<br />
Geschäftsquartal um fast ein Viertel auf 1,5<br />
Milliarden Dollar ein.<br />
Qualcomm sieht sich seit einiger Zeit mit einem Berg<br />
an Problemen konfrontiert. Zum einen kühlen die<br />
Smartphone-Verkäufe ab, insbesondere im riesigen<br />
chinesischen Markt. Zum anderen gibt es einen<br />
harten Konkurrenzkampf unter den Chipherstellern,<br />
der noch dadurch verstärkt wird, dass die<br />
Großkunden Apple, Samsung und Huawai<br />
zunehmend ihre benötigten Komponenten selbst<br />
entwickeln.<br />
Konzernchef Steve Mollenkopf hatte deshalb im<br />
Sommer angekündigt, dass 15 Prozent der Stellen<br />
abgebaut werden sollen. "Wir sind auf Kurs mit<br />
unseren Kostensenkungen", erklärte er nun. Bereits<br />
im abgelaufenen Quartal hätten sich die<br />
Einsparungen ausgezahlt. Zudem habe Qualcomm<br />
mehrere Verträge in China unterschrieben, betonte<br />
Mollenkopf.
Auch für das laufende zweite Geschäftsquartal sagte<br />
Qualcomm jedoch deutlich fallende Umsätze und<br />
Gewinne voraus. Die Aktie verlor nachbörslich 0,61<br />
Prozent. ( dpa ) /<br />
( anw )<br />
2016-01-28 09:31:00 heise online News 2016 KW 4<br />
162<br />
Challenger-Explosion vor 30 Jahren:<br />
Eines der größten Dramen der<br />
Raumfahrt<br />
Der 28. Januar 1986 war ein<br />
schwarzer Tag für die<br />
Raumfahrt.<br />
Aufgrund eines bekannten<br />
Problems zerbarst das Shuttle „Challenger“.<br />
Die Shuttles brachten der Nasa kein Glück - ein<br />
weiteres Unglück folgte.<br />
Auf den Tag genau vor 30 Jahren verfolgten<br />
Millionen Amerikaner vor dem Fernseher den Start<br />
des Shuttles „Challenger“ mit. Es war ein frostiger<br />
Dienstag, der Himmel zeigte sich in strahlendem<br />
Blau.
Die Eltern von Christa McAuliffe, einer<br />
Grundschullehrerin, die als erste Nicht-Astronautin in<br />
den Orbit fliegen durfte, saßen auf der<br />
Besuchertribüne des Weltraumbahnhofs Cape<br />
Canaveral. Sie klatschten und jubelten. „Wir gehen<br />
auf volle Kraft“, meldete der Kommandant an die<br />
Bodenkontrolle<br />
58,788 Sekunden nach dem Start bildete sich eine<br />
winzige Flamme an einer der Feststoffraketen.<br />
Rund fünf Sekunden später loderte bereits ein Feuer<br />
am Tankboden, dann umhüllt ein gelborangefarbenes<br />
Flammeninferno die Raumfähre.<br />
72 Sekunden nach dem Start zerbrach die<br />
Challenger. Wo gerade noch das Space Shuttle auf<br />
dem Weg in den Himmel zu sehen war, breiten sich<br />
große weiße Rauchwolken aus<br />
„Es sieht so aus, als ob einige der Triebwerke bei<br />
einer Explosion abgesprengt worden sind“, sagt<br />
CNN-Kommentator Tom Mintier hörbar geschockt.<br />
„Offensichtlich gab es eine schwerwiegende<br />
Fehlfunktion“, sagt der Kommentator der US-<br />
Raumfahrtbehörde Nasa. Die Kabine wurde bei der<br />
Explosion nicht zerstört<br />
Spätere Analysen zeigten, dass die Kabine mit den
sieben Astronauten bei der Explosion nicht zerstört<br />
wurde. Wenigstens einige der Raumfahrer waren<br />
noch bei Bewusstsein. Die Explosion katapultierte<br />
die Kabine auf eine Höhe von etwa 30 Kilometern.<br />
Spätestens dort verloren aufgrund des geringen<br />
Sauerstoffanteils alle Astronauten das Bewusstsein.<br />
Sie erlangten es bis zum Aufprall der Kabine auf<br />
dem Meer nicht wieder.<br />
Der Aufschlag mit einer Geschwindigkeit von zirka<br />
350 Stundenkilometern führte zum Tod aller<br />
Astronauten. Ihre Leichen blieben einige Wochen in<br />
der Tiefe des Meers, bevor sie geborgen werden<br />
konnten. Sie waren komplett verkohlt. Es ist die bis<br />
dahin schlimmste Katastrophe in der US-<br />
Raumfahrtgeschichte<br />
Erstmals starben US-Astronauten im Einsatz. Die<br />
Ursache des Unglücks ist schnell klar: Für Florida<br />
ungewöhnlich niedrige Temperaturen in der Nacht<br />
vor dem Start haben Dichtungsringe an einer der<br />
Antriebsraketen porös werden lassen. Während des<br />
Abhebens konnten heiße Gase entweichen, eine<br />
Kettenreaktion war unvermeidbar. Probleme mit der<br />
Dichtung waren der Nasa lange bekannt, auch die<br />
möglichen Folgen<br />
Doch Konsequenzen folgen es erst nach dem
Drama: Die Nasa legt ihr Shuttleprogramm auf Eis.<br />
Zweieinhalb Jahre bleiben alle Shuttles am Boden<br />
und werden umkonstruiert. Die<br />
Kommunikationsstrukturen der Nasa werden neu<br />
organisiert. Die Columbia explodierte 2003 bei ihrer<br />
Rückkehr auf die Erde<br />
Danach wurden die Shuttleflüge wieder zur Routine<br />
– bis zum nächsten Desaster. Es erfolgte am 1.<br />
Februar 2003, als die Columbia bei der Rückkehr<br />
von ihrer 28. Mission beim Wiedereintritt in die<br />
Erdatmosphäre zerbarst. Sechs amerikanische und<br />
ein israelischer Astronaut verloren dabei das Leben.<br />
Im Juli 2011 fliegt die „Atlantis“ die letzte Shuttle-<br />
Mission. Heute setzt die Nasa bei Frachttransporten<br />
zur Internationalen Raumstation ISS auf externe<br />
Unternehmen wie SpaceX und ist bei bemannten<br />
Missionen auf russische Transporter angewiesen,<br />
will das aber so schnell wie möglich ändern.<br />
cst/dpa<br />
2016-01-28 09:28:22 FOCUS Online<br />
163<br />
Schwitzen mal anders: Das sind die<br />
verrücktesten Saunen Europas
In vielen Saunen wird Wellness zum Erlebnis.<br />
Schwitzen<br />
schwindelerregender<br />
oder in voller Fahrt.<br />
in<br />
Höhe<br />
Manche Saunen sind sogar in alten Fahrzeugen.<br />
Klassisches Saunen war gestern. Heute schwitzen<br />
Wellnessbegeisterte höher, extremer, abgefahrener.<br />
In diesen fünf Saunen kommen auch diejenigen,<br />
denen das normale Saunieren zu langweilig ist, auf<br />
ihre Kosten. 1. Schwindelerregend: Die Gondel-<br />
Sauna<br />
Saunieren entspannt Körper und Geist. Ob das in<br />
schwindelerregender Höhe genauso möglich ist,<br />
zeigt sich im finnischen Sportpark Ylläs. Von hier aus<br />
startet die einzige Saunagondel der Welt. Auf jeden<br />
Fall garantiert sind atemberaubende Ausblicke, über<br />
die Fjäll-Landschaft an der finnisch-schwedischen<br />
Grenze. Schwitzen in der Seilbahn<br />
Rund 20 Minuten dauert die Saunafahrt in einer der<br />
4-Personen-Kabinen, die ihre Gäste hoch bis auf<br />
718 Meter bringt.<br />
In Finnland ist Saunieren übrigens so beliebt, dass<br />
sogar Geschäftstreffen oft in der Sauna stattfinden.
2. Die Weltrekord-Sauna mit den Koi-Karpfen<br />
Im beschaulichen, baden-württembergischen Bad<br />
Sinsheim würde man sie eigentlich nicht erwarten:<br />
die größte Sauna der Welt. Doch selbst das<br />
Guinness-Buch der Rekorde bestätigte den Titel der<br />
mehr als 160 Quadratmeter großen Sauna. Aber sie<br />
ist nicht nur groß, sondern bietet auch einen ganz<br />
besonderen Ausblick. Von den Holzbänken aus<br />
können die Saunabesucher durch eine Glasfront<br />
bunte Koi beobachten, die vor einer malerischen<br />
Aussicht in einem großen Becken munter umher<br />
schwimmen. 3. Die „Backe-Backe-Brötchen“-Sauna<br />
Brot backen in der Sauna? Das geht! In der Sauna<br />
„Backstube“ der Therme Erding in der Nähe von<br />
München riecht es nicht nur nach frischen<br />
Teigwaren. Bei 60 Grad Celsius können die<br />
Besucher während des Saunagangs sogar ihre<br />
eigenen Brötchen backen. Diese gibt’s danach zu<br />
probieren. Lecker! 4. Schwitzen in der Bootsauna<br />
„Eine Seefahrt, die ist lustig, eine Seefahrt, die ist…<br />
heiß.“- das trifft zumindest auf die Monte Mare<br />
Seesauna am bayerischen Tegernsee zu. Direkt am<br />
Ufer des etwa 50 Kilometer südlich von München<br />
gelegenen Sees hat das hauseigene Saunaschiff<br />
„Irmingard“ seine feste Anlegestelle. Außen ein
normales Boot, ist es von innen eine hochmoderne,<br />
gemütliche Holzsauna. Das Beste: Durch die<br />
Bootsfenster haben die Besucher des Saunaboots<br />
den malerischen „Tegern-Seeblick“ auf die dahinter<br />
liegende Alpenkulisse. Die schnellste Bootsauna der<br />
Welt schwimmt in Schweden<br />
Wer es gern noch etwas abenteuerlicher mag, der<br />
wird in Schweden fündig: Das weltweit schnellste<br />
Saunaboot schwimmt direkt vor der<br />
westschwedischen Insel Klädesholmen. Es gehört<br />
zum ebenfalls schwimmenden „Float & Still“-Hotel<br />
und erreicht eine Geschwindigkeit von bis zu 30<br />
Stundenkilometern. 5. Mailand: Die Wellness-<br />
Straßenbahn<br />
Nächster Stopp: Entspannung. Das gibt’s in Mailand,<br />
in der weltweit ersten Bio-Sauna in einer<br />
Straßenbahn. Der Wagon der historischen Carrelli<br />
ist hochwertig restauriert, die charakteristischen<br />
Fenster und Holzbänke zwar noch vorhanden, aber<br />
umfunktioniert. Der Innenraum ist heute eine voll<br />
ausgestattete Sauna der besonderen Art.<br />
Abends versprüht die mit funkelnden Lichterketten<br />
dekorierte Tram eine magische Atmosphäre. Nach<br />
einem anstrengenden Stadtbummel im Herzen<br />
Italiens ist so ein Tram-Saunagang die perfekte
Erholung für müde Geister. Video: Die schönsten<br />
Saunen mit Ausblick<br />
2016-01-28 09:18:00 FOCUS Online<br />
164<br />
Rundum-Sound-Format: Erster<br />
Receiver für DTS:X erhältlich<br />
Unter den Rundum-Sound-<br />
Formaten hat sich Dolby mit<br />
Atmos einen Vorsprung<br />
erarbeitet, denn der ist<br />
bereits verfügbar. Nun zieht<br />
DTS mit DTS:X nach – und kann in einigen<br />
Bereichen ganz schön auftrumpfen, konstatiert c't<br />
nach einem ersten Test.<br />
Mit dem Denon AVR-X7200W(A) beherrscht nun der<br />
erste Receiver das mit Spannung erwartete<br />
Rundum-Sound-Format DTS:X. Es soll wie " Dolby<br />
Atmos " Teile des Sounds in Echtzeit auf<br />
Deckenlautsprecher verteilen und darüber hinaus<br />
insgesamt einen besseren Klang und eine hohe<br />
Flexibilität bieten. Per Update stattet Denon den<br />
Receiver mit der für die Dekodierung nötigen<br />
Firmware kostenlos über das Internet aus. Dank des<br />
vorab zur Verfügung gestellten Updates hat c't das
Ergebnis bereits ausführlich testen können – und<br />
war vom Ergebnis beeindruckt.<br />
Für DTS:X lassen sich alle Lautsprecher-<br />
Konfigurationen nutzen, die bereits für Dolby Atmos<br />
verfügbar sind. Inhalte sind bislang jedoch<br />
Mangelware: Ganze zwei Blu-ray Discs mit USamerikanischem<br />
Regionalcode plus zwei Demo-<br />
Discs konnten getestet werden. Immerhin sei dieses<br />
Material aber wesentlich imposanter als alles, was<br />
Dolby Atmos zur Einführung vorweisen konnte,<br />
schreiben die Kollegen. DTS:X beherrsche sowohl<br />
brachiale Filmmomente als auch subtilere Effekte.<br />
Wie bei Dolby Atmos ist aber auch bei DTS:X das<br />
Hörerlebnis abhängig vom gewählten Boxen-Setup.<br />
Schon wegen der mageren Auswahl an DTS:X-<br />
Inhalten ist der Upmixer – der 5.1- und 7.1-<br />
Soundtracks akustisch eine obere Ebene hinzufügt –<br />
ein besonders wichtiger Teil der Firmware. Bei<br />
DTS:X erledigt das "DTS Neural:X", der den<br />
bisherigen "DTS Neo:X" ersetzt. Im Vergleich zu<br />
Dolbys Upmixer lege der von DTS gleich ordentlich<br />
los, so die Kollegen. Trotz des zeitlichen Vorsprungs<br />
dürfte DTS den Konkurrenten Dolby also in diesem<br />
Bereich klar überholen.<br />
Lesen Sie den ausführlichen Test von DTS:X bei c't:
2016-01-28 09:15:00 Martin Holland<br />
165<br />
Hochschulen: GEW mahnt solide<br />
Grundfinanzierung an,<br />
Exzellenzinitiative sei "falscher<br />
Ansatz"<br />
Kurz bevor die Evaluation<br />
der "Exzellenzinitiative"<br />
vorgestellt wird, melden sich<br />
GEW<br />
und<br />
Interessenverbände zu Wort.<br />
Die einen fordern eine grundsätzliche, bessere<br />
Finanzierung aller Hochschulen, die anderen<br />
befürworten das "Leuchtturm"-Konzept.<br />
Die Bildungsgewerkschaft GEW hat an die schwarzrote<br />
Bundesregierung appelliert, die<br />
Hochschulfinanzierung längerfristig sicherzustellen.<br />
Dies müsse neben der von Bund und Ländern<br />
geplanten neuen Exzellenzinitiative möglich sein.<br />
"Die Grundfinanzierung stagniert und die Länder<br />
werden zunehmend Probleme kriegen, sie<br />
sicherzustellen", sagte der stellvertretende GEW-<br />
Chef und Hochschulexperte Andreas Keller der dpa<br />
in Berlin.
2020 greife die Schuldenbremse, spätestens dann<br />
müssten Bund und Länder ein Konzept für die<br />
deutschen Unis haben. Der Bund könne helfen, "weil<br />
das Bund-Länder-Kooperationsverbot im<br />
Hochschulbereich gelockert worden ist", sagte<br />
Keller. Dies sei aus Sicht seiner Gewerkschaft auch<br />
"wichtiger, als sich jetzt etwas Neues für die<br />
Exzellenzinitiative auszudenken". Ohnehin sei ein<br />
Förderprogramm, das auf nur wenige "Leuchttürme"<br />
setze und dabei immer mehr befristete Stellen an<br />
den Hochschulen zur Folge habe, "der falsche<br />
Ansatz".<br />
Eine vom Schweizer Wissenschaftsmanager Dieter<br />
Imboden geleitete Expertenkommission stellt an<br />
diesem Freitag ihre Bewertung der vor zehn Jahren<br />
gestarteten Exzellenzinitiative von Bund und<br />
Ländern vor. In dem vorab verschickten<br />
Programmbericht zur Exzellenzinitiative, gebe es<br />
laut Zeit-Journalist Jan-Martin Wiarda Hinweise ,<br />
dass die bisherigen Vorkehrungen erfolgreich<br />
waren. Es sollen allein 2013 rund 4100<br />
Doktoranden, 1200 Postdocs, 230<br />
Nachwuchsgruppenleitungen und 390 Professuren<br />
aus der Exzellenzinitiative finanziert worden sein.<br />
Dies habe dazu beigetragen, dass die Universitäten<br />
ihre Berufungs- und Personalpolitik zum Teil neu
ausgerichtet hätten. Außerdem habe sich das<br />
Ansehen der deutschen Wissenschaft im In- und<br />
Ausland erheblich verbessert. Wiarda merkt aber an,<br />
"skeptische Töne" suche man in dem Bericht fast<br />
vergeblich.<br />
Am deutlichsten werde Kritik an dem<br />
Programmbericht nur "in einer Studie, die zwei<br />
externe Forschungsinstitute (prognos und<br />
Johanneum Research) beigesteuert haben". Die an<br />
den Exzellenzverbünden beteiligten Wissenschaftler<br />
kritisierten in einer Umfrage eine zunehmende<br />
Konkurrenz zwischen Fakultäten "und die<br />
vergrößerte Kluft zwischen vermeintlich<br />
prestigeträchtigen und weniger prestigeträchtigen<br />
Forschungsgebieten".<br />
Zuletzt hatte Bundesforschungsministerin Johanna<br />
Wanka (CDU) deutlich gemacht, dass sie ein<br />
gesundes Elite-Denken gegenüber einer zu breiten<br />
Streuung der Fördermittel bevorzugt. Sie sagte der<br />
dpa: "Ich bin für Leuchttürme in der<br />
Spitzenforschung. Es hat sich seit Beginn der<br />
Exzellenzinitiative bewährt, wirklich Exzellenz zu<br />
fördern. "<br />
Die große Koalition will für eine dritte Runde der<br />
Exzellenzinitiative mindestens 4 Milliarden Euro von
2018 bis 2028 sowie eine Milliarde Euro für bessere<br />
Karrierewege junger Wissenschaftler bereitstellen.<br />
Die Hochschulrektorenkonferenz machte vor der<br />
nahenden Veröffentlichung der Imboden-<br />
Kommission deutlich , dass das Nachfolgeprogramm<br />
"nicht unter falschem Zeitdruck starten" dürfe und<br />
das bisher angewandte "bewährte zweistufige<br />
Verfahren" zur Begutachtung von möglichen<br />
Förderprojekten erhalten bleiben müsse. "Mit der<br />
Neuauflage" könnten für das Wissenschaftssystem<br />
"wichtige neue Impulse gesetzt werden". Es sollten<br />
gleichermaßen bereits geförderte Projekte weiter<br />
gefördert werden, aber auch "vollständig neue<br />
Projekte" den Zuschlag erhalten.<br />
Die Förderentscheidungen der zweiten Runde der<br />
Exzellenzinitiative wurden im Sommer 2012 gefällt.<br />
Seitdem werden bis 2017 insgesamt 45<br />
Graduiertenschulen, 43 Exzellenzcluster und elf<br />
Zukunftskonzepte gefördert, die an 44 Universitäten<br />
angesiedelt sind. (mit Material der dpa) / ( kbe )<br />
2016-01-28 09:15:00 Kristina Beer<br />
166<br />
Südosttangente: 20 Kilometer Stau<br />
nach Unfall
Nach einem Unfall bei einer Baustelle reichte der<br />
Stau in Fahrtrichtung Norden bis Traiskirchen<br />
zurück.<br />
28.01.2016 | 09:06 |<br />
( DiePresse.com )<br />
Ein Blechschaden-Unfall zwischen einem Pkw und<br />
einem Lkw auf der A23 im Bereich Inzersdorf<br />
Süd/Sterngasse hat am Donnerstag gegen 6.00 Uhr<br />
enorme Auswirkungen auf den Frühverkehr gehabt.<br />
Es bildete sich laut ÖAMTC ein 20 Kilometer langer<br />
Rückstau auf die Südautobahn (A2) bis Traiskirchen.<br />
Zwar konnte die Unfallstelle in dem zweispurigen<br />
Baustellenbereich relativ rasch geräumt werden,<br />
doch die Blechlawine konnte sich nicht so schnell<br />
auflösen. Auch auf allen anderen südlichen<br />
Stadteinfahrten ging praktisch kaum etwas weiter,<br />
meldete die ÖAMTC-Informationszentrale.<br />
(APA)<br />
2016-01-28 09:06:00 diepresse.com<br />
167<br />
TR35: Nachwuchswettbewerb sucht<br />
junge Innovatoren
Zum dritten Mal schreibt die deutsche Ausgabe des<br />
MIT-Magazins Technology<br />
Review den Wettbewerb<br />
"Innovatoren unter 35" aus.<br />
Bis zum 18. März 2016<br />
können sich junge Vordenker mit ihren Projekten<br />
bewerben.<br />
Facebook-Gründer Mark Zuckerberg und Daniel Eck<br />
von Spotify: Beide waren Preisträger des<br />
renommierten Nachwuchspreises „Innovatoren unter<br />
35“ vom Massachusetts Institute of Technology MIT.<br />
Jetzt schreibt die deutsche Ausgabe der MIT<br />
Technology Review zum dritten Mal den Wettbewerb<br />
aus. Gesucht werden herausragende<br />
Wissenschaftler, Entwickler und Ingenieure unter 35<br />
Jahren. Ausgezeichnet werden konkrete Projekte.<br />
"Wir würdigen neuartige Anwendungen im Internet<br />
ebenso wie innovative Ideen aus der<br />
Materialforschung, der Medizin, Biochemie oder<br />
Gentechnologie. Projekte zur Energieeffizienz sind<br />
ebenso preiswürdig wie bahnbrechende Lösungen<br />
für den Verkehr", sagt Robert Thielicke,<br />
Chefredakteur des Magazins Technology Review.<br />
"Die vergangenen beiden Wettbewerbe haben<br />
gezeigt, dass es viele großartige Talente gibt, die<br />
mit ihren spannenden Konzepten die Zukunft prägen
wollen. "<br />
Die Jury ist hochrangig besetzt: Patrick Baudisch,<br />
Leiter Fachgebiet Human-Computer Interaction am<br />
Hasso-Plattner-Institut der Universität Potsdam;<br />
Alexander von Frankenberg, Geschäftsführer High-<br />
Tech Gründerfonds; Tobias Kraus, Leiter<br />
Strukturbildung am Leibniz Institut für Neue<br />
Materialien und Preisträger 2013 ; Brian Bergstein,<br />
Redaktionsleiter MIT Technology Review und Robert<br />
Thielicke, Chefredakteur Technology Review wählen<br />
unter den eingesandten Bewerbungen 10<br />
Preisträger aus, unter ihnen einen "Innovator of the<br />
Year" und einen "Social Innovator of the Year".<br />
Innovative Projekte, Forschungsarbeiten und<br />
Konzepte können bis zum 18. März 2016 unter<br />
tr35@technology-review.de eingereicht werden. Auf<br />
dem "European Summit" Ende des Jahres treffen<br />
sich alle Preisträger aus den jeweiligen Nationen.<br />
Teilnahmebedingungen und nähere Informationen<br />
unter:<br />
2016-01-28 09:00:00 Jennifer Lepies<br />
168<br />
Streik: Aus Griechenlands Häfen<br />
laufen keine Fähren aus
und Bauern streiken.<br />
Bereits den zweiten Tag<br />
halten die Proteste gegen<br />
ein<br />
neues<br />
Pensionsreformgesetz und<br />
die Steuerpolitik an. Auch<br />
Journalisten, Rechtsanwälte<br />
28.01.2016 | 08:45 |<br />
( DiePresse.com )<br />
Aus Protest gegen ein neues Pensionsreformgesetz<br />
und neue Steuern sind am Donnerstag zum zweiten<br />
Tag in Folge keine Fähren aus Piräus und den<br />
meisten anderen Häfen des Landes ausgelaufen.<br />
Dies teilte die Gewerkschaft der Seeleute mit. Die<br />
Pensionskürzungen sind eine Bedingung der<br />
Gläubiger Griechenlands für Finanzhilfen.<br />
Den Protesten schlossen sich Donnerstag früh auch<br />
die griechischen Journalisten an. Aus diesem Grund<br />
gab es im Radio und Fernsehen keine<br />
Nachrichtensendungen. Dieser Streik sollte Freitag<br />
früh um 06.00 Uhr Ortszeit (05.00 MEZ) enden.<br />
Auch Landwirte setzten ihre seit gut einer Woche<br />
andauernden Proteste fort. An mehreren Stellen<br />
wollten sie vorübergehend wichtige
Straßenverbindungen und Grenzübergänge mit<br />
ihren Traktoren sperren. Rechtsanwälte und Notare<br />
legten bis Freitag die Arbeit nieder. Am 4. Februar<br />
sind umfangreiche Streiks angesagt, die<br />
Gewerkschaften "Generalstreik" nennen.<br />
Die Pensionsreform sieht im Durchschnitt Kürzungen<br />
von 15 Prozent für alle Menschen vor, die in Pension<br />
gehen werden. Zudem sollen die Pensionsbeiträge<br />
erheblich angehoben werden. Regierungschef Alexis<br />
Tsipras hat wiederholt gewarnt: Das<br />
Pensionssystem könnte ohne diese Reform bald<br />
zusammenbrechen.<br />
(APA/dpa)<br />
2016-01-28 08:45:00 diepresse.com<br />
169 Tyra Banks: Sohn durch Leihmutter<br />
Das Model, das selbst keine<br />
Kinder bekommen konnte,<br />
kündigte<br />
den<br />
Familienzuwachs auf<br />
Instagram an.<br />
28.01.2016 | 08:33 |
( DiePresse.com )<br />
Das ehemalige Supermodel Tyra Banks ist mit 42<br />
Jahren Mutter geworden. "Wir danken dem Engel<br />
einer Frau, die für unseren kleinen Wunderbuben<br />
ausgetragen hat und beten für alle, die auch damit<br />
ringen, diesen freudigen Meilenstein zu erreichen",<br />
schrieb Banks am Mittwoch (Ortszeit) auf Instagram.<br />
Dazu postete sie ein Bild von einer kleinen weißblau-rosa<br />
gestreiften Mütze.<br />
Die Amerikanerin hatte noch im Herbst im US-<br />
Fernsehen unter Tränen von ihrem unerfüllten<br />
Kinderwunsch erzählt und berichtet, sie habe<br />
versucht, sich künstlich befruchten zu lassen. Banks<br />
und ihr Freund, der norwegische Fotograf Erik Asla,<br />
haben ihren Sohn York genannt. "Das beste<br />
Geschenk, für das wir gebetet und gearbeitet haben,<br />
ist endlich hier. Er hat meine Finger und großen<br />
Augen und den Mund und das Kinn seines Daddys",<br />
schrieb die Moderatorin von "America's Next Top<br />
Model" weiter.<br />
(APA/dpa)<br />
2016-01-28 08:33:00 diepresse.com
170<br />
USA beenden Streit um<br />
Steuerhinterziehung mit Schweizer<br />
Banken<br />
Insgesamt mussten die<br />
Schweizer Insitute 1,3<br />
Milliarden Dollar hinblättern<br />
um dem Strefrecht zu<br />
entkommen. Sie hatten<br />
reiche Amerikaner bei der Steuerhinterziehung<br />
unterstützt.<br />
28.01.2016 | 08:33 |<br />
( DiePresse.com )<br />
Die USA haben ihren Steuerstreit mit Dutzenden<br />
Schweizer Banken abgeschlossen. Als letztes einigte<br />
sich das Justizministerium in Washington nach<br />
Angaben vom Mittwoch mit der HSZH Verwaltungs<br />
AG auf einen Vergleich.<br />
Demnach zahlt das Institut knapp 50 Millionen Dollar<br />
(46,14 Mio. Euro), um einer strafrechtlichen<br />
Verfolgung zu entgehen. Ähnliche Vereinbarungen<br />
wurden mit insgesamt 80 Schweizer Banken<br />
geschlossen. Ihre Zahlungen summieren sich auf<br />
1,3 Milliarden Dollar.
Die US-Ermittler gingen über Jahre gegen Banken<br />
vor, die reichen Amerikanern bei der<br />
Steuerhinterziehung geholfen haben sollen. Seit<br />
2013 konnten Institute den Streit beilegen, indem sie<br />
ihre Geschäftspraktiken und Details zu den<br />
betroffenen Konten offenlegen.<br />
(APA/Reuters)<br />
2016-01-28 08:33:00 diepresse.com<br />
171 Facebook zeigt mehr Werbung<br />
Erstmals seit dem Herbst<br />
2013 hat Facebook die<br />
Menge der gezeigten<br />
Werbung erhöht, und das<br />
gleich um fast 30 Prozent.<br />
Dabei gelang der Firma das Kunststück, gleichzeitig<br />
auch die Preise zu erhöhen.<br />
Facebooks einzige nennenswerte Einnahmequelle<br />
ist das Reklamegeschäft. Im vierten Quartal 2015<br />
konnte Facebook seinen Nettogewinn mehr als<br />
verdoppeln. Das gelang, weil Facebook 29 Prozent<br />
mehr Werbung gezeigt hat als im Vergleichsquartal<br />
des Vorjahres. Erstaunlich dabei ist, dass auch der
durchschnittliche Preis je Werbeeinblendung erhöht<br />
wurde, und das gleich um 21 Prozent.<br />
Facebooks Finanzchef Dave (David) Wehner<br />
Bild: Facebook<br />
"Es ist wert, festzuhalten, dass es das erste Quartal<br />
seit dem dritten Quartal 2013 war, in dem wir die<br />
Gesamtmenge an Werbeeinblendungen im<br />
Jahresabstand erhöht haben", sagte Finanzchef<br />
Dave Wehner in einer Telefonkonferenz mit<br />
Börsenanalysten Mittwochabend. Auch im neuen<br />
Jahr will er mehr Werbung zeigen als bisher.<br />
"Wir haben die Qualität und die Relevanz der<br />
Werbung erhöht, was uns in die Lage versetzt hat,<br />
mehr davon zu zeigen, ohne dem Nutzererlebnis zu<br />
schaden", fügte Wehner hinzu. Die Preiserhöhung<br />
spiegelt den Trend weg von Standcomputer und<br />
Laptop hin zur mobilen Facebook-Nutzung wieder.<br />
Reklame im Newsfeed auf Handys ist den<br />
Werbekunden mehr wert als auf dem Desktop.<br />
Zudem gibt es die billigeren Werbeplätze auf der<br />
rechten Seite der Desktopvariente auf dem Handy<br />
gar nicht.<br />
Der Zuwachs der Reklamemenge ist zu einem<br />
großen Teil auf die Zunahme des Videokonsums
zurückzuführen. Pro Tag schaut sich eine halbe<br />
Milliarde Facebook-User mindestens ein Video auf<br />
der Plattform an. Das heißt, sie verbringen auch<br />
immer mehr Zeit mit Facebooks Angeboten.<br />
Instagram, wo auch laufend mehr Werbung gezeigt<br />
wird, leistete einen kleineren Beitrag.<br />
Die Videonutzung ist allerdings sehr ungleich über<br />
die Welt verteilt, was nicht zuletzt an unterschiedlich<br />
schnellen Mobilfunknetzen und unterschiedlichen<br />
Preisen für Datenübertragung liegt. Das zeigt sich<br />
auch in der größer gewordenen Differenz der Erlöse<br />
pro User, die Facebook erzielt.<br />
In den USA und Kanada brachte im vierten Quartal<br />
2015 jeder Nutzer 13,54 US-Dollar ein. Das sind gut<br />
50 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. In Europa<br />
waren es aber "nur" plus 30 Prozent auf 4,50 Dollar.<br />
Die Region Asien-Pazifik legte um 25 Prozent auf<br />
1,59 Dollar zu. User im Rest der Welt brachten 1,22<br />
Dollar ein (plus 30 Prozent). Sie bringen pro Kopf<br />
also weniger als ein Zehntel eines<br />
nordamerikanischen Users ein.<br />
Die Virtual-Reality-Brille Oculus Rift wird 2016 noch<br />
keine nennenswerten Einnahmen bringen.<br />
Bild: c't
2015 hat Facebook hat viel Geld in den weiteren<br />
Ausbau seiner derzeitigen Kernprodukte gesteckt.<br />
Verdoppelt wurden die Investitionen in die Produkte<br />
der nächsten Generation, wozu das Management<br />
Whatsapp, Instagram und Messenger zählt. Und<br />
sogar verdreifacht wurden die Ausgaben für<br />
langfristige Projekte wie Oculus Rift , künstliche<br />
Intelligenz und die Anbindung noch nicht vernetzter<br />
Menschen.<br />
"Wir werden 2016 mit signifikanten Investitionen in<br />
all diese Bereiche fortfahren", kündigte Wehner an.<br />
"Wir erwarten einen Zuwachs unserer Ausgaben von<br />
ungefähr 30 bis 40 Prozent im Gesamtjahr 2016. "<br />
Das Unternehmen verdient so viel Geld, dass es es<br />
gar nicht mehr gewinnträchtig in das eigene<br />
Geschäft investieren kann.<br />
Weil Zuckerberg aber nichts an die Aktionäre<br />
ausschütten will, steckt er das Geld in Wertpapiere.<br />
Der Wert des Portfolios wurde 2015 praktisch<br />
verdoppelt, nämlich auf 13,53 Milliarden US-Dollar.<br />
Das gesamte Geldvermögen des Konzerns hat sich<br />
im Jahresverlauf sogar um mehr als 8 Milliarden auf<br />
21,65 Milliarden US-Dollar erhöht. Die Steuerlast<br />
des Konzerns will Wehner im laufenden Jahr auf<br />
unter 35 Prozent senken.
Lesen Sie dazu auch:<br />
2016-01-28 08:21:00 Daniel AJ Sokolov<br />
172<br />
Visier.<br />
Nationalrat: Amtsverlust soll<br />
schneller gehen<br />
Der Gesetzesentwurf nimmt<br />
Verurteilungen vor Gericht<br />
von Abgeordneten,<br />
Regierungsmitgliedern oder<br />
dem Bundespräsidenten ins<br />
28.01.2016 | 08:21 |<br />
( DiePresse.com )<br />
Amtsträger könnten ihre Funktion bei Verfehlungen<br />
bald leichter verlieren. Der entsprechende<br />
Gesetzesantrag wurde vom Nationalrat mit einer so<br />
genannten "Ersten Lesung" weit nach Mitternacht<br />
auf den Weg gebracht und wird in einer der<br />
nächsten Sitzungen beschlossen.<br />
Grundsätzlich geht es bei der Vorlage um<br />
Verurteilungen vor Gericht. Vorgesehen ist, dass ein<br />
Abgeordneter sein Mandat verliert, wenn er wegen
einer vorsätzlich begangenen Straftat zu mehr als<br />
sechs Monaten Haft bzw. zu einer bedingten<br />
Freiheitsstrafe von mehr als einem Jahr verurteilt<br />
wurde. Auch für Regierungsmitglieder, den<br />
Bundespräsidenten, Landeshauptleute, den<br />
Rechnungshofpräsidenten, die Volksanwälte und<br />
Landtagsabgeordnete sind analoge Regelungen<br />
vorgesehen, wobei die Länder für ihren<br />
Zuständigkeitsbereich (inklusive Bundesräte) auch<br />
strengere Regeln treffen können.<br />
Im Schlussteil der nach rund 16,5 Stunden zu Ende<br />
gegangenen Sitzung des Nationalrats wurde auch<br />
noch ein Gesetzesbeschluss gefasst, konkret eine<br />
Novelle zum Pflanzenschutzgesetz. Vereinbart<br />
wurde, dass so genannte invasive, nicht<br />
einheimische Arten nur noch über<br />
Grenzkontrolleinrichtungen bzw. bestimmte<br />
Eingangsorte, die bereits aufgrund bestehender<br />
veterinärrechtlicher und pflanzenschutzrechtlicher<br />
EU-Richtlinien eingerichtet worden sind, nach<br />
Österreich und damit in die Europäische Union<br />
eingeführt werden dürfen.<br />
Die nächste Sitzung des Nationalrats ist für den 24.<br />
Februar angesetzt.<br />
(APA)
2016-01-28 08:21:00 diepresse.com<br />
173<br />
USA prüfen "militärische Optionen"<br />
in Libyen<br />
Washington ist besorgt über<br />
ein Erstarken des IS im<br />
Land. Die USA wollen<br />
vorbereitet sein, falls die<br />
Terrormiliz ihre Präsenz in<br />
Libyen ausbaut.<br />
28.01.2016 | 08:18 |<br />
( DiePresse.com )<br />
Zunächst waren es nur Gerüchte. Nun dürfte ein<br />
erneutes Eingreifen der USA in Libyen - mehr als<br />
vier Jahre nachdem eine Luftoffensive zum Sturz<br />
des Diktators Muammar Gaddafi führte - kurz bevor<br />
stehen. Die Ausbreitung der Jihadisten-Miliz im Land<br />
sei "besorgniserregend", erklärte Pentagon-<br />
Sprecher Peter Cook am Mittwoch. Es würden daher<br />
"militärische Optionen und eine Reihe anderer<br />
Maßnahmen" geprüft. Die USA wollten vorbereitet<br />
sein, falls der IS seine Präsenz in Libyen weiter<br />
verstärke.
Die USA dringen aber vor allem auf eine politische<br />
Lösung des Libyen-Konflikts, da sie kein Interesse<br />
daran haben, ihren Einsatz gegen den IS<br />
auszuweiten. US-Kampfjets bombardieren seit<br />
Herbst 2014 bereits Stellungen der Jihadisten im<br />
Irak und in Syrien. In Libyen arbeiten die USA<br />
derzeit mit lokalen Verbündeten zusammen, um den<br />
Machtgewinn des IS einzudämmen.<br />
Federführend für eine Offensive in Libyen könnte<br />
Italien sein. Wie die "Presse" berichtete, sind<br />
Geheimpläne im Umlauf, die ein Eingreifen<br />
internationaler Alliierter auch ohne libysche<br />
Zustimmung andenken.<br />
Im nordafrikanischen Staat herrscht seit dem Sturz<br />
des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi<br />
im Jahr 2011 Chaos. Das Land wird von dutzenden<br />
bewaffneten Milizen beherrscht, die neben den<br />
beiden rivalisierenden Regierungen und<br />
Parlamenten um die Macht ringen. Die IS-Jihadisten<br />
konnten sich dadurch mit mindestens 3.000<br />
Kämpfern im Land festsetzen.<br />
Die internationalen Bemühungen um eine Beilegung<br />
der Krise hatten am Montag einen schweren<br />
Rückschlag erlitten, als das international anerkannte<br />
Parlament in Tobruk die von der UNO unterstützte
Regierung der nationalen Einheit ablehnte .<br />
(APA/dpa)<br />
2016-01-28 08:18:00 diepresse.com<br />
174<br />
Ex-Tochter Paypal eilt Ebay im vierten<br />
Quartal 2015 davon<br />
Bis Mitte 2015 war Paypal<br />
der Umsatztreiber unter dem<br />
Dach des Ebay-Konzerns.<br />
Nach der Abspaltung punktet<br />
die Ex-Tochter mit starken<br />
Quartalszahlen bei Anlegern. Ebay gerät hingegen<br />
ohne den ehemaligen<br />
Erfolgsbringer ins Hintertreffen.<br />
Ebay hat Anleger mit einem starken<br />
Gewinnrückgang und einem trüben<br />
Geschäftsausblick enttäuscht. Im vierten Quartal<br />
sank der Überschuss verglichen mit dem<br />
Vorjahreswert um mehr als die Hälfte auf 477<br />
Millionen US-Dollar (437 Millionen Euro), wie die<br />
Online-Handelsplattform am Mittwoch nach US-<br />
Börsenschluss mitteilte. Der Umsatz stagnierte zum<br />
Vorjahr bei 2,3 Milliarden Dollar.
Obwohl die Ergebnisse im Rahmen der<br />
Markterwartungen lagen, fiel die Aktie nachbörslich<br />
um über 10 Prozent. Für das laufende Quartal<br />
prognostizierte Ebay einen geringeren Umsatz und<br />
Gewinn als von Analysten angenommen. Auch der<br />
Ausblick auf das Geschäftsjahr 2016 fiel<br />
durchwachsen aus. Der Konzern leidet unter starker<br />
Konkurrenz durch Rivalen wie Amazon. Zudem<br />
belastet der starke Dollar, der Auslandseinnahmen<br />
nach Umrechnung in die US-Währung schmälert.<br />
Ebay-Chef Devin Wenig zeigte sich dennoch<br />
zufrieden: "Wir haben solide Ergebnisse im vierten<br />
Quartal geliefert und machen weiter Fortschritte".<br />
2015 sei durch die Trennung von Paypal ein<br />
außergewöhnliches Jahr gewesen. Die Tochter, die<br />
über Jahre der Wachstumstreiber war, wurde im<br />
Sommer abgespalten und als eigenständige<br />
Gesellschaft an die Börse gebracht. Investoren wie<br />
der einflussreiche Hedgefonds-Manager Carl Icahn<br />
hatten diesen Schritt gefordert.<br />
Paypal konnte sich steigern.<br />
Bild: Paypal<br />
Paypal verkraftete das zweite Quartal auf eigenen<br />
Füßen hingegen deutlich besser. Die Erlöse
kletterten zum Jahresende um knapp 17 Prozent<br />
verglichen mit dem entsprechenden Vorjahreswert<br />
auf 2,6 Milliarden Dollar (2,4 Milliarden Euro), wie<br />
das Unternehmen mitteilte. Paypal erhöhte den<br />
Quartalsgewinn zum Vorjahr um 27 Prozent auf 443<br />
Millionen Dollar. Die Zahl der aktiven Kundenkonten<br />
stieg zum Vorquartal um 6,6 Millionen auf 179<br />
Millionen.<br />
"Wir haben das Geschäftsjahr 2015 in großartiger<br />
Form beendet", kommentierte Paypal-Chef Dan<br />
Schulman die Zahlen. Die Prognosen der Analysten<br />
wurden mit dem Finanzbericht übertroffen. Die<br />
Paypal-Aktie legte nachbörslich zunächst um mehr<br />
als fünf Prozent zu. Investoren erfreute neben den<br />
starken Zahlen auch die Ankündigung des<br />
Managements, eigene Aktien im Wert von bis zu<br />
zwei Milliarden Dollar zurückzukaufen. ( dpa ) /<br />
( kbe )<br />
2016-01-28 08:13:00 heise online News 2016 KW 4<br />
175<br />
Für ein Plug-in-freies Web: Oracle<br />
verabschiedet sich von Java-Plug-in<br />
Vermissen werden das Java-Browser-Plug-in nur
wenige, war es doch als<br />
eines der größten<br />
Einfallstore<br />
für<br />
Sicherheitsangriffe bekannt.<br />
Zumal in Zeiten eines<br />
ausgereiften HTML5 kaum einer mehr auf solche<br />
Plug-ins setzt.<br />
In Zeiten, in denen alle wichtigen Webbrowser Plugins<br />
wie Flash und Silverlight nicht mehr offiziell<br />
unterstützen, hat auch der Datenbankriese Oracle<br />
erkannt, dass es wenig Sinn macht, in sein Java-<br />
Plug-in weiter zu investieren. Deswegen wurde nun<br />
angekündigt, dass es in der nächsten Ausgabe der<br />
Programmierplattform – Java 9 – mit dem Status<br />
"deprecated", also veraltet, versehen und in einem<br />
Folgerelease des JDK (Java Development Kit) und<br />
der JRE (Java Runtime Environment) dann entfernt<br />
wird.<br />
In einem Whitepaper heißt es konkret, dass der<br />
Grund für den Abschied vom Java-Plug-in vor allem<br />
darin begründet liege, dass die mobilen Browser<br />
Plug-ins nie wirklich unterstützt hätten, was<br />
wiederum Einfluss auf sämtliche Browserhersteller<br />
gehabt hätte, den Support für die aus<br />
unterschiedlichen Gründen zunehmend<br />
unbeliebteren Plug-ins für alle Plattformen
aufzukündigen. So hatte Google letzten April damit<br />
begonnen, sämtliche Plug-ins als veraltet zu<br />
kennzeichnen, die Mozilla Foundation folgte mit<br />
gleichen Absichtserklärungen im Oktober. Microsofts<br />
Edge-Browser war erst gar nicht mit der<br />
Unterstützung irgendwelcher Plug-ins gestartet<br />
worden. Hinzu kommt, dass HTML5 technisch<br />
deutlich aufgeholt hat und den Einsatz der Plug-ins<br />
weitgehend unnötig gemacht hat.<br />
Im Fall des Java-Plug-ins sind also Entwickler, deren<br />
Anwendungen dieses Plug-in erfordern, schon<br />
länger gezwungen, sich nach Alternativen<br />
umzuschauen, etwa von Java-Applets auf die Plugin-freie<br />
" Java Web Start "-Technik umzustellen, wie<br />
Oracle empfiehlt. Java 9 , ursprünglich für<br />
September 2016 vorgesehen, soll im Frühjahr 2017<br />
erscheinen.<br />
Oracles Strategie zur Abkündigung des Plug-in-<br />
Supports wird keinen großen Widerstand nach sich<br />
ziehen, denn das Java-Plug-in war als einer der<br />
größten Türöffner für Sicherheitsangriffe bekannt<br />
und wurde in Untersuchungen immer wieder als<br />
Risiko Nummer eins auf den PCs dieser Welt<br />
bezeichnet. ( ane )<br />
2016-01-28 07:55:00 Alexander Neumann
176<br />
"Lügenpresse": Aktionismus hilft<br />
nicht gegen Desinformation im Netz,<br />
sagen Experten<br />
Medienkontrolleure und -<br />
psychologen plädieren für<br />
ein<br />
"feinfühliges<br />
Aufsichtsverhalten"<br />
angesichts zunehmender<br />
Online-Propaganda und Lügenpresse-Vorwürfen.<br />
Der "harte Kern der Trolle" dürfe nicht gefüttert<br />
werden.<br />
Jochen Fasco, Direktor der Thüringer<br />
Landesmedienanstalt, hat angesichts immer wieder<br />
hochkochender Debatten über Hass, Propaganda<br />
und Desinformation im Internet zu relativer<br />
Gelassenheit gemahnt. Gerade er als<br />
Medienkontrolleur frage sich angesichts der<br />
lautstarken Beschwerden über eine "Lügenpresse",<br />
ob an den Vorwürfen etwas dran sein könne,<br />
erklärte Fasco am Mittwoch auf einer Veranstaltung<br />
des Grimme-Instituts in Berlin.<br />
Eine direkte Kontrolle der Medienanstalten über<br />
Telemedien sei rechtlich nicht vorgesehen, führte
Fasco aus. Man könne Kritik üben, aber insgesamt<br />
sei im Netz ein "feinfühliges Aufsichtsverhalten"<br />
gefragt. Wenn die Aufseher schwarze Schafe unter<br />
den Informationsanbietern etwa mithilfe der<br />
Länderbehörde jugendschutz.net "zu packen"<br />
suchten, seien diese schnell im Ausland. Auf<br />
Fehlentwicklungen einzugehen sei so "manchmal<br />
Sisyphosarbeit".<br />
Am wichtigsten ist es laut Fasco, jungen Menschen<br />
beizubringen, mit der schnelllebigen neuen<br />
Medienwelt umzugehen. Es müsse erkennbar<br />
werden, "wer hinter diesen Dingen steht und was<br />
steuert". Faktenchecks etwa von Öffentlich-<br />
Rechtlichen dürften nicht schaden, aber auch den<br />
Privaten "können wir nicht nur erlauben, viel, viel<br />
Geld zu verdienen", ohne sie an ihre ethische<br />
Verantwortung zu erinnern. Weghören gehe nicht:<br />
"Unsere Demokratie muss und kann einiges<br />
aushalten. "<br />
Gerd Bauer, Chef der Landesmedienanstalt<br />
Saarland, erinnerte daran, dass "Meinungs- und<br />
Informationsfreiheit Verfassungsrechte sind". Die<br />
Kontrolleure dürften daher "nicht einfach<br />
regierungskritische Programme abschalten", auch<br />
wenn man sich etwa über die auf RT Deutschland<br />
verbreitete russische Weltsicht aufregen könne. Um
"falschen Propheten im Netz" nicht auf den Leim zu<br />
gehen, müsse der "mündige Bürger" über<br />
Informationen nachdenken.<br />
In der mit dem Internet entstandenen "sehr diversen<br />
Medienlandschaft" gebe es keinen "Mainstream" der<br />
Öffentlich-Rechtlichen mehr, der die<br />
Persönlichkeitsbildung schon früh beeinflussen und<br />
"korrigierend" wirken könne, führte der Würzburger<br />
Medienpsychologe Frank Schwab aus. Online sei<br />
jeder mehr oder weniger konfrontiert mit einem<br />
System, "das Krach macht". Es sei anstrengend, da<br />
immer gegen zu halten und Menschen mit anderen<br />
Fakten umzustimmen. Eine große Gruppe einer<br />
relativ stabilen Mitte bringe sich nach wie vor nicht<br />
ein – im Gegensatz zu "Hochinvolvierten" auf den<br />
Randseiten. Schwab empfahl, den sich dabei<br />
abzeichnenden "harten Kern der Trolle nicht zu<br />
füttern".<br />
Algorithmen etwa in sozialen Netzwerken könnten<br />
Filterblasen und Desinformation verstärken,<br />
monierte Schwab. Wie bei Viren-Hoaxes sei es aber<br />
mit ein paar Mausklicks in der Regel möglich,<br />
Gegenbeispiele und Fehler in vielfach geteilten<br />
Meldungen zu finden. "Die Jugend" sei in dieser<br />
Disziplin versiert und generell viel reflektierter und<br />
moralisch integrer als vielfach angenommen.
Dass auch die klassischen Medien die ein oder<br />
andere Bedrohung hochspielen, untermauerte<br />
Schwab mit einer Twitter-Analyse. Viel sei davon zu<br />
lesen oder zu hören, dass in dem sozialen Netzwerk<br />
islamistische Ansichten dominierten, erläuterte der<br />
Forscher. In einer Untersuchung von 12.450<br />
englischsprachigen Tweets sei aber<br />
herausgekommen, dass in einer daraus gebildeten<br />
Teilstichprobe von 826 Beiträgen zwar 396 auf<br />
radikales Gedankengut verwiesen, nur 14 aber für<br />
den Dschihad warben. Bei zehn davon habe es sich<br />
um mehrfach geteilte Postings gehandelt. Die<br />
Mehrzahl der extremistischen Twitterbeiträge sei<br />
anti-islamisch gewesen.<br />
"Vorbildliche Praxis" und "guten journalistischen Stil"<br />
bezeichnete der Geschäftsführer des Deutschen<br />
Presserats, Lutz Tillmanns, als die besten<br />
Möglichkeiten für Medienmacher, "sich<br />
unverzichtbar zu machen". An die Verleger<br />
appellierte er, "Redaktionen nicht auszudünnen". Die<br />
Leiterin des Grimme-Instituts, Frauke Gerlach, warb<br />
für "gründliche Recherche auch beim Druck, im Netz<br />
sehr schnell etwas darzustellen". ( kbe )<br />
2016-01-28 07:53:00 Stefan Krempl
177<br />
Zika-Virus: Schon 68 tote Babys in<br />
Brasilien<br />
4180 Fälle der<br />
Schädelfehlbildung<br />
Mikrozephalie wurden seit<br />
vergangenem Jahr<br />
festgestellt.<br />
28.01.2016 | 07:47 |<br />
( DiePresse.com )<br />
Das brasilianische Militär will mit einer Großoffensive<br />
die Moskitoart Aedes aegypti bekämpfen, die den<br />
sich rasant ausbreitenden Zika-Virus überträgt.<br />
Verteidigungsminister Aldo Rebelo betonte am<br />
Mittwochabend bei der Vorstellung des Programms:<br />
"Wir müssen alle Kräfte des Staates und der<br />
Gesellschaft bündeln. " Bisher wurden in Brasilien<br />
seit vergangenem Jahr schon 4.180 Fälle von<br />
Schädelfehlbildungen (Mikrozephalie) festgestellt -<br />
68 Babys starben bisher.<br />
In 356 Städten und Gemeinden sowie tausenden<br />
Schulen soll über die Gefahr aufgeklärt und<br />
Moskitos und deren Eiablageplätze vernichtet<br />
werden. 160.000 Soldaten, 30.000 Mitglieder der
Marine und 30.000 Militärs der Luftwaffe sollen<br />
eingesetzt werden. In dem Land gibt es über eine<br />
halbe Millionen Infektionen mit dem Virus, der im<br />
Verdacht steht, bei der Infizierung von Schwangeren<br />
schwere Fehlbildungen bei deren Babys auszulösen.<br />
Für die direkte Bekämpfung der Moskitos mit<br />
Insektenschutzmitteln sollen rund 50.000 Soldaten<br />
eingesetzt werden.<br />
Das Gesundheitsministerium sieht einen klaren<br />
Zusammenhang zu dem zuvor kaum bekannten,<br />
ursprünglich aus Afrika stammenden Zika-Virus, der<br />
sich schon in über 20 Ländern auf dem<br />
amerikanischen Kontinent verbreitet hat. In Brasilien<br />
gibt es bereits zwölf Fälle, wo Schwangere, deren<br />
Kinder mit Schädelfehlbildungen geboren wurden,<br />
sich zuvor mit Zika infiziert hatten. Mikrozephalie<br />
führt meist wegen eines zu kleinen Gehirns zu<br />
geistiger Behinderung. Vor der starken Ausbreitung<br />
galt das Zika-Virus als eher harmlos - Symptome<br />
sind leichtes Fieber, Kopf- und Gelenkschmerzen<br />
sowie Hautrötungen.<br />
Auch aus Nicaragua wurden nun die ersten zwei<br />
Zika-Fälle gemeldet, auch mehrere aus<br />
Lateinamerika zurückgekehrte deutsche Touristen<br />
haben sich infiziert. Bisher gibt es keinen Impfstoff,<br />
es gibt viele Unklarheiten. Die brasilianische
Staatspräsidentin Dilma Rousseff kündigte für<br />
nächsten Dienstag ein Krisentreffen der<br />
Gesundheitsminister des südamerikanischen<br />
Staatenbundes Mercosur an. Vor dem nächsten<br />
Woche beginnenden Karneval sollen auch in der<br />
Hauptveranstaltungsstätte, dem Sambadrom in Rio<br />
de Janeiro, die Moskitos mit Spezialmitteln bekämpft<br />
werden, damit keine Gefahr für die Besucher<br />
besteht, es werden bis zu eine Million Menschen<br />
zum Karneval erwartet.<br />
Das Virus ist 1947 erstmals bei einem Affen aus<br />
dem Zikawald Ugandas in Afrika festgestellt worden.<br />
Es tauchte anschließend vereinzelt auch in Asien auf<br />
und dann stärker 2013 in Französisch-Polynesien<br />
auf. Aber erst seit 2015 gibt es einen massenhaften<br />
Ausbruch, der in Brasilien seinen Anfang nahm und<br />
inzwischen ganz Lateinamerika betrifft. Auch aus<br />
europäischen Ländern wurden jüngst Fälle<br />
gemeldet. In Österreich wurde bisher kein Fall<br />
registriert. In Deutschland wurde laut Robert-Koch-<br />
Institut als erstes bei zwei Reiserückkehrern aus<br />
Haiti eine Infektionen diagnostiziert.<br />
(APA/dpa)<br />
2016-01-28 07:47:00 diepresse.com
178<br />
Nach Protest von Wikipedianern:<br />
Arnnon Geshuri tritt aus Wikimedia-<br />
Entscheidungsgremium aus<br />
Der ehemalige Google-<br />
Manager gibt der Kritik aus<br />
den Reihen der Wikipedianer<br />
nach. Geshuri wolle in den<br />
anstehenden Debatten über<br />
die Zukunft der Stiftung kein Störfaktor sein.<br />
Das Misstrauensvotum von Wikipedianern gegen die<br />
Berufung des ehemaligen Google-Managers Arnnon<br />
Geshuri in das "Board of Trustees" der Wikimedia<br />
Foundation ist erfolgreich. Der ehemalige Manager<br />
scheide aus eigenem Wunsch aus dem höchsten<br />
Entscheidungsgremium der US-Stiftung aus, heißt<br />
es in einer Mitteilung von Wikimedia. Nach internen<br />
Diskussionen habe Geshuri mitgeteilt, von den<br />
anstehenden wichtigen, zukunftsweisenden<br />
Debatten in der Stiftung nicht ablenken zu wollen.<br />
Bevor der durch Geshuri vakant gewordene Platz<br />
neu besetzt werde, wolle das Board Governance<br />
Committee den Auswahlprozess überarbeiten, heißt<br />
es weiter in der Mitteilung. Das oberste<br />
Entscheidungsorgan der US-Stiftung setzt sich aus
zehn Mitgliedern zusammen, die ehrenamtlich über<br />
den Wikimedia-Kurs bestimmen. Die Mitglieder<br />
wurden bisher teils gewählt, teils vom Vorstand<br />
selbst bestimmt.<br />
Geshuri war erst vor Kurzem berufen worden,<br />
darauf hat sich bald Widerstand geregt.<br />
Wikipedianer haben dem Manager vorgeworfen, an<br />
den illegalen Gehaltsabsprachen zwischen Google,<br />
Apple, Intel und Adobe beteiligt gewesen zu sein,<br />
und initiierten ein inoffizielles Misstrauensvotum. Der<br />
Kritisierte berief sich darauf, lediglich Firmenpolitik<br />
umgesetzt zu haben, ging aber nicht näher auf die<br />
Vorwürfe ein. Bis dahin wollte er seinen Posten nicht<br />
räumen, sondern mit seiner Arbeit um Vertrauen aus<br />
der Community werben. ( anw )<br />
2016-01-28 07:34:00 Andreas Wilkens<br />
179<br />
Kooperationen: Partner-Cloud in<br />
Microsofts Office Online<br />
Eine ganze Reihe anderer<br />
Cloud-Anbieter will Microsoft<br />
in die eigene Cloud-<br />
Umgebung Office Online und<br />
die Apps unter iOS
integrieren. Nutzer sollen so mehr Auswahl bei den<br />
Diensten erhalten.<br />
Für seine Cloud-Umgebung Office Online hat<br />
Microsoft angekündigt, enger mit anderen Anbietern<br />
von Cloud-Diensten zu kooperieren. Schon seit<br />
Anfang 2015 können andere Plattformen im<br />
Rahmen des Cloud Storage Partner Program<br />
(CSPP) ihre Services mit Microsofts Büro-<br />
Applikationen verbinden. Neu ist nun, dass mehrere<br />
Nutzer an einem Dokument von Box, Citrix<br />
ShareFile, Dropbox oder Egnyte gleichzeitig arbeiten<br />
können. Bisher setzte die Collaboration-Funktion<br />
das hauseigene OneDrive oder SharePoint Online<br />
voraus.<br />
Das CSPP findet sich auch auf den Office-Apps<br />
unter iOS wieder. Bisher konnten Nutzer auf dem<br />
Smartphone ausschließlich Dropbox als Alternative<br />
verwenden, nun steht ihnen der gesamte Partner-<br />
Katalog an Diensten zur Verfügung. Dateien lassen<br />
sich direkt von anderen Plattformen laden, editieren<br />
und anschließend wieder beim ursprünglichen<br />
Anbieter speichern. Das Feature sollen andere<br />
Betriebssysteme wie Android oder Windows 10<br />
Mobile im Laufe des Jahres erhalten.<br />
Hinzu kommt die Integration von Dropbox und Box in
Microsofts E-Mail-Umgebung Outlook.com.<br />
Anwender können den gewünschten Anhang direkt<br />
aus der Cloud auswählen oder ihn als Link<br />
verschicken. In einem Blogeintrag gehen die<br />
Entwickler auf Details der Neuerungen ein. ( fo )<br />
2016-01-28 07:32:00 Moritz Förster<br />
180<br />
Google-KI schlägt menschlichen<br />
Profi-Spieler im Go<br />
Das asiatische Brettspiel Go<br />
galt als die letzte Bastion des<br />
Menschen: Trotz großer<br />
Fortschritte waren Computer<br />
menschlichen<br />
Spitzenspielern ein gutes Stück unterlegen. Jetzt ist<br />
es passiert: Ein Programm schlägt erstmals einen<br />
Go-Profi ohne Handicap.<br />
"Game over" schreibt Rémi Coulom, der Entwickler<br />
eines der bisher stärksten Go-Programme, auf der<br />
Mailingliste computer-go: Eine künstliche Intelligenz<br />
von Google namens AlphaGo hat Fan Hui<br />
geschlagen, den Profi-Spieler (2p) und dreifachen<br />
europäischen Go-Meister. Die Go-Szene reibt sich<br />
zuerst die Augen und ist dann vom Donner gerührt:
Ohne Handicap? Ja, gleichauf, und nicht nur einmal,<br />
sondern in fünf Spielen hintereinander, die bereits<br />
im Oktober 2015 stattfanden. Und nicht nur das: Der<br />
als weltstärkster Spieler geltende Koreaner Lee<br />
Sedol hat die Herausforderung angenommen, im<br />
März in Seoul gegen AlphaGo zu spielen.<br />
Wie das gelungen ist, veröffentlichen David Silver<br />
und Aja Huang in der am 28. 1. erscheinenden<br />
Ausgabe 529 von Nature : Mastering the game of<br />
Go with deep neural networks and tree search. Es<br />
ist, wie schon der Titel sagt, eine Kombination von<br />
neuronalen Netzen und Baumsuche.<br />
Baumsuche allein ist bei Go ein aussichtsloses<br />
Unterfangen: Der Spielbaum ist viel zu breit und viel<br />
zu tief. Bei jedem Zug gibt es im Mittel vielleicht 200<br />
Möglichkeiten und eine Partie dauert mindestens<br />
200 Züge, da kommen ganz andere Zahlen<br />
zusammen als etwa bei Schach, dessen Spielbaum<br />
sich mit jedem (Halb-)Zug "nur" ungefähr 20-fach<br />
verzweigt. (Allein die Anzahl legaler Positionen auf<br />
dem Go-Brett , ungefähr 2,08 × 10 170 , hat vor ein<br />
paar Tagen übrigens John Tromp (mit Helfern) bis<br />
auf die letzte Ziffer ausgerechnet.)<br />
Einen großen Durchbruch erlebte das Computer-Go<br />
mit der Erfindung des Monte-Carlo Tree Search
(MCTS). Vereinfacht ausgedrückt spielt der<br />
Computer dabei aus einer Stellung heraus möglichst<br />
viele Partien mit Zufallszügen zu Ende – die Farbe,<br />
die häufiger gewinnt, hatte wohl die bessere<br />
Stellung. Das ermöglichte überhaupt erst, den Wert<br />
einer Stellung halbwegs zu bewerten und damit eine<br />
sinnvolle Baumsuche. MCTS-Programme haben in<br />
den letzten Jahren in Kombination mit klassischen<br />
Techniken<br />
(Eröffnungsbibliotheken,<br />
Musterdatenbanken etc.) die Spielstärke starker<br />
menschlicher Amateure erreicht – aber eben noch<br />
lange nicht die von hauptberuflichen Profi-Spielern.<br />
Einzelne Showkämpfe zwischen Profis und<br />
Supercomputern wurden mit vier Steinen Handicap<br />
ausgetragen und ein Sieg mit einem solch großen<br />
Handicap galt für die Computer als Achtungserfolg.<br />
Einige Beachtung in der Computer-Go-Szene fand<br />
dann die KI-Abteilung von Facebook, die es<br />
geschafft hatte, allein mit einem neuronalen Netz<br />
aus dem Stand in die Region menschlicher Amateur-<br />
Dan-Spieler vorzustoßen – und kurz darauf durch<br />
das Hinzufügen von MCTS noch ein bisschen<br />
besser zu werden. Gerade noch (er hat die Google-<br />
Veröffentlichung wohl kommen sehen) freute sich<br />
Marc Zuckerberg auf Facebook über die neusten<br />
Go-Fortschritte seiner KI-Abteilung, veröffentlicht in "
Better Computer Go Player with Neural Network and<br />
Long-term Prediction ". Deren neuronales Netz spielt<br />
auf dem Go-Server KGS unter dem Usernamen<br />
darkfores2 als 3-Dan, in Kombination mit MCTS<br />
angeblich als 5-Dan. Das ist die Spielstärkeregion<br />
der bisher stärksten Programme ohne neuronale<br />
Netze – aber eben deutlich unter Profi-Niveau.<br />
Die von Google übernommene Firma DeepMind hat<br />
nun AlphaGo als Kombination aus zwei neuronalen<br />
Netzen geschaffen. Das "policy network" macht<br />
Vorschläge für sinnvolle nächste Züge und hilft so,<br />
den Spielbaum schmal zu halten: Statt hunderter<br />
möglicher Züge braucht man nur noch eine Handvoll<br />
vermutlich guter Züge zu betrachten. Das "value<br />
network" ist darauf spezialisiert, die<br />
Gewinnaussichten einer Stellung zu bewerten; das<br />
Ganze kombinieren die Macher dann noch mit<br />
MCTS.<br />
Das Policy Network wurde zunächst mit 30 Millionen<br />
Zügen von menschlichen Experten trainiert. Dann<br />
spielte es gegen sich selbst und lernte daraus weiter<br />
(reinforcement learning). Das Ganze führte dann –<br />
ebenfalls per reinforcement learning – zu einer<br />
immer weiteren Verbesserung der Value Networks<br />
zur Stellungsbewertung.
Das vollständige Paper von Silver, Huang et al. steht<br />
auch kostenlos zum Download bereit. ( bo )<br />
2016-01-28 07:30:00 Harald Bögeholz<br />
181<br />
Gibt es einen Kompromiss zum<br />
Asylpaket II?<br />
Berlin. Im Streit über das<br />
Asylpaket II suchen die<br />
Spitzen von Union und SPD<br />
am Donnerstag erneut nach<br />
einer Lösung. Die<br />
Parteichefs von CDU, CSU<br />
und SPD hatten sich bereits<br />
Anfang November im Grundsatz auf die Pläne<br />
verständigt. Kernpunkt des Pakets ist die Einrichtung<br />
spezieller Aufnahmeeinrichtungen, in denen die<br />
Asylanträge bestimmter Schutzsuchender im<br />
Schnellverfahren abgewickelt werden. Außerdem ist<br />
eine Einschränkung des Familiennachzugs für<br />
Menschen mit einem bestimmten Schutzstatus<br />
(„subsidiärer Schutz“) vorgesehen.<br />
Über diesen Punkt hatten die Koalitionäre<br />
monatelang gestritten. Nun ist ein Kompromiss im<br />
Gespräch, mit dem unter anderem Kontingente für
den Familiennachzug von Syrern aus dieser Gruppe<br />
eingerichtet werden könnten. Die Parteichefs -<br />
Angela Merkel (CDU), Horst Seehofer (CSU) und<br />
Sigmar Gabriel (SPD) - wollen darüber am späten<br />
Nachmittag im Kanzleramt beraten.<br />
Danach (20.00 Uhr) ist ein Treffen Merkels mit den<br />
Ministerpräsidenten der Länder geplant. Themen<br />
sind dabei unter anderem Abschiebungen, eine<br />
mögliche Wohnsitzauflage für anerkannte<br />
Flüchtlinge und die angedachte Einstufung weiterer<br />
Staaten - Marokko, Algerien und Tunesien - als<br />
„sichere Herkunftsländer“. Am späten Abend wollen<br />
Merkel und mehrere Ministerpräsidenten über die<br />
Ergebnisse der Verhandlungen mit den Ländern<br />
berichten.<br />
CSU-Landesgruppenchefin Gerda Hasselfeldt übte<br />
massive Kritik an der SPD. „Bayern trägt die<br />
Hauptlast des Flüchtlingszustroms. Deshalb ringen<br />
wir mit aller Kraft um die beste Lösung der<br />
Flüchtlingskrise“, sagte sie der „Rheinischen Post“<br />
(Donnerstag). „Die SPD dagegen trägt nichts zur<br />
Bewältigung dieser riesigen Herausforderung bei<br />
und vergiftet stattdessen das Koalitionsklima.“ Für<br />
eine Regierungspartei sei dies ein „unwürdiges<br />
Verhalten“.
Die stellvertretende CDU-Vorsitzende Julia Klöckner<br />
hat vorgeschlagen, die von der Europäischen Union<br />
(EU) geplanten Hotspots zur Registrierung und<br />
Verteilung Asylsuchender notfalls auch ohne<br />
Mitwirkung der Mitgliedsstaaten voranzubringen.<br />
„Die Errichtung von Hotspots und<br />
Registrierungszentren in den Transitländern sollte<br />
durch die EU geschehen. Wenn das aber weiter<br />
stockt oder scheitert, kann<br />
Deutschland das auch bilateral vorantreiben“,<br />
schrieb Klöckner in einem Beitrag für die Zeitung<br />
„Die Welt“ (Donnerstag).<br />
Dies sei nicht nur im Interesse der Flüchtlinge, weil<br />
sie Risiken für Leib und Leben vermeiden könnten.<br />
Es sei auch im Interesse der jeweiligen Länder wie<br />
etwa Griechenland oder der Türkei, weil sie Hilfe bei<br />
der Bewältigung der Flüchtlingssituation erhielten, so<br />
Klöckner. Deutschland dürfe sich nicht ausbremsen<br />
oder blockieren lassen, wenn unter den EU-<br />
Mitgliedern keine Einigkeit herrsche.<br />
dpa<br />
B81D5A241AD4BAFB0252A0D687615E0E Hannoversche<br />
Allgemeine Zeitung, Hannover, Niedersachsen, Germany
182<br />
Forscher messen Rekord-Erosion<br />
Potsdam. Von 2007 bis 2011<br />
wich eine 700 Meter lange<br />
und 35 Meter hohe Klippe<br />
am Itkillik River um 10 bis zu<br />
100 Meter zurück. Dabei<br />
ging eine Landfläche von 4,3<br />
Fußballfeldern verloren, wie das internationale<br />
Team in einer kürzlich erschienen Studie im<br />
Fachmagazin "Geomorphology" berichtet.<br />
"Diese Ergebnisse zeigen, dass das Tauen von<br />
Permafrost nicht ausschließlich langsam<br />
vonstattengeht, sondern seine Folgen auch<br />
kurzfristig und unmittelbar spürbar werden", sagte<br />
der Permafrostforscher Jens Strauss vom Alfred-<br />
Wegener-Institut in Potsdam am Mittwoch. Gründe<br />
für die Erosion seien die arktische Erwärmung und<br />
Änderungen im Flusslauf.<br />
Strauss hatte zusammen mit Kollegen aus den USA,<br />
Kanada und Russland einen Bereich am Itkillik River<br />
untersucht, wo der Fluss durch ein Plateau<br />
schneidet, dessen Untergrund zu 80 Prozent aus<br />
purem Eis und zu 20 Prozent aus gefrorenen<br />
Sedimenten besteht. Das Eis habe das Ufer in der
Vergangenheit stabilisiert, sagte Strauss. Dieser<br />
Effekt gehe aber verloren, wenn der Fluss über<br />
einen längere Zeitraum Wasser führe und die<br />
Steilklippe nach Süden ausgerichtet ist und somit<br />
viel direkte Sonne abbekomme.<br />
Nach Ansicht der Wissenschaftler zeigen diese<br />
Ergebnisse, mit welchem Tempo die Ufererosion<br />
voranschreiten und welches Ausmaß sie annehmen.<br />
Dies sollte künftig beim Planen von neuen<br />
Siedlungen, Stromtrassen oder Straßen<br />
berücksichtigt werden.<br />
dpa<br />
B81D5A241AD4BAFB0252A0D687615E0E Hannoversche<br />
Allgemeine Zeitung, Hannover, Niedersachsen, Germany<br />
183 Soldaten gegen Moskitos<br />
Rio de Janeiro. Das<br />
brasilianische Militär will mit<br />
einer Großoffensive die<br />
Moskitoart Aedes aegypti<br />
bekämpfen, die den sich<br />
rasant ausbreitenden Zika-<br />
Virus überträgt. Verteidigungsminister Aldo Rebelo<br />
betonte am Mittwochabend bei der Vorstellung des
Programms: "Wir müssen alle Kräfte des Staates<br />
und der Gesellschaft bündeln. "<br />
In 356 Städten und Gemeinden sowie tausenden<br />
Schulen soll über die Gefahr aufgeklärt und<br />
Moskitos und deren Eiablageplätze vernichtet<br />
werden. 160.000 Soldaten, 30.000 Mitglieder der<br />
Marine und 30.000 Militärs der Luftwaffe sollen<br />
eingesetzt werden. In dem Land gibt es über eine<br />
halbe Millionen Infektionen mit dem Virus, der im<br />
Verdacht steht, bei der Infizierung von Schwangeren<br />
schwere Fehlbildungen bei deren Babys auszulösen.<br />
Für die direkte Bekämpfung der Moskitos mit<br />
Insektenschutzmitteln sollen rund 50.000 Soldaten<br />
eingesetzt werden.<br />
Bisher wurden in Brasilien seit vergangenem Jahr<br />
schon 4180 Fälle von Schädelfehlbildungen<br />
(Mikrozephalie) festgestellt - 68 Babys starben<br />
bisher. Das Gesundheitsministerium sieht einen<br />
klaren Zusammenhang zu dem zuvor kaum<br />
bekannten, ursprünglich aus Afrika stammenden<br />
Zika-Virus, der sich schon in über 20 Ländern auf<br />
dem amerikanischen Kontinent verbreitet hat.<br />
In Brasilien gibt es bereits zwölf Fälle, wo<br />
Schwangere, deren Kinder mit Schädelfehlbildungen<br />
geboren wurden, sich zuvor mit Zika infiziert hatten.
Mikrozephalie führt meist wegen eines zu kleinen<br />
Gehirns zu geistiger Behinderung.<br />
Vor der starken Ausbreitung galt das Zika-Virus als<br />
eher harmlos - Symptome sind leichtes Fieber, Kopfund<br />
Gelenkschmerzen sowie Hautrötungen. Auch<br />
aus Nicaragua wurden nun die ersten zwei Zika-<br />
Fälle gemeldet, auch mehrere aus Lateinamerika<br />
zurückgekehrte deutsche Touristen haben sich<br />
infiziert. Bisher gibt es keinen Impfstoff, es gibt viele<br />
Unklarheiten.<br />
Brasiliens Staatspräsidentin Dilma Rousseff kündigte<br />
für nächsten Dienstag ein Krisentreffen der<br />
Gesundheitsminister des südamerikanischen<br />
Staatenbundes Mercosur an. Vor dem nächsten<br />
Woche beginnenden Karneval sollen auch in der<br />
Hauptveranstaltungsstätte, dem Sambadrom in Rio<br />
de Janeiro, die Moskitos mit Spezialmitteln bekämpft<br />
werden, damit keine Gefahr für die Besucher<br />
besteht, es werden bis zu eine Million Menschen<br />
zum Karneval erwartet.<br />
Das Zika-Virus ist 1947 erstmals bei einem Affen<br />
aus dem Zikawald Ugandas in Afrika festgestellt<br />
worden. Es tauchte anschließend vereinzelt auch in<br />
Asien auf und dann stärker 2013 in Französisch-<br />
Polynesien auf. Aber erst seit 2015 gibt es einen
massenhaften Ausbruch des Zika-Virus, der in<br />
Brasilien seinen Anfang nahm und inzwischen ganz<br />
Lateinamerika betrifft.<br />
dpa<br />
B81D5A241AD4BAFB0252A0D687615E0E Hannoversche<br />
Allgemeine Zeitung, Hannover, Niedersachsen, Germany<br />
184<br />
Goldene WM «dahoam»? Rodler<br />
streben Fünffacherfolg an<br />
Königssee (dpa) - Auf der ältesten<br />
Kunsteisbahn der Welt streben Deutschlands<br />
Rennrodler am Wochenende nach dem maximalen<br />
Erfolg. Bei den Weltmeisterschaften am bayerischen<br />
Königssee wird von Freitag bis Sonntag in fünf<br />
Disziplinen Gold vergeben.<br />
Nach holprigem Start in den Weltcup ist<br />
Olympiasieger Felix Loch rechtzeitig in Topform,<br />
weiß aber auch, dass der "Druck natürlich noch ein<br />
bisschen größer ist zu Hause". Trotzdem stellt sich<br />
vor den Titelkämpfen wie so meist vor allem eine<br />
Frage:<br />
Wer soll die Deutschen stoppen?
"Die größte Konkurrenz kommt sicherlich aus dem<br />
eigenen Lager", sagte Loch der Deutschen Presse-<br />
Agentur. Damit meint er seine Teamkollegen Andi<br />
Langenhan und Ralf Palik. Aber auch der<br />
Österreicher Wolfgang Kindl und der US-Amerikaner<br />
Chris Mazder dürften Chancen haben.<br />
Bei den Frauen sind Natalie Geisenberger und<br />
Rekord-Weltmeisterin Tatjana Hüfner die klaren<br />
Favoriten. Alles andere als ein deutscher Erfolg<br />
wäre auch bei den Doppelsitzern eine Sensation.<br />
Wie im Weltcup wird es am Königssee auf das ewige<br />
Duell zwischen Tobias Wendl/Tobias Arlt und Toni<br />
Eggert/Sascha Benecken hinauslaufen.<br />
Welche Wettbewerbe stehen an?<br />
Schon am Freitag wird die erste Goldmedaille<br />
vergeben. Erstmals wird ein Sprint-Weltmeister<br />
ermittelt. Dabei beginnt die Zeitmessung bei Damen,<br />
Herren und Doppelsitzern erst 100 Meter nach dem<br />
Start, wenn die Schlitten bereits eine hohe<br />
Geschwindigkeit erreicht haben. Es gibt je nur einen<br />
Lauf, der Schnellste gewinnt. Am Samstag und<br />
Sonntag stehen mit den traditionellen Rennen der<br />
Ein- und Doppelsitzer die Höhepunkte an. Die WM<br />
endet am Sonntag mit der Team-Staffel.
Wer kommt zu Besuch?<br />
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) schafft es<br />
zwar nicht an den Königssee, hat aber die<br />
Schirmherrschaft für die WM übernommen. Sicher<br />
dabei ist aber der deutsche IOC-Präsident Thomas<br />
Bach, auch Bayerns Innenminister Joachim<br />
Herrmann (CSU) hat seinen Besuch angekündigt.<br />
Bundestrainer Norbert Loch freut sich über die<br />
Prominenz: "Das verschafft uns vielleicht noch ein<br />
bisschen mehr Aufmerksamkeit", sagte der Vater<br />
von Felix Loch. Die Veranstalter rechnen ohnehin<br />
mit einem ausverkauften Haus: Das würde bis zu 30<br />
000 Zuschauer über das gesamte Wochenende<br />
bedeuten.<br />
2016-01-28 00:00:00 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany<br />
185<br />
Melbourne-Finalistin Kerber drückt<br />
DHB-Team die Daumen<br />
Melbourne (dpa) - Deutschlands<br />
Tennisstar Angelique Kerber fiebert auch im fernen<br />
Australien mit den deutschen Handballern mit. "Ich<br />
drücke ihnen bei der EM weiter die Daumen", sagte<br />
Kerber am Donnerstag in Melbourne.
Bei den Australian Open erreichte die Kielerin<br />
erstmals bei einem Grand-Slam-Turnier das<br />
Endspiel. "Ich hoffe, dass die Handballer den Titel<br />
holen. Dann können wir am Ende ja vielleicht<br />
zusammen feiern. " Kerber trifft im Finale am<br />
Samstag auf die Amerikanerin Serena Williams, das<br />
EM-Finale in Polen findet am Sonntag statt.<br />
2016-01-28 00:00:00 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany<br />
186<br />
Brüssel geht gegen<br />
Steuerschlupflöcher für Konzerne vor<br />
Brüssel (dpa) - Die EU-Kommission will<br />
weitere Steuerschlupflöcher für multinationale<br />
Konzerne schließen. Der verantwortliche EU-<br />
Kommissar Pierre Moscovici stellte dazu in Brüssel<br />
ein neues Gesetzespaket vor. Nach Schätzungen<br />
entgehen öffentlichen Kassen in der EU im Jahr 50<br />
bis 70 Milliarden Euro durch Steuervermeidung. Die<br />
EU-Behörde macht sich dafür stark, dass Konzerne<br />
ihre Steuern dort zahlen, wo Gewinne anfallen. Die<br />
EU-Staaten müssen die Pläne noch einstimmig<br />
billigen.<br />
2016-01-28 00:00:00 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany
187<br />
«Moabit hilft» räumt nach<br />
erfundenem Flüchtlingstod Fehler ein<br />
Berlin (dpa) - Das Berliner Bündnis<br />
"Moabit hilft" hat nach der von einem<br />
Helfer erfundenen Nachricht über den<br />
Tod eines Flüchtlings Fehler<br />
eingeräumt. Man habe "Mist gebaut",<br />
sagte eine Sprecherin vor Journalisten in Berlin. Das<br />
Bündnis hatte gestern Angaben des Helfers<br />
bestätigt, dass ein Asylbewerber in Berlin gestorben<br />
sei, der zuvor lange vor dem Landesamt für<br />
Gesundheit und Soziales gewartet habe. Am Abend<br />
gestand der Helfer dann der Polizei, den Fall nur frei<br />
erfunden zu haben.<br />
2016-01-28 00:00:00 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany<br />
188<br />
Gabriel sieht trotz<br />
Flüchtlingsandrang keine Staatskrise<br />
Berlin (dpa) - Deutschland ist nach<br />
Ansicht von Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel trotz<br />
der Herausforderungen in der Flüchtlingskrise ein<br />
stabiles und handlungsfähiges Land. In einer<br />
Regierungserklärung zum Jahreswirtschaftsbericht
warnte der Vizekanzler im Bundestag vor Hysterie.<br />
Auch die Opposition sprach von einem starken und<br />
handlungsfähigen Land, das Probleme bewältige,<br />
das aber von einer schwachen Koalition regiert<br />
werde. Er habe erhebliche Zweifel, ob diese<br />
Regierung handlungsfähig sei, sagte Klaus Ernst<br />
von den Linken.<br />
2016-01-28 00:00:00 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany<br />
189 VW-Betriebsrat sieht Jobs in Gefahr<br />
Hannover. Diese Zahl sei<br />
ohne Stellenabbau nicht zu<br />
erreichen, warnte Osterloh in<br />
einem Interview mit dem IG-<br />
Metall-Hausmagazin bei<br />
Volkswagen.<br />
Die Vorgabe sei mit dem Betriebsrat nicht<br />
vereinbart, er halte das Ziel auch für unrealistisch,<br />
sagte der 59-Jährige. „Unsere Kollegen bohren ja<br />
nicht in der Nase. Und einer weiteren<br />
Leistungsverdichtung werden wir nicht zustimmen.“<br />
Gerade im Angestelltenbereich – also bei<br />
Entwicklung, Einkauf, Vertrieb und Verwaltung –<br />
würden Produktivitätssteigerungen in dem Ausmaß
zulasten von Arbeitsplätzen gehen. Dies könne<br />
entweder die eigenen Beschäftigten treffen oder die<br />
zu Tausenden im Konzern arbeitenden Berater –<br />
etwa in der Entwicklung. Letztere hatte Osterloh<br />
allerdings vor einiger Zeit schon selbst als mögliche<br />
Einspargröße ausgemacht.<br />
Effizienzverbesserungen werden bei Volkswagen<br />
schon länger diskutiert. Die Arbeitnehmerseite hatte<br />
noch zu Zeiten des im Zuge des Diesel-Skandals<br />
zurückgetretenen Konzernchefs Martin Winterkorn<br />
einen 460 Seiten dicken Ordner mit Vorschlägen<br />
dazu eingereicht. Das Ziel von 5 Milliarden Euro<br />
Effizienzverbesserungen könne man leicht<br />
übertreffen, sagte Osterloh damals. Nach dem<br />
Skandal und dessen milliardenschweren<br />
Folgekosten hat der Konzern die Zügel allerdings<br />
angezogen.<br />
Die Kernmarke VW Pkw soll nun ein 12-Punkte-<br />
Programm schneller voranbringen. Diess spricht<br />
schon länger von einem „New Volkswagen“, in dem<br />
die Marke zu einem Mobilitätsanbieter rund um<br />
elektrische, voll vernetzte Fahrzeuge<br />
weiterentwickelt werden soll. Die Pläne sehen unter<br />
anderem eine schlankere Struktur vor, die<br />
Eigenverantwortlichkeit und Unternehmertum<br />
stärken soll. Dazu hatte Diess unlängst vier
Topmanager präsentiert, die an der Spitze von<br />
Modellfamilien stehen sollen. Das habe bislang nur<br />
„riesige Verwirbelungen“ erzeugt, kritisierte Osterloh,<br />
„weil noch nicht einmal den beteiligten Bereichen<br />
klar ist, wie das genau funktionieren soll“. Vieles sei<br />
nur an-, aber noch nicht zu Ende gedacht.<br />
Die Belegschaft werde bei den Plänen zudem nicht<br />
ausreichend miteinbezogen. „Beim Mitnehmen der<br />
Menschen muss er dazulernen“, forderte Osterloh<br />
von Diess. Bislang schaffe das 12-Punkte-Programm<br />
vor allem Unruhe.<br />
Von dem Strategiepaket sind eher Allgemeinplätze<br />
bekannt – Volkswagen will sie in den kommenden<br />
Monaten mit Detailplänen hinterlegen. Unter<br />
anderem soll die Markenpositionierung in wichtigen<br />
Märkten überdacht werden. In Regionen mit<br />
besonderem Wachstumspotenzial – wie Asien,<br />
Südamerika und Afrika – sollen spezielle Teams den<br />
Marktzugang verbessern. Zudem soll das<br />
Management am Ort mehr Entscheidungsgewalt<br />
bekommen.<br />
Insgesamt sollen die Entscheidungsprozesse<br />
beschleunigt, Gremien und Ausschüsse verringert,<br />
Bürokratie und Doppelarbeit abgebaut werden. „Alle<br />
Kosten und Standards werden auf den Prüfstand
gestellt“, heißt es. „Sparsamkeit ist ein wichtiges<br />
Gebot.“<br />
Darüber hinaus sollen die Manager der Marke VW<br />
eine Nachfolge für die Strategie „Mach 18“<br />
entwickeln, nach der die Wolfsburger bis 2018 der<br />
größte und profitabelste Autobauer der Welt sein<br />
wollten.<br />
dpa<br />
B81D5A241AD4BAFB0252A0D687615E0E Hannoversche<br />
Allgemeine Zeitung, Hannover, Niedersachsen, Germany<br />
190<br />
Warum Sie Ihr Haustier auf Abstand<br />
halten sollten<br />
Es ist jedes Mal das Gleiche:<br />
Immer wenn die Vogelgrippe<br />
ausbricht, setzen panische<br />
Tierhalter Kanarienvögel und<br />
Katzen aus – weil sie<br />
fürchten, sich bei ihnen<br />
anzustecken. Im vergangenen Jahr wurde in<br />
Spanien der Hund einer Ebola-Infizierten sogar<br />
sicherheitshalber getötet. Solange es keinen<br />
Seuchenalarm gibt, sind viele Menschen hingegen<br />
völlig sorglos im Umgang mit ihren Haustieren –
dabei sollten sie gerade dann vorsichtig sein.<br />
Zwar ist das Risiko gering, sich beim tierischen<br />
Mitbewohner anzustecken, aber es ist vorhanden.<br />
"Tierhalter sollten wissen, dass ihre Haustiere<br />
Krankheitserreger in sich tragen können, ohne<br />
zwangsläufig selbst zu erkranken", sagt Peter<br />
Weidenfeller vom Landesgesundheitsamt Baden-<br />
Württemberg.<br />
So werden zum Beispiel über den Kot von Hunden,<br />
Katzen und nahezu allen weiteren Haustieren<br />
Bakterien oder auch Würmer übertragen, die beim<br />
Menschen Durchfallerkrankungen auslösen können.<br />
Und Nagetiere wie Hamster oder Meerschweinchen<br />
können Menschen mit Hautpilzen anstecken. Weil<br />
sie so weich und kuschelig sind, würden die<br />
Kleinnager häufig ans Gesicht gehalten, sagt<br />
Weidenfeller. Typischerweise treten dort dann<br />
juckende, schuppende Rötungen auf.<br />
Beim Umgang mit Katzen sollten vor allem<br />
Schwangere vorsichtig sein. Sie können sich über<br />
den Katzenkot mit Toxoplasmen infizieren,<br />
Parasiten, die dem ungeborenen Baby schaden<br />
können. Weidenfeller empfiehlt: "Wenn bereits eine<br />
Risikoschwangerschaft besteht, sollte man darüber<br />
nachdenken, Katzen vorübergehend in einem
anderen Haushalt unterzubringen. " Schwangere<br />
sollten nach Möglichkeit auch nicht selbst das<br />
Katzenklo säubern – und falls doch, dabei<br />
Einmalhandschuhe tragen. Auch die Bisse von<br />
Katzen sind besonders gefährlich: Weil ihre Zähne<br />
so lang und spitz sind, dringen dabei Bakterien tief in<br />
die Bisswunde ein. So können schlimme<br />
Entzündungen und sogar Blutvergiftungen<br />
entstehen. Äußerst unwahrscheinlich sei es<br />
hingegen, sich bei seiner Katze mit Vogelgrippe<br />
anzustecken. Zwar bestehe theoretisch die<br />
Möglichkeit, dass Katzen daran erkranken – wenn<br />
sie einen Vogel fressen, der das Virus in sich trägt.<br />
Daher sollten Katzen in Vogelgrippe-Sperrgebieten<br />
möglichst keinen Freigang bekommen. "Das Virus<br />
würde sich aber nicht auf den Halter der Katze<br />
weiter übertragen, wenn der einen normalen<br />
Umgang mit dem Tier pflegt", sagt Weidenfeller.<br />
Was viele Haustierbesitzer nicht wüssten:<br />
Krankheiten können auch zwischen Mensch und<br />
Tier hin- und hergegeben werden. So können<br />
beispielsweise Hund und Katze als Reservoir für<br />
Bakterien wie den Methicillin-resistenten<br />
Staphylococcus aureus (MRSA) dienen. Eine MRSA-<br />
Infektion ruft Entzündungen und manchmal auch<br />
Blutvergiftungen hervor, die sich nur schwer
ehandeln lassen. Wenn ein befallener Mensch zu<br />
Hause den Keim auf sein Haustier überträgt,<br />
entsteht ein gefährlicher Kreislauf. "Selbst wenn der<br />
Tierhalter erfolgreich behandelt wurde, kann er sich<br />
bei seinem Haustier immer wieder anstecken. "<br />
Noch zu wenig bekannt sei das besondere Risiko,<br />
das von der Haltung exotischer Haustiere ausgehe,<br />
sagt Wolfgang Rabsch vom Robert-Koch-Institut<br />
(RKI) in Wernigerode. Das RKI warnte im<br />
Epidemiologischen Bulletin 2013 davor, dass<br />
Reptilien Träger exotischer Salmonellen-Stämme<br />
sind und sich immer häufiger Kleinkinder bei den<br />
Tieren infizieren. Salmonellenerkrankungen führen<br />
zu Erbrechen, schweren Durchfällen und Fieber. Sie<br />
können bei kleinen Kindern, aber auch bei<br />
Erwachsenen mit abgeschwächter Immunreaktion<br />
oder älteren Menschen tödlich verlaufen. In<br />
Österreich starb vor drei Jahren ein Einjähriger, der<br />
sich bei einem Waran mit Salmonellen angesteckt<br />
hatte.<br />
"Eltern halten die feder- und haarlosen Reptilien oft<br />
für besonders sauber – zu Unrecht", sagt Rabsch.<br />
Weil sich die Tiere kriechend bewegen, kommen sie<br />
ständig mit ihrem eigenen Kot in Berührung.<br />
Dadurch verteilen sich Salmonellen, die sonst vor<br />
allem den Darm besiedeln, auf der Körperoberfläche
der Tiere. Sie bilden dort einen widerstandsfähigen<br />
Biofilm und können beim Streicheln übertragen<br />
werden. Und kleine Echsen wie zum Beispiel<br />
Bartagamen sind oft niedlich. "Sie sehen aus wie<br />
kleine Drachen, deshalb spielen Kinder gerne mit<br />
ihnen und küssen sie", sagt Rabsch. Viele Halter<br />
wüssten nicht, welche Gesundheitsrisiken von den<br />
Exoten ausgehen. Darüber hinaus hätten sie oft<br />
auch keine Ahnung, wie die Tiere richtig zu halten<br />
sind, und hielten sie in Terrarien mit der falschen<br />
Größe oder Temperatur. "Bei den Tieren verursacht<br />
das Stress, und unter Stress scheiden sie besonders<br />
viele Salmonellen aus", sagt Rabsch.<br />
Eltern können ihre Reptilien regelmäßig auf<br />
Salmonellen testen lassen – und beim Nachweis<br />
eines gefährlichen Erregers abgeben, um ihre<br />
Kinder zu schützen. Vielen falle es zwar schwer, sich<br />
von den liebgewonnenen Echsen, Schlangen oder<br />
Schildkröten zu trennen, weiß Rabsch: "Aber die<br />
Sicherheit der eigenen Kinder sollte einem dann<br />
wichtiger sein. "<br />
Um sich bei seinem Tier nicht mit Krankheiten<br />
anzustecken, empfiehlt Peter Weidenfeller vom<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg, sich an<br />
folgende Regeln zu halten:
Von Irene Habich<br />
B81D5A241AD4BAFB0252A0D687615E0E Hannoversche<br />
Allgemeine Zeitung, Hannover, Niedersachsen, Germany<br />
191<br />
Bundesliga boomt: Umsatzrekord<br />
und Gewinnsteigerung<br />
Mit dem elften Umsatzrekord<br />
in Serie ist die Fußball-<br />
Bundesliga ihrem Ruf als<br />
Boom-Branche auch in der<br />
Saison 2014/15 gerecht<br />
geworden. 2,62 Milliarden Euro wurden im Vorjahr<br />
durch die 18 Vereine der Weltmeister-Liga<br />
umgesetzt - ein Plus von 6,94 Prozent gegenüber<br />
der Spielzeit 2013/14. Sieben Bundesligisten<br />
machten Verlust<br />
„Die Bundesliga bleibt eine Wachstumsbranche“,<br />
stellte DFL-Geschäftsführer Christian Seifert bei der<br />
Präsentation des Bundesliga-Reports 2016<br />
zufrieden fest. Mit der englischen Premier League<br />
kann die Bundesliga zwar nicht mithalten - auf der<br />
Insel nehmen die 20 erstklassigen Clubs von der<br />
kommenden Saison an mit 2,3 Milliarden Euro an<br />
TV-Geldern fast so viel Geld ein wie die 18
Bundesligisten umsetzen -, aber die von der<br />
Deutschen Fußball Liga (DFL) in Köln vorgelegten<br />
Zahlen können sich trotzdem sehen lassen.<br />
Im vergangenen Jahr verzeichneten die Vereine<br />
einen Gewinn von knapp 51 Millionen Euro nach<br />
Steuern und rund 454 Millionen Euro vor Steuern.<br />
Immerhin 34 der 36 Proficlubs schrieben vor<br />
Steuern schwarze Zahlen. Nach Steuern machten<br />
allerdings sieben Bundesligisten - zwei mehr als in<br />
der Saison 2013/14 - Verlust. Im Unterhaus waren<br />
es nur zwei. "Wir haben weltweit die meisten<br />
Zuschauer"<br />
Ohnehin sieht es in der Zweiten Liga, die mittlerweile<br />
die siebtgrößte in Europa ist, deutlich besser aus als<br />
in der zurückliegenden Dekade. Der Umsatz wurde<br />
auf 505 Millionen Euro gesteigert und damit erstmals<br />
die Grenze von einer halben Milliarde geknackt.<br />
Zudem wurde zum ersten Mal seit der Saison<br />
2005/06 wieder ein Gewinn verzeichnet. Dieser<br />
betrug rund 5,5 Millionen Euro und bedeutete das<br />
beste Ergebnis seit zwölf Jahren. Damit kamen die<br />
36 Profivereine auf einen Gesamtumsatz von über<br />
drei Milliarden Euro - auch das ist Rekord.<br />
Für den Wettbewerb mit den anderen großen<br />
Fußball-Nationen sieht Seifert die Bundesliga gut
aufgestellt. „Wir haben weltweit die meisten<br />
Zuschauer, seit 25 Jahren die meisten Tore pro<br />
Spiel und 60 Prozent einheimische Spieler“,<br />
benannte Seifert drei markante Stärken. "Kein<br />
großes Ding"<br />
„Sie muss aber weiter wachsen, wenn sie auch<br />
künftig zu den drei Topligen in Europa gehören will.“<br />
Dafür sei in den nächsten zehn Jahren eine<br />
Umsatzsteigerung auf 5,5 bis 6 Milliarden Euro<br />
nötig. „Das erreicht man nicht allein dadurch, die<br />
nationalen Medienanbieter alle vier Jahre zu neuen<br />
Höchstpreisen zu treiben“, sagte Seifert.<br />
Im anstehenden Vergabeverfahren der<br />
Medienrechte ab der Saison 2017/18 erhofft sich<br />
Seifert einen signifikanten Anstieg der Einnahmen,<br />
die in der laufenden Periode durchschnittlich 628<br />
Millionen Euro pro Jahr betragen. Am Vergabe-<br />
Zeitplan will die DFL trotz der vom Kartellamt<br />
geforderten Nachbesserungen festhalten.<br />
„Ich gehe davon aus, dass wir die Ausschreibung<br />
vor der Europameisterschaft abschließen. Also Ende<br />
Mai oder Anfang Juni. Das wäre rund sechs Wochen<br />
später als beim letzten Mal und daher kein großes<br />
Ding“, sagte Seifert. Alle Spiele bei Sky live zu<br />
sehen: "Komfortable Situation"
Das Kartellamt fordert eine „No Single Buyer Rule“.<br />
Dies bedeutet, dass einzelnes Unternehmen nicht<br />
alle Pakete kaufen darf. „Wir vergeben eines der<br />
zehn wertvollsten Medienrechte der Welt. Da ist es<br />
sinnvoll und angemessen, dass sich das Kartellamt<br />
damit intensiv beschäftigt“, erklärte Seifert. Man<br />
befinde sich in Gesprächen mit der Behörde. Details<br />
wollte der DFL-Geschäftsführer nicht nennen.<br />
Derzeit sind alle Spiele in der Bundesliga und<br />
Zweiten Liga beim Pay-TV-Sender Sky live zu<br />
sehen. Dies ist laut Seifert einmalig in Europa. „Für<br />
den deutschen Zuschauer ist dies eine komfortable<br />
Situation. Wenn man nach Konkurrenz, also einem<br />
zweiten Anbieter, schreit, kann das dazu führen,<br />
dass man künftig mit einem Abo nicht mehr alle<br />
Spiele sieht“, sagte Seifert.<br />
Umsatz der Fußball-Bundesligisten:<br />
Saison Umsatz Bundesliga<br />
2003/04 1,09 Mrd.<br />
2004/05 1,28 Mrd.<br />
2005/06 1,29 Mrd.<br />
2006/07 1,46 Mrd.
2007/08 1,57 Mrd.<br />
2008/09 1,72 Mrd.<br />
2009/10 1,77 Mrd.<br />
2010/11 1,94 Mrd.<br />
2011/12 2,08 Mrd.<br />
2012/13 2,17 Mrd.<br />
2013/14 2,45 Mrd.<br />
2014/15 2,62 Mrd.<br />
ms/dpa<br />
2016-01-27 15:26:04 FOCUS Online<br />
192<br />
Tränen und Enttäuschung nach<br />
Polens EM-Aus<br />
Krakau (dpa) - Schluchzende Fans und<br />
Spieler, die verzweifelt um Fassung ringen. Ein<br />
Trainer, der die Schuld für das unerwartet frühe Aus<br />
bei der Heim-EM ganz auf sich nehmen will.<br />
Die 23:37-Klatsche gegen Kroatien zum<br />
Hauptrunden-Abschluss und der verpasste
Halbfinal-Einzug werden in Polen als Sport-Drama<br />
im Ausmaß einer griechischen Tragödie<br />
wahrgenommen. Die Boulevardzeitung "Fakt"<br />
bewertete das Ganze schlicht als "Katastrophe";<br />
beim Konkurrenten "Super-Express" hieß es: "Aus<br />
der Traum". Von einem "Horrorspiel" war in anderen<br />
Kommentaren die Rede.<br />
Die polnischen Handballprofis mussten nach der<br />
üblen Niederlage erst einmal Trauerarbeit leisten -<br />
und versuchten zugleich irgendwie, ihre Fans zu<br />
trösten. "Ich kann nicht viel sagen", stammelte Piotr<br />
Wyszomirski, der den Tränen nahe war. "Wir<br />
entschuldigen uns für unser Spiel. " Sein zutiefst<br />
enttäuschter Mannschaftskamerad Piotr<br />
Chrapkowski äußerte sich ähnlich: "Ich entschuldige<br />
mich bei allen Fans für diese Blamage. Nichts lief so,<br />
wie es sollte. Das war unser entschieden<br />
schlechtestes Spiel. "<br />
Angesichts der niederschmetternden Niederlage im<br />
entscheidenden Spiel wurden sogar Vergleiche mit<br />
der Fußball-WM 2014 gezogen, als der damals<br />
ebenfalls höchst ambitioniert gestartete Gastgeber<br />
Brasilien sich mit einem demoralisierenden 1:7<br />
gegen die deutsche Mannschaft unwürdig aus dem<br />
Turnier verabschiedet hatte.
Dabei hatte die Handball-EM für die Polen so<br />
blendend begonnen. Auf knappe Pflichtsiege gegen<br />
Serbien und Mazedonien folgte eine wahre Gala<br />
gegen Olympiasieger und Weltmeister Frankreich,<br />
die Erwartungen ans polnische Team zusätzlich<br />
befeuerte.<br />
Michael Biegler, der deutsche Coach der Weiß-<br />
Roten, offenbarte sein Verantwortungsgefühl für das<br />
Aus: "Gebt nicht den Spielern die Schuld. Wenn<br />
jemand schuld hat, dann bin ich das", befand er. "Ich<br />
habe an diesem Abend viele falsche<br />
Entscheidungen getroffen. Ich entschuldige mich bei<br />
den Fans und bei allen Polen. "<br />
Ob die Kroatien-Partie nun auch seine letzte als<br />
polnischer Coach gewesen ist, bleibt abzuwarten. In<br />
einer nicht repräsentativen Umfrage des<br />
Nachrichtenportals tvn24.pl erteilten ihm spontan 67<br />
Prozent der Anhänger Absolution: Das Match gegen<br />
Kroatien sei ein "Unfall" gewesen, wie er immer mal<br />
passieren könne. Nur 33 Prozent waren der Ansicht,<br />
dass der Trainer nun gehen müsse.<br />
Biegler selbst rechnet allerdings mit seinem Aus. In<br />
einem Interview des Senders Polsat sagte er auf die<br />
Frage, ob er die Weiß-Roten weiter betreuen werde:<br />
"Ich weiß es noch nicht, aber ich schätze nicht, dass
das geschieht. "<br />
2016-01-27 00:00:00 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany<br />
193<br />
Niersbach in WM-Affäre weiter<br />
belastet<br />
Frankfurt/Main (dpa) - Die<br />
neuen Recherchen zur WM-<br />
Affäre belasten vor allem<br />
den früheren DFB-<br />
Präsidenten Wolfgang<br />
Niersbach und sein<br />
miserables<br />
Krisenmanagement vor dem Bekanntwerden des<br />
Skandals.<br />
Nach einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" soll<br />
Niersbach im Mai 2015 von dem früheren<br />
Organisationskomitee-Mitglied und Beckenbauer-<br />
Vertrauten Fedor Radmann darüber informiert<br />
worden sein, dass im Zusammenhang mit der<br />
Vergabe der Weltmeisterschaft 2006<br />
"Unregelmäßigkeiten" rund um eine dubiose<br />
Zahlung von 6,7 Millionen Euro aufgetaucht seien.<br />
Als Reaktion darauf soll Niersbach unter anderem<br />
den damaligen DFB-Vizegeneralsekretär Stefan
Hans mit weiteren Nachforschungen beauftragt,<br />
gleichzeitig aber auch klargestellt haben, keine<br />
weiteren Personen in die Sache einzubinden.<br />
Auch nach weiteren Treffen mit Radmann, Hans,<br />
Franz Beckenbauer oder DFB-Generalsekretär<br />
Helmut Sandrock in den Monaten Juni, Juli und<br />
August 2015 habe Niersbach immer noch darauf<br />
verzichtet, das Präsidium des Deutschen Fußball-<br />
Bundes in die Vorgänge einzuweihen.<br />
Der DFB bleibe bei seiner Haltung, teilte<br />
Mediendirektor Ralf Köttker auf Anfrage mit. "Wir<br />
werden den Vorgang erst bewerten und<br />
kommentieren, wenn der komplette Freshfields-<br />
Bericht vorliegt", sagte Köttker. Das soll Ende<br />
Februar der Fall sein.<br />
Die Affäre um nach wie vor ungeklärte Geldflüsse<br />
rund um die WM-Vergabe wurde am 16. Oktober<br />
durch einen Bericht des Nachrichtenmagazins "Der<br />
Spiegel" öffentlich. Knapp einen Monat später trat<br />
Niersbach als DFB-Präsident zurück. Seinem engen<br />
Vertrauten Hans kündigte der Verband im<br />
Dezember.<br />
Die Recherchen der "Süddeutschen Zeitung", des<br />
NDR und des WDR stützen sich auf die Ermittlungen
der Kanzlei Freshfield, die den WM-Skandal im<br />
Auftrag des DFB untersucht. Die "SZ" zitiert am 28.<br />
Januar unter anderem aus den Vernehmungen von<br />
Niersbach und Hans.<br />
2016-01-27 00:00:00 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany<br />
194<br />
Hunde sollten vor Schnee-Ausflug<br />
fressen und trinken<br />
Kamp-Lintfort (dpa/tmn) - Viele Hunde<br />
haben Schnee zum Fressen gern. Dabei tut ihnen<br />
dieser - zumindest in größeren Mengen - oft gar<br />
nicht gut, erläutert der Bund Deutscher Tierfreunde<br />
in Kamp-Lintfort.<br />
Halter schicken ihren Hund bei Schnee deshalb am<br />
besten nicht mit ganz leerem Magen nach draußen.<br />
Dafür reiche oft schon ein Leckerli, denn dann reize<br />
der Schnee den Magen nicht so schnell. Außerdem<br />
ist es gut, wenn der Vierbeiner vorher getrunken hat<br />
- dann stürzt er sich normalerweise nicht allzu gierig<br />
auf den Schnee.<br />
Das Problem am Schnee ist, dass er durch die Kälte<br />
Rachenraum und Magen des Hundes reizt.<br />
Außerdem kann er etliche Bakterien und
eispielsweise Streusalz enthalten. Das kann bei<br />
den Tieren zu Durchfällen, Erbrechen und Magen-<br />
Darm-Entzündungen führen.<br />
2016-01-27 00:00:00 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany<br />
195 Dax fällt im weiter nervösen Handel<br />
Frankfurt/Main (dpa) -<br />
Beträchtliche Unsicherheit<br />
und nervöser Handel: Der<br />
deutsche Aktienmarkt hat<br />
am Donnerstag nach<br />
schwankendem Verlauf den<br />
Rückwärtsgang eingelegt.<br />
Der Dax verlor bis zur Mittagszeit 0,52 Prozent auf<br />
9829,54 Punkte. Der MDax sank um 0,10 Prozent<br />
auf 19 299,34 Punkte und der Technologiewerte-<br />
Index TecDax büßte 0,80 Prozent auf 1681,97<br />
Punkte ein. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50<br />
gab um ein halbes Prozent nach.<br />
Schwache Vorgaben aus Übersee standen wieder<br />
steigenden Ölpreisen gegenüber. Zugleich legte<br />
aber auch der Euro wieder zu. Die US-Notenbank<br />
(Fed) hatte am Vorabend im Zuge ihrer<br />
Leitzinsentscheidung die Risiken für die
Weltwirtschaft betont.<br />
2016-01-27 00:00:00 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany<br />
196<br />
NHL-Star Owetschkin sagt Teilnahme<br />
am All-Star-Game ab<br />
Washington (dpa) - Eishockey-<br />
Superstar Alexander Owetschkin hat<br />
seine Teilnahme am All-Star-Game der NHL verletzt<br />
abgesagt, wie der Profi bekanntgab.<br />
"Es war eine harte Entscheidung. Wir haben darüber<br />
mit dem Trainerstab geredet und haben versucht,<br />
dagegen anzugehen. Aber es hat sich nichts<br />
verändert", sagte der erfolgreichste russische NHL-<br />
Torjäger überhaupt. Das All-Star-Game wird am 31.<br />
Januar in Nashville ausgetragen.<br />
2016-01-27 00:00:00 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany<br />
197<br />
Schladming: Nach Blindflug fährt<br />
Hirscher noch aufs Podest<br />
Marcel Hirscher ließ sich von einem Brillen-<br />
Missgeschick nicht aufhalten, raste vom 22. auf den<br />
zweiten Platz. Der Sieg ging an Henrik Kristoffersen.
26.01.2016 | 21:53 |<br />
( DiePresse.com )<br />
45.000 Fans waren zum<br />
Nightrace nach Schladming<br />
gepilgert und sie wurden mit einem packenden<br />
Slalom belohnt. Am Ende hieß der Sieger zum<br />
sechsten Mal in dieser Saison Henrik Kristoffersen,<br />
dahinter klassierte sich sensationell Marcel Hirscher<br />
nach einer imposanten Aufholjagd vom 22. Platz.<br />
Dritter wurde Vorjahressieger Alexander<br />
Choroschilow (RUS), der Halbzeitführende Felix<br />
Neureuther (GER) fädelte ein. „Ich bin sprachlos,<br />
das hätte ich mir nie gedacht. Ein unglaublicher<br />
Ausgang nach dem ersten Lauf. Die Piste hat mir<br />
natürlich geholfen, aber ich habe auch alles<br />
rausgeholt“, sagte Hirscher.<br />
Ohne sichtbar groben Fehler betrug Hirschers<br />
Rückstand nach dem ersten Durchgang 2,59<br />
Sekunden, statt Jubel dominierten ungläubige Blicke<br />
im Planai-Stadion. Die Ursache dafür war ein<br />
verkehrt eingesetztes Brillenglas. Die beschichtete<br />
Seite lag fälschlicherweise innen, die Brille lief<br />
während der Fahrt komplett an – der Salzburger<br />
absolvierte quasi einen Blindflug ins Ziel. „Shit<br />
happens. Überall wo gearbeitet wird, können Fehler
passieren. Ich habe das nicht kontrolliert, das tue ich<br />
nie. 170-mal ist es gut gegangen, dieses eine Mal<br />
eben nicht“, kommentierte Hirscher das<br />
Missgeschick.<br />
Auch Sieger Kristoffersen zog den Hut vor Hirschers<br />
Leistung. „Marcel ist unglaublich gefahren“, meinte<br />
der Norweger, der als erster Fahrer seit Benjamin<br />
Raich (2001) hintereinander in Wengen, Kitzbühel<br />
und Schladming gewann. Die kleine Slalomkugel ist<br />
dem 21-Jährigen damit so gut wie sicher, in der<br />
Gesamtwertung liegt er 98 Punkte hinter<br />
Spitzenreiter Hirscher. Diesem war die Erleichterung<br />
über das Happy End deutlich anzumerken.<br />
„Natürlich denkt man auch an den Gesamtweltcup,<br />
jeder Slalom ist wie ein Finale“, sagte der<br />
Salzburger.<br />
Im Windschatten Hirschers verbesserte sich auch<br />
Marc Digruber vom 24. auf den zehnten Rang,<br />
Manuel Feller schied hingegen im zweiten<br />
Durchgang aus. Bitter endete der Auftritt von<br />
Reinfried Herbst. Der Salzburger, 37, verpasste bei<br />
seinem letzten Heimrennen als 32. wie Marco<br />
Schwarz (31.) und Michael Matt (34.) das Finale.<br />
„Da war nichts mit genießen, ich habe mir ganz<br />
schwer getan. Ich habe von Anfang an gesehen,<br />
dass es brutal zu attackieren ist, die Piste aber
schon abgefahren ist. Das muss ich erst verdauen,<br />
denn das Finale war schon der Plan“, gestand der<br />
zweifache Schladming-Sieger, der nach dieser<br />
Saison seine Karriere beenden wird.<br />
(Red.)<br />
2016-01-26 21:53:00 diepresse.com<br />
198<br />
Bausparkassen kündigen<br />
hochverzinste Altverträge<br />
Neben Wüstenrot kündigt<br />
auch die s-Bausparkasse<br />
Uralt-Verträge aus den<br />
1990er Jahren. Die<br />
Arbeiterkammer will mit einer<br />
Musterklage die Zulässigkeit dieser Vorgangsweise<br />
prüfen.<br />
26.01.2016 | 13:29 |<br />
( DiePresse.com )<br />
Oftmals dauern Veränderungen länger, bis sie<br />
hierzulande ankommen. Noch im Vorjahr wurde<br />
versichert, dass für Bausparkassen-Kunden die<br />
deutsche Usance von ungewollten Kündigungen von
Sparverträgen in Österreich kein Thema sei. Nun ist<br />
laut "Kurier" Wüstenrot ins Visier gekommen. Die<br />
Arbeiterkammer (AK) lässt die Zulässigkeit<br />
einseitiger Vertragskündigungen prüfen, für sie<br />
gelten Fixzinszusagen über die sechsjährige<br />
Vertragsfrist hinaus unbefristet.<br />
Die Bausparkasse Wüstenrot soll dem Bericht<br />
zufolge Kunden vor ein Ultimatum stellen: Entweder<br />
wird eine Reduktion der Zinsen auf 0,125 Prozent<br />
akzeptiert, oder man soll sein Geld abheben. So soll<br />
es derzeit "zig anderen Kunden von Bausparkassen"<br />
gehen. Denn die Institute hätten vor Jahren - aus<br />
heutiger Sicht - hohe Fixzinsen versprochen, wenn<br />
sie ihr Geld nach Ablauf der sechsjährigen<br />
Bausparvertragsfrist weiter liegen lassen. Die<br />
Institute könnten sich das nicht mehr leisten und<br />
versuchten, diese Altkunden loszuwerden, so der<br />
Bericht.<br />
Wüstenrot beruft sich laut "Kurier" auf § 6 Abs. 1 Z.<br />
2 des Konsumentenschutzgesetzes (KSchG) und<br />
eine Entscheidung des Oberlandesgerichts (OLG)<br />
Linz von Mai 2015. Die betroffenen Bausparkunden<br />
seien über die Änderung des Zinssatzes auf ein<br />
marktkonformes Niveau informiert worden sowie auf<br />
die Möglichkeit des Widerspruchs innerhalb einer<br />
Zweimonatsfrist. Per 1. Februar 2016 gilt bei
Wüstenrot ein Satz von 0,125 Prozent.<br />
Zudem wird argumentiert, dass durch das überlange<br />
Liegenlassen von Spareinlagen "der Zweck des<br />
Bausparens nicht mehr erfüllt" werde. Denn: Mit<br />
Ablauf der sechsjährigen Mindestbindefrist stünden<br />
die Einlagen aus dem Vertrag nicht mehr nachhaltig<br />
für die Darlehensfinanzierung zur Verfügung,<br />
"sondern gelten als de facto täglich fällige<br />
Spareinlagen, die sich der Bausparkunde jederzeit<br />
auszahlen lassen kann".<br />
Ähnlich sieht das die s-Bausparkasse, denn es gehe<br />
bei den in ihrem Haus weniger als 50 betroffenen<br />
Verträge um einen Teil der "Uraltverträge" aus der<br />
Zeit von vor dem Jahr 1999. Damals wurde das<br />
Bauspar-System umgestellt: Bis dahin gab es<br />
Fixzinszusagen, seither nur noch variable Zinsen,<br />
wie Vorstandsdirektor Ernst Karner im Gespräch mit<br />
der APA erinnert.<br />
Angeschrieben habe die "s" aber nur jene Kunden,<br />
die über 25.000 Euro liegen hätten. Diese Kunden<br />
würden bei der Verzinsung, sondern auch vom<br />
Volumen her über den vorgesehenen Grenzen<br />
liegen. Bei einem Sparvertrag, in den 1000 Euro<br />
eingezahlt würden, betrage die<br />
Versicherungssumme nämlich nur 20.000 Euro, so
Karner.<br />
Bei diesen Altverträgen geht es um eine Verzinsung<br />
von über zwei Prozent. Den paar "s"-Kunden würden<br />
0,2 bzw. 0,5 Prozent offeriert, so Karner, für täglich<br />
fällige Gelder jedenfalls über dem Markt. Nimmt ein<br />
Kunde nicht an, werde er gekündigt. Diese schon<br />
seit dem Vorjahr gehandhabte Praxis hatte man sich<br />
vorab durch ein Rechtsgutachten bestätigen lassen.<br />
Beim Mitbewerber Wüstenrot soll dem im Bericht<br />
genannten Kunden - einem "Christian Sch. " - die<br />
Verzinsung von früher 2,25 Prozent auf 0,125<br />
Prozent reduziert worden sein.<br />
Kein Problem mit teuren Altverträgen hat offenbar<br />
die Raiffeisen Bausparkasse. "Höher verzinste Alt-<br />
Verträge bestehen bei uns nur in einem sehr<br />
geringen Ausmaß", heißt es in einem Statement an<br />
die APA.<br />
(APA)<br />
2016-01-26 13:29:00 diepresse.com<br />
199<br />
Tesla-Chef Musk ruft das Ende des<br />
Lenkrads aus<br />
Elon Musk meint, dass es schon in 15 Jahren nur
noch selbstfahrende Autos<br />
geben wird. Tesla will bis<br />
2018 ein Modell anbieten.<br />
26.01.2016 | 13:00 |<br />
( DiePresse.com )<br />
Der Chef des US-Elektroautoherstellers Tesla, Elon<br />
Musk, sieht das Ende konventioneller Automobile<br />
schon sehr bald kommen. Bereits in 15 Jahren seien<br />
alle Autos selbstfahrend, sagte Musk am Dienstag<br />
auf einer Konferenz in Hongkong. Lenkräder seien<br />
irgendwann nur noch eine ferne Erinnerung:<br />
"Langfristig gesehen wird es in den meisten Autos<br />
gar kein Lenkrad mehr geben - das wird man extra<br />
bestellen müssen. "<br />
Tesla will bis 2018 ein komplett selbstfahrendes<br />
Auto anbieten können. Derzeit sucht das<br />
Unternehmen 1600 Software-Ingenieure, die helfen<br />
sollen, es zu entwickeln und zu bauen. Das Tesla-<br />
System "Autopilot" hat bereits Funktionen wie<br />
"Summon", mit der ein Fahrer sein Auto aus der<br />
Garage zu seinem Standort fahren lassen kann.<br />
Der niedrige Ölpreis habe "definitiv" Folgen für die<br />
elektrischen Autos, so Musk. Sie sind derzeit noch<br />
sehr viel teurer als Autos, die mit Benzin oder Diesel
fahren. Die Hersteller von Elektroautos müssten sich<br />
noch mehr beim Design anstrengen, meint Musk:<br />
"Wir streben an, die Autos so unwiderstehlich zu<br />
bauen, dass sie trotz eines niedrigen<br />
Kraftstoffpreises immer noch die Autos sind, die<br />
jeder unbedingt haben will. "<br />
Tesla-Gründer Musk, heute 44 Jahre alt, ist durch<br />
den Internet-Bezahldienst Paypal reich geworden. Er<br />
baut nicht nur Elektroautos, sondern schickt mit<br />
seiner Firma SpaceX auch Satelliten ins All. 2013<br />
stellte er seinen Entwurf für ein neuartiges<br />
Verkehrsmittel namens Hyperloop vor, das Reisende<br />
mit Geschwindigkeiten von mehr als 1.000<br />
Stundenkilometern durch eine Röhre befördern soll.<br />
(APA/AFP)<br />
2016-01-26 13:00:00 diepresse.com<br />
200<br />
Bei Handyproblemen Lösungen<br />
anderer Nutzer suchen<br />
Berlin (dpa/tmn) - Ob sporadische<br />
Abstürze nach einem Firmware-Update oder<br />
seltsame Geräusche bei der Touchscreen-<br />
Bedienung: Smartphones nerven ihre Besitzer
manchmal mit Auffälligkeiten, deren Ursache nicht<br />
ersichtlich ist.<br />
Bevor man den Alltagsbegleiter vielleicht für<br />
mehrere Tage oder Woche aus der Hand geben<br />
muss, damit ihn Händler, Hersteller oder eine<br />
unabhängige Werkstatt unter die Lupe nehmen,<br />
kann man auch versuchen, dem Problem selbst auf<br />
die Spur zu kommen, berichtet das<br />
Telekommunikationsportal "Teltarif.de". Dazu<br />
empfehle es sich, im Internet nach anderen<br />
Betroffenen zu suchen. Denn oft gibt es viele davon<br />
- und einige haben vielleicht schon eine einfache<br />
Lösung gefunden.<br />
Die Suchmaschine sollte man am besten mit einer<br />
möglichst knappen Beschreibung des Problems mit<br />
wenigen Schlagwörtern füttern, natürlich verbunden<br />
mit der Modellbezeichnung des Handys. Oft finden<br />
sich dann Berichte und Diskussionen zum gleichen<br />
Problem in Foren oder Blogs Berichte, die direkt<br />
weiterhelfen können. Umgekehrt kann man in Foren<br />
auch selbst aktiv werden und den anderen Nutzern<br />
Fragen stellen.<br />
Als letzten Ausweg, bevor man sein Gerät dann<br />
doch aus der Hand gibt, empfehlen die Experten ein<br />
Zurücksetzen auf die Werkseinstellungen. Weil hier
alle etwa Apps und Einstellungen gelöscht werden,<br />
sollte ein softwareseitiges Problem nach dieser<br />
Aktion gelöst sein. Weil dabei natürlich auch alle<br />
Daten entfernt werden, darf man vor dem<br />
Zurücksetzen keinesfalls eine Sicherung vergessen.<br />
So ein Reset hilft den Angaben nach auch dann,<br />
wenn das Smartphone mit der Zeit immer langsamer<br />
geworden ist, oder sich Apps merkwürdig verhalten.<br />
2016-01-26 00:00:00 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany<br />
201<br />
Hirscher – das „verwöhnte Kind“ hegt<br />
laute Zweifel<br />
Marcel Hirscher sieht sich<br />
vor dem Nachtslalom in<br />
Schladming am Dienstag im<br />
Kampf um den<br />
Gesamtweltcup in der<br />
Außenseiterrolle.<br />
25.01.2016 | 17:26 | von Christoph Gastinger<br />
( Die Presse )<br />
Kitzbühel/Schladming. Geborene Sieger tun sich<br />
schwer mit zweiten Plätzen. Solche sind gefühlte<br />
Niederlagen, das Streben nach Höherem will immer
efriedigt werden. So musste etwa Hermann Maier<br />
erst lernen, zweite und dritte Plätze als Erfolg zu<br />
werten, der Sturz von Nagano (1998) und der<br />
Motorradunfall (2001) hatten viel zur späteren<br />
Selbstzufriedenheit beigetragen. Auch Marcel<br />
Hirscher ist so ein geborener Sieger. Der viermalige<br />
Gesamtweltcup-Triumphator zählt 36 Siege, in der<br />
Vorsaison gewann er erstmals drei Kristallkugeln<br />
(Gesamt-, Riesentorlauf- und Slalomweltcup).<br />
Hirscher dominierte nach Belieben – er war es, der<br />
in den technischen Disziplinen über Sieg und<br />
„Niederlage“ entschied.<br />
Henrik Kristoffersen war schon in der Vergangenheit<br />
auffällig geworden. Ein junger Norweger mit flinken<br />
Beinen und einer imposanten Unbekümmertheit, der<br />
im Juniorenbereich alles in Grund und Boden fuhr.<br />
Auf der großen Weltcup-Bühne hatte Kristoffersen<br />
erstmals vor zwei Jahren für Aufsehen gesorgt, als<br />
er 19-jährig den Nachtslalom in Schladming gewann.<br />
Fortan hatte die Konkurrenz Kristoffersen im Visier,<br />
verfolgte seine Entwicklung aufmerksam.<br />
Mittlerweile hat der schlaksige Stangenakrobat aus<br />
der 35.000-Einwohner-Stadt Lørenskog bei Oslo alle<br />
überholt, niemand fährt einen schnelleren Schwung.<br />
Auch Hirscher nicht, der vermehrt mit zweiten<br />
Plätzen Vorlieb nehmen musste. Der Salzburger
sieht sich diesen Winter mit einer neuen Situation<br />
konfrontiert, die Ausbeute von einem Slalomsieg in<br />
sechs Rennen ist nicht zufriedenstellend. Nach dem<br />
Rennen in Kitzbühel, das abermals Kristoffersen an<br />
der Spitze sah, sagte er: „Ich bin ein verwöhntes<br />
Kind, was Erfolge betrifft. Man fängt an<br />
nachzudenken, zu grübeln, warum es nicht so läuft.“<br />
Ein Vergleich zwischen Hirscher und Kristoffersen ist<br />
durchaus zulässig. Auch der fünf Jahre ältere<br />
Atomic-Star war einst aus der Masse<br />
emporgeschossen, hatte die Skiwelt mit Schwüngen<br />
und Siegen verzaubert. „Im Nachhinein weiß ich<br />
erst, was das geheißen hat, damals so<br />
runterzufahren und so schnell zu sein“, meinte<br />
Hirscher in Kitzbühel. Nun schlüpfte ein Skandinavier<br />
mit lausbübischem Grinsen in diese Rolle, er ist das<br />
Nonplusultra, das sieht auch Hirscher so. „Er ist so<br />
solide und so stark. Da hast du das Vermögen,<br />
wenn du so in deiner Topform bist, dass du den<br />
Ofen richtig aufdrehst.“<br />
Der Ofen des Kraftpakets aus Annaberg läuft<br />
verglichen dazu nicht immer auf Hochtouren. Es sind<br />
einzelne Passagen, in denen Hirscher<br />
entscheidende Hundertstelsekunden einbüßt, in<br />
Kitzbühel fehlten am Ende deren drei, obwohl der<br />
Norweger in Lauf eins ordentlich patzte. Der ÖSV-
Star weiß um das Ende seiner Dominanz, doch der<br />
Status quo treibt ihn an. Er behauptet: „Wenn ich<br />
meinen besten Slalomschwung fahre, kann ich<br />
Henrik einholen. Aber das gelingt mir momentan<br />
nicht. Es war schon einmal anders, da gab es kein<br />
Zurückstecken.“<br />
Die Kompromisslosigkeit seines Widersachers<br />
imponiert, doch wenn Hirscher davon spricht, dass<br />
Kristoffersen nach dem verletzungsbedingten Ausfall<br />
von Aksel Lund Svindal nun der Favorit auf den<br />
Gewinn des Gesamtweltcups sei, dann stapelt er<br />
ausgesprochen tief. „Henrik ist am Höhepunkt seiner<br />
Karriere und im Moment nahezu unschlagbar. Er<br />
kann sechs, sieben oder sogar neun Rennen<br />
gewinnen, er ist der Top-Favorit. Wenn er es weiter<br />
so durchzieht, haben wir keine Chance. Ich meine<br />
das nicht lustig, sondern sehe es realistisch.“<br />
Nach 23 von 44 Bewerben hat Hirscher 118 Punkte<br />
Vorsprung auf Kristoffersen, 100 Punkte davon trug<br />
der Super-G-Sieg in Beaver Creek bei. Der<br />
Norweger wagte sich bislang nicht auf<br />
Speedstrecken, dies könnte sich angesichts des<br />
Zweikampfes um die große Kristallkugel aber bald<br />
ändern. Von nun an geht es also auch um taktische<br />
Finesse, weswegen Hirscher mit einem<br />
nächstwöchigen Trip nach Südkorea liebäugelt.
Denn auf den Olympiapisten von 2018 geht am 6.<br />
Februar in Jeongseon eine Abfahrt über die Bühne,<br />
tags darauf findet ein Super-G statt. Die Strecken<br />
sind für alle Neuland. „Wir sind am Überlegen. Je<br />
nachdem, wie viel Kraft die Woche jetzt kostet“,<br />
erklärt der 26-Jährige, dessen Konzentration<br />
zunächst dem Nachtslalom in Schladming am<br />
Dienstag (17.45, 20.45 Uhr, live in ORF eins) gilt.<br />
("Die Presse", Print-Ausgabe, 26.01.2016)<br />
2016-01-25 17:26:00 Von Christoph Gastinger<br />
202<br />
Giftiger Gipfelsturm: Chemikalien in<br />
Outdoor-Wäsche<br />
Es gibt kein schlechtes<br />
Wetter, nur die falsche<br />
Ausrüstung? Und falsche<br />
Inhaltsstoffe. Nur vier von 40<br />
Outdoor-Produkten kamen<br />
bei Greenpeace durch den PFC-Test.<br />
25.01.2016 | 11:09 |<br />
( DiePresse.com )<br />
Mit Outdoor-Ausrüstung geht es in die Natur,
umweltfreundlich sind viele der Spezialprodukte laut<br />
einem Greenpeace-Test aber nicht: In Bekleidung,<br />
Schuhen, Rucksäcken und Schlafsäcken steckten<br />
häufig für Mensch und Umwelt gefährliche Stoffe,<br />
kritisiert die NGO. Die Ergebnisse der Untersuchung<br />
wurden am Montag anlässlich der weltgrößten<br />
Sportartikelmesse ISPO in München präsentiert.<br />
40 Outdoor-Produkte aus 19 Ländern, darunter<br />
Österreich, wurden auf per- und polyfluorierte<br />
Chemikalien (PFC) untersucht. Sie machen die<br />
Erzeugnisse schmutz- und wasserabweisend. Nur<br />
vier Artikel waren unbelastet. PFC seien für die<br />
Umwelt problematisch und könnten auch<br />
krebserregend wirken, warnte Greenpeace und<br />
forderte die Verwendung von "sauberen"<br />
Alternativen. Getestet wurden Jacken, Hosen,<br />
Schuhe, Zelte, Rucksäcke, Schlafsäcke,<br />
Handschuhe und ein Kletterseil. "Unbewusst wird<br />
hier durch die Wanderausrüstung die Natur<br />
belastet", sagte Greenpeace-<br />
Konsumentensprecherin Nunu Kaller.<br />
Obwohl die meisten Unternehmen behaupten, keine<br />
langkettigen, schädlichen PFC mehr einzusetzen,<br />
seien sie in 18 Produkten in hohen Mengen<br />
nachgewiesen worden. "Elf Proben enthielten<br />
beispielsweise die gesundheitsschädliche
Perfluoroctansäure (PFOA). Vor allem die<br />
Marktführer The North Face und Mammut setzen sie<br />
offenbar ein. Die höchsten PFOA-Werte fanden sich<br />
in einem Schlafsack von The North Face, einer Hose<br />
von Jack Wolfskin, Schuhen von Haglöfs und<br />
Mammut und einem Mammut-Rucksack", zählte<br />
Greenpeace auf. Viele Hersteller ersetzen<br />
langkettige PFC mittlerweile durch flüchtige<br />
Fluorchemikalien, die sich laut den Umweltschützern<br />
aber noch leichter in der Umwelt verteilen und aus<br />
Textilien ausgasen können.<br />
Wer keinen Gipfelsturm plant, könnte auf<br />
Spezialausrüstung verzichten. Wetterfest und<br />
trotzdem PFC-frei sind Funktionstextilien aus<br />
Polyester und Polyurethan. Vorbildhaft: Die britische<br />
Firma Paramo hat sich am Montag der Detox-<br />
Kampagne von Greenpeace angeschlossen und will<br />
die gesamte Kollektion ohne die kritisierten Stoffe<br />
herstellen.<br />
Link zur Detox-Petition von Greenpeace<br />
(APA)<br />
2016-01-25 11:09:00 diepresse.com
203<br />
Wayne Rooney freut sich über dritten<br />
Sohn<br />
Kit Joseph Rooney heißt der<br />
jüngste Spross im<br />
Kinderzimmer<br />
des<br />
Manchester-United-<br />
Kapitäns.<br />
25.01.2016 | 10:50 |<br />
( DiePresse.com )<br />
Der englische Fußballstar Wayne Rooney (30) und<br />
seine Frau Coleen (29) haben einen dritten Sohn<br />
bekommen. "Unser hinreißender kleiner Bub ist<br />
heute angekommen. Kit Joseph Rooney", schrieb<br />
der Manchester-United-Kapitän am Sonntagabend<br />
auf Twitter. "Wir sind überglücklich. "<br />
Die Rooneys, die seit 2008 verheiratet sind, haben<br />
bereits zwei Söhne namens Kai (6) und Klay (2).<br />
Zum Familienzuwachs gratulierte unter anderem<br />
Ashley Young, Rooneys Teamkollege bei<br />
Manchester United und in der englischen<br />
Nationalmannschaft. "Glückwunsch Wazza, tolle<br />
Neuigkeiten", schrieb der 30-Jährige auf Twitter.
(APA/dpa)<br />
2016-01-25 10:50:00 diepresse.com<br />
204<br />
Andie MacDowell: Shitstorm nach<br />
Flug in Holzklasse<br />
Die Schauspielerin regte sich<br />
auf Twitter darüber auf, dass<br />
sie mit ihrem Hund im<br />
Flugzeug nicht vorne habe<br />
sitzen dürfen.<br />
25.01.2016 | 08:36 |<br />
( DiePresse.com )<br />
US-Schauspielerin Andie MacDowell (57, "Vier<br />
Hochzeiten und ein Todesfall") erlebte dieser Tage,<br />
wie schnell sich Kleinigkeiten in den sozialen<br />
Netzwerken hochschaukeln können. Am Freitag<br />
machte sie auf Twitter ihrem Unmut darüber Luft,<br />
dass sie mit ihrem Hund im Flugzeug nicht ganz<br />
vorne habe sitzen dürfen. Dafür erntete sie einen<br />
Shitstorm.<br />
"HILFE ich habe für die erste Klasse bezahlt und sie<br />
haben mich in die Touristenklasse gesetzt", twitterte
sie und löste damit wütende Reaktionen aus.<br />
Mehrere Twitternutzer warfen MacDowell vor, sich<br />
wohl für jemanden Besseres zu halten.<br />
Über das Wochenende erklärte die 57-Jährige in<br />
dem Kurznachrichtendienst, dass es ihr nur darum<br />
gegangen sei, dass sie für etwas bezahlt habe, was<br />
sie nicht bekommen habe: "Ich bin auch zufrieden,<br />
Economy zu fliegen, ich bin im Bus und der U-Bahn<br />
glücklich, aber wenn ich für die First Class bezahle,<br />
dann will ich da auch hin, darum ging es. " Am<br />
Sonntag stellte sie resigniert fest: "Erfahrung<br />
gewonnen, beschwere dich nie auf Twitter. "<br />
(APA/dpa)<br />
2016-01-25 08:36:00 diepresse.com<br />
205<br />
Dallas ohne Nowitzki chancenlos -<br />
Auch Schröder verliert<br />
Oakland (dpa) - Ohne Superstar Dirk<br />
Nowitzki haben die Dallas Mavericks eine heftige<br />
107:127-Niederlage bei den Golden State Warriors<br />
bezogen. Der 37 Jahre alte Routinier wurde<br />
geschont, was die Gastgeber in souveräner Manier<br />
zum 40. Heimsieg nacheinander nutzten.
Das ist die zweitlängste Erfolgsserie vor heimischer<br />
Kulisse in der Geschichte der nordamerikanischen<br />
Basketball-Liga NBA. 1995/96 blieben die Chicago<br />
Bulls in 44 aufeinanderfolgenden Heimpartien<br />
ungeschlagen.<br />
Die Warriors nahmen zugleich Revanche für die<br />
Niederlage im ersten Saisonduell. Überragender<br />
Mann des Abends war Klay Thompson mit 45<br />
Punkten. "Es war schön zu sehen, dass der Ball so<br />
oft reingeht", sagte der Topwerfer.<br />
Dallas hielt bis Mitte des dritten Viertels gut mit, ging<br />
dann in der Schlussphase aber unter. Chandler<br />
Parsons war mit 23 Punkten bester Akteur bei den<br />
Texanern. "Sie haben so viele gute Spieler und<br />
lassen dich für jeden Fehler bezahlen", stellte<br />
Parsons fest. Die Mavericks sind in der Western<br />
Conference mit einer Bilanz von 26:22 Sechster.<br />
Eine Niederlage gab es auch für Dennis Schröder.<br />
Mit den Atlanta Hawks unterlag der deutsche<br />
Nationalspieler vor heimischem Publikum den Los<br />
Angeles Clippers mit 83:85. Schröder erzielte sieben<br />
Punkte und verteilte drei Assists. Bester Werfer bei<br />
den Gastgebern war Jeff Teague mit 16 Zählern. Bei<br />
den Clippers kam Jamal Crawford auf 21 Punkte.<br />
Atlanta ist im Osten Dritter.
2016-01-24 00:00:00 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany<br />
206<br />
Davydova: "Das Gefährliche ist der<br />
Semifaschismus"<br />
Marina<br />
Davydova,<br />
Schauspieldirektorin der<br />
Wiener Festwochen, über<br />
das Leben der Intellektuellen<br />
in Russland, ihre<br />
Enttäuschung und die<br />
Repressionen in Putins Regime.<br />
23.01.2016 | 18:52 | von BARBARA PETSCH<br />
( Die Presse )<br />
Sie sind im heurigen Jahr Schauspieldirektorin der<br />
Wiener Festwochen, aber auch Theaterkritikerin.<br />
Kritiker, heißt es oft, sind in Wahrheit verhinderte<br />
Schauspieler, Regisseure, Künstler. Wie war das bei<br />
Ihnen?<br />
Marina Davydova: Ich war 13, als ich mich<br />
entschieden habe. Ich habe bemerkt, dass ich kein<br />
Talent zum Spielen habe. Ich liebte aber das<br />
Theater – und ich liebte Schreiben, und ich fragte
mich, wie ich beides vereinen könnte.<br />
Was war Ihr erstes Theatererlebnis?<br />
Ich stamme aus Baku, der Hauptstadt von<br />
Aserbeidschan, einem Wirtschafts- und<br />
Kulturzentrum mit einem wichtigen Erdölhafen. Ich<br />
spielte bei einer Aufführung der „Drei Musketiere“ für<br />
Kinder mit. Es war schrecklich. Es gab aber auch<br />
eine semiprofessionelle Amateurgruppe, in der war<br />
ich von zwölf bis 16. Das war eine sehr wichtige<br />
Erfahrung für mich. Unser Leiter, Simon Steinberg,<br />
hat Theatergeschichte vermittelt und uns mit großen<br />
Namen der Gegenwart bekannt gemacht. Als ich<br />
nach Moskau kam, wusste ich schon viel über<br />
Theater. Ich habe die Bühnenkunst nicht als<br />
Zuschauerin, sondern als Mitwirkende<br />
kennengelernt.<br />
War Ihre Familie kunstinteressiert?<br />
Meine Eltern sind Ingenieure. Sie hatten mit Kunst<br />
und Theater nichts zu tun. Aber sie waren stolz auf<br />
mich.<br />
Sie haben an der Fakultät für Theaterkritik der<br />
renommierten Russian Academy of Theatre Arts in<br />
Moskau studiert. Sind Sie dort gleich aufgenommen<br />
worden?
Es war schwierig. In den 1980er-Jahren war diese<br />
Ausbildungsstätte sehr beliebt bei jungen Leuten.<br />
Ein großer Vorteil des Studiums war, dass man mit<br />
Regisseuren, Bühnenbildnern, Autoren zusammen<br />
studierte und daher alle Facetten der Bühnenkunst<br />
in Theorie und Praxis kennenlernen konnte.<br />
Was haben Sie für Erinnerungen an die 1980er- und<br />
1990er-Jahre in Russland? Das war eine sehr<br />
bewegte Zeit des Übergangs von Breschnew und<br />
Andropow, die das alte Regime vertraten, zu<br />
Gorbatschow mit Glasnost und Perestroika.<br />
Als ich in das Theaterinstitut eintrat, war die<br />
Stimmung sehr depressiv. Es war noch die<br />
sowjetische Zeit. Theater war für viele Intellektuelle<br />
und studierte Leute wie ein Fenster zur Welt.<br />
Wie ist das heute in Putins Russland?<br />
Einerseits war Theater ein Fluchtpunkt, andererseits<br />
gab es noch in den 1990er-Jahren eine Mauer<br />
zwischen Theater und Realität. Wir haben uns<br />
versteckt in dieser wunderbaren Welt des Theaters.<br />
In der Sowjetzeit hatte Theater eine starke soziale<br />
und gesellschaftliche Botschaft. Als die Sowjetunion<br />
zerbrach, verlor es diese Bedeutung. Für mich muss<br />
Theater unbedingt auch die schmerzhaften Seiten
des Lebens reflektieren. Es muss mit der Realität<br />
verbunden sein. In den 1990ern war das noch<br />
gegeben, in den Nuller-Jahren hat sich das<br />
verändert.<br />
In welcher Hinsicht?<br />
Es kam zu einer Kommerzialisierung der Kunst. Das<br />
war für viele Leute im Theaterbereich enttäuschend.<br />
Wie ist es jetzt?<br />
Die Theater sind voll und sehr beliebt. Leere<br />
Zuschauerräume gibt es nicht. Dabei sind 90<br />
Prozent der Aufführungen nicht interessant. Es<br />
werden vor allem Klassiker gespielt, und auch die<br />
Popkultur ist sehr wichtig geworden.<br />
Englischsprachige Autoren wie zum Beispiel Ray<br />
Cooney (von ihm ist z. B. die Farce „Außer<br />
Kontrolle“, die 2009 im Wiener Volkstheater einen<br />
großen Erfolg hatte, Anm.) oder Noël Coward, und<br />
auch Westend-Comedies in russischem Stil haben<br />
die Spielpläne erobert. Sogar Tschechows<br />
„Kirschgarten“ wird als kommerzielles Stück<br />
aufgeführt. Moskau und Sankt Petersburg sind<br />
Megalopolen, man findet dort fast alles, Klassiker,<br />
Arthouse, Dokumentationen und Off-Theater.<br />
Im Westen hörte man einiges von teatr.doc, einer
egimekritischen Truppe. Ihr Theater wäre fast<br />
geschlossen worden.<br />
Teatr.doc ist ein kleines, aber sehr wichtiges<br />
Theater mit einem großen Repertoire. „Berlusputin“<br />
verärgerte im Jänner 2015 die russische Politik. Es<br />
ist ein neues Stück des Literaturnobelpreisträgers<br />
Dario Fo, im Original heißt es „L'Anomalo bicefalo“,<br />
übersetzt „Der anormale Doppelköpfige“. Putin wird<br />
bei einem Staatsbesuch in Rom durch ein Attentat<br />
getötet, bei dem auch Berlusconi schwer verletzt<br />
wird. Putins halbes Gehirn wird Berlusconi<br />
eingepflanzt. Dieses Stück wurde für den wichtigsten<br />
russischen Theaterpreis nominiert. Das zeigt, in<br />
welcher schizophrenen Situation wir leben.<br />
Die Freiheit schwindet langsam, aber sicher.<br />
Seit 2012 hat sich die Lage Schritt für Schritt<br />
verschärft. Wesentlich dazu beigetragen haben die<br />
Ukraine-Krise und die Krim-Annexion. Das<br />
Gefährliche ist der Semifaschismus, der sich<br />
breitmacht. Institutionen wie teatr.doc oder das<br />
Gogol-Centre, von dem 2015 Gogols „Tote Seelen“<br />
nach Wien kam – die Aufführung hatte einen großen<br />
Erfolg bei den Wiener Festwochen –, stehen immer<br />
mehr unter dem Druck der Behörden. Das gilt auch<br />
für die Theaterzeitung, die ich leite.
Bekommen Sie Anrufe?<br />
Es gibt keine Zensur, offiziell herrscht Demokratie.<br />
Wir sind freie Menschen. Wir können sagen, was wir<br />
wollen. Das steht in unserer Verfassung. Im richtigen<br />
Leben wird es aber immer schwieriger, die<br />
Verfassung und die Realität sind wie zwei<br />
verschiedene Planeten.<br />
Man darf sich nicht zu weit vorwagen.<br />
So ist es. Der Staat hat ein starkes Instrument in<br />
Händen: die Finanzen. Die Bühnen bekommen ihr<br />
Geld von der öffentlichen Hand. Man schaut sich ein<br />
paar Aufführungen an und dann wird z. B.<br />
entschieden: „Wir kürzen die Unterstützung um 80<br />
Prozent.“ So habe ich erfahren, dass die Subvention<br />
für unser Journal, „Teatr“, um 75 Prozent gekürzt<br />
wurde. Man hat versucht, uns auszuschalten. Der<br />
Grund ist, dass ich 2014 eine Spezialausgabe über<br />
Theater in der Ukraine gemacht habe. Es gab keine<br />
explizit politische Setzung. Aber das Cover zeigte die<br />
ukrainischen Farben, Gelb und Blau.<br />
Wie haben Sie das Journal gerettet?<br />
Die Prochorow-Foundation des<br />
Grundstoffunternehmers und Industriellen Michail D.
Prochorow hat uns geholfen. Sie unterstützt<br />
innovative Projekte in den Medien, im Theater, in<br />
der zeitgenössischen Kunst. Wie es weitergeht, ist<br />
unklar. Das Journal erscheint viermal im Jahr. Es<br />
trifft nicht nur uns.<br />
Wollen Sie ein paar Tipps für den schon laufenden<br />
Festwochen-Vorverkauf geben?<br />
Wir beginnen mit der großen Personale über Sigalit<br />
Landau und enden mit Yasmeen Godder, beide<br />
kommen aus Israel. Landau ist eine gefeierte<br />
Videokünstlerin, Godder arbeitet tänzerischperformativ,<br />
das Publikum ist einbezogen in die<br />
Aufführung.<br />
Bei den Festwochen gibt es seit einigen Jahren<br />
ziemlich viel Russisches. Leidet darunter nicht die<br />
Vielfalt?<br />
Wir haben viel Russisches, aber auch vieles andere.<br />
„Primal Matter“ von Dimitris Papaioannou aus<br />
Griechenland ist eine stille Performance von großer<br />
philosophischer Tiefe. Konstantin Bogomolov aus<br />
Riga zeigt „Ein idealer Gatte“ nach Oscar Wilde, er<br />
verwendet verschiedene Texte, aus „Das Bildnis des<br />
Dorian Gray“, aus dem „Faust“, aus Tschechows<br />
„Drei Schwestern“. Das Stück ist eine starke, witzige
Satire über die russische Realität. Ich liebe es, wenn<br />
ich im Theater eine neue Sprache sehe und etwas<br />
Ungewöhnliches.<br />
Die Festwochen zeigen einen 24-Stunden-<br />
Marathon, „Mount Olympus“ von Jan Fabre. Haben<br />
Sie das gesehen? Haben Sie durchgehalten, oder<br />
sind Sie eingeschlafen?<br />
Ich bin einige Stunden ins Hotel gegangen. Wir<br />
freuen uns besonders, dass wir diese Aufführung in<br />
Wien präsentieren können. „Mount Olympus“ ist ein<br />
wirkliches Theater-Event und eine ganz besondere<br />
Erfahrung.<br />
Die Festwochen zeigen auch „Die Anpassung“, eine<br />
Produktion aus Teheran.<br />
Das ist ein starkes Statement über Frauen im Iran,<br />
sie erzählen ihre Geschichte.<br />
Waren Sie im Iran? Hat es Ihnen gefallen?<br />
Das System ist mir fremd. Ich wurde einem<br />
Repräsentanten des Festivals vorgestellt, der mir<br />
nicht die Hand geben konnte, weil ich eine Frau bin,<br />
und dann diese Bekleidungsvorschriften! Vom Land<br />
habe ich allerdings, das muss ich sagen, nicht viel<br />
gesehen. Ich war hauptsächlich in Teheran auf dem
ekannten Fadjr-Festival. Dort habe ich sehr viele<br />
iranische Produktionen von unterschiedlichster<br />
Qualität gesehen – und eben dieses grandiose<br />
Stück von Mahin Sadri gefunden. Sie ist die Frau<br />
des bekannten iranischen Regisseurs Amir Reza<br />
Koohestani.<br />
("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.01.2016)<br />
2016-01-23 18:52:00 Von Barbara Petsch<br />
207 Lass mich machen, Mama!<br />
In "How to Raise an Adult"<br />
erklärt die frühere Stanford-<br />
Dekanin Julie Lythcott-<br />
Haims, wie Eltern ihren<br />
Nachwuchs zu Erwachsenen<br />
erziehen können.<br />
23.01.2016 | 17:44 | von Sabine Mezler-Andelberg<br />
( Die Presse )<br />
Dieses Buch könnte das ,Black Hawk Down‘ des<br />
Helicopter Parenting werden“, schrieb die<br />
Buchkritikerin der „New York Times“ über „How to<br />
Raise an Adult – Wie man einen Erwachsenen
großzieht“. Geschrieben hat es Julie Lythcott-Haims,<br />
weil sie in ihrem beruflichen Alltag über Jahre<br />
beobachtet hat, wie weit verbreitet überbehütende<br />
Eltern sind, die ihren bereits erwachsenen<br />
Nachwuchs immer noch wie Kinder behandeln. Zehn<br />
Jahre lang war die studierte Juristin Dekanin für die<br />
Studienanfänger in Stanford und hat dabei viel<br />
gesehen, was nur wenig mit dem selbstständigen<br />
und selbstbewussten Auftreten zu tun hatte, das<br />
man sich von jungen Menschen zu Studienbeginn<br />
an einer Eliteuniversität erwartet.<br />
Viele von ihnen wurden von ihren Eltern auf den<br />
Campus begleitet oder waren schon damit<br />
überfordert, jemanden zu finden, der ihnen beim<br />
Tragen von drei Umzugskartons half. Ein Problem,<br />
das die Frau Mama glücklicherweise mit einem<br />
Anruf aus der Heimat lösen konnte. Wenn sie denn<br />
überhaupt im Heimatort geblieben war. Denn die<br />
Zahl der Eltern, die zum Teil täglich am Studienort<br />
des Nachwuchses auftauchen und ihm die Wäsche<br />
machen, ist genauso gewachsen wie die jener, die<br />
auch in den studentischen Beratungsgesprächen<br />
bestenfalls nur dabeisitzen, schlimmstenfalls die<br />
gesamte Kommunikation für ihre „Kinder“<br />
übernehmen. Erlebnisse, die Lythcott-Haims zu der<br />
Frage „Warum hat sich der Erziehungsgedanke von
der Vorbereitung der Kinder auf das Leben zu einem<br />
Konzept des Beschützens der Kinder vor dem Leben<br />
gewandelt?“ bewegt haben. Mit ihrem Buch will sie<br />
zeigen, wie man diesen Irrweg wieder verlassen<br />
kann.<br />
Denn dass „Overparenting“ auch schaden kann,<br />
lässt sich mittlerweile wissenschaftlich belegen.<br />
Lythcott-Haims verweist etwa auf eine Studie der<br />
Universität Tennessee, die einen Zusammenhang<br />
zwischen Helikopter-Erziehung und dem Gebrauch<br />
von Medikamenten gegen Depressionen und<br />
Angstzustände aufzeigt; eine andere zitierte<br />
Untersuchung kommt zu dem Ergebnis, dass der<br />
Anteil von Depressionen unter Jugendlichen aus<br />
bürgerlichen Familien inzwischen jenem von<br />
inhaftierten Straftätern entspricht.<br />
Und diese Ergebnisse sind nicht das Resultat von<br />
Nachlässigkeit, ganz im Gegenteil: Die leise<br />
Sehnsucht nach den heute so verpönten Laissezfaire-Eltern<br />
der 1970er-Jahre, die ihre Kinder<br />
mittags allein zum Spielen vor die Tür schickten,<br />
kommt in dem Buch immer wieder zur Sprache.<br />
Diese weniger beschützte Kindheit würde heute –<br />
vor allem in den USA – bereits als Vernachlässigung<br />
Minderjähriger gelten. Da würden bereits die<br />
natürlichsten Handlungen (über)bewertet. So
erichtet Lythcott-Haims von Eltern, die darauf<br />
bestanden, ein anderes Kind wegen Mobbings des<br />
Kindergartens zu verweisen. Das Mobbing des<br />
Vierjährigen bestand darin, dass er einem anderen<br />
Vierjährigen in der Sandkiste mit einem<br />
Plastikschauferl auf den Kopf gehauen hatte. Ein<br />
Vorfall, den die beiden Kinder 20 Minuten später<br />
längst vergessen hatten, während er Eltern und<br />
Kindergartenleitung noch lang beschäftigte.<br />
Diese Selbstverständlichkeit, mit der Eltern ihren<br />
Kindern Konflikte aller Art aus dem Weg räumten,<br />
trage dazu bei, ein wirkliches Erwachsenwerden zu<br />
verhindern. Wer das vermeiden wolle, müsse – auch<br />
gegen die herrschende Meinung von Nachbarn,<br />
anderen Eltern, Lehrern – wieder einige Dinge<br />
wagen, die einst selbstverständlich waren. Dazu<br />
gehört, den Kindern unverplante Zeit zu geben, in<br />
der sich die Eltern nicht einmischen, also auch nicht<br />
mitspielen. Oder Kinder zu Fragen und eigenen<br />
Lösungen zu motivieren, statt ihnen die Welt zu<br />
erklären und jedes erdenkliche Hindernis auf dem<br />
Weg zum Erfolg auszuräumen.<br />
Denn auch und vor allem das Umgehen mit<br />
Niederlagen und Enttäuschungen sei in der<br />
vergangenen Generation oft zu kurz gekommen, so<br />
die Autorin. Auf der langen Liste von Dingen, die für
Lythcott-Haims zum Erwachsenwerden gehören,<br />
stehen so unschöne Erlebnisse wie nicht zu einer<br />
Geburtstagsfeier eingeladen zu werden, zu<br />
erfahren, dass das Ferienlager ausgebucht ist, eine<br />
schlechte Note zu bekommen, obwohl man gelernt<br />
hat, für etwas beschuldigt zu werden, das man nicht<br />
getan hat, oder der Letzte zu sein, der in ein Team<br />
gewählt wird.<br />
Der vielleicht wichtigste Rat, den Lythcott-Haims<br />
Eltern mitgibt, ist so simpel wie provokativ: „Get a<br />
life!“ Denn nur, wenn man den Kindern ein erfülltes<br />
Erwachsenendasein vorlebe, das nicht daraus<br />
bestehe, bei wirklich jedem Fußballspiel des<br />
Nachwuchses anfeuernd an der Seitenlinie zu<br />
stehen und neben den täglichen Fahrdiensten die<br />
Hausübungen der Kinder nicht nur zu überwachen,<br />
sondern mitunter auch noch zu schreiben, gäbe<br />
man ein Rollenmodell ab, dem Kinder nacheifern<br />
können. „Wenn Du Deinen Kindern zeigen willst,<br />
dass Sport wichtig ist, jogge“, rät die Autorin; wer<br />
klarmachen wolle, dass Spaß zu haben einen<br />
Stellenwert habe, solle sich besser selbst mit<br />
Freunden treffen, statt „Playdates“ für die Kinder zu<br />
organisieren. Oder ein Buch lesen, ins Theater<br />
gehen und dem Nachwuchs danach davon<br />
berichten. „Deine Kinder wollen, dass du ein eigenes
Leben hast“, ist Lythcott-Haims überzeugt, „aber so<br />
wie die Dinge im Moment laufen, werden sie 25,<br />
ohne einen Erwachsenen sein eigenes Leben leben<br />
zu sehen.“<br />
("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.01.2016)<br />
2016-01-23 17:44:00 Von Sabine Mezler-andelberg<br />
208<br />
Medikamente: Überwachung rettet<br />
Leben<br />
Auch nach der Zulassung<br />
werden neue Arzneimittel<br />
gezielt überwacht und<br />
bewertet: Häufig treten dann<br />
bis dahin unbekannte<br />
Nebenwirkungen auf. Ärzte wären verpflichtet, diese<br />
zu melden, Patienten sind dazu aufgerufen.<br />
23.01.2016 | 17:25 | von Claudia Richter<br />
( Die Presse )<br />
Medikamente können töten. Neben dem jüngsten<br />
tragischen Fall in Frankreich (ein Toter bei<br />
Medikamententests) gibt es in Europa jährlich<br />
Tausende von Todesfällen, die auf unerwünschte
Medikamentennebenwirkungen oder Interaktionen<br />
von Arzneimitteln untereinander zurückzuführen<br />
sind. Viel höher ist natürlich die Zahl jener<br />
Menschen, denen Medikamente geholfen, eine<br />
Operation erspart oder gar das Leben gerettet<br />
haben. Man denke nur an Chemotherapie,<br />
Antibiotika oder Insulin. Ganz zu schweigen von den<br />
Millionen Menschen, die durch Arzneimittel<br />
Schmerzlinderung erfahren.<br />
Freilich: Wirksame Medikamente haben auch ihre<br />
Nebenwirkungen, bekannte und unbekannte.<br />
Letztere tauchen vor allem bei Präparaten auf, die<br />
noch jung am Markt sind. Diese Medikamente<br />
wurden vielleicht an 10.000, 20.000 Probanden<br />
getestet, nach der Zulassung schlucken sie aber<br />
vielfach mehr Menschen. „Und da treten dann<br />
Nebenwirkungen auf, die man in den klinischen<br />
Studien gar nicht beobachten konnte“, sagt Christa<br />
Wirthumer-Hoche, Geschäftsfeldleiterin der<br />
Medizinmarktaufsicht bei der AGES (Österreichische<br />
Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit).<br />
Seit einigen Jahren werden daher Arzneimittel, die<br />
bereits auf dem Markt sind, hinsichtlich ihrer<br />
Nebenwirkungen genau überwacht und bewertet,<br />
man nennt das Pharmakovigilanz.<br />
Die Pharmakovigilanz ist indirekt eine Folge des
Contergan-Skandals – damals, in den 1960er-<br />
Jahren, gab es noch kein System, das Arzneimittel<br />
respektive deren Nebenwirkungen nach der<br />
Zulassung überwachte. Nach dem Contergan-<br />
Drama wurde der Ruf nach besserer Überwachung<br />
laut und die Pharmakovigilanz in etlichen Ländern<br />
etabliert. Bei der Zulassung eines Medikamentes<br />
können nämlich nie und nimmer alle Risken bekannt<br />
sein. Eine Nebenwirkung, die beispielsweise in der<br />
Häufigkeit von eins zu 10.000 auftritt, sprengt denn<br />
auch alle Möglichkeiten von Zulassungsstudien.<br />
Nicht nur, dass es nahezu aussichtslos wäre,<br />
genügend Patienten dafür zu finden, würden die<br />
Kosten für die Entwicklung eines Medikaments,<br />
schon jetzt häufig mehr als eine Milliarde Euro, in<br />
schier unfinanzierbare Höhen schnellen.<br />
„Bei Chloramphenicol beispielsweise brauchte man<br />
40 Jahre, bis man erkannt hat, dass dieses<br />
Breitbandantibiotikum die potenziell tödliche<br />
Krankheit aplastische Anämie auslösen kann“, sagt<br />
Michael Freissmuth, Vorstand des Instituts für<br />
Pharmakologie der Medizinischen Universität Wien.<br />
Das hat deswegen so lange gedauert, weil diese<br />
Nebenwirkung mit drei bis 17 von 100.000 Fällen<br />
äußerst selten ist. „Und auch, weil die<br />
Pharmakovigilanz bei der Einführung dieses
Antibiotikums noch in den Kinderschuhen steckte.“<br />
Diesen ist sie zwar heute entwachsen, dennoch lässt<br />
die Meldefreudigkeit von Nebenwirkungen in<br />
Österreich zu wünschen übrig.<br />
Ärzte, Apotheker und andere Angehörige der<br />
Gesundheitsberufe hätten zwar Meldungspflicht,<br />
kommen dieser aber nicht immer nach. „Und auch<br />
bei dem Register, in das alle entsprechenden<br />
Patientendaten eingebracht werden sollten, hapert<br />
es häufig am Unwillen der Ärzte“, bedauert<br />
Freissmuth. Dabei könnte durch konsequent<br />
betriebene Pharmakovigilanz schätzungsweise jeder<br />
zweite bis dritte arzneimittelinduzierte Todesfall und<br />
jede vierte Medikamentennebenwirkung verhindert<br />
werden.<br />
„Noch viel zu wenig bekannt ist, auch in<br />
Fachkreisen, dass seit einiger Zeit auch Patienten<br />
Nebenwirkungen entweder schriftlich mittels<br />
Meldeformblatt oder auf elektronischem Weg über<br />
Vigiweb melden können“, betont Wirthumer-Hoche.<br />
Entsprechende Meldungen können an das<br />
Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen<br />
(BASG) weitergeleitet werden.<br />
Alle Nebenwirkungen werden europaweit<br />
gesammelt, bewertet und evaluiert. Wirthumer-
Hoche: „Einmal im Monat trifft sich der Ausschuss<br />
für Risikobewertung und Pharmakovigilanz in<br />
London und beschließt, was zu machen ist.“ Vom<br />
Markt genommen wird ein Medikament nur in<br />
wenigen Fällen – wie etwa 2010 das Diabetes-Mittel<br />
Avandia (Rosiglitazon) auf Grund eines erhöhten<br />
Herzinfarktrisikos. Viel häufiger sind Änderungen in<br />
der Fach- und Gebrauchsinformation beispielsweise<br />
hinsichtlich des Alters der Patienten, der<br />
Therapiedauer oder Wirkstoffdosis.<br />
Viele erinnern sich vielleicht noch an die Sache mit<br />
den Anti-Übelkeitstropfen Paspertin. „Das<br />
Medikament, respektive sein Wirkstoff<br />
Metoclopramid, führte vor allem bei Kindern oder bei<br />
Überdosierung zu Nebenwirkungen wie<br />
Muskelkrämpfen oder kurzzeitigen neurologischen<br />
Reaktionen“, schildert Wirthumer-Hoche. Die<br />
Konsequenz vor rund eineinhalb Jahren: Tropfen in<br />
höherer Konzentration (ab mehr als einem<br />
Milligramm Wirkstoff pro Milliliter) wurden verboten,<br />
die Therapiedauer auf maximal fünf Tage reduziert.<br />
Auch für das Schmerzmittel Codein führte die<br />
Pharmakovigilanz vor Kurzem zu einer<br />
weitgreifenden Änderung: Hustensaft mit dem<br />
Inhaltsstoff Codein darf seit Oktober 2015 zur<br />
Behandlung für Kinder unter zwölf Jahren nicht mehr
herausgegeben werden, für Jugendliche von zwölf<br />
bis 18 Jahren wird Codein nicht empfohlen.<br />
In Österreich hatten wir diese Einschränkung schon<br />
länger, denn Codein wurde bei Kindern immer<br />
wieder überdosiert und führte so zu<br />
Atemstörungen“, sagt Wirthumer-Hoche. „Es wäre<br />
toll, wenn uns mehr Patienten von den<br />
Nebenwirkungen, die sie selbst oder Verwandte und<br />
Betreuungspersonen bemerken, berichten würden.“<br />
Denn, wie erwähnt: Pharmakovigilanz kann Leben<br />
retten.<br />
("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.01.2016)<br />
2016-01-23 17:25:00 Von Claudia Richter<br />
209<br />
Mark Wahlberg: "Man muss<br />
erwachsen werden"<br />
Vom Bad Boy zum braven<br />
Ehemann und Vater: Mark<br />
Wahlberg ist aktuell mit<br />
"Daddy's Home" im Kino zu<br />
sehen. Ein Interview über<br />
das Vatersein.<br />
23.01.2016 | 17:14 | von Patrick Heidmann
( Die Presse )<br />
Dass Mark Wahlberg aktuell die Hauptrolle in der<br />
Komödie „Daddy's Home“ (seit Freitag im Kino)<br />
spielt, in der zwei höchst unterschiedliche Väter –<br />
der eine leiblich, der andere ein Stiefpapa – um die<br />
Zuneigung der Kinder konkurrieren, passt eigentlich<br />
ganz gut. Denn der Amerikaner mag seine Karriere<br />
als straffälliger Highschool-Abbrecher,<br />
Unterhosenmodel und Möchtegern-Rapper<br />
begonnen haben. Inzwischen aber ist der 44-Jährige<br />
glücklich verheirateter Christ, Oscar-nominierter<br />
Schauspieler und vierfacher Vater aus Leidenschaft.<br />
Sie spielen nicht nur einen Vater in „Daddy's Home“,<br />
Sie haben selbst vier Kinder. Ist Vatersein die Rolle<br />
Ihres Lebens?<br />
Mark Wahlberg: Das würde ich sofort<br />
unterschreiben. Nichts erfüllt mich mit größerer<br />
Befriedigung als meine Kids. Aber es ist ohne Frage<br />
auch die größte Herausforderung meines Lebens.<br />
Ich versuche zumindest, alles richtig zu machen und<br />
meinen Kindern mitzugeben, was sie brauchen, um<br />
im Leben erfolgreich und positive, produktive<br />
Mitglieder der Gesellschaft zu sein.<br />
Waren Kinder immer Teil Ihrer Planung?
Ich weiß nicht, ob ich das so sagen würde. Bereit für<br />
Kinder war ich jedenfalls erst, als ich meine Frau<br />
Rhea traf. Da hatte ich zum ersten Mal das Gefühl,<br />
die richtige Person getroffen zu haben. Rhea hatte<br />
nie Zweifel daran, dass sie eine Familie haben<br />
wollte. Das hat sich auf mich übertragen.<br />
Ihre wilden Zeiten sind kein Geheimnis. Haben Sie<br />
damit bewusst abgeschlossen?<br />
Na ja, man muss ja einmal erwachsen werden,<br />
oder? Das ging eher Stück für Stück, auch mit<br />
meiner beruflichen Entwicklung. Der endgültige<br />
Wendepunkt kam, als ich wusste, dass ich Vater<br />
werde. Da war ich schon Anfang 30. Ich habe mir in<br />
dem Moment bewusst vorgenommen, dass ich<br />
fortan ein vernünftiger Erwachsener bin.<br />
Dann hielten Sie Ihr Kind in den Armen . . .<br />
Ich war überwältigt von der Liebe und von der<br />
Freude, die ich fühlte. Aber in diese Gefühle mischte<br />
sich auch bald Angst. Eine Grundangst, die ich im<br />
Bezug auf meine Kinder immer noch habe. Machen<br />
wir uns nichts vor, als Vater kann man nur bis zu<br />
einem Gewissen Grad dafür sorgen, dass sie nicht<br />
mit Drogen oder Gewalt in Berührung kommen.<br />
Was wollen Sie Ihren Kindern mitgeben?
Für mich ist es das Wichtigste, dass meine Frau und<br />
ich ihnen eine stabile Familie garantieren. Ich<br />
möchte ihnen zeigen, dass Vater und Mutter<br />
dauerhaft zusammenbleiben können. Es würde mich<br />
freuen, wenn sie das als Normalität empfinden.<br />
Da hört man den gläubigen Christen heraus. Ist so<br />
ein Familienbild nicht veraltet?<br />
Veraltet finde ich zu negativ. Natürlich sieht Familie<br />
heute oft anders aus. Natürlich haben meine Kinder<br />
Schulkameraden mit alleinerziehenden Elternteilen,<br />
und ich will, dass sie das als normal sehen.<br />
Genauso, wie gleichgeschlechtliche Ehen für sie<br />
normal sein sollen. Wichtiger als ein bestimmtes<br />
Familienbild sind Liebe und Respekt.<br />
Wissen Ihre Kinder, dass Sie ein Star sind?<br />
Gute Frage. Sie wissen auf jeden Fall, dass es diese<br />
öffentliche Seite von mir gibt. Aber sobald ich nach<br />
Hause komme, bin ich einfach Papa. Ich bringe<br />
meinen Beruf bewusst nicht mit nach Hause. Dort ist<br />
nur Platz für meine Familie und meinen Glauben.<br />
Hat noch keines der Kinder Interesse bekundet, in<br />
Ihre Fußstapfen zu treten?
Ab und zu kommen schon einmal ein paar Fragen,<br />
wie das so läuft. Aber sie sollen selbst herausfinden,<br />
was sie können und wollen. Das Einzige, bei dem ich<br />
wirklich streng bin, ist ihre Ausbildung. Bevor sie also<br />
nicht die Schule abgeschlossen haben, würde ich<br />
keine Abstecher ins Showgeschäft erlauben.<br />
Moment, haben Sie Ihren Kindern nicht erlaubt, in<br />
„Transformers“ mitzuspielen?<br />
Mitspielen ist übertrieben. Tatsächlich standen sie<br />
kurz als Statisten vor der Kamera. Es war der erste<br />
meiner Filme, für den sie sich begeistert haben.<br />
Sie lassen also auch mal Fünfe gerade sein?<br />
Insgesamt bin ich doch konsequent und streng,<br />
würde ich sagen. Ich finde klare Regeln sehr wichtig.<br />
Zum Beispiel dürfen meine Kinder nur am<br />
Wochenende einen Film gucken. Oder sie dürfen<br />
nicht fluchen. Aber wenn sie es einmal tun, versuche<br />
ich, die Kirche im Dorf zu lassen. Schließlich habe<br />
ich mich in ihrem Alter viel heftiger<br />
danebenbenommen.<br />
("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.01.2016)<br />
2016-01-23 17:14:00 Von Patrick Heidmann
210<br />
VW-Rückruf ist gestartet: Was<br />
Betroffene jetzt wissen müssen<br />
Flensburg/Wolfsburg (dpa/tmn) - Es ist<br />
durchaus symbolträchtig: Mit dem wuchtigen Pick-up<br />
Amarok nimmt VW den Mammutrückruf im Zuge des<br />
Abgas-Skandals jetzt in Angriff. Das<br />
Kraftfahrtbundesamt (KBA) hat am Mittwoch die<br />
Freigabe für die Maßnahme gegeben.<br />
VW hat nach dpa-Informationen bereits die ersten<br />
Halter mit dem betroffenen 2,0-Liter-Dieselmotor in<br />
die Werkstätten gerufen. Allein in Deutschland muss<br />
VW rund 2,4 Millionen Diesel-Fahrzeuge<br />
nachbessern. Bei vielen Motoren des Typs EA 189<br />
hatte VW eine illegale Software eingebaut, um die<br />
Abgaswerte bei Prüfstandtests zu manipulieren.<br />
Nach dem Bekanntwerden verpflichtete das KBA<br />
Volkswagen, diese Software auszutauschen.<br />
Wichtige Fragen und Antworten:<br />
Müssen die betroffenen Autobesitzer selbst aktiv<br />
werden?<br />
Nein, VW wird die Halter von sich aus mit Briefen<br />
informieren. Die Adressen liefert das<br />
Kraftfahrtbundesamt (KBA). Post bekommen auch
die<br />
Audi-,<br />
Seat- und<br />
Skoda-Besitzer. Wer noch nicht sicher weiß, ob sein<br />
Auto betroffen ist, kann auf speziellen Internetseiten<br />
jeder Marke nachschauen. Dazu ist nur die<br />
Fahrgestellnummer einzugeben.<br />
Welche Modelle ruft der Konzern zuerst in die<br />
Werkstatt?<br />
Den Anfang machen im ersten Quartal konzernweit<br />
die Motoren mit zwei Litern Hubraum. VW startet mit<br />
dem Amarok 2.0 TDI und Euro-5-Abgasnorm. Ab<br />
Ende des zweiten Quartals sollen die betroffenen<br />
1,2-Liter-Motoren folgen. Der Passat folgt mit<br />
einigem Abstand dem Amarok. Frühestens im<br />
Februar dürften die Halter Infos von VW bekommen.<br />
Ab dem dritten Quartal will der Konzern die 1,6-Liter-<br />
Motoren abarbeiten.<br />
VW plant, die Halter in mehreren Wellen<br />
anzuschreiben und die diversen Modelle und<br />
Varianten in Blöcken abzuarbeiten. Das geschieht<br />
nach technischen Gesichtspunkten und in<br />
Abstimmung mit dem KBA, erklärt VW-Sprecher
Nicolai Laude. Dabei sind unter anderem die<br />
Motorleistungsstufe oder Getriebevariante wichtige<br />
Faktoren. Die Wellen und Blöcke sind nicht<br />
einheitlich nach Marken oder Modellfamilien<br />
geordnet. "Dies bedeutet gleichzeitig, dass<br />
möglicherweise nicht alle Kunden zum Beispiel mit<br />
betroffenen Golf-Modellen im gleichen Zeitfenster<br />
und in einer Welle angeschrieben werden", erklärt<br />
Laude.<br />
Audi beginnt die Aktion ab Anfang März mit einer<br />
Motorenvariante vom 2.0 TDI im A4. "Danach geht<br />
es mit anderen Zweilitervarianten in ziemlich bunter<br />
Reihenfolge weiter", sagt Audi-Sprecher Udo<br />
Rügheimer. Die 1,6-Liter-Motoren folgen<br />
voraussichtlich ab September.<br />
Wie lange dauern die Arbeiten?<br />
Die Arbeitszeit soll generell für die Zweilitermotoren<br />
rund eine halbe Stunde betragen, besagt ein VW-<br />
Papier. Im aktuellen Schreiben an die Amarok-<br />
Kunden kalkuliert VW "je nach Arbeitsumfang<br />
zwischen 30 Minuten und 1 Stunde". Wie auch bei<br />
den 1,2-Liter-Maschinen reicht hier eine Software-<br />
Änderung. Bei den Motoren mit 1,6 Litern muss<br />
neben der Software auch noch ein Bauteil montiert<br />
werden. Das soll in weniger als einer Stunde erledigt
sein. Die Umrüstung erfolgt kostenlos. VW will bei<br />
Bedarf betroffenen Kunden eine angemessene und<br />
kostenfreie Ersatzmobilität bieten.<br />
Wie lange wird die Rückrufaktion insgesamt dauern?<br />
"Das kann man bei einem Rückruf dieser<br />
Größenordnung nicht verlässlich vorhersagen", sagt<br />
KBA-Sprecher Stephan Immen. Denn allein in<br />
Deutschland sind rund 2,4 Millionen Fahrzeuge<br />
betroffen. Insgesamt gibt es nach Konzernangaben<br />
bundesweit 2173 autorisierte Volkswagen-Partner.<br />
Damit ergeben sich mit den 2,4 Millionen<br />
zurückgerufenen Dieseln rechnerisch 1100<br />
Fahrzeuge pro Werkstatt. VW geht davon aus, dass<br />
sich die Umsetzung der technischen Maßnahmen<br />
über das gesamte Kalenderjahr 2016 erstrecken<br />
wird.<br />
Kann ein betroffener Halter die Werkstatt frei<br />
wählen?<br />
Nur Vertragswerkstätten sind für die<br />
Nachbesserungen nach Vorgabe des Herstellers<br />
autorisiert. Laut VW können sich Betroffene diese<br />
aber frei wählen.<br />
Müssen sich Besitzer betroffener Fahrzeuge am<br />
Rückruf beteiligen?
Ja - schon aus eigenem Interesse. "Der Hersteller ist<br />
verpflichtet, die Abgasmanipulation zu beseitigen",<br />
sagt KBA-Sprecher Immen. Deshalb sollten auch die<br />
betroffenen Besitzer mitwirken. "Die Maßnahme ist<br />
darauf ausgerichtet, die Fahrzeuge in den<br />
ordnungsgemäßen Zustand zu versetzen. " Konnten<br />
die geforderten Änderungen nicht durchgeführt<br />
werden, weil der Halter sich zum Beispiel geweigert<br />
hat, seinen Wagen in die Werkstatt zu bringen,<br />
erlischt im Zweifel die Betriebserlaubnis für das<br />
Fahrzeug. Das Auto darf dann nicht mehr im<br />
Straßenverkehr bewegt werden. VW wirbt für einen<br />
zeitnahen Werkstattbesuch. Es gebe aber keine<br />
Zeitvorgabe, man könne auch bis zum<br />
Sommerreifenwechsel warten, sagt ein Sprecher.<br />
Der Rückruf sei auch nicht sicherheitsrelevant und<br />
berge kein technisches Risiko.<br />
Wie erkennen künftige Käufer von Gebrauchtwagen<br />
die Nachbesserung?<br />
Im Bereich der Reserveradmulde im Kofferraum wird<br />
ein Aufkleber laut VW auf die Nachbesserung<br />
hinweisen. Zudem fließen die Änderungen in die<br />
elektronische Fahrzeughistorie ein, die VW-<br />
Werkstätten auslesen können. Auch im Serviceplan<br />
des Autos wird dies eingetragen.<br />
2016-01-22 00:00:00 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany
211<br />
Grippeschutz-Impfung kann sich jetzt<br />
noch lohnen<br />
München (dpa/tmn) - Winterzeit ist<br />
Grippe-Zeit. Eine Impfung kann davor schützen.<br />
Doch ist die jetzt noch sinnvoll? "Ja, sie lohnt sich<br />
noch immer", sagt Prof. Thomas Löscher von der<br />
Abteilung für Infektions- und Tropenmedizin an der<br />
LMU München.<br />
Denn mitunter komme die Grippewelle erst Ende<br />
Februar oder Anfang März. Chronisch Kranke,<br />
Alten- und Pflegeheimbewohner sowie andere<br />
Personen, für die eine Grippe unter Umständen<br />
tödlich enden kann, sollten sich auch jetzt noch<br />
impfen lassen, wenn das bisher versäumt wurde.<br />
Erst im März sei die Grippeschutz-Impfung nicht<br />
mehr sinnvoll, sagt Löscher, der auch Mitglied im<br />
Berufsverband Deutscher Internisten (BDI) iost. Vor<br />
jedem Winter wird der Impfstoff an aktuelle Viren,<br />
die im Umlauf sind, angepasst. "Idealerweise wird<br />
man im Oktober oder November geimpft", sagt der<br />
Experte. Das empfiehlt auch die<br />
Ständige Impfkommission (STIKO) des Robert-
Koch-Instituts. Bis sich nach der Impfung Antikörper<br />
gebildet haben, dauert es circa 10 bis 14 Tage.<br />
2016-01-21 00:00:00 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany<br />
212<br />
Was hat mein Smartphone mit dem<br />
Bürgerkrieg im Kongo zu tun?<br />
Wir kaufen immer häufiger<br />
Fair Trade, egal ob<br />
Schokolade, Bananen oder<br />
Kleidung. Doch wie viel<br />
wissen wir über das<br />
Konsumgut, das wir täglich,<br />
viele von uns stündlich verwenden? Wie fair ist<br />
unser Handy?<br />
19.01.2016 | 06:01 | Katrin Pointner<br />
( DiePresse.com )<br />
Wir essen vegan, kaufen „faire“ Schokolade und<br />
machen uns Gedanken über Ökostrom. Beim<br />
Verzehr unseres glutenfreien Bio-Vollkorntoasts<br />
tippen und wischen wir eifrig über das Display<br />
unseres Smartphones. Und unterstützen dabei<br />
unbemerkt einen Krieg, der monatlich 45.000<br />
Menschen das Leben kostet. Obwohl ethische
Normen und soziale Verantwortung viele unserer<br />
Lebensbereiche immer mehr durchdringen, gibt es<br />
ein Tabuthema, das selten bis nie diskutiert wird:<br />
Wie fair ist die Herstellung unserer Handys?<br />
In der Menschenrechtsstudie "DR Kongo: Der Krieg,<br />
die Frauen und unsere Handys" aus dem<br />
vergangenen Jahr ziehen Experten Bilanz über die<br />
dramatische Situation, die nicht zuletzt von den<br />
großen Mobiltelefon-Herstellern mitverschuldet<br />
wurde - und wird. Auch die<br />
Menschenrechtsorganisation<br />
"Amnesty<br />
International" veröffentlicht heute, Dienstag, eine<br />
Studie die beschreibt, wie große Handykonzerne<br />
Kinderarbeit bewusst für die Herstellung ihrer<br />
Produkte in Kauf nehmen.<br />
Dem "Human Development Index" der Vereinten<br />
Nationen zufolge, zählt die Demokratische Republik<br />
Kongo zu den ärmsten Staaten der Welt. Das<br />
Paradox: Grund dafür sind vor allem die in großen<br />
Mengen vorhandenen Bodenschätze. Die wertvollen<br />
Rohstoffe befeuerten Konflikte, die oft seit der<br />
Kolonialzeit bestehen, und zwangen bisher Millionen<br />
Menschen zur Flucht vor gierigen Kriegstreibern.<br />
Ein modernes Mobiltelefon besteht aus bis zu 60<br />
verschiedenen Stoffen. Mindestens 30 davon sind
Metalle. Die Demokratische Republik Kongo ist einer<br />
der größten Rohstofflieferanten weltweit. Tantal,<br />
Kobalt, Wolfram, Zinn und Gold sind einige der<br />
Rohstoffe, die für die Herstellung eines Handys<br />
benötigt werden. Sie alle werden vorwiegend in dem<br />
westafrikanischen Staat gefördert. Doch seit Jahren<br />
tobt ein blutiger Bürgerkrieg in dem<br />
bevölkerungsreichen Land. 40 bis 50<br />
unterschiedliche bewaffnete Gruppen kontrollieren<br />
einen Großteil der 900 Minen und finanzieren sich<br />
mit dem Verkauf der begehrten Handy-Rohstoffe<br />
ihren mörderischen Lebensstil.<br />
Menschen aus den umliegenden Dörfern, darunter<br />
meist auch Kinder, werden von den Rebellen<br />
gezwungen, mit bloßen Händen oder einfachen<br />
Schaufeln, die Stoffe aus dem Boden zu befördern.<br />
Über mehrere Zwischenhändler gelangen die<br />
Metalle dann nach Asien, wo sie weiterverarbeitet<br />
und nach Europa verschifft werden. Das Absurde: Je<br />
weiter sich die Rohstoffe von ihrem ursprünglichen<br />
Ort der Entstehung, dem Kongo entfernen, desto<br />
höher wird der Profit. Am Ende kostet ein neues<br />
Smartphone in den Läden Westeuropas bis zu 700<br />
Euro. Ein Arbeiter im Kongo bekommt allerdings<br />
lediglich ein paar Cent für seinen Beitrag in der<br />
Wertschöpfungskette.
Die Debatten über die Handyproduktion in der DR<br />
Kongo beschränken sich oft auf die Stoffe Tantal<br />
und in diesem Zusammenhang Coltan. Doch es gibt<br />
einen Rohstoff der ebenfalls im Kongo abgebaut<br />
wird und seit neuerem eine wesentliche<br />
Einnahmequelle für Rebellengruppen darstellt: Gold.<br />
In welchen Mengen der wertvolle Rohstoff abgebaut<br />
wird, ist nicht genau bekannt, da er zumeist illegal<br />
befördert und außer Landes geschafft wird. 98<br />
Prozent des gewonnen Goldes wird den Vereinten<br />
Nationen zufolge ins Ausland geschmuggelt.<br />
Kongolesische Offiziere haben sich aufgrund<br />
strengerer internationaler Restriktionen in Bezug auf<br />
Konfliktrohstoffe im vergangenen Jahr stärker auf<br />
den Goldhandel fokussiert. Unsere Mobiltelefone<br />
enthalten mehr Gold als Tantal.<br />
Apple, Samsung und Sony werden von Amnesty<br />
International in ihrem aktuellen Bericht über Kobalt-<br />
Abbau in der DR Kongo kritisiert. Kobalt wird für die<br />
Akkus in unseren Handys benötigt. Die<br />
Unternehmen kümmert es Amnesty zufolge nicht, ob<br />
in ihren Minen Kinder beschäftigt seien. Manche von<br />
ihnen sind gerade erst sieben Jahre alt.<br />
"Die Edel-Shops und innovativen<br />
Marketingkampagnen der Technologiekonzerne<br />
stehen im krassen Widerspruch zu dem Bild von
Steine schleppenden Kindern und Minenarbeitern,<br />
die sich durch enge handgegrabene Schächte<br />
winden und dabei ihre Lungen ruinieren", sagt Mark<br />
Dummett, Forscher für Wirtschaft und<br />
Menschenrechte bei Amnesty International.<br />
Die Hälfte des weltweit gewonnenen Kobalts wird in<br />
der Demokratischen Republik Kongo gewonnen.<br />
Händler kaufen in Minen, in denen unmenschliche<br />
Arbeitsbedingungen vorherrschen. Abnehmer des<br />
begehrten Rohstoffes ist das Unternehmen Congo<br />
Dongfang Mining (CDM), eine Tochtergesellschaft<br />
des chinesischen Rohstoff-Riesen Zhejiang Huayou<br />
Cobalt Ltd. Danach wird der Handyrohstoff nach<br />
China und Südkorea weiterverkauft. Am Ende der<br />
Kette stehen Konzerne wie Apple, Sony und<br />
Microsoft. Auf Anfrage von Amnesty International<br />
waren viele Hersteller nicht in der Lage zu sagen, ob<br />
sie Kobalt aus der Demokratischen Republik<br />
bezogen.<br />
2016-01-19 06:01:00 Katrin Pointner<br />
213<br />
Deutscher Hörbuchpreis für Lars<br />
Eidinger<br />
Köln (dpa) - Der Deutsche Hörbuchpreis für den
esten Interpreten geht in<br />
diesem Jahr an Lars<br />
Eidinger, erfolgreicher<br />
Bühnenschauspieler und<br />
dem Fernsehpublikum<br />
bekannt als Mörder aus dem<br />
Kieler "Tatort" "Borowski und<br />
der stille Gast".<br />
Das teilte am Donnerstag der WDR mit, einer der<br />
wichtigsten Unterstützer des Preises. Eidinger (40)<br />
gelinge es meisterhaft, in "Der Planet Trillaphon im<br />
Verhältnis zur Üblen Sache" von David Foster<br />
Wallace die "emotionale Achterbahnfahrt" des<br />
depressiven Erzählers erlebbar zu machen, urteilte<br />
die Jury. Wallace war selbst schwer depressiv.<br />
2016-01-19 00:00:00 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany<br />
214<br />
Rekordjahr beschert Kitzbühel Preise<br />
wie am Graben<br />
Winterluxus. In der<br />
Gamsstadt werden mehr als<br />
15.000 Euro bezahlt – pro<br />
Quadratmeter.
15.01.2016 | 16:37 |<br />
( Die Presse )<br />
Das vergangene Jahr dürfte aus Immobiliensicht in<br />
Kitzbühel nur schwer zu toppen sein. „Ich bin jetzt<br />
seit 40 Jahren im Geschäft, aber so eine rasante<br />
Entwicklung habe ich noch nicht gesehen“, zeigt sich<br />
Manfred Hagsteiner, Geschäftsführer eines der<br />
ältesten Maklerunternehmen in Kitzbühel, von den<br />
Ereignissen des Vorjahrs beeindruckt. Waren bis vor<br />
zwei Jahren Preissteigerungen von zehn Prozent<br />
pro Jahr ein guter Schnitt, so habe 2015 eine fast<br />
doppelt so hohe Zuwachsrate beschert, so der<br />
Makler. Und auch einige Rekordverkäufe: So<br />
wechselte ein 8000 Quadratmeter großes<br />
Grundstück um stolze 23 Millionen Euro den<br />
Besitzer, und auch einige hochwertige Immobilien,<br />
die schon etwas länger auf dem Markt waren,<br />
fanden 2015 neue Besitzer.<br />
„Man spürt hier einfach, dass ganz, ganz teure<br />
Dinge immer einen Käufer finden“, meint Marlies<br />
Muhr, Inhaberin des gleichnamigen<br />
Immobilienunternehmens. „Das tun sie auf der<br />
ganzen Welt.“<br />
In Kitzbühel waren es im Vorjahr im Speziellen zwei
Objekte um 15 Millionen und ein Anwesen um 24<br />
Millionen. Was natürlich die Umsätze in die Höhe<br />
getrieben hat, wie Christian Krassnigg, dessen<br />
Familienunternehmen ebenfalls schon seit den<br />
1970er-Jahren in der Gamsstadt Immobilien<br />
vermittelt, erklärt. „Ich weiß nicht, ob die Stückzahl<br />
der Transaktionen in die Höhe gegangen ist“, blickt<br />
er nüchtern auf das Rekordjahr. „Aber dadurch,<br />
dass einige der teuersten Privatimmobilien verkauft<br />
worden sind, ist der Durchschnittspreis natürlich<br />
gestiegen.“<br />
Mittlerweile herrsche hier unter den Maklern eine<br />
„Goldgräberstimmung wie vor 15 oder 20 Jahren auf<br />
Mallorca“, so Krassnigg. Nicht nur kämen<br />
kontinuierlich neue Anbieter hinzu, auch durch<br />
Abspaltungen einstiger Partner vermehrt sich die<br />
Anzahl der Vermittlungsunternehmen beständig.<br />
Denn die Aussichten auf ein gutes Geschäft sind<br />
mehr als rosig, die Preisunterschiede zwischen der<br />
Gamsstadt und dem ersten Wiener Gemeindebezirk<br />
vernachlässigbar, 14.000 bis 16.000 Euro werden<br />
hier aktuell für den Wohnquadratmeter bezahlt.<br />
„Verlangt werden teilweise auch schon 18.000“, so<br />
Hagsteiner, „aber das ist bisher noch nie bezahlt<br />
worden.“ Auch die Grundstückspreise sind für<br />
Normalverdiener nicht mehr leistbar: Bis zu 4000
Euro müssen für einen Baugrund investiert werden,<br />
was immer mehr einst Ortsansässige in die nähere<br />
Umgebung ausweichen lässt. Obwohl die hohen<br />
Grundstückspreise nicht nur Leid über die Kitzbühler<br />
bringen, wie Hagsteiner betont: „Ich habe selten so<br />
viele neue Millionäre gesehen“, sagt der Makler.<br />
Wer heute einen Grund erbe, den verkaufe und in<br />
die Umgebung abwandere, könne durchaus davon<br />
profitieren.<br />
Ziel der Abwanderer ist besonders häufig St.<br />
Johann, sind sich die Makler einig. Das aber auch<br />
für manchen Käufer von Freizeitwohnsitzen schon<br />
wieder attraktiv geworden ist, wie Muhr bemerkt:<br />
„Vor allem für Wiener, denn die fahren ja praktisch<br />
durch und sparen sich vor allem in der Hochsaison<br />
den Weg quer durch die Stadt.“ „Außerdem gibt es<br />
dort eine gute Infrastruktur wie beispielsweise ein<br />
Gymnasium und das Krankenhaus“, ergänzt<br />
Krassnigg, „eben die Einrichtungen, die inzwischen<br />
aus Kitzbühel weg sind.“<br />
Eine Entwicklung, der die Stadt eigentlich traditionell<br />
entgegenwirken will. Was sie zum einen mit<br />
besonderen Programmen für Einheimische tut, die<br />
beispielsweise unter Auflagen Gründe um rund zehn<br />
Prozent des aktuellen Marktwertes kaufen können,<br />
zum anderen bekanntlich durch die strengen
Regelungen in Sachen Freizeitwohnsitze. Aber wo<br />
ein Wille und auch die entsprechenden Mittel sind,<br />
lassen sich auch immer Wege finden, um Regeln zu<br />
umgehen. Ganz legal, versteht sich.<br />
„Allein die EU hat schon fünf Möglichkeiten eröffnet,<br />
die von Pensionistenregelungen bis hin zur<br />
Gründung einer Firma reichen“, weiß Hagsteiner.<br />
„Und jüngst hat ja auch Uschi Glas den Prozess um<br />
den sogenannten ,Arbeitswohnsitz‘ gewonnen, den<br />
sie beispielsweise zum Lernen von Rollen in<br />
Kitzbühel unterhalten kann.“ Gar nicht so wenige<br />
Ausländer sind darüber hinaus aber wirklich nicht<br />
abgeneigt, ihren Hauptwohnsitz in der Gamsstadt zu<br />
etablieren – ein Modell, das vor allem für Deutsche<br />
auch aus steuerlichen Gründen nach wie vor<br />
attraktiv ist. (SMA)<br />
2016-01-15 16:37:00 diepresse.com<br />
215<br />
Furcht vor Datenmissbrauch in<br />
Deutschland weit verbreitet<br />
Nürnberg (dpa) - Rund 70 Prozent der Menschen in<br />
Deutschland fürchten sich vor den Folgen eines<br />
Datendiebstahls.
Die Sorgen richten sich<br />
dabei vor allem auf einen<br />
möglichen finanziellen<br />
Schaden (65 Prozent der<br />
Befragten), den Missbrauch<br />
der eigenen Identität durch<br />
Dritte (53 Prozent) und einen<br />
Eingriff in die Privatsphäre (48 Prozent).<br />
Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Studie<br />
des GfK Vereins. Verglichen mit der Situation zwei<br />
Jahre zuvor habe sich demnach an den Bedenken<br />
kaum etwas geändert. Tatsächlich von<br />
Datenmissbrauch betroffen waren den Angaben<br />
zufolge diesmal 9 Prozent, im Vergleichszeitraum<br />
2013 waren es noch 7 Prozent.<br />
Mehrheitlich sind die Menschen der Überzeugung,<br />
dass die Bundesregierung zu wenig für den Schutz<br />
der Daten der Bürger tut. Lediglich 32 Prozent der<br />
Befragten glauben, dass die Maßnahmen<br />
ausreichen. Im Vergleich zu 2013 ist das allerdings<br />
ein kleiner Anstieg, damals waren davon noch 28<br />
Prozent der Befragten überzeugt.<br />
In Frankfurt kamen am Donnerstag die<br />
Datenschutzbeauftragten von Bund und Ländern in<br />
Frankfurt am Main zum 10. Europäischen
Datenschutztag zusammen. Der 2006 vom<br />
Europarat initiierte Tag soll das Bewusstsein für den<br />
sensiblen Umgang mit persönlichen Informationen<br />
stärken. In diesem Jahr steht das europäische<br />
Datenschutzrecht im Fokus. Künftig soll europaweit<br />
einheitliches Datenschutzrecht gelten.<br />
2016-01-14 00:00:00 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany<br />
216 Texas richtet Mörder hin<br />
Austin (dpa) - Im Texas ist ein<br />
verurteilter Mörder hingerichtet worden. Es war<br />
bereits die zweite Hinrichtung in dem US-<br />
Bundesstaat und die vierte landesweit in diesem<br />
Jahr. Der 35-Jährige wurde im Gefängnis Huntsville<br />
mit einer Giftspritze hingerichtet, wie die "Texas<br />
Tribune" unter Berufung auf die Justizbehörde<br />
berichtete. Der Mann hatte 2007 einen<br />
Jagdaufseher erschossen, der ihn wegen<br />
mutmaßlicher Wilderei verfolgt hatte. Der Oberste<br />
Gerichtshof in Washington hatte eine Begutachtung<br />
des Falls abgelehnt.<br />
2015-12-16 00:00:00 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany
217<br />
Fahimi gibt Amt als SPD-<br />
Generalsekretärin auf<br />
In der SPD ist eine wichtige<br />
Personalentscheidung<br />
gefallen. Generalsekretärin<br />
Yasmin Fahimi wird ihren<br />
Posten nach zwei Jahren im<br />
Amt aufgeben und Anfang<br />
2016 als Staatssekretärin zu<br />
Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD)<br />
wechseln, wie SPD-Chef Sigmar Gabriel am<br />
Samstag in Berlin nach einer Präsidiumssitzung<br />
mitteilte.<br />
Beim Bundesparteitag werde er für das Amt erneut<br />
eine Frau vorschlagen. Die SPD verliere eine<br />
"engagierte Generalsekretärin".<br />
Gabriel erhält damit die Möglichkeit, die<br />
Schlüsselposition in der Parteizentrale mit Blick auf<br />
den Bundestagswahlkampf 2017 neu zu besetzen.<br />
Zwischen ihm und Fahimi war es immer wieder zu<br />
Reibereien gekommen.<br />
Die frühere Abteilungsleiterin der<br />
Industriegewerkschaft Bergbau-Chemie-Energie
hatte vor drei Wochen noch angekündigt, sie werde<br />
auf dem Parteitag im Dezember für eine zweite<br />
Amtszeit kandidieren. Gabriel, dem das<br />
Vorschlagsrecht zusteht, legte sich in der Frage<br />
aber nicht fest. Stattdessen kündigte er an, dass er<br />
2017 als Kanzlerkandidat antreten wolle. Oberste<br />
Wahlkampfmanagerin ist laut Parteisatzung die<br />
Generalsekretärin.<br />
Fahimi gilt als Kennerin des Arbeitsmarkts. Die 47-<br />
Jährige, die Nahles im Amt als Generalsekretärin<br />
nach der Bundestagswahl 2013 ablöste, folgt auf<br />
Staatssekretär Jörg Asmussen (SPD).<br />
Am Donnerstag hatte die Bundesregierung dem<br />
Wechsel von Asmussen zur staatlichen Förderbank<br />
KfW zugestimmt. Nahles sprach von einer<br />
"hervorragenden Zusammenarbeit" mit Asmussen,<br />
der seine Karriere in den 90er-Jahren im<br />
Bundesfinanzministerium gestartet hatte. Asmussen<br />
sei der "richtige Kandidat" für die neue Aufgabe.<br />
Aus Regierungskreisen hieß es, der mit allen<br />
Beteiligten in der Bundesregierung abgestimmte<br />
Wechsel sei Teil eines größeren Personalpakets bei<br />
der KfW. Deren Verwaltungsrat, der Mitte Dezember<br />
tagt, muss noch zustimmen. Vorsitzender des<br />
Verwaltungsrats ist Bundesfinanzminister Wolfgang
Schäuble (CDU), dessen Staatssekretär Asmussen<br />
nach der Wahl 2009 war.<br />
Der 48-jährige Finanzexperte gab nach der<br />
Bundestagswahl 2013 seinen Posten als Direktor bei<br />
der Europäischen Zentralbank (EZB) nach nur zwei<br />
Jahren auf und wurde Staatssekretär bei Nahles.<br />
Den Abschied von der EZB in Frankfurt am Main<br />
begründete Asmussen damit, dass er mehr Zeit mit<br />
seiner Familie in Berlin verbringen wolle. Hauptsitz<br />
der KfW ist Frankfurt.<br />
2015-10-31 13:26:37 www.welt.de<br />
218<br />
Präsident des Bundesamtes für<br />
Flüchtlinge tritt zurück<br />
Der Präsident des<br />
Bundesamtes für Migration<br />
und Flüchtlinge (BAMF),<br />
Manfred Schmidt, tritt<br />
zurück. Das teilte das<br />
Bundesinnenministerium am<br />
Donnerstag in Berlin mit.<br />
Bundesinnenminister Thomas de Maizière sei der<br />
Bitte von Schmidt nach dem Rücktritt
nachgekommen. In der Mitteilung des<br />
Innenministeriums heißt es, Schmidt habe "aus<br />
persönlichen Gründen" um seinen Rücktritt gebeten.<br />
Schmidt war seit Dezember 2010 Präsident des<br />
Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge. Der<br />
Bundesinnenminister sagte, er bedauere, mit ihm<br />
einen Behördenleiter zu verlieren, der<br />
hervorragende Arbeit geleistet habe.<br />
Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge steht<br />
in derzeitigen Debatte besonders unter Druck. Es ist<br />
zuständig für die Asylverfahren, die der Politik zu<br />
lange dauern.<br />
Schmidts Behörde war zuletzt immer stärker in die<br />
Kritik geraten , weil es nicht gelungen war, die<br />
Kapazitäten des Amtes zügig auszuweiten. Derzeit<br />
stauen sich dort mehr als 250.000 Asylanträge .<br />
Konkrete öffentliche Kritik an der Person Schmidts<br />
hat es aber nicht gegeben. Schmidt hat unter<br />
anderem erreicht, dass das Bundesamt einen<br />
gewaltigen Stellenzuwachs bekommt. Damit ist die<br />
Hoffnung verbunden, die Asylverfahren zu<br />
beschleunigen. Über einen Nachfolger war zunächst<br />
nichts bekannt.<br />
2015-09-17 10:47:19 De Maizière bedauert Rücktritt von<br />
Manfred Schmidt
219<br />
Journalisten bei AfD-Demo in<br />
Magdeburg angegriffen<br />
Magdeburg (dpa) - Bei einer<br />
AfD-Demonstration in<br />
Magdeburg sind Journalisten<br />
angegriffen worden. Das<br />
Kamerateam wurde aus der<br />
Menge heraus mit<br />
Pfefferspray attackiert, sagte<br />
ein Polizeisprecher am Mittwochabend.<br />
Die Journalisten wurden medizinisch versorgt. Der<br />
mutmaßliche Täter wurde vorläufig festgenommen,<br />
kam aber bereits am Mittwochabend wieder frei. Ob<br />
der 19-Jährige Mitglied der AfD ist, blieb zunächst<br />
unklar. Der für politische Delikte zuständige<br />
Staatsschutz ist eingeschaltet.<br />
Zu der Demonstration der rechtskonservativen<br />
Alternative für Deutschland (AfD) waren laut Polizei<br />
rund 600 Teilnehmer gekommen. Mitte Dezember<br />
waren es noch 750 gewesen, im November rund<br />
1500. An einer Gegendemonstration beteiligten sich<br />
nach Polizeiangaben 150 Menschen.
Der stellvertretende AfD-Vorsitzende Alexander<br />
Gauland kritisierte den Angriff auf Journalisten<br />
scharf. "Ich muss sagen, dass ich das zutiefst<br />
missbilige", sagte Gauland der Deutschen Presse-<br />
Agentur. Es sei Aufgabe der Veranstalter, dafür zu<br />
sorgen, dass Journalisten über die Aktivitäten der<br />
Alternative für Deutschland berichten können.<br />
Die AfD könne sich, was die Aufmerksamkeit der<br />
Medien angehe, zur Zeit auch nicht beklagen, fügte<br />
er hinzu. Schließlich seien Spitzenpolitiker der Partei<br />
- er selbst eingeschlossen - zuletzt<br />
in mehrere Talkshows eingeladen worden.<br />
Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) forderte<br />
einen besseren Schutz von Berichterstattern. "Wir<br />
hoffen, dass die Sicherheitsbehörden und die Justiz<br />
die Zeichen der Zeit erkannt haben", erklärte DJV-<br />
Bundeschef Frank Überall in einer Mitteilung. "Der<br />
gestrige Angriff zeigt, dass das Thema Sicherheit für<br />
Journalisten weiterhin auch ein politisches Thema<br />
bleiben muss und Gespräche mit Innenpolitikern<br />
nötig sind. "<br />
2015-07-11 00:00:00 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany<br />
Total 219 articles. Generated at 2016-01-28<br />
18:07