28.01.2016 Aufrufe

Articles

deutschland_mix_de.m

deutschland_mix_de.m

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Articles</strong><br />

219 articles, 2016-01-28 18:07<br />

1<br />

„Wir waren auf die Flüchtlingskrise<br />

nicht vorbereitet“ (3)<br />

Von Nikolaus Paumgartten<br />

Zirl – In Alpbach vor fünf<br />

Monaten gab sich Christian<br />

Konrad wortkarg. Als frisch<br />

designierter Flüchtlingskoordinator der<br />

Bundesregierung war er damals noch nicht offiziell<br />

im Amt und hörte zunächst lieber zu. Gestern in Zirl<br />

fand Konrad vor rund 80 Bürgermeisterinnen und<br />

Bürgermeistern sowie leitenden<br />

Gemeindebediensteten klare Worte zu den<br />

Herausforderungen der Flüchtlingskrise.<br />

Im Rahmen des Europäischen Forums Alpbach<br />

hatte Forumspräsident Franz Fischler im September<br />

des Vorjahres zu einem Vernetzungstreffen der<br />

Bürgermeister geladen, um gemeinsam Auswege<br />

aus der Asylquartierkrise zu diskutieren. Nach


weiteren Terminen in Niederösterreich und der<br />

Steiermark in der vergangenen Woche wurde die<br />

Veranstaltungsreihe gestern in Tirol vorläufig<br />

abgeschlossen.<br />

„Wir waren nicht vorbereitet“, sagt Konrad<br />

angesichts des Ausmaßes der Flüchtlingskrise. „Und<br />

der Vorwurf an die Regierung, dass sie keinen Plan<br />

hatte, der stimmt. Aber wir alle haben keinen Plan<br />

gehabt.“ Als es darauf ankam, habe dafür jedoch die<br />

Zivilgesellschaft Großes geleistet. Jetzt müsse man<br />

aber weiterarbeiten, denn das Problem sei mit<br />

Jahreswechsel nicht plötzlich aus der Welt. „Seit 1.<br />

Jänner sind über 40.000 Menschen durch unser<br />

Land gezogen und 5000 haben einen Asylantrag<br />

gestellt“, rechnet Konrad vor. Diese Realität gelte es<br />

zu akzeptieren. „Seit Herbst wurden eine Reihe von<br />

Projekten zur Unterbringung von Flüchtlingen<br />

begonnen, die jetzt fertig werden.“ Auch wenn daher<br />

aktuell kein akuter Notstand an Unterkünften<br />

bestehe, müsse man für die kommenden Monate<br />

vorbauen. „Wir brauchen Wohnraum und Dächer<br />

über den Köpfen“, sagt Konrad. Gefragt seinen etwa<br />

leer stehende Gebäude in den Gemeinden ebenso<br />

wie Grundstücke, auf denen sich binnen kürzester<br />

Zeit einfache Siedlungen für bis zu 70 Personen<br />

errichten ließen. „Wir wollen keine erfrorenen


Flüchtlinge auf unseren Straßen“, macht der<br />

Flüchtlingskoordinator klar.<br />

Das Durchgriffsrecht, mit dem der Bund gegen den<br />

Widerstand von Gemeinden und Ländern<br />

Unterkünfte schaffen kann, bezeichnet Konrad als<br />

Notinstrument, auf das er gerne verzichten würde:<br />

„Ich will es nicht gegen den Willen der Leute<br />

machen, denn das hat keinen Sinn – weder für die<br />

Betroffenen, noch für die Bevölkerung.“ Umso mehr<br />

seien die Gemeinden und ihre Bürgermeister<br />

gefordert. „Wir lernen und wir arbeiten und wir<br />

werden immer besser. Und der heutige Tag zeigt,<br />

dass das Land noch sehr viel kann.“<br />

Dass die Schaffung von Wohnraum nur ein erster<br />

Schritt ist, unterstreicht Gemeindebundpräsident<br />

Helmut Mödlhammer: „Mit der Unterbringung ist es<br />

nicht getan. Die große Herausforderung ist die<br />

Integration.“ Gemeinden würden zusätzliche<br />

Finanzen und Ressourcen benötigen, um Personal<br />

und Infrastruktur etwa im Kindergarten- und<br />

Schulbereich bereitstellen zu können. „Für die<br />

Bürgermeister ist politisch dabei nichts zu gewinnen.<br />

Dafür aber Menschlichkeit und Nächstenliebe“, sagt<br />

Mödlhammer, der sich außerdem schnellere<br />

Asylverfahren, Deutschunterricht ab dem ersten Tag<br />

des Verfahrens sowie mehr Möglichkeiten der


Beschäftigung für Asylwerber wünscht.<br />

Die Bilanz von Forumspräsident Franz Fischler zum<br />

Abschluss der Veranstaltungsreihe fällt durchwegs<br />

positiv aus. Er habe die Stimmung unter den<br />

Bürgermeistern als praktisch, engagiert und<br />

lösungsorientiert empfunden. Die Erkenntnisse,<br />

Erfahrungen und Ratschläge aus den zahlreichen<br />

Erzählungen und Diskussionen wurden in einem<br />

Handbuch „Wege aus der Asylquartierkrise“<br />

zusammengefasst. Das Dokument kann unter<br />

www.alpbach.org/buergermeister runtergeladen<br />

werden.<br />

2016-01-28 13:31:12 Tiroler Tageszeitung Online<br />

2<br />

Erfundener toter Flüchtling am 'Lageso':<br />

'Eine der miesesten Aktionen, die ich je<br />

erlebt habe' (3)<br />

Das Berliner Bündnis<br />

"Moabit hilft" zeigte sich in<br />

einer ersten Reaktion<br />

"fassungslos". Den Helfer<br />

Dirk V., der am<br />

Mittwochabend zugab, die<br />

Geschichte vom Tod des Flüchtlings erfunden zu


haben, hätte es in den vergangenen Monaten "als<br />

verlässlichen und integren Unterstützer an unserer<br />

Seite kennengelernt, der sich auf unterschiedlichste<br />

Weise für viele geflüchtete Menschen engagiert hat",<br />

heißt es in einer in der Nacht zu Donnerstag<br />

verbreiteten Mitteilung auf Facebook.<br />

Was den Fall umso seltsamer macht und<br />

Spekulationen über die Motive des Helfers aufgibt,<br />

ist sein Schweigen. "Wir kennen seine Motivation<br />

(...) nicht, und wollen dies auch nicht kommentieren.<br />

" Er habe sein Facebook-Profil gelöscht und "war<br />

bislang für uns nicht zu sprechen".<br />

Über sein Profil war die "Meldung" über den Tod<br />

eines 24-jährigen Syrers am Mittwochmorgen in<br />

Umlauf geraten. Der Mann habe zuvor tagelang vor<br />

dem Landesamt für Gesundheit und Soziales<br />

(Lageso) in der Hauptstadt angestanden.<br />

Berlins Innensenator Frank Henkel (CDU) forderte<br />

rechtliche Konsequenzen. "Das ist eine der<br />

miesesten und perfidesten Aktionen, die ich jemals<br />

erlebt habe", teilte Henkel am Donnerstag mit.<br />

"Berlins Behörden mussten über Stunden mit hohem<br />

Aufwand nach einem erfundenen "Lageso-Toten"<br />

suchen. " Nach einem Bericht des Berliner "<br />

Tagesspiegel " befassten sich bis zum Nachmittag


is zu 30 Angestellte der Stadt gleichzeitig mit dem<br />

Fall und versuchten herauszufinden, was wirklich<br />

geschehen war.<br />

Dirk V. hatte das alles mit einem Posting bei<br />

Facebook ins Rollen gebracht. Er soll bekannt<br />

gewesen sein für seinen Einsatz und seine<br />

bedingungslose Hilfsbereitschaft. Mehrfach brachte<br />

er demnach frierende Flüchtlinge bei sich zuhause<br />

unter. So auch im Fall des 24-Jährigen, von dem im<br />

Moment niemand weiß, ob es ihn je gegeben hat.<br />

Tagelang habe der zuvor vor dem Landesamt für<br />

Gesundheit und Soziales (Lageso) angestanden,<br />

schrieb Dirk V. bei Facebook. Mit hohem Fieber<br />

habe er ihn zu sich geholt.<br />

Später löschte der Helfer den Eintrag wieder - und<br />

tauchte einen Tag lang unter, verweigerte jede<br />

Kontaktaufnahme. Auch Vertraute aus dem<br />

Hilfsbündnis und "engste Freunde" soll er<br />

abgewiesen haben. Erst am späten Mittwochabend<br />

sprach der Mann mit der Polizei und gestand den<br />

Fall nur erfunden zu haben.<br />

Sein Motiv bleibt auch am Donnerstagmorgen ein<br />

Rätsel.<br />

2016-01-28 13:27:18 RP ONLINE


3<br />

Harter Wettkampf bei Smartphones<br />

drückt Gewinn von Samsung (2)<br />

Seoul (dpa) - Der härtere<br />

Wettbewerb<br />

bei<br />

Smartphones und der<br />

Preisverfall<br />

bei<br />

Speicherchips haben den<br />

Gewinn von Marktführer<br />

Samsung im vierten Quartal<br />

2015 deutlich geschmälert.<br />

Der Überschuss fiel im Jahresvergleich um 40<br />

Prozent auf 3,22 Billionen Won (2,44 Mrd Euro), wie<br />

das führende südkoreanische<br />

Technologieunternehmen am Donnerstag mitteilte.<br />

Auch im gesamten Jahr fiel der Gewinn<br />

des größten Herstellers von Smartphones,<br />

Speicherchips und Fernsehern - von 23,39 Billionen<br />

Won 2014 auf 19,06 Billionen Won (14,5 Mrd Euro).<br />

Mit Blick auf 2016 warnt der Rivale von iPhone-<br />

Produzent Apple vor einem schwächeren Geschäft.<br />

Samsung profitiert angesichts wachsender<br />

Konkurrenz vor allem nicht mehr so stark wie bisher<br />

vom Smartphone-Boom. 2016 werde es<br />

"infolge eines schwierigen Geschäftsumfelds und


einer schwächeren IT-Nachfrage" schwierig, das<br />

Gewinn-Niveau zu halten, hieß es. Der Wettbewerb<br />

werde intensiver. Dennoch erwarte man bei<br />

Smartphones und Tablet-Computern einen<br />

einstelligen Zuwachs.<br />

Im vierten Quartal sei der Smartphone-Absatz im<br />

Vergleich zum Quartal davor wegen einer<br />

Bereinigung der Lagerbestände leicht<br />

zurückgegangen. Zudem habe sich der Anteil der<br />

Produkte im mittleren und unteren Preisbereich<br />

erhöht, was zu einem geringeren Umsatz geführt<br />

habe, hieß es weiter.<br />

Im Markt für Massenprodukte tobt ein Preiskampf.<br />

Dort stellen vor allem billige Modelle chinesischer<br />

Marken die Südkoreaner vor Probleme. Im oberen<br />

Preissegment ist Apple nach wie vor schärfster<br />

Konkurrent.<br />

Im Ende Dezember abgelaufenen Quartal habe<br />

Samsung mit 81,3 Millionen verkauften<br />

Smartphones noch vor Apple gelegen, berichtete die<br />

südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap unter<br />

Berufung auf den Marktforscher Strategy Analytics.<br />

Damit habe Samsung einen führenden Marktanteil<br />

von 20,1 Prozent gehabt.


Apple-Chef Tim Cook hatte am Vortag einen<br />

sinkenden iPhone-Absatz im laufenden Quartal<br />

vorausgesagt. Im vergangenen Weihnachtsgeschäft<br />

verzeichnete der Konzern noch ein leichtes Plus von<br />

0,4 Prozent auf 76,8 Millionen Geräte. Im Gegensatz<br />

zu Samsung legte Apple für das Weihnachtsquartal<br />

bei Umsatz und Gewinn noch Rekordzahlen vor.<br />

Neben negativen Währungseinflüssen machte<br />

Samsung auch die fallenden Preise für Chips und<br />

Flüssigkristall-Anzeiger (LCD) für den<br />

Gewinnrückgang verantwortlich. So seien DRAM-<br />

Speicher infolge einer schwächeren Nachfrage bei<br />

PCs gefallen. In der Sparte Halbleiter vermeldete<br />

das Unternehmen einen Rückgang des operativen<br />

Gewinns um 25 Prozent im Vergleich zum dritten<br />

Quartal - was aber geringfügig höher war als ein<br />

Jahr zuvor.<br />

Der Umsatz von Samsung stieg im vierten Quartal<br />

2015 um 1,1 Prozent auf 53,3 Billionen Won. Im<br />

Gesamtjahr fielen die Umsatzerlöse jedoch um 2,7<br />

Prozent auf 200,65 Billionen Won.<br />

2016-06-01 00:00:00 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany


4<br />

Tennis: Djokovic nach Sieg gegen<br />

Federer im Finale von Melbourne<br />

(2)<br />

Melbourne (dpa) -<br />

Titelverteidiger Novak<br />

Djokovic steht bei den<br />

Australian Open zum<br />

sechsten Mal im Finale. Der<br />

Weltranglisten-Erste aus Serbien gewann am<br />

Donnerstag den Halbfinal-Knaller gegen den<br />

Schweizer Roger Federer mit 6:1, 6:2, 3:6, 6:3.<br />

Djokovic verwandelte nach 2:19 Stunden seinen<br />

ersten Matchball. Der Schützling von Boris Becker<br />

trifft im Endspiel am Sonntag auf den Gewinner des<br />

zweiten Halbfinales zwischen dem Briten Andy<br />

Murray und Milos Raonic aus Kanada. Das zweite<br />

Vorschlussrunden-Duell findet an diesem Freitag<br />

(9.30 Uhr) statt.<br />

Djokovic spielte die ersten beiden Sätze Tennis wie<br />

von einem anderen Stern. Der 28-Jährige führte<br />

seinen sechs Jahre älteren Rivalen phasenweise<br />

vor. Nach lediglich 54 Minuten hatte Djokovic die<br />

ersten beiden Durchgänge für sich entschieden. "Ich<br />

habe auf einem unglaublichen Niveau gespielt. Aber


das musst du auch, wenn du gegen Roger bestehen<br />

willst", sagte der Serbe.<br />

Der Rekord-Grand-Slam-Turnier-Sieger aus der<br />

Schweiz steigerte sich dann aber und sicherte sich<br />

den dritten Abschnitt. Nun sahen die Zuschauer<br />

endlich eine Partie auf Augenhöhe. Federer brachte<br />

Djokovic in Schwierigkeiten, doch der fünfmalige<br />

Melbourne-Champion hielt dagegen und sicherte<br />

sich den 23. Sieg im 45. Duell mit Federer.<br />

2016-01-28 12:18:00 www.t-online.de<br />

5<br />

Niederösterreich: Ein Todesopfer bei<br />

Geisterfahrer-Unfall (2)<br />

Auf der Außenring-Autobahn<br />

zwischen Heiligenkreuz und<br />

Mayerling<br />

in<br />

Niederösterreich hat ein<br />

Geisterfahrer-Unfall ein<br />

Todesopfer gefordert. Die Autobahn ist auf<br />

unbestimmte Zeit gesperrt.<br />

28.01.2016 | 12:12 |<br />

( DiePresse.com )


Ein Geisterfahrer-Unfall auf der Außenring-Autobahn<br />

(A21) in Niederösterreich hat am<br />

Donnerstagvormittag nach Angaben von Asfinag<br />

und ÖAMTC ein Todesopfer gefordert. Die A21<br />

wurde in Fahrtrichtung Westautobahn (A1) zwischen<br />

Heiligenkreuz und Mayerling auf unbestimmte Zeit<br />

gesperrt. Der Hergang der Karambolage war<br />

Gegenstand von Ermittlungen.<br />

Neben dem Todesopfer forderte der<br />

Frontalzusammenstoß nach ÖAMTC-Angaben auch<br />

eine Verletzte. Die 29-Jährige wurde von<br />

"Christophorus 3" ins Landesklinikum Wiener<br />

Neustadt geflogen, sie ist nicht in Lebensgefahr.<br />

Bei der Asfinag geht man von einer Sperre der A21,<br />

Richtungsfahrbahn zur A1, bis in die<br />

Nachmittagsstunden aus. Der Verkehr wird in<br />

Heiligenkreuz ab- und in Mayerling wieder<br />

aufgeleitet, sagte eine Sprecherin<br />

#map_canvas_mapnhGzq9 {<br />

height: 100%<br />

}<br />

Karte zurücksetzen vergrößern


(APA)<br />

2016-01-28 12:12:00 diepresse.com<br />

6<br />

Zumeldung zur Kriminalstatistik 2015 In<br />

Stuttgart viel weniger<br />

Wohnungseinbrüche - Polizeipräsidium<br />

(2)<br />

Stuttgart (ots) - In Stuttgart<br />

viel<br />

weniger<br />

Wohnungseinbrüche als<br />

noch im letzten Jahr -<br />

Polizeipräsidium Stuttgart<br />

steigert Aufklärung der Wohnungseinbrüche deutlich<br />

- zahlreiche Taten wurden inzwischen zugeordnet -<br />

Ergänzend zur Veröffentlichung der<br />

Wohnungseinbruchszahlen 2015 für das Land<br />

Baden-Württemberg hat Polizeipräsident Franz Lutz<br />

am Donnerstag (28.01.2016) die Zahlen für die<br />

Landeshauptstadt erläutert. Nachdem in den<br />

vergangenen Jahren die Einbruchszahlen auch in<br />

Stuttgart kontinuierlich gestiegen waren, ist dieser<br />

Trend 2015 nachdrücklich gestoppt worden.<br />

Während sich die Beamtinnen und Beamten des<br />

Einbruchsdezernats 2014 noch um 1277 Fälle


kümmern mussten, waren es im Jahr 2015 mit 903<br />

deutlich weniger. Das bedeutet einen Rückgang um<br />

29,3 Prozent oder 374 Fälle "Die vielen<br />

Präventionsmaßnahmen und die Zentralisierung der<br />

Ermittlungen sowie die starke Präsenz der Schutzund<br />

Kriminalpolizei in Wohngebieten, die im letzten<br />

Jahr noch einmal intensiviert wurde, greifen. Mit<br />

dem Rückgang der Einbruchszahlen hat sich auch<br />

die Schadenssumme um ein Vielfaches verringert",<br />

betonte Lutz. "Euphorie ist dennoch fehl am Platz,<br />

denn jeder Einbruch ist einer zu viel und<br />

beeinträchtigt das Sicherheitsgefühl der Menschen<br />

zutiefst". Äußerst zufrieden zeigte sich Franz Lutz<br />

zudem über die stark gestiegene Aufklärungsquote.<br />

War diese bereits 2014 im Vergleich zum Land<br />

überdurchschnittlich hoch, so steigerte das<br />

Polizeipräsidium die Quote gleich um 10,5<br />

Prozentpunkte auf 28,1%.<br />

Die zentrale Bearbeitung der Einbrüche durch die<br />

Spezialisten der Kriminalpolizei zahlt sich nun aus.<br />

Das personell neu strukturierte Dezernat<br />

Eigentumskriminalität ist in der Lage, schneller und<br />

gezielter auf geändertes Verhalten der Einbrecher<br />

zu reagieren als bisher und stellt sich im Vorfeld auf<br />

mögliches Täterverhalten ein. In den Stadtteilen<br />

waren die Beamtinnen und Beamten, unterstützt


durch Kräfte des Polizeipräsidiums Einsatz,<br />

präsenter als zuvor. Wichtig war und ist das enge<br />

Zusammenwirken mit den Anwohnern, die als erste<br />

sensibel auf Auffälligkeiten in der Nachbarschaft<br />

reagiert haben. "Gleich bei der Polizei anrufen, wenn<br />

verdächtige Personen unterwegs waren - das hat<br />

2015 echt gut geklappt", lobte Lutz die Bewohner<br />

der Stadtteile. So haben die Fahnder im November<br />

letzten Jahres eine neunköpfige chilenische<br />

Einbrecherbande, die im Stadtteil Weilimdorf<br />

Quartier bezogen hatte, dingfest gemacht. Den<br />

Männern, die überregional agierten, können<br />

vermutlich auch zahlreiche Einbrüche in Stuttgart<br />

nachgewiesen werden. Bereits Ende August 2015<br />

haben die Ermittler zwei Tunesier festgesetzt, denen<br />

man gleich neun Einbrüche im Stuttgarter Osten<br />

zuordnen konnte. Alle Verdächtigen sind inhaftiert<br />

worden, ein großer Erfolg im Zusammenspiel der<br />

Ermittlungsbehörden, die weiterhin insbesondere<br />

reisende Tätergruppierungen aus<br />

südosteuropäischen Ländern im Visier haben.<br />

Weitere zahlreiche Festnahmen, insbesondere von<br />

georgischen Staatsangehörigen, bestätigen diese<br />

polizeiliche Einschätzung. Ein weiterer positiver<br />

Aspekt der Kriminalitätsentwicklung im Bereich<br />

Wohnungseinbruch ist die Tatsache, dass immer<br />

mehr Taten im Versuchsstadium stecken bleiben.


Diese erfreuliche Bilanz zog Rüdiger Winter, Leiter<br />

der Kriminalpolizeidirektion. "Der Anteil der<br />

versuchten Wohnungseinbrüche hat sich noch<br />

einmal, von 41 Prozent 2014 auf 44,4 im<br />

vergangenen Jahr gesteigert", so der<br />

Kriminaldirektor. "In der Bevölkerung hat sich der<br />

Gedanke, selbst einen Beitrag zur Sicherung der<br />

eigenen vier Wände zu leisten, offenbar immer mehr<br />

durchgesetzt", sagte Winter weiter. Die Beamten der<br />

kriminalpolizeilichen Beratungsstelle haben 2015 so<br />

viele Beratungsgespräche, zum Beispiel zu<br />

technischen Sicherungsmaßnahmen, geführt wie nie<br />

zuvor. Die Bereitschaft, in die eigene Sicherheit zu<br />

investieren, steigt offensichtlich spürbar, zumal<br />

darüber hinaus mittlerweile staatliche Zuschüsse<br />

gewährt werden. Die Bekämpfung des<br />

Wohnungseinbruchs bleibt auch weiterhin ein<br />

Arbeitsschwerpunkt der Polizei.<br />

http://www.k-einbruch.de/<br />

http://www.kriminalpraevention.de/finanzanreize.html<br />

http://www.polizei-beratung.de/<br />

2016-01-28 12:11:00 www.t-online.de<br />

7 Kopfgeldjäger: „The Hateful 8“ (2)


Samuel L. Jackson spielt in Tarantinos Western<br />

„The Hateful 8“.<br />

28.01.2016 | 11:54 | von<br />

Katrin Nussmayr<br />

( Die Presse - Schaufenster )<br />

Den Film hatte Quentin Tarantino eigentlich schon<br />

auf Eis gelegt: Nachdem vor zwei Jahren der erste<br />

Drehbuchentwurf zu „The Hateful 8“ im Internet die<br />

Runde machte, gab sich Tarantino schwer<br />

enttäuscht und kündigte an, frühestens in einigen<br />

Jahren wieder über eine Verfilmung nachzudenken.<br />

Weil eine Live-Lesung des Skripts in LA (mit dabei<br />

war ein Großteil der jetzigen Darsteller) das<br />

Publikum so begeisterte, überlegte sich Tarantino<br />

die Sache wieder. Gut so! Das Drehbuch ist seit dem<br />

geleakten ersten Entwurf übrigens um 25 Seiten<br />

gewachsen, was gleich blieb, ist jedenfalls der erste<br />

Satz: „Got room for one more?“, fragt der<br />

berüchtigte Kopfgeldjäger Major Marquis Warren<br />

(Samuel L. Jackson) und steigt ein in die Kutsche,<br />

die sich langsam durch die 70-mm-Breitbild-<br />

Schneelandschaft bahnt. Warren und sieben andere<br />

„Hasserfüllte“, jeder hat seine eigene Mission,<br />

stranden schließlich in einer Raststation – vermutlich<br />

nicht ganz zufällig. Im Kino.


2016-01-28 11:54:00 Von Katrin Nussmayr<br />

8<br />

Hofburg-Wahl: Hofer geht für FPÖ ins<br />

Rennen (2)<br />

Der<br />

Dritte<br />

Nationalratspräsident sei der<br />

"Wunschkandidat" der FPÖ<br />

gewesen, betont Parteichef<br />

Strache. Die Entscheidung<br />

für den 44-jährigen Burgenländer sei einstimmig<br />

gefallen. Sein Ziel: das Erreichen der Stichwahl.<br />

28.01.2016 | 11:54 |<br />

( DiePresse.com )<br />

Es war ein langes Ringen und heftiges Diskutieren.<br />

Nun aber steht es fest: Der Dritte<br />

Nationalratspräsident Norbert Hofer geht für die<br />

FPÖ ins Rennen um das höchste Amt im Staat.<br />

„Wir haben nach langer und reiflicher Überlegung<br />

eine Entscheidung getroffen“, betonte Parteiobmann<br />

Heinz-Christian Strache bei einer Pressekonferenz<br />

am Donnerstagvormittag, zu der er gemeinsam mit<br />

der früheren Bezirksvorsteherin des ersten Wiener


Bezirks, Ursula Stenzel, Generalsekretär Herbert<br />

Kickl und Hofer selbst erschienen war. Die<br />

Entscheidung sei einstimmig für „unseren<br />

Wunschkandidaten“ gefallen, so der Parteichef.<br />

Gegen elf Uhr eröffnete Strache die Präsentation mit<br />

den Worten: „Die Freiheitliche Partei Österreichs will<br />

und wünscht sich natürlich eine Reform des Amtes<br />

des Bundespräsidenten.“ Man habe diesbezüglich ja<br />

bereits einige Vorschläge gemacht. Jedoch: „Faktum<br />

ist, das gibt es derzeit nicht.“ Und daher habe die<br />

FPÖ auch eine Position: „So lange es das Amt gibt,<br />

kann man es dem rot-schwarzen Proporzsystem<br />

nicht überlassen.“<br />

Nach rund einer Viertelstunde erst gab Strache<br />

schließlich den Namen seines Kandidaten preis:<br />

Gemeinsam mit Stenzel erhob er sich, enthüllte ein<br />

im Hintergrund angebrachtes Plakat - das schließlich<br />

das Konterfei des 44-jährigen Hofers zeigte.<br />

Anschließend rechtfertigte Strache die bisherige<br />

Haltung des Burgenländers, der zuletzt mehrfach<br />

gemeint hatte, wohl zu jung für das Amt zu sein. Erst<br />

gestern Mittag gab es von ihm andere Töne: Kein<br />

Dementi, dafür den Verweis auf „intensive<br />

Gespräche“. Nun erklärte Hofer: „Natürlich hatte ich<br />

Bedenken. Ich bin noch lange nicht 50 und diese


Frage stellt sich natürlich. Aber es war gerade der<br />

Zuspruch vieler Senioren, der mich bestärkt hat,<br />

dieses Rennen zu starten.“ Außerdem: „Wenn ein<br />

Strache, ein Kickl und eine Frau Stenzel versuchen,<br />

jemanden zu überzeugen, dann werden sie Erfolg<br />

haben.“<br />

Er werde Dritter Nationalratspräsident bleiben, hielt<br />

Hofer fest. Als sein Ziel gab er aus, in die Stichwahl<br />

zu kommen: „Und da stehen unsere Chancen gut.“<br />

Zuletzt ging Hofer - dem auch Stenzel Rosen<br />

streute, indem sie ihn einen „wunderbaren<br />

Kandidaten“ nannte, über den sie sich „aufrichtig<br />

freue“ - auf seine körperliche Verfassung ein: Er<br />

hatte sich 2003 bei einem Paragleiter-Unfall schwer<br />

an der Wirbelsäule verletzt. Nach dem Unfall blieben<br />

zunächst Lähmungserscheinungen zurück. „Ich bin<br />

kein Marathonläufer mehr“, sagte Hofer auf eine<br />

entsprechende Frage. Daher werde er „keinen<br />

Häuserwahlkampf machen, wo ich stundenlang zu<br />

Fuß bin“. Als Nachteil wollte er das aber nicht sehen:<br />

„Wir werden das auf mich abstimmen.“<br />

Mit der Kandidatur von Hofer wächst der Kreis der<br />

Kandidaten, die mit 24. April in die Hofburg<br />

einziehen möchten, weiter an. An Konkurrenten hat<br />

er den früheren Sozialminister Rudolf Hundstorfer


(SPÖ), der sich in seinem Wahlvideo zuletzt als Man<br />

„aus einfachen Verhältnissen“ präsentierte.<br />

Daneben tritt Andreas Khol für die Volkspartei an.<br />

Außerdem im Wahlkampf stehen bereits der frühere<br />

Bundessprecher der Grünen, Alexander Van der<br />

Bellen , sowie die einstige Präsidentin des Obersten<br />

Gerichtshofes, Irmgard Griss.<br />

(hell)<br />

2016-01-28 11:54:00 diepresse.com<br />

9<br />

Erneut Pilot über Kärnten mit<br />

Laserpointer geblendet (2)<br />

Klagenfurt – Erneut ist der Pilot eines<br />

Verkehrsflugzeuges beim Landeanflug<br />

auf Klagenfurt mit einem Laserpointer<br />

geblendet worden. Die Maschine mit 78<br />

Passagieren und vier Crewmitgliedern<br />

war am Mittwochabend kurz vor 21 Uhr über dem<br />

Bezirk Völkermarkt unterwegs, als plötzlich ein<br />

grüner Laserstrahl das Cockpit traf. Laut Polizei<br />

landete das aus Wien kommende Flugzeug sicher in<br />

Klagenfurt.<br />

Erst am Dienstagabend hatte sich ein ähnlicher


Vorfall in Kärnten ereignet: Ebenfalls beim Flug von<br />

Wien nach Klagenfurt wurde der Pilot eines<br />

Verkehrsflugzeuges im Bereich der Soboth (Bezirk<br />

Wolfsberg) von einem grünen Laserpointer<br />

geblendet. (APA)<br />

2016-01-28 13:30:55 Tiroler Tageszeitung Online<br />

10<br />

Kerber und Williams im Finale der<br />

Australian Open (2)<br />

Melbourne - Die Deutsche<br />

Angelique Kerber hat das<br />

Endspiel der Australian<br />

Open erreicht. Die 28-<br />

Jährige setzte sich in<br />

Melbourne gegen Johanna<br />

Konta aus Großbritannien mit 7:5, 6:2 durch und<br />

trifft jetzt in ihrem ersten Grand-Slam-Finale auf die<br />

Weltranglisten-Erste Serena Williams aus den USA.<br />

Williams hatte zuvor die Polin Agnieszka Radwanska<br />

klar mit 6:0, 6:4 besiegt. Die US-Amerikanerin<br />

benötigte gerade einmal 64 Minuten für ihren<br />

ungefährdeten Erfolg. Williams steht damit zum 26.<br />

Mal bei einem der vier Grand-Slam-Turniere im<br />

Endspiel.


2016-01-28 13:32:12 Tiroler Tageszeitung Online<br />

11<br />

Stiftung Warentest - Singlebörsen<br />

genauso gut wie teure<br />

Partnervermittlungen (2)<br />

Die große Liebe im Netz<br />

finden? Gar nicht so einfach.<br />

Stiftung Warentest hat elf<br />

Portale geprüft. Die<br />

wichtigsten Ergebnisse.<br />

Der erweiterte Freundeskreis ist abgegrast, die<br />

Kollegen sind zu haarig, zu pedantisch oder seit<br />

Jahren in festen Beziehungen gefangen - und die<br />

Hoffnung, die Liebe des Lebens am Tresen der<br />

Stammkneipe kennenzulernen, ist nach dem letzten<br />

schlechten One-Night-Stand begraben? Dann<br />

willkommen im Jahr 2016: Menschen, die das Wort<br />

Online-Dating in den Mund nehmen, werden nicht<br />

mehr mitleidig angeschielt. Sie gelten als normal.<br />

Allein, weil es Millionen von ihnen gibt.<br />

Das Problem: Mit der gesellschaftlichen<br />

Anerkennung des Online-Datings wächst auch die<br />

Zahl der Angebote. Es gibt jetzt nicht mehr eine oder<br />

zwei Seiten, auf denen sich beziehungswillige


Singles im Netz begegnen können, sondern<br />

Dutzende. Und was, wenn man am falschen Ort<br />

sucht? Die Stiftung Warentest versucht, zu helfen:<br />

Was wurde getestet?<br />

Sechs Singlebörsen und fünf Partnervermittlungen<br />

im Internet. Zur Unterscheidung: Singlebörsen<br />

könnte man auch als Onlineversion der<br />

Kontaktanzeigenseite in der Zeitung beschreiben.<br />

Nutzer können Bild und Text hochladen und sich in<br />

Eigeninitiative die Bilder und Texte der anderen<br />

ansehen. Die Partnervermittlung geht einen Schritt<br />

weiter und verspricht, die richtigen Menschen<br />

zusammenzubringen (analoge Entsprechung wäre<br />

wohl der gute Freund, der den Single mit jemandem<br />

verkuppeln will, der "total gut passen würde", weil er<br />

auch gerne Sport macht. Oder auf dem Sofa<br />

rumhängt. Oder auf italienisches Essen steht.)<br />

Die wichtigsten Ergebnisse:<br />

Wie wurde getestet?<br />

Mit frei erfundenen Profilen zweier Frauen und<br />

dreier Männer im Alter zwischen 35 und 55 Jahren,<br />

die bei den elf Seiten angemeldet wurden. Sämtliche<br />

Verträge wurden nach der Testphase gekündigt, die<br />

Löschung der Profile veranlasst. Bei den


Singlebörsen wurde dann überprüft, ob die<br />

Suchergebnisse zu den angegebenen Kriterien<br />

passten. Bei den Partnervermittlungen versuchten<br />

zwei psychologische Fachgutachter zu prüfen, ob<br />

die Ergebnisse "zum Charakter und den Wünschen<br />

der fiktiven Singles passten".<br />

Wie ist der Test einzuschätzen?<br />

Eine schwierige Frage. Über Olivenöl und<br />

Türschlösser lassen sich wohl exaktere Aussagen<br />

treffen als über Partnerbörsen. Ein Test, bei dem<br />

fiktive Charaktere und psychologische Gutachter ins<br />

Spiel kommen, erscheint wenig verlässlich. Am Ende<br />

wird der Suchende selbst testen müssen, welches<br />

Portal die zutreffendsten Ergebnisse liefert.<br />

Sinnvoll erscheint dagegen die Bewertung der AGB<br />

und Kündigungsmöglichkeiten - was Liebeshungrige<br />

im akuten Stadium aber vielleicht<br />

weniger interessiert.<br />

2016-01-28 13:34:47 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany<br />

12 Serfaus baut neue Kraftwerke (2)<br />

Von Matthias Reichle


Serfaus – Bereits im Jahr<br />

1921 errichteten die<br />

Gemeinden Tösens und<br />

Serfaus ein kleines Kraftwerk<br />

am Arge- und Lausbach. Die<br />

Anlage produziertrund 1,35 Gigawattstunden Strom<br />

im Jahr, das entspricht in etwa dem Verbrauch von<br />

300 Vierpersonenhaushalten. Nachdem das<br />

gemeindeeigene E-Werk zwischenzeitlich in den<br />

Besitz der Tiwag gewechselt war, kaufte es die<br />

Gemeinde Serfaus 2007 zurück.<br />

Nach 95 Jahren Betrieb denkt man nun über einen<br />

Neubau nach. „Es besteht Handlungsbedarf“,<br />

bestätigt Bürgermeister Paul Greiter, der das<br />

Kraftwerk wieder zukunftsfit machen möchte. „Wir<br />

sind intensiv beim Planen.“ Bei der BH Landeck<br />

wurde das Projekt inzwischen zur Vorprüfung<br />

eingereicht. Das Krafthaus soll an einer tieferen<br />

Stelle neu errichtet werden, um so die Fallhöhe des<br />

Wassers zu vergrößern. Dadurch schauen jährlich<br />

rund 200.000 Kilowattstunden mehr heraus.<br />

Erneuert werden müssten außerdem ein Sandfang<br />

am Argebach, der Druckschacht sowie die 1,7<br />

Kilometer lange Druckrohrleitung.<br />

Auch die Wasserabgaben an den Laus- und den<br />

Argebach (bisher eine Totalentnahme) würden


entsprechend den veränderten Richtlinien erhöht.<br />

Greiter: „Ziel ist, in drei bis vier Jahren mit der<br />

Umsetzung zu beginnen.“<br />

Bereits konkreter ist der Bau von zwei<br />

Trinkwasserkraftwerken mit je einer Million<br />

Kilowattstunden Jahresproduktion. Dabei wird der<br />

große Höhenunterschiede zwischen dem<br />

Komperdell und der Talstation der Bergbahnen<br />

sowie zwischen Serfaus und Untertösens<br />

ausgenutzt.<br />

Teil des Projekts ist auch eine Notversorgung von<br />

Untertösens, das bei einem Störungsfall von „oben“<br />

her ans Serfauser Trinkwassernetz angeschlossen<br />

werden könnte.<br />

2016-01-28 13:24:15 Tiroler Tageszeitung Online<br />

13<br />

„Schockierte“ Brigitte Nielsen muss<br />

das Dschungelcamp verlassen<br />

(2)<br />

Berlin - Überraschung im<br />

Dschungel: Für Hollywood-<br />

Star Brigitte Nielsen ist die<br />

Zeit bei „Ich bin ein Star -


Holt mich hier raus!“ im australischen Urwald vorbei.<br />

Die 52-Jährige wurde in der Nacht zum Donnerstag<br />

von den Zuschauern des RTL-Dschungelcamps per<br />

Telefonvoting aus der Sendung gewählt. „Ich bin<br />

wirklich schockiert“, sagte Nielsen nach der<br />

Verkündung am Lagerfeuer mit versteinerter Miene.<br />

Auch die anderen Camper äußerten Unverständnis.<br />

Nielsen war als einzige Kandidatin in der deutschen<br />

Dschungelcamp-Geschichte ein zweites Mal dabei,<br />

hatte sich die erneute Teilnahme im Sommer<br />

erspielt. 2012 hatte die Schauspielerin mit guter<br />

Laune überzeugt und die sechste Staffel gewonnen.<br />

Von den ursprünglich zwölf Kandidaten sind jetzt<br />

noch fünf in dem Pritschenlager zu Gast. Die<br />

Schauspieler David Ortega (30) und Jenny Elvers<br />

(43), Ex-TV-Talker Ricky Harris (53) und Model<br />

Nathalie Volk (19) waren bereits vom Publikum nach<br />

Hause geschickt worden. Sänger Gunter Gabriel<br />

(73) war freiwillig gegangen, Schauspieler Rolf<br />

Zacher (74) aus gesundheitlichen Gründen. Am<br />

Samstag findet das Finale statt. Dann entscheidet<br />

sich, wer Maren Gilzer als amtierende<br />

„Dschungelkönigin“ ablöst. (APA/dpa)<br />

2016-01-28 13:24:53 Tiroler Tageszeitung Online


14<br />

Gewinn verdoppelt: Werbegeschäft<br />

von Facebook wächst rasant (2)<br />

Menlo Park - Werbung auf<br />

Smartphones lässt bei<br />

Facebook kräftig die Kassen<br />

klingeln. Im vergangenen<br />

Quartal sprang der Umsatz<br />

im Jahresvergleich um fast 52 Prozent auf 5,84<br />

Milliarden Dollar hoch. Den Gewinn konnte das<br />

weltgrößte Online-Netzwerk mit 1,56 Milliarden<br />

Dollar mehr als verdoppeln. Die Anleger waren<br />

begeistert: Die Aktie schoss nachbörslich um mehr<br />

als zwölf Prozent hoch.<br />

Facebook hatte Ende vergangenen Jahres gut 1,59<br />

Milliarden aktive Nutzer weltweit - 46 Millionen mehr<br />

als drei Monate zuvor. Nach wie vor greift gut eine<br />

Milliarde von ihnen täglich auf Facebook zu.<br />

Werbung macht fast das gesamte Geschäft von<br />

Facebook aus, zuletzt lag der Anteil bei 96,5<br />

Prozent. Die Bedeutung von Einnahmen aus Spielen<br />

und anderen Diensten sank noch weiter.<br />

Dabei spielen Smartphones eine herausragende<br />

Rolle - nur rund jeder Zehnte tägliche Nutzer sucht


Facebook über einen PC auf. Das schlägt sich auch<br />

bei den Werbeeinnahmen nieder: 80 Prozent<br />

kommen von mobilen Geräten.<br />

Beim Börsengang im Mai 2012 hatten sich die<br />

Anleger noch große Sorgen gemacht, ob Facebook<br />

mit dem Wechsel der Nutzer vom PC auf<br />

Smartphones klarkommt. Das Online-Netzwerk kam<br />

jedoch auf die Idee, die Anzeigen direkt zwischen<br />

Einträgen im Neuigkeiten-Strom der Nutzer<br />

unterzubringen, statt am Bildschirmrand. Das sorgte<br />

am Ende für noch deutlich schnelleres<br />

Umsatzwachstum.<br />

Zuletzt fokussierte sich Facebook verstärkte auf<br />

Video-Inhalte. Inzwischen schauten sich die Nutzer<br />

100 Millionen Stunden Videos pro Tag an, sagte<br />

Zuckerberg. Er ist sehr an der Technik für „virtuelle<br />

Realität“ interessiert, bei der Nutzer mit Hilfe<br />

spezieller Brillen in digitale Welten eintauchen<br />

können. Facebook kaufte für zwei Milliarden Dollar<br />

den Branchenpionier Oculus, der demnächst seine<br />

seit langem entwickelte Brille Oculus Rift auf den<br />

Markt bringt. Zuckerberg zeigte sich erneut<br />

überzeugt, dass virtuelle Realität viele Bereiche<br />

verändern könne. Zunächst würden aber Spiele im<br />

Mittelpunkt stehen.


In diesem Jahr will Facebook die Ausgaben auch mit<br />

Blick auf Projekte wie Oculus um 30 bis 40 Prozent<br />

steigern. In diesem Jahr soll auch die bei Facebook<br />

entwickelte große Drohne „Aquila“ ihren ersten Flug<br />

machen. Zuckerberg will mit ihrer Hilfe entlegene<br />

Regionen mit Internet versorgen. Das Programm<br />

„Free Basics“, bei dem Menschen kostenlosen<br />

Zugang zu populären Online-Diensten - und<br />

darunter auch Facebook - bekommen, habe<br />

inzwischen 19 Millionen Nutzer.<br />

Bald eine Milliarde WhatsApp-Nutzer<br />

Der Kurzmitteilungsdienst WhatsApp stehe an der<br />

Schwelle zu einer Milliarde Nutzer, hieß es.<br />

Facebook hatte vor rund zwei Jahren gut 22<br />

Milliarden Dollar für WhatsApp bezahlt. Zum<br />

Netzwerk gehört auch der ähnliche Service<br />

Facebook Messenger mit über 800 Millionen<br />

Nutzern. Facebook hat damit eine sehr starke<br />

Position bei den Diensten, die für viele Menschen<br />

die SMS abgelöst haben.<br />

Analysten hatten für das vergangene Quartal im<br />

Schnitt mit Erlösen von knapp 5,4 Milliarden Dollar<br />

gerechnet und waren auch von niedrigeren<br />

Gewinnen ausgegangen. Dabei wurde Facebook<br />

wie andere US-Unternehmen auch vom starken US-


Dollar gebremst: Ohne die ungünstige<br />

Kursentwicklung hätte es ein Umsatzplus von 60<br />

Prozent gegeben, hieß es.<br />

Im gesamten vergangenen Jahr stieg der Umsatz<br />

um 44 Prozent auf 17,83 Milliarden Dollar. Der<br />

Gewinn legte um gut ein Viertel auf 3,69 Milliarden<br />

Dollar zu. Facebook steigerte die Zahl der monatlich<br />

aktiven Nutzer binnen eines Jahres um 200<br />

Millionen. Das Online-Netzwerk sammelte<br />

Geldreserven von 18,4 Milliarden Dollar an. (dpa)<br />

2016-01-28 13:24:46 Tiroler Tageszeitung Online<br />

15<br />

Irans Präsident Rohani in Paris:<br />

Beziehungen zu Europa erneuern<br />

(2)<br />

Paris/Teheran – Der<br />

iranische Präsident Hassan<br />

Rohani hat sich in<br />

Frankreich für eine neues<br />

Zeitalter der Beziehungen zu<br />

Frankreich und Europa stark<br />

gemacht. Nach dem Abschluss des<br />

Atomabkommens und dem Ende der Sanktionen<br />

sollten nun die politischen und wirtschaftlichen


Beziehungen ausgebaut werden, sagte Rohani am<br />

Donnerstag in Paris.<br />

Die aktuelle positive Atmosphäre solle genutzt<br />

werden für einen neuen Beginn. Frankreichs<br />

Premierminister Manuel Valls verwies auf historische<br />

Verbindungen zum Iran. „Dank des<br />

Atomabkommens können wir ein neues Kapitel<br />

öffnen“, sagte Valls. Dabei sei für eine neue<br />

Entwicklung ein Klima des Vertrauens in der Region<br />

notwendig.<br />

Treffen der Präsidenten am Nachmittag<br />

Am Nachmittag kommt Rohani mit dem<br />

französischen Präsidenten François Hollande<br />

zusammen. Dabei ist auch die Unterzeichnung<br />

verschiedener Vereinbarungen geplant. Der als<br />

gemäßigt geltende Rohani hatte Anfang der Woche<br />

Italien besucht und war am Mittwoch in Paris<br />

eingetroffen. Auf der Agenda stand noch am selben<br />

Tag ein Treffen mit Vertretern von rund 20<br />

französischen Unternehmen. Nach der Aufhebung<br />

der Sanktionen gegen den Iran in Folge der<br />

Umsetzung des Atomabkommens hofft Teheran auf<br />

satte Verträge und ausländische Investitionen, um<br />

die durch die Sanktionen stark geschwächte<br />

Wirtschaft anzukurbeln.


Rohani will in Paris unter anderem den Kauf von 114<br />

Maschinen des europäischen Flugzeugbauers<br />

Airbus besiegeln. Der französische Autobauer PSA<br />

Peugeot-Citroën kündigte außerdem am Donnerstag<br />

offiziell seinen Wiedereinstieg in den iranischen<br />

Markt an. Geplant sind demnach ein Joint Venture<br />

mit dem Hersteller Iran Khodro sowie Investitionen<br />

im Umfang von 400 Millionen Euro in den<br />

kommenden fünf Jahren. Langfristiges Ziel ist die<br />

Produktion von 200.000 Fahrzeugen pro Jahr im<br />

Iran.<br />

Autohersteller wollen im Iran investieren<br />

Der französische Autohersteller PSA Peugeot<br />

Citroen kündigte seine Rückkehr in den Iran an. In<br />

den kommenden fünf Jahren will das Unternehmen<br />

400 Millionen Euro investieren. In einem Joint-<br />

Venture mit dem iranischen Hersteller Iran Khodro<br />

sollen die Modelle Peugeot 208, 2008 und 301<br />

produziert und vermarktet werden. Auch über den<br />

Kauf von Airbus-Maschinen für die veraltete<br />

Flugzeugflotte Irans soll in Paris gesprochen<br />

werden.<br />

Auf politischer Ebene verspricht sich Frankreich<br />

auch eine diplomatische Annäherung im Hinblick auf<br />

die Konflikte in der Region, unter anderem den


syrischen Bürgerkrieg. Außerdem steckt das<br />

Verhältnis der regionalen Schwergewichte Iran und<br />

Saudi-Arabien derzeit in einer tiefen Krise. Rohanis<br />

Aufenthalt in Paris ist der erste offizielle Besuch<br />

eines iranischen Präsidenten in Frankreich seit<br />

1999, damals war Mohammed Chatami Staatschef<br />

des schiitischen Landes.<br />

Hinrichtungen: Iran wegen Menschenrechten am<br />

Pranger<br />

Der Iran steht immer wieder auch wegen der<br />

prekären Lage der Menschenrechte in der Kritik.<br />

Erst vor wenigen Tagen hatte die Organisation<br />

Amnesty International Teheran wegen der<br />

Hinrichtung Dutzender minderjähriger Verurteilter in<br />

den vergangenen Jahren eine „schändliche<br />

Missachtung von Kinderrechten“ vorgeworfen. In<br />

Paris ist am Donnerstag eine Protestaktion geplant.<br />

(APA/dpa/AFP)<br />

2016-01-28 13:30:39 Tiroler Tageszeitung Online<br />

16<br />

Olivenöl im Test: Jedes zweite<br />

mangelhaft (2)<br />

Olivenöl der Güteklasse "nativ extra" gilt eigentlich


als gesund - doch beim Test<br />

der Stiftung Wartentest<br />

wurde die Hälfte mit<br />

"mangelhaft" bewertet. 13<br />

von 26 Ölen fielen durch.<br />

Besonders erschreckend: Stiftung Warentest hat in<br />

mehreren Olivenölen bedenkliche Schadstoffe<br />

gefunden. In fünf Fällen wurde Mineralölbelastung<br />

festgestellt. Andere Öle enthielten unter anderem<br />

Weichmacher und Pestizide.<br />

Wie kommt es dazu? Laut Stiftung Warentest<br />

können schon die fettreichen Oliven an den Bäumen<br />

Schadstoffe aus der Umwelt aufnehmen -<br />

beispielsweise von Abgasen. Außerdem setzen<br />

Bauern aber auch Pflanzenschutzmittel ein und<br />

schmieren ihre Anlagen teilweise mit technischen<br />

Ölen.<br />

Auch bei den Angaben auf Olivenöl stellte Stiftung<br />

Warentest deutliche Mängel fest. Im Labor wurde<br />

untersucht, woher die Öle stammen. Das Ergebnis:<br />

Bei fünf Olivenölen passt das Ergebnis dieser<br />

Untersuchung nicht zu den Angaben über die<br />

Herkunft auf der Flasche.<br />

Eine komplett richtige Kennzeichnung konnte die


Stiftung Warentest sogar keinem Olivenöl im Test<br />

bescheinigen. Neben der Angabe der Herkunft seien<br />

beispielsweise solche Hinweise Pflicht: "Natives<br />

Olivenöl extra" oder "Erste Güteklasse – direkt aus<br />

Oliven ausschließlich mit mechanischen Verfahren<br />

gewonnen".<br />

Beim Geschmack dürfen Hersteller beim Olivenöl<br />

nur wenige Worte benutzen - darunter "fruchtig"<br />

oder "bitter". Laut Stiftung Warentest war kein<br />

einziges der 28 getesteten Olivenöle komplett richtig<br />

gekennzeichnet.<br />

Donnerstag, 28. Januar 2016 Augsburger Allgemeine<br />

17<br />

NSU-Prozess kann weitergehen -<br />

Gericht lehnt Befangenheitsantrag ab<br />

(2)<br />

Wohllebens Antrag sei<br />

«unbegründet», urteilten drei<br />

andere Richter des<br />

Münchner<br />

Staatsschutzsenats, vor dem<br />

sich Wohlleben seit bald drei Jahren verantworten<br />

muss. Hauptangeklagte in dem Prozess ist die<br />

einzige Überlebende des NSU-Trios, Beate


Zschäpe.<br />

Die Bundesanwaltschaft wirft Wohlleben vor, er habe<br />

die «Ceska»-Pistole beschafft, mit der Uwe Mundlos<br />

und Uwe Böhnhardt aus fremdenfeindlichen Motiven<br />

neun Menschen erschossen haben sollen.<br />

Donnerstag, 28. Januar 2016 Augsburger Allgemeine<br />

18<br />

Schweden bereitet Ausweisung von<br />

bis zu 80.000 Asylbewerbern vor<br />

(2)<br />

Stockholm - Schweden plant<br />

die Abschiebung von bis zu<br />

80.000 abgelehnten<br />

Asylwerbern. Die Regierung<br />

habe die Polizei und die<br />

Einwanderungsbehörde<br />

angewiesen, diese Order umzusetzen, sagte<br />

Innenminister Anders Ygeman am Mittwochabend<br />

dem schwedischen Fernsehsender SVT.<br />

Normalerweise würden abgelehnte Asylwerber mit<br />

Linienflügen abgeschoben, angesichts der hohen<br />

Zahl nun würden aber Charterflugzeuge angemietet.<br />

Vermutlich werde sich dies über mehrere Jahre<br />

hinziehen.


Im vergangenen Jahr beantragten 163.000<br />

Flüchtlinge in Schweden Asyl. Von den knapp<br />

60.000 Anträgen, welche die schwedischen<br />

Behörden 2015 bearbeiteten, erhielten 55 Prozent<br />

der Antragsteller Asyl. Zum Vergleich: In Österreich<br />

beantragten 2015 rund 90.000 Personen Asyl. In der<br />

ersten Instanz wurden von den mehr als 36.000<br />

entschiedenen Anträgen knapp 14.000 positiv<br />

bewertet.<br />

Schweden hatte im November wegen der<br />

Flüchtlingskrise wieder Grenzkontrollen eingeführt,<br />

seit Jänner müssen auch alle Zug- und<br />

Busunternehmen die Identitäten der Passagiere<br />

festhalten, die über die Öresund-Brücke von<br />

Dänemark nach Schweden fahren. Nach<br />

Regierungsangaben kamen seither täglich etwa<br />

hundert Flüchtlinge an, im Oktober waren es noch<br />

fast 10.000 pro Woche.<br />

„Große Herausforderung vor uns“<br />

Die Zeitung „Dagens Industri“ zitierte Ygeman: „Ich<br />

glaube, dass es sich auf jeden Fall um 60.000<br />

Personen dreht, aber es können auch bis zu 80.000<br />

werden.“ „Wir haben eine große Herausforderung<br />

vor uns“, fügte Ygeman demnach hinzu. „Dafür<br />

müssen wir die Ressourcen erhöhen und die


Zusammenarbeit zwischen den Behörden<br />

verbessern.“ Zunächst wolle man gute<br />

Voraussetzungen für eine freiwillige Rückkehr der<br />

Asylwerber schaffen. „Aber wenn wir das nicht<br />

schaffen, muss es eine Rückkehr mithilfe von Zwang<br />

geben“, sagte er den Angaben zufolge.<br />

Laut Regierung gebe es „ein bedeutendes Risiko“,<br />

dass große Gruppen in den Untergrund<br />

verschwinden. Darauf bereite sich die Polizei etwa<br />

mit dem Ausbau der Grenzpolizei und mehr<br />

Ausländerkontrollen im Land vor. „Ich glaube, wir<br />

werden mehr Charterflugzeuge sehen, vor allem in<br />

EU-Regie“, sagte Ygeman. Die schwedische<br />

Regierung verhandelt nach Angaben von „Dagens<br />

Industri“ unter anderem mit Afghanistan und<br />

Marokko über die Rückkehr von Flüchtlingen aus<br />

diesen Ländern. (APA/AFP/dpa)<br />

2016-01-28 13:20:21 Tiroler Tageszeitung Online<br />

19<br />

Deutsche Bank - Deutsche Bank<br />

streicht allen Vorständen die Boni<br />

(2)<br />

Früher war dieser Tag ein Fest für den Vorstand.<br />

Einmal im Jahr lud die Deutsche Bank Journalisten


ein, um ihre Ergebnisse zu<br />

präsentieren. Strahlend<br />

präsentierte Vorstandschef<br />

Joe Ackermann Jahr für Jahr<br />

die Zahlen, nur einziges Mal<br />

- 2008 - gab es am<br />

Jahresende rote Zahlen. Und selbst die waren durch<br />

die Finanzkrise leicht zu erklären.<br />

Diesmal ist alles anders. John Cryan , der neue<br />

Chef, muss einen Rekordverlust erklären. Er<br />

verzieht auf der Bühne keine Miene. Es brauche<br />

"Zeit, Entschlossenheit und Geduld" um die<br />

Deutsche Bank neu aufzustellen, sagt er in seiner<br />

Eingangsrede. Kurz und knapp, das ist der Stil des<br />

neuen Vorstandschefs. Keine fünf Minuten braucht<br />

er, um die Rede zu halten. Große Worte zu<br />

schwingen, das ist nicht sein Ding. Cryan ist einer,<br />

der sich lieber mit seinen Mitarbeitern beschäftigt,<br />

als mit dem Bild seiner Bank in der Öffentlichkeit.<br />

Und das ist schlecht. Anleger haben das Vertrauen<br />

verloren, der Aktienkurs sank so weit, dass die<br />

Deutsche Bank schon als Übernahme-Kandidat<br />

gehandelt wird. "Ich fühle mich für dieses Ergebnis<br />

persönlich verantwortlich, ich schiebe das niemand<br />

anderem zu", sagt Cryan. Und das spürt er auch<br />

persönlich: Der gesamte Vorstand der Deutschen


Bank bekommt für 2015 keinen Bonus ausbezahlt.<br />

Das habe der Aufsichtsrat am Mittwoch<br />

beschlossen, gibt Cryan bekannt. Und es sei auch<br />

gerecht, sagt er, schließlich müssten auch die<br />

Aktionäre auf Dividenden verzichten und die<br />

Mitarbeiter eine Kürzung der Boni hinnehmen.<br />

Für die Vorstände dürfte das ein harter Einschnitt<br />

sein. Im Jahr 2014 konnten sie, Grundgehalt und<br />

Boni zusammengenommen, maximal acht Millionen<br />

Euro verdienen. 2,4 Millionen Euro davon waren<br />

Grundgehalt. Vorstandschefs konnten insgesamt<br />

maximal 12,5 Millionen Euro jährlich verdienen,<br />

davon waren 3,8 Millionen garantiert.<br />

Die Lage der Bank ist ernst: Noch immer belasten<br />

Rechtsstreitigkeiten das Institut schwer. 5,5<br />

Milliarden Euro hat die Bank 2015 dafür<br />

zurückgelegt, im kommenden Jahr werde die Zahl<br />

voraussichtlich geringer ausfallen, so Cryan. Die<br />

Gesamtzahl jedoch ist beeindruckend: Mehr als 12<br />

Milliarden Euro haben die Altlasten seit 2012<br />

verschlungen. Das ist so viel Geld, dass viele<br />

Anleger Angst vor einer Kapitalerhöhung haben.<br />

Solche Sorgen versucht Cryan zu zerstreuen. Es<br />

werde keine Kapitalerhöhung geben, sagt er.<br />

Angesichts des Lage der Deutschen Bank sind viele


Investoren alarmiert. Nicht wegen der hohen Kosten<br />

für die Rechtsstreitigkeiten, sondern wegen<br />

ausbleibender Erträge. Allein im vierten Quartal sind<br />

sie um 19 Prozent gesunken und das vor allem im<br />

Investmentbanking. Unter dem Strich machte die<br />

Sparte sogar einen Verlust von zwei Milliarden Euro.<br />

Das ist besonders bitter, da die Investmentbank<br />

künftig noch mehr als bisher zum Gewinn beitragen<br />

soll. Denn die Strategie von Vorstandschef Cryan<br />

sieht vor, das Privatkundengeschäft der Bank<br />

deutlich zu verkleinern. Die Postbank soll verkauft<br />

werden. Die anderen Bereiche der Bank - etwa das<br />

Beratungsgeschäft mit wohlhabenden Kunden - sind<br />

bei weitem noch nicht groß genug, um Verluste aus<br />

dem Investmentbanking auffangen zu können.<br />

Ein Teil des schlechten Ergebnisses hat Cryan<br />

bewusst in Kauf genommen, da er der Bank ein<br />

hartes Sanierungsprogramm verordnet hat. 9000<br />

Stellen fallen weg, 200 Filialen werden geschlossen.<br />

Auch 2016 wird dieser Sparkurs teuer sein: Eine<br />

weitere Milliarde Euro wird die<br />

Restrukturierung kosten.<br />

Die Hoffnungen für das laufende Jahr sind daher<br />

auch nicht sehr groß. Beim Schrumpfen der Bilanz<br />

erwartet Cryan für 2016 keine großen Fortschritte.<br />

Auch bei der angestrebten Verbesserung des


Kapitalpuffers ist kein Lichtblick in Sicht. Die<br />

Finanzmärkte haben Angst, dass die Bank eine<br />

weitere Kapitalerhöhung durchführen könnte - auch<br />

deswegen ist der Aktienkurs derzeit so niedrig.<br />

2016-01-28 13:22:26 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany<br />

20<br />

Mehr Geldautomaten gesprengt: BKA:<br />

Kriminelle verursachen hohe Schäden<br />

(2)<br />

Erst leiten die Täter Gas ein<br />

und dann sprengen sie - auf<br />

diese Weise werden seit<br />

Jahren in ganz Deutschland<br />

Geldautomaten geknackt.<br />

Die Zahl der Fälle steigt zunehmend, vor allem auf<br />

dem Land. Die Schäden sind immens.<br />

In Deutschland sprengen Kriminelle von Jahr zu<br />

Jahr mehr Geldautomaten in die Luft. Während das<br />

Bundeskriminalamt 2011 bundesweit noch 38 Fälle<br />

mit erfolgtem oder versuchtem Diebstahl registriert<br />

hat, waren es 2013 schon 89 und im vergangenen<br />

Jahr dann 132 Fälle. Die meisten Fälle gab es in<br />

den letzten Monaten in Nordrhein-Westfalen. Allein<br />

dort geht der Schaden in die Millionen. Das BKA


nennt außerdem Berlin, Brandenburg,<br />

Niedersachsen und Sachsen-Anhalt als<br />

Schwerpunkte.<br />

In NRW schlugen Täter zuletzt häufig in kleineren<br />

Städten wie Lippetal, Übach-Palenberg oder<br />

Herzogenrath zu. Dem BKA ist diese<br />

Vorgehensweise bekannt: Auf dem Land und in<br />

Gemeinden mit weniger als 1000 Einwohnern<br />

können die Kriminellen die Geldautomaten meist<br />

ungestört aufsprengen. Nahe Autobahnen oder<br />

Bundesstraßen erleichtern ihnen anschließend die<br />

Flucht. Erfolgreich sind die Täter aber<br />

vergleichsweise selten: Nur in 60 der insgesamt 132<br />

Fälle des Vorjahres wurde Bargeld erbeutet.<br />

Aktiv sind laut BKA sowohl Einzeltäter als auch<br />

Banden. "Die ermittelten Tatverdächtigen sind oft<br />

bereits mit Eigentumsdelikten oder anderen<br />

Straftaten in Erscheinung getreten", teilte das BKA<br />

mit. Es gebe sowohl Täter aus der jeweiligen Region<br />

als auch reisende Gruppen von Kriminellen, die<br />

überwiegend aus Ost- und Südosteuropa stammten<br />

oder aus den Niederlanden einreisten.<br />

Im Vorgehen ähneln sich die Taten allerdings seit<br />

Jahren: Zuerst wird ein Gas oder Gasgemisch in<br />

den Geldautomaten eingeleitet und dann entzündet.


In seltenen Fällen werden auch Pyrotechnik oder<br />

gewerblicher Sprengstoff eingesetzt.<br />

Der entstandene Schaden aus Diebstahl und<br />

Sprengung beläuft sich in Einzelfällen auf weit mehr<br />

als 100.000 Euro, wobei der Schaden an den<br />

Gebäuden den Wert der Beute in der Regel<br />

übersteigt. Häufig könnten Täter das Ausmaß der<br />

Sprengung nicht recht einschätzen und nähmen<br />

erhebliche Schäden zumindest billigend in Kauf,<br />

betonte das BKA. Manchmal würden Täter verletzt,<br />

Unbeteiligte seien nach Wissen des BKA bislang<br />

aber noch nicht zu Schaden gekommen.<br />

Quelle: n-tv.de<br />

38C91D064B7E276791191C393B93EB23 n-tv<br />

Nachrichtenfernsehen<br />

21<br />

Michael-Jackson-Film: Netz spottet<br />

über Besetzung (2)<br />

Der weiße, britische<br />

Schauspieler Joseph<br />

Fiennes soll die Rolle der<br />

verstorbenen Pop-Ikone<br />

Michael Jackson in einem<br />

TV-Film übernehmen - dafür hagelt es Kritik.


28.01.2016 | 11:15 |<br />

( DiePresse.com )<br />

Nachdem am Dienstag bekannt wurde, dass der<br />

britische Schauspieler Joseph Fiennes die Rolle des<br />

King of Pop Michael Jackson in einem TV-Road-<br />

Movie übernehmen sollte, hagelt es nicht nur von<br />

Jackson-Fans Kritik.<br />

Dass ein weißer Schauspieler den Afro-Amerikaner<br />

spielen soll, sorgt mitten in der Debatte um die<br />

vermeintliche Diskriminierung schwarzer<br />

Schauspieler bei den Oscars für Aufregung und<br />

Spott im Netz.<br />

Ein Auszug aus den Twitter-Reaktionen zum<br />

Casting:<br />

Fiennes entgegnete, die Hautfarbe des Musikers sei<br />

durch dessen Pigmentstörung seiner eigenen<br />

ähnlich. Die Casting-Entscheidung habe aber auch<br />

ihn überrascht, sagte er am Mittwoch in der US-<br />

Sendung "Entertainment Tonight". "Ich bin ein<br />

weißer, bürgerlicher Typ aus London. Ich war so<br />

geschockt, wie viele andere auch. "<br />

Die Produktion "Elizabeth, Michael und Marlon" wird


noch in diesem Jahr als Teil einer Comedy-Reihe<br />

vom britischen Sender Sky Arts ausgestrahlt und<br />

basiert auf einer Legende, die das Magazin "Vanity<br />

Fair" 2011 in die Welt gesetzt hatte. Demnach seien<br />

die Superstars Elizabeth Taylor, Michael Jackson<br />

und Marlon Brando am 11. September 2001<br />

gemeinsam in einem Mietwagen unterwegs<br />

gewesen, weil nach den Terrorattacken kein Flug<br />

aus New York möglich war.<br />

"Das Zusammenspiel der drei ist lustig und voller<br />

Pathos", sagte Fiennes. "Es ist eine leichte Komödie,<br />

in keiner Weise bösartig, sondern eher liebenswert. "<br />

Die britische Zeitung "Guardian" hatte am Dienstag<br />

über den Film berichtet. Ein Ausstrahlungstermin<br />

wurde zunächst nicht bekannt.<br />

(APA/Red.)<br />

2016-01-28 11:15:00 diepresse.com<br />

22<br />

Fähren sollen Flüchtlinge sofort<br />

zurück in die Türkei bringen (2)<br />

Ein Plan der Niederlande sieht vor, dass griechische<br />

Fähren auf den Ägäis-Inseln Ankommende zurück in<br />

die Türkei bringen. Ankara hat jedoch eine


Bedingung: Die EU soll bis<br />

zu 250.000 Menschen<br />

aufnehmen.<br />

28.01.2016 | 11:10 |<br />

( DiePresse.com )<br />

Die Niederlande haben einen Plan vorgelegt, nach<br />

dem Flüchtlinge direkt von den griechischen Inseln<br />

wieder in die Türkei zurückgeschickt werden sollen.<br />

Der Plan werde zur Zeit in mehreren EU-Staaten<br />

ausgearbeitet, sagte der Fraktionsvorsitzende der<br />

regierenden Sozialdemokraten, Diederik Samsom,<br />

der Tageszeitung "De Volkskrant". Die Niederlande<br />

haben derzeit den EU-Ratsvorsitz inne.<br />

Im Gegenzug für die Rückführung würde die EU<br />

150.000 bis 250.000 Flüchtlinge, die sich derzeit in<br />

der Türkei befänden, aufnehmen. Der Plan dürfte<br />

auch vom niederländischen Miniesterpräsident Mark<br />

Rutte unterstützt werden. Auch habe man bereits<br />

intensiv mit den Regierungen in Deutschland,<br />

Österreich und Schweden beraten. Es gebe<br />

"realistische Chancen", dass der Plan bis März oder<br />

April umgesetzt werden könne, sagte Samson.<br />

Eine Voraussetzung für die Umsetzung sei jedoch,<br />

dass EU-Länder die Türkei als sicheren


Herkunftsstaat einstufen müssten. Der Welle<br />

provisorischer Boote an den griechischen Küsten<br />

müsse ein Ende gesetzt werden. "Die Ägäis ist zu<br />

einem Massengrab geworden", sagte Samson im<br />

niederländischen Radio. Bereits im Jänner haben<br />

mehr als 45.000 Menschen Griechenland über den<br />

Seeweg erreicht. Dabei sind mehr als 150<br />

Flüchtlinge ums Leben gekommen. Erst am<br />

Donnerstag sind 12 Menschen vor der griechischen<br />

Insel Samos ertrunken.<br />

(maka)<br />

2016-01-28 11:10:00 diepresse.com<br />

23<br />

Kerber im ersten Grand-Slam-Finale<br />

ihrer Karriere (2)<br />

Angelique Kerber hat bei<br />

den Australian Open das<br />

Endspiel erreicht. Die<br />

Tennisspielerin aus Kiel<br />

setzte sich in Melbourne im<br />

Halbfinale gegen die Engländerin Johanna Konta mit<br />

7:5, 6:2 durch. Damit steht die deutsche Nummer<br />

eins erstmals bei einem Grand-Slam-Turnier im<br />

Finale. „Das ist wirklich ein ganz spezieller Moment


für mich“<br />

Gegen Konta verwandelte die 28-Jährige nach nur<br />

82 Minuten ihren ersten Matchball. Kerber trifft nun<br />

am Samstag auf die Weltranglisten-Erste Serena<br />

Williams. Die Amerikanerin hatte im ersten<br />

Halbfinale klar mit 6:0, 6:4 gegen Agnieszka<br />

Radwanska aus Polen gewonnen.<br />

„Das ist wirklich ein ganz spezieller Moment für<br />

mich“, sagte Kerber nach dem bislang größten<br />

Erfolg ihrer Karriere. „Das ist toll für das ganze<br />

deutsche Tennis.“ Vor dem Finale gegen die<br />

übermächtige Williams habe sie keine Angst, sagte<br />

Kerber im Interview auf dem Centre Court. „Ich freue<br />

mich wirklich auf diese Herausforderung. Ich weiß,<br />

dass ich gegen sie mein bestes Tennis spielen<br />

muss, aber ich habe nichts zu verlieren. Ich will es<br />

einfach genießen.“ Letzte deutsche Siegerin: Steffi<br />

Graf<br />

Als letzte deutsche Spielerin hatte Sabine Lisicki<br />

2013 in Wimbledon im Endspiel eines Grand-Slam-<br />

Turniers gestanden. Die letzte Deutsche, die<br />

in Melbourne das Finale erreichte, war Anke Huber<br />

1996. Sie verlor vor 20 Jahren dann aber gegen<br />

Monica Seles. Letzte deutsche Siegerin Down Under<br />

war Steffi Graf 1994.


Kerber erwischte in ihrem insgesamt dritten<br />

Halbfinale bei einem Grand-Slam-Turnier einen<br />

guten Start und nahm Konta gleich zweimal den<br />

Aufschlag ab. Danach verlor sie aber ein wenig den<br />

Faden und musste selbst zweimal ihren Aufschlag<br />

abgeben. Gegen Ende des ersten Durchgangs<br />

steigerte sich die Schleswig-Holsteinerin aber und<br />

sicherte sich nach 49 Minuten den ersten Satz. „Ich<br />

war so so sehr nervös“<br />

Im zweiten Abschnitt gelangen Kerber erneut zwei<br />

schnelle Breaks. In einer insgesamt<br />

durchwachsenen Begegnung ließ sich die<br />

Norddeutsche den Finaleinzug danach nicht mehr<br />

nehmen. Zwar agierte Kerber bei weitem nicht so<br />

stark wie am Tag zuvor im Viertelfinale gegen die<br />

Weißrussin Victoria Asarenka. Doch gegen die<br />

nervöse Konta, die erstmals bei einem der vier<br />

großen Turniere im Halbfinale stand, reichte ihr eine<br />

solide Leistung zum Erfolg.<br />

„Ich war so so sehr nervös“, räumte Kerber im TV-<br />

Sender Eurosport ein. „Aber nach den ersten paar<br />

Spielen habe ich gemerkt, sie ist auch nervös. Ich<br />

habe versucht, ruhig zu bleiben. Für mich war es<br />

wichtig, das Spiel heute in meine Hand zu nehmen.“<br />

ms/dpa


2016-01-28 07:31:00 FOCUS Online<br />

24<br />

Heute vor 90 Jahren: Zwei Prozent des<br />

Einkommens für die Miete (2)<br />

Der durchschnittliche<br />

Wohnungsaufwand ist in<br />

Wien gesunken.<br />

28.01.2016 | 06:14 |<br />

( DiePresse.com )<br />

Neue Freie Presse am 28. Jänner 1926<br />

Das Bundesamt für Statistik hat Erhebungen über<br />

den gegenwärtigen Wohnungsaufwand in Wien<br />

veranstaltet, die zu dem Ergebnis führten, daß die<br />

durchschnittliche Zahl der Insassen einer Wohnung<br />

von vier auf drei und der Wohnaufwand von 20<br />

Prozent auf 2 Prozent zurückgegangen ist. Im<br />

großen Durchschnitt werden gegenwärtig in Wien<br />

17,11 Schilling für das Vierteljahr für eine Wohnung<br />

von Zimmer, Kabinett und Küche bezahlt. Diese<br />

Wohnung wird im Durchschnitt von drei Personen<br />

bewohnt. Das Einkommen eines solchen Haushalts<br />

wird mit 270 Schilling geschätzt, so daß auf den


einzelnen im Monat ein Wohnungsaufwand von 5,7<br />

Schilling entfällt. Daraus ergibt sich, daß der<br />

Aufwand für die Wohnung in Wien gegenwärtig etwa<br />

2 Prozent des Einkommens ausmacht, das ist der<br />

zehnte Teil dessen,was vor dem Kriege<br />

normalerweise für den Wohnungsaufwand<br />

gerechnet worden war.<br />

Auch in der Nacht wird an dem Denkmal für Kaiserin<br />

Elisabeth gewerkt.<br />

Neue Freie Presse am 27. Jänner 1906<br />

Der Bildhauer Professor Hans Bitterlich hat das im<br />

Volksgarten im nächsten Frühjahr zu errichtende<br />

Kaiserin Elisabeth-Denkmal im Modell vollendet, und<br />

es wird nun an die Ausführung in Marmor<br />

geschritten werden. Mit dieser Arbeit wurde der<br />

akademische Bildhauer Friedrich Krill betraut,<br />

welcher, d es der Wunsch des Denkmalcomités ist,<br />

daß das Denkmal im Monate Mai d. F. Enthüllt<br />

werde, auch in der Nacht mit seinen Gehilfen an der<br />

Ausführung in Marmor arbeitet. (…) Der Blick der<br />

Kaiserin ist in die Ferne gerichtet. Die Hände liegen<br />

ausgestreckt auf dem Schoß, wobei die rechte in der<br />

linken ruht, respektive mit dem Daumen<br />

verschlungen ist.


Ein Wiener Zeitungskrieg. “Die Presse” schreibt über<br />

“eine merkwürdige Unabhängigkeit”.<br />

"Die Presse" vom 26. Jänner 1866<br />

Die Kölnische Zeitung brachte vor einigen Wochen<br />

in ziemlich zuversichtlichem Tone das Gerücht, die<br />

"Neue Freie Presse" sei in das Eigentum der<br />

österreichischen Regierung übergegangen. Viele<br />

Blätter des In- und Auslandes gaben dieser<br />

Mitteilung weitere Verbreitung, und das Publikum<br />

scheint dieselbe nicht sehr unglaubwürdig gefunden<br />

zu haben. Das junge Organ hat in der kurzen Zeit<br />

seines Daseins schon so Viele und so Vieles,<br />

namentlich auf volkswirtschaftlichem Gebiete,<br />

vertreten, dass es ihm weder an der nötigen<br />

Geübtheit, noch an gutem Willen fehlen konnte,<br />

auch in dieser Richtung seine Kräfte zu versuchen.<br />

Die auffallend schwache Abwehr, welche die<br />

Herausgeber der "Neuen Presse" dem erwähnten<br />

Gerüchte entgegensetzten, und die sie<br />

sonderbarerweise mit nichts Besserem zu kräftigen<br />

wussten, als dass Herr Konsul Friedland ihr<br />

"persönlicher Freund" sei, war gerade nicht dazu<br />

geeignet, den etwa erschütterten Glauben an ihre<br />

Charakterfestigkeit sehr zu stärken. Als nun das<br />

freie Blatt wiederholt, aber vielleicht ganz<br />

unabsichtlich, in einem nur den offiziösen Organen


eigenen Tone gewisse Lehrmeinungen der<br />

Regierung vertrat, so erlaubten wir uns endlich die<br />

wohlgemeinte Bemerkung, dass eine wahrhaft<br />

unabhängige und unzweideutige Haltung weit<br />

besser als die heftigsten Klagen über "nichtswürdige<br />

Verleumdung" die von der Kölnischen Zeitung<br />

ausgestreuten Gerüchte zum Schweigen bringen<br />

würde.<br />

Zum Lohne dafür überschüttet uns nun die "Neue<br />

Freie Presse" wieder in gewohnter Weise mit einer<br />

Flut von Scheltworten, welche bis jetzt das<br />

parlamentarische Bürgerrecht noch nicht erlangt<br />

haben. "Elende Motive", "Stupidität eines Harpagpo",<br />

"maßlos unverschämt nach Gassenjungenart",<br />

"Virtuosität der Gesinnungslosigkeit", "grenzenlose<br />

Dummheit" sind die hauptsächlichen Argumente, die<br />

uns heute von ihrer Unabhängigkeit überzeugen<br />

sollen (...).<br />

Anmerkung: 1864 ging aus der "Presse" die "Neue<br />

Freie Presse" hervor, die zum Fahnenträger der<br />

neuen, antifeudalen, bürgerlich-kapitalistischen<br />

Eliten wurde. Die Chefredakteure Michael Etienne<br />

und Max Friedländer zogen so gut wie das gesamte<br />

Redaktionspersonal mit sich. "Presse"-Erfinder<br />

August Zang hatte den Zug der Zeit verpasst: Der<br />

krasse Egoist und Selfmademan, der zunehmend


starrköpfig agierte und immer mehr in den Verdacht<br />

eines Korruptionisten geriet, wies den Wunsch der<br />

Redaktion nach besseren Arbeitsbedingungen und<br />

entsprechender Entlohnung kategorisch zurück.<br />

Die neue Tageszeitung unterschied sich nicht nur<br />

redaktionell, sprachlich und stilistisch wenig von der<br />

"Presse", sondern sie sah sich auch in ihrer<br />

politischen Haltung in derselben Tradition: Sie<br />

vertrat jetzt als repräsentatives Blatt den vornehm<br />

großbürgerlichen Liberalismus mit einer betont<br />

österreichischen Linie. Die 1848 gegründete<br />

"Presse" hieß von diesem Zeitpunkt an im<br />

Volksmund nur mehr "die alte Presse".<br />

In die Hände von Laien dürfen die energischen<br />

Strahlen nicht gelangen.<br />

Neue Freie Presse am 25. Jänner 1906<br />

Die letzte Sitzung der medizinischen Akademie in<br />

Paris brachte eine wichtige Debatte über<br />

Röntgenstrahlen: Professor Chauffard erstattete im<br />

Namen eines Comités Bericht über eigentümliche<br />

Wirkungen der Röntgenstrahlen auf den<br />

Organismus. Deutsche und französische Ärzte<br />

haben die Beobachtung gemacht, daß Tier,e welche<br />

durch längere Zeit den Röntgenstrahlen ausgesetzt


werden, unfruchtbar sind – ein neuer Beweis für die<br />

energische Wirkung dieser Strahlen auf die lebende<br />

Zelle. Kaninchen, deren Körper längere Zeit den<br />

Strahlen ausgesetzt werden, gedeihen weiter,<br />

verlieren jedoch ihre sprichwörtliche Fruchtbarkeit.<br />

Chauffard warnte davor, daß Laien mit<br />

Röntgenstrahlen experimentieren, und war geneigt,<br />

die Beobachtungen an Kaninchen auch auf den<br />

Menschen zu beziehen und von einer „sozialen und<br />

nationalen Gefahr“ zu sprechen.<br />

Wir haben bei Wiener Röntgenologen<br />

Erkundigungen über dieses Thema eingezogen und<br />

folgendes erfahren: Professor Schiff teilt uns mit,<br />

daß dieses Problem bereits den Berliner<br />

Röntgenkongreß im Vorjahre beschäftigt hat. Auf<br />

diesem Kongresse wurde auch beantragt, Laien das<br />

Experimentieren mit Röntgenstrahlen zu verbieten.<br />

Ein derartiges Verbot wäre sehr rationell; denn die<br />

Röntgenstrahlen sind mit einem stark wirkenden<br />

Medikament zu vergleichen, und sie können in der<br />

Hand eines Laien Schaden stiften.<br />

Polit-Affäre vor Gericht: Vierzig Schilling Geldstrafe<br />

für eine Ohrfeige.<br />

Neue Freie Presse am 24. Jänner 1926


Die Ohrfeigenaffäre im Salzburger Gemeinderat<br />

zwischen den Gemeinderäten Karl Czaika und<br />

Alexander Weidenhillinger hatte heute vor dem<br />

Berksgericht ihr Nachspiel. Wie gemeldet, hatte<br />

Weidenhillinger seinem Kollegen Czaika eine<br />

Ohrfeige versetzt, wofür der Geschlagene von dem<br />

Angreifer Abbitte, den Austritt aus dem Gemeinderat<br />

und einen Sühnebetrag von 500 Schilling und<br />

Kostenersatz verlangte. Dieses Verlangen wurde<br />

von Weidenhillinger abgelehnt und auch eine<br />

Besprechung im Gemeinderat führte zu keinem<br />

Ergebnis. So kam es zur heutigen Verhandlung, in<br />

der Bürgermeister Preis sowie mehrere<br />

Gemeinderäte als Zeugen auftraten. Weidenhillinger<br />

verantwortete sich damit, dass Czaika beleidigende<br />

Zwischenrufe gemacht habe und sich auf Witternigg<br />

habe stürzen wollen. Weidenhillinger wurde wegen<br />

Übertretung des Paragraf 469 StGB zu vierzig<br />

Schilling Geldstrafe verurteilt. Er behielt sich<br />

Bedenkzeit offen.<br />

Die Neue Freie Presse würdigt den verstorbenen<br />

britischen König.<br />

Neue Freie Presse am 23. Jänner 1936<br />

Der König von England ist der mächtigste Herrscher<br />

der Welt, sein Reich das größte aller lebenden


Monarchen. Es vereinigt die meisten Nationen,<br />

Rassen, Religionen unter seinem Zepter, seine<br />

Länder liegen verstreut über den Ganzen Erdball.<br />

Aber seine schriftlich verbrieften Rechte sind<br />

geringer als die des Präsidenten der Vereinigten<br />

Staaten von Amerika oder des Generalsekretärs des<br />

Rates der Volkskommissäre. Ist es nicht gerade<br />

deshalb erstaunlich, wie sehr Georg V., den England<br />

nun betrauert, dennoch das Werden um sich<br />

beeinflusste? Er hatte seine dekorative Stellung als<br />

lebendes Nationaldenkmal erst mit persönlichen<br />

Eigenschaften, im Wesen verwurzelter Kraft in sich<br />

ruhender Wirkungsfähigkeit erfüllen müssen, um sie<br />

hinauszuheben über den durch die Geburt allein<br />

gegebenen Rahmen eines Sinnbildes.<br />

Der "Scherzname" der Franzosen für die Deutschen<br />

passt nicht mehr.<br />

Neue Freie Presse am 22. Jänner 1916<br />

Unter den Zahlreichen "Scherznamen", mit denen<br />

man in Frankreich schon im Frieden die Deutschen<br />

zu belegen liebte, spielte die Bezeichnung<br />

"Sauerkrautesser" bekanntermaßen eine häufige<br />

Rolle. Doch wie so vieles zur Friedenszeit<br />

Gebräuchliche umgeändert oder verschwunden ist,<br />

so steht auch das Wort Sauerkrautesser nicht mehr


auf seinem eindeutigen Platze. Wenigstens<br />

behaupten dies die Franzosen selbst, denn der<br />

"Temps" stellt fest, daß Frankreich auf dem Gebiete<br />

der Sauerkrautherstellung Deutschland besiegt<br />

habe. Seit 1900, sagt das Pariser Blatt, wurde die<br />

Erzeugung von Sauerkraut in Frankreich auf 7<br />

Millionen Kilogramm geschätzt. Seit 2 1/2 Jahren<br />

deckt Frankreich selbst 90 Prozent seines<br />

Sauerkrautbedarfs, während man früher alles<br />

Sauerkraut aus Deutschland bezog. Natürlich ist<br />

man in Frankreich nunmehr plötzlich zu<br />

ungeheurem Lob des Sauerkrautessens<br />

übergegangen, während man früher damit die<br />

"Unkultur" der Deutschen charakterisieren wollte.<br />

König Georg V. war ein "Musterengländer".<br />

Neue Freie Presse am 21. Jänner 1936<br />

Das britische Empire hat einen schweren Verlust<br />

erlitten und zu dem Schmerz seiner über alle<br />

Erdteile verstreuten Völker gesellt sich die<br />

aufrichtige Trauer der ganzen Welt. König Georg V.<br />

hat seine Augen für immer geschlossen, nachdem<br />

es ihm noch im Frühling des vorigen Jahres<br />

vergönnt war, die glanzvollen Tage seines<br />

Regierungsjubiläums zu erleben und unzählige<br />

Beweise der Verehrung, der Liebe aus allen Zonen


zu empfangen. Er wurde gefeiert wie nur je ein<br />

Monarch, aber hinter dem äußeren Prunk, hinter<br />

dem Zeremoniell verbarg sich eine warme<br />

Herzlichkeit, die den großartigen Veranstaltungen<br />

erst ihren vollen Zauber verlieh. (...)<br />

König Georg hat es in unvergleichlicher Weise<br />

verstanden, die Macht des Herrschers zu erhöhen<br />

und fester denn je in den Herzen der Bevölkerung<br />

zu verankern. (...) Er war, wenn man das so sagen<br />

darf, ein Musterengländer, sowohl in der Sphäre<br />

seines Familienlebens wie auf dem Felde der<br />

königlichen Pflichterfüllung. Zwischen dem<br />

Privatmann und dem Träger der Krone gähnte keine<br />

Kluft, sondern es bestand vielmehr eine wohltuende<br />

und die Bevölkerung anheimelnde und fesselnde<br />

Übereinstimmung.<br />

Das Urteil eines Neutralen über unsere<br />

Gefangenenlager.<br />

Neue Freie Presse am 20. Jänner 1916<br />

Unlängst besichtigte eine internationale Kommission,<br />

von neutralen Mächten entsendet und vom k.u.k.<br />

Kriegsminister eingeladen, die Gefangenenlager und<br />

ähnliche Anstalten in Österreich-Ungarn. Mitglieder<br />

der Kommission waren zwei Schweizer, Schweden,


Norweger, drei Holländern, drein Dänen, endlich je<br />

ein Grieche, Spanier und Südamerikaner. Professor<br />

Dr. Gustav Krafft aus Lausanne war Vertreter der<br />

französischen, Dr. Paul Riehans Vertreter der<br />

deutschen Schweiz. (...) Der Bericht ist einziges Lob<br />

unserer Einrichtungen. (...) Dr. Krafft besuchte das<br />

Gefangenenlager in Wieselburg, Niederösterreich,<br />

wo 56.000 russische Kriegsgefangene bewacht<br />

werden. Er schreibt mit wärmster Anerkennung über<br />

die menschenfreundliche Behandlung der<br />

Gefangenen, die ritterliche Auffassung der Offiziere<br />

und die schlicht militärische Denkungsart der<br />

österreichisch-ungarischen Soldaten; sie stehen im<br />

Besiegten nur den Soldaten, nicht den Feind. Bei<br />

strenger Disziplin werden die Gefangenen mit einer<br />

gewissen wohlwollenden Kameradschaft behandelt.<br />

(...)<br />

Überraschend wirkten auf den ausländischen Gast<br />

die modernen Einrichtungen der Kriegsheilanstalten<br />

von Wien und Budapest. Dr. Krafft beschreibt mit<br />

wahrhaftiger Begeisterung, wie Medizin und Hygiene<br />

sich den unermeßlichen Forderungen angepasst<br />

haben, die aus dem Kriege erwachsen sind, und<br />

berichtet viele fesselnde Einzelheiten über seine<br />

Besuche in den Spitälern. Mit tiefer Rührung sah Dr.<br />

Krafft 3600 Kriegsinvalide, die sich unter Leitung


hervorragender Ärzte und Fachmänner in der<br />

Benützung von Prothesen übten. (...) Im ganzen,<br />

meint Dr. Krafft, gibt es in den Lagern der<br />

Gefangenen mehr Wohnlichkeit, Reinlichkeit und<br />

bessere hygienische Verhältnisse, als in alten,<br />

armen Teilen der Großstädte. "Und überall (schreibt<br />

er) erhielt ich schöne Beispiele der Unparteilichkeit,<br />

überall findet man den Krieg bedauerlich, ohne<br />

persönlichen Hass gegen den Feind zu empfinden,<br />

und ich hörte nirgends, weder an hohen Stelllen<br />

noch auf der Gasse, die leiseste Beschimpfung des<br />

Feindes. Ich besonders als Schweizer wurde mit<br />

offenen Armen empfangen. "<br />

Tage im Zeichen der Schneeschaufel.<br />

Presse vom 19. Jänner 1891<br />

Aus den südöstlichen Vororten wird uns gemeldet:<br />

Gestern konnte die Bevölkerung wieder aufatmen.<br />

Samstag hatte der heftige Schneefall die Straßen<br />

wieder in einen nicht zu beschreibenden Zustand<br />

versetzt. Der gestrige Sonntag war dem<br />

Schneeschaufeln gewidmet. Alt und Jung, wer nur<br />

einen Krampen oder eine Schaufel tragen konnte,<br />

eilte hinaus, um sich an der Arbeit zu beteiligen. In<br />

Rannersdorf und Kaiser-Ebersdorf lässt die<br />

Kommunikation noch viel zu wünschen übrig. Die


Straße von Schwechat nach Mannswörth,<br />

Fischamend und zur donau ist unpassierbar, nicht<br />

einmal mit Schlitten kann man dahin gelangen. Von<br />

Ober-Laa an ist die Himbergerstraße nach Wien in<br />

sehr schlechtem Zustande. Die Dampftramway<br />

Gaudenzendorf-Wiener-Neudorf konnte gestern<br />

Mittags bis Inzersdorf den Verkehr wieder<br />

aufnehmen. (...)<br />

Die in der Laxenburger Hof-Allee, zwischen Neu-<br />

Erlaa und Altmannsdorf, seit zehn Tagen mit<br />

Schneeschaufeln beschäftigten Arbeiter (50 an der<br />

Zahl) wurden gestern Mittags in dem Momente, als<br />

sie ihr Mittagsmal einnehmen wollten, sehr<br />

angenehm überrascht. Der Partieführer und<br />

Straßeneinräumer Rieß aus Altmannsdorf erhielt<br />

von der Schlosshauptmannschaft Schönbrunn ein<br />

Telegramm mit dem Wortlaute: "Jedem<br />

Schneeschaufler sofort 1 Gulden und 50 Kreuzer<br />

auszuzahlen und für heute die Schneeschauflerei<br />

einzustellen. "<br />

Ein Erlass der Prager Statthalterei.<br />

Neue Freie Presse vom 18. Jänner 1916<br />

Graf Coudenhove hat einen wichtigen Erlass über<br />

den Gebrauch der deutschen Sprache im inneren


Dienste an die Behörden in Böhmen gerichtet. Die<br />

deutsche Amtssprache im inneren Dienste und im<br />

zwischenbehördlichen Verkehre ist gesetzliche<br />

Vorschrift, die jedoch durch Duldung und<br />

Missbrauch in manchen wichtigen Dienstzweigen<br />

außer Gebrauch gekommen ist. Der Statthalter<br />

fordert im staatlichen Interesse und gestützt auf die<br />

Erfahrungen im Kriege die volle Beachtung der<br />

Vorschriften über die deutsche Amtssprache im<br />

inneren Dienste. Der Erlass lautet:<br />

Statthalter Graf Coudenhove hat nachstehenden<br />

Erlass sämtlichen landesfürstlichen Behörden<br />

zukommen lassen: Die Amtssprache der<br />

landesfürstlichen im inneren Dienste und im Verkehr<br />

mit anderen staatlichen Behörden, Ämteern und<br />

Organen ist die deutsche. Gerade die<br />

gegenwärtigen Kriegsverhältnisse haben die<br />

zwingende Notwendigkeit dargetan, unbedingt an<br />

dieser Eichrichtung festzuhalten, welche rein im<br />

staatlichen Interesse gelegen ist und keineswegs als<br />

Zurücksetzung einer anderen Sprache aufgefasst<br />

werden kann. Ich bringe daher die geltenden<br />

Vorschriften behufs genauester Danachachtung in<br />

Erinnerung und mache die Herren Amtsvorstände<br />

für die strenge Einhaltung dieser Vorschriften<br />

persönlich verantwortlich. Die Herren


Überwachenden ersuche ich, dem Sprachgebrauch<br />

der unterstellten Bezirksbehörden bei den<br />

Inspektionen und auch sonst ein besonderes<br />

Augenmerk zuzuwenden und mir über<br />

wahrgenommene Mängel stets sofort zu berichten.<br />

Der Entwicklungsgang des französischen Volkes<br />

erscheint durch die bonapartistische Brille<br />

wundersam verquickt.<br />

Neue Freie Presse vom 17. Jänner 1866<br />

Montesquieu sagte vor anderthalb hundert Jahren:<br />

"In den Geschichtsbüchern sind unwahre<br />

Begebenheiten mit wahren zusammengehäuft, oder<br />

die unwahren werden wenigstens bei Gelegenheit<br />

der wahren erzählt. " Der zweite Teil dieses<br />

Ausspruches passt vollkommen auf die großartigen<br />

Fälschungen und Entstellungen, mit denen das<br />

second empire den Unterricht der Welt und National-<br />

Geschichte in seinen militärisch zugeschnittenen<br />

Lyceen zu versetzen für gut findet. (...) Das<br />

Lehrbuch der französischen Geschichte, das wir in<br />

Händen hatten, trägt keinen Namen des Verfassers,<br />

der Verlag und Druckort lassen erraten, dass es auf<br />

Befehl und unter den Augen des Ministeriums<br />

beschrieben wurde. Die Tendenz des Buches wird<br />

der deutsche Leser leicht erraten; die ganzen


Schicksale, der Entwicklungsgang des französischen<br />

Volkes erscheinen durch die bonapartistische Brille<br />

wundersam verquickt, das Mittelalter hat eine<br />

entschieden unltramontane Färbung, die Zeit von<br />

Heinrich IV. bis zum Ausbruche der ersten<br />

Revolution ist unverhältnismäßig gekürzt, fast nur<br />

ein Gerippe von Namen, Daten und Zahlen, das<br />

erste Kaiserreich dafür in die Länge gezogen, als<br />

wäre dieser Teil des Buches aus einem großen<br />

Specialwerke hinzugefügt worden.<br />

Während der großen Kriege 1813-1814 häufen sich<br />

die unverschämten Lügen derart, dass es schwer<br />

wird, die Körner von Wahrheit aus denselben<br />

herauszufinden. Trotz aller Niederlagen erscheint<br />

Napoleon immer als Sieger und dankt zuletzt nur<br />

aus Großmut ab. Bei dieser Gelegenheit erhalten<br />

die offenen und heimlichen Anhänger der<br />

Bourbonen einen neuen scharfen Hinweis. Zum<br />

Schlusse wird die Behandlung des Ex-Kaisers auf<br />

Helena von Seite des Gouverneurs Hudson Lowe in<br />

grellen Farben dargestellt und zu beweisen gesucht,<br />

dass das Kaiserreich allein in Frankreich eine<br />

Zukunft habe. Dies sind die allgemeinen Umrisse<br />

eines Lehrbuches, das nur diesen Namen führt, im<br />

Grunde aber eine große Tendenzschrift ist. In jedem<br />

Falle bleibt es ein trauriges Zeichen, dass das


zweite Kaiserreich zu solchen Mitteln greifen<br />

genötigt ist, um sich des empfänglichen Gemüts der<br />

studierenden Jugend zu versichern.<br />

Am Boden sind die eigentlichen Gefahren des<br />

Fliegers.<br />

Neue Freie Presse am 16. Jänner 1916<br />

Das Fliegen ist eigentlich gar keine so große Kunst.<br />

Wenn man nämlich einmal in der Luft ist - und -<br />

solange man in der Luft ist. Den Erdbewohner<br />

gruselt immer ein bißchen, wenn er liest, dass die<br />

gewöhnliche Höhe, in der unsere Flieger über den<br />

Feind ziehen, so um die 2000 Meter herum ist. Aber<br />

je höher der Flieger schwebt, desto weniger kann<br />

ihm eigentlich passieren. Selbst ein unvermuteter<br />

Zwischenfall ist in größerer Höhe weit weniger<br />

bedenklich, als dicht über dem Erdboden. Schwer<br />

aber ist das Auffliegen vom Boden, schwer das<br />

Landen. Am Boden sind die eigentlichen Gefahren<br />

des Fliegers. Bei verunglückten Starts und noch<br />

reichlicher bei verunglückten Landungen sind mehr<br />

Unfälle der Fliegerei geschlagen worden, mehr<br />

Menschenleben umgekommen als in der hohen,<br />

freien Luft. Stürzt ein Flugzeug aus dem hohen<br />

Raum herunter, so kann es fast immer während des<br />

Falles abgefangen werden, durch die Kraft des


Falles selbst erhöht sich seine Geschwindigkeit, die<br />

Steuerung wirkt auch in der vom Fall<br />

durchschnittenen Luft genau so wie sie in der<br />

Luftströmugn wirkt, die das Flugzeug durch seine<br />

gewollte Vorwärtstbewegung hervorruft. Dass es<br />

hoch genug war, ist schon manchen stürzenden<br />

Flugzeugs Rettung gewesen. (...)<br />

Seltsame Fliegerlandungen sind daher, so schreibt<br />

in einem sehr interessanten Artikel der deutsche<br />

"Motor" in seiner letzten Nummer, nicht gar so<br />

Seltenes. Unter ihnen nehmen die Waldlandungen<br />

die erste Stelle ein. (...) Es wiederholt<br />

vorgekommen, dass ein Flugzeug sich unter Verlust<br />

unwesentlicher Glieder weich und sanft auf die<br />

dichten Kronen des Waldes daraufgesetzt hat und<br />

darauf sitzen geblieben ist, wie auf einem großen<br />

Kissen. Unangenehm mag es freilich für die<br />

Insassen des Flugzeuges gewesen sein, als einmal<br />

eine Maschine sich auf ein so luftiges Gewirr von<br />

dünnen Zweigen und Ästen gesetzt, in denen es<br />

keinen Halt, keinen festen Grund für die<br />

Heraussteigenden gab, so dass diese gezwungen<br />

waren, stundenlang auf diesem Rest in den Kronen<br />

der Bäume auszuhalten, bis endlich Hilfe kam. (...)<br />

Gegenstände sind besonders beliebte Zielobjekte<br />

für nicht ganz normal landende Flugzeuge. Auf


einem Riesenflugplatz, der etwa 2000 Meter lang<br />

und mehrals 1200 Meter breit ist, also auf einem<br />

recht geräumigen Platz, stand bescheiden in einer<br />

Ecke ein etwas invalides Flugzeug, das am Abend<br />

zur Reparatur in einem Schuppen geschafft werden<br />

sollte. Ein unartiges Flugzeug setzte sich gerade auf<br />

dieses Flugzeug oben drauf.<br />

Lorbeerkränze für den Dichterfürsten.<br />

Neue Freie Presse am 15. 1.1891<br />

Ein herrlicher Wintertag leuchtete all den<br />

Wallfahrern, welche heute im Volksgarten<br />

erschienen, um an dem Standbilde Grillparzers<br />

Kränze niederzulegen. Es erschienen auch viele<br />

Besucher, um den herrlichen Schmuck der Kränze<br />

zu bewundern. (...) Die Grillparzer-Gesellschaft legte<br />

heute Früh einen Lorbeerkranz auf das Grab des<br />

Dichterfürsten in Hietzing nieder. Die weißroten<br />

Atlasschleifen tragen die Widmung: "Österreichs<br />

größtem Dichtergenius - die Grillparzer-Gesellschaft.<br />

" (...) Mittags erschienen noch Studenten-<br />

Deputationen der Couleurs "Alemannia",<br />

"Amelungia", "Simbria" und "Danubia" in voller<br />

Wichs. Die Studenten nahmen mit entblößten<br />

Schlägern vor dem Denkmal Aufstellung, und es<br />

wurde ein prachtvoller Lorbeerkranz mit weißen


Schleifen auf das Momentum niedergelegt.<br />

Beobachtungen zum regen Carnevalsleben.<br />

Neue Freie Presse am 14.1.1866<br />

Das rege Carnevalsleben Wiens, wie es sich im Lauf<br />

der letzten Jahre entwickelt hat, ist interessant<br />

genug, um zur Beobachtung herauszufordern. Wien<br />

besitzt heute noch die glänzenden Bälle in den<br />

Palästen des Adels, wie vor Jahrzehnten. Ihnen<br />

haben sich die Feste in den Salons der Geld-<br />

Aristokratie beigesellt, und so sieht man während<br />

einer Nacht zugleich durch die Fenster des alten<br />

aristokratischen Herren-Viertels der inneren Stadt<br />

und die Kristallscheiben am neuen Kärntnerringe<br />

zahllose Lichter schimmern. Die Hausbälle der<br />

kleineren Leute sind fast völlig ausgestorben, die<br />

betreffenden Kreise haben sich<br />

zusammengeschlossen, und es sind jene zahllosen<br />

Genossenschaftsbälle entstanden, carnevalistische<br />

Bezirksvertretungen der einzelnen Gemeinde-<br />

Coterien, welch letztere allein nicht reich genug<br />

waren, die Kosten der Feste zu bestreiten. Diese<br />

öffentlichen Bälle können aber auf die Dauer nicht<br />

ganz rein von jenen Elementen erhalten werden,<br />

welche in dem modernen Leben jeder Weltstadt eine<br />

so große Rolle spielen, und sich durch ihre Macht


über die vornehme Männerwelt überallhin Eintritt zu<br />

verschaffen wissen; je weltstädtischer also Wien<br />

wird, desto rascher müssen diese Corporations-<br />

Bälle, auf denen nach und nach alles zu sehen ist,<br />

nur nicht die Corporation, wo alles<br />

zusammenkommt, nur nicht mehr Bekannte,<br />

verschwinden. Soll es sich sogar ereignen, dass<br />

Elemente zu Hausbällen Zutritt erhalten, die andere<br />

abhalten, denselben beizuwohnen. Man bemüht sich<br />

eben, der Männerwelt gefällig zu sein, sie zu<br />

fesseln, stößt aber dadurch Mütter und Töchter ab.<br />

Russische Partisanenbande macht unseren Truppen<br />

zu schaffen.<br />

Neue Freie Presse am 13.1.1916<br />

Die Gestalten des „Lederstrumpf“ erwachen zu<br />

neuem Leben, was uns als Schulbuben mit<br />

Sehnsucht erfüllte, wird nun zur Wahrheit:<br />

Blutgierige Huronen schleichen durch unermessliche<br />

Wälder, fangen kleine Truppenteile ab, machen<br />

kühne Überfälle weit im Hinterland – mit einem Wort,<br />

das ganze Treiben, der Kampf zwischen Trappern<br />

und Indianern spielt sich vor unseren Augen ab, nur<br />

sind es nicht die Urwälder Amerikas, sondern die<br />

unwegsamen Pripjetsümpfe Russlands, die den<br />

Schauplatz für diese Kämpfe abgeben. Unsere und


die deutschen Soldaten sind die Trapper, die<br />

blutgierigen Indianer aber sind die Mitglieder der<br />

Bande des „Sumpfwolfes.“<br />

Gebildet wird der Riesensumpf durch den Dnjepr<br />

und seine Nebenflüsse. Dichte Urwälder bedecken<br />

meilenweit das Land, hier befanden sich vor dem<br />

Krieg die reservierten Jagdgründe des Zaren, in<br />

welchen die letzten Auerochsen Europas gehegt<br />

werden und noch zahlreiche Elche vorkommen. Die<br />

wenigen Ansiedlungen verbinden Fußwege, die<br />

allerdings nur den Einheimischen bekannt sind. Das<br />

geringste Abweichen vom Wege ist oft<br />

gleichbedeutend mit dem sicheren Tod, denn<br />

rettungslos versinken dort, wenn man vom Wege<br />

abkommt, nach wenigen Minuten Mann, Pferd und<br />

Wagen.<br />

Dieses Gebiet, das demnach für den Fremden ein<br />

außerordentlich gefahrvolles Terrain ist, bildet das<br />

Operationsfeld des „Sumpfwolfes“. Ein Gutsbesitzer<br />

jener Gegend hat sich aus allem möglichen Gesindel<br />

eine Franktireurbande zusammengestellt, hat seine<br />

Agenten hinter unserer Front, hat tausend<br />

Schlupfwinkel zur Verfügung, die eine Verfolgung<br />

beinahe unmöglich machen. Die Bewohner der<br />

Sumpfgebiete führen ihn zu Pfaden, die kein<br />

anderer Mensch kennt, sie verproviantieren ihn und


vor allem liefern sie ihm Nachrichten über den Stand<br />

der Truppen. Es versteht sich wohl von selbst, dass<br />

die Mitglieder der Bande als Franktireure behandelt<br />

werden, es verbittert aber doch den Kampf und man<br />

geht mit Hass- und Rachegefühlen nicht nur gegen<br />

den uniformierten Feind, sondern auch gegen die<br />

Bauern vor. Dass da zuweilen auch Unschuldige mit<br />

ein paar Schuldigen büßen müssen, dafür mögen<br />

sich die Landbewohner bei ihren eigenen Leuten<br />

bedanken, vor allem bei dem Anführer jener Bande.<br />

Die Schlupflöcher und Höhlen des Lasters und des<br />

Verbrechens.<br />

Die Presse am 12.1.1866<br />

Kommt man in das Londoner Viertel Whitechapel,<br />

dringt man tief in die Höhlen und Schlupfwinkel des<br />

Lasters und des Verbrechens ein. Das Königreich<br />

der Diebe ist hier fest etabliert, und das besondere<br />

Idiom der Räuber und Einbrecher, männlicher<br />

sowohl als weiblicher, vertritt hier das „Englisch der<br />

Königin.“ In dieser dumpfen, mit pestilenzialischen<br />

Dünsten geschwängerten Atmosphäre, in den<br />

zerfallenen Hütten und Räuberhöhlen, die dem hier<br />

über alle Begriffe schmutzigen Themsestrom als<br />

Uferstaffage dienen, in diesen Stätten des Lasters,<br />

des Verbrechens, gibt es keine Gesetze , keine


Moral, als die im Codex des Verbrechens zu Recht<br />

bestehenden. Tausende von Dieben, viele mit Frau<br />

und Kindern, andere mit ihren Concubinen und dem<br />

Gefolge degradierter, außer dem Gesetz stehender<br />

Charaktere, die, wenn schon mitunter nicht wirkliche<br />

Verbrecher, doch mit dem Auswurfe der Menschheit,<br />

mit der niedrigsten Stufe der Prostitution in<br />

beständigem Zusammenleben sich befinden,<br />

versammeln sich hier allnächtlich in den zahllosen<br />

Tanzkneipen, Trinkbuden und anderen Orten des<br />

Grausens und Schreckens, in wildem,<br />

bacchanalischem Treiben, in wüsten, schrecklichen<br />

Orgien, Verbrechen austüftelnd oder begehend,<br />

nicht vor Raub noch vor Mord zurückbebend – Tiger<br />

mit menschlicher Intelligenz!<br />

Diejenigen, welche ihrer Profession bei Tage<br />

nachgegangen, finden sich hier unter dem<br />

Deckmantel der Nacht zusammen, sei es, um eine<br />

Teilung der gemachten Beute vorzunehmen, oder<br />

sei es, um den Ertrag ihrer Raubzüge in den<br />

empörendsten Schwelgereien zu vergeuden. Die<br />

Mitternachtsgauner finden sich früh ein zum<br />

Rendezvous, um über ihre Pläne sich zu<br />

besprechen; alle vereint im gemeinsamen Bund,<br />

bereiten sich vor für den nimmer endenden Krieg,<br />

den sie gegen den übrigen Teil der Gesellschaft


führen. Das Leben eines Frauenzimmers, nachdem<br />

es sich einmal im Whitechapel-District eingebürgert<br />

hat, ist mit ungefähr acht Jahren als beendet zu<br />

betrachten; die Spirituosen, welche hier verkauft<br />

werden, kann man geradezu als „Gift“ betrachten.<br />

Mit einem Wort, der ganze District ist eine irdische,<br />

ein Beigeschmack der wirklichen Hölle in jeder<br />

Hinsicht; im Leben seiner Bewohner, in deren<br />

Gemeinschaft im Bösen, in deren Speisen und<br />

Getränken, und endlich in dem Schrecken und<br />

Scheu, mit der ein jeder honette Mensch es<br />

vermeidet, diesem Revier auch nur nahe zu<br />

kommen.<br />

(Anmerkung: Über die berühmt-berüchtigten, hier<br />

dämonisierten Arbeiter- und Armensiedlungen im<br />

Londoner East End wie Whitechapel hat schon<br />

Charles Dickens Ende der 1840er Jahre<br />

geschrieben: „Ringsumher alles schwarz – dunkle<br />

Wasserlachen, schmutzige Gassen und erbärmliche<br />

Wohnungen … Not und Krankheit in vielen<br />

grauenhaften Gestalten“. Hunderte Hilfs- und<br />

Missionsgesellschaften wie William Booths „Christian<br />

Revival Society“ und die Heilsarmee wurden in der<br />

Folge hier initiativ, um die Bewohner aus ihrem<br />

Elend zu befreien. Eine solche Delegation, die das<br />

Stadtviertel besuchte, um die Verhältnisse zu


studieren, war der Anlass für den Artikel in der<br />

„Presse“. Man sah die Hauptursachen für die<br />

elenden Lebensbedingungen vor allem im<br />

moralischen Verfall und Alkoholmissbrauch. Leser<br />

von Charles Dickens kennen das hier beschriebene<br />

Stadtviertel Whitechapel sehr gut, hier steht in<br />

„Oliver Twist“ das Haus, in dem der kleine Oliver<br />

eingesperrt ist, der alte Hehler Fagin, zu dessen<br />

Kinderdiebesbande Oliver gehört, schleicht sich hier<br />

in der Nacht herum, „gleich einem ekelhaften Tier,<br />

das nächtlicherweise aus seiner Höhle kommt, um<br />

sich im Schlamm ein scheußliches Mahl zu suchen.“<br />

Gewalt war in dem Stadtviertel nicht ungewöhnlich,<br />

Mord und Totschlag eher selten bis zum Auftreten<br />

von Jack the Ripper: Mit der Tötung von Emma<br />

Smith ab 1888 begann in Whitechapel eine Reihe<br />

von Frauenmorden.)<br />

Chinesische Auswanderer passen sich rasch an<br />

fremde Sitten an.<br />

Die Presse 11.1.1866<br />

Das unerlässliche Attribut des chinesischen<br />

Arbeiters sind zwei weite runde Körbe, ohne diese<br />

hält er seine Gestalt und Ausrüstung nicht für<br />

vollständig. Jeder mit dem gleichen Gewicht<br />

beschwert, hängen sie an den Enden einer


Bambusstange von den Schultern zu seinen beiden<br />

Seiten herab. Dergestalt trägt er auf der Reise sein<br />

Gepäck, und so wandert er, immer in dem ihm<br />

eigentümlichen Trott, Tag für Tag aufs Feld zur<br />

Arbeit hinaus. Sie erwerben sich Ländereien,<br />

umfrieden diese mit starken Hecken und beginnen<br />

zu gärtnern. Der Chinese ist nämlich sozusagen ein<br />

geborener Gärtner, und erreicht in diesem Zweige<br />

menschlicher Tätigkeit Erfolge, wie sie der<br />

geschulteste Europäer nimmermehr erzielt. Sehr<br />

gern führt man den Fremden in den chinesischen<br />

Häusern umher und zeigt ihm mit Selbstgefälligkeit<br />

die darin aufgestapelten Herrlichkeiten, wie man<br />

überhaupt seinen Stolz dareinsetzt, den Europäer<br />

als Gast bei sich zu sehen. Auch in der Kleidung hält<br />

sich der Chinese in der Regel anständig und<br />

ordentlich. Im allgemeinen accomodiert sich der<br />

Chinese sehr rasch den europäischen Sitten und<br />

Lebensgebräuchen, ja pflegt sich, bei längerem<br />

Aufenthalt unter Europäern, selbst europäisch zu<br />

kleiden. Dennoch bleibt der Eindruck der Chinesen<br />

für Europäer ein unbeschreiblich eintöniger. Die<br />

chinesischen Physiognomien haben etwas<br />

merkwürdig Unbelebtes und Gleichförmiges. Man<br />

sieht nichts als schwarze Augen und schwarze<br />

Haare, quittengelbe Hände und quittengelbe Füße.<br />

Man hat mithin seine große Not, die einzelnen


Individuen voneinander zu unterscheiden, bis man<br />

den Gentleman von dem Bauernlümmel, den<br />

Dummkopf von dem Gescheiten, den Schurken von<br />

dem freilich nur sehr ausnahmsweise zu findenden<br />

redlichen Manne sondern lernt.<br />

Freude in Wien über den Erfolg des osmanischen<br />

Reiches.<br />

Neue Freie Presse 10.1.1916<br />

Die Freude über den Erfolg des türkischen Reiches<br />

und über den Ruhm seiner Armee wird in der<br />

österreichisch-ungarischen Monarchie lebhaft<br />

empfunden. Als Nachbarn des Balkans haben wir<br />

eine bleibende Gemeinschaft mit der Türkei in dem<br />

Interesse, nach Beseitigung der serbischen<br />

Friedensstörer die Freundschaft mit allen<br />

Balkanstaaten zu pflegen. Die Befreiung der<br />

Dardanellen ist ein Weltereignis. Russland ist um<br />

den wichtigsten Vorteil, den es von seinen<br />

Bündnissen haben wollte, betrogen, da England und<br />

Frankreich ihm den Weg durch die Meerengen für<br />

seine Kriegsschiffe nicht sichern können. In England<br />

und Frankreich wird durch den Rückzug die<br />

Erkenntnis in der öffentlichen Meinung beginnen, in<br />

welchem Widerspruch die fortwährenden<br />

papierenen Siege in den Armeebefehlen den


Tatsachen sind. Der gänzliche Zusammenbruch des<br />

Feldzuges zur Eroberung von Konstantinopel ist<br />

nicht mehr zu bemänteln, und nach den Verlusten<br />

an Menschen und Schiffen, die er gekostet hat,<br />

muss diese in der militärischen Geschichte kaum<br />

jemals übertroffene Katastrophe ein Gefühl tiefer<br />

Scham in England, Frankreich, Russland und Italien<br />

hervorrufen. Die Türkei ist zu beglückwünschen, weil<br />

sie durch ihren Sieg das Ottomanische Reich<br />

gerettet und bedeutungsvoll in die Weltgeschichte<br />

eingegriffen hat.<br />

Verbotene Blumen. Zur Verordnung über die Einfuhr<br />

von Blumen aus feindlichen Ländern.<br />

Neue Freie Presse 9.1.1916<br />

Viele Menschen sind in der glücklicheren Zeit des<br />

Friedens dem Frühling entgegengefahren, dieser<br />

Weg ist versperrt und die Küsten des Adriatischen<br />

Meeres sind Schauplätze des Krieges. Der Gedanke<br />

an Italien ist nahezu körperlich schmerzhaft<br />

geworden und Nizza, die in Rosen und Veilchen<br />

gebettete Stadt, und seine Umgebung verhöhnen<br />

durch Gehässigkeit die Gäste. Wir dürfen nur den<br />

Frühling haben, den uns der Himmel in der Heimat<br />

schenkt, und auch seine Boten aus fernen Ländern<br />

können nicht mehr zu uns kommen. Die Freude an


diesem Stück der Natur, das auch der minder<br />

Wohlhabende in sein Zimmer tragen und an dessen<br />

Pflege, Wachstum und Gedeihen er sich vergnügen<br />

kann, wird gestört. Von den Opfern, die der Krieg<br />

auferlegt, ist das Verbot der Einfuhr von Blumen am<br />

wenigsten beschwerlich. Nur berührt es seltsam,<br />

dass die Ziergewächse, wie die Kinder der Flora in<br />

unserem Zolltarife genannt werden, ein Schicksal zu<br />

tragen haben, das so gar nicht zu ihrer Eigenart<br />

passt. Blumensendungen werden verboten, weil der<br />

Geldwert schwankt, Rosen und Wechselkurse,<br />

Veilchen und der widerspenstige Preis des Goldes,<br />

wer hätte jemals solche Zusammenhänge<br />

vorausgesehen.<br />

Blumen werden entbehrlich genannt. Das mögen sie<br />

auch sein. Doch wir haben einen steilen Berg<br />

ßhinaufzuklimmen und brauchen das Haushalten<br />

nicht bloß mit den wirtschaftlichen Kräften, sondern<br />

auch mit der Fähigkeit zum inneren Schwunge, der<br />

über die Mühen und Sorgen hinweghilft. Ein wenig<br />

Freude und auch ein wenig Glanz sind für den<br />

Einfachsten fast so nötig wie die Lebensmittel. Wo<br />

dieser Schmuck fehlt, die Eintönigkeit nicht<br />

unterbrochen wird, sinkt auch die Lebenslust. Die<br />

Gesellschaft in einen grauen Sack stecken, sie von<br />

jeder Helligkeit absperren, würde die Menschen


vergrämen. Das wahrhaft Schöne darf auch im Krieg<br />

erfreuen, den Frühling im Herzen wollen wir nicht<br />

verscheuchen und jedem gönnen, dass er mitten im<br />

Schrecken die Blume pflückt, die ein gütiges<br />

Schicksal ihm gewährt.<br />

Ein Klassiker der Literatur und seine gesundheitliche<br />

Krise.<br />

Neue Freie Presse am 8.1.1891<br />

Im Jahre 1880 debütierte in der französischen<br />

Literatur ein junger Mann, der, ohne irgend eine von<br />

der modernen Darstellungskunst gemachte<br />

wesentliche, wertvolle Errungenschaft aufzugeben,<br />

zur alten klassischen Erzählermanier zurückgekehrt<br />

ist. Guy de Maupassant macht heute in der Literatur<br />

noch immer den Eindruck der Jugendlichkeit. Das<br />

Wort unwiderstehlich drängt sich bei ihm auf die<br />

Lippen. Bei seinem ersten Auftreten in der Literatur<br />

sah man einen jungen Menschen, der eine<br />

unanständige Geschichte nach der andern schrieb,<br />

Geschichten, die in berüchtigten Häusern spielten<br />

oder von deren Bewohnerinnen handelten, ganz<br />

haarsträubende Sachen – und dieser junge Mensch<br />

war von der ersten Novelle an, die er schrieb, ein<br />

Klassiker, welcher die ihrem innersten Wesen nach<br />

so logische französische Sprache in leuchtender


Klarheit spielen ließ. Er war kein Schilderer von<br />

Menschen oder Möbeln, kein Zergliederer von<br />

Seelenregungen. Er äußerte sich mit wenigen<br />

Strichen, mit einem Bilde, einem malenden oder<br />

karikierenden Zuge, alle Psychologie in Handlung<br />

auflösend.<br />

Es ist gar früh, dass die „Desillusion“, der Gedanke<br />

an das Alter und die Auflösung ihren Wermuth in<br />

den reichen Kelch mischen, den das Leben<br />

Maupassant kredenzt. Wahrscheinlich haben allzu<br />

viele Arbeit und allzu viel Genuss die unangreifbar<br />

scheinende Gesundheit seines Wesens<br />

untergraben.<br />

(Anmerkung: Die kurze Feuilleton-Serie in der<br />

„Neuen Freien Presse“ vom 8. und 9. Jänner 1891<br />

liest sich wie ein Nachruf auf den großen<br />

französischen Autor, gestorben ist Guy de<br />

Maupassant dann am 6. Juli 1893, er wurde nur 43<br />

Jahre alt. Der Artikel deutet es an: Die letzten<br />

Lebensjahre waren stark verdüstert, infolge einer<br />

Ansteckung durch Syphilis rechnete er mit einem<br />

frühen Tod und litt unter der Angst, verrückt zu<br />

werden. Dazu kam Drogenkonsum, Schlaflosigkeit,<br />

Sehstörungen, Angstzustände usw., 1892<br />

unternahm er einen Selbstmordversuch und wurde<br />

in eine psychiatrische Klinik eingeliefert, wo er in


geistiger Umnachtung starb. Sein Grab ist auf dem<br />

Pariser Friedhof Montparnasse.)<br />

Mit Waschküchenrevolte und Klosettaufstand ist zu<br />

rechnen.<br />

Neue Freie Presse am 7.1.1926<br />

Die Wohnhausbauten der Gemeinde Wien waren ein<br />

ausgezeichneter Wahlschlager. Dieses<br />

Wahlversprechen auch auszuführen wird sich als ein<br />

Fehler und als ein Schaden für die jetzige<br />

Rathausmehrheit erweisen. An ihren künftigen<br />

25.000 Mietern und deren Angehörigen zieht sich<br />

die Gemeinde 50.000 erbitterte Feinde heran.<br />

Schon jetzt, wo doch nicht viel mehr als tausend<br />

Gemeindewohnungen fertiggestellt und bezogen<br />

sind, konnte der Ausbruch der Unzufriedenheit bei<br />

Erlassung des Hundeverbotes von den<br />

Vertrauensmännern nicht mehr zurückgehalten<br />

werden. Wenn erst einmal diese ungeheuren<br />

Häuserblocks voll besetzt sein werden, so werden<br />

sich die Mieter nach dem, was man ihnen<br />

Jahrzehnte lang vorgesagt hat, auf ihre Masse nicht<br />

wenig einbilden, bald wird es eine<br />

Waschküchenrevolte, bald einen Klosettaufstand,<br />

dann wieder einen Plantschbeckenaufruhr und so<br />

fort geben. … Der Gesamtflächenraum einer


solchen Wohnung beträgt nur 38 Quadratmeter. In<br />

jeder dieser das Stadtbild von Wien auf Jahrzehnte<br />

hinaus entstellenden Zwingburgen des<br />

Klassenhasses führt ein sogenannter<br />

„Vertrauensmann“ über die Bewohner die<br />

Oberaufsicht, der jedoch in Wahrheit kein<br />

Vertrauensmann der Mieter, sondern ein solcher der<br />

herrschenden Rathauspartei ist.<br />

Geniale Offenbarung oder poetische<br />

Unzurechnungsfähigkeit?<br />

Neue Freie Presse am 6.1.1891<br />

Es ist eine Eigentümlichkeit der Schauspiele Ibsens,<br />

dass sie zweimal Spektakel machen, einmal wenn<br />

sie im Buchhandel erscheinen und dann, wenn sie<br />

auf der Bühne Farbe und Leben gewinnen. Auch<br />

„Hedda Gabler“, das neueste Drama Ibsens, scheint<br />

dieses interessante Doppelleben führen zu wollen.<br />

Es wird von allen deutschen Blättern schon jetzt mit<br />

einer Leidenschaftlichkeit besprochen, als ob wir<br />

schon die regelrechte Sensations-Premiere erlebt<br />

hätten. Während die orthodoxen Ibsen-Schwärmer<br />

auch dieses Schauspiel für eine geniale<br />

Offenbarung nordischen Dichtergeistes ausrufen,<br />

ziehen die Gegner daraus die herbsten Schlüsse auf<br />

die geistige Fortentwicklung des großen


Dramatikers, und einige zeigen nicht übel Lust, von<br />

nun an Ibsen überhaupt die poetische<br />

Zurechnungsfähigkeit zu bestreiten. Doch der sieht<br />

mit großer Genugtuung auf dieses Wogen und<br />

Kämpfen der Geister; wohin er auch seine Funken<br />

wirft, überall entzündet er eine mächtige Bewegung<br />

in der literarischen Welt. Er schleudert ein neues<br />

Stück in die Massen und hat noch ein unbändiges<br />

Vergnügen, wenn monatelang vor der Aufführung<br />

das Drama bis in die kleinsten Äderchen zergliedert<br />

und zerfasert wird.<br />

Die Ungarn wollen mehr Selbständigkeit – wohin soll<br />

das führen?<br />

Neue Freie Presse am 5.1.1866<br />

„Was ist Dualismus?“ Man hört die Frage jetzt oft.<br />

Das Schlagwort steht in allen Zeitungen, und der<br />

gute Wiener Bürger sieht es mit verwunderten<br />

Augen an. Er wuchs auf, ohne das Ding kennen<br />

gelernt zu haben, das ihm jetzt in den Morgenkaffee,<br />

die Mittagssuppe, das Abendbier gebrockt wird.<br />

Wenn er sich jenseits der Leitha nach dem Wesen<br />

des Dualismus erkundigt, erhält er von den Ungarn<br />

vielleicht die Antwort: „Dualismus ist, wenn ich hab‘<br />

Stück Brot und Stück Speck, aber beide gleich<br />

groß.“ Für einen ungarischen Magen ist das eine


leicht verdauliche Erklärung, aber dem Wiener<br />

verursacht das Wort Dualismus eine unbehagliche<br />

Empfindung, ein leichtes Alpdrücken, gegen das er<br />

vergeblich ankämpft. Man erwidert ihm, Dualismus<br />

sei noch immer besser als Föderalismus, und<br />

zwischen zwei Übeln müsse man das kleinere<br />

wählen. Aber man erklärt ihm weder das eine noch<br />

das andere Staatsrettungsmittel in leichtfasslicher<br />

Weise, man erklärt ihm nur, dass er sich die<br />

falschen zentralistischen Ansichten abgewöhnen<br />

muss, nicht das wenige Gute festhalten, sondern<br />

immer etwas neues probieren, bis wir durch Zufall<br />

auf das Rechte kommen; dass wir so lange<br />

fortgehen, bis wir nicht weiter können und dann<br />

umkehren müssen. Wir diesseits der Leitha haben<br />

es ja bequem, uns hat man, weil man unsere<br />

deutsche Langsamkeit und Schwerfälligkeit kennt,<br />

nur einen ganz kleinen Raum der Bahn freigelassen,<br />

um uns keine zu großen Anstrengungen zuzumuten.<br />

Den Ungarn aber, die feurige Weine trinken und<br />

feurige Rosse tummeln, einer heißblütigen und<br />

lebhaften Nation, musste man viel Platz für ihre<br />

politischen Evolutionen schaffen. Wenn sie dabei auf<br />

die Nase fallen, so wird man uns in Gnade erlauben,<br />

unsere Samaritaner-Dienste auszuüben. Als<br />

Staatschirurgen haben wir schon wiederholt<br />

treffliche Dienste geleistet, wenn es galt, Österreich


ein verrenktes Bein einzurichten.<br />

Anmerkung: Die Eingliederung Ungarns war seit<br />

1848 für die österreichische Gesamtmonarchie zu<br />

einer lebenswichtigen Frage geworden. Der<br />

fortwährende Widerstand Ungarns gegenüber der<br />

zentralistischen deutschen Verwaltung lähmte<br />

Österreich. Unter Führung Franz Deaks war es<br />

erklärtes Ziel der Ungarn, die ungarische<br />

Verfassung von 1848 (also vor der Zeit des<br />

Neoabsolutismus) zu erringen. Ende 1864 leitete<br />

Kaiser Franz Joseph selbst Verhandlungen mit den<br />

Führern der Ungarn ein. Am 14. Dezember 1865<br />

hielt der Kaiser vor dem ungarischen Landtag eine<br />

Thronrede, die Richtlinien für die künftigen<br />

Verhandlungen festlegte. Im Jänner 1866 verlegte<br />

er in Begleitung von Elisabeth sein Hoflager für<br />

längere Zeit nach Pest, um mit dieser<br />

Höflichkeitsgeste eine günstige Ausgangsposition für<br />

die Verhandlungen mit den Ungarn zu schaffen. So<br />

war der Ausgang der Verhandlungen über einen<br />

„Dualismus“ zum Zeitpunkt dieses Artikels noch<br />

völlig offen, im Sommer 1866 wurden sie durch den<br />

Krieg mit Preußen unterbrochen. Die liberale Presse<br />

stand dem „Ausgleich“ mit Ungarn skeptisch<br />

gegenüber, hielt am Zentralismus fest.<br />

Verstimmung in den Vereinigten Staaten nach


Versenkung des Dampfers „Persia“.<br />

Neue Freie Presse am 4.1.1916<br />

Der Dampfer „Persia“ wurde am 30. Dezember 1915<br />

40 Seemeilen südlich von Kreta von einem Torpedo<br />

eines Unterseebootes getroffen. Das Unterseeboot<br />

versuchte Hilfe zu leisten, aber dies war unmöglich.<br />

Der Dampfer neigte sich sofort zur Seite, viele<br />

wurden in die See geschleudert. Es war an Bord<br />

nicht möglich, die Boote niederzulassen. Die „Persia“<br />

sank binnen fünf Minuten. Zwei Boote voll Menschen<br />

wurden mit ihr mitgerissen, da keine Zeit war, die<br />

Seile zu kappen. Vier Boote vermochten<br />

wegzukommen und wurden nach 30 Stunden von<br />

einem Dampfer aufgenommen. Verschiedene<br />

Schiffe fuhren vorbei, wagten aber nicht, Hilfe zu<br />

bringen, da sie offenbar einen Hinterhalt fürchteten.<br />

Ein Telegramm des Reuterschen Bureaus berichtet,<br />

Präsident Wilson habe wegen der Versenkung der<br />

„Persia“ seine Hochzeitsreise abgebrochen und sei<br />

nach Washington zurückgekehrt. Es kann derzeit<br />

nicht beurteilt werden, inwieweit sich eine<br />

Meinungsverschiedenheit mit den Vereinigten<br />

Staaten entwickeln werde. Aus den vorliegenden<br />

Meldungen ist nicht zu entnehmen, welche Flagge<br />

das Unterseeboot, das angeblich die „Persia“


versenkt hat, führte. Von allen Seiten wird berichtet,<br />

dass Amerikaner auf dem Schiffe gewesen seien. Es<br />

ist gewiss auffallend, dass Amerikaner mitten im<br />

Krieg das Bedürfnis haben, in der Nähe von Kreta zu<br />

reisen und dass fast immer auf den Schiffen, welche<br />

auf den gefährlichsten Gebieten des Mittelmeeres<br />

fahren, sich Amerikaner befinden. Wir möchten nur<br />

wünschen, dass auch diese Angelegenheit ohne<br />

Störung des Völkerfriedens, soweit noch Reste<br />

vorhanden sind, durch gegenseitiges<br />

Entgegenkommen geordnet werden könne.<br />

(Anm.: Die „Persia“ war ein britisches<br />

Passagierschiff, es verkehrte ab 1900 zwischen<br />

Großbritannien und Indien und galt zu ihrer Zeit als<br />

luxuriöser Ozeandampfer. Versenkt wurde sie am<br />

30.12.1915 im Mittelmeer ohne Vorwarnung von<br />

einem deutschen U-Boot, 343 Menschen kamen<br />

dabei ums Leben, darunter Frauen und Kinder. Viele<br />

britische Militärangehörige waren mit ihren Familien<br />

unterwegs, sie reisten zu ihren Dienststellen nach<br />

Indien. Wegen der Weihnachtsfeiertage war das<br />

Schiff besonders geschmückt, der Torpedotreffer<br />

erfolgte während des Mittagsessens um 13 Uhr, in<br />

fünf Minuten war das Schiff gesunken, die meisten<br />

Opfer rutschten vom Bootsdeck, bevor sie ein<br />

Rettungsboot besteigen konnten. Nur bei der


Versenkung der „Lusitana“ am 7. Mai 1915 und der<br />

„Leinster“ am 10. Oktober 1918 kamen mehr<br />

Zivilisten ums Leben. Die Versenkung löste heftige<br />

internationale Reaktionen aus. Erst im Sommer<br />

2003 wurde das Wrack entdeckt. Von dem angeblich<br />

vorhandenen Juwelen eines indischen Maharadscha<br />

keine Spur.)<br />

Wie entstehen aus wenigen Urtypen die Pflanzenund<br />

Tiergeschlechter?<br />

Neue Freie Presse am 3.1.1866<br />

Darwin lehrt uns in den geologischen Urkunden<br />

Bruchstücke des Stammbaumes der Pflanzen und<br />

Tiere zu erblicken. Ausgestorbene Mittelformen<br />

zwischen Fisch und Reptil, zwischen Dickhäutern<br />

und Wiederkäuern deuten ihm auf gemeinschaftliche<br />

Vorfahren. Und wenn wir in den höheren Schichten<br />

immer vollkommenere Geschöpfe finden, so sind sie<br />

ihm aus den minder ausgebildeten durch zufällige<br />

Varietät, Erblichkeit der Eigenschaften, natürliche<br />

Züchtung und Kampf ums Dasein entstanden. Nur<br />

mussten diese Ursachen während unermesslicher<br />

Zeiten und in allen möglichen Richtungen gewirkt<br />

haben, um die ganze Buntheit der ausgestorbenen<br />

und lebenden Pflanzen- und Tiergeschlechter aus<br />

wenigen Urtypen hervorzubringen.


Wenn also aus einem feurig-flüssigen toten Ball die<br />

heutige Erde wurde, aus Bergen und Tälern<br />

mannichfaltig geformt, ins Grün der Wiesen<br />

gekleidet, von Pflanzen und Tieren reich belebt und<br />

geschmückt, von Menschen beherrscht und<br />

ergründet, so behauptet der moderne Naturforscher:<br />

Alles keine Zauberei, sondern nur – Langsamkeit. Er<br />

verwirft die wiederholten Schöpfungsperioden als<br />

wissenschaftliche Märchen; er kennt nur eine<br />

einzige ununterbrochene stetige Fortentwicklung der<br />

anfänglich erzeugten Urwesen. Dennoch müssen wir<br />

daran erinnern, dass mit dem Auftreten des<br />

Menschen, wenn es auch von keiner gewaltsamen<br />

Revolution begleitet war, dennoch eine neue Epoche<br />

in der Geschichte der Erde begann.<br />

Am 2. Jänner 1776 machte Österreich einen Schritt<br />

in Richtung Aufklärung.<br />

Die Presse am 2.1.1866<br />

Heute ist ein denkwürdiger Tag, der mit glänzenden<br />

Buchstaben in der Geschichte unserer heimatlichen<br />

Cultur und Sitte verzeichnet ist. Während der<br />

Weihnachtsfeiertage des Jahres 1775 wurde<br />

Freiherr von Sonnenfels zu Maria Theresia gerufen.<br />

Ein Prozess, bei dem man die Folter angewendet,<br />

spielte sich eben ab. Der Angeklagte hatte


gestanden, aber jedermann schien an seine<br />

Unschuld zu glauben. Maria Theresia erörterte<br />

diesen Prozess mit dem gelehrten Professor der<br />

Staatswissenschaften an der Wiener Universität und<br />

vortragenden Hofrat der Kaiserin. Mit feuriger<br />

Beredsamkeit ergriff er das Herz der Kaiserin und in<br />

dem Bewusstsein, dass „der mächtigste von allen<br />

Herrschern der Augenblick sei“, zog er ein bereits<br />

fertiges Actenstück aus seiner Tasche, legte es der<br />

tiefbewegten Kaiserin vor, und sie unterzeichnete<br />

es. Am 2. 1. 1776 wurde verkündet, dass in den<br />

Erblanden die Folter durchwegs aufgehoben sei.<br />

Der Zweifel an der Tortur fand seinen Ausdruck<br />

übrigens auch darin, dass schon 1775 von der<br />

Kaiserin eine Commission zusammengerufen wurde,<br />

welche die Möglichkeit der Aufhebung der Folter<br />

beraten sollte. Und zu dieser Commission gehörte<br />

Joseph v. Sonnenfels, den die Zeitgenossen<br />

gemeinsam mit Voltaire und Montesquieu nennen,<br />

er, der alles erfasste, was er für das Wohl der<br />

Menschheit als bedeutungsvoll erkannte. Sonnenfels<br />

war der Mann, dem Maria Theresia vertrauen<br />

musste und vertrauen konnte. Sie liebte ihn nicht,<br />

aber sie ringt sich ihre Vorurteile gegen ihn ab, und<br />

anerkennt ihn unbedingt, wo er es verdient. Mit dem<br />

Gesetz der Kaiserin über die gänzliche Abschaffung


der Tortur trat Österreich in die Reihe jener Staaten<br />

ein, welche lange vorher schon dem Geist der<br />

Aufklärung gehuldigt. Aber die Frage war nicht ganz<br />

gelöst! Die Gesetzgebung setzte an die Stelle der<br />

Folter die Prügel, Lattenkammer, Zwangsjacke,<br />

Hunger, Arrest! Und die Wissenschaft gab uns die<br />

Verdachtsstrafen! Wo ist der Sonnenfels unserer<br />

Zeit?<br />

Europa kann ohne Amerika den Krieg nicht<br />

finanzieren.<br />

Neue Freie Presse am 1.1.1916<br />

Ein wahrer Goldregen hat sich über den Ozean nach<br />

den Vereinigten Staaten ergossen. Amerika war<br />

ehedem stets das Land des Kapitalmangels, der<br />

Schuldner Europas. Jetzt hat sich das Blatt<br />

vollständig gewendet. Die Farmer liefern Brot und<br />

Fleisch für die Ernährung der Soldaten, die riesigen<br />

Stahlhütten und Fabriken in Amerika Kanonen,<br />

Gewehre, Munition für die Fortführung des Krieges<br />

an England, Frankreich und Russland. Die<br />

Zahlungen für die gewaltigen Bezüge aus den<br />

Vereinigten Staaten werden bereits auf zwei<br />

Milliarden Dollar geschätzt. England und Frankreich<br />

senden kolossale Pakete amerikanischer Aktien und<br />

Bonds über den Ozean zurück, riesige Goldmengen


sind aus England, Frankreich und Kanada nach New<br />

York geflossen, und doch reichen alle diese<br />

Zahlungen nicht aus; den überwiegenden Teil der<br />

Lieferungen sind England und Frankreich den<br />

amerikanischen Industriellen und Banken schuldig<br />

geblieben. Der reiche Goldsegen wird in Amerika<br />

nicht ohne Sorge betrachtet; die amerikanische<br />

Wirtschaft zeigt bereits Symptome der Inflation, nur<br />

dass die Vermehrung der Umlaufsmittel nicht durch<br />

Ausgabe ungedeckter Noten, sondern durch Gold<br />

erfolgt ist. Amerika schickt sich an, das Erbe des im<br />

Krieg so schwer geschwächten, in seiner<br />

überragenden Position erschütterten England<br />

anzutreten: als Vermittler der Weltumsätze, als<br />

industrielle Vormacht, als Geldgeber<br />

südamerikanischer Staaten, wo es bereits im Kriege<br />

manche Verbindungen Englands und Deutschlands<br />

an sich gerissen hat und im Frieden schwerlich wird<br />

loslassen wollen.<br />

Anmerkung: Hundert Jahre lang war das Britische<br />

Empire die größte Wirtschaftsmacht der Welt<br />

gewesen, 1916 war es von den Vereinigten Staaten<br />

von Amerika bereits überholt. Die Analyse der<br />

„Neuen Freien Presse“ am 1.1.1916 kommt also zu<br />

einem richtigen Zeitpunkt, von nun an bis ins 21.<br />

Jahrhundert blieb die amerikanische


Wirtschaftsmacht entscheidend für die<br />

Weltwirtschaft. Zugleich stellt der Artikel die<br />

historische Bedeutung der Verlagerung der<br />

Finanzarchitektur hervor. Die Kriegsanleihen der<br />

Entente stellten das alte Finanzsystem auf den Kopf.<br />

Vor dem Krieg war das Geld der privaten Investoren<br />

in London und Paris, den reichen Zentren Europas,<br />

an Kreditnehmer in Randgebiete geflossen. 1915<br />

begann sich die Geldquelle derer, die um Kredite<br />

Schlange standen, an die Wall Street zu verlagern.<br />

Die mächtigsten Staaten Europas liehen sich von<br />

privaten Anlegern in den Vereinigten Staaten Geld<br />

(oder von wem auch immer, der ihnen Kredit<br />

gewährte), sie wurden abhängig von ausländischen<br />

Geldgebern, die der Entente einen<br />

Vertrauensvorschuss gewährten. Gegen Ende 1916<br />

hatten amerikanische Investoren zwei Milliarden<br />

Dollar auf einen Sieg der Entente gesetzt.<br />

Abgewickelt wurden die Transaktionen von einer<br />

einzigen Privatbank, dem Wallstreet-Bankhaus J. P.<br />

Morgan, eine einzigartige internationale<br />

Verflechtung von staatlicher und privater Macht. Sie<br />

wurde unterstützt von der wirtschaftlichen und<br />

politischen Elite der USA und führte zu einer<br />

Mobilisierung der amerikanischen Wirtschaft.<br />

Dementsprechend groß war in der Folge der<br />

politische Einfluss der USA auf die Entente, die


Macht der Darlehen war erdrückend. In London<br />

forderten zumindest bis Ende 1916 einflussreiche<br />

Stimmen, sich von der Abhängigkeit von<br />

amerikanischen Krediten zu befreien. Deutschland<br />

hatte das Privileg dieser Unterstützung nicht, die<br />

Seeblockade kam hinzu, so wurden ab dem Winter<br />

1916/17 die Stadtbewohner in Deutschland und<br />

Österreich langsam, aber sicher ausgehungert.<br />

1916 war also ein Schlüsseljahr, nicht zuletzt<br />

deswegen beginnt der amerikanische Historiker<br />

Adam Tooze seine kürzlich erschienene<br />

beeindruckende Darstellung der Zwischenkriegszeit<br />

„Sintflut – Die Neuordnung der Welt 1916 bis 1931“,<br />

Siedler Verlag, mit dem Jahr 1916.<br />

2016-01-28 06:14:00 diepresse.com<br />

25<br />

Drogendealer wartete auf Kunden -<br />

Bundespolizei nimmt Verdächtige bei<br />

Überprüfung im Hauptbahnhof fe<br />

Bochum (ots) - Zwei Männer rückten<br />

am gestrigen Abend (27. Januar) in den Fokus einer<br />

Streife der Bundespolizei. Im Bochumer<br />

Hauptbahnhof wurden die Männer 51/37 überprüft.<br />

Da die polizeiliche Vita der beiden Bochumer<br />

deutliche Spuren durch Verstöße gegen das


Betäubungsmittelgesetz aufwiesen, wurde die Frage<br />

des Drogenbesitzes gestellt.<br />

Während der 37-Jährige den Besitz zugab und den<br />

Beamten schweren Herzens vier Haschischstücke<br />

(ca.6 Gramm) aushändigte, wurde sein<br />

Gesprächspartner zunehmend nervöser.<br />

Bei einer Durchsuchung auf dem Revier am Bahnhof<br />

wurden Restbestände von Amphetaminen, mehrere<br />

Extasytabletten und fast 30 Gramm Haschisch, in<br />

verschiedenen Behältnissen gefunden und<br />

beschlagnahmt.<br />

Zum Vorwurf mit Betäubungsmittel zu handeln ließ<br />

er unkommentiert und verweigerte im weiteren<br />

Verlauf jegliche Aussage. Die Drogen wurden<br />

beschlagnahmt, gegen beide wurden<br />

Ermittlungsverfahren wegen Verstoß gegen das<br />

Betäubungsmittelgesetz eingeleitet.<br />

Die weitere Bearbeitung übernimmt das zuständige<br />

Fachkommissariat der Polizei Bochum.<br />

2016-01-28 12:11:00 www.t-online.de


26<br />

Polizei findet verletztes Hausschwein<br />

auf Autobahnparkplatz<br />

Cuxhaven (ots) - Debstedt. Am<br />

heutigen Mittwochvormittag hatten die<br />

Polizeibeamten des Polizeikommissarits Langen<br />

einen ungewöhnlichen Einsatz. Ein leicht verletztes<br />

Hausschwein lag erschöpft auf dem<br />

Autobahnparkplatz Debstedt und drohte, durch<br />

Verkehrsteilnehmer aufgeschreckt zu werden und in<br />

Panik auf die A 27 zu laufen. Die Beamten sperrten<br />

den Autobahnparkplatz in Fahrtrichtung Bremen<br />

kurzzeitig ab und nahmen sich des verletzten Tieres<br />

an. Mit vereinten Kräften hoben sie es in einen<br />

Anhänger und brachten es ins nahegelegene<br />

Tierheim Bremerhaven.<br />

(Zusatz: Hier liegt kein Fotomaterial vor.)<br />

2016-01-28 12:11:00 www.t-online.de<br />

27<br />

Heidenheim - Einbrecher haben Durst<br />

und Hunger / In Heidenheim hatten es<br />

Diebe vergangener Tage auf<br />

Ulm (ots) - In der Nacht auf Mittwoch<br />

machten sich die Unbekannten an einem Stand in


der Innenstadt zu schaffen. Auf einem Parkplatz in<br />

der Wilhelmstraße versuchten sie die Tür der<br />

Imbissbude aufzustemmen. Diese war aber so<br />

stabil, dass es den Tätern nicht gelang. So mussten<br />

sie hungrig ohne Beute von dannen ziehen. Die<br />

Kriminellen hinterließen einen Sachschaden von<br />

mehreren hundert Euro.<br />

In Herbrechtingen waren Diebe Tage zuvor<br />

erfolgreiche. Dort stemmten sie Im Saun das<br />

Fenster eines Standwagens auf. Im Inneren<br />

erbeuteten sie Schnaps, Kleidung sowie<br />

Elektroartikel. Der Sachschaden von etwa 800 Euro<br />

übersteigt dabei deutlich den Wert der Beute. Die<br />

Polizei Heidenheim (07321 / 3220) ermittelt nun, um<br />

den Tätern auf die Schliche zu kommen.<br />

Tobias Schmidberger, Pressestelle, Telefon: 0731<br />

188 1111, E-Mail: ulm.pp.stab.oe@polizei.bwl.de<br />

+++0160195, 0160217<br />

2016-01-28 12:11:00 www.t-online.de<br />

28 Festnahme nach sexuellem Übergriff<br />

Wiesbaden (ots) - Wiesbaden,<br />

Freseniusstraße Mittwoch, 27.01.2016, 23:45 Uhr


In Wiesbaden hat die Polizei am frühen<br />

Donnerstagmorgen einen 28 Jahre alten Mann<br />

festgenommen. Der Asylbewerber ist dringend<br />

verdächtig, zuvor eine 20-jährige Frau unsittlich<br />

berührt zu haben. Die Geschädigte hatte gegen<br />

23:45 Uhr, zusammen mit einer 19 Jahre alten<br />

Freundin am Hauptbahnhof auf den Bus gewartet,<br />

ebenso wie der Beschuldigte. Dieser befand sich in<br />

Begleitung eines 33-jährigen Mannes und versuchte<br />

bereits zu diesem Zeitpunkt, Kontakt zu den beiden<br />

Frauen aufzunehmen. Nachdem diese den<br />

angetrunkenen Mann ignoriert hatten, stiegen sie in<br />

einen Linienbus. Obwohl sein Begleiter ihn noch<br />

davon abhalten und offenbar in einen anderen Bus<br />

steigen wollte, folgte ihnen der 28-Jährige in den<br />

Bus. Nachdem er dort in der Folge immer<br />

aufdringlicher wurde, verließen die Frauen den Bus<br />

in der Freseniusstraße wieder. Auch der<br />

Beschuldigte stieg aus, ging zu der 20-Jährigen und<br />

bedrängte sie dort weiter. Bereits kurz darauf konnte<br />

der 28 Jahre alte, marokkanische Staatsangehörige<br />

durch eine zwischenzeitlich alarmierte Polizeistreife<br />

festgenommen und anschließend in Gewahrsam<br />

genommen werden. Bei dem alkoholisierten<br />

Beschuldigten wurde eine Blutentnahme<br />

durchgeführt.<br />

2016-01-28 12:11:00 www.t-online.de


29<br />

Fußgänger verletzt; Ludwigsburg:<br />

Trickdiebstahl durch angebliche<br />

Wasserwerker; BAB 81-Möglingen: 30.<br />

Ludwigsburg (ots) - Marbach am<br />

Neckar: Fußgänger verletzt<br />

Leicht verletzt wurde ein 49-jähriger Fußgänger am<br />

Mittwoch gegen 19.35 Uhr bei einem Verkehrsunfall<br />

in der Bahnhofstraße. Er wollte am Bahnhof die<br />

Fahrbahn zwischen einem Fahrradabstellplatz und<br />

einer Bushaltestelle überqueren. Dabei kam es zu<br />

einer Berührung zwischen ihm und dem Fiat eines<br />

63-jährigen Autofahrers. Der Wagen touchierte den<br />

49-Jährigen leicht am Knie, wodurch er rückwärts zu<br />

Boden fiel und sich verletzte. Der Fußgänger wurde<br />

vorsorglich zu weiteren Untersuchungen ins<br />

Krankenhaus gebracht. An dem Auto entstand kein<br />

Schaden.<br />

Ludwigsburg: Trickdiebstahl durch angebliche<br />

Wasserwerker<br />

Unter dem Vorwand, ein Absperrventil zu<br />

überprüfen, verschafften sich zwei angebliche<br />

Handwerker am Mittwoch, gegen 16.30 Uhr, Zutritt


zu einer Wohnung in der Johannesstraße. Ein<br />

älterer Bewohner ließ die Männer in die Wohnräume<br />

und begleitete einen der beiden ins Badezimmer,<br />

um dort alle Wasserhähne zu öffnen und den<br />

Wasserfluss zu beobachten. Der andere<br />

vermeintliche Wasserwerker blieb im Flur bei einer<br />

weiteren Bewohnerin. Kurze Zeit später gingen die<br />

angeblichen Handwerker wieder. Später wurde der<br />

Senior misstrauisch und stellte fest, dass mehrere<br />

tausend Euro Bargeld verschwunden waren. Der<br />

Beschreibung zufolge war einer der Trickdiebe etwa<br />

22 bis 25 Jahre alt, 1,80 Meter groß und untersetzt<br />

und hatte kurze Haare. Sein Komplize war ungefähr<br />

25 bis 28 Jahre alt, 1,65 Meter groß und hatte eine<br />

schlanke Figur. Beide trugen dunkle Jacken und<br />

sprachen deutsch. Zeugen, die verdächtige<br />

Personen gesehen haben, werden gebeten sich mit<br />

dem Polizeirevier Ludwigsburg, Tel. 07141/18-5353,<br />

in Verbindung zu setzen.<br />

BAB 81-Möglingen: 30.000 Euro Schaden bei<br />

Auffahrunfall<br />

Rund 30.000 Euro Sachschaden entstand am<br />

Mittwochnachmittag bei einem Verkehrsunfall<br />

zwischen den Anschlussstellen Ludwigsburg Süd<br />

und -Nord. Ein 19 Jahre alter Mercedes-Fahrer war<br />

auf der linken Spur Richtung Würzburg unterwegs,


als der Fahrer eines Opel vor ihm abbremsen<br />

musste. Der 19-jährige versuchte abzubremsen um<br />

einen Unfall zu vermeiden, kollidierte jedoch<br />

trotzdem mit dem Opel. Anschließend stieß er<br />

gegen den Opel Astra einer 30-Jährigen auf der<br />

mittleren Spur, deren Wagen daraufhin gegen einen<br />

Lastwagen auf der rechten Spur prallte. Der<br />

Mercedes und der Opel Astra waren nicht mehr<br />

fahrbereit und mussten abgeschleppt werden.<br />

2016-01-28 12:11:00 www.t-online.de<br />

30 Brand in einem Wohnhaus<br />

Birresborn (ots) - Am Donnerstag, 28.<br />

Januar 2016, um 04.30 h wurde ein<br />

Wohnhausbrand in Birresborn, Kopper Straße,<br />

gemeldet. Durch die eingesetzten Feuerwehren<br />

konnte der Brand, welcher sich noch auf das Innere<br />

des Hauses beschränkte, unter Kontrolle gebracht<br />

werden. Die Bewohner bemerkten den Brand und<br />

konnten so das Haus rechtzeitig unverletzt verlassen<br />

und die Feuerwehr verständigen. Der Brand war in<br />

der mittleren Etage ausgebrochen, die Ermittlungen<br />

zur Ursache dauern noch an. Treppenhaus und<br />

Wohnräume wurden erheblich beschädigt. Im<br />

Einsatz waren die Freiwillige Feuerwehr, DRK und


Polizei, die Gesamtschadenshöhe wird auf 100000<br />

Euro geschätzt.<br />

2016-01-28 12:11:00 www.t-online.de<br />

31<br />

Kosmos-Theater: „Anatomie eines<br />

Faultiers“<br />

„Anatomie eines Faultiers“<br />

vom Theaterkollektiv YZMA<br />

ist im Kosmos-Theater zu<br />

sehen.<br />

28.01.2016 | 12:09 | von<br />

Barbara Petsch<br />

( Die Presse - Schaufenster )<br />

Wer wollte nicht, speziell zu dieser Jahreszeit, ein<br />

Faultier sein? Aber das „Folivora“, wie es so niedlich<br />

im Lateinischen heißt, ist, näher betrachtet, vielleicht<br />

doch nicht so beneidenswert: Wenn es sich<br />

versehentlich an einen morschen Ast hängt, stürzt<br />

es ab, eine der häufigsten Todesursachen bei<br />

Faultieren. Das Theaterkollektiv YZMA hat das viel<br />

zitierte Wesen erforscht, speziell auf seine<br />

Verwandtschaft mit menschlichen Verhaltensweisen<br />

hin. Das Ergebnis dieser Recherche ist noch bis


morgen, Samstag (30. 1.), im Kosmostheater zu<br />

besichtigen. Noch mehr über Tiere: „Alonso, der<br />

Eheschnüffler“ vom Vorarlberger Kabarettisten und<br />

Autor Stefan Vögel ist eine Komödie und Alonso ein<br />

Hund, der sich bei einem feinen Abendessen<br />

komischerweise nicht für dieses, sondern für die<br />

durcheinandergeratenden Paare interessiert<br />

(Theater Center Forum, ab 11. 2.). Volkstheater:<br />

Judas erzählt seine Geschichte (von Lot Vekemans<br />

mit Sebastian Klein, 4. 2., Rote Bar).<br />

2016-01-28 12:09:00 Von Barbara Petsch<br />

32<br />

Gericht: Verschiebung der<br />

Altersermäßigung rechtmäßig<br />

Mannheim (dpa/lsw) - Die Verschiebung<br />

der sogenannten Altersermäßigung für ältere Lehrer<br />

in Baden-Württemberg ist rechtmäßig. Das<br />

entschied der Verwaltungsgerichtshof in Stuttgart in<br />

mehreren, am Donnerstag in Mannheim<br />

veröffentlichten Urteilen. Bisher konnten Lehrer vom<br />

58. Lebensjahr an eine und vom 60. Lebensjahr an<br />

zwei Wochen weniger unterrichten. Unter Grün-Rot<br />

wurde das aber zum Schuljahr 2014/2015 verändert:<br />

Nun sind es eine Stunde weniger ab dem 60. und<br />

zwei Stunden weniger ab dem 62. Lebensjahr.


Dagegen hatten zwei Lehrer und eine Lehrerin<br />

geklagt. Der Verwaltungsgerichtshof erklärte, bei der<br />

"Altersermäßigung" handele es sich um eine<br />

freiwillige Fürsorgemaßnahme des Dienstherrn, die<br />

gesetzlich nicht vorgeschrieben sei. Aus<br />

haushaltsrechtlichen Erwägungen, also bei einem<br />

Sparzwang, könne sie angepasst werden, erklärten<br />

die Richter. Auch sein keine Übergangsregelung für<br />

betroffene Lehrer nötig gewesen. Das Gericht ließ<br />

keine Revision gegen die Urteile zu (Az.: 4 S<br />

1579/14, 4 S 2304/14, 4 S 2441/14).<br />

2016-01-28 12:08:00 www.t-online.de<br />

33<br />

Donnepp-Preis am SZ-Redakteurin<br />

Tieschky und Kritiker Hoff<br />

Der Bert-Donnepp-Preis für<br />

Medienpublizistik geht in diesem Jahr an Claudia<br />

Tieschky, Redakteurin der "Süddeutschen Zeitung",<br />

und den Medienkritiker Hans Hoff. Tieschky leiste<br />

seit vielen Jahren einen herausragenden Beitrag<br />

zum Verständnis von Medien, heißt es in der am<br />

Donnerstag veröffentlichten Entscheidung der Jury.<br />

Hoff sei der Inbegriff des freien Kritikers mit weitem<br />

Überblick und tiefer Kenntnis, wie er zu einer


funktionierenden Medienpublizistik unbedingt dazu<br />

gehöre. Die mit 5000 Euro dotierte Auszeichnung<br />

wird vom Verein der Freunde des Adolf-Grimme-<br />

Preises am 3. Februar in Marl verliehen.<br />

2016-01-28 12:08:00 www.t-online.de<br />

34<br />

Radiotest: Fünf Mio. hören ORF und<br />

2,2, Mio. Private<br />

Stunden pro Tag.<br />

Österreichs Radiomarkt war<br />

im zweiten Halbjahr 2015<br />

weitgehend stabil. Die<br />

durchschnittliche Hördauer<br />

beträgt mehr als drei<br />

28.01.2016 | 12:00 |<br />

( DiePresse.com )<br />

Wenig Veränderung auf dem österreichischen<br />

Radiomarkt: Die ORF-Radios konnten laut Radiotest<br />

im zweiten Halbjahr 2015 ihre Dominanz halten,<br />

kamen auf eine Tagesreichweite von 64,6 Prozent<br />

(2014: 66,5 %) und einen leicht rückläufigen<br />

Marktanteil von 72 Prozent (2014: 74%). Die<br />

Privatradios verbuchten 28,6 Prozent (29,1%)


Reichweite und legten bei den Marktanteilen mit 24<br />

Prozent (23%) etwas zu.<br />

Rund fünf Millionen Österreicher hören demnach<br />

täglich ORF-Radios, die Privatsender erreichen rund<br />

2,2 Millionen Österreicher. Die durchschnittliche<br />

Hördauer pro Tag beträgt mehr als drei Stunden.<br />

Größter Sender blieb auch im zweiten Halbjahr 2015<br />

Ö3 mit einer Reichweite von 34,9 Prozent (36,4%)<br />

und einem stabilem Marktanteil von 31 Prozent<br />

(31%). Dahinter folgten die ORF-Regionalradios mit<br />

30,7 Prozent (31,5%) Reichweite und 34 Prozent<br />

(35%) Marktanteil. Der Privatsender Kronehit kam<br />

auf eine nationale Reichweite von 12,4 Prozent<br />

(12,2%) sowie einen Marktanteil von 8 Prozent (8%).<br />

Das ORF-Kulturradio Ö1 verlor und kam auf 7,4<br />

Prozent (8,8%) Tagesreichweite und 5 Prozent (6%)<br />

Marktanteil, der ORF-Jugendsender FM4 konnte mit<br />

3,9 Prozent (3,7%) Reichweite sowie 3 Prozent (2%)<br />

Marktanteil zulegen.<br />

ORF-Hörfunkdirektor Karl Amon zeigte sich mit den<br />

Radiotest-Ergebnissen in Summe zufrieden. "Die<br />

ORF-Radios sind Publikumslieblinge. Das Ö1-<br />

Morgenjournal im Auto, Ö3 via Live-Stream im Büro,<br />

FM4 zum Nachhören - kein anderes Medium ist so<br />

einfach verfügbarer und zeitgemäßer


Tagesbegleiter wie das Radio. Der ORF bietet nicht<br />

nur Inhalte für unterschiedliche Interessen an,<br />

sondern auch über unterschiedliche<br />

Verbreitungswege", erklärte Amon in einer<br />

Aussendung.<br />

Beim größten Privatsender Kronehit sieht man sich<br />

unterdessen mit rund 940.000 täglichen Hörern so<br />

stark wie noch nie und als "klare Nummer Eins"<br />

unter den privaten Anbietern. "Wir freuen uns sehr,<br />

dass der Erfolgslauf von Kronehit so klar und stark<br />

weitergeht. Das ist auch für den dualen Rundfunk in<br />

Österreich sehr wichtig, Kronehit war und ist auf<br />

dem Weg dorthin die Zugmaschine", meinte<br />

Geschäftsführer Ernst Swoboda.<br />

(APA)<br />

2016-01-28 12:00:00 diepresse.com<br />

35<br />

Project room: „Coco Wasabi: Human<br />

F/r/ight“<br />

Die Macht der Bilder, aber auch die<br />

Auseinandersetzung mit Krieg und Gewalt sind das<br />

Leitthema einiger aktueller Ausstellungen.<br />

28.01.2016 | 11:57 |


( Die Presse - Schaufenster )<br />

Für die Group-Show „Arena“<br />

hat Kuratorin Ysabel Pinyol<br />

drei Künstler zwischen den<br />

Kulturen ausgesucht, die in<br />

ihrer Malerei subjektive Gefühle zu Krieg und Furcht<br />

artikulieren. Eugene Lemay (USA/Israel) etwa setzt<br />

psychologisch aufgeladene Untersuchungen in<br />

dunklen abstrakten Bildern um. Der texanischmexikanische<br />

Künstler Ray Smith wiederum arbeitet<br />

sich in seiner Malerei an surrealen Szenarien und<br />

Überraschungseffekten ab. Ihnen stehen schließlich<br />

fotorealistisch-allegorische Porträts von Yigal Ozeri<br />

(USA/Israel) gegenüber (Hilger next, 30. 1. bis 2. 4.).<br />

Einen dynamischen Kontrapunkt dazu bilden im<br />

Projektraum der Galerie die spannungsgeladenen<br />

Collagen Coco Wasabis, in denen die junge<br />

österreichische Künstlerin Klassik und Moderne,<br />

Hoch- und Trivialkultur, Harmonie und Chaos<br />

aufeinanderprallen lässt (Bild). In Innsbruck findet<br />

schließlich am Wochenende die 20. Ausgabe der Art<br />

Innsbruck statt. Das Herzstück bildet eine<br />

Sonderschau des amerikanischen Pop-Art-Künstlers<br />

Mel Ramos.<br />

Project room @ Hilger next. „Coco Wasabi: Human


F/r/ight“, (1100 Wien, Absberggasse 27; 30. 1. bis<br />

20. 2.)<br />

2016-01-28 11:57:00 diepresse.com<br />

36<br />

Gefährlicher Knochenschwund<br />

Osteoporose - Video - Video<br />

Laut WHO zählt<br />

Osteoporose zu den zehn<br />

wichtigsten<br />

Volkskrankheiten.<br />

Ein begünstigender Faktor für Knochenschwund ist<br />

niedriges Körpergewicht.<br />

Unsere Knochen bestehen hauptsachlich aus den<br />

Mineralien Kalzium, Magnesium und Phosphat sowie<br />

aus Kollagen. Darin eingebettet sind Zellen, die den<br />

Knochen ständig erneuern: Osteoklasten bauen alte<br />

Knochensubstanz ab, Osteoblasten bilden neue.<br />

Während im Kindes- und Jugendalter vor allem die<br />

Osteoblasten aktiv sind – und wir zu dieser Zeit so<br />

einiges auf unserem „Knochenkonto“ anhäufen,<br />

kommt es mit etwa 30 dann zu einer Balance<br />

zwischen Knochenauf- und Knochenabbau.


Ab 40: Mehr Knochenabbau statt -aufbau<br />

Ab 40 überwiegt – auch bei Gesunden – der<br />

langsame Rückgang von Skelettmasse. Wer<br />

allerdings in jungen Jahren viel davon entwickelt hat,<br />

zehrt später davon. Die anderen bezahlen mit einem<br />

vorzeitigen Verlust an Knochensubstanz. Deren<br />

Struktur verändert sich. Sie wird porös – und<br />

dadurch brüchig. Auch im Video: So entstehen<br />

Rückenschmerzen<br />

2016-01-28 11:55:29 FOCUS Online<br />

37<br />

Seestadt Aspern: Schneewelt pleite,<br />

trotzdem Ausbau<br />

Skifahren soll auf der erst im<br />

Dezember 2014 eröffneten<br />

Plastikpiste am Stadtrand<br />

weiter möglich sein. Dank<br />

neuem Investor ist sogar ein<br />

Ausbau geplant.<br />

28.01.2016 | 11:44 |<br />

( DiePresse.com )<br />

Die Schneeerlebniswelt in der Seestadt Aspern in


Wien ist nach etwas über einem Jahr in die<br />

Insolvenz geschlittert. Dennoch soll Skifahren auf<br />

der Plastikpiste am Stadtrand weiter möglich sein.<br />

Es ist sogar ein Ausbau geplant - mit Hilfe eines<br />

neuen Investors.<br />

Erst im Dezember 2014 eröffnete die 40 Meter lange<br />

Ski- und Rodelpiste in der Seestadt. Jedoch ist<br />

bereits in der Startphase ein vermeintlich fixer<br />

Investor ausgefallen. Dadurch standen weniger<br />

Mittel für den Ausbau zur Verfügung, die<br />

Zusatzkosten hat die Schneeerlebniswelt GmbH bis<br />

dato nicht erwirtschaftet, teilten die<br />

Kreditschutzverbände KSV1870 und AKV am<br />

Donnerstag mit.<br />

Das Unternehmen hat einen Schuldenberg in Höhe<br />

von 360.000 Euro angehäuft. Nun wurde beim<br />

Handelsgericht (HG) Wien ein Sanierungsverfahren<br />

ohne Eigenverwaltung eröffnet.<br />

Laut Eigenantrag ist die Fortführung des Betriebs<br />

geplant. Mit Hilfe eines neuen Investors, der<br />

gleichzeitig auch Mehrheitseigentümer werden soll,<br />

sollen die noch offenen Ausbauarbeiten<br />

durchgeführt werden, heißt es.<br />

Erst vor wenigen Tagen hat Geschäftsführer und


Hälfte-Eigentümer Martin Freiberger angekündigt,<br />

das Areal um eine Eisstockbahn (ohne Eis) und eine<br />

weitere Piste ausbauen zu wollen. Laut früheren<br />

Angaben hat das Unternehmen einen Investor aus<br />

der Seilbahnbranche an der Angel.<br />

Über das weitere Schicksal des Unternehmens wird<br />

am 11. Mai entschieden. Da findet am<br />

Handelsgericht die entscheidende Tagsatzung zur<br />

Abstimmung über den Sanierungsplan statt. Die<br />

allgemeine Prüfungstagsatzung ist für den 6. April<br />

anberaumt.<br />

Die insolvente Gesellschaft bietet ihren rund 17<br />

Gläubigern die gesetzliche Mindestquote von 20<br />

Prozent, zahlbar binnen zwei Jahren.<br />

(APA)<br />

2016-01-28 11:44:00 diepresse.com<br />

38<br />

Australier soll Anschlag mit "Känguru-<br />

Bombe" geplant haben<br />

Der 19-Jährige ist seit zehn Monaten in Haft. Er soll<br />

im Internet über ein Attentat mit einem Sprengstoffbepackten<br />

Känguru spekuliert haben.


28.01.2016 | 11:42 |<br />

( DiePresse.com )<br />

In Australien sitzt ein 19-<br />

Jähriger seit zehn Monaten<br />

im Gefängnis, weil er in einem Internet-Chat über<br />

einen Anschlag mit einem Sprengstoff-bepackten<br />

Känguru spekuliert haben soll. Örtliche Medien<br />

berichteten am Donnerstag, der junge Mann sei im<br />

vergangenen April im Zuge von Terrorermittlungen<br />

in Melbourne festgenommen worden.<br />

Er habe bei einer Gerichtsanhörung den Vorwurf<br />

zurückgewiesen, er habe an einem Gedenktag für<br />

getötete Soldaten einen Anschlag verüben wollen.<br />

Gerichtsunterlagen zufolge tauschte sich Sevdet B.<br />

im Internet mit einem Freund im Ausland über die<br />

Idee aus, ein Känguru als Bombe zu missbrauchen.<br />

Am 20. März soll der Angeklagte seinem Freund ein<br />

Foto geschickt haben, dazu der Kommentar:<br />

"Schau, was ich habe, ahaha. " Zu ihren Plänen<br />

oder Fantasien gehörte demnach, ein Tier mit C4-<br />

Sprengstoff zu bepacken, mit dem Symbol der<br />

Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) zu bemalen<br />

und auf eine Gruppe Polizisten loszulassen.<br />

Nach der Gerichtsanhörung blieb B. den Berichten


zufolge in Haft. Der nächste Termin wurde auf den<br />

3. Februar angesetzt. Der 19-Jährige plädierte nicht<br />

schuldig.<br />

(APA/AFP)<br />

2016-01-28 11:42:00 diepresse.com<br />

39 Nathalie Volk mit Otto-Millionär liiert?<br />

Ex- GNTM -Kandidatin<br />

Nathalie Volk musste den<br />

RTL-Dschungel am Dienstag<br />

verlassen. In der Sendung<br />

gab sich die 19-Jährige eher<br />

wortkarg. Nun hat sie einer Zeitung gegenüber<br />

jedoch ein süßes Geheimnis enthüllt - sie ist<br />

vergeben. Der Glückliche ist angeblich ein<br />

Unternehmer aus Hamburg.<br />

Wie „bild.de“ berichtet, sei ihrer Aussage nach nichts<br />

mit David Ortega gelaufen. Auf seinen Flirtversuch<br />

angesprochen sagt sie: „Das war kein Flirt.“ Er sei<br />

ein netter, lustiger Kerl, doch was man im<br />

Fernsehen gesehen habe, sei gut<br />

zusammengeschnitten gewesen. „Ich habe einen<br />

Freund“


Zwischen den beiden lief schon deshalb nichts, weil<br />

Nathalie bereits vergeben ist. Sie erklärte gegenüber<br />

„bild.de“: „Ich habe einen Freund.“ Es handle sich<br />

um einen bekannten Unternehmer aus Hamburg.<br />

Zudem sei er ein bisschen älter als sie. Nathalie<br />

behauptet, dass es sich bei ihrem Freund um Frank<br />

Otto handelt, den zweitältesten Sohn von Werner<br />

Otto, der das gleichnamige Versandhaus gegründet<br />

hatte.<br />

Laut „bild.de“ haben sie und der 58-Jährige sich im<br />

vergangenen Sommer kennengelernt. Otto hat sich<br />

der Zeitung gegenüber nicht geäußert. Im Video:<br />

Jenny Elvers nach 15 Jahren wieder nackt im<br />

"Playboy"<br />

ms<br />

2016-01-28 11:40:44 FOCUS Online<br />

40<br />

#heiseshow: Die wöchentliche Dosis<br />

Technik-News und Netzpolitik<br />

Am heutigen Donnerstag um 16 Uhr beginnen wir<br />

unser neues Live-Videoformat. Das Team aus dem<br />

Newsroom von heise online spricht einmal<br />

wöchentlich live mit Gästen über aktuelle Ereignisse


in der Hightech-Welt und der<br />

Netzpolitik.<br />

Ab 16 Uhr diskutieren wir ab<br />

sofort immer donnerstags<br />

live in der #heiseshow mit<br />

Gästen über aktuelle Ereignisse aus der Hightech-<br />

Welt und der Netzpolitik. Damit bauen wir ein Format<br />

aus, das wir in ähnlicher Weise als "heise Show"<br />

schon von den Messen CeBIT und IFA gesendet<br />

hatten. Außerdem hatten wir mit dem c't-Onlinetalk<br />

in DRadio Wissen bereit mit Live-<br />

Videoübetragungen experimentiert. Das alles wird<br />

nun ausgedehnt, um aktuelle Themen regelmäßig<br />

live einordnen, kommentieren und analysieren zu<br />

können.<br />

Die #heiseshow wird nun jeden Donnerstag um 16<br />

Uhr live ausgestrahlt. Die RedakteurInnen von heise<br />

online moderieren in der immer auf 30+ Minuten<br />

angelegten Talkshow, in der mit Kolleginnen und<br />

Kollegen sowie zugeschalteten Gästen aktuelle<br />

Entwicklungen besprochen werden.<br />

Der Hashtag als Namen der #heiseshow ist dabei<br />

Programm, denn darüber können (und sollen) die<br />

Zuschauer während der Sendung Fragen stellen<br />

und sich einmischen. Auch sind Themenvorschläge


für die nächste Ausgabe zwischen den Sendungen<br />

jederzeit willkommen. Nach der Live-Übertragung<br />

wird die Sendung jeweils auch zum Nachschauen<br />

und -hören verfügbar sein.<br />

Die Sendung wird ab 16 Uhr live hier zu sehen sein:<br />

( mho )<br />

2016-01-28 11:29:00 Kristina Beer, Volker Briegleb, Martin<br />

Holland, Jürgen Kuri, Volker Zota<br />

41<br />

NRW: Nordafrika-Banden auf Raubtour<br />

in Zügen<br />

Die kennen wir doch, sagten<br />

sich die beiden<br />

Bundespolizisten, als ihnen<br />

die drei Männer aus<br />

Marokko und Algerien (19,<br />

20 und 27 Jahre alt) im<br />

Regionalexpress von Hamm<br />

nach Düsseldorf entgegenkamen. Erst am Vortag<br />

hatten die Beamten die Nordafrikaner im Zug beim<br />

Diebstahl erwischt und wieder laufen lassen<br />

müssen, da sie als Asylbewerber eine feste<br />

Meldeadresse besitzen.


Und auch diesmal fanden die Beamten bei der<br />

Kontrolle des 20-Jährigen ein gestohlenes<br />

Portemonnaie einer Frau. Die Bundespolizisten, die<br />

auf dem Weg zur Arbeit waren, nahmen die<br />

Kriminellen vorläufig fest. Gegen sie wurde ein<br />

Ermittlungsverfahren wegen Bandendiebstahls<br />

eingeleitet. Nach der Anzeigenaufnahme konnten<br />

die Täter jedoch wieder gehen. "Das ist frustrierend,<br />

aber wir können sie halt nicht ins Gefängnis<br />

stecken", so Jürgen Karlisch von der<br />

Bundespolizeiinspektion Dortmund. "Man kann<br />

davon ausgehen, dass sie wieder auf Beutetour in<br />

den Zügen gehen. "<br />

Dieser Fall vom vergangenen Wochenende ist alles<br />

andere als ein Einzelfall. Es ist mittlerweile trauriger<br />

Dienstalltag bei der Bundespolizei in Nordrhein-<br />

Westfalen, beinahe schon Routine. Die<br />

Sicherheitskräfte beobachten seit Monaten mit<br />

wachsender Sorge, dass Banden aus Nordafrika<br />

landesweit Reisende in Zügen ausrauben. "Es ist oft<br />

so, dass wir noch dabei sind, die Anzeige in den<br />

Computer einzugeben, da ist der Täter schon wieder<br />

frei und begeht die nächste Tat", so Karlisch. Die<br />

Bundespolizei habe seit Langem auf dieses Problem<br />

hingewiesen, "aber erst nach den Vorkommnissen in<br />

Köln in der Silvesternacht nimmt man unsere


Warnungen allmählich ernst", sagt er. Doch was<br />

dagegen tun könne man nicht wirklich. "Das Einzige,<br />

was wir mit unserer Arbeit bewirken können, ist, den<br />

Dieben mit unseren Kontrollen den Spaß an den<br />

Raubzügen zu nehmen, es ihnen zu erschweren",<br />

so Karlisch.<br />

Die Masche der kriminellen Banden ist immer gleich:<br />

Sie sind in der Regel zu dritt, meist junge Männer<br />

zwischen 16 und 30 Jahren. Sie kundschaften ihre<br />

Opfer schon auf dem Bahnsteig aus. An<br />

Wochenenden suchen sie gezielt nach Betrunkenen,<br />

die im Zug einschlafen. Wenn die Bahn kommt,<br />

steigen sie zusammen ein, teilen sich dann aber auf,<br />

um nicht aufzufallen. Jeder hat eine zugewiesene<br />

Aufgabe. Wenn es geht, setzt sich einer neben das<br />

Opfer, der sogenannte Zieher, der das Handy oder<br />

die Geldbörse stiehlt. Einer schiebt Wache, der<br />

sogenannte Schatten, er hält Ausschau nach<br />

Polizisten und Bahnmitarbeitern, sucht aber auch<br />

neue Opfer. Der dritte Täter verwickelt das Opfer in<br />

ein Gespräch, der sogenannte Ablenker. Von<br />

Überwachungskameras lassen sich diese<br />

Kriminellen nicht abschrecken.<br />

Wenn es ihnen nicht gelingt, ihr Opfer im Sitzen<br />

auszurauben, wenden sie den sogenannten<br />

Antanztrick beim Aussteigen an. Das heißt, sie


edrängen die Personen, kreisen sie ein, fassen sie<br />

an, lenken sie ab und entwenden dabei die<br />

Wertgegenstände. "Sie sind hochprofessionell. Eine<br />

Gruppe kann mehrere Züge in einer Nacht<br />

durchkämmen, also stundenlang Leute ausrauben",<br />

so ein Fahnder. "Unsere Ermittlungen führen uns<br />

häufig in Flüchtlingsunterkünfte. "<br />

Die Deutsche Bahn kennt das Problem der<br />

Taschendiebbanden in den Zügen und arbeitet eng<br />

mit der Bundespolizei zusammen. "Wenn wir wissen,<br />

dass eine Bande unterwegs ist, gibt es<br />

Warndurchsagen in den Zügen und im Bahnhof",<br />

sagte ein Bahnsprecher. "Wir bitten die Reisenden<br />

dann, besonders vorsichtig zu sein. " Die Bahn<br />

investiert nach eigenen Angaben jährlich rund 160<br />

Millionen Euro in Sicherheitsmaßnahmen. Die<br />

regionalen Leitstellen rufen im Gefahrenfall<br />

Einsatzkräfte an den Ort des Geschehens. "In<br />

kürzester Zeit fällt die Entscheidung, wer am<br />

schnellsten eingreifen kann - ob Bundespolizei,<br />

unser Sicherheitsdienst oder die Landespolizei",<br />

betont der Bahnsprecher. Doch gegen die<br />

nordafrikanischen Banden helfe das wenig, so ein<br />

Bundespolizist. "Von den Diebstählen bekommen die<br />

Opfer meist nichts mit. Dementsprechend kann auch<br />

niemand verständigt werden beziehungsweise


schnell zur Hilfe kommen", so der Fahnder.<br />

Auch wenn sich mit Videokameras in den Zügen die<br />

Taten nicht verhindern lassen, helfen sie der Polizei<br />

doch bei der Aufklärung und der Fahndung nach<br />

den Tätern. Derzeit hat die Dortmunder<br />

Bundespolizei Fahndungsfotos von drei Männern<br />

veröffentlicht (siehe Bilder). Sie wurden dabei<br />

gefilmt, wie sie in einem Regionalexpress von<br />

Münster nach Essen und der Eurobahn zwischen<br />

Düsseldorf und Dortmund schlafende Fahrgäste<br />

ausgeraubt haben.<br />

2016-01-28 13:25:48 Christian Schwerdtfeger<br />

42<br />

Rihanna veröffentlicht ihr achtes<br />

Album im Netz<br />

Das achte Studioalbum von<br />

Sängerin Rihanna umfasst<br />

13 Songs, darunter die erste<br />

Singleauskoppelung «Work»<br />

mit Rapper Drake (29). Die<br />

27-Jährige hatte monatelang Andeutungen über ihr<br />

erstes Album nach vier Jahren gemacht, ohne einen<br />

genauen Termin für die Veröffentlichung zu nennen.<br />

Der Musikdienst Tidal des US-Rapmoguls Jay-Z (46)


war im vergangenen März mit großem Rummel<br />

gestartet, hatte aber vorerst wenig Erfolg. Tidal ist<br />

der erste Dienst, an dem diverse Stars, darunter<br />

auch Rihanna, persönlich beteiligt sind. Ein Abo<br />

kostet knapp zehn Euro im Monat.<br />

Donnerstag, 28. Januar 2016 Augsburger Allgemeine<br />

43<br />

Linke und Grüne fordern Tempo 80 auf<br />

Landstraßen<br />

Angesichts einer steigenden<br />

Zahl von Unfalltoten streben<br />

Verkehrspolitiker von Linken<br />

und Grünen Tempo 80 auf<br />

Landstraßen an. «Wir setzen<br />

uns für ein generelles Tempolimit von 80<br />

Stundenkilometern auf Landstraßen ein», sagte die<br />

Linke-Expertin Sabine Leidig der Zeitung «Die Welt»<br />

(Donnerstag). Das sei besser, als «Alleebäume zu<br />

fällen oder weit weg von den Straßen zu pflanzen,<br />

um sogenannte Baumunfälle zu verhindern».<br />

Auch nach Ansicht des Grünen-Verkehrspolitikers<br />

Stephan Kühn ist «ernsthaft zu prüfen, die<br />

Höchstgeschwindigkeit auf 80 Stundenkilometer zu<br />

begrenzen». Anlass der Forderungen ist, dass die


Zahl der im Straßenverkehr getöteten Menschen<br />

seit zwei Jahren steigt und 2015 nach vorläufigen<br />

Angaben des Statistischen Bundesamtes bei rund<br />

3450 liegen dürfte. «Deutschland ist international bei<br />

der Anzahl der im Verkehr Getöteten je 100 000<br />

Einwohner von Rang vier auf Rang acht<br />

abgerutscht», sagte Kühn. Er warf Verkehrsminister<br />

Alexander Dobrindt (CSU) vor, nicht das Nötige<br />

dagegen zu tun.<br />

Neu ist die Forderung nach Tempo 80 auf<br />

Landstraßen nicht. Schon vergangenes Jahr gab es<br />

eine entsprechende Empfehlung des 53. Deutschen<br />

Verkehrsgerichtstags im niedersächsischen Goslar.<br />

Dem Verkehrsgerichtstag (VGT) gehören Juristen,<br />

Wissenschaftler und Verkehrsexperten aus<br />

Ministerien, Behörden, Verbänden, der Industrie und<br />

Verkehrsclubs an.<br />

Donnerstag, 28. Januar 2016 Augsburger Allgemeine<br />

44<br />

Sandra Maischberger: Gift und Galle,<br />

AfD<br />

Darum ging's: Sandra Maischberger will festmachen,<br />

wie radikal die Alternative für Deutschland wirklich<br />

ist. Titel der Sendung: "Tabupartei AfD –


Deutschland auf dem Weg<br />

nach rechts? " Zusätzlichen<br />

Zündstoff bietet der Streit<br />

um den TV-Boykott vor der<br />

Landtagswahl in Rheinland-<br />

Pfalz – und die Gästeliste.<br />

Denn hier sitzen sich Personen gegenüber, die als<br />

streitlustig bekannt sind. Neben AfD-Chefin Frauke<br />

Petry sind das SPD-Vize Ralf Stegner, das<br />

ehemalige AfD-Mitglied Hans-Olaf Henkel, der<br />

Schweizer SVP-Politiker und Journalist Roger<br />

Köppel und der Journalist Jakob Augstein. Als<br />

Experte kommt auch der Meinungsforscher<br />

Reinhard Schlinkert von Infratest dimap zu Wort.<br />

Frontverlauf:<br />

Die tiefe Kluft ist vorgezeichnet. Stegner und<br />

Augstein sehen die AfD am rechten Rand, der SPD-<br />

Mann will die Partei vom Verfassungsschutz<br />

beobachten lassen. Henkel hatte die Partei schon<br />

nach seinem Austritt als "Monster" tituliert. Petry und<br />

Köppel hingegen werfen den anderen vor,<br />

unangenehme Wahrheiten zu tabuisieren.<br />

Die Stimmung:<br />

Ist vergiftet. Ein Angriff folgt auf den anderen,


oftmals geht es durcheinander, bis man kein<br />

einziges Wort mehr versteht. Dazu kommt die<br />

Polemik. Henkel spricht wieder von der NPD im<br />

Schafspelz, Stegner zeigt einen Steckbrief mit<br />

seinem Konterfei, der von der AfD-Jugend stammen<br />

soll, Petry bezeichnet den SPD-Politiker als "armes<br />

Geschöpf". Augstein bringt immer wieder seine<br />

Verachtung zum Ausdruck, etwa indem er<br />

verächtlich an die Decke schaut.<br />

Argumente:<br />

Kaum. Grundlage für die Diskussion geben Sätze<br />

von beispielsweise Ralf Stegner: "Ihre Argumente<br />

sind so schlecht, dass es dazu wenig Intelligenz<br />

braucht, um sich mit ihnen auseinanderzusetzen. "<br />

Was die einen als Hetze brandmarken, ist für Köppel<br />

eine notwendige Auseinandersetzung mit der<br />

Wahrheit. Beispiel: Eine Schlagzeile aus Köppels<br />

Zeitung "Weltwoche" mit der Überschrift "Kosovaren<br />

schlitzen Schweizer auf. " Köppel: "Weil wir solche<br />

Missstände ansprechen, haben wir in der Schweiz<br />

keine rechte Randale auf der Straße. "<br />

Kennzeichnend für den Abend ist der Versuch<br />

Maischbergers, AfD-Chefin Frauke Petry darauf<br />

festzunageln, ob sie radikale Äußerungen von<br />

Parteikollegen verurteilt. Beispiele dafür hat sie


eichlich anzubieten. Ob Steckbriefe, die Forderung<br />

des NRW-Vorsitzenden Marcus Pretzell, Flüchtlinge<br />

notfalls an der Grenze zu erschießen oder die<br />

absurden Auslassungen des Thüringer<br />

Fraktionsvorsitzenden Björn Höcke zur Rassenlehre.<br />

Im Fall Höcke verläuft das dann folgendermaßen:<br />

Maischberger: "Ist er ein Rassist? "<br />

Petry: "Sie wissen, er ist vom Bundesvorstand dafür<br />

hart kritisiert worden. "<br />

Maischberger: "Ist er ein Rassist? "<br />

Petry: "Die Äußerungen waren nicht akzeptabel, sie<br />

sind wissenschaftlich völliger Unsinn. "<br />

Maischberger: "Ist er ein Rassist? Das ist schon<br />

wichtig jetzt. "<br />

Petry: "Nein, wissen Sie, Herr Höcke ist sicherlich<br />

kein Rassist, seine Aussagen sind wissenschaftlich<br />

sicherlich völlig daneben gewesen. " Dann wirft sie<br />

den anderen vor, die AfD auf eine einzige Person zu<br />

reduzieren. In einer demokratischen Partei gebe es<br />

eben ein breites Spektrum an Meinungen.<br />

"Sie sind das freundlich lächelnde Gesicht der<br />

Horden, die da durch Dresden ziehen. " (Augstein zu


Frauke Petry)<br />

Erkenntnis:<br />

Seitdem mehrere SPD-Größen erklärt haben, sich<br />

an Talkshows mit Beteiligung der AfD nicht mehr<br />

beteiligen zu wollen, ist das Argument zu hören,<br />

man müsse sich doch den Rechtspopulisten stellen<br />

und ihre Argumente entlarven. Maischberger aber<br />

zeigt, wie schwierig das ist, wenn die Stimmung<br />

derart aufgeheizt ist. Eine Diskussion über Inhalte ist<br />

an diesem Abend nicht zu erkennen. Kein gutes<br />

Zeichen für die Demokratie.<br />

2016-01-28 13:25:50 Philipp Stempel<br />

45<br />

Rommerskirchen: Hausbesitzer will<br />

wegen Sternsingern klagen<br />

Mit der Religion hat er es<br />

nicht und mit der<br />

katholischen Kirche schon<br />

gar nicht: "Ich bin bewusst<br />

ausgetreten, und das nicht<br />

wegen der Kirchensteuer.<br />

Ich will mit dem Verein nichts zu tun haben", bricht<br />

es förmlich aus Josef Weyrauch heraus. Nach


seinem bis dato letzten "Kontakt" würde er die<br />

Kirche, beziehungsweise Dechant Monsignore Franz<br />

Josef Freericks gern verklagen.<br />

Sein Grund dürfte manch einen staunen lassen: Die<br />

Sternsinger waren Anfang Januar auch in Eckum<br />

unterwegs und haben an zwei von Weyrauchs<br />

Häusern an der Bahnstraße und am Heimchesweg<br />

ihren mit Kreide geschriebenen Segensspruch<br />

hinterlassen.<br />

Was Weyrauch geradezu wütend macht: "Ich<br />

möchte, dass das unterlassen wird. Ich nehme ja<br />

auch keinen Eimer Farbe und schreibe 'Allah ist<br />

groß' an die Kirche", sagt Weyrauch, der auch dies<br />

keinesfalls als eine Art Glaubensbekenntnis<br />

verstanden wissen will.<br />

Franz Josef Freericks habe er schon 2014 darauf<br />

hingewiesen, dass ihm die Beschriftung zuwider sei.<br />

"Es lässt sich nicht abwaschen", meint er mit Blick<br />

auf die Inschriften der Sternsinger. Für ihn ist es<br />

Sachbeschädigung, für die Polizei nicht. "Von so<br />

einem Sachverhalt habe ich in 17 Jahren als<br />

Polizeisprecher noch nichts gehört", sagt Hans-Willi<br />

Arnold - der in dieser Zeit auch manch Skurriles<br />

erlebt hat.


Aus Sicht der Polizei handelt es sich um "keine<br />

Sachbeschädigung", so Arnold. Laut gängigen<br />

Kommentaren zum Strafgesetzbuch muss nämlich<br />

"nicht unerheblich" in die Substanz eingegriffen<br />

werden, um eine Sachbeschädigung zu bejahen -<br />

was auch die Polizei in Grevenbroich nicht getan tat,<br />

wie Weyrauch berichtet.<br />

Unabhängig davon könnte eine Klage bereits daran<br />

scheitern, dass er keinen Anwalt findet. Sowohl in<br />

Grevenbroich als auch in Pulheim habe er Kanzleien<br />

kontaktiert, doch sei ihm gesagt worden, "dass die<br />

nichts gegen die Kirche machen wollen", so<br />

Weyrauch.<br />

Franz Josef Freericks ist "erstaunt, dass in dieser<br />

Art und Weise das Engagement von Kindern<br />

diskreditiert wird, die sich für Kinder in aller Welt<br />

einsetzen". Christina Weyand, Pressereferentin beim<br />

Erzbistum Köln, ist aus dessen Einzugsbereich keine<br />

vergleichbare Beschwerde geläufig.<br />

Thomas Römer, Sprecher des bundesweit für die<br />

Sternsingeraktionen<br />

zuständigen<br />

Kindermissionswerks, kennt nur einen ähnlich<br />

gelagerten Fall aus Münster. Dennoch: "Dass<br />

jemand den Klageweg gehen möchte, ist mir aus<br />

dem Zeitraum, den ich überschauen kann, nicht


ekannt", sagt Römer - der immerhin seit mehr als<br />

zwölf Jahren für das Kindermissionswerk tätig ist.<br />

Nun fürchtet Weyrauch schon die Sternsinger 2017:<br />

Auch das Haus neben dem Heimchesweg 3 gehört<br />

ihm und "die Verklinkerung hat 50.000 Euro<br />

gekostet". Die Vorstellung, auch hier den<br />

Segensspruch der Sternsinger zu lesen, bringt ihn<br />

schon jetzt in Rage.<br />

2016-01-28 13:25:55 Sebastian Meurer<br />

46<br />

Kaufhaus-Lienz-Areal wird in Bozen<br />

versteigert<br />

Von Catharina Oblasser<br />

Lienz – Kein Glück hatte die<br />

Südtiroler<br />

Hobag-<br />

Gesellschaft mit ihrem<br />

Vorhaben, an der<br />

Drautalbundesstraße in Lienz ein Einkaufszentrum<br />

mit Hotel, Tiefgarage und Wohnungen zu errichten.<br />

Nach acht Jahren Planung und Verhandlung<br />

scheiterte das 50-Millionen-Projekt, die Gesellschaft<br />

ging in Konkurs. Der größte Gläubiger ist die<br />

Südtiroler Sparkasse.


Nun werden die zwei Grundstücke zu beiden Seiten<br />

der Drautalbundesstraße per Gericht verkauft,<br />

informiert der Bozener Masseverwalter Burkard<br />

Zozin. Am 24. März ist der Termin am Landesgericht<br />

Bozen angesetzt. „Der Ausrufpreis beträgt 6,5<br />

Millionen Euro“, sagt Zozin. „Mindestens müssen<br />

4,875 Millionen Euro geboten werden. Wenn mehr<br />

als ein Interessent ein Angebot einreicht, kommt es<br />

zur Versteigerung.“<br />

Der Wert der Grundstücke liegt nicht nur in der<br />

guten Lage im Zentrum von Lienz begründet.<br />

Vielmehr erwirbt der künftige Käufer Flächen, die<br />

bereits mit allen nötigen Widmungen für ein<br />

Einkaufszentrum versehen sind. Auch die<br />

Bebauungspläne sind verabschiedet. Ein letzter<br />

Stolperstein sind rechtliche Unsicherheiten rund um<br />

die Parteistellung der Anrainer beim UVP-<br />

Feststellungsverfahren. Diese Unsicherheiten<br />

betreffen allerdings nicht nur Lienz, sondern viele<br />

Vorhaben in Österreich.<br />

Ein Interessent für das Grundstück steht fest: Es ist<br />

der gebürtige Südtiroler Martin Hellweger,<br />

Geschäftsführer und Eigner der Berliner<br />

Immobilienfirma Kronberg International. Laut<br />

eigenen Angaben hat Hellweger schon Immobilienund<br />

Finanzgeschäfte mit einem


Transaktionsvolumen von etwa 2,5 Milliarden Euro<br />

abgeschlossen. Bereits bevor der Konkurs über die<br />

Hobag-Gesellschaft ausgesprochen wurde, hatte<br />

der Immobilienunternehmer sein Interesse am<br />

Kaufhaus Lienz bekundet.<br />

Er schloss damals auch einen Vertrag mit der Signa-<br />

Gruppe von René Benko ab. Denn die zur Signa<br />

gehörende Gesellschaft ICM wickelte das<br />

Management rund um den Bauplatz und die<br />

Vermietung der Geschäfte ab.<br />

„Ich werde am 24. März in Bozen mitbieten“, gibt<br />

Hellweger bekannt. Dass es noch andere<br />

Interessenten gebe, habe er zwar gehört, könne<br />

aber nichts Näheres dazu sagen, meint Hellweger<br />

gegenüber der TT. Die juristischen Unsicherheiten<br />

betreffend das UVP-Feststellungsverfahren<br />

besorgen den Unternehmer nicht. „Das ist lösbar“,<br />

ist er überzeugt. „Wenn ich am 24. März den<br />

Zuschlag bekomme, kann alles relativ zügig gehen.<br />

Eventuell wird der Bau schon im Herbst starten,<br />

sonst im Frühjahr 2017“, erklärt der Unternehmer.<br />

Die Lienzer Bürgermeisterin Elisabeth Blanik geht<br />

jedenfalls davon aus, dass der Käufer der<br />

Grundstücke, wer immer es sei, das Kaufhaus wie<br />

geplant verwirklichen wird. „Darin liegt ja der Wert


der Flächen, dass es ein fertig genehmigtes Projekt<br />

darauf gibt.“ Ein Ansuchen um eine andere<br />

Widmung sei zwar jederzeit möglich, aber wenig<br />

wahrscheinlich.<br />

2016-01-28 13:31:01 Tiroler Tageszeitung Online<br />

47 Kaiserwinkl in Atlanten eingezogen<br />

Kössen, Walchsee – Etwa<br />

zehn Jahre hat es gedauert,<br />

bis nun die Bezeichnung<br />

„Kaiserwinkl“ auch offiziell<br />

anerkannt wurde. TVB-<br />

Obmann Gerd Erharter hielt<br />

bei der Generalversammlung in Kössen am<br />

Dienstagabend ein Plädoyer für diese Bezeichnung.<br />

„Unsere Kinder lernen künftig in der Schule vom<br />

Kaiserwinkl“, verweist Erharter auf die Tatsache,<br />

dass diese Bezeichnung der Ferienregion nun in<br />

allen Karten und Atlanten verwendet wird.<br />

2015 hat der TVB das Projekt „Kaiserwinkl 2025“<br />

gestartet. Weit über hundert Personen haben sich<br />

eingebracht, um die Angebote der Region zu<br />

hinterfragen und auf neue Beine zu stellen. Erste<br />

Ergebnisse davon wurden bei der


Generalversammlung präsentiert und das ehrgeizige<br />

Ziel erarbeitet, die beste ganzjährige Wanderregion<br />

Tirols zu werden. Gernot Memmer von Kohl und<br />

Partner, der die Projektfindungsgruppen leitet,<br />

erklärte, dass den derzeitigen Angeboten noch die<br />

Spitzen, also die herausragenden Merkmale, fehlen.<br />

In den vergangenen zehn Jahren hat sich die Anzahl<br />

der Gästebetten im Kaiserwinkl deutlich reduziert.<br />

Dies wirkte sich auf die Nächtigungszahlen aus, die<br />

leicht gesunken, aber im Jahr 2014/15 um 0,9<br />

Prozent gestiegen sind. Die Anzahl der<br />

Gästenächtigungen lag im Vorjahr bei 842.396,<br />

wobei 528.926 auf den Sommer fallen. Bei den<br />

Vollbelegstagen ist der Kaiserwinkl mit 148 Tagen<br />

tirolweit an siebter Stelle, deutlich vor einigen<br />

großen Regionen. Bei der Bettenabgabe und dem<br />

Promillsatz fällt der Kaiserwinkl zurück an die 30.<br />

Stelle, was sich natürlich auf das Budget des TVB<br />

auswirkt, wie Aufsichtsratsvorsitzender Norbert<br />

Brunner betonte. In den vergangenen Jahren<br />

mussten aufgrund des Hochwassers in Kössen und<br />

anderer Infrastrukturmaßnahmen hohe Investitionen<br />

getätigt werden, weshalb keine Rücklagen gebildet<br />

werden konnten. Im Budget 2016 sind Einnahmen in<br />

der Höhe von knapp 2,4 Millionen Euro vorgesehen.<br />

Bei der anschließenden Diskussion gab Walchsees


BM Dieter Wittlinger zu bedenken, dass die<br />

Entwicklung der Region stark mit dem Walchsee<br />

zusammenhängt, der sich in Privatbesitz befindet.<br />

„Früher oder später müssen wir daran denken, den<br />

See zu kaufen“, sprach er in Richtung<br />

Gemeindevertreter des Kaiserwinkls wie auch der<br />

Touristiker. (be)<br />

2016-01-28 13:31:10 Tiroler Tageszeitung Online<br />

48 Gemeinsam unter einem Dach wirken<br />

St. Johann, Kitzbühel – Aus<br />

fünf Vereinen wird eine<br />

übergeordnete<br />

Arbeitsgemeinschaft, das ist<br />

das Ziel der ARGE<br />

WirkWerk. Zusammengetan<br />

haben sich die Kulturvereine artacts, Kitzbüheler<br />

Musikfreunde, Literaturverein Lesewelt St. Johann,<br />

Musik Kultur St. Johann und Trampolissimo. Das<br />

Ziel ist, in den kommenden Jahren ein<br />

umfangreiches Kunst- und<br />

Kulturvermittlungsprogramm zu starten. Gefördert<br />

wird dies durch EU-Fördermittel, die über die<br />

Leader-Region regio³ Pillerseetal – Leukental –<br />

Leogang finanziert werden.


Bereits vor zwei Jahren hat man angedacht, etwas<br />

gemeinsam zu entwickeln. „Wir wollen weg von den<br />

Frontalkonzerten, sondern mehr Kurse im<br />

Kunstvermittlungsbereich anbieten“, erklärt Hans<br />

Oberlechner (Musik Kultur) das Ziel und ergänzt,<br />

dass dadurch auch die Hemmschwelle abgebaut<br />

werden soll. Die eingeladenen Gastkünstler sollen<br />

über einen längeren Zeitraum in der Region sein<br />

und Workshops zum Mitmachen werden organisiert.<br />

Zu fünft erarbeitete man Ideen für die Umsetzung,<br />

zusätzlich zum bestehenden Angebot.<br />

Es soll aber auch auf die Tradition und die Kultur in<br />

der Region Rücksicht genommen werden, um diese<br />

einzubinden. Derzeit plagt man sich noch mit<br />

Anfangsschwierigkeiten herum. „Durch die vielen<br />

Zielgruppen ist es schwierig, die Menschen zu<br />

erreichen“, erklärt Karin Girkinger (artacts) das<br />

Problem. Die Vielfalt zeigt sich bei den aktuellen<br />

Workshops, die von Stimmakrobatik bis hin zu einem<br />

Fotoworkshop für Konzertfotografie reichen.<br />

Schlussendlich sollen aber alle Vereine von dem<br />

Projekt profitieren. „Es sollen Querverbindungen<br />

entstehen“, sagt Werner Gantschnigg<br />

(Literaturverein).<br />

Für die erste Projektphase, die bis zum März 2018


läuft, sind Förderungen in der Höhe von 65 Prozent<br />

genehmigt, die restlichen 35 Prozent muss der<br />

Verein durch Eintrittsgelder und Sponsoren selbst<br />

aufbringen. (veh)<br />

2016-01-28 13:31:44 Tiroler Tageszeitung Online<br />

49<br />

Netzwerk der sorgenden Gemeinde<br />

kommt in Fahrt<br />

Landeck – „Es liegt an jedem<br />

Einzelnen von uns, die neue<br />

Sorgekultur in Landeck zu<br />

leben. Jeder soll sich<br />

angesprochen fühlen, sich<br />

um Menschen in seiner<br />

Nachbarschaft zu kümmern.“ So hat Sozialstadtrat<br />

Mathias Niederbacher die neuen Aufgaben<br />

zusammengefasst, die im Zuge des Landecker<br />

Pilotprojekts „Sorgende Gemeinde“ kürzlich beim<br />

Abschlussabend im Stadtsaal vorgestellt worden<br />

sind.<br />

Mehr als zwei Jahre hat ein Team mit Klaus<br />

Wegleitner, Patrick Schuchter (beide vom Institut für<br />

Palliative Care und Organisationsethik in Wien)<br />

sowie Sonja Prieth (Tiroler Hospiz-Gemeinschaft)


und heimischen Sozialeinrichtungen den steinigen<br />

Weg zum umsetzungsreifen Projekt aufbereitet.<br />

Prieth zeigte auf, dass Sorgekultur nicht ein fertig<br />

gemachtes Nest ist, sondern vielmehr die<br />

Daueraufgabe einer Gemeinde. In diesem Fall<br />

umfasst die Projektregion die Mitglieder des<br />

Sozialsprengels – Landeck, Zams, Fließ und<br />

Schönwies. „Die Daueraufgabe heißt, miteinander<br />

reden und füreinander sorgen“, so Prieth.<br />

In den beiden Jahren sei es gelungen,<br />

Bewusstseinsarbeit zu leisten und die regionalen<br />

Sozialeinrichtungen bestmöglich zu vernetzen,<br />

resümierte das Projektteam. „Zahlreiche Ideen zum<br />

Sorgenetzwerk sind aus den Gesprächen mit der<br />

Bevölkerung entstanden“, sagte Wegleitner, der<br />

auch von einem Zukunftsleitbild sprach, „das in den<br />

Alltag integriert werden soll“. Der Sprengel will laut<br />

Geschäftsführerin Doris Habicher demnächst einen<br />

Sozialmanager beschäftigen. Bei ihm sollen alle<br />

Fäden des Sorgenetzwerks zusammenlaufen, er soll<br />

das Heft in die Hand nehmen. (hwe)<br />

2016-01-28 13:31:46 Tiroler Tageszeitung Online<br />

50 Mehr Einbrüche in Wohnungen in Tirol


Von Thomas Hörmann<br />

Innsbruck – Mehr Einbrüche<br />

in Wohnungen, weniger<br />

Einbrüche<br />

in<br />

Gewerbebetriebe: So fasst<br />

Katja Tersch vom<br />

Landeskriminalamt die aktuelle Entwicklung bei den<br />

Eigentumsdelikten zusammen. „Genaue Zahlen<br />

liegen aber noch nicht vor, die aktuelle<br />

Kriminalstatistik ist in Ausarbeitung.“<br />

Allerdings lassen sich schon jetzt Trends ablesen.<br />

Und dabei fällt auf, dass die so genannten<br />

Dämmerungseinbrüche zwischen 16 und 22 Uhr<br />

gegenüber dem vergangenen Winter zugenommen<br />

haben. Vor allem Wohnungen ziehen in letzter Zeit<br />

verstärkt Einbrecher an. „Dabei handelt es sich<br />

meist um Parterrewohnungen, häufig mit Garten“,<br />

sagt Tersch. Und ein Garten bedeutet meistens,<br />

dass es auch eine Terrassentür gibt, die sich in der<br />

Regel leichter aufbrechen lässt als eine „normale“<br />

Eingangstür aus Holz.<br />

Bei Einbrüchen in Wohnhäuser verzeichnet die<br />

Polizei hingegen Rückgänge. Das gilt auch für<br />

Einbrüche in Gewerbebetriebe wie Gasthäuser,<br />

Büros und Firmen.


„Im Jahr 2014 hatten wir in Tirol knapp 3500<br />

Einbrüche“, sagt Tersch: „Fürs vergangene Jahr<br />

rechnen wir mit einer ähnlichen Anzahl. Aber wie<br />

gesagt, die endgültigen Zahlen liegen noch nicht<br />

vor.“<br />

Die Polizei meldet aber nicht nur mehr<br />

Dämmerungseinbrüche, sondern auch einen Anstieg<br />

bei den Festnahmen. In den vergangenen Wochen<br />

nahmen die Beamten gleich mehrere Gruppen von<br />

Serieneinbrechern fest. Zuletzt am vergangenen<br />

Freitag in Zams: Drei Georgier wollten mit einem<br />

Pkw flüchten und überfuhren dabei beinahe einen<br />

Polizisten – die TT berichtete. Den Männern werden<br />

mindestens zwölf Einbrüche zwischen Schwaz und<br />

Landeck angelastet.<br />

Ende Dezember waren es ebenfalls drei Georgier,<br />

die den Polizeibeamten nach mindestens elf<br />

Wohnungseinbrüchen in Völs ins Netz gingen.<br />

„Außerdem konnten in den vergangenen Wochen<br />

drei mutmaßliche Serieneinbrecher aus Rumänien<br />

und ein Ungar verhaftet werden“, erzählt Tersch.<br />

Ob verstärkt in Wohnungen (wie im Vorjahr) oder in<br />

Gewerbebetriebe (wie 2014) eingebrochen wird,<br />

hänge vor allem von den handelnden Personen ab.<br />

„Serieneinbrecher sind in der Regel spezialisiert.


Und dann ist es eben Zufall, ob gerade mehr<br />

Wohnungs-, Hotel- oder Firmen-Spezialisten in Tirol<br />

unterwegs sind.“<br />

2016-01-28 13:31:55 Tiroler Tageszeitung Online<br />

51<br />

Natura-Geld soll mehr Gästebetten<br />

bringen<br />

Von Catharina Oblasser<br />

Oberlienz – Vier Gemeinden<br />

des vorderen Iseltals<br />

machen gemeinsame<br />

Sache: Oberlienz, Schlaiten, Ainet und St. Johann<br />

wollen in enger Abstimmung Projekte an der Isel<br />

entwickeln. Anreiz ist das Förderpaket des Landes,<br />

das zehn Millionen Euro, verteilt auf zehn Jahre,<br />

verspricht. Alle Osttiroler Gemeinden, die von der<br />

bevorstehenden Natura-2000-Ausweisung betroffen<br />

sind, können sich um diese Förderungen bewerben.<br />

Damit sollen Einschränkungen, die durch das<br />

Schutzgebiet entstehen, abgefedert werden. Formell<br />

besiegelten die Bürgermeister der vier Gemeinden<br />

diese Zusammenarbeit mit der so genannten „Isel-<br />

Deklaration“, die am Mittwoch in Oberlienz<br />

unterschrieben wurde.


Ein Leuchtturm-Projekt soll das so genannte „Isel-<br />

Camp“ sein. „Das ist eine Aufweitung der Isel mit<br />

Bade- und Angelteich, Grillplätzen und einem<br />

Wildnis-Parcours“, beschreibt der Aineter<br />

Bürgermeister Karl Poppeller. Existent ist das Isel-<br />

Camp allerdings noch nicht. „Wir brauchen dafür<br />

drei bis fünf Hektar Grund, und da sind wir noch auf<br />

der Suche.“ Sollte das Projekt ins Rollen kommen,<br />

so werde das zugleich eine Nagelprobe dafür, wie<br />

sehr die neuen Natura-2000-Vorgaben solche<br />

Vorhaben bei ihrer Umsetzung einschränken, sagt<br />

Poppeller.<br />

Zentrales Thema aller Projekte soll das Wildwasser<br />

der Isel sein. Erlebnistourismus heißt das Stichwort.<br />

Im Fahrwasser dieser Attraktionen sollen auch<br />

wieder mehr Beherbergungsbetriebe oder<br />

Privatzimmer entstehen, hoffen die Bürgermeister.<br />

Denn was allen fehlt, sind Nächtigungen. „Wir<br />

wissen von den hiesigen Raftingunternehmen, dass<br />

nur ein Prozent der Teilnehmer bei uns<br />

übernachtet“, schildert der Oberlienzer<br />

Bürgermeister Martin Huber. Wie viele Gästebetten<br />

es in den vier Gemeinden gibt, können die Ortschefs<br />

nicht sagen. Wenige seien es auf jeden Fall. Vor<br />

dem Hintergrund der neuen Aufbruchsstimmung und<br />

der Tatsache, dass Förderungen winken, könnten


sich Einheimische oder andere Unternehmer<br />

vielleicht zu einer Investition in Unterkünfte<br />

entschließen, hoffen die Bürgermeister.<br />

In allen vier Gemeinden können alle Interessierten<br />

ihre Ideen für Projekte an der Isel vorbringen. Bei<br />

einem Informationsabend zur Isel-Entwicklung am<br />

Dienstag haben das schon viele Aineter, Schlaitner,<br />

St. Johanner und Oberlienzer getan. Diese Ideen<br />

werden nun ausgewertet.<br />

2016-01-28 13:32:03 Tiroler Tageszeitung Online<br />

52<br />

Kein heißes Eisen blieb in Wiesing<br />

unangetastet<br />

Von Josef Lackner<br />

Wiesing – Über 220<br />

Gemeindebürger<br />

bekundeten kürzlich bei der<br />

Gemeindeversammlung in<br />

Wiesing, wie groß ihr Interesse an der<br />

Dorfentwicklung ist. Nachdem BM Alois Aschberger<br />

eine ausführliche Bilanz seiner sechs<br />

„Regierungsjahre“ präsentierte, ging es um „heiße<br />

Eisen“ wie etwa das geplante und dann gescheiterte


Ärztezentrum.<br />

„Ich habe viel gelernt aus den Fehlern und meine<br />

Ohrfeigen bekommen, aber ich stehe weiterhin<br />

dazu, dass wir in Wiesing am Ortsrand kein<br />

Handelszentrum brauchen, sondern etwas in dieser<br />

Art. Es wird eine Lösung geben, die demnächst<br />

präsentiert werden kann“, machte es der<br />

Bürgermeister spannend. Auch zum „Dauerbrenner“<br />

rund um den vom Gemeinderat nicht genehmigten<br />

Bebauungsplan einer Wohnanlage am „Bühel“ im<br />

Norden Wiesings und dem Einschalten der<br />

Staatsanwaltschaft durch den Bauwerber nahm<br />

Aschberger mit einer Chronologie der Ereignisse seit<br />

2013 Stellung. „Vor Gericht steht der Gemeinderat<br />

wegen einer Sachverhaltsdarstellung an die<br />

Staatsanwaltschaft deshalb noch lange nicht“, ist er<br />

erbost über eine Zeitungsschlagzeile und verweist<br />

darauf, dass die Schritte der Gemeinde bereits vom<br />

Landes- und Bundesverwaltungsgericht für richtig<br />

befunden wurden und die Angelegenheit nun beim<br />

Verwaltungsgerichtshof in Wien liege. Es gelte das<br />

Urteil abzuwarten, um dann wieder mit dem<br />

Bauträger zu verhandeln: „Eine gewisse Verdichtung<br />

der Bauweise werden wir zulassen müssen.“<br />

Die Verschuldung der Gemeinde liege bei 4,8 Mio.<br />

Euro, wobei die Vermögenswerte der Gemeinde wie


etwa Grundstücke noch nicht berücksichtigt werden<br />

könnten, klärte der Bürgermeister auf. Das geplante<br />

neue Dorfzentrum werde zu etwa 70 % von der WE<br />

auf Baurechtsbasis finanziert, sonst „könnten wir uns<br />

das nie leisten“. Genaue Zahlen seien laut<br />

Aschberger erst nach Abschluss der Planungen<br />

möglich.<br />

Fragen gab es auch zum von der Gemeinde<br />

erworbenen und umgewidmeten Waldgrundstück<br />

„Larchwald“. Der Ortschef betonte, dass hier kein<br />

Fahrtechnikzentrum entstehe, sondern ein<br />

Fahrschulzentrum mit Nebeneinrichtungen, wodurch<br />

etwa 20–25 Arbeitsplätze entstünden. „Eine<br />

Entscheidung, die der neue Gemeinderat zu treffen<br />

haben wird, 1 Mio. € aus dem Kauferlös könnten wir<br />

gut für das Dorfzentrum brauchen.“ Er sieht in der<br />

Raumordnung dabei fast nur noch die Möglichkeit, in<br />

den Wald hineinzubauen, denn die vorgesehenen<br />

Retentionsflächen und die als tabu geltenden<br />

Grünflächen östlich und westlich des Dorfes setzen<br />

Grenzen.<br />

2016-01-28 13:32:02 Tiroler Tageszeitung Online<br />

53 „Zusammenlegung wäre unser Tod“


Von Helmut Mittermayr<br />

Reutte – „Und das werde ich<br />

kurz vor der Wahl gefragt!“<br />

Der Weißenbacher<br />

Bürgermeister Hans Dreier<br />

lacht. Er kann sich<br />

vorstellen, dass die Antworten seiner Kollegen vor<br />

und nach dem 28. Februar durchaus unterschiedlich<br />

ausfallen könnten. Dreier nimmt sich aber kein Blatt<br />

vor den Mund, was die Forderung seines Jungholzer<br />

Bürgermeisterkollegen Eggel – vier Gemeinden<br />

würden für das Außerfern ausreichen – betrifft.<br />

„Zusammenlegungen light. Darüber könnte man<br />

noch reden. Aber ob es so brutal mit nur noch vier<br />

Gemeinden sein muss, bezweifle ich.“ Dreier nimmt<br />

das Beispiel Forchach. MPreis, Bank, Kirche,<br />

Tankstelle – all das nutzen die Einwohner der<br />

kleinen Nachbargemeinde schon jetzt in<br />

Weißenbach. Die Verschränkung sei eng. „Und wer<br />

braucht schon wirklich ein Gemeindeamt in der<br />

Praxis? Einmal einen Meldezettel ausfüllen, einmal<br />

in fünf Jahren ein Bauansuchen.“ So logisch Dreier<br />

ein Heranführen Forchachs an Weißenbach<br />

erscheint, mag er sich gar nicht ausmalen, was<br />

seine Bürger sagen würden, wenn Weißenbach an<br />

Reutte andocken müsste.


Der Namloser Gemeindechef Walter Zobl fährt mit<br />

den Ideen Eggels in einem Aufwaschen ab: „Das ist<br />

doch ein kompletter Blödsinn.“ Seine Gemeinde<br />

käme bei einer Gemeindezusammenlegung unter<br />

die Räder. „Da wären wir nur noch das Reserverad“<br />

– und hätten nichts mehr zu bestellen. Das erlebe er<br />

jetzt schon beim Großtourismusverband, ohne hier<br />

irgendeine Schuldzuweisung anbringen zu wollen.<br />

„Viel Arbeit würde den jeweiligen Dorfvertretern in<br />

einer Großgemeinde ja doch bleiben, dann aber<br />

ohne Entschädigung. Aber sie würden Prügelknabe<br />

im Dorf bleiben, wenn man nichts durchbringt. Das<br />

macht doch niemand.“ Zobl kann sich in Sachen<br />

juristischer Beratung oder in Bauangelegenheiten<br />

eine stärkere Unterstützung von Sachverständigen<br />

vorstellen – mehr nicht.<br />

Ins gleiche Horn stößt auch Wängles Bürgermeister<br />

Christian Müller: „Persönlich halte ich nichts davon.<br />

Der Ausbau von Kooperationen würde Sinn machen.<br />

Das passiert aber jetzt schon.“ Die Außerfern-<br />

Gemeinden sind in zwölf Verbände<br />

zusammengefasst – vom Abwasser bis zur Pflege.<br />

Müller glaubt vor allem, dass die Verwaltung nicht<br />

billiger wird. Der Vorschlag Eggels ist ihm zu radikal.<br />

Harald Friedle, seines Zeichens Gemeindechef in<br />

Häselgehr: „Ich halte überhaupt nichts von vier


Hauptbürgermeistern im Bezirk Reutte. Und das wird<br />

auch sicher nicht kommen!“ Friedle glaubt auch<br />

nicht, dass große Einsparungen möglich wären.<br />

„Was kostet ein Bürgermeister in einer<br />

Landgemeinde schon groß?“<br />

Gottfried Ginther aus Vorderhornbach sieht das<br />

gleich: „Ich komme aus der Industrie und weiß, wie<br />

man untersucht, wo Einsparungspotenziale liegen;<br />

wo die großen Brocken zu finden sind. Aber die<br />

Entschädigungen für Bürgermeister sind doch<br />

Peanuts. Hier ist nichts zu holen.“ BM Bernhard<br />

Eggel habe überspitzt. Er hätte ja gleich einziges<br />

Verwaltungszentrum für den Bezirk Reutte fordern<br />

können, wo etwa die Buchhaltung für alle<br />

abgewickelt werde. „Warum noch vier?“, spielt<br />

Ginther den Ball volley zurück. „Gemeindearbeiter<br />

und vieles mehr müssten trotzdem in jedem Dorf<br />

bleiben. Die Effekte wären nur gering“, ist sich der<br />

Vorderhornbacher Dorfchef sicher.<br />

Sein Kollege aus Pfafflar erinnert daran, dass<br />

Vorderhornbach schon die Buchhaltung für drei<br />

Gemeinden abwickelt. „Die eigene, die für<br />

Hinterhornbach und unsere in Pfafflar“, sagt BM<br />

Bernd Huber. Er glaubt, dass die Folgen von<br />

Zusammenlegungen dramatisch wären – für die<br />

Peripherie. „Die Zentralisierung und Urbanisierung


nimmt dauernd zu. In einer Demokratie entscheidet<br />

die Masse. Für uns wäre das der Tod.“ Auch Huber<br />

kann bei den Bürgermeisterentschädigungen keine<br />

Einsparungspotenziale erkennen. „Wenn man im<br />

Lechtal wirklich sparen will, dann läge etwa bei den<br />

Volksschulen Potenzial. Nicht jeder Ort muss eine<br />

eigene haben.“<br />

Wolfgang Winkler glaubt nicht, dass große Einheiten<br />

zwingend effizienter sein müssen: „Ehenbichl hat<br />

zum Beispiel ein Sechstel der Einwohner Reuttes.<br />

Wir haben eine sehr schlanke Verwaltung und<br />

beschäftigen eineinhalb Personen, Reutte in diesem<br />

Bereich 50 bis 60.“ Für Ehenbichls Dorfchef wäre<br />

eine Gemeindezusammenlegung „eine Katastrophe.<br />

Dann wären wir nur noch eine Schlafgemeinde und<br />

ein Ortsteil wie die Tränke in Reutte.“ Für ihn trägt<br />

gesunde Rivalität, wie etwa im Fußball unter den<br />

Orten, viel zur Identität eines Dorfes bei. Bei allen<br />

Bürgermeistern im Bezirk sei Herzblut dabei, einem<br />

Verwaltungsdirektor wäre vieles nicht so wichtig –<br />

glaubt er. Überhaupt warnt Winkler vor dem<br />

Zerschlagen funktionierender Systeme: „Beim Roten<br />

Kreuz habe ich gesehen, wie Freiwilligkeit plötzlich<br />

zerstört werden kann.“ Eggel versteht er nicht: „24<br />

Jahre still zu sein und dann beim Abgang von<br />

Eingemeindung zu reden, ist doch unglaubwürdig.


Als die Banken in Jungholz noch gesprudelt haben,<br />

war von ihm nichts zu hören.“<br />

2016-01-28 13:32:04 Tiroler Tageszeitung Online<br />

54<br />

Mehr als vier Jahre für nur einen<br />

einzigen Tag<br />

Von Sabine Hochschwarzer<br />

Innsbruck – „Es ist ein<br />

besonderes Jahr. Das merkt<br />

man jeden Tag“, offenbart<br />

Nicol Ruprecht. Bei jeder<br />

Trainingseinheit, pro Woche rund 35 Stunden, sei<br />

jetzt Nervosität spürbar: „Es geht um alles. Ich habe<br />

nur eine einzige Chance.“<br />

2016 soll ein spezielles in ihrem Leben werden: das<br />

Jahr, in dem die Tirolerin zu Olympischen Spielen<br />

fliegen darf. Die Krönung ihrer Karriere rund um Ball,<br />

Band, Reifen und Keulen. Ein Ticket für Rio hat sie<br />

schon, allerdings erst jenes für die so genannten<br />

Pre-Olympics. Mitte April geht es für Ruprecht in der<br />

Qualifikation dort darum, im Sommer nochmal in<br />

dieselbe Gymnastikhalle zurückkehren zu dürfen.<br />

Das gleiche Prozedere wie vor vier Jahren: Damals


war die wegen des Trainings in Wien lebende<br />

Wörglerin nach London geflogen, um sich für<br />

ebendort zu qualifizieren. „Leider lief es nicht gut,<br />

aber das hilft mir jetzt ungemein. Ich weiß genau,<br />

was auf mich zukommt“, prophezeit Ruprecht.<br />

Sie habe inzwischen die nötige Ruhe und Routine,<br />

sagt die Zeitsoldatin. Mit ihren 23 Jahren zählt sie<br />

aber inzwischen auch zu den Ältesten bei Grand-<br />

Prix- und Weltcup-Veranstaltungen. „Dafür fällt mir<br />

heute vieles leichter. Man verliert die Angst, Fehler<br />

zu machen, geht selbstbewusster auf den Teppich“,<br />

sieht Ruprecht das Älterwerden durchwegs positiv.<br />

Nur einige wenige Wehwehchen wie<br />

Rückenschmerzen lassen sie die 15 Jahre tägliches<br />

Training manchmal spüren.<br />

„Aber mir geht es sehr gut“, lächelt sie alle Mühen<br />

weg wie vor den Kampfrichtern. Selbst über<br />

zusätzliches Training am Samstagnachmittag murrt<br />

die Wahlwienerin nicht. Sie wolle sich nie vorwerfen<br />

müssen, nicht alles versucht zu haben. „Ich habe<br />

nur diese eine Chane“, wiederholt die Tirolerin.<br />

Ausdrucksstark präsentiert sich Ruprecht nicht nur,<br />

wenn es zählt. Mitunter fliegt im Training das Band.<br />

Ohne, dass sie es, wie sonst üblich, versucht<br />

aufzufangen. „Manchmal bin ich da sehr emotional“,


grinst Österreichs Nummer eins. Trainerin Lucia<br />

Egerman beruhigt dann. Mehr noch aber der in der<br />

Halle meist anwesende Nachwuchs: „Für die bin ich<br />

ein Vorbild. Da muss ich mich von meiner besten<br />

Seite zeigen.“ Wie im April dann und vielleicht im<br />

Sommer – strahlend im Zeichen der fünf Ringe in<br />

Rio de Janeiro.<br />

2016-01-28 13:32:14 Tiroler Tageszeitung Online<br />

55 Druck auf Naturräume in Tirol steigt<br />

Von Peter Nindler<br />

Innsbruck —<br />

Landesumweltanwalt<br />

Johannes Kostenzer und<br />

sein Stellvertreter Walter Tschon sind so etwas wie<br />

der Schutzmantel für die heimische Natur. „Wir<br />

haben aber auch einen Bildungsauftrag und<br />

versuchen das Bewusstsein für die Umwelt zu<br />

steigern", sagt Kostenzer. Und er weiß, dass er im<br />

Spannungsfeld von Naturschutz und wirtschaftlichen<br />

Interessen agiert. Seine Bilanz im Tätigkeitsbericht<br />

2013/2014 fällt durchwachsen aus, der Druck auf<br />

den Lebens- und Naturraum steigt. So wurden im<br />

genannten Zeitraum 1849 naturschutzrelevante


Genehmigungen erteilt, lediglich 77 Projekte<br />

abgewiesen. Die Bewilligungsquote beträgt 96<br />

Prozent, der Großteil davon betrifft<br />

Infrastrukturvorhaben.<br />

Mit dieser Entwicklung ist gleichsam ein massiver<br />

Flächenverbrauch verbunden. 3,7 Quadratkilometer<br />

werden jährlich in Anspruch genommen,<br />

hochgerechnet auf das Jahr 2050 würden das 273<br />

Quadratkilometer sein. „Das ist die Hälfte des derzeit<br />

genutzten Dauersiedlungsraums", skizziert<br />

Kostenzer die negativen Auswirkungen. Bildlich<br />

veranschaulicht der Umweltanwalt den Naturverlust<br />

mit bis zu 550 Fußballfeldern im Jahr. Deshalb<br />

fordert Kostenzer eine stärkere Berücksichtigung<br />

des Naturschutzes in der Raumordnung. Der<br />

Verbauung müsse endlich Einhalt geboten werden.<br />

Allein der Tourismus beansprucht für seine<br />

Freizeiteinrichtungen saisonal 130 Hektar. „Durch<br />

Skigebietserweiterungen gehen außerdem vielfältige<br />

Naturräume verloren", fügt Kostenzer hinzu.<br />

Zusammenschlüsse sind deshalb stets Thema, die<br />

Umweltanwaltschaft hat zuletzt die geplante<br />

Skischaukel Kappl-St. Anton beeinsprucht. „Weil sie<br />

nicht naturverträglich ist", wie Kostenzer erklärt. Als<br />

positive Beispiele nennt er hingegen Saalbach-<br />

Fieberbrunn oder die Verbindung der Skigebiete


Alpbachtal und Wildschönau.<br />

Sorgenfalten bereitet der Umweltanwaltschaft auch<br />

die künstliche Beschneiung. In den 93 Skigebieten<br />

gibt es mittlerweile 125 Beschneiungsteiche mit<br />

einem Fassungsvermögen von 7,4 Millionen<br />

Kubikmetern. Sechs wurden neu errichtet, 37<br />

befinden sich bereits außerhalb der<br />

Skigebietsgrenzen. Weil passende Standorte kaum<br />

mehr vorzufinden sind, werden sie außerhalb<br />

gebaut. Das ist für Kostenzer Stellvertreter Walter<br />

Tschon mit den Zielsetzungen der<br />

Seilbahngrundsätze für eine nachhaltige alpine<br />

Raumordnung nicht mehr vereinbar.<br />

Hier hakt auch der grüne Klubchef Gebi Mair ein.<br />

„Wir müssen uns sicher überlegen, wie wir zukünftig<br />

mit dem Ausbau der Beschneiungsanlagen in Tirol<br />

umgehen wollen. "<br />

2016-01-28 13:32:21 Tiroler Tageszeitung Online<br />

56<br />

Mordversuche bei Entbindungen:<br />

Prozess gegen deutsche Hebamme<br />

Von Britta Schultejans, dpa<br />

München – Sie wäre bei der Geburt ihres Kindes


einahe gestorben. Nach<br />

dem Kaiserschnitt traten<br />

Blutungen auf, die Ärzte<br />

nicht stillen konnten. Über<br />

Tage musste sie 2012<br />

immer wieder operiert<br />

werden. 44 Transfusionen waren nötig, um ihr<br />

Leben zu retten. Sie kann seither keine Kinder mehr<br />

bekommen.<br />

Am Dienstag sitzt die Frau im Landgericht München<br />

derjenigen gegenüber, die für ihr Martyrium<br />

verantwortlich sein soll - und die ihr doch eigentlich<br />

helfen sollte. Ihre Hebamme steht wegen<br />

ungeheuerlicher Vorwürfe vor Gericht: Sie soll<br />

versucht haben, sie bei der Geburt ihres Kindes zu<br />

töten - so wie sechs weitere Frauen im hessischen<br />

Bad Soden und am Münchner Klinikum Großhadern.<br />

Das, was die Staatsanwaltschaft der Hebamme<br />

vorwirft, klingt unglaublich: Die 34 Jahre alte<br />

gebürtige Gießenerin, die ihre Ausbildung an der<br />

Hebammen-Schule in Kiel als eine der<br />

Klassenbesten absolvierte, soll Frauen vor<br />

Kaiserschnitt-Geburten heimlich Heparin verabreicht<br />

haben - ein Mittel, das die Blutgerinnung hemmt und<br />

im Volksmund Blutverdünner genannt wird. Die<br />

Patientinnen wären ohne Not-Operationen verblutet.


„Insgeheime Demonstration einer Überlegenheit“<br />

Noch grausiger ist ein weiterer Fall aus Bad<br />

Soden: Die Frau soll den Wirkstoff Misoprostol<br />

verabreicht haben, ein Mittel, das bei Abtreibungen<br />

eingesetzt wird und heftige Kontraktionen der<br />

Gebärmutter auslöst. Mutter und Kind waren laut<br />

Anklage in Lebensgefahr, ein Kaiserschnitt musste<br />

eingeleitet werden.<br />

Die Frau, der all das vorgeworfen wird, ist<br />

unscheinbar. Mit übergroßem, schwarzem Anzug<br />

und randloser Brille wirkt ihr Stil deutlich älter als sie<br />

selbst. Als Motiv für die Taten vermutet die<br />

Staatsanwaltschaft eine „Aufwertung ihres<br />

Selbstwertgefühls“ und eine „insgeheime<br />

Demonstration einer Überlegenheit“.<br />

Angeklagte schweigt sich aus<br />

Die schwangeren Frauen waren offenbar<br />

Zufallsopfer. Der Hebamme sei „die Person der<br />

jeweils betroffenen Patientin gleichgültig“ gewesen,<br />

erklärt die Staatsanwaltschaft beim Prozessauftakt.<br />

Auch habe sie letztlich kaum Einfluss darauf gehabt,<br />

„welche Patientin durch ihr schädigendes Verhalten<br />

betroffen sein würde“.<br />

Weiter heißt es: „Sie setzte das Lebensrecht der


Patientinnen in krasser Eigensucht hinter ihr eigenes<br />

Bedürfnis, ihr Selbstwertgefühl aufzuwerten und ihre<br />

Überlegenheit zu demonstrieren.“ Es sei „zu<br />

massiven Gerinnungsstörungen und einem<br />

lebensbedrohlichen Blutverlust“ gekommen. „Mit<br />

einem tödlichen Ausgang fand sie sich ab.“<br />

Die Angeklagte schweigt sich am Dienstag zu den<br />

Vorwürfen aus. Auf die Frage nach ihren<br />

persönlichen Daten sagt sie nur knapp: „Das ist<br />

korrekt.“ Sie hat die Hände gefaltet. Dass sie das,<br />

was ihr vorgeworfen wird, bestreitet, weiß die<br />

Staatsanwaltschaft aus einem<br />

Arbeitsgerichtsprozess. Die Hebamme geht gegen<br />

ihren letzten Arbeitgeber, das Münchner Klinikum<br />

Großhadern, vor und klagt gegen ihre Kündigung.<br />

Klage vor Arbeitsgericht nach Kündigung in Bad<br />

Soden<br />

Vor das Arbeitsgericht zog sie schon einmal - gegen<br />

das Krankenhaus Bad Soden, wo sie laut Anklage<br />

versucht haben soll, drei Frauen zu töten. In zwei<br />

weiteren Fällen wurde das Verfahren eingestellt -<br />

„aus Gründen der Prozessökonomie“, wie der<br />

Sprecher der Staatsanwaltschaft, Thomas<br />

Steinkraus-Koch, sagt. Will heißen: Für das<br />

mögliche Strafmaß sind die Fälle nicht mehr


entscheidend. Neben Mordversuch lautet die<br />

Anklage noch auf gefährliche und schwere<br />

Körperverletzung.<br />

In Bad Soden konnte der Frau nichts nachgewiesen<br />

werden - trotz einer „Häufung pathologischer<br />

Geburtsverläufe unter Beteiligung der<br />

Angeschuldigten“, wie es in der Anklage heißt. Es<br />

kam zu einem Arbeitsgerichts-Prozess und zu einem<br />

Vergleich. Sie erhielt ein qualifiziertes Arbeitszeugnis<br />

mit der Note „gut“.<br />

Seit eineinhalb Jahren in U-Haft<br />

Das Krankenhaus warnte allerdings die Kollegen in<br />

Großhadern, wo die Frau danach einen Job antrat,<br />

auf inoffiziellem Weg. Daraufhin stand sie „unter<br />

besonderer Beobachtung“. Als sich auch dort nach<br />

einer von ihr unerwünschten Kürzung ihrer<br />

Arbeitszeit die Verdachtsfälle häuften und in einer<br />

Infusion bei einem Kaiserschnitt tatsächlich Heparin<br />

nachgewiesen wurde, das dort überhaupt nichts zu<br />

suchen hatte, erstattete das Klinikum Anzeige.<br />

Seit eineinhalb Jahren sitzt die Hebamme schon in<br />

Untersuchungshaft. „Es ist nicht umsonst eine<br />

Mordanklage, wo Heimtücke als Mordmerkmal im<br />

Raum steht“, sagt Nebenklage-Anwältin Ute Döpfer.


Sie vertritt eine der Frauen, die darauf vertraute, im<br />

Krankenhaus gut aufgehoben zu sein.<br />

Wie es zum Start des Verfahrens hieß, will das<br />

Gericht den Fall an voraussichtlich mehr als 50<br />

Verhandlungstagen klären.<br />

2016-01-28 13:32:23 Tiroler Tageszeitung Online<br />

57<br />

Verkehrsgerichtstag: Vorstoß gegen<br />

dreiste Gaffer<br />

Dieses Szenario wiederholt<br />

sich leider immer wieder:<br />

Nach einem schweren Unfall<br />

halten Autofahrer an - aber<br />

nicht um zu helfen, sondern<br />

um die Trümmer und - noch schlimmer - auch noch<br />

Schwerverletzte und Tote mit dem Handy zu filmen<br />

und zu fotografieren. Gegen solche Gaffer will die<br />

niedersächsische Justizministerin Antje Niewisch-<br />

Lennartz (Grüne) jetzt konsequent vorgehen. Nach<br />

NDR Informationen wird sie beim<br />

Verkehrsgerichtstag (VGT) in Goslar heute dazu<br />

eine geplante Bundesratsinitiative vorstellen.<br />

Vorgesehen ist ein neuer Paragraf im Strafrecht.


Wer Hilfeleistungen am Unfallort erschwert - auch<br />

durch Stehenbleiben und Fotografieren mit dem<br />

Handy - soll sich künftig strafbar machen. Darüber<br />

hinaus sollten anders als bislang nicht nur<br />

Aufnahmen von verletzten Personen, sondern auch<br />

von Toten strafbar sein. Dadurch gebe es mehr<br />

rechtliche Möglichkeiten, unter anderem könnten<br />

Smartphones von Schaulustigen direkt am Unfallort<br />

beschlagnahmt werden, sagte Niewisch-Lennartz<br />

dem NDR.<br />

Zum Auftakt des Kongresses am Mittwoch hatte der<br />

Präsident des Verkehrsgerichtstages, Kay Nehm,<br />

eine bundesweit einheitliche Regelung für<br />

Alkoholsünder gefordert. Bislang müssen<br />

alkoholisierte Autofahrer in manchen Bundesländern<br />

erst ab einem Wert von 1,6 Promille zum<br />

sogenannten Idiotentest, in anderen dagegen schon<br />

bei 1,1 Promille. Auch sonst gibt es einige<br />

spannende Themen auf dem VGT: Schon im Vorfeld<br />

hatte die Unfallforschung der Versicherer (UDV)<br />

angeregt, ältere Autofahrer künftig gesetzlich zu<br />

Testfahrten mit geschulten Beobachtern zu<br />

verpflichten. "Auf diese Weise könnten Senioren von<br />

unabhängigen Fachleuten überprüfen lassen, wie fit<br />

sie noch für den Straßenverkehr sind und ob von<br />

ihnen eine erhöhte Unfallgefahr ausgeht", sagte der


Leiter der UDV, Siegfried Brockmann.<br />

Der Deutsche Verkehrsgerichtstag (VGT) kommt<br />

jährlich im niedersächsischen Goslar zusammen.<br />

Dort diskutieren Juristen, Wissenschaftler, Politiker<br />

sowie Spezialisten von Automobilclubs, Ministerien,<br />

Behörden, Unternehmen und Verbänden aktuelle<br />

Themen rund um den Straßenverkehr. Am Ende des<br />

dreitägigen Treffens sprechen sie Empfehlungen für<br />

Neuregelungen aus. Immer wieder ist der<br />

Gesetzgeber den Vorschlägen gefolgt, unter<br />

anderem bei der Einführung des begleiteten<br />

Fahrens ab 17 Jahren.<br />

Die 2.000 Teilnehmer des Kongresses beschäftigen<br />

sich bis Freitag in acht Arbeitskreisen mit Problemen<br />

des Verkehrsrechts. Unter anderem soll über<br />

moderne Messmethoden und Blutentnahme bei<br />

Alkohol-Tests diskutiert werden. Hierbei geht es in<br />

erster Linie um die Frage, ob die<br />

Atemalkoholanalyse verlässlich genug ist, um sie in<br />

das Verkehrsstrafrecht einzuführen. Im Gegensatz<br />

zu vielen anderen Ländern stößt diese Methode in<br />

Deutschland noch auf Bedenken. 2009 hatte ein<br />

Arbeitskreis des VGT mehrheitlich die Auffassung<br />

vertreten, dass die Atemalkoholanalyse kein<br />

geeignetes Beweismittel zur Feststellung von<br />

absoluter Fahruntüchtigkeit sei. Diese Einschätzung


soll jetzt überprüft werden.<br />

Spannend dürften auch die Beratungen über den<br />

Einsatz von sogenannten Dashcams im<br />

Straßenverkehr werden. Die Mini-Kameras, die am<br />

Armaturenbrett oder auch am Fahrradlenker<br />

installiert werden, können bei Unfällen wertvolle<br />

Hinweise zur Klärung der Schuldfrage liefern. Strittig<br />

ist allerdings, wie sich ihr Einsatz mit dem<br />

Datenschutz und dem Persönlichkeitsrecht anderer<br />

Verkehrsteilnehmer vereinbaren lässt und ob die<br />

Aufzeichnungen vor Gericht verwertbar sind.<br />

Dashcams sind Kameras die durch die<br />

Windschutzscheibe eines Autos filmen. Das soll bei<br />

Verkehrsunfällen die Schuldfrage klären. Legal sind<br />

diese Filmaufnahmen nicht.<br />

4,67 bei 3 Bewertungen<br />

Mit von 5 Sternen<br />

bewerten<br />

Vielen Dank.<br />

schließen<br />

Sie haben bereits abgestimmt.


schließen<br />

Weitere Themen beim Verkehrsgerichtstag sind die<br />

Besteuerung von Schadenersatzleistungen, die<br />

Beschleunigung von Verkehrszivilprozessen, die<br />

Verlässlichkeit von Messergebnissen, die Reform<br />

des Fahrlehrerrechts und die Sicherheit von Groß-<br />

Containerschiffen.<br />

Nach dem Willen von Niedersachsens Innenminister<br />

Pistorius soll das Fotografieren und Filmen von<br />

Unfallopfern künftig unter Strafe stehen. Anlass ist<br />

das tragische Unglück in Bremervörde. (08.07.2015)<br />

mehr<br />

Experten haben sich auf dem Verkehrsgerichtstag in<br />

Goslar für Tempo 80 auf den Landstraßen<br />

ausgesprochen. Niedersachsens Verkehrsminister<br />

Lies reagiert skeptisch. (30.01.2015)<br />

mehr<br />

2016-01-28 13:32:40 NDR<br />

58<br />

FC Bayern München betreibt heikle<br />

Geschäfte


Das gibt es schon ziemlich selten im Wüstenstaat<br />

Katar: Auf dem Podium saß<br />

eine Frau. Die deutsche<br />

Fußball-Nationalspielerin<br />

Lena Lotzen war zusammen<br />

mit Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge und ihrem<br />

Kollegen Franck Ribéry angereist, um eine kleine<br />

Premiere zu feiern.<br />

Der FC Bayern München präsentierte seinen ersten<br />

Werbepartner aus der arabischen Welt: den Hamad<br />

International Airport in Doha. Dass die 22-Jährige<br />

bei der offiziellen Bekanntgabe mit von der Partie<br />

war, sollte natürlich auch ein Zeichen sein. Die<br />

neuen Partner des FC Bayern aus dem sehr<br />

männerdominierten Emirat hatten offenbar kein<br />

Problem damit.<br />

Mehrere Millionen Euro dürfte der langfristig<br />

angelegte Deal den Bayern einbringen. "Ich freue<br />

mich, mit Doha Airport einen Sponsor aus der<br />

Tourismusbranche begrüßen zu dürfen. Diese<br />

Partnerschaft ist ein weiterer Schritt in unserer<br />

Internationalisierungsstrategie", freute sich der<br />

Vorstandschef Rummenigge. Der Flughafen ist<br />

künftig ein sogenannter "Platin"-Partner, gehört also<br />

nach den vier Topsponsoren- Adidas, Telekom, Audi<br />

und Allianz - zur zweiten Reihe der Unterstützer und


darf künftig unter anderem in der Münchner Arena<br />

auf den Banden werben.<br />

Und doch ist es ein heikles Geschäft, denn die<br />

Partnerschaft zwischen den Fußballern und dem<br />

Staatsunternehmen ist umstritten. So werden Katar,<br />

dem Gastgeber der Fußball-Weltmeisterschaft 2022,<br />

immer wieder Menschenrechtsverletzungen<br />

vorgeworfen. Nicht nur die Grünen kritisieren zum<br />

Beispiel unmenschliche Arbeitsbedingungen auf den<br />

Baustellen für die WM-Stadien, Überwachung von<br />

Mitarbeitern und Missachtung von Frauenrechten.<br />

Der jüngste Deal sei "beschämend und bedauerlich<br />

für einen der größten und reichsten Profiklubs<br />

Europas", so der Grünen-Politiker Özcan Mutlu.<br />

Die Bundesregierung hat jedoch keine Probleme mit<br />

dem neuen Werbepartner der Bayern. "Dass Katar<br />

ein starker Investor in Deutschland ist und hier<br />

ausschließlich wirtschaftliche Beziehungen zwischen<br />

Bayern München und katarischen Unternehmen<br />

betroffen sind, dagegen ist aus außenpolitischer<br />

Sicht nichts einzuwenden", sagte<br />

Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier<br />

(SPD) der Bild -Zeitung. Auch Rummenigge ist<br />

bemüht, die Wogen zu glätten. "Teil der Kooperation<br />

ist es, dass wir gemeinsam soziale Projekte und den<br />

Dialog über gesellschaftspolitisch kritische Themen


fördern werden", sagte er am Mittwoch in Doha.<br />

2016-01-28 13:34:38 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany<br />

59<br />

Dachau - Im Grünzug entstehen zwei<br />

weitere Hallen<br />

Landwirt plant Maschinen-,<br />

Lager- und Bergehalle. Der<br />

Stadtrat kann nicht<br />

eingreifen.<br />

Am Tiefen Graben im<br />

Grünzug wird weiter gebaut. Wie dem<br />

Bauausschuss in seiner Sitzung am Mittwoch<br />

bekannt gegeben wurde, darf der ansässige<br />

Landwirt zusätzlich zur bestehenden Halle noch eine<br />

Maschinen- und Lagerhalle sowie eine sogenannte<br />

Bergehalle zum Einlagern von Heu oder Stroh<br />

errichten. Bereits genehmigt wurde ein<br />

Betriebsleiterhaus mit Nebengebäude mit dessen<br />

Bau im Herbst begonnen wurde. Gebäude dieser Art<br />

fallen unter das sogenannte privilegierte Bauen und<br />

dürfen auch im Flora-Fauna-Habitat<br />

errichtet werden.<br />

Umweltschützern sind die landwirtschaftlichen Hallen


im Grünzug zwischen Dachau und Karlsfeld ein Dorn<br />

im Auge. Sie sehen die Gefahr, dass das<br />

privilegierte Bauen nicht allein dem<br />

landwirtschaftlichen Zweck dient und mit diesem<br />

Mittel nach und nach der Grünzug zugebaut wird. So<br />

fragte Thomas Kreß von den Grünen im<br />

Bauausschuss: "Gibt es keine Möglichkeit, das<br />

einzudampfen oder den Bedarf zu prüfen? "<br />

Die Bauanträge wurden vom Amt für Ernährung,<br />

Landwirtschaft und Forsten sowie von der Fachstelle<br />

Naturschutz geprüft und genehmigt. Landwirt August<br />

Haas (CSU) rechnete Kreß vor, dass ein<br />

Getreidebauer, der über eine solche Anbaufläche<br />

verfüge, sehr wohl so große Hallen zur Lagerung<br />

und zum Einstellen seiner Maschinen brauche. Die<br />

Stadträte konnten den Sachverhalt nur zur<br />

Kenntnis nehmen.<br />

2016-01-28 13:23:45 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany<br />

60 Basketball - Erste Chance verpasst<br />

Die Basketballer des FC Bayern müssen im Eurocup<br />

einen Rückschlag hinnehmen. Vor eigener Kulisse<br />

unterliegen sie Bilbao Basket 88:90 (41:40).<br />

Die Basketballer des FC Bayern München (von links


Nihad Djedovic; Deon<br />

Thompson, Bryce Taylor,<br />

Justin Cobbs und Dusko<br />

Savanovic) haben in einer<br />

nervenaufreibenden Partie<br />

die erste Chance auf den<br />

vorzeitigen Einzug in das Eurocup-Achtelfinale<br />

verpasst. Nach mäßiger Leistung unterlagen die<br />

Münchner Bilbao Basket trotz einer begeisternden<br />

Aufholjagd in den Schlussminuten mit 88:90 Punkten<br />

und kassierten vor 4906 Zuschauern die erste<br />

Niederlage im Wettbewerb. Schon den Start hatten<br />

die Münchner verschlafen, ehe sie sich versahen,<br />

waren zwei Dreier des Letten Dairis Bertrans durch<br />

ihren Korb gerauscht, mit 1:11 lag der FCB zurück.<br />

Coach Svetislav Pesic hatte früh rotiert, doch erst<br />

die Hereinnahme von Cobbs (13 Punkte) und Paul<br />

Zipser zeigte Wirkung. Vor allem Nationalspieler<br />

Zipser (22) brachte Energie ins Bayern-Spiel,<br />

erzielte beim 15:14 die erste Führung, weckte mit<br />

einem wuchtigen Dunking die Zuschauer auf und<br />

versenkte den ersten Dreier für München im Korb<br />

der Spanier - rechtzeitig zur 21:17-Führung nach<br />

den ersten zehn Minuten. Im zweiten Viertel kamen<br />

die Münchner schneller in Schwung, nach zwei<br />

Minuten war die Führung zweistellig (27:17), der<br />

FCB schien das Geschehen in den Griff zu


ekommen. Zwar ist der Eurocup nur der<br />

zweithöchste kontinentale Wettbewerb,<br />

Laufkundschaft ist aber auch hier nicht anzutreffen,<br />

schon gar nicht, wenn der Gegner aus Spanien<br />

kommt. Bilbao hielt dagegen, angeführt vom<br />

ehemaligen Welt- und Europameister Alex Mumbru<br />

(22) kämpften sich die Basken zurück und<br />

verkürzten bis zur Pause auf 40:41. Auch in Halbzeit<br />

zwei blieb es eng, die Spanier brachten die<br />

Gastgeber zusehends in Bedrängnis. Besonders<br />

Mumbru und Bertrans (24) setzten dem FCB zu,<br />

Bilbao führte vor dem finalen Viertel 64:56. Die<br />

Bayern agierten unkonzentriert, Bilbao nutze dies,<br />

lag phasenweise zweistellig vorne. Doch die<br />

Münchner kämpften sich zurück, angeführt von<br />

Zipser und Topscorer Alex Renfroe (24) kamen sie<br />

Punkt um Punkt näher, zwei Dreier von Nihad<br />

Djedovic (13) brachten 40 Sekunden vor dem Ende<br />

den Ausgleich. Aber die Schlussoffensive kam zu<br />

spät, Bilbao rettete den knappen Vorsprung ins Ziel<br />

und revanchierte sich für die knappe 76:78-Pleite im<br />

Hinspiel. Die Bayern können indes das Versäumnis<br />

schon in einer Woche begradigen, dann ist der<br />

türkische Vertreter Bandirma zu Gast.<br />

2016-01-28 13:23:46 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany


61<br />

Campagne-Freimachung einstimmig<br />

beschlossen<br />

Innsbruck – Im Gegensatz<br />

zum PEMA-Deal wurde die<br />

zweite<br />

zentrale<br />

Weichenstellung im<br />

Innsbrucker Gemeinderat einstimmig getroffen – die<br />

Freimachung des Campagnereiter-Areals in der<br />

Reichenau. Wie berichtet, sollen auf dem über acht<br />

Hektar großen Gelände bis zu 1000 neue<br />

Wohnungen und neue Sportanlagen entstehen.<br />

Dazu werden die derzeit am Areal ansässigen<br />

Sportvereine ab- oder umgesiedelt. Da sie unter<br />

eine Art „Kündigungsschutz“ fallen, waren dafür seit<br />

September 2013 „weit über 100<br />

Verhandlungstermine“ nötig, berichtete GF Franz<br />

Danler (Innsbrucker Immobilien Gesellschaft). In<br />

Summe nimmt die Stadt für die Grundfreimachung<br />

(Sportstättenneubau und Grundstücke) 35,7 Mio.<br />

Euro in die Hand. Die eigentlichen<br />

Realisierungskosten für das gewaltige<br />

Wohnbauprojekt (samt Sportanlagen) werden auf<br />

173 Mio. Euro geschätzt. Einhellig sprachen die<br />

Fraktionen von einem „guten Tag im Sinne des<br />

Wohnens und des Sports“. Nun sollen ein


„kooperatives Planungsverfahren“ unter Einbindung<br />

aller Beteiligten und, darauf aufbauend, ein<br />

Architektenwettbewerb folgen, erste Bauarbeiten<br />

könnten Ende 2017, Anfang 2018 starten.<br />

Ein Zusatzantrag von FPÖ und Liste Federspiel,<br />

wonach die Besiedelung des Areals zu „mindestens<br />

85 Prozent durch österreichische Staatsbürger“<br />

erfolgen solle, wurde von den anderen Fraktionen<br />

als „EU-rechtswidrig“ verurteilt und abgelehnt. (md)<br />

2016-01-28 13:24:18 Tiroler Tageszeitung Online<br />

62<br />

Schemenlaufen – eine Fasnacht ohne<br />

Barrieren<br />

Von Hubert Daum<br />

Imst – Dort, wo Hunderte<br />

Masken und Tausende<br />

Besucher eine enge Straße<br />

säumen, ist es für Menschen<br />

mit Behinderung, speziell für<br />

Rollstuhlfahrer, besonders mühsam. „Wir haben vor<br />

der Sparkasse Unterstadt eine barrierefreie Bühne<br />

für alle Personen mit Einschränkungen errichtet“,<br />

berichtet Fasnachtsobmann Uli Gstrein.


Organisatorisch sei eine vorherige Anmeldung über<br />

die Homepage per E-Mail von Vorteil. Nötig ist diese<br />

allerdings beim zweiten Angebot: Die<br />

Bezirkshauptmannschaft öffnet wieder ihre Tore für<br />

Behinderte. BH Raimund Waldner: „Wir wollen<br />

Menschen im Rollstuhl die Möglichkeit bieten, vom<br />

ersten Stock aus den Schlusskroas am Stadtplatz zu<br />

verfolgen. Diese gehbehinderten Mitbürger sollten<br />

einmal von einem Logenplatz aus die Fasnacht<br />

hautnah miterleben.“ Allerdings sei eine Anmeldung<br />

unter 05412/6996-5201 erforderlich. Diese Zuseher<br />

seien auch vom Eintritt befreit.<br />

Für viele Außenstehende ist es sowieso<br />

unverständlich, welcher Aufwand für einen Tag<br />

betrieben wird. Beispielsweise wird vom Imster<br />

„Bergle“ nur für das Schemenlaufen eigens über den<br />

Malchbach eine Fasnachtsbrücke errichtet. Diese<br />

benutzen die Masken, um während der Pause in die<br />

Tiefgarage der Imster Stadtwerke zu gelangen. Die<br />

Brücke wird nachher wieder abgerissen. Dass<br />

Tribünen aufgebaut werden, ist obligatorisch. Die<br />

Ehrentribüne steht allerdings zum ersten Mal<br />

gegenüber dem Gasthof Sonne. Nikolaus Eiterer<br />

vom Orga-Komitee: „Wir haben dies bei der<br />

Buabefasnacht erstmals getestet, das hat sich<br />

bewährt. Vom Ablauf her ist dieser Standort


wesentlich vernünftiger, weil vor allem die Logistik,<br />

was die Wagen anbelangt, sehr davon profitiert.“<br />

2016-01-28 13:24:06 Tiroler Tageszeitung Online<br />

63<br />

Rezept "Ochsenbäckchen in Rotwein-<br />

Schalottensoße" | NDR.de - Ratgeber -<br />

Kochen<br />

Mehr Rezepte der Kategorie<br />

"Fleisch - Rind"<br />

Ochsenbäckchen<br />

Rotwein-Schalottensoße<br />

in<br />

Rheinischer Sauerbraten mit Bouillon-Gemüse<br />

Roulade mit Kartoffelgratin und Gemüsestroh<br />

Rindfleischsalat mit Avocado und Bohnen<br />

Rinderfiletstreifen mit Erdnussbutter<br />

Carpaccio vom Bündnerfleisch mit Focaccia<br />

Sauerbraten mit Möhren und Kartoffelrösti<br />

Schokogulasch mit Polentahaube<br />

Wasserbüffel auf Turmweg-Art


Rindergulasch mit Spätzle<br />

Mehr Rezepte aus "Mein Nachmittag"<br />

Ochsenbäckchen in Rotwein-Schalottensoße<br />

Rote-Bete-Carpaccio mit Cashews und Apfel<br />

Exotische Nusstorte<br />

Dreierlei vom Harzer Käse<br />

Sellerieschnitzel mit Feldsalat und Speck<br />

Himbeer-Kokos-Torte<br />

Zitronencreme<br />

Avocado-Petersilien-Pasta mit Zitrone<br />

Roulade mit Kartoffelgratin und Gemüsestroh<br />

Schellfisch mit Apfel-Gewürz-Porree<br />

2016-01-28 13:24:14 NDR<br />

64<br />

Sendung "Tierisch" vermittelt<br />

Haustiere<br />

Bei NDR 1 Radio MV geht es ab sofort "Tierisch! "


Tieren.<br />

zu: Einmal im Monat hilft<br />

NDR 1 Radio MV<br />

verschiedenen Tierheimen in<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

bei der Vermittlung von<br />

In der monatlichen Serie "Tierisch! " stellt NDR 1<br />

Radio MV am Donnerstagvormittag Tiere aus dem<br />

Tierheim Dorf Mecklenburg näher vor, die vermittelt<br />

werden sollen.<br />

mehr<br />

Der sportliche Mischling "Caracho" wartet im<br />

Tierheim Dorf Mecklenburg auf einen neuen<br />

Besitzer, der sich viel mit ihm bewegt und jede<br />

Menge Streicheleinheiten schenkt.<br />

mehr<br />

Bis 2014 hat der Deutsche Pinscher "Felix" bei<br />

seinem Herrchen gelebt, der ihn aus Altersgründen<br />

ins Tierheim Dorf Mecklenburg gegeben hat. Der<br />

10-jährige Rüde ist etwas ängstlich.<br />

mehr<br />

Bei eisigen Temperaturen wurde das Perserkatzen-


Pärchen "Flocke" und "Pussycat" vor dem Tierheim<br />

Dorf Mecklenburg ausgesetzt. Die Schmusetiger<br />

sollen gemeinsam umziehen.<br />

mehr<br />

Sie sind Mitarbeiter in einem Tierheim und möchten<br />

sich und Ihre Vierbeiner den Hörern von NDR 1<br />

Radio MV vorstellen? Schreiben Sie uns und wir<br />

versuchen zu helfen.<br />

mehr<br />

Der Wunsch nach einem Haustier steht bei den<br />

meisten Kindern ganz oben auf dem Wunschzettel.<br />

Allerdings sind Tiere kein Spielzeug und eine<br />

Anschaffung sollte genau überlegt werden.<br />

mehr<br />

Hund, Katze, Maus: So kennen Sie sich aus. Tipps<br />

zur Tierliebe. Und: Tiere suchen ein neues Zuhause.<br />

mehr<br />

2016-01-28 13:24:17 NDR


65<br />

Deutschlands Jobvermittler sind eher<br />

pessimistisch<br />

Nürnberg - Bei deutschen<br />

Jobvermittlern schwindet der<br />

Arbeitsmarktoptimismus. Die<br />

Chefs der 156<br />

Arbeitsagenturen rechnen in<br />

den kommenden drei<br />

Monaten kaum noch mit sinkenden<br />

Arbeitslosenzahlen, wie das Institut für Arbeitsmarktund<br />

Berufsforschung (IAB) in seinem heute,<br />

Donnerstag, veröffentlichten Arbeitsmarktmonitor für<br />

Jänner mitteilte.<br />

Zum Jahresauftakt sinkt der entsprechende<br />

Indikator im Vergleich zum Dezember um 0,4 Punkte<br />

auf 100,2 Zähler und damit auf den niedrigsten<br />

Stand seit Mai 2015. Insgesamt sei der Arbeitsmarkt<br />

aber noch in guter Form, betonen die<br />

Arbeitsmarktforscher.<br />

„Die Erwartungen der Arbeitsagenturen haben einen<br />

Dämpfer erhalten, liegen aber noch nicht im<br />

negativen Bereich“, kommentierte der IAB-<br />

Arbeitsmarktforscher Enzo Weber die aktuelle<br />

Entwicklung. Gründe dafür seien weltwirtschaftliche


Rückschläge und die Flüchtlingssituation. Zudem<br />

hätten sich die konjunkturellen Aussichten vor allem<br />

mit Blick auf die Wirtschaftsturbulenzen in China<br />

zuletzt etwas eingetrübt. Außerdem werde sich der<br />

Effekt der Flüchtlingszuwanderung in den nächsten<br />

Monate bei der Arbeitslosigkeit stärker bemerkbar<br />

machen. Der Barometerwert von 110 signalisiert<br />

stark sinkende, der Wert von 90 stark steigende<br />

Arbeitslosigkeit. (APA, dpa)<br />

2016-01-28 13:24:49 Tiroler Tageszeitung Online<br />

66<br />

Doppelte Staatsbürgerschaft wird zu<br />

den Akten gelegt<br />

Innsbruck, Wien – 2011 hat<br />

eine Bürgerinitiative mehr als<br />

20.000 Unterschriften für die<br />

österreichische<br />

Staatsbürgerschaft für<br />

Südtiroler gesammelt, heute<br />

wird diese Frage im Südtirol-Unterausschuss des<br />

Parlaments endgültig erledigt und vorerst abgehakt.<br />

Die Debatte flammte in den vergangenen fünf<br />

Jahren immer wieder auf, im Parlament wurde die<br />

Doppelstaatsbürgerschaft allerdings auf die lange<br />

Bank geschoben. Pa-triotische Kräfte in Südtirol wie


die Süd-Tiroler Freiheit oder die Freiheitlichen sowie<br />

der Südtiroler Schützenbund fordern vehement<br />

gesetzliche Änderungen in Österreich, damit<br />

Südtiroler einen rotweißroten Pass erhalten.<br />

Anfangs hat sich auch die Südtiroler Volkspartei<br />

dafür ausgesprochen, doch die Prioritäten haben<br />

sich unter LH Arno Kompatscher geändert. Für ihn<br />

steht die Schutzrolle Österreichs für Südtirol im<br />

Vordergrund.<br />

Ausschussvorsitzender und ÖVP-Nationalrat<br />

Hermann Gahr betont, „dass wir uns in den<br />

vergangenen Jahren intensiv mit dem Anliegen der<br />

Bürgerinitiative auseinandergesetzt haben“.<br />

Gutachten seien eingeholt und Hearings mit<br />

Experten veranstaltet worden. „Wir haben auch die<br />

Klubchefs der Südtiroler Landtagsparteien<br />

eingeladen.“ Insgesamt weist Gahr darauf hin, dass<br />

es in Österreich unterschiedliche Sichtweisen zur<br />

Staatsbürgerschaft für Südtiroler gebe, „außerdem<br />

liegt bis heute noch kein offizielles Ansuchen der<br />

Südtiroler Landesregierung vor“. Das Parlament<br />

werde deshalb das Thema vorerst nicht<br />

weiterverfolgen, kündigt der Südtirol-Sprecher der<br />

ÖVP an. „Zum einen gibt es derzeit keine politische<br />

Mehrheit, einzig die FPÖ und das Team Stronach<br />

sind für die Doppelstaatsbürgerschaft.“ Andererseits


widerspreche es den europäischen Zielsetzungen,<br />

dass im Zusammenhang mit Staatsbürgerschaften<br />

Sonderregelungen vermieden werden sollten.<br />

Gahr ist sich bewusst, dass für manche Südtiroler<br />

die österreichische Staatsbürgerschaft ein<br />

Herzensanliegen sei und sie enttäuscht seien, „doch<br />

viel wichtiger ist die Schutzfunktion Österreichs“.<br />

Gerade bei der aktuell diskutierten<br />

Verfassungsreform in Rom werde die<br />

Bundesregierung genau darauf achten, dass die<br />

Autonomie Südtirols nicht beschnitten werde. „Und<br />

sollte sich einmal ein politisches Fenster auftun,<br />

werden wir für die Verankerung der Schutzfunktion<br />

in der Verfassung eintreten.“<br />

Thema im Südtirol-Ausschuss dürften heute auch<br />

mögliche Grenzkontrollen sein. Diese schließt Tirols<br />

LH Günther Platter aufgrund der Flüchtlingskrise am<br />

Brenner nicht mehr aus. In Interviews mit Standard<br />

und Presse wiederholte LH Kompatscher seine Kritik<br />

der Vorwoche, dass er es für inakzeptabel halte, das<br />

Schengen-System grundsätzlich infrage zu stellen.<br />

(pn)<br />

2016-01-28 13:24:56 Tiroler Tageszeitung Online


67<br />

„Hass darf nicht die Antwort sein“<br />

Von Christiane Fasching<br />

Innsbruck – Bomben in<br />

Österreich. Hunger in<br />

Österreich. Angst in<br />

Österreich. Kurzum: In<br />

Österreich herrscht Krieg. Also – was würden Sie<br />

tun? Bleiben? Oder gehen? Der Protagonist von<br />

Janne Tellers Stück „Krieg. Stell dir vor, er wäre<br />

hier“, das aktuell als Klassenzimmerproduktion des<br />

Tiroler Landestheaters durch die heimischen<br />

Schulen tourt, geht. Weil Europa zum Krisenherd<br />

geworden ist. Die ehemals sichere Festung ist<br />

gefallen, übrig bleiben heimatlos gewordene<br />

Menschen, die Schutz suchen. Und ihn in Ägypten<br />

finden. In Tellers Text verändert sich also die<br />

Fluchtrichtung, die Probleme der Flüchtenden<br />

bleiben aber die gleichen. Denn Angst kennt keine<br />

Grenzen, die Hoffnung auf Sicherheit genauso<br />

wenig.<br />

Ihren fiktiven Essay, der später für die Bühne<br />

adaptiert wurde, hat Teller schon im Jahr 2001<br />

verfasst. Als Reaktion auf die Flüchtlingsdebatte in<br />

Dänemark, die schon damals „voll von Hass war“,


wie sie der TT erzählt. 15 Jahre später hat dieser<br />

Hass Dimensionen erreicht, die nicht nur Teller<br />

sprachlos zurücklassen. Erst am Dienstag wurde im<br />

dänischen Parlament eine Asylreform beschlossen,<br />

die darauf abzielt, Flüchtlinge bewusst<br />

abzuschrecken. Den Asylsuchenden kann Bargeld<br />

ab einem Wert von 1340 Euro abgenommen<br />

werden, der Familiennachzug wird erschwert, die<br />

Dauer von Aufenthaltsgenehmigungen verkürzt. Die<br />

Verschärfungen könnten schon Anfang Februar in<br />

Kraft treten. „Die Welt ist noch ein Stück böser<br />

geworden“, sagt Teller – und verweist auch auf die<br />

umstrittene österreichische „Obergrenze“ für<br />

Asylsuchende. „Ein schrecklicher Begriff, eine<br />

schreckliche Idee“, sagt Teller. Und ruft zu mehr<br />

Mitgefühl und zu mehr Verständnis für die Notlage<br />

der Flüchtlinge auf. „Als Mensch fällt man immer<br />

bessere Entscheidungen, wenn man versucht, das<br />

Schicksal seines Gegenübers zu verstehen“, ist sie<br />

überzeugt.<br />

Teller sieht auch ihr Stück, das mittlerweile in mehr<br />

als zehn Sprachen übersetzt wurde, als möglichen<br />

Anstoß zum Umdenken. Die Vorstellung, selbst zum<br />

Opfer eines Krieges zu werden, habe schon bei so<br />

manchem Zuschauer einen Perspektivenwechsel<br />

ausgelöst. „Ich habe viele Briefe bekommen, in


denen mir Menschen geschrieben haben, dass sie<br />

sich nun besser in Flüchtlinge hineinversetzen<br />

können“, sagt Teller. Und setzt nach: „Aber ehrlich<br />

gesagt, wäre es mir lieber, in einer Welt zu leben, in<br />

der mein Stück nicht notwendig wäre.“<br />

„Krieg. Stell dir vor, er wäre hier“ wird übrigens<br />

schon zum zweiten Mal in Tirol gezeigt. Claudia<br />

Holzknechts Inszenierung, die 2013 mit Sergej<br />

Gössner in der Hauptrolle im K2 Premiere feierte,<br />

wurde dereinst mit dem Theaterpreis „Stella“<br />

ausgezeichnet. In der Neuinszenierung für Tirols<br />

Klassenzimmer führt nun Birgit Eckenweber Regie,<br />

in die Rolle des Flüchtlings schlüpft Christoph<br />

Griesser.<br />

Aber zurück zur Realität, zurück nach Dänemark, wo<br />

der chinesische Künstler Ai Weiwei als Protest auf<br />

das verschärfte Asylrecht eine Ausstellung in<br />

Kopenhagen geschlossen hat. Auch die Vereinten<br />

Nationen und Amnesty International üben scharfe<br />

Kritik an den Restriktionen. Zu Recht, wie Janne<br />

Teller findet. „Europa muss offen bleiben. Und Hass<br />

darf auf keinen Fall die Antwort sein.“<br />

2016-01-28 13:24:59 Tiroler Tageszeitung Online


68<br />

Weltwirtschaftslage gefährdet<br />

Zinswende der US-Notenbank<br />

Washington - Turbulenzen<br />

an den Aktienmärkten,<br />

massiver Verfall der<br />

Ölpreise, Sorgen um China:<br />

Die Weltwirtschaft ist mit<br />

schlechten Vorzeichen ins<br />

neue Jahr gestartet. Selbst aus den USA gibt es<br />

Schwächesignale. Für die gerade erst eingeleitete<br />

Abkehr der US-Notenbank Fed von den Nullzinsen<br />

ist das Timing ungünstig. Kein Wunder, dass die<br />

Notenbanker am Mittwoch nicht weiter an der<br />

Zinsschraube gedreht haben. Man wolle zunächst<br />

beobachten, wie sich die Entwicklung der<br />

Weltwirtschaft und der Finanzmärkte auf die<br />

amerikanische Wirtschaft auswirkten, hieß es. Hat<br />

die Fed mit ihrer Zinswende einen Fehlstart<br />

hingelegt?<br />

Kritiker hatten die mächtigste Notenbank der Welt<br />

gewarnt: Eine Abkehr von der Politik des<br />

superbilligen Geldes, sei mit Blick auf die<br />

schwächelnde Weltwirtschaft gefährlich. Denn<br />

steigende Zinsen in den USA machten Geldanlagen<br />

dort attraktiver. Anleger, die zuvor auf der Jagd nach


Rendite in Schwellenländer investiert haben,<br />

könnten ihr Geld fluchtartig abziehen. Das könnte<br />

die ohnehin schon angeschlagene Weltwirtschaft<br />

zusätzlich ins Wanken bringen. Davon wären am<br />

Ende alle betroffen.<br />

Turbulente Zeiten auch in China<br />

Nachdem die Fed im Dezember erstmals seit der<br />

Finanzkrise die Zinsen angehoben hat, dürften sich<br />

die Kritiker inzwischen bestätigt fühlen: Seit dem<br />

Jahresbeginn kommen die Finanzmärkte aus den<br />

Turbulenzen kaum noch heraus. Das neue Jahr<br />

hatte in China gleich mit zwei Kurseinbrüchen an<br />

den Börsen um mehr als sieben Prozent begonnen,<br />

die chinesische Führung musste mehrfach den<br />

Handel einstellen. Die Schockwellen ließen rund um<br />

den Globus die Kurse abstürzen. Die Chinesen<br />

bemühen sich seither um Stabilisierung und<br />

kämpfen mit erheblichen Markteingriffen gegen die<br />

Folgen einer massiven Kapitalflucht.<br />

Zu allem Überfluss sorgt gleichzeitig ein Absturz der<br />

Ölpreise für Turbulenzen. Öl ist derzeit so billig wie<br />

seit etwa zwölf Jahren nicht mehr. Ein Ende ist nicht<br />

in Sicht. Was den deutschen Autofahrer an der<br />

Tankstelle freut, setzt Ölexportländer massiv unter<br />

Druck. Insgesamt haben sich die Aussichten für die


Weltwirtschaft verschlechtert. „Die<br />

Wachstumserwartungen scheinen konsequent zu<br />

fallen“, sagte Maurice Obstfeld, Chefökonom beim<br />

Internationalen Währungsfonds (IWF).<br />

Industrie in den USA gibt Grund zur Sorge<br />

Besonders beunruhigend für die Fed: Die<br />

Verwerfungen hinterlassen offenbar auch in den<br />

USA ihre Spuren. Die Exportentwicklung sei zuletzt<br />

schwach gewesen, so die Notenbank. Das<br />

Wirtschaftswachstum habe sich abgeschwächt, die<br />

Konsumausgaben und Investitionen seien nur<br />

moderat gewachsen. Das größte Sorgenkind ist die<br />

Industrie. Sie schrumpft bereits seit Monaten, zuletzt<br />

überraschend stark. US-Unternehmenschefs<br />

beobachten zudem mit Sorge die Entwicklungen im<br />

Ausland. „Wir sehen extreme, bisher nie<br />

dagewesene Bedingungen, wo auch immer wir<br />

hinschauen“, sagte Apple-Chef Tim Cook jüngst.<br />

Die Zinswende macht es der US-Wirtschaft noch<br />

schwerer, mögliche Schocks zu verdauen. Seit<br />

Dezember hat der Dollar um zwei Prozent an Wert<br />

gewonnen. Das macht US-Produkte im Ausland<br />

teurer und dadurch weniger attraktiv. Gleichzeitig<br />

werden Importe billiger, was auf die Teuerungsrate<br />

drückt. Und das, obwohl die Fed eigentlich gegen


die aus ihrer Sicht viel zu niedrige Inflationsrate von<br />

0,7 Prozent ankämpfen will. „Der Einfluss eines<br />

stärkeren Dollar auf die Wirtschaft und die Inflation<br />

ist erheblich“, sagt Robert Mellman, leitender<br />

Ökonom bei der US-Bank JPMorgan Chase.<br />

Zinswende geht der Schwung aus<br />

Unter diesen Bedingungen kaufen die Anleger an<br />

den Finanzmärkten der Fed längst nicht mehr ab,<br />

dass sie die Zinswende konsequent durchziehen<br />

wird. Eigentlich hat die Fed für dieses Jahr vier<br />

weitere Anhebungen in Aussicht gestellt. Anleger<br />

rechnen aber inzwischen höchstens noch mit ein<br />

oder zwei Schritten - wenn überhaupt. Die Börse<br />

Düsseldorf hat das Wort „Zinswende“ bereits zum<br />

Börsen-Unwort des Jahres 2015 gewählt. „Für das<br />

Gelingen einer Wende ist genügend Schwung<br />

notwendig“, heißt es in der Begründung. „Das weiß<br />

jeder Segler, der mit einer Drehung gegen den Wind<br />

die Fahrtrichtung zu wechseln versucht.“ (dpa)<br />

2016-01-28 13:25:01 Tiroler Tageszeitung Online<br />

69<br />

Guardiola mit Pummel-Vorwurf an<br />

seine Mannschaft


Außerdem soll er von der gesamten Mannschaft<br />

gefordert haben, bei<br />

derartigen<br />

Undiszipliniertheiten selbst<br />

tätig zu werden. Dass<br />

derartige Ansagen des Trainers öffentlich werden,<br />

kann weder Guardiola noch den Spielern gefallen.<br />

Es wirkt so, als gebe es einen Spieler oder<br />

Mitarbeiter, der Interna nach Außen trägt.<br />

Donnerstag, 28. Januar 2016 Augsburger Allgemeine<br />

70<br />

Viraler Hit aus Bochum: Apotheker<br />

reagiert auf Kopftuchbeschwerde von<br />

Kundin<br />

So ein Kundenschreiben<br />

habe er noch nie erhalten,<br />

sagt Jens Beuth. "Da ich mit<br />

Erschrecken feststellen<br />

musste, dass Sie ein<br />

Mitarbeiterin mit muslischem<br />

Kopftuch beschäftigen,<br />

haben sie mich und meinen Mann als Kunden<br />

verloren", schrieb eine Frau, nachdem sie die<br />

Apotheke Beuths im Ruhrpark Bochum besucht hat<br />

– hier weitere Original-Auszüge aus dem Schreiben:


"Wir können es definitiv nicht akzeptieren, dass mir<br />

durch diese Person nonverbal mitgeteilt wir, ich<br />

präsentiere mich also Sexualobjekt und dass meinen<br />

Mann unterstellt wird, dass er schon geil wird,<br />

sobald er ein paar Haare sieht. "<br />

Leider müsse sie noch ein bestelltes und bereits<br />

bezahltes Medikament abholen, schrieb die (Ex-)<br />

Kundin. "Aber danach werden mein und ich unsere<br />

benötigen Medikamente definitiv bei Ihrer<br />

Konkurrenz erwerben... " Für die Frau scheint der<br />

Fall klar: "Integration läuft auf jeden Fall anders! "<br />

Klar war der Fall aber auch für Jens Beuth. Er<br />

beschäftigt in vier Apotheken in Gelsenkirchen,<br />

Bochum und Essen etwa 60 Mitarbeiter. "Mir war<br />

klar, dass ich antworten musste. Das war aber ganz<br />

spontan", sagt er unserer Redaktion.<br />

Und Beuth lieferte eine Antwort, die derzeit im Netz<br />

gefeiert wird. "Ich beschäftige Christen, Muslime und<br />

Atheisten, dicke, dünne, große und kleine Frauen<br />

und Männer, von jung bis alt, blond bis<br />

schwarzhaarig, lange, kurze und auch ohne Haare",<br />

antwortete er. Man habe Auto- und Motorradfahrer,<br />

nichtmotorisierte Mitarbeiter, "tätowierte, gepiercte,<br />

hellhäutige und Menschen mit dunklerer Hautfarbe.<br />

Außerdem haben wir Mitarbeiter/innen, die Fleisch


essen, Vegetarier und Veganer. Fußballfans vom<br />

VfL 1848, S04 und BVB 09 und nichtinteressierte. "<br />

Ein Querschnitt durch die Bevölkerung<br />

"Unsere Mitarbeiter sind wie unsere Kunden ein<br />

Querschnitt durch die Bevölkerung", sagt Beuth.<br />

Darum sein Facebook-Post auch so emotional<br />

ausgefallen. "Ich freue mich sehr, daß Sie selbst<br />

einsehen, beim nächsten mal in eine andere<br />

Apotheke zu gehen, da Sie bei uns definitiv nicht<br />

erwünscht sind", schrieb er. "Und ja, Integration läuft<br />

anders, zumindest als Sie denken! "<br />

Mit der Resonanz, die dann folgte, habe er aber<br />

nicht gerechnet, sagt der Apotheker. Binnen weniger<br />

Tage wurde der Eintrag knapp 20.000 Mal geteilt.<br />

"Normalerweise nutze ich Facebook nur privat und<br />

in einem ganz überschaubaren Kreis. Von der<br />

Reaktion war ich total überrascht. Wir haben ganz<br />

viele Anrufe und E-Mails bekommen, ich habe 1000<br />

Freundschaftsanfragen erhalten. " Die<br />

überwältigende Masse der Nutzer feiert Beuth und<br />

seinen Eintrag. "Ich habe lediglich eine negative<br />

Zuschrift erhalten", sagt er.<br />

Und auch die Frau hat sich noch einmal gemeldet.<br />

In einer weiteren E-Mail habe sie bekräftigt, seiner


Apotheke fern bleiben zu wollen, sagt Beuth.<br />

Nachdem sie ihm untersagt habe, weitere Texte von<br />

ihr zu verwenden, sei sie aber respektvoll<br />

verblieben. Immerhin.<br />

2016-01-28 13:27:21 Ludwig Krause<br />

71<br />

'Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!':<br />

Was haben sich Thorsten Legat und<br />

Helena Fürst da eigentlich an den Kopf<br />

geworfen?<br />

Mehr als sieben Millionen<br />

Zuschauern sahen am<br />

Mittwochabend dabei zu, wie<br />

sich Helena Fürst und<br />

Thorsten Legat angingen.<br />

Der TV-Anwältin hatte nicht gefallen, dass der<br />

Fußball-Trainer zu Nathalie Volk beim Abschied<br />

gesagt hatte, dass es die falsche Kandidatin<br />

getroffen habe. Die 41-Jährige ahnte sofort, dass ihr<br />

sechs Jahre älterer Kollege sie gerne losgeworden<br />

wäre.<br />

Statt es unkommentiert zu lassen, ging Helena nach<br />

kurzer Beratung mit Sophia Wollersheim und Brigitte<br />

Nielsen, die da noch im Camp weilte, los. Ein Wort


ergab anschließend zwar das andere, viele<br />

vernünftige Sätze kamen dabei aber nicht raus.<br />

Selbst die Moderatoren Sonja Zietlow und Daniel<br />

Hartwich, die sich mit 3-D-Brillen und Popcorn vor<br />

eine Leinwand setzten, um das Stück zu verfolgen,<br />

schienen zu rätseln.<br />

Wissen Sie, welche Sätze Helena Fürst und<br />

Thorsten Legat wirklich gesagt haben? Machen Sie<br />

den Test!<br />

Wen würden Sie heute aus dem Dschungelcamp<br />

wählen? Stimmen Sie hier ab.<br />

Wer soll jetzt Dschungelkönig werden? Stimmen Sie<br />

hier ab.<br />

Alle Bilder der zehnten Staffel sehen Sie hier.<br />

Alle Dschungelprüfungen im Überblick finden Sie<br />

hier.<br />

2016-01-28 13:27:13 Christian Spolders<br />

72<br />

Flüchtlinge: Abschiebungswelle in<br />

Schweden geplant<br />

Schweden bereitet nach Angaben einer Zeitung die


Massenausweisung von<br />

Zehntausenden<br />

Asylbewerbern vor. «Ich<br />

glaube, dass es sich auf<br />

jeden Fall um 60 000 Personen dreht, aber es<br />

können auch bis zu 80 000 werden», zitierte<br />

«Dagens Industri» in der Nacht zum Donnerstag<br />

Schwedens Innenminister Anders Ygeman.<br />

Die Regierung habe Polizei und Migrationsbehörde<br />

den Auftrag erteilt, die Ausweisungen vorzubereiten.<br />

Bis zum Jahresende 2015 hatten mehr als 160 000<br />

Menschen Asyl in Schweden gesucht. Nach<br />

Schätzungen der Regierung würden rund 45<br />

Prozent von ihnen abgelehnt, hieß es.<br />

«Wir haben eine große Herausforderung vor uns»,<br />

sagte Ygeman «Dagens Industri». «Dafür müssen<br />

wir die Ressourcen erhöhen und die<br />

Zusammenarbeit zwischen den Behörden<br />

verbessern.» Zunächst wolle man gute<br />

Voraussetzungen für eine freiwillige Rückkehr der<br />

Asylbewerber schaffen. «Aber wenn wir das nicht<br />

schaffen, muss es eine Rückkehr mit Hilfe von<br />

Zwang geben», sagte er den Angaben zufolge.<br />

Laut Regierung gebe es «ein bedeutendes Risiko»,<br />

dass große Gruppen in den Untergrund


verschwinden. Darauf bereite sich die Polizei etwa<br />

mit dem Ausbau der Grenzpolizei und mehr<br />

Ausländerkontrollen im Land vor. «Ich glaube, wir<br />

werden mehr Charterflugzeuge sehen, vor allem in<br />

EU-Regie», sagte Ygeman. Die Regierung<br />

verhandelt nach Angaben von «Dagens Industri»<br />

unter anderem mit Afghanistan und Marokko über<br />

die Rückkehr von Flüchtlingen aus diesen Ländern.<br />

(dpa)<br />

[ Die Entwicklung Frankfurts zum Nachlesen - in fünf<br />

Heften. Unsere Sonderreihe FR-Geschichte. ]<br />

2016-01-28 13:29:43 Franfurter Rundschau<br />

73<br />

Erste Details zum Verschwinden:<br />

Darum riss Aylin von zu Hause aus<br />

Tagelang sucht die Polizei<br />

nach der verschwundenen<br />

Aylin - dann taucht das 15-<br />

jährige Mädchen bei einer<br />

Verwandten in Köln auf.<br />

Warum sie ausgerissen ist, bleibt lange unklar. Nun<br />

bricht die Schülerin ihr Schweigen.<br />

Der Fall der tagelang verschwundenen 15-jährigen


Aylin ist aufgeklärt. Das Mädchen aus Essen hat<br />

gegenüber der Polizei sein Schweigen gebrochen -<br />

und zugegeben, von zu Hause ausgerissen zu sein.<br />

"Unumwunden gab die Schülerin zu, die bislang<br />

unbekannte Person im Keller des Hauses selbst<br />

gewesen zu sein", hieß es im Polizeibericht. "Weiter<br />

sagte sie aus, dass es durch eine unglückliche<br />

Abwehrbewegung zu der leichten Handverletzung<br />

des Nachbarn kam. "<br />

Letzterer hatte gemeinsam mit der Mutter des<br />

Mädchens den Keller durchsucht, nachdem Aylin im<br />

Haus nicht zu finden gewesen war. Er hatte<br />

ausgesagt, von einer vermummten Person mit<br />

einem Messer angegriffen und verletzt worden zu<br />

sein. Die Polizei ermittelt jetzt wegen gefährlicher<br />

Körperverletzung gegen die Jugendliche. Nach ihrer<br />

Flucht sei die 15-Jährige mit der S-Bahn nach Köln<br />

gefahren und habe sich in den Folgetagen<br />

überwiegend dort aufgehalten. Geschlafen habe sie<br />

nur stundenweise in verschiedenen Zügen.<br />

In der Vernehmung habe Aylin den Polizisten<br />

glaubhaft versichert, am Tag ihres Verschwindens<br />

"in einer psychischen Ausnahmesituation" gewesen<br />

zu sein. Über die Gründe dafür machte die Polizei<br />

keine Angaben. Hinweise darauf, dass sie Probleme<br />

mit ihren Eltern hatte, gebe es aber nicht. Derzeit


werde das Mädchen psychologisch betreut.<br />

Aylin war am vergangenen Mittwoch plötzlich<br />

verschwunden, nachdem sie aus der Schule<br />

gekommen war und den Hund ausgeführt hatte. Die<br />

Polizei suchte mit Einsatzhundertschaften, Fahndern<br />

und Hunden nach dem Mädchen und veröffentlichte<br />

ein Foto mit der Bitte um Hinweise aus der<br />

Bevölkerung. Ein Verbrechen war nicht<br />

ausgeschlossen worden.<br />

Am Sonntag tauchte die 15-Jährige schließlich<br />

unverletzt bei einer Verwandten in Köln auf, die<br />

sofort die Polizei informierte. Mittlerweile sei sie aber<br />

wieder in Essen bei ihrer Familie. "Es ist wichtig,<br />

dass Aylin erstmal Ruhe hat", sagte ein Sprecher<br />

der Essener Polizei.<br />

Quelle: n-tv.de<br />

38C91D064B7E276791191C393B93EB23 n-tv<br />

Nachrichtenfernsehen<br />

74<br />

Rocker-Aufmarsch: 'Osmanen<br />

Germania' versammeln sich in<br />

Duisburg<br />

Mit rund 40 Mitgliedern aus ganz Deutschland


hatten sich die Rocker in<br />

einem Café an der<br />

Windmühlenstraße in<br />

Friemersheim gegen 18 Uhr<br />

getroffen. Offiziell gaben sie<br />

an, an einer Besprechung zu einem Boxkampf<br />

teilzunehmen, sagte die Polizei unserer Redaktion.<br />

Die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort und<br />

kontrollierte die Mitgleider. Dabei stellten sie ein<br />

Messer und ein Pfefferspray sicher. Um 22 Uhr war<br />

das Treffen beendet, ohne besondere<br />

Vorkomnisse", wie die Polizei Duisburg sagt.<br />

Die Gruppe "Osmanen Germania" waren am<br />

Montag bereits in Neuss mit rund 70 Mann<br />

aufgelaufen. Die Rocker wollen in der Szene in NRW<br />

Fuß fassen. Mehr zu den Hintergünden.<br />

2016-01-28 13:28:12 RP ONLINE<br />

75<br />

Fortuna Düsseldorf: 'Charis' Mavrias:<br />

Verheißungsvoller Auftakt in der<br />

'Königsklasse'<br />

Manchmal muss man einen Schritt zurückmachen,<br />

um wieder nach vorne zu kommen. Um ein


Versprechen einzulösen.<br />

Charalampos Mavrias war<br />

so ein Versprechen, mit<br />

einer verheißungsvollen<br />

Aussicht auf eine<br />

erfolgreiche Karriere. Nicht<br />

wenige in seiner Heimat bezeichneten ihn früh als<br />

"Wunderkind".<br />

Mit gerade einmal 21 Jahren hat der erste<br />

Winterzugang von Fortuna Düsseldorf freilich immer<br />

noch gute Chancen auf eine erfolgreiche Laufbahn.<br />

Doch immerhin gilt er bereits seit Jahren als eines<br />

der größten Talente im griechischen Fußball. Und er<br />

wäre beileibe nicht der Erste, der nach<br />

vielversprechenden Auftritten auf der großen Bühne<br />

ganz schnell wieder in der Versenkung<br />

verschwindet.<br />

Bereits mit 18 Jahren feierte er sein Debüt in der<br />

griechischen A-Nationalmannschaft. Seinen ersten<br />

Einsatz in der Champions League absolvierte er<br />

sogar noch früher: Am 20. Oktober 2010 kam er für<br />

seinen damaligen Klub Panathinaikos Athen gegen<br />

Rubin Kasan zum Einsatz und ist damit zugleich der<br />

viertjüngste "Königsklassen"-Spieler aller Zeiten –<br />

mit 16 Jahren und 242 Tagen.


"So ein Talent muss weiter kommen und sich mit<br />

den Bestmöglichen messen. Wir sind sicher, dass<br />

Charis seine Qualitäten bei Fortuna zeigt", sagte<br />

Fortunas Sportdirektor Rachid Azzouzi, nachdem die<br />

Karriere Mavrias' nach seinem Wechsel aus<br />

Griechenland in die Premier League 2013 ins<br />

Stocken geriet. Die 2. Bundesliga soll der Laufbahn<br />

nun neuen Schwung verleihen.<br />

Nicht nur bei Mavrias begann die Karriere in der<br />

Königsklasse früh. Drei Spieler schafften noch<br />

zeitiger als er den Sprung in die Champions League.<br />

Bis heute unerreicht: Celestine Babayaro. Der<br />

Nigerianer gab für den RSC Anderlecht in der<br />

Saison 1994/95 im Alter von 16 Jahren und 87<br />

Tagen sein Debüt.<br />

Beim 1:1 gegen Steaua Bukarest holte er sich gleich<br />

noch einen Rekord. Nach nur 37 Minuten sah er die<br />

Rote Karte. Folgerichtig ist er auch der jüngste<br />

Kicker, der in der Königsklasse vom Platz flog.<br />

2016-01-28 13:27:25 RP ONLINE<br />

76<br />

Mehrfamilienhaus in München brennt<br />

komplett nieder


Ein Brand hat am Donnerstag in München ein<br />

Mehrfamilienhaus komplett<br />

zerstört. Die angrenzenden<br />

Häuser wurden evakuiert, da<br />

die Feuerwehr ein<br />

Übergreifen der Flammen befürchtete. Verletzt<br />

wurde bei dem Brand niemand.<br />

Das Holzhaus im Stadtteil Untermenzing geriet am<br />

Morgen in Brand, wie die Feuerwehr mitteilt. Die<br />

Feuerwehr hielt mit einem "massiven Löschangriff"<br />

dagegen. Bei den Nachlöscharbeiten mussten die<br />

Wände "in aufwendiger Arbeit" geöffnet werden, um<br />

auch die Wärmedämmung zu löschen. Der Einsatz<br />

von Berufsfeuerwehr und Freiwilliger Feuerwehr<br />

dauern voraussichtlich bis Donnerstagmittag, so die<br />

Einsatzkräfte.<br />

Donnerstag, 28. Januar 2016 Augsburger Allgemeine<br />

77<br />

Blauer Spannungsbogen entlang der<br />

Hofburg-Wahl<br />

Wien – Offiziell schweigt die Parteispitze – und<br />

verweist auf die heutige Pressekonferenz mit FPÖ-<br />

Obmann Heinz-Christian Strache. Um 11 Uhr soll<br />

das Geheimnis gelüftet werden, wer für die FPÖ in


die Bundespräsidentenwahl<br />

gehen wird. Inoffiziell hieß es<br />

vorgestern aus der Partei,<br />

dass die Würfel gefallen<br />

sind. Und zwar für die<br />

frühere ZiB-Moderatorin und<br />

ehemalige ÖVP-Politikerin Ursula Stenzel. In den<br />

vergangenen Tagen soll neben Stenzel vor allem<br />

Straches Vertrauter, Wiens Vizebürgermeister<br />

Johann Gudenus, gute Karten gehabt haben. Ein<br />

FPÖ-Informant nennt „strategische Überlegungen<br />

für die Zeit danach“, die für Stenzel sprechen.<br />

Gudenus gilt als Hoffnungsträger der Partei. Doch<br />

man soll ihn nicht „vorzeitig verheizen“, hieß es.<br />

Offiziell schweigt die Parteispitze, auch weil sich<br />

gestern in der Partei Widerstand gegen Stenzel<br />

aufgebaut hatte. Zudem liebt Parteimanager Herbert<br />

Kickl das Spannungselement. Doch mit der jüngsten<br />

Entwicklung ist Kickl die Freude vergangen.<br />

Die endgültige Entscheidung soll am späten<br />

Mittwochabend fallen. Und da tauchte dann neben<br />

Gudenus und Stenzel erneut der Name des Dritten<br />

Nationalratspräsidenten Norbert Hofer auf. Er hat<br />

zwar bisher immer abgewunken, doch auch gestern<br />

Nachmittag wurde noch versucht, Hofer zum<br />

Umdenken zu bewegen. Bestätigen wollte Hofer


gestern nur, dass die Entscheidung noch nicht<br />

gefallen ist. Diese soll in der Nacht auf heute per<br />

Rundlaufbeschluss erfolgen.<br />

Strache erklärt via Facebook, dass es einen<br />

„eigenen ernstzunehmenden Kandidaten“ braucht.<br />

Denn sonst drohe eine Stichwahl zwischen Rudolf<br />

Hundstorfer und Alexander Van der Bellen. Die FPÖ<br />

will dies verhindern und sieht es als „staatspolitische<br />

Aufgabe“, einen Kandidaten aufzustellen.<br />

Die drei genannten Kandidaten sind durchaus<br />

unterschiedlich zu betrachten. Die 70-jährige Stenzel<br />

wurde als Moderatorin des ORF weit über die<br />

Grenzen Österreichs hinaus bekannt. Für die ÖVP<br />

trat sie 1996 bei den Europawahlen an und macht<br />

bei dieser Wahl die ÖVP zur stimmenstärksten<br />

Partei. Bis 2005 war die Politikerin EU-Abgeordnete<br />

und Delegationsleiterin der ÖVP im<br />

Europaparlament. Im Vorjahr wurde sie von der ÖVP<br />

ins Abseits gedrängt und sie kandidierte bei der<br />

Wien-Wahl für die FPÖ.<br />

Der streng rechte Gudenus (39) kann wiederum auf<br />

eine diplomatische Ausbildung verweisen. Hofer (44)<br />

wiederum gilt als moderater Freiheitlicher. (misp)<br />

2016-01-28 13:30:34 Tiroler Tageszeitung Online


78<br />

Dänemark kann Flüchtlingen nun<br />

Bargeld und Schmuck abnehmen<br />

Kopenhagen - Das dänische<br />

Parlament hat eine deutliche<br />

Verschärfung der Asylregeln<br />

beschlossen. Laut der am<br />

Dienstag mit großer<br />

Mehrheit verabschiedeten<br />

Asylreform kann Flüchtlingen künftig Bargeld und<br />

Schmuck oberhalb von 10.000 Kronen (1340 Euro)<br />

abgenommen werden, um ihre Unterbringung<br />

mitzufinanzieren.<br />

Der Familiennachzug wird erschwert und die Dauer<br />

von Aufenthaltsgenehmigungen verkürzt. Ziel der<br />

Regierung ist es, Flüchtlinge abzuschrecken.<br />

Den Gesetzvorschlag der rechtsliberalen<br />

Minderheitsregierung unterstützten die<br />

Rechtspopulisten, die liberale Allianz, die<br />

Konservativen und der Großteil der<br />

Sozialdemokraten im Kopenhagener Parlament.<br />

Kritiker sehen „Nazi-Methoden“<br />

Die Verschärfung der Asylregeln stieß schon im<br />

Vorfeld auf Kritik. So wurde die Beschlagnahmung


von Bargeld und Schmuck mit der Enteignung der<br />

Juden durch die Nazis verglichen.<br />

Die Änderungen im Asylgesetz hatte<br />

Integrationsministerin Inger Stöjberg am Montag in<br />

Brüssel verteidigen müssen. Der<br />

Menschenrechtskommissar des Europarats, Nils<br />

Muiznieks, hatte die Verschärfung der Regeln zuvor<br />

kritisiert.<br />

Menschenrechtler: Bruch der Flüchtlingskonvention<br />

Asylbewerber dürfen künftig erst nach drei Jahren<br />

den Nachzug von Familienangehörigen beantragen.<br />

Die Bearbeitung kann dann weitere Jahre dauern.<br />

Menschenrechtsgruppen sehen darin einen Bruch<br />

von UN-Flüchtlingskonventionen. Dänemark<br />

registrierte im vergangenen Jahr 21.000<br />

Asylgesuche. In Schweden waren es 163.000.<br />

(APA/AFP)<br />

2016-01-28 13:30:35 Tiroler Tageszeitung Online<br />

79<br />

Ennio Morricone: Altmeister und<br />

Außenseiter<br />

Von Joachim Leitner


Innsbruck –<br />

„Auszeichnungen sind wie<br />

Hämorrhoiden. Irgendwann<br />

bekommt sie jedes<br />

Arschloch.“ Sagte Billy<br />

Wilder mit jener Nonchalance, die einem als<br />

sechsfacher Oscarpreisträger wohl zusteht. Ennio<br />

Morricone dürfte Ähnliches durch den Kopf<br />

gegangen sein, als ihn die Academy of Motion<br />

Pictures Arts and Science 2007 mit dem Ehrenoscar<br />

für sein Lebenswerk bedachte. Fünfmal war<br />

Morricone, damals bereits 79 Jahre alt, für einen<br />

Academy Award nominiert gewesen. Gewonnen hat<br />

er nie. Für seine wirklich herausragenden Arbeiten<br />

allerdings ist Morricone gar nicht nominiert worden.<br />

Mitunter aufgrund lässlicher Versehen: 1985 etwa<br />

scheiterte seine Nominierung für „Es war einmal in<br />

Amerika“ – Morricones finale Zusammenarbeit mit<br />

Sergio Leone, für den er bereits das legendäre „Lied<br />

vom Tod“ komponierte –, weil der US-Verleih die<br />

Gangsterballade fürs amerikanische Publikum<br />

kürzte. Und ausgerechnet jenes Insert, das<br />

Morricone als Schöpfer des Soundtracks auswies,<br />

auf dem Boden des Schneideraums landete. Für die<br />

Academy gab es also keinen Komponisten. Perfider<br />

ist da eigentlich nur der Fall „Das Ding aus einer<br />

anderen Welt“. Dafür erhielt Morricone 1983 die


ungeliebte „Goldene Himbeere“ für den<br />

schlechtesten Score des Jahres, obwohl Regisseur<br />

John Carpenter die Komposition des Italieners gar<br />

nicht verwendete.<br />

Es darf also als Akt der Gerechtigkeit gelten, dass<br />

Ennio Morricone ausgerechnet für seine Musik zu<br />

Quentin Tarantinos „The Hateful Eight“, der dem<br />

einst abgelehnten Score einiges verdankt, seine<br />

sechste Nominierung einheimste. Und heuer – die<br />

Oscars werden am 28. Februar vergeben – gilt der<br />

87-Jährige als Favorit für den Preis. Schließlich ist in<br />

Hollywood wenig preisverdächtiger als ein<br />

Comeback.<br />

Ein blockbustertaugliches Comeback wäre aber<br />

auch ein Oscar für „Star Wars“-Komponist John<br />

Williams. Nicht etwa weil der Amerikaner bisher zu<br />

kurz gekommen wäre. Fünf Oscars hat er bereits<br />

erhalten. Und bei den Nominierungen ist Williams<br />

schon seit Jahren Krösus: 2016 geht er zum 50. Mal<br />

ins Oscar-Rennen. Doch eigentlich hat sich der 83-<br />

Jährige bereits in die Pension verabschiedet. Selbst<br />

Steven Spielberg, mit dem Williams 27-mal<br />

gearbeitet hat, musste für „Bridge of Spies“ auf<br />

Thomas Newman zurückgreifen.<br />

Dem wiederum brachte die Zusammenarbeit mit


dem Starregisseur seine elfte Oscar-Nominierung<br />

ein. Gewonnen hat jedoch auch der Sohn von<br />

Rekordpreisträger Alfred Newman noch nie. Aber für<br />

die von der Traumfabrik bevorzugte späte<br />

Genugtuung ist Thomas Newman mit seinen 60<br />

Jahren wohl noch zu jung. Genauso wie der<br />

gleichaltrige Carter Burwell. Die bisherigen Arbeiten<br />

des „Carol“-Komponisten, „No Country for Old Men“<br />

(2007) etwa, waren der Academy<br />

überraschenderweise noch nie eine Nominierung<br />

wert. Wie Jóhannsson („Sicario“) steht er erstmals<br />

auf der Kandidatenliste. Große Siegeschancen<br />

gestehen die Buchmacher derzeit beiden nicht zu.<br />

Was aber wenig heißen will, denn bekanntlich liebt<br />

Hollywood nur eines mehr als späte Triumphe: groß<br />

gefeierte Außenseiter.<br />

2016-01-28 13:30:41 Tiroler Tageszeitung Online<br />

80<br />

Für Österreichs Rodler wird es keine<br />

Gastgeschenke geben<br />

Von Günter Almberger<br />

Innsbruck – Bahn frei! Morgen fällt im Eiskanal von<br />

Königssee der Startschuss für die 46. Rennrodel-<br />

Weltmeisterschaft. Der Kampf um Gold, Silber und


Bronze startet mit dem<br />

Sprint-Bewerb, der mit<br />

einem fliegenden Start in nur<br />

einem<br />

Durchgang<br />

entschieden wird und in<br />

Königssee WM-Premiere<br />

feiert. In allen Bewerben gilt<br />

Gastgebernation Deutschland als Top-Favorit, im<br />

Extremfall könnten die Titelkämpfe zur deutschen<br />

Meisterschaft mit internationaler Beteiligung<br />

verkommen. Lokalmatador Felix Loch und Co.<br />

profitieren besonders vom flachen Start und den<br />

unzähligen Trainingsfahrten auf der Heimbahn.<br />

Gastgeschenke sind nicht zu erwarten. Doch die rotweiß-roten<br />

Aushängeschilder wollen sich nicht schon<br />

im Vorfeld geschlagen geben, versprechen vollen<br />

Angriff. Die ÖRV-Chancen im Überblick:<br />

Herren: Vor allem zu Saisonbeginn glänzte<br />

Wolfgang Kindl mit Topleistungen. Dank eines<br />

Sieges in Park City und Podestplätzen in Serie trug<br />

der Natterer zwischenzeitlich das Gelbe Trikot des<br />

Weltcup-Gesamtführenden. Zuletzt lief es für ihn<br />

aber nicht mehr ganz so rund. „Es wird enorm<br />

schwer. Es stellen sicher zehn Athleten den<br />

Anspruch auf eine Medaille. Uns fehlt der Vergleich<br />

mit den Topnationen. Aber Kindl und Armin


Frauscher können nach ihren Trainingsleistungen<br />

sicher ein Wörtchen um die Spitzenplätze mitreden“,<br />

erklärt ÖRV-Cheftrainer René Friedl.<br />

Kindl selbst hält den Ball flach: „Es liegt auf der<br />

Hand, dass ich nach meinen bisherigen<br />

Saisonergebnissen Edelmetall anpeile. Dafür muss<br />

aber alles zusammenpassen. Aktuell kämpfe ich<br />

noch mit meiner Materialabstimmung.“ Nur<br />

Außenseiterchancen dürften David Gleirscher und<br />

Reinhard Egger haben. Letzterer feierte erst vor<br />

zwei Wochen sein Comeback nach einer<br />

Bandscheiben-Operation.<br />

Doppelsitzer: Österreichs Doppel waren in den<br />

vergangenen Jahren stets eine Medaillenbank –<br />

egal ob es die Linger-Brüder waren oder zuletzt<br />

Peter Penz/Georg Fischler. Das Tiroler Duo hat sich<br />

auch für diese WM einen Platz auf dem Podest als<br />

Ziel gesetzt. Dabei stehen die Vorzeichen alles<br />

andere als gut. „Peter und ich schlagen uns seit<br />

einigen Tagen mit einer hartnäckigen Verkühlung<br />

herum. Optimal ist das nicht, aber es gibt<br />

Schlimmeres“, winkt Fischler ab.<br />

Zudem spielen die warmen Temperaturen dem Duo<br />

nicht in die Karten. „Das ist nicht das, was wir uns<br />

vorgestellt haben. Minusgrade würden uns beim


Material entgegenkommen“, betont Fischler. Auch<br />

wenn die deutschen Doppel (Wendl/Arlt und<br />

Eggert/Benecken) Favorit auf Gold sind, glauben die<br />

beiden Tiroler an sich: „Sicher haben wir den WM-<br />

Titel im Hinterkopf. Es muss jeder erst zweimal<br />

fehlerfrei durch den Eiskanal runterkommen.“<br />

Damen: Auch in dieser Saison konnten Österreichs<br />

Damen nicht mit der internationalen Spitze<br />

mithalten. Einzig der vierte Platz der Innsbruckerin<br />

Miriam Kastlunger vor zwei Wochen beim Sprint-<br />

Weltcup in Oberhof war ein positiver Ausreißer nach<br />

oben. „Wir wollen bei der WM zumindest unter den<br />

Top zehn sein, vielleicht eine Überraschung<br />

abliefern. Der Fokus liegt aber auf der Team-Staffel.<br />

Da wollen wir mit einer starken Dame<br />

konkurrenzfähig sein. Das hat in dieser Saison leider<br />

noch nicht geklappt“, hofft Coach Friedl auf eine<br />

Leistungssteigerung.<br />

2016-01-28 13:30:48 Tiroler Tageszeitung Online<br />

81<br />

Närrisches Treiben mit großem<br />

Faschingsumzug<br />

Von Michael Mader


Niederndorf, Kufstein – Nur<br />

alle drei Jahre findet in<br />

Niederndorf ein großer<br />

Faschingsumzug statt – und<br />

heuer ist es wieder so weit:<br />

Am Samstag, den 6.<br />

Februar, ab 12 Uhr startet<br />

die Faschingsgaudi mit DJ-Musik und Speis und<br />

Trank von den mitwirkenden Vereinen am<br />

Eisschützenparkplatz. Sebastian Gasser, der<br />

Obmann des Faschingsvereins Niederndorf, und<br />

sein Elferrat-Team freuen sich, dass wieder so viele<br />

Vereine auch beim großen Umzug dabei sind.<br />

„Um 14 Uhr geht es los. Insgesamt sind etwa 25<br />

Faschingswägen bzw. Gruppen dabei, inklusive zwei<br />

bis drei Gruppen aus Kufstein. Auch die<br />

Kindergartenkinder aus Niederndorf und<br />

Niederndorferberg sowie Volksschulkinder machen<br />

mit. Zudem marschieren die BMK Niederndorf und<br />

Ebbs mit uns rund um die Niederndorfer Kirche“,<br />

weiß Gudrun Kaltschmid vom Faschingsverein<br />

Niederndorf. Noch werde von den Vereinen eifrig an<br />

den Festwägen gebastelt – die eine oder andere<br />

Überraschung ist vorprogrammiert.<br />

Damit sich auch in der Festungsstadt närrisches<br />

Treiben einstellt, wird es diesen Samstag ab 10.30


Uhr einen Faschingsaufruf geben. „Wir wollen die<br />

Säumigen ein wenig mobilmachen. Alle sind<br />

eingeladen, sich am Mini-Umzug zu beteiligen“, sagt<br />

Freia Gasteiger vom Organisationskomitee.<br />

Weiter geht es dann am 4. Februar mit einem<br />

Kinderfasching um 14 Uhr im Inntalcenter und dem<br />

traditionellen Faschingsfrühschoppen am 7. Februar<br />

ab 10.30 Uhr im Stadtsaal und dem großen<br />

Familienfasching von 13.30 bis 18.30 Uhr in der<br />

Kufstein Arena. Sportlich wird es dabei beim<br />

Kistenklettern, in der Hüpfburg und auf der<br />

Clownrutsche. Kreativ und bunt wird es beim<br />

Kinderschminken und beim Luftballon-Modellierer.<br />

Für gute Stimmung, auch bei den Erwachsenen,<br />

sorgen Die Alpenstürmer und von 15.30 bis 16.30<br />

Uhr spielt Bluatschink ein spezielles Kinderkonzert.<br />

Am Faschingsdienstag gibt es dann<br />

Kinderschminken (ab 10 Uhr in den Kufstein<br />

Galerien) und eine Maskenparty (ab 13 Uhr im<br />

Inntalcenter), ehe ab 16 Uhr der Stadtschlüssel<br />

wieder dem Bürgermeister übergeben wird.<br />

Ebenfalls zum Faschingskehraus laden die<br />

Fahrtensegler Wörgl am Faschingsdienstag in den<br />

Astnersaal Wörgl. Beginn ist um 20 Uhr.<br />

2016-01-28 13:30:50 Tiroler Tageszeitung Online


82<br />

Erste Spuren der verschwundenen<br />

FACC-Millionen<br />

Ried im Innkrei s – Im Fall<br />

des Internet-Betrugs am<br />

Finanzbereich<br />

des<br />

oberösterreichischen<br />

Luftfahrtzulieferers FACC,<br />

bei dem Schaden von rund<br />

50 Millionen Euro entstanden sein dürfte, sind erste<br />

Spuren bekannt geworden, wohin das Geld<br />

verschwunden ist. Demnach fanden Überweisungen<br />

unter anderem auf Konten in Asien und eines in der<br />

Slowakei statt.<br />

Der für den Bereich Investor Relations von FACC<br />

zuständige Manuel Taverne bestätigte auf APA-<br />

Anfrage in diesem Sinn einen Bericht der „Kronen<br />

Zeitung“ (Donnerstag-Ausgabe). Weitergehende<br />

Informationen in diesem Fall wollte er unter Hinweis<br />

auf die laufenden Ermittlungen nicht veröffentlichen:<br />

„Ich kann nichts ausschließen und nichts<br />

bestätigen“.<br />

Der Akt wurde inzwischen von der<br />

Staatsanwaltschaft Ried im Innkreis an die


Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft<br />

(WKStA) abgetreten und ist am Dienstag dort<br />

eingetroffen, teilte deren Pressesprecher Rene<br />

Ruprecht mit. Dort hieß es lediglich, die Ermittlungen<br />

bezüglich betrügerischer Vorgänge seien im Gange.<br />

(APA)<br />

2016-01-28 13:30:52 Tiroler Tageszeitung Online<br />

83<br />

So stürmisch wird das Wochenende in<br />

der Region<br />

"Der Freitag ist noch der<br />

beste Tag", sagt Michael<br />

Tiefgraber, Meteorologe<br />

beim<br />

Deutschen<br />

Wetterdienst (DWD) Es ist<br />

zwar eher bewölkt, aber die Sonne lässt sich bei<br />

Temperaturen von bis zu 10 Grad immer wieder mal<br />

blicken. "Am Freitag sollte es in der Region<br />

Augsburg trocken bleiben", so Tiefgraber.<br />

Das ändern sich am Samstag. Während es nach<br />

einer frostfreien Nacht mit Tiefsttemperaturen von 3<br />

Grad am Vormittag noch sonnig ist, nimmt im Laufe<br />

des Nachmittags die Bewölkung zu. Am Abend ist<br />

Regen angesagt.


Und es wird sehr stürmisch: Michael Tiefgraber: "Wir<br />

erwarten Sturmböen aus Südwest mit einer<br />

Geschwindigkeit von bis zu 70 Stundenkilometern in<br />

der Region Augsburg. Das ist zwar kein extremer<br />

Sturm, aber Äste können schon herunter fallen, so<br />

dass man sich besser nicht in der Nähe von Bäumen<br />

aufhalten sollte. " Wenn man einen Spaziergang am<br />

Samstag unternehmen, will dann eher am Vormittag.<br />

Da ist es zwar bei sonnigem Wetter auch schon<br />

windig, "aber richtig stürmisch wird es erst ab<br />

Mittag", so der Meteorologe. Mit bis zu 11 Grad wird<br />

auch der Samstag mild, und in der Nacht zu<br />

Sonntag kühlt es auf bis zu 5 Grad ab.<br />

Besser den Tag auf dem Sofa verbringen sollte man<br />

am Sonntag. Auch da weht der Wind noch stürmisch<br />

und es ist fast den ganzen Tag regnerisch bei<br />

Höchsttemperaturen von 9 Grad. Erst im Laufe des<br />

Tages soll der Wind nachlassen.<br />

Auch für Ski-Ausflügler ist dieses Wochenende<br />

nichts: In den Alpen weht der Wind noch stärker -<br />

hier erwartet der Deutsche Wetterdienst Orkanböen<br />

mit einer Geschwindigkeit von bis zu 120<br />

Stundenkilometern.<br />

Und der Winter? "Von dem gibt es weit und breit<br />

keine Spur", sagt Meteorologe Michael Tiefgraber.


In der kommenden Woche bleibt es wechselhaft bei<br />

milden Temperaturen.<br />

Donnerstag, 28. Januar 2016 Augsburger Allgemeine<br />

84<br />

Düsseldorf: Altstadt-Verbot für<br />

Rowdys an Karneval<br />

Zwei der elf Männer, die im<br />

Verdacht stehen, an den<br />

Silvester-Übergriffen auf<br />

Frauen in Düsseldorf<br />

beteiligt gewesen zu sein,<br />

sitzen schon in Untersuchungshaft. Die anderen<br />

neun bekommen dieser Tage Besuch von der<br />

Polizei. Dabei wird ihnen verkündet werden, dass<br />

ihre Anwesenheit in der Altstadt an Karneval nicht<br />

erwünscht ist - und sogar bestraft wird.<br />

Dieses so genannte "Bereichsbetretungsverbot"<br />

bekommen auch diejenigen schriftlich, die im<br />

vorigen Jahr im Straßenkarneval negativ aufgefallen<br />

sind. Wer also die Altweiber-Nacht wegen<br />

aggressiven Verhaltens in einer Düsseldorfer<br />

Polizeizelle verbracht hat, muss dieses Jahr damit<br />

rechnen, eingesperrt zu werden, wenn er nur dort<br />

auftaucht.


Die Null-Toleranz gegenüber Gewalttätern hat die<br />

Polizei schon seit einigen Jahren als Arbeitsauftrag<br />

für den Karneval ausgegeben. Unter dem Motto<br />

"Wer stört, fliegt raus" sind Aufenthaltsverbote nach<br />

dem Polizeigesetz nicht immer schon im Vorfeld<br />

ausgesprochen worden. Diesmal, vor dem<br />

Hintergrund der sexuellen Übergriffe durch vor allem<br />

nordafrikanische Männergruppen in der Altstadt, will<br />

die Düsseldorfer Polizei auf Nummer Sicher gehen.<br />

Dazu gehört auch die Erweiterung der<br />

Videobeobachtung in der Altstadt. Mehrere<br />

zusätzliche Kameras sind bereits installiert worden,<br />

zudem werden Polizeibeamte mit mobilen Geräten<br />

unterwegs sein, deren Bilder dann vor allem zur<br />

Beweissicherung dienen werden. Und die Polizei<br />

setzt auch auf Helligkeit, will dunkle Ecken mit<br />

mobilen Lichtmasten ausleuchten.<br />

Die Zahl der Straftaten, die von der<br />

"Ermittlungskommission Silvester" untersucht<br />

werden, ist gestern erneut gestiegen: Per Post<br />

kamen aus Polizeidienststellen in anderen<br />

Bundesländern neun "Vorgänge" an. Die betroffenen<br />

Frauen hatten erst nach der Rückkehr an ihren<br />

Wohnort dort Anzeige erstattet und die örtlichen<br />

Behörden leiteten die erst nach Abschluss ihrer<br />

eigenen Sachbearbeitung an die zuständige


Dienststelle in Düsseldorf weiter. Die "EK Silvester"<br />

hat nun insgesamt 105 Fälle von sexueller Nötigung<br />

auf dem Burgplatz zu klären. Darüber hinaus<br />

ermitteln sie in 54 Fällen von Raub, Diebstahl,<br />

Körperverletzung, bei denen die Täter als<br />

nordafrikanisch aussehend und in Gruppen<br />

handelnd beschrieben werden. Von den elf<br />

ermittelten Tatverdächtigen kommen zwei aus<br />

Bangladesch, vier aus Marokko, je einer aus<br />

Afghanistan und Algerien. Vier der Männer sind<br />

Asylbewerber, drei haben eine Duldung, einer eine<br />

Aufenthaltsgestattung. Einer von ihnen war per<br />

Haftbefehl gesucht worden, hatte sich gestern in<br />

Begleitung eines Anwalts bei der Polizei gemeldet.<br />

2016-01-28 13:28:27 Stefani Geilhausen<br />

85 Times mager: Ruhanis Deal<br />

Dem iranischen Präsidenten<br />

ist in Italien ein sehr<br />

entgegenkommendes<br />

Willkommen bereitet worden,<br />

von Politikern des Landes<br />

ebenso wie vom Papst. Aus<br />

dem Protokoll geht hervor, dass die Begegnung<br />

zwischen Ruhani, dem Repräsentanten einer


Religion, und dem Papst, dem Repräsentanten einer<br />

konkurrierenden Religion, in herzlicher Atmosphäre<br />

stattgefunden habe, trotz der von Franziskus<br />

angesprochenen Themen, darunter der Einhaltung<br />

der Menschenrechte und Religionsfreiheit.<br />

Die himmelschreienden Missstände im Iran wurden<br />

in privater Audienz angesprochen. Korrespondenten<br />

haben betont, dass diese Themen deutlich<br />

ausgesprochen wurden – und in diesem<br />

Zusammenhang unmittelbar anschlussfähig ist der<br />

Umstand, dass der Besuch, das Politikum, der<br />

Auftakt der Europatour Ruhanis zur Aufnahme<br />

milliardenschwerer Handelsbeziehungen, kulturell<br />

eingebettet wurde durch einen Besuch in den<br />

vatikanischen Museen, in denen man es allerdings<br />

für angebracht hielt, mehrere antike Statuen zu<br />

verhüllen, auf dass sich der Gast nicht an deren<br />

Nacktheit stoße.<br />

Allein die Tatsache der Verhüllung hat im<br />

Parteienspektrum Italiens leidenschaftliche<br />

Reaktionen ausgelöst. Die eine oder andere<br />

rechtsextreme Stimme hat den hochnotpeinlichen<br />

Akt der Schonung der Gefühle des Gastes zum<br />

Anlass genommen, um einmal mehr die<br />

vermeintliche Feigheit des Abendlandes<br />

anzuprangern. An diesen Pranger der Feinde


demokratischer Errungenschaften wurde jedoch<br />

immer schon unter besonderen Wonnen die<br />

Kunstfreiheit genagelt, insofern ist diese Kritik, wie<br />

stets, heuchlerisch und bigott.<br />

Dennoch, der Akt der Verhüllung im Vatikan wird<br />

Kreise ziehen, er wird im kulturellen Gedächtnis<br />

haften bleiben, wenn die Tinte unter den<br />

milliardenschweren Deals für Flugzeuge, Öl,<br />

Waschmaschinen, für PKWs oder Handys längst<br />

trocken ist.<br />

Das Atomabkommen in Wien hat eine neue<br />

Euphorie ausgelöst, und besonders robust ist der<br />

tiefe Glaube an eine neue Ära erfolgreicher<br />

Wirtschaftsbeziehungen zwischen Europa und dem<br />

Iran. Gut, dass dieser Atomdeal endlich ratifiziert<br />

wurde, auch wenn, wie sich jetzt in Rom gezeigt hat,<br />

in ihn offenbar Gesetze ungeschrieben eingegangen<br />

sind. Aus westlicher Sicht sind diese Gesetze<br />

fundamental unannehmbar. Für ein liberales<br />

Kunstverständnis stellt sich die Geste<br />

(Toleranzofferte) gegenüber dem Gast dar als<br />

Zumutung. Sie lässt das westliche Grundrecht auf<br />

Kunstfreiheit wie nackt dastehen. Die Halbwertzeit<br />

auch dieser Affäre mit dem religiösen Empfinden<br />

des Islam dürfte beträchtlich sein.


[ Die Entwicklung Frankfurts zum Nachlesen - in fünf<br />

Heften. Unsere Sonderreihe FR-Geschichte. ]<br />

2016-01-28 13:32:15 Christian Thomas,<br />

86 Wettrennen um „Last-Minute-Jobs“<br />

Von Michaela Spirk-<br />

Paulmichl<br />

Innsbruck – Ein Gasthaus<br />

sucht eine Küchenhilfe, ein<br />

Abenteuerpark eine<br />

Aushilfskraft fürs Büro, ein Hotel benötigt<br />

Unterstützung bei der Betreuung der Kinder der<br />

Hausgäste: Bei der Tiroler Online-Ferialjob- und<br />

Praktikabörse jobscope.at von InfoEck,<br />

Wirtschaftskammer und Arbeitsmarktservice finden<br />

junge Menschen derzeit 580 Stellenangebote. Doch<br />

viele Arbeitsplätze liegen zu weit entfernt, um täglich<br />

vom Elternhaus dorthin zu gelangen, und manche<br />

Jobs sind – gerade erst online gestellt, auch schon<br />

wieder weg.<br />

„Das Interesse ist leider sehr viel größer als das<br />

Angebot“, sagt Andrea Waldauf, Leiterin des<br />

InfoEcks des Landes, das auch die Jobbörse<br />

verwaltet. Besonders groß ist die Nachfrage immer


nach Pflichtpraktika für Berufsschulabsolventen, hier<br />

stehen wenige Stellen einer zunehmenden Zahl von<br />

Schülern gegenüber. Laut Lehrplan ist nun auch für<br />

Absolventen von Handelsschulen,<br />

Handelsakademien und Aufbaulehrgängen ein<br />

Praktikum verpflichtend. Für dieses Jahr bedeutet<br />

das einige hundert zusätzliche Stellensuchende in<br />

Tirol.<br />

Wer jetzt noch keine Zusage hat, hat es schwer,<br />

denn für die besten, attraktivsten Sommerjobs<br />

beginnt die Suche schon nach dem Sommer des<br />

Vorjahres. „Es ist schon sehr spät, für manche<br />

vermutlich schon zu spät“, sagt Waldauf. Bei den<br />

wenigen Angeboten für Pflichtpraktika, die es jetzt<br />

noch gibt, handle es sich bereits um „Last-Minute-<br />

Jobs“. Manche Jugendliche seien so verzweifelt,<br />

dass sie sogar gratis arbeiten würden, aber nicht<br />

einmal dann ist sicher, dass sie auch eine<br />

entsprechende Stelle finden.<br />

Rund 70 Prozent der Jugendlichen auf Jobsuche,<br />

die sich bei den Mitarbeitern des InfoEcks beraten<br />

lassen, sind zwischen 15 und 18 Jahre alt.<br />

Besonders die ganz Jungen haben es schwer –<br />

egal, ob sie einfach einen Ferialjob suchen, um<br />

etwas Geld zu verdienen, oder während ihrer<br />

Schullaufbahn ein Praktikum vorweisen müssen.


Das Jugendbeschäftigungsgesetz gibt genau vor,<br />

wie lange die Schüler pro Tag – acht Stunden – und<br />

pro Woche – maximal 40 Stunden – arbeiten dürfen.<br />

Überstunden sind nicht erlaubt, zwischen 20 Uhr<br />

abends und 6 Uhr morgens darf gar nicht gearbeitet<br />

werden. Ausnahmen gibt es für Jobs in der<br />

Gastronomie: Über 16-Jährige dürfen bis 23 Uhr<br />

arbeiten, brauchen dafür aber ein gesundheitliches<br />

Attest. Eine abschreckende Regelung für viele<br />

Hoteliers oder Gastwirte, meint Waldauf. Die<br />

meisten Sommerjobs werden in Tirol vom Tourismus<br />

und Gastgewerbe vergeben, gefolgt vom Handel.<br />

Gemeinsam mit Wirtschafts- und Arbeiterkammer<br />

wird an Tiroler Unternehmer appelliert, jungen<br />

Menschen eine Chance zu geben, schließlich könne<br />

es sich bei den Jugendlichen auch um die künftigen<br />

Arbeitnehmer handeln. Das Ergebnis ist aber<br />

fraglich, für InfoEck-Leiterin Andrea Waldauf ist<br />

deshalb klar: „Hier muss noch einiges getan<br />

werden.“<br />

Wie Vera Lochmann von der Jugendabteilung der<br />

Arbeiterkammer meint, gebe es in Tirol sehr<br />

engagierte Betriebe, aber wie überall auch einige<br />

schwarze Schafe, die Notsituation der Jugendlichen<br />

ausnützen würden – etwa wenn es vorher keine<br />

schriftlichen Vereinbarungen gibt.


Viele Schüler trauen sich auch nicht, nach dem<br />

Verdienst zu fragen. In einem Fall wurde ein<br />

Jugendlicher mit einem Händedruck, einer<br />

Topfengolatsche und Blumen verabschiedet. Gibt es<br />

Aufzeichnungen über die Arbeitszeiten, kann die<br />

Arbeiterkammer Betroffenen häufig zu ihrem Recht<br />

verhelfen.<br />

Grundsätzlich fordert Lochmann einheitliche<br />

arbeitsrechtliche Regelungen für<br />

Pflichtpraktikumsplätze. Derzeit würden nur die<br />

Kollektivverträge für das Gast- und Metallgewerbe<br />

Bestimmungen zur Entlohnung vorsehen.<br />

Praktikanten in anderen Bereichen haben nicht<br />

automatisch einen Anspruch auf Bezahlung.<br />

2016-01-28 13:32:28 Tiroler Tageszeitung Online<br />

87<br />

Massensterben an EU-Grenzen: Wieder<br />

zwölf tote Flüchtlinge<br />

Athen – Neues<br />

Flüchtlingsdrama in der<br />

Ägäis: Mindestens zwölf<br />

Menschen kamen ums<br />

Leben, als ihr Boot am<br />

Donnerstag vor der


griechischen Insel Samos kenterte. Unter den<br />

Opfern seien auch acht Kinder, hieß es aus Kreisen<br />

der Küstenwache. Derzeit werde noch nach etwa 20<br />

Vermissten gesucht. Zehn Personen konnten<br />

gerettet werden.<br />

Bereits am Vortag waren sieben Flüchtlinge vor der<br />

Insel Kos ums Leben gekommen. Bis zum 24.<br />

Jänner sind nach Angaben des<br />

Flüchtlingshochkommissariats der Vereinten<br />

Nationen (UNHCR) mehr als 44.000 Migranten aus<br />

der Türkei nach Griechenland gekommen. Meist<br />

waren es Menschen aus dem Bürgerkriegsland<br />

Syrien. (APA/dpa/AFP)<br />

2016-01-28 13:32:38 Tiroler Tageszeitung Online<br />

88 Pole-Dance: Fitness von der Stange<br />

Dass manche Laien beim<br />

Stichwort Poledance falsche<br />

Assoziationen haben, ist<br />

Jessy Schweigert gewohnt.<br />

Doch mit einem Verweis auf<br />

die Entstehungsgeschichte dieses besonderen<br />

Fitnessprogramms kann und will die Poledance-<br />

Trainerin Vorurteile entkräften: „Die Wurzeln liegen


nicht in schmuddeligen Striptease-Klubs, sondern in<br />

der chinesischen Mastakrobatik“, erklärt die 31-<br />

Jährige.<br />

Während Poledance hierzulande vor allem ein<br />

Fitness-Training für Frauen ist, war die<br />

ursprüngliche Stangentanzkunst reine<br />

Männersache. Daran erinnern noch heute die<br />

Darbietungen des Chinesischen Staatszirkus.<br />

In Augsburg hat Jessica Schweigert ihren eigenen<br />

kleinen Mastakrobatik-Zirkus eröffnet: Pole Circus<br />

nennt sich das Pole-Fitness-Studio. Im Augsburger<br />

Gewerbehof hält die 31-Jährige ihre Kundinnen bei<br />

der Stange. Wer nun erwartet, die Motivation der<br />

Teilnehmerinnen sei vornehmlich, den Partner zu<br />

Hause mit einem professionell dargebotenen<br />

Stangentanz zu überraschen, liegt falsch: Die<br />

meisten Stangentanz-Azubis landen bei der Suche<br />

nach einem originellen Fitness-Training beim<br />

Poledance. Der Nischensport ist in den USA längst<br />

Trend und hat mittlerweile auch bei uns so viele<br />

Interessentinnen gefunden, dass es in Augsburg<br />

mehrere Anbieter gibt. Selbst manche<br />

Fitnessstudios haben diesen Sport im Programm.<br />

Training mit der Bayerischen Meisterin


Die Gründerin von Pole Circus allerdings wartet mit<br />

einer besonderen Referenz auf: Hier trainiert man<br />

mit einer Bayerischen Meisterin. 2012 holte die<br />

ehemalige Mode-Designerin den Poledance-Titel<br />

nach Augsburg. „Ich habe eigentlich nur aus Spaß<br />

mitgemacht und gleich gewonnen.“<br />

Wenn sie Anfängerinnen etwas beibringt, ist Jessy<br />

die Sicherheit am wichtigsten. Denn Hochmut kommt<br />

in luftiger Höhe vor dem Fall. Dass die Frauen beim<br />

Poledance im Studio spärlich bekleidet sind, hat vor<br />

allem pragmatische Gründe: Die Haut hat einen<br />

besseren „Grip“ an der Stange als der Stoff von<br />

Kleidungsstücken. Gegen die Gefahr, abzurutschen,<br />

sorgen außerdem ein auf Körper und Hände<br />

aufgetragenes Grip-Mittel, der Anpressdruck der<br />

Oberschenkel sowie die Handmuskulatur. Häufigster<br />

Anfängerfehler: Aus Angst vor einem Sturz wird zu<br />

fest geklammert und die Handgelenke werden falsch<br />

belastet. Unter der Anleitung von Jessy und ihren<br />

drei Kolleginnen werden solche Urängste<br />

überwunden. „Mit Anfängern machen wir nichts<br />

Gefährliches und bleiben nah am Boden“, erklärt die<br />

Trainerin.<br />

Einstieg mit Schnupperkurs<br />

Auch andere Berührungsängste kann Jessy den


Interessentinnen für einen Schnupperkurs nehmen:<br />

„Manche haben Bedenken, ob sie zu unsportlich, zu<br />

alt oder zu übergewichtig seien“, verrät Jessy. All<br />

diese Sorgen sind unnötig, wie die bunte Mischung<br />

an Teilnehmerinnen beweist. Sämtliche Fitnesslevel<br />

und Gewichtsklassen sind unter den Anfängerinnen<br />

vertreten. Die älteste Kundin ist fast 50 Jahre alt.<br />

Unterschätzen sollte man den Kraftaufwand<br />

allerdings nicht. Nach der ersten Schnupperstunde<br />

seien die meisten erst mal überrascht, verrät die<br />

quirlige Frau mit der bunt gefärbten Kurzhaarfrisur.<br />

„Sie haben den Muskelkater ihres Lebens.“ Deshalb<br />

steigert die Trainerin das Niveau langsam.<br />

Das Konzept sorgt nicht nur dafür, dass die<br />

Teilnehmerinnen immer fitter werden, sondern wirkt<br />

sich laut Jessy positiv aufs Selbstbewusstsein aus.<br />

„Die kommen mit eingezogenen Schultern zur<br />

Schnupperstunde“, berichtet die ehemalige<br />

Bayerische Poledance-Meisterin. „Es macht uns als<br />

Trainern Spaß, zu beobachten, wie sie von Stunde<br />

zu Stunde immer entspannter werden.“ Poledance<br />

helfe den Frauen, sich weiblich und stark zu fühlen.<br />

Gerade junge Frauen bräuchten dieses<br />

aufmunternde Aha-Erlebnis, beobachtet Jessy. Das<br />

neue Credo der weiblichen Fitnessszene lautet:<br />

„Strong is the new thin“. Übersetzt bedeutet das: Die


moderne Idealvorstellung von sportlicher<br />

Weiblichkeit ersetzt also den Magerwahn durch den<br />

Stolz auf die eigene Kraft. Poledance trifft in dieser<br />

Hinsicht den Nerv der Zeit.<br />

Um ein letztes Klischee zu entlarven, erzählt Jessy<br />

noch das: Highheels sind bei ihr nicht Teil der<br />

üblichen Trainingsbekleidung. Wenn hochhackige<br />

Schuhe zum Einsatz kommen, dann unter dem<br />

Aspekt einer sportlichen Herausforderung, da sie<br />

das Üben der Figuren an der Stange erschweren.<br />

Donnerstag, 28. Januar 2016 Augsburger Allgemeine<br />

89<br />

Gribl fordert von Kanzlerin Merkel<br />

Begrenzung der Flüchtlingszahlen<br />

Oberbürgermeister Kurt<br />

Gribl (CSU) und andere<br />

Vertreter der Kommunen<br />

haben mit Bundeskanzlerin<br />

Angela Merkel über eine<br />

Begrenzung des Flüchtlingsstroms gesprochen.<br />

Hinterher sagte Gribl, der stellvertretender<br />

Vorsitzender des Bayerischen Städtertages und<br />

Mitglied im Präsidium des Deutschen Städtetages,<br />

ist: Bundeskanzlerin Merkel hat bestätigt, dass diese


Begrenzung notwendig ist und es nicht wie im<br />

vergangenen Jahr weitergehen kann. " Aus seiner<br />

Sicht sei für Merkel eine Grenzschließung "die letzte<br />

aller Möglichkeiten": "Sie will zunächst alle anderen<br />

Möglichkeiten ausloten, den Zustrom spürbar zu<br />

verringern". Die Bundeskanzlerin wolle im Februar<br />

eine Zwischenbilanz ziehen und dann entscheiden,<br />

wie es weiter geht<br />

Laut Gribl sei es wichtig gewesen, dass alle<br />

kommunalen Spitzenverbände über die Parteien<br />

hinweg ihre Erwartungen hinsichtlich einer klaren<br />

Begrenzung der Zahl der Flüchtlinge formulieren<br />

konnten. Außerdem hätten sie deutlich machen<br />

können, wie bedeutsam eine erhebliche finanzielle<br />

Entlastung der Städte und Gemeinden für die<br />

Bewältigung ihrer Aufgaben im Zusammenhang mit<br />

den Flüchtlingen sei.<br />

Es geht nicht nur ums Geld<br />

Die Kommunalpolitiker haben nach den Worten des<br />

Oberbürgermeisters drei Hauptargumente: Ein<br />

Punkt in der Presseerklärung ist die finanzielle<br />

Überforderung der Kommunen bei Personal,<br />

Unterkünften, Jobcenter, Kindergärten und Schulen.<br />

Und zudem: "Zweitens die gesellschaftliche<br />

Tragfähigkeit der Verteilung der Flüchtlinge in


Europa und Deutschland. Und drittens die<br />

integrative Tragfähigkeit, die nur erfolgreich sein<br />

kann, wenn sie qualitativ hochwertig erfolgt. Dies sei<br />

nur bei einer begrenzten Anzahl von Menschen zu<br />

schaffen. "<br />

Gribl sagte: „Kanzlerin Merkel hat das Problem, das<br />

die Kommunen bei den Kosten mit den Unterkünften<br />

haben, verstanden. Sie weiß, dass hier eine Lösung<br />

gefunden werden muss für Kosten, die zwischen<br />

500 und 800 Millionen Euro ausmachen. Schließlich<br />

haben wir Kommunen gegenüber dem Bund einen<br />

Schutzanspruch.“<br />

Donnerstag, 28. Januar 2016 Augsburger Allgemeine<br />

90<br />

Spritverbrauch oft höher als Hersteller-<br />

Angaben<br />

Die Autos in Deutschland<br />

verbrauchen immer weniger<br />

- das ist die gute Nachricht.<br />

Der ADAC hat nun aber<br />

herausgefunden: Ganz so<br />

gut, wie es die Zahlen erwarten lassen, ist die<br />

Stimmung bei den Autofahrern nicht. Denn sie<br />

bemerken zunehmend einen Unterschied zwischen


den Herstellerangaben zum Verbrauch und dem<br />

tatsächlichen Verbrauch.<br />

Zwar sinkt der Kraftstoffverbrauch nach EU-Norm<br />

laut ADAC seit 2007 tatsächlich - bei der Testflotte<br />

des Autoclubs um 28 Prozent. Doch beim ADAC<br />

EcoTest, bei dem beispielsweise auch Autobahnen<br />

berücksichtigt werden, liege der Wert meist über der<br />

Herstellerangabe. So seien die Herstellerangaben<br />

sogar um 35 Prozent gesunken.<br />

Donnerstag, 28. Januar 2016 Augsburger Allgemeine<br />

91<br />

Aufstand der Basis - Sorge um die<br />

Entwicklung der Freien Wähler<br />

Der Unmut in Reihen der<br />

Freien Wähler (FW) ist groß.<br />

Führende Kommunalpolitiker<br />

im Unterallgäu sehen die<br />

Entwicklung der Gruppierung<br />

mit Sorge und raten mit Nachdruck zu einer<br />

Rückbesinnung auf die ureigene Identität. Die<br />

„Uridee“ der Freien Wähler, sachbezogen und<br />

unabhängig Politik zu machen, werde durch die<br />

aktuelle Situation gefährdet, sagt der Unterallgäuer<br />

Landrat Hans-Joachim Weirather.


Otto Weikmann, Peter Senner und Reinhold Bäßler<br />

sind in Weirathers Büro im Landratsamt in<br />

Mindelheim zusammengekommen, um ihrem Ärger<br />

Luft zu machen. „Wir müssen für die Marke Freie<br />

Wähler kämpfen“, sagt der Landrat. Eine<br />

Kurskorrektur sei zwingend nötig. Doch was ist es,<br />

was die Kommunalpolitiker derart umtreibt? Viele an<br />

der Basis hätten kein Verständnis dafür, dass die<br />

Gruppierung mehr und mehr als Partei<br />

wahrgenommen werde, sagen sie. „Das schadet uns<br />

und macht es zunehmend schwerer, Leute für die<br />

Kommunalpolitik zu begeistern und geeignete<br />

Listenkandidaten für die Wahlen zu finden“, betont<br />

der Unterallgäuer FW-Kreisvorsitzende Reinhold<br />

Bäßler.<br />

Die Misere habe bereits 1997 mit der knappen<br />

Entscheidung, für den Bayerischen Landtag<br />

anzutreten, begonnen. Die Kandidaturen bei der<br />

Bundestags- und Europawahl hätten die Lage weiter<br />

zugespitzt. „Die Freien Wähler haben in Europa und<br />

im Bund nichts zu suchen“, sagt Otto Weikmann, seit<br />

30 Jahren Kreisrat und seit 19 Jahren Stadtrat in<br />

Mindelheim. Auch die Freien Wähler in Baden-<br />

Württemberg würden nicht für Landtag, Bundestag<br />

und Europa kandidieren und seien gut damit<br />

gefahren. „Wir sind keine Partei und wollen auch


keine werden“, sagt Peter Senner (Türkheim). Die<br />

Freien Wähler seien sachorientiert auf der<br />

kommunalen Ebene unterwegs, so Bäßler. Und es<br />

gebe auch keinen logischen Grund, im Landtag zu<br />

sein, ergänzt Senner. „Vielleicht haben wir uns nicht<br />

rechtzeitig und vehement genug dagegen<br />

gestemmt.“<br />

Ihre Kritik richtet sich vor allem an den Bundes- und<br />

Landesvorsitzenden Hubert Aiwanger. Es sei ein<br />

grober Fehler gewesen, die Freien Wähler in eine<br />

Bundestagskandidatur zu schicken. Aiwanger müsse<br />

„endlich kapieren“, sagt Weirather, „dass das keinen<br />

Sinn macht“. Die Unterallgäuer Kommunalpolitiker<br />

fordern deshalb einen Verzicht bei der<br />

Bundestagswahl 2017 und der Europawahl 2019.<br />

Senner legt nach: „Ja, wir fordern Aiwanger auf, die<br />

42 000 Mitglieder der Freien Wähler in Bayern<br />

darüber abstimmen zu lassen.“ Mit dem Vorstoß soll<br />

eine Diskussion an der Basis angestoßen werden,<br />

auch wenn es, wie Weirather meint, „schmerzhaft“<br />

ist.<br />

Auch Aiwanger selbst wird heftig attackiert. Die<br />

Freien Wähler würden zunehmend auf die Person<br />

ihres Vorsitzenden reduziert. Schon zu viele Politiker<br />

hätten sich dem Populismus verschrieben, sagt der<br />

Landrat. „Da brauche ich keinen Hubert Aiwanger.“


Die Freien Wähler würden inzwischen unter den<br />

„selbstdarstellerischen Auftritten“ ihres<br />

Landesvorsitzenden leiden, betont Weikmann.<br />

Aiwanger sieht die Kritik gelassen und spricht von<br />

einer „alten Debatte“. Die Freien Wähler müssten<br />

auf allen Ebenen antreten, „um ein durchgängiges<br />

Politikangebot zu haben“. Derzeit sind sie mit 19<br />

Abgeordneten im Bayerischen Landtag vertreten<br />

und stellen mit der Allgäuerin Ulrike Müller ein<br />

Mitglied im Europäischen Parlament. Bei der<br />

Bundestagswahl 2013 kamen sie auf ein Prozent der<br />

Stimmen. Aiwanger ist überzeugt: „Die Alternative<br />

für Deutschland wäre schon heute im Bundestag,<br />

wenn die Freien Wähler nicht kandidiert hätten.“ Die<br />

AfD war 2013 mit 4,8 Prozent der Stimmen knapp an<br />

der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert. Für Aiwanger,<br />

der auch Fraktionschef im Landtag ist, steht fest:<br />

„Wir dürfen uns auch bei kommenden Wahlen nicht<br />

in die Büsche schlagen.“<br />

Donnerstag, 28. Januar 2016 Augsburger Allgemeine<br />

92 National « Wirtschaft «<br />

Salzburg hat mit den prozentuell wenigsten<br />

Arbeitslosen Oberösterreich von der Spitze


vedrängt. Alle Bundesländer legen beim<br />

Vergleich zwischen Dezember 2015<br />

und 2014 zu. Der Anstieg war in Wien<br />

am stärksten.<br />

2016-01-28 13:34:16 diepresse.com<br />

93<br />

Raffl gewann mit Flyers, Grabner<br />

kassiert Niederlage mit Toronto<br />

New York – Die Philadelphia Flyers und<br />

Michael Raffl haben am Mittwoch in der NHL mit<br />

einem 4:3 nach Verlängerung beim Conference-<br />

Spitzenreiter Washington ihre Serie von drei<br />

Niederlagen beendet. Das Team des ÖEHV-<br />

Stürmers führte 2:0 und 3:2 und hatte dank eines<br />

Treffers von Jakub Voracek nach 38 Sekunden in<br />

der Verlängerung das bessere Ende für sich.<br />

Michael Grabner verlor hingegen mit Nachzügler<br />

Toronto Maple Leags gegen Tampa Bay 0:1. (APA)<br />

Mittwoch-Ergebnisse der National Hockey League<br />

(NHL): Washington Capitals - Philadelphia Flyers<br />

(mit Raffl) 3:4 n. V., Tampa Bay Lightning - Toronto<br />

Maple Leafs (mit Grabner) 1:0, Calgary Flames -<br />

Nashville Predators 1:2, Los Angeles Kings -


Colorado Avalanche 3:4.<br />

2016-01-28 13:34:49 Tiroler Tageszeitung Online<br />

94<br />

"Körperlich ausgelaugt": Wie es<br />

derzeit an den Grenzen aussieht<br />

Kurz hinter der<br />

österreichischen Grenze<br />

schlängeln sich die<br />

Fahrzeugkolonnen auf den<br />

bayerischen Autobahnen 3<br />

und 8 kilometerweit. Der Grund: Grenzkontrollen,<br />

um illegale Einwanderung zu verhindern. Der<br />

Verkehr läuft nur über eine Spur. Mit Kennerblick<br />

winken Beamte Autos und auffällig viele<br />

Kleintransporter aus Kroatien, Slowenien, Rumänien<br />

oder Bulgarien heraus. Geduld ist bei allen<br />

Autofahrern, Berufspendlern und Spediteuren<br />

gefragt, die bis zu zwei Stunden warten müssen.<br />

Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) will<br />

die Grenzkontrollen auf unbestimmte Zeit<br />

verlängern, mehrere EU-Staaten wollen dem<br />

Beispiel folgen. Sogar das Schengen-System steht<br />

auf der Kippe. Mit Blick auf die beginnenden<br />

Winterferien in sechs Bundesländern an diesem


Wochenende ist ein Chaos in Sicht, wenn<br />

Zehntausende Winterurlauber auf dem Rückweg im<br />

Stau stehen.<br />

Aber nicht nur die Autofahrer werden auf eine harte<br />

Probe gestellt: Jasmin Kleinert hat Sehnsucht nach<br />

ihren Pferden. Die 40-Jährige gehört zur<br />

Reiterstaffel der Bundespolizei in Berlin, wird aber<br />

seit Wiedereinführung der Grenzkontrollen im<br />

vergangenen Herbst immer wieder für bis zu acht<br />

Tage an die Autobahn 8 Salzburg-München<br />

geschickt. Zwölf Stunden am Stück dauert eine<br />

Schicht an der Kontrollstelle bei Piding im<br />

Berchtesgadener Land. «Ich kann nicht einmal die<br />

schöne Umgebung kennenlernen», sagt Kleinert.<br />

«Wenn ich abends ins Hotel komme, bin ich viel zu<br />

müde, um noch etwas zu unternehmen.»<br />

Seit einigen Wochen schützt zwar ein Zeltdach die<br />

Beamten an der Anschlussstelle Bad Reichenhall vor<br />

Wind und Wetter, «aber wir kommen dennoch oft<br />

krank nach Hause», berichtet die preisgekrönte<br />

Dressurreiterin über ihre Arbeit und die der<br />

Kollegen. «Wir sind körperlich ausgelaugt.»<br />

Was bringen diese Kontrollen wirklich? Flüchtlinge,<br />

die illegal über die Autobahn einreisen, werden an<br />

den Kontrollpunkten nur noch selten aufgegriffen.


Frank Koller, Sprecher der Bundespolizeiinspektion<br />

Passau nennt die Gründe: «Seit es die kontrollierte<br />

Busübergabe von Österreich nach Deutschland gibt,<br />

haben die Flüchtlinge keinen Grund mehr,<br />

Schleusern viel Geld für die Autobahnfahrt zu<br />

zahlen.» Die Schleuserkriminalität seit Einführung<br />

der Grenzkontrollen nahezu komplett eingedämmt<br />

worden. «Als taktisches Mittel ist es wichtig, und die<br />

Abschreckung ist vorhanden», betont Koller.<br />

An der Kontrollstelle an der A3 auf dem<br />

Autobahnparkplatz Rottal-Ost sind dafür bis zu 14<br />

Bundespolizisten im Einsatz, rund um die Uhr im<br />

Zwei-Schicht-Betrieb. Etwa drei Kleintransporter<br />

werden pro Stunde herausgewunken. Die Beamten<br />

lassen sich die Ausweise zeigen, in manchen Fällen<br />

gehen sie damit in einen Container, wo innerhalb<br />

kürzester Zeit eine Abfrage erfolgt. Erst wenn die<br />

Insassen oder das Fahrzeug nicht zur Fahndung<br />

ausgeschrieben sind, geht die Reise weiter. Auch<br />

Zollbeamte sind an der Kontrollstelle, sie haben<br />

einen geübten Blick für den Inhalt der Ladeflächen<br />

und Kofferräume.<br />

Es erwischt auch einen Kleinbus aus Ungarn. Er war<br />

den Beamten aufgefallen, weil er getönte Scheiben<br />

hat. Drinnen sitzen zwei junge Männer und sechs<br />

Jugendliche. Sie sind Sportschützen aus dem


ungarischen Jugend-Nationalteam und auf dem<br />

Weg zu einem internationalen Wettkampf nach<br />

München. Von Flüchtlingen keine Spur.<br />

Doch im Kofferraum liegen etwa zehn verschlossene<br />

Waffenkoffer. Die Beamten lassen jeden Koffer<br />

öffnen und geben erst nach eindringlicher<br />

Überprüfung der Luftgewehre ihr «Ok» für die<br />

Weiterfahrt. Gut eine halbe Stunde hat die Kontrolle<br />

gedauert, plus 30 Minuten Stauzeit. «Das ist schon<br />

in Ordnung. Die Kontrollen müssen gemacht<br />

werden, weil Ungarn seine Grenzen schließt», sagt<br />

der 33 Jahre alte Fahrer.<br />

Überhaupt sind die Kontrollierten nur selten genervt.<br />

Tibor fährt jede Woche mit seinem Transporter von<br />

Ungarn nach Deutschland. «Jedes Mal werde ich<br />

kontrolliert. Es ist aber notwendig, weil zu viele<br />

Flüchtlinge kommen.» Ein Pärchen in einem Auto<br />

mit bulgarischem Kennzeichen muss auf der A8<br />

warten, bis seine Papiere kontrolliert sind. «Kein<br />

Problem», sagt die junge Frau aus Rumänien , «ist<br />

normal.» Sie und ihr bulgarischer Mann wollen nach<br />

Villingen-Schwenningen in Baden-Württemberg. Sie<br />

kommen regelmäßig für Gelegenheitsjobs nach<br />

Deutschland.<br />

Donnerstag, 28. Januar 2016 Augsburger Allgemeine


95<br />

Italien: Google soll 227 Mio. Euro<br />

Steuern hinterzogen haben<br />

Rom, Mountain View – Der<br />

US-Internetriese Google ist<br />

wegen<br />

vermuteter<br />

Steuerhinterziehung ins<br />

Visier der italienischen Justiz<br />

geraten. Die Mailänder<br />

Staatsanwalt wirft dem Konzern die Hinterziehung<br />

von 227 Mio. Euro vor, wie die römische<br />

Tageszeitung „La Repubblica“ berichtet. Google<br />

habe seinen Steuersitz nach Irland verlegt, um die<br />

Steuern in Italien zu umgehen.<br />

Zuletzt hatten die italienischen Steuerbehörden<br />

bereits Apple im Fokus. Daraufhin entschied sich der<br />

Computerkonzern zur Zahlung von 318 Mio. Euro,<br />

um die Steuerangelegenheiten zu regeln. Das<br />

Ermittlungsverfahren der Justiz wird zwar vorerst<br />

nicht eingestellt, die Einigung mit der Steuerbehörde<br />

dürfte sich aber positiv darauf auswirken. (APA)<br />

2016-01-28 13:19:53 Tiroler Tageszeitung Online


96<br />

Lawinen: Situation in Tiroler<br />

Tourengebieten bleibt heikel<br />

Innsbruck – Die<br />

Lawinensituation in den<br />

Tiroler Tourengebieten bleibt<br />

„verbreitet heikel“. Laut<br />

Angaben der Experten des<br />

Landes vom Donnerstag geht die Hauptgefahr<br />

unverändert vom schlechten Aufbau der<br />

Altschneedecke aus. In den inneralpinen<br />

Tourengebieten entspreche die<br />

Auslösewahrscheinlichkeit teilweise auch der Stufe<br />

„4“, die große Gefahr bedeutet.<br />

Lawinen ließen sich aufgrund der meist zu geringen<br />

Überdeckung bodennaher Schwachschichten<br />

vielfach schon bei geringer Zusatzbelastung<br />

auslösen. Gefahrenstellen waren in Steilhängen<br />

oberhalb von etwa 2.000 Metern zu finden,<br />

bevorzugt in den Richtungen West über Nord bis<br />

Ost, so die Experten.<br />

Vorsichtig zu beurteilen waren auch die Übergänge<br />

von viel zu wenig Schnee, hieß es. Unterhalb von<br />

rund 2.400 Metern seien vereinzelt<br />

Selbstauslösungen von Feuchtschneelawinen und


Gleitschneelawinen möglich. Auch die kommenden<br />

Tage rechneten die Experten oberhalb von 2.000<br />

Metern gebietsweise mit erheblicher Lawinengefahr.<br />

2016-01-28 13:20:01 Tiroler Tageszeitung Online<br />

97<br />

Tiroler Mittelstand will investieren und<br />

einstellen<br />

Innsbruck, Wien – Die Tiroler<br />

Klein-<br />

und<br />

Mittelunternehmen (KMU)<br />

blicken relativ optimistisch in<br />

die Zukunft. Der<br />

Geschäftsklimaindex liegt<br />

weit über dem Bundesschnitt. Im Allgemeinen ist der<br />

Index jedoch im negativen Bereich. Das ergab der<br />

Mittelstandsbarometer des Wirtschaftsberaters EY<br />

(Ernst & Young). Obwohl die Tiroler KMU bei<br />

Konjunkturprognosen pessimistisch seien, bleibe<br />

das Vertrauen in das eigene Unternehmen dennoch<br />

groß, so auch in Restösterreich. „Die Unternehmen<br />

haben viel Selbstvertrauen und Zuversicht ins<br />

eigene Unternehmen“, sagt Erich Lehner,<br />

verantwortlich für den Mittelstand bei EY. Dies sei<br />

aber schon in den vergangenen zehn Jahren so<br />

gewesen. Ihre größte Sorge bleibe aber die


schwache Wirtschaftsentwicklung. Der Steuerreform<br />

stellen sie kein gutes Zeugnis aus, sehen aber keine<br />

großen Auswirkungen auf das eigene Unternehmen.<br />

Dennoch pochen die Betriebe auf weitere<br />

Entlastungen.<br />

Im regionalen Vergleich offenbart die EY-Analyse ein<br />

Ost-West-Gefälle. Die aktuelle Geschäftslage<br />

bewerten die Vorarlberger Betriebe demnach am<br />

besten, auf Rang drei befinden sich die Tiroler. Auf<br />

die Frage, wie sich die Geschäftslage in den<br />

kommenden sechs Monaten entwickeln werde,<br />

erwarten 38 Prozent der Tiroler Unternehmen eine<br />

Verbesserung, 54 Prozent glauben, dass die<br />

Geschäftslage gleich bleiben wird, und neun Prozent<br />

rechnen mit einer Verschlechterung. Im<br />

Bundesschnitt rechnen lediglich 32 Prozent mit einer<br />

Verbesserung, dafür aber acht Prozent mit einer<br />

Verschlechterung. Die allgemeine Wirtschaftslage<br />

sehen sowohl die Tiroler als auch die Betriebe<br />

österreichweit deutlich negativer. Dennoch planen<br />

KMU in Tirol, mehr Geld in Ausrüstung, Maschinen<br />

oder Bauten zu investieren. Hier befindet sich Tirol<br />

im Bundesländer-Ranking auf der Spitzenposition.<br />

Auch bei der Beschäftigungsentwicklung befinden<br />

sich die Tiroler Unternehmen auf Rang eins. 33<br />

Prozent der Tiroler Betriebe (23 % im Bundesschnitt)


wollen künftig Mitarbeiter einstellen, 59 % rechnen<br />

mit gleich bleibender Mitarbeiterzahl und nur acht<br />

Prozent rechnen mit weniger Beschäftigten in ihren<br />

Betrieben. Im Gegensatz zu Restösterreich haben<br />

die Tiroler KMU keine Probleme, Fachkräfte zu<br />

finden. EY hat die Unternehmen auch gefragt, ob sie<br />

Flüchtlingen Arbeit geben würden. Eine große<br />

Mehrheit von 75 % der Tiroler Betriebe würde<br />

Flüchtlinge beschäftigen, 25 % hingegen nicht. (sas)<br />

2016-01-28 13:20:11 Tiroler Tageszeitung Online<br />

98<br />

Nahverkehr: Wie die Stadtwerke die<br />

Tarife umkrempeln wollen<br />

Die Stadtwerke wollen das<br />

Tarifsystem mit den bisher<br />

zwei Zonen im Stadtgebiet<br />

neu gestalten. Künftig soll es<br />

bei Einzelfahrausweisen nur<br />

noch eine Zone geben, für die man Preisstufe 2<br />

(2,70 Euro) bezahlen muss. Weil die günstige<br />

Innenzone 10 (1,35 Euro), die grob gesagt einen<br />

2,5-Kilometer-Radius um den Königsplatz bildet,<br />

wegfällt, werden Fahrten mit Einzelfahrschein somit<br />

im Durchschnitt teuer. Die Regelung soll auch für<br />

Streifenkarten gelten, die künftig übrigens zehn statt


neun Streifen haben sollen. Die Änderungen sind<br />

noch nicht beschlossen und könnten Ende 2017 in<br />

Kraft treten. Das Ziel ist es, künftig mehr Fahrgäste<br />

in Richtung eines Abos zu lenken.<br />

Dafür sind neue Angebote geplant. Das bereits<br />

bestehende 9-Uhr-Sparabo soll zu einem<br />

„Kampfpreis“ von umgerechnet unter 30 Euro pro<br />

Monat angeboten werden und dafür nach der<br />

Hauptverkehrszeit am Morgen ab 9 Uhr Mobilität im<br />

ganzen Stadtgebiet bieten. Aktuell bezahlt man<br />

dafür zehn Euro mehr. Fahrgäste, dieses Abo in<br />

Preisstufe 1 haben, zahlen künftig drei Euro mehr,<br />

können aber im ganzen Stadtgebiet fahren.<br />

Neu: Kurzstreckenticket<br />

Bei den Einzelfahrscheinen ist zudem ein<br />

Kurzstreckenticket (1,40 Euro) geplant, mit dem man<br />

vier Haltestellen weit fahren kann. Auch auf der<br />

Streifenkarte würde ein gestempelter Streifen zu<br />

einer Fahrt über vier Haltestellen berechtigen. So<br />

soll der Wegfall der Preisstufe 1 kompensiert<br />

werden. Insgesamt gebe es deutlich mehr<br />

Pluspunkte als Härten, wirbt Stadtwerke-<br />

Geschäftsführer Walter Casazza.<br />

Bei dem Stadtwerkepapier handelt es sich um einen


Vorschlag, wie der innerstädtische Nahverkehr im<br />

Rahmen der anstehenden Tarifreform im<br />

Verkehrsverbund AVV neu geregelt werden könnte.<br />

Sie soll bis Ende 2017 kommen. Allerdings ist der<br />

Vorschlag mit den Parteien in Augsburg abgestimmt.<br />

Auch Fahrgastverbände wurden im Vorfeld gehört.<br />

Casazza geht von einer Steigerung der<br />

Fahrgastzahlen um rund fünf Prozent durch die<br />

Tarifreform aus. Es sei nötig, das Thema<br />

anzupacken. Denn sowohl bei den Stadtwerken als<br />

auch im ganzen Verbundgebiet sinkt die Zahl der<br />

Abos trotz steigender Fahrgastzahlen. Abos sind<br />

gleichzeitig aus Sicht der Verkehrsunternehmen die<br />

verlässlichste Einnahmequelle und<br />

Fahrgastgaranten.<br />

Fahrpreise sehr ungleich<br />

Als Problem haben Stadtwerke und AVV<br />

ausgemacht, dass die Einzelfahrausweise teilweise<br />

zu billig sind. Für 1,35 Euro in Preisstufe 1 im<br />

Extremfall eine Entfernung von zehn Kilometern<br />

fahren zu dürfen, sei ein „Dumpingpreis“, so Walter<br />

Casazza. Gleichzeitig kann für drei Kilometer lange<br />

Fahrten schon die teurere Preisstufe 2 fällig werden,<br />

wenn man eine Zonengrenze überfährt.<br />

Im AVV-Gebiet kann die Kluft noch größer sein. Je


nach Verlauf bezahlt man bei dem Tarifsystem mit<br />

den konzentrischen Zonenkreisen rund um<br />

Augsburg für eine Fahrstrecke von 23 Kilometern<br />

zwischen 1,35 und 9,20 Euro. „Das wird nicht als<br />

gerecht wahrgenommen“, sagt AVV-Chef Olaf von<br />

Hoerschelmann.<br />

Allerdings haben die Augsburger ohnehin ein<br />

Problem mit den Fahrpreisen. Sie werden – das<br />

ergeben Kundenumfragen regelmäßig – als zu teuer<br />

wahrgenommen. Im Vergleich mit anderen Städten,<br />

sagt Stadtwerke-Unternehmensberater Gerhard<br />

Probst, sei das objektiv aber nicht richtig.<br />

Im Abo-Bereich für Pendler, die vor 9 Uhr unterwegs<br />

sein müssen, soll sich wenig ändern. Das Umwelt-<br />

Abo bleibt in seiner Form als Umwelt-Abo-Plus mit<br />

den Zonen 10 und 20 bestehen. Laut Casazza<br />

würden die Einnahmen bei dem vorgeschlagenen<br />

Tarifmodell mit knapp 40 Millionen Euro jährlich in<br />

etwa gleich bleiben.<br />

Grünen begrüßen Pläne<br />

Die Grünen, die schon vor Jahren ein 365-Euro-<br />

Jahresticket nach Wiener Vorbild gefordert hatten,<br />

begrüßen die Reformvorschläge trotz der 9-Uhr-<br />

Einschränkung. Es sei ein Schritt in die richtige


Richtung, so Stadträtin Stephanie Schuhknecht.<br />

Finanzbürgermeisterin Eva Weber (CSU) erteilt<br />

Überlegungen in Richtung eines solchen Tickets,<br />

das ohne tageszeitliche Einschränkung nutzbar<br />

wäre, eine klare Absage. „Auch wenn es<br />

wünschenswert ist, kann die Stadt dafür kein Geld<br />

aufbringen.“ Eine Diskussion darüber wäre<br />

Augenwischerei.<br />

Auch im Schülerverkehr sind neue Angebote in<br />

Planung, wenn auch noch nicht spruchreif. Offenbar<br />

sollen Schülerabos günstiger werden. Zumindest als<br />

Ziel wird politisch gefordert, dass die Drei-Kilometer-<br />

Grenze wegfällt (Mindestentfernung von der<br />

Wohnung zur Schule, damit es Anspruch auf ein<br />

bezuschusstes Ticket gibt). Eva Weber betont, dass<br />

man bei diesem Thema in Gesprächen stecke und<br />

noch keinerlei Versprechungen machen könne.<br />

»Kommentar<br />

Donnerstag, 28. Januar 2016 Augsburger Allgemeine<br />

99 Mit den Fingern zu den Zehen<br />

Von Sabine Strobl<br />

Innsbruck – „ Unser Alltag ist voller Anleitungen zum<br />

Nichtstun, also muss man bewusst aktiv werden“,


eobachtet Elmar Kornexl,<br />

emeritierter<br />

Sportwissenschafter an der<br />

Uni Innsbruck. Als Trainer<br />

motiviert er wöchentlich auch<br />

Menschen zwischen 60 und<br />

90, ihren Körper<br />

geschmeidig zu halten.<br />

Viel Bewegung und Gymnastik helfen nicht nur<br />

dabei, den Körper motorisch funktionstüchtig zu<br />

halten, sondern tragen zu sozialer Aktivität und<br />

seelischem Wohlbefinden bei. Bis ins Seniorenalter<br />

nimmt die Muskulatur um 30 Prozent ab.<br />

Haltungsschäden verursachen Schmerzen.<br />

Vor allem unsere Schwachstellen, Wirbelsäule und<br />

Gelenke verlangen mehr Aufmerksamkeit. „Wir<br />

haben im Alter die Tendenz zum Rundrücken. Das<br />

ist ein natürlicher Prozess“, erklärt Kornexl. In der<br />

Folge kommen oft Probleme im Nackenbereich<br />

hinzu. Eine Maßnahme ist, die gesamte Muskulatur<br />

um die Brustwirbelsäule zu kräftigen. So kann man<br />

sich leichter gerade halten. Neben der Wirbelsäule<br />

heißt es auch Arm- und Beinmuskeln zu dehnen und<br />

zu kräftigen. Gymnastik stärkt das Gleichgewicht,<br />

das wie elastische Muskeln ein wichtiger<br />

Verletzungsschutz ist.


Pilates klingt moderner als Haltungsgymnastik.<br />

Unabhängig vom Namen der Fitnessstunde sollten<br />

sich Interessierte anschauen, ob sie etwas gegen<br />

Schwachstellen (wie z. B. Wirbelsäule) anbietet. Der<br />

Sportwissenschafter bedauert, dass viele ältere<br />

Menschen Angst vor einer Blamage haben. Die<br />

Sorge sei unbegründet. „Fast alle älteren Menschen<br />

haben mit der Zeit Einschränkungen, gegen die man<br />

aber präventiv und therapeutisch etwas machen<br />

kann.“ Umso mehr ist ein Angebot der Sportvereine<br />

und Gemeinden gefragt. „Die Institutionen müssten<br />

sich dieser Aufgabe viel mehr öffnen.“<br />

Männer und Frauen haben meist verschiedene<br />

Beweggründe für die körperliche Betätigung.<br />

Männer stellen sich gerne auf dem Rad und bei der<br />

Skitour einem Leistungscheck. Doch für das Dehnen<br />

und Kräftigen der Problemzonen reicht dieser Sport<br />

nicht aus. Frauen sind oft gesundheitsbewusster.<br />

Bei der Gymnastik zeigt sich, dass Frauen im<br />

Seniorenalter zwar kraftmäßig das Nachsehen<br />

haben, doch dafür mit einer besseren Koordination<br />

und Gelenkigkeit aufwarten. Gymnastik zu Hause sei<br />

allerdings meist zu einseitig, schließe nicht den<br />

ganzen Körper ein. Kornexl rät daher für den Anfang<br />

zu einem Kurs, zu dem man mit Partnerin, Partner<br />

oder Freunden regelmäßig hingeht.


2016-01-28 13:20:27 Tiroler Tageszeitung Online<br />

100<br />

Rapid will seinen Kapitän halten,<br />

Tier-Orakel für WM „verpflichtet“<br />

In Zirl fand gestern das<br />

Bürgermeister-<br />

Vernetzungsprojekt zur<br />

Flüchtlingskrise seinen<br />

vorläufigen...<br />

Die schwedische Regierung plant die Ausweisung<br />

von bis zu 80.000 abgelehnten Asylbewerbern. Die<br />

Behörden hätten bereits entsprechende<br />

Anweisungen erhalten, C...<br />

FPÖ-Chef HC Strache präsentierte heute den<br />

blauen Kandidaten für die Bundespräsidentenwahl.<br />

Und es ist der Dritte Nationalratspräsident Norbert<br />

Hofer.<br />

Zwischen Mausefalle und Weißwurst-Party, von<br />

Abfahrts-Action bis VIP-Ansturm - die 76.<br />

Hahnenkammrennen in Kitzbühel versprechen ein<br />

Spektakel auf und abseit...<br />

In 278 Tiroler Gemeinden wird am 28. Februar


gewählt, neben den 278 Bürgermeistern auch rund<br />

3650 Gemeinderäte. Die Bürgermeister direkt, die<br />

Gemeinderäte vi...<br />

Fehlkauf vermeiden, vorher informieren.<br />

Rezensionen zu den aktuellsten Spielen regelmäßig<br />

auf TT Online.<br />

Von der Ski- bis zur Bergtour, von der Mountainbike-<br />

Runde bis zur Kletterpartie: Für die wöchentlichen<br />

Tourentipps in der TT sind die Redakteure immer<br />

aktuel...<br />

Am ungünstigsten ist die Lawinensituation in den<br />

inneralpinen Tourengebieten. Hier entspricht die...<br />

In Zirl fand gestern das Bürgermeister-<br />

Vernetzungsprojekt zur Flüchtlingskrise seinen<br />

vorläufigen Abschluss. Flüchtlingskoordinator<br />

Christian Konrad fand dab...<br />

Mehrere Europäer haben sich in Amerika schon mit<br />

dem Zika-Virus angesteckt. Der Überträger wurde<br />

auch in Österreich entdeckt.<br />

Nur 77 negative Naturschutzbescheide wurden 2013<br />

und 2014 erlassen. Landesumweltanwalt Johannes<br />

K...


Die schwedische Regierung plant die Ausweisung<br />

von bis zu 80.000 abgelehnten Asylbewerbern. Die<br />

Behörden hätten bereits entsprechende<br />

Anweisungen erhalten, C...<br />

FPÖ-Chef HC Strache präsentierte heute den<br />

blauen Kandidaten für die Bundespräsidentenwahl.<br />

Und es ist der Dritte Nationalratspräsident Norbert<br />

Hofer.<br />

In 278 Tiroler Gemeinden wird am 28. Februar<br />

gewählt, neben den 278 Bürgermeistern auch rund<br />

3650 Gemeinderäte. Die Bürgermeister direkt, die<br />

Gemeinderäte vi...<br />

Ab Februar steigen in den USA die traditionellen<br />

Vorwahlen, bei denen Demokraten und<br />

Republikaner jeweils einen Kandidaten für die<br />

Präsidentschaft küren. Ern...<br />

Die ersten VW-Fahrer erhalten in den kommenden<br />

Tagen Rückruf-Post. Rund 33.000 Tiroler müssen<br />

mit...<br />

Wer schon in Zahlungsschwierigkeiten ist, wird laut<br />

der Untersuchung der Arbeitkammer nochmals<br />

bestraft.<br />

Nach Konkurs der Südtiroler Projektbetreiber bietet


Gericht die Fläche zum Kauf an. Ein Interessent ist<br />

ein Berliner Immobilienunternehmer.<br />

In Zirl fand gestern das Bürgermeister-<br />

Vernetzungsprojekt zur Flüchtlingskrise seinen<br />

vorläufigen...<br />

Am ungünstigsten ist die Lawinensituation in den<br />

inneralpinen Tourengebieten. Hier entspricht die<br />

Auslösewahrscheinlichkeit teilweise Stufe 4.<br />

Die Tiroler Polizei wird durchschnittlich pro Tag zu<br />

zehn Einbrüchen gerufen. Bei den Tätern liegen<br />

derzeit vor allem Wohnungen im Trend,<br />

Gewerbebetriebe sin...<br />

Erstmals seit seinem folgenschweren Sturz beim<br />

Einfliegen am Kulm meldete sich ÖSV-Skispringer<br />

Lu...<br />

Die Serie der schweren Verletzungen im Skiweltcup<br />

hält an. Beim Riesentorlauf-Training im Allgäu<br />

stürzte US-Superstar Ted Ligety und zog sich dabei<br />

einen Kre...<br />

Mit dem Jahreswechsel hat auch der Fußball-<br />

Transfermarkt seine Pforten wieder geöffnet. Bis<br />

zum 31. Jänner haben die Vereine hierzulande und<br />

in den internati...


Erstmals qualifizierte sich Österreichs Fußball-Team<br />

aus eigener Kraft für eine EM. Wir begleiten Alaba,<br />

Arnautovic und Co. nach Frankreich. Mit uns sind<br />

Sie...<br />

Die Bundesliga jagt Meister Salzburg. Rapid und<br />

Austria sind die heißesten Konkurrenten der Bullen<br />

um den Titel. Auch im Tabellenkeller wird wieder bis<br />

zum S...<br />

Witzig, atemberaubend, kurios, sensationell - wir<br />

haben in dieser Rubrik die besten Sportvideos für<br />

Sie zusammengetragen. Viel Spaß beim Anschauen!<br />

Bei allen wichtigen Fußball-Spielen dieser Welt darf<br />

ein subjektiver Beobachter nicht fehlen. Der TT.com-<br />

Live-Ticker schaute den Kickern immer ganz genau<br />

auf...<br />

Seine besten Freunde überraschten die<br />

Neuseeländer Benjamin und Aaliyah bei ihrer<br />

Hochzeit mit ei...<br />

Mehrere Europäer haben sich in Amerika schon mit<br />

dem Zika-Virus angesteckt. Der Überträger wurde<br />

auch in Österreich entdeckt.<br />

Es reden zwar alle über Bewegung, doch gerade für<br />

Menschen im Seniorenalter mangelt es an Angebot


und Anreiz. Was regelmäßige Gymnastik der<br />

Gesundheit bringt...<br />

Von der Ski- bis zur Bergtour, von der Mountainbike-<br />

Runde bis zur Kletterpartie: Für die wöchentlichen<br />

Tourentipps in der TT sind die Redakteure immer<br />

aktuel...<br />

Sie sind spaßig, berührend, aufregend und<br />

begeistern Millionen von Menschen im Netz: TT.com<br />

zeigt Ihnen Video-Highlights, die Sie nicht verpassen<br />

dürfen.<br />

Fehlkauf vermeiden, vorher informieren.<br />

Rezensionen zu den aktuellsten Spielen regelmäßig<br />

auf TT Online.<br />

Interviews, Porträts, Album-Kritiken: In der Rubrik<br />

Soundstube Tirol stellen wir lokale Künstler und<br />

Bands vor. Aber auch Neuigkeiten aus der Tiroler<br />

Musiksz...<br />

Die WohnTTräume-Gewinnspiel-Teilnehmer dürfen<br />

sich im Februar wieder auf einen 500-Euro-<br />

Gutschein...<br />

Termin: 01.08. - 15.08.2016<br />

Sonntag, 7. Februar 2016, ab 12:30 Uhr,


Olympiaworld Innsbruck<br />

© APA<br />

Rapid-Kapitän Steffen Hofmann.<br />

Möglicher Finalgegner von Juve wäre der AC Milan,<br />

der im anderen Halbfinal-Hinspiel gegen den<br />

Drittligisten Alessandr...<br />

Der FC Wacker überraschte mit einem dürftigen 1:1<br />

gegen Westligist Schwaz.<br />

Die Citizens bezwangen den FC Everton mit einem<br />

Gesamtscore von 4:3. Das Finale gegen Liverpool<br />

steigt am 28. Februar.<br />

Der FC Liverpool steht nach einem Sieg nach<br />

Elfmeterschießen über Stoke City im Finale des<br />

englischen Ligapokals.<br />

2016-01-28 13:20:33 Tiroler Tageszeitung Online<br />

101<br />

Airbag des Lawinentoten schaute<br />

aus Schnee hervor<br />

Fügenberg – Kein gutes Ende nahm die Suchaktion<br />

Dienstagabend in Hochfügen. Noch in der Nacht<br />

wurde der vermisste Skitourengeher in einem


Lawinenkegel entdeckt, doch<br />

für den 61-Jährigen kam<br />

jede Hilfe zu spät. Geborgen<br />

werden konnte der Tote<br />

jedoch erst gestern in der<br />

Früh.<br />

Der Einheimische war am Vormittag von zuhause zu<br />

einer Skitour mit unbekanntem Ziel gestartet. Als er<br />

bis zum Nachmittag nicht wieder zurückgekehrt und<br />

auch telefonisch nicht erreichbar war, verständigten<br />

die Angehörigen die Leitstelle.<br />

Daraufhin machten sich vier Trupps bestehend aus<br />

den Bergrettungen von Kaltenbach, Zell am Ziller<br />

und Jenbach sowie aus Alpinpolizisten, der<br />

Feuerwehr Fügen und Lawinensuchhunden auf den<br />

Weg. Unterstützt wurden sie von einem<br />

Polizeihubschrau- ber mit Wärmebildkamera.<br />

Gegen 22.20 Uhr schließlich entdeckte Alpinpolizist<br />

Florian Bauernfeind eine Spur auf der Nordseite des<br />

Rosskopfes in Hochfügen. Er aktivierte das<br />

Lawinenverschüttetensuchgerät und bekam gleich<br />

ein Signal. „Der Hubschrauber hat mich abgesetzt<br />

und ich konnte die Person dann schnell orten und<br />

ausgraben“, berichtet Bauernfeind. Nicht zuletzt<br />

auch deshalb, weil der Lawinenairbag aus dem


Schnee ragte. Der Kopf allerdings war tief im<br />

Schnee vergraben, der 61-Jährige tot. „Wäre der<br />

Mann in Begleitung gewesen, hätte er<br />

wahrscheinlich eine gute Chance gehabt zu<br />

überleben“, vermutet Bauernfeind.<br />

Um nicht noch mehr Retter in der heiklen<br />

Lawinensituation zu gefährden, wurde die Bergung<br />

der Leiche dann auf den nächsten Tag verschoben.<br />

Denn während der Suche war plötzlich ein<br />

Schneebrett abgegangen und hatte einen Bergretter<br />

der Ortsstelle Kaltenbach verschüttet. Seine<br />

Kollegen konnten ihn aber schnell bergen. „Ihm geht<br />

es gesundheitlich gut“, gab Ortsstellenleiter Andreas<br />

Wierer gestern Entwarnung. (sta)<br />

2016-01-28 13:20:35 Tiroler Tageszeitung Online<br />

102<br />

Grabbelkiste Hamburg: Der Exodus<br />

der HSV-Handballer<br />

Die Fans hielten den HSV-<br />

Handballern bis zuletzt die<br />

Treue. Nachdem sich der<br />

insolvente Club vom<br />

Spielbetrieb in der Handball-


Bundesliga abgemeldet hat, müssen sie nun<br />

zuschauen, wie sich die Spieler des Champions-<br />

League-Siegers von 2013 in alle Winde verstreuen.<br />

HSV-Trainer Michael Biegler hatte bereits Ende<br />

Dezember mitgeteilt, dass er auf die Option zur<br />

Verlängerung seines bis Sommer datierten Vertrags<br />

verzichtet. Seinen "Zweitjob" als Nationaltrainer<br />

Polens ist der 54-Jährige nun ebenfalls los. Nach<br />

dem verpassten Halbfinaleinzug Polens bei der<br />

Europameisterschaft im eigenen Land trat Biegler<br />

zurück. Vorab hatte er schon angekündigt, nach der<br />

EM Entwicklungshilfe in Uganda leisten zu wollen.<br />

Als erster Spieler geht Adrian Pfahl von Bord. Nur<br />

wenige Tage nachdem der HSV den<br />

Insolvenzantrag eingereicht hat, macht der<br />

Nationalspieler von seinem Sonderkündigungsrecht<br />

Gebrauch. Seit Januar steht er bei Bundesligist<br />

FrischAuf Göppingen unter Vertrag.<br />

Auch Torhüter Jens Vortmann zieht angesichts der<br />

unsicheren Situation in Hamburg zum Jahresende<br />

einen Schlussstrich. Der 28-Jährige wechselt am 1.<br />

Januar zum SC DHfK Leipzig. Mit dem Bundesliga-<br />

Aufsteiger aus Sachsen hatte er schon im Sommer<br />

über einen Transfer verhandelt.


Anfang Januar packt der Nächste seine Koffer:<br />

Kreisläufer Ilija Brozovic (M.) muss nicht zweimal<br />

überlegen, als der THW Kiel anfragt. Der<br />

Rekordmeister sucht händeringend nach Ersatz für<br />

Patrick Wiencek und Rene Toft Hansen, die beide<br />

einen Kreuzbandriss erlitten.<br />

Nach der Eröffnung des Insolvenzverfahrens am 15.<br />

Januar und dem Lizenzentzug am 20. Januar geht<br />

es dann Schlag auf Schlag. In Johannes Bitter<br />

quittiert die erste HSV-Vereinsikone den Dienst. Den<br />

Weltmeister von 2007 zieht es mit 33 Jahren in den<br />

Süden, er verstärkt Aufsteiger TVB Stuttgart.<br />

Alexander Feld (r.) scheut sich nicht vor dem Gang<br />

in eine niedrigere Liga. Der 22 Jahre alte<br />

Rückraumspieler nimmt eine Offerte des<br />

Zweitligisten Bayer Dormagen an.<br />

Spielmacher Allan Damgaard flüchtet zurück in die<br />

Heimat. Der Däne schließt<br />

sich dem Erstligadritten Bjerringbro-Silkeborg<br />

Handball an.<br />

Einer, dem in Hamburg eine große Zukunft<br />

vorausgesagt wurde, hofft nun anderswo auf den<br />

Durchbruch. Bundesligist Bergischer HC sichert sich<br />

die Dienste des polnischen Toptalents Maciej


Majdzinski. Der 19-Jährige war erst im vergangenen<br />

Sommer an die Elbe gewechselt.<br />

Auch Matthias Flohr (l.), seit 2004 im HSV-Trikot,<br />

sucht schweren Herzens das Weite. Der<br />

Rekordspieler des HSV hat sowohl die schweren<br />

Anfangsjahre als auch die großen Erfolge miterlebt.<br />

Nach einer komplizierten Fußverletzung war er erst<br />

Mitte Januar wieder ins Training eingestiegen. Kurz<br />

darauf gibt der 33-Jährige seinen Wechsel zum<br />

dänischen Erstligisten Skjern Handbold bekannt.<br />

Auch der dritte HSV-Torwart findet einen neuen<br />

Arbeitgeber. Justin Rundt (r.) wechselt zum<br />

Zweitligisten SV Henstedt-Ulzburg, für den er bereits<br />

ein Zweitspielrecht hatte.<br />

Als zehnter HSV-Spieler streicht Kevin Schmidt die<br />

Segel. Der 27 Jahre alte Linksaußen, der eigentlich<br />

erst im Sommer zum VfL Gummersbach wechseln<br />

wollte, findet schon ein halbes Jahr früher eine neue<br />

sportliche Heimat beim Traditionsverein.<br />

"Enttäuscht, stinksauer, traurig, fassungslos" ist<br />

Hans Lindberg. Der 34 Jahre alte Torjäger muss<br />

sich nach neun Jahren an der Elbe noch einmal<br />

einen neuen Verein suchen. Der dänische<br />

Rechtsaußen ist immer noch begehrt. Mit den


Füchsen Berlin schließt er sogar einen langfristigen<br />

Vertrag bis 2019.<br />

Auch Tom Wetzel ist ein interessanter Spieler aus<br />

der Konkursmasse des HSV. Obwohl er gerade erst<br />

von einem Muskelbündelriss genesen ist, schnappt<br />

sich TuS N-Lübbecke den in Rostock geborenen<br />

Rückraumspieler. Er wird nicht der Letzte gewesen<br />

sein, der Hamburg verlässt.<br />

Der insolvente HSV Hamburg hat seine Handball-<br />

Mannschaft wie erwartet aus der Bundesliga<br />

abgemeldet. Sämtliche Spiele der Hamburger in<br />

dieser Saison werden annulliert.<br />

mehr<br />

Das war das Aufgebot des Handball-Bundesligisten<br />

vor der Insolvenz - ein Überblick.<br />

Bildergalerie<br />

1999 gegründet, 2011 Meister und 2013<br />

Champions-League-Sieger, ein Jahr später finanziell<br />

am Boden und 2015 insolvent: Die bewegendsten<br />

Momente in der Historie des HSV Hamburg in<br />

Bildern.<br />

Bildergalerie


Mehr als zehn Jahre waren die HSV-Handballer auf<br />

die Zuwendungen von Andreas Rudolph<br />

angewiesen. Diese Abhängigkeit wurde ihnen nun<br />

zum Verhängnis. Doch der HSV ist längst kein<br />

Einzelfall.<br />

mehr<br />

2016-01-28 13:21:00 NDR<br />

103<br />

Neue Ziele der Handballer: EM-<br />

Medaille und WM-Quali<br />

Damit würde die deutsche<br />

Mannschaft die Playoffs<br />

zwischen dem 10. und 16.<br />

Juni umgehen. «Das wäre<br />

natürlich ein Traum. Das<br />

würde uns helfen, das Thema Regeneration und<br />

Planung zu meistern», sagte DHB-Vizepräsident Bob<br />

Hanning. Die ersten drei Mannschaften bei der EM<br />

qualifizieren sich für die kommende WM. Sollte<br />

Deutschland sogar den Titel holen, wäre das Team<br />

bei den Olympischen Spielen im Rio dabei. Nach<br />

derzeitigem muss die DHB--Auswahl noch<br />

ein Qualifikations-Turnier bestreiten. (dpa)


Homepage EM<br />

Donnerstag, 28. Januar 2016 Augsburger Allgemeine<br />

104<br />

Weltwissen Musik: Schuberts<br />

"Forellenquintett"<br />

28.01.2016 | 15:55 Uhr<br />

Konzerte zum Nachhören<br />

Jazz-CD-Tipps<br />

Klassik-CD-Tipps<br />

Pop- und Rock-CDs<br />

Jenseits der Charts<br />

28.01.2016 15:50 Uhr NDR<br />

Dieses Thema im<br />

Programm:<br />

NDR Info |<br />

Welt-Wissen |


105<br />

Dominik Kohr: "Das Vertrauen des<br />

Trainers macht mich stolz"<br />

Sie sind Stammspieler beim<br />

FCA, aber für die U21 haben<br />

Sie noch keine Einladung<br />

bekommen.<br />

Kohr: Es gibt in Deutschland<br />

einfach viele junge Talente auf meiner Position wie<br />

Julian Weigl, Joshua Kimmich oder Maximilian<br />

Arnold. Ich will mich über den Verein zeigen und<br />

dann wird man sehen.<br />

Wie lautet Ihre Zwischenbilanz der bisherigen<br />

Saison?<br />

Kohr: Mit meinen Einsatzzeiten bin ich zufrieden.<br />

Das Vertrauen des Trainers macht mich schon ein<br />

wenig stolz.<br />

Es fällt auf, dass Sie auf dem Platz immer mehr<br />

Präsenz zeigen…<br />

Kohr: Ich habe jetzt 57 Bundesligaspiele, und mit<br />

jedem Spiel wächst natürlich das Selbstvertrauen.<br />

Man spielt immer häufiger auf so einem hohen<br />

Niveau. Im Training werden Fehler nicht gleich so


estraft wie im Spiel. Man muss sich immer ans<br />

Limit pushen. Jetzt versuche ich, nicht nur den<br />

einfachen Ball zu spielen, sondern mir auch was<br />

zuzutrauen.<br />

Nur mit dem Toreschießen hapert es noch ein<br />

bisschen. In Berlin waren Sie nahe dran…<br />

Kohr: Der Ball ist aufgetitscht, damit war er schwer<br />

zu nehmen. Ich war froh, dass ich ihn mit links noch<br />

auf das Tor gebracht habe. Für mich persönlich ist<br />

es aber auch einfach wichtig, dass ich diese<br />

Abschlusssituationen bekomme.<br />

Sie haben in Augsburg einen langfristigen Vertrag<br />

bis 2019 unterschrieben. Warum?<br />

Kohr: Die Ausleihe war der richtige Schritt, und im<br />

Sommer habe ich gesehen, dass ich hier die<br />

besseren Chancen habe. Ich bin froh, dass ich mich<br />

langfristig für den FCA entschieden habe.<br />

Was macht den FCA für junge Spieler so attraktiv?<br />

Kohr: Gerade am Anfang der Saison ist der Verein<br />

ruhig geblieben und der Trainer hat mir weiter das<br />

Vertrauen geschenkt. Das war wichtig für mich als<br />

junger Spieler. Ich hatte aber auch immer ein gutes<br />

Gefühl, wenn ich gespielt habe.


Liegt das auch an dem Team?<br />

Kohr: Ich wurde vom ersten Tag an gleich gut<br />

aufgenommen und habe mich sofort wohlgefühlt.<br />

Das hatte ich vorher nicht immer so erlebt.<br />

Wie war Ihre Anfangszeit?<br />

Kohr: Ich war in Leverkusen bei einer Gastfamilie<br />

untergebracht. Es war ungewohnt, weil man alles<br />

selber organisieren, selber kochen musste.<br />

Was gab es da?<br />

Kohr: Ich hatte meistens die Mama am Telefon. Ich<br />

habe ihr gesagt, dass ich zum Beispiel Kartoffeln<br />

und Fleisch habe, und sie hat mir gesagt, was ich<br />

damit machen kann. Jetzt hilft mir meine Freundin<br />

dabei.<br />

Wie sieht der Speiseplan denn aus?<br />

Kohr: Der Ernährungsberater im Trainingslager hat<br />

mir geraten, mehr Fleisch und Eier zu essen. Das<br />

finde ich gut, weil ich beides sehr gerne mag. So gibt<br />

es jetzt öfter Rührei zum Frühstück.<br />

Noch einmal zurück zum Spiel gegen Hertha BSC.<br />

Wäre mehr drin gewesen?


Kohr: Ich denke, wir waren die bessere Mannschaft.<br />

Was mir aufgefallen ist, war die Laufleistung der<br />

Hertha. Da ist Vladimir Darida zum Beispiel über 13<br />

Kilometer gelaufen. Wir haben sie mit unserem<br />

Stellungsspiel aber trotzdem gut verteidigt.<br />

Auffallend war die Aggressivität auf dem Platz, es<br />

wurde kein Zentimeter Boden hergeschenkt.<br />

Kohr: Wir sind für den Gegner einfach unangenehm.<br />

Wir wehren uns und lassen uns nicht unterkriegen.<br />

Jetzt kommen mit dem Heimspiel gegen Eintracht<br />

Frankfurt und dem FC Ingolstadt ganz wichtige<br />

Spiele gegen Tabellennachbarn.<br />

Kohr: Ingolstadt hat gewonnen, Frankfurt hat auch<br />

gewonnen. Alexander Meier ist ein richtiger Knipser.<br />

Er macht nicht viel Show, sondern macht die Tore<br />

einfach rein.<br />

Wie kann das defensive Mittelfeld der Abwehr gegen<br />

so einen gefährlichen Spieler helfen?<br />

Kohr: Wir müssen den Ball vom Tor weghalten,<br />

damit er gar nicht in die Situation kommt. Wenn man<br />

die letzten Spiele gesehen hat, konnte man<br />

erkennen, dass wir kaum Chancen zulassen und<br />

dann auf unsere Chancen lauern.


Und dann wartet in der Europa League das Duell mit<br />

dem FC Liverpool.<br />

Kohr: Natürlich ist es etwas Besonderes, gegen<br />

einen englischen Verein zu spielen. Ich habe mit<br />

Leverkusen ja schon einmal gegen Manchester<br />

United gespielt. Aber mit dem FCA an der Anfield<br />

Road zu spielen, ist schon ein Traum. In Leverkusen<br />

war das Alltag.<br />

Spielt Liverpool jetzt schon eine Rolle?<br />

Kohr: Nein. Jetzt liegt der Fokus auf der Bundesliga,<br />

danach nehmen wir die Spiele gegen Liverpool<br />

gerne mit. Ich denke, wir haben schon eine Chance,<br />

denn Liverpool hat in der Liga auch seine Probleme.<br />

Ob es am Ende für das Achtelfinale reicht, wird man<br />

sehen.<br />

Welche Ziele haben Sie sich für diese Saison<br />

gesetzt?<br />

Kohr: Wir wollen frühzeitig den Klassenerhalt<br />

schaffen, die Bundesliga ist das Wichtigste. Vielleicht<br />

kommen wir sogar in der Europa League weiter, und<br />

dann hätte ich auch nichts gegen einen Anruf vom<br />

U-21-Nationaltrainer (lacht).<br />

Donnerstag, 28. Januar 2016 Augsburger Allgemeine


106<br />

Studie: "AMS-Berater agieren wie<br />

Therapeuten"<br />

Wiener<br />

Forscher<br />

analysierten den Alltag von<br />

Arbeitsvermittlern. Das<br />

Ergebnis: Die Anforderungen<br />

haben sich stark verändert.<br />

28.01.2016 | 11:18 |<br />

( DiePresse.com )<br />

Anhand des Alltags im Arbeitsmarktservice (AMS)<br />

lassen sich Veränderungen in der staatlichen<br />

Verwaltung gut beobachten. Ein Wiener<br />

Forscherteam hat sich daher mit der Situation der<br />

Berater in Österreich, Deutschland und der Schweiz<br />

befasst: Wiener Politikwissenschaftler analysierten,<br />

wie Berater und ihre Klienten miteinander umgehen.<br />

Dafür durchforsteten sie zahlreiche Dokumente,<br />

führten Interviews, analysierten Videos und<br />

begleiteten Berater über mehrere Tage hinweg.<br />

Besonders interessant war die emotionale<br />

Komponente dieser Arbeit: Seit einigen Jahren seien<br />

die Berater etwa zunehmend angehalten, freundlich


zu sein, Ängste bei den Erwerbslosen abzubauen<br />

und möglichst ein kooperatives Klima in der<br />

Beratung herzustellen, erklärte<br />

Politikwissenschaftlerin Birgit Sauer. Das passe nicht<br />

unbedingt in das frühere Bild der sehr rationalen<br />

öffentlichen Verwaltung mit klar hierarchischem<br />

Aufbau, die Geld oder Jobs nach bestimmten<br />

Vorgaben mehr oder weniger emotionslos verteilt.<br />

Nun gehe es in der Verwaltung vor allem um das<br />

"Aktivieren", so die Wissenschafterin.<br />

Auf die Arbeitsvermittlung umgelegt heißt das, dass<br />

"Leute dazu aktiviert werden, sich auch eigenständig<br />

am Arbeitsmarkt zu integrieren" - indem sie sich<br />

etwa selbstständig machen. Das Selbstverständnis<br />

der AMS-Berater gehe auch stark in Richtung<br />

"Emotionsarbeiter": "Sie agieren wie Sozialarbeiter<br />

oder Therapeuten - sie müssen sich einfühlen und<br />

empathisch sein. Das sind eigentlich ganz andere<br />

staatliche Steuerungsmechanismen als im<br />

Wohlfahrtsstaat der 1970er- und 1980er Jahre",<br />

sagte Sauer.<br />

Diese angesichts steigender Arbeitslosenzahlen<br />

fordernde Aufgabe müssen vor allem<br />

österreichische Arbeitsvermittler in einem noch<br />

engeren Zeitkorsett als ihre Kollegen in Deutschland<br />

und der Schweiz zu bewältigen. AMS-Berater


müssen "in einem 15-Minuten-Takt mit allem<br />

durchkommen. Wir haben eigentlich von allen<br />

gehört, dass es da wahnsinnig schwer ist, auch die<br />

politischen Vorgaben umzusetzen. Da entsteht bei<br />

den Beratern teilweise ziemlich viel Frustration",<br />

erklärte die Forscherin. In der vergleichsweise<br />

besten Situation befinden sich Schweizer Berater.<br />

Strategien zur Deeskalation etwa bei Aggression<br />

und zum Umgang mit den eigenen Emotionen seien<br />

in Schulungen und Ausbildungen zwar Thema, in<br />

der schnell getakteten Arbeitsrealität aber nicht<br />

immer einfach umzusetzen. Dem Versuch, ein gutes<br />

Klima herzustellen, stünden auch Probleme bei der<br />

Abgrenzung gegenüber der Arbeit gegenüber - vor<br />

allem, da AMS-Berater oft mit Menschen arbeiten,<br />

die stark unter der Arbeitslosigkeit leiden.<br />

Im Zuge eines am Donnerstag an der<br />

Wirtschaftsuniversität Wien beginnenden<br />

Symposiums werden der Abschlussbericht des<br />

Projektes präsentiert und weitere einschlägige<br />

wissenschaftliche Erkenntnisse diskutiert.<br />

Teilnehmen werden auch Vertreter der Arbeits-<br />

Agenturen aus den drei untersuchten Ländern.<br />

(APA)<br />

2016-01-28 11:18:00 diepresse.com


107<br />

Helene Fischer bekommt die Goldene<br />

Kamera<br />

Goldene Kamera für Helene<br />

Fischer: Der Preis wird am 6.<br />

Februar in Hamburg<br />

überreicht. Insgesamt 19<br />

Konkurrenten aus der Pop-,<br />

Hip-Hop- und Remix-Szene hat die Schlagerqueen<br />

bei der ersten Publikumswahl zur Verleihung der<br />

begehrten TV-Trophäen ausgestochen. Das teilte<br />

die Funke Mediengruppe (Essen) als Veranstalter<br />

am Donnerstag mit. Helene Fischer, die nicht zuletzt<br />

dank ihres Hits "Atemlos" den Durchbruch schaffte,<br />

hat 2012 bereits die Goldene Kamera in der<br />

Kategorie "Beste Musik national" erhalten.<br />

Donnerstag, 28. Januar 2016 Augsburger Allgemeine<br />

108<br />

81-Jährige stürzt vor Haustür und<br />

stirbt nach Stunden in der Kälte<br />

Sie wollte nur kurz vor die Tür, um dem<br />

Zeitungsausträger eine Nachricht zu hinterlassen.<br />

Das wurde einer 81-Jährigen zum tödlichen


Verhängnis. Die Frau aus<br />

dem Gemeindegebiet<br />

Gessertshausen stürzte in<br />

ihrem Hof, konnte sich aus<br />

eigener Kraft nicht mehr<br />

hochziehen. Die nahe, geöffnete Haustür konnte sie<br />

wegen einer Treppe nicht mehr erreichen.<br />

Stundenlang blieb sie so im Freien liegen, bei<br />

Temperaturen bis zu -0,5 Grad Celsius.<br />

Erst in den frühen Morgenstunden fand sie ein 29-<br />

jähriger Mann – und der versuchte alles, um sie zu<br />

retten. „Ich habe nur einen Schuh und einen Stock<br />

gesehen. Dann habe ich ein Stöhnen gehört“,<br />

berichtet der Mann, der anonym bleiben möchte. Er<br />

sei dann sofort zu der Frau geeilt. „Ich bin nicht der<br />

Typ, der da einfach weiterläuft. Ich dachte erst, da<br />

sitzt jemand. Ich bin richtig erschrocken, als ich sie<br />

in der Hofeinfahrt liegen sah“, berichtet er. „Sie war<br />

schon sehr kalt“, erinnert er sich. Sie habe aber<br />

noch geatmet. „Ich hatte gehofft, sie würde es noch<br />

schaffen“, sagt der junge Mann.<br />

Warum sie ihr warmes Haus verlassen hatte, wurde<br />

ihm schnell klar. Es war gerade zu tragisch: „Die Tür<br />

war offen, sie hatte wohl einen Zettel für den<br />

Zeitungsausträger hingelegt.“ Inhalt: „Bitte legen Sie<br />

mir die Zeitung vor die Haustür, weil ich sehr krank


in“, sagt er weiter. „Sie muss da schon seit Stunden<br />

gelegen haben“, ist er sicher.<br />

Sofort habe er seine Jacke ausgezogen und die<br />

Frau damit zugedeckt und versucht, sie warm zu<br />

halten, den Notarzt alarmiert. „Ich bin dann bei ihr<br />

geblieben, bis der Notarzt kam“, berichtet er.<br />

Wenige Stunde später starb die Frau im<br />

Krankenhaus, laut Polizeiangaben aufgrund von<br />

„medizinischen Ursachen“ aufgrund ihrer Krankheit.<br />

„Ich habe alles getan, was ich konnte“, sagt der 29-<br />

Jährige, der sie noch retten wollte.<br />

Die Polizei Zusmarshausen geht ebenfalls davon<br />

aus, dass die Frau bereits mehrere Stunden in der<br />

Kälte verbracht hatte. „Wie lange genau, können wir<br />

nicht sagen. Wann genau sie die Idee mit dem Zettel<br />

hatte, können wir nicht feststellen“, sagt<br />

Polizeisprecher Alfred Götz von der Inspektion<br />

Zusmarshausen. „Für so eine Aktion hätte es sie<br />

auch mitten in der Nacht raustreiben können.“ Die<br />

gesundheitlichen Probleme bestätigte der Beamte.<br />

Anfangs habe noch Hoffnung bestanden und ihr<br />

Zustand wurde als „eher kritisch“ bezeichnet. Im<br />

Klinikum konnte man jedoch nicht mehr viel für die<br />

Dame tun.<br />

Der Mann, der die 81-Jährige gefunden hatte, hält


sogar für möglich, dass sie noch länger als ein paar<br />

Stunden in der Kälte war. „Vielleicht lag sie da schon<br />

seit gestern. Dann frage ich mich allerdings, warum<br />

sie niemand gesehen hat.“<br />

Donnerstag, 28. Januar 2016 Augsburger Allgemeine<br />

109<br />

Flugzeug muss über dem Atlantik<br />

umkehren<br />

Ein Crewmitglied bricht<br />

ohnmächtig zusammen,<br />

Passagieren wird schwarz<br />

vor Augen: Was passierte<br />

auf dem American-Airlines-<br />

Flug von London nach L. A.?<br />

Ein Flugzeug der American Airlines musste auf dem<br />

Weg von London nach Los Angeles auf halber<br />

Strecke umdrehen und schließlich am<br />

Ausgangspunkt Heathrow landen. Zuvor war ein<br />

Flugbegleiter ohnmächtig und sieben weiteren<br />

Personen an Bord schwindelig geworden. Darüber<br />

berichtet die britische Zeitung Daily Mail in ihrer<br />

Online-Ausgabe. Es ist demnach immer noch unklar,<br />

was das Unwohlsein der Fluggäste und<br />

Crewmitglieder verursacht hat.


Es habe einen Moment der Panik an Bord der<br />

Maschine gegeben, erzählte ein Zeuge der Daily<br />

Mail. Kurz vor Island habe die Crew der Boeing 777-<br />

300 (Flug AA109) sich nach einem Arzt erkundigt,<br />

ehe der Pilot per Durchsage einen "medizinischen<br />

Notfall" verkündete und aus Sicherheitsgründen<br />

umdrehte. Zurück in Heathrow durfte zunächst<br />

keiner der Passagiere das Flugzeug verlassen, ehe<br />

die Kabinenluft auf gefährliche Substanzen<br />

untersucht war. Auch das Gepäck wurde überprüft.<br />

Die Airline hat sich zu dem Vorfall nur knapp<br />

geäußert. Es gehe inzwischen allen Passagieren<br />

wieder gut, über die Ursachen wolle man zu diesem<br />

Zeitpunkt nicht spekulieren. Die Maßnahme des<br />

Piloten sei vertretbar: "Wenn Passagiere krank<br />

werden, vor allem, wenn es fünf oder sechs sind,<br />

wird der Captain höchstwahrscheinlich jedesmal die<br />

Maschine wenden und den nächsten Landeplatz<br />

anvisieren", heißt es in der Mitteilung.<br />

Heathrow war zwar nicht der nächste Landeplatz,<br />

doch am Ende ging die Sache glimpflich aus. Nur ein<br />

paar Passagiere waren dem Zeitungsbericht zufolge<br />

verärgert weil sie sich schlecht informiert fühlten, als<br />

den Insassen des Flugzeugs reihenweise wurde und<br />

die Maschine dreht.


Allein: Pilot und Crew wussten wohl selbst nicht, was<br />

an Bord vor sich ging.<br />

2016-01-28 13:21:43 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany<br />

110<br />

Schwurgericht - Von Vorwurf des<br />

Mordes freigesprochen<br />

Ein damals 23-Jähriger hat in<br />

Unterföhring vor knapp einem Jahr seine sieben<br />

Jahre jüngere Freundin erstochen. Er wird jetzt<br />

dauerhaft in der Psychiatrie untergebracht.<br />

Er hat seine Freundin erstochen, kann für die Tat<br />

aber strafrechtlich nicht verantwortlich gemacht<br />

werden. Das Münchner Schwurgericht hat am<br />

Mittwoch einen 24-Jährigen vom Vorwurf des<br />

Mordes freigesprochen und stattdessen seine<br />

dauerhafte Unterbringung in einer psychiatrische<br />

Einrichtung verfügt, weil er laut einem<br />

Sachverständigengutachten an einer polymorphen<br />

psychotischen Störung leidet. Adrian S. war am 6.<br />

März 2015 in einer Wohnung in Unterföhring auf die<br />

16-Jährige mit einem Messer losgegangen. Sie erlitt<br />

tödliche Verletzungen am Hals. Vor Gericht gestand<br />

S. die Tat: "Für mich war es so, als wäre der Teufel<br />

hinter mir gestanden und hätte meine Hand geführt.


Die Tat hatte die Menschen in der Gemeinde vor<br />

knapp einem Jahr erschüttert. Vor allem das<br />

Personal des örtlichen Bauhof war betroffen, wo der<br />

Vater des Opfers und der Täter arbeiteten.<br />

Ein an sich harmloser Streit zwischen dem Opfer<br />

und ihrem damals 23-jährigen Freund war eskaliert,<br />

woraufhin der Mann das Mädchen mit einem<br />

Küchenmesser erstach. "Viele wissen gar nicht, wie<br />

sie mit dieser Situation umgehen sollen", sagte<br />

damals der Unterföhringer Bürgermeister Andreas<br />

Kemmelmeyer. Das gilt in Unterföhring bis heute.<br />

Die junge Frau erlag am Tag nach der Attacke mit<br />

einem Küchenmesser in einem Münchner<br />

Krankenhaus ihren schweren Stichverletzungen. Wie<br />

die Polizei damals mitteilte, waren sie und ihr Freund<br />

in der Wohnung ihres Vaters, bei dem die 16-<br />

Jährige lebte, darüber in Streit geraten, ob das Licht<br />

im Schlafzimmer gelöscht werden sollte oder nicht.<br />

Das Mädchen flüchtete daraufhin aus der Wohnung<br />

und traf einen Nachbarn, der gerade nach<br />

Hause kam.<br />

Der 20-Jährige begleitete die Jugendliche und ihren<br />

Freund zurück in die Wohnung. Dort versuchte der<br />

Nachbar noch, die beiden zu beruhigen. Er rechnete<br />

mit einer Versöhnung. Als er für einen Moment auf


sein Handy blickte, stach der damals 23-Jährige<br />

seine Freundin mit dem Küchenmesser nieder. Der<br />

junge Mann war wegen Körperverletzung<br />

polizeibekannt und bereits einmal in ambulanter<br />

psychiatrischer Behandlung gewesen. Nach seiner<br />

Festnahme soll er gesagt haben: "Jetzt hat das<br />

Böse in mir gesiegt. "<br />

Nach dem tödlichen Beziehungsdrama wurde der<br />

23-Jährige in der geschlossenen Psychiatrie in Haar<br />

eingewiesen. Nach der Entscheidung des Gerichts<br />

wird er dauerhaft in der Psychiatrie untergebracht.<br />

2016-01-28 13:22:04 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany<br />

111<br />

Kirchenasyl - Nigerianer lebt im<br />

Ottenhofener Pfarrhaus<br />

Er hätte nach Italien ausreisen sollen,<br />

doch dort leben Asylbewerber auf der Straße. Der<br />

Helferkreis will ein Zeichen setzen.<br />

Der Mann aus Nigeria hätte am Dienstagmorgen<br />

seinen Abschiebetermin gehabt. Aufgrund der<br />

Dublin-II-Verordnung hätte er nach Italien reisen<br />

sollen, wo er zum ersten Mal europäischen Boden<br />

betreten hatte. Doch seit Montagabend lebt der


junge Nigerianer im katholischen Pfarrhaus der<br />

Kirche St. Katharina in Ottenhofen, das bisher leer<br />

stand. Er hat Antrag auf Kirchenasyl gestellt. So<br />

kann der Asylbewerber sich einer Abschiebung<br />

vorerst entziehen.<br />

Die Kirche kann Flüchtlinge ohne legalen<br />

Aufenthaltsstatus in ihren Räumlichkeiten<br />

aufnehmen. Das Kirchenasyl wird von den<br />

staatlichen Behörden nicht gerne gesehen, aber in<br />

aller Regel respektiert. In einer Stellungnahme aus<br />

dem Jahr 2014 hat der bayerische Innenminister<br />

Joachim Hermann erklärt, dass gegen den Willen<br />

des jeweiligen Pfarrers die Polizei die<br />

Schutzsuchenden nicht gewaltsam abführe. Über<br />

das Kirchenasyl des Mannes in Ottenhofen hat<br />

Pfarrer Michael Bayer vom Pfarrverband Moosinning<br />

entschieden. Er ist auch für St. Katharina zuständig.<br />

Pfarrer Bayer war von der Süddeutschen Zeitung<br />

am Mittwoch nicht zu erreichen. Auch Landrat Martin<br />

Bayerstorfer (CSU), der gegen den Asylbewerber<br />

Strafanzeige gestellt haben soll, war für eine<br />

Stellungnahme für die SZ nicht zu sprechen<br />

Der Landrat sei jedoch vom Pfarrer informiert<br />

worden, dass der junge Mann sich im Pfarrhaus<br />

aufhalte, sagt Nicole Schley (SPD). Ottenhofens<br />

Bürgermeisterin ist grundsätzlich einverstanden,


dass dem Mann in St. Katharina Asyl gewährt wird.<br />

"Hätte man mich vorher gefragt, ich hätte es<br />

befürwortet", sagt sie. Der Mann aus Nigeria, so<br />

erzählt es Schley, sei selbst zwar Protestant, sei<br />

bisher aber regelmäßig in die Kirche gekommen und<br />

habe sich engagiert, zum Beispiel beim<br />

Christbaumschmücken im Dezember.<br />

Bei seinem Antrag auf Kirchenasyl sei der Mann von<br />

zwei Mitgliedern des Helferkreises unterstützt<br />

worden. Die Bürger hebelten damit zwar die Regeln<br />

des Staates aus, sagt Schley. Doch: "Das ist ihr<br />

gutes Recht. Sie wollen ein Zeichen setzen gegen<br />

das Dubliner Abkommen. " In Italien, wohin der<br />

junge Nigerianer abgeschoben werden sollte, lebten<br />

Asylbewerber meistens auf der Straße.<br />

Sorge bereitet der Bürgermeisterin jedoch die<br />

mögliche Ungleichbehandlung der Asylbewerber:<br />

Zwölf Flüchtlinge aus Nigeria sind zur Zeit in<br />

Ottenhofen untergebracht. Der Termin für eine<br />

weitere Abschiebung im März steht schon fest.<br />

Dabei handle es sich um den beliebtesten Flüchtling<br />

in der Unterkunft. "Ich denke, dass der Helferkreis<br />

auch für die anderen Asylbewerber Vorkehrungen<br />

treffen will", sagt Nicole Schley.<br />

Doch die Kirche kann dem Asylbewerber nur die


Unterkunft stellen. Die Bürgermeisterin versucht<br />

deswegen nun, dem Mann eine warme Mahlzeit am<br />

Tag zu organisieren: "In meiner Gemeinde werden<br />

wir niemanden verhungern lassen", sagt sie. Vorerst<br />

bringt ein Helfer die Reste vom Mittagessen der<br />

Mittagsbetreuung der Grundschule ins Pfarrhaus,<br />

die andernfalls ohnehin entsorgt werden müssten.<br />

Das Kirchenasyl für den Mann aus Nigeria sei für ein<br />

halbes Jahr geplant, sagt Bürgermeisterin Schley.<br />

Nach dieser Zeit solle erneut geprüft werden, ob der<br />

Mann in Deutschland Asyl erhalten kann.<br />

2016-01-28 13:22:07 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany<br />

112<br />

Saskia Atzerodt schaut den<br />

"Bachelor" mit ihrem "Fanclub"<br />

Saskia Atzerodt und Marisa<br />

Schubert, das sind die<br />

beiden Kandidatinnen aus<br />

der Region für den Bachelor<br />

2016 auf RTL. Die gute<br />

Nachricht vorweg: Beide Kandidatinnen konnten am<br />

Mittwoch in der Sendung eine rote Rose abstauben<br />

und sind damit auch in der nächsten Runde im<br />

Kampf um Jungeselle Leonard Freier dabei.


Die 23-jährige Saskia Atzerodt wurde in Augsburg<br />

geboren und wohnt seit rund zwei Jahren in<br />

Kühbach im Kreis Aichach-Friedberg. Sie<br />

präsentierte sich beim Auftakt vom Bachelor 2016<br />

alles andere als schüchtern: Sie ging in die<br />

Offensive und sprach mit Bachelor Leonard Freier.<br />

Dem gefiel das Selbstbewusstsein der Kühbacherin:<br />

"Das beeindruckt mich. Das finde ich sexy".<br />

Saskia selbst verfolgte die Show von zu Hause aus:<br />

Eine ganze Fangemeinde aus Familie, Freunden<br />

und Nachbarn versammelte sich bei ihr zu Hause<br />

auf dem Sofa. In einem Video auf Facebook sagte<br />

sie kurz vor der Sendung zu ihren Fans: "Ich bin<br />

wahnsinnig aufgeregt! " Auch eine Stimmungsprobe<br />

gibt der Fanclub gerne.<br />

Zur Feier des Tages hat Saskia sogar eine Torte<br />

machen lassen - ganz im Bachelor-Design.<br />

Schließlich gab es nach der Sendung ja etwas zu<br />

feiern: Saskia hatte die erste Rose vom Bachelor<br />

Leonard Freier bekommen.<br />

Meine erste Rose#rosen #happy #follomefollowyou<br />

#lovely #smiling #lucky #happy #amazing #kuss<br />

#kiss<br />

Auch die zweite Kandidatin aus der Region, Marisa


Schubert, erkämpfte sich ein Gespräch mit dem<br />

Bachelor und hinterließ offenbar einen guten<br />

Eindruck: Am Schluss gab's eine Rose für die 23-<br />

Jährige, die in Augsburg lebt. Mit der Teilnahme am<br />

Bachelor ist für die Friseurmeisterin ein<br />

"Mädchentraum in Erfüllung gegangen". Aber ihre<br />

Eltern und Geschwister hätten sich wohl erst an den<br />

Gedanken gewöhnen müssen, dass ihre Tochter auf<br />

RTL nach ihrem Traummann sucht.<br />

Der Start in die sechste Staffel von "Der Bachelor"<br />

hat RTL rosige Quoten beschert: Rund 4,3 Millionen<br />

Zuschauer (13,2 Prozent Marktanteil) wollten am<br />

Mittwochabend um 20.15 Uhr den Junggesellen<br />

Leonard Freier aus Berlin kennenlernen. 22 Frauen<br />

warben um die Gunst des Schönlings. Zur Premiere<br />

im Vorjahr hatten nur 3,76 Millionen Menschen<br />

eingeschaltet.<br />

Heute geht's los: Alle Infos zu Bachelor,<br />

Kandidatinnen und Co.<br />

Wie Marisa Schubert und Saskia Atzerodt den<br />

Bachelor umgarnen<br />

Donnerstag, 28. Januar 2016 Augsburger Allgemeine


113<br />

Schule: Ist Nachhilfe inzwischen ein<br />

Muss?<br />

Laut einer Studie der<br />

Bertelsmann-Stiftung<br />

nehmen bundesweit 1,2<br />

Millionen Schüler im Alter<br />

von 6 bis 16<br />

außerschulische<br />

Lernangebote in Anspruch.<br />

87 Euro geben Eltern im Schnitt monatlich dafür aus.<br />

Sie wollen mit guten Noten die Chancen ihrer Kinder<br />

auf Ausbildungsplatz und freie Studienfachwahl<br />

verbessern.<br />

Wie Sie sich zur Diskussion anmelden können und<br />

welche Regeln gelten, erfahren Sie hier .<br />

Haben Sie Themenanregungen oder Feedback?<br />

Mailen Sie an debatte@sz.de oder twittern Sie an<br />

@SZ. Alle Kontaktmöglichkeiten finden Sie hier.<br />

2016-01-28 13:22:14 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany<br />

114<br />

Franck Ribéry darf als "Abschaum"<br />

bezeichnet werden


Franck Ribéry hat es derzeit auch wirklich nicht<br />

leicht. Der ehemalige<br />

französische Nationalspieler<br />

kehrte erst kurz vor der<br />

Winterpause in den Kader<br />

des FC Bayern nach einer langen Verletzungspause<br />

zurück, um sich gleich wieder eine Blessur<br />

zuzutziehen. Derzeit bereitet er sich mal wieder auf<br />

ein Comeback vor.<br />

Das gefiel Ribéry selbstverständlich nicht und führte<br />

dazu, dass er juristisch dagegen vorging. Allerdings<br />

entschied nun ein Pariser Gericht gegen den<br />

Bayern-Star. Ribéry darf auch weiterhin in dem<br />

Werk als "Abschaum" und "Gangster" bezeichnet<br />

werden.<br />

Wie metronews.fr berichtet, habe sich das Gericht<br />

bei seiner Urteilsfindung unter anderem auf die<br />

ehemalige Sportministerin Roselyne Bachelot<br />

bezogen, die Spieler der Nationalmannschaft 2010<br />

während der WM als "Gangster" bezeichnete.<br />

Außerdem sei die Beurteilung objektiv.<br />

Donnerstag, 28. Januar 2016 Augsburger Allgemeine


115<br />

Kurt Russell und Goldie Hawn - der<br />

Winter-Look des Hollywood-Paares<br />

Es gibt natürlich lauter gute Gründe,<br />

einen Schauspieler wie Kurt Russell als<br />

Kopfgeldjäger John »The Hangman« Ruth im neuen<br />

Tarantino-Filmzu besetzen. Alter Haudegen,<br />

verwittertes Gesicht, irre Augen, tiefe Stimme, Hang<br />

zur durchgestuften Trapper-Frisur. Wer ihn aber<br />

einmal durch seine zweite Heimat Aspen (in<br />

gewissen Kreisen auch bekannt als »das<br />

amerikanische Sankt Moritz«) hat spazieren sehen,<br />

erkennt sofort, was Tarantino wirklich überzeugt<br />

haben muss: Keiner kann so gut Schnee-Western-<br />

Look tragen wie er. Was nicht unwichtig ist, wenn<br />

man einen Schnee-Western drehen will. In diesem<br />

Genre geht es nämlich nicht um Jeanshemdchen<br />

und Cowboyhut und Redwing-Boots und mal eine<br />

Jacke mit Lammfellkragen - also das-Kostüm.<br />

Sondern um das wirklich schwere Geschoss aus der<br />

modischen Asservatenkammer: schwere Mäntel,<br />

Tierfell, Plüsch, XXL-Volumen, Bodenlänge. Der<br />

Mantel, den Russell im Film trägt, sieht aus wie das<br />

Bärenfell aus. Laut der Kostümbildnerin handelt es<br />

sich jedoch um ein Büffelfell, das trotzdem 10 Pfund<br />

wiegt. Am Ende der Dreharbeiten soll Russell das


Ding liebevoll »Big Boy« genannt haben. Privat trägt<br />

der Schauspieler passend zum vergleichsweise<br />

milden Winter die Light-Version. Eine feste Jacke mit<br />

Navajo-Muster und flauschigem Kragen. Dazu Hut,<br />

Lammfellhandschuhe, Jeans und Boots, was sehr<br />

viel lässiger ist als dieser Lodenmantel, den Arnold<br />

Schwarzenegger kürzlich bei der Streif anhatte – der<br />

Mann ist halt nur Aushilfscowboy und sprachlich wie<br />

modisch immer noch tief in der Steiermark<br />

verwurzelt. Und natürlich ist es auch viel lässiger als<br />

das, was die Frau an seiner Seite, Lebensgefährtin<br />

Goldie Hawn, da trägt. Dicke Wintergarderobe kann<br />

die männliche Statur eben grundsätzlich besser<br />

ertragen. Frauen wirken in voluminösen Mänteln<br />

und Jacken entweder verloren oder überladen. Die<br />

»Alles möglichst nah an den Körper pressen«-<br />

Variante, zu der viele Frauen deshalb mit schmal<br />

geschnittenen Daunenjacken tendieren, ist ein<br />

logischer Schritt - viel besser macht es das nicht.<br />

Auch das winterfeste Schuhwerk zwischen Moonund<br />

Uggboots ist ein ewiges Martyrium für alle<br />

Beteiligten. Dafür tun sich Frauen immerhin mit der<br />

Sommergarderobe meistens leichter als die Männer.<br />

Das Gute ist: Einen Mann wie Kurt Russell<br />

interessiert all das nicht im Geringsten. Er ist auch<br />

mit Goldie Hawn durch die Kälte spaziert, als sie<br />

deutlich schlimmeren Outfits trug, und hat sie


trotzdem immer liebevoll unterhaken lassen. Zurück<br />

auf der Ranch legt Kurt dann ein paar Holzscheite<br />

im Kamin nach, damit Goldie schnell aus ihrer<br />

Daunenjacke schlüpfen kann, und dann kuscheln sie<br />

sich auf einem Replikat von »Big Boy« gemütlich vor<br />

dem Feuer zusammen. So wie immer in den 33<br />

Jahren, die zwei nun schon skandal- und<br />

trauscheinfrei zusammen verbringen. Wem da nicht<br />

warm ums Herz wird, der ist zumindest bestens<br />

geeignet, sich Tarantinosanzuschauen. Von<br />

Winterromantik auch hier keine Spur. Echten<br />

Cowboys und solchen, die es gern wärenWo haben<br />

Sie denn diese Rückenmuskulatur her? Gibt's die<br />

Jacke auch als Teppich?<br />

2016-01-28 13:22:28 Von Silke Wichert<br />

116<br />

1860 München - Co-Trainer Benjamin<br />

bittet um Vertragsauflösung<br />

Open im Doppel.<br />

Collin will aus privaten<br />

Gründen aufhören. Peyton<br />

Manning wird vorgeworfen,<br />

sich Wachstumshormone<br />

beschafft zu haben. Görges<br />

verliert bei den Australian


Fußball , 1860 München: Der abstiegsgefährdete<br />

Fußball-Zweitligist 1860 München muss einen<br />

neuen Assistenten für Trainer Benno Möhlmann<br />

suchen. Collin Benjamin, seit Februar 2015 Co-<br />

Trainer bei den Löwen, hat aus privaten Gründen<br />

und mit sofortiger Wirkung um vorzeitige<br />

Vertragsauflösung gebeten. "Wir bedauern Collins<br />

Wunsch natürlich sehr, wollen ihn gleichzeitig aber<br />

auch respektieren", sagte 1860-Sportchef Oliver<br />

Kreuzer. Benjamin (37) war im Sommer 2011 vom<br />

Hamburger SV zu den Löwen gewechselt und hatte<br />

nach der Saison 2011/2012 seine aktive Karriere<br />

beendet. Im Anschluss daran arbeitete er als Coach<br />

zunächst im Nachwuchsbereich der Münchner.<br />

Football, NFL: Die US-Football-Profiliga NFL hat im<br />

Zuge der Aufarbeitung der Doping-Dokumentation<br />

"Die dunkle Seite" eine Untersuchung gegen Star-<br />

Quarterback Peyton Manning eingeleitet. In dem<br />

Beitrag des arabischen Fernsehsenders Al Jazeera<br />

war Manning vorgeworfen worden, er habe sich<br />

2011 über eine Anti-Aging-Klinik<br />

Wachstumshormone beschafft. Der 39-jährige<br />

Manning, 2007 mit den Indianapolis Colts Super-<br />

Bowl-Gewinner, bezeichnete dies als "kompletten<br />

Müll". Mit einem Ergebnis der Untersuchung sei<br />

nicht vor dem 50. Super Bowl am 7. Februar zu


echnen, teilte die NFL mit. Im kalifornischen Santa<br />

Clara treffen Mannings Denver Broncos auf die<br />

Carolina Panthers. Im Halbfinale hatte Denver<br />

Titelverteidiger New England Patriots mit dem<br />

deutschen Offensive Tackle Sebastian<br />

Vollmer ausgeschaltet.<br />

Tennis, Australian Open: Julia Görges hat bei den<br />

Australian Open den Einzug ins Doppelfinale klar<br />

verpasst. Zusammen mit der Tschechin Karolina<br />

Pliskova verlor die 27 Jahre alte Tennisspielerin aus<br />

Bad Oldesloe am Mittwoch in Melbourne gegen<br />

Martina Hingis und Sania Mirza mit 1:6, 0:6. Das an<br />

Nummer eins gesetzte Doppel aus der Schweiz und<br />

Indien trifft im Endspiel auf das tschechische Duo<br />

Andrea Hlavackova/Lucie Hradecka. Zum Duell<br />

zwischen Hingis und Görges könnte es auch in der<br />

ersten Runde des Fed Cups am ersten Februar-<br />

Wochenende in Leipzig kommen. Beide sind für die<br />

Partie nominiert.<br />

Basketball, NBA: Dirk Nowitzki hat seine Dallas<br />

Mavericks zu einem knappen Sieg bei den Los<br />

Angeles Lakers geführt. Der 37-Jährige erzielte 2,1<br />

Sekunden vor Schluss den entscheidenden Korb<br />

zum 92:90 für die Gäste. Der Würzburger kam auf<br />

13 Zähler, davon holte er acht im letzten Viertel. Das<br />

mit Spannung erwartete letzte NBA-Duell der beiden


Größen Nowitzki und Kobe Bryant fiel unterdessen<br />

aus: Bryant, der Ende November seinen Rücktritt<br />

zum Saisonende angekündigt hatte, musste<br />

aufgrund von Schulterproblemen passen und<br />

verfolgte die Partie von der Seitenlinie. Nach<br />

Nowitzkis Matchwinner gratulierte Bryant prompt mit<br />

einem Klaps auf den Hintern. Für Dallas war es der<br />

zehnte Sieg gegen die Lakers in Folge und der 26.<br />

Sieg im 47 Spiel. Damit liegt der NBA-Champion von<br />

2011 in der Western Conference auf dem sechsten<br />

Platz, die Lakers bleiben mit 9:38 Schlusslicht<br />

im Westen.<br />

Skisprung, Weltcup: Severin Freund kehrt nach<br />

einem leichten Bandscheibenvorfall beim Skisprung-<br />

Weltcup in Sapporo auf die Schanze zurück. Der<br />

Weltmeister führt das sechsköpfige Aufgebot für die<br />

beiden Einzelwettbewerbe an diesem Samstag und<br />

Sonntag an. "Schön, dass ich nach meiner<br />

Wettkampfpause in Zakopane in Japan wieder in<br />

das Geschehen eingreifen kann. Ich habe mich mit<br />

einer Kombination aus intensiver Physiotherapie und<br />

leichtem Athletiktraining vorbereitet und versuche<br />

nun, die Wettkämpfe zu nutzen, um mein<br />

Sprunggefühl wieder zu verfeinern", sagte Freund.<br />

Erstmals seit längerer Zeit nominierte Bundestrainer<br />

Werner Schuster das derzeit stärkste Aufgebot für


den Trip in den Fernen Osten. "Wir wollen die<br />

Belastungsresistenz unserer Aktiven erhöhen, indem<br />

wir den strengen Weltcuprhythmus weiter<br />

beibehalten. Das bedeutet für die Athleten eine hohe<br />

Intensität und bietet die Möglichkeit zur<br />

Weiterentwicklung", begründete Schuster seine<br />

Entscheidung. Nach dem durchschnittlichen Auftritt<br />

in Zakopane, wo es im Team und Einzel keinen<br />

Podestplatz gab, erhofft sich der Coach vor allem<br />

von Freund einen Aufwärtstrend. "Er präsentiert sich<br />

nach seiner Verletzungspause in einem guten<br />

Zustand, auch wenn er sein Optimum noch nicht<br />

wieder erreicht hat", sagte Schuster. In Sapporo<br />

hatte Freund vor fünf Jahren seinen ersten<br />

Weltcupsieg gefeiert.<br />

Leichtathletik, Doping: Deutsche Leichtathleten<br />

wollen das inzwischen in Kraft getretene Anti-<br />

Doping-Gesetz laut einem Bericht der<br />

Mitteldeutschen Zeitung in seiner jetzigen Form<br />

nicht hinnehmen. "Wir werden vor das<br />

Bundesverfassungsgericht ziehen", sagte<br />

Diskuswerferin Nadine Müller dem in Halle<br />

erscheinenden Blatt. Auch die frühere Hammerwurf-<br />

Weltmeisterin Betty Heidler und Diskus-<br />

Olympiasieger Robert Harting haben bereits<br />

Bedenken gegen das Gesetz geäußert. Sie fürchten


durch die darin enthaltene uneingeschränkte<br />

Besitzstrafbarkeit, sich trotz Fehlens jeder<br />

Dopingabsicht strafbar zu machen. Ein unschuldiger<br />

Athlet stehe durch die Beweislastumkehr im<br />

Verfahren vor einem Sportgericht praktisch vor der<br />

unlösbaren Aufgabe, seine Unschuld zu beweisen.<br />

Auch mache das Gesetz deutsche Sportler<br />

anfälliger, Opfer von rachsüchtigen Konkurrenten zu<br />

werden. Durch das Gesetz müssen Spitzenathleten,<br />

die zu Doping-Mitteln greifen, nicht nur<br />

Wettkampfsperren, sondern ebenso<br />

Gefängnisstrafen fürchten. Die Sanktionen schließen<br />

eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren ein.<br />

Hintermänner müssen in besonders schweren<br />

Fällen sogar mit bis zu zehn Jahren Haft rechnen.<br />

Fußball, Engand: Jürgen Klopp hat sich in sein<br />

erstes Endspiel mit dem FC Liverpool gezittert. Das<br />

Team des ehemaligen Fußball-Bundesliga-Trainers<br />

setzte sich am Dienstagabend an der Anfield Road<br />

im Elfmeterschießen mit 6:5 gegen den Premier-<br />

League-Rivalen Stoke City durch. Nach der<br />

regulären Spielzeit und der Verlängerung hatte<br />

Stoke 1:0 (1:0) geführt und damit den 1:0-Sieg von<br />

Liverpool aus dem Halbfinal-Hinspiel des Liga-<br />

Pokals egalisiert. Den entscheidenden Elfmeter<br />

verwandelte Joe Allen. Ex-Bundesliga-Profi Marko


Arnautovic hatte unmittelbar vor der Halbzeit-Pause<br />

für die Führung der Gäste gesorgt (45.+1). Im<br />

Elfmeterschießen vergaben aufseiten von Stoke<br />

Peter Crouch und Marco Muniesa. Bei Liverpool traf<br />

der deutsche Nationalspieler Emre Can nur den<br />

Pfosten. Den Gegner ermitteln an diesem Mittwoch<br />

Manchester City und der FC Everton. Everton hatte<br />

das Hinspiel mit 2:1 vor heimischer<br />

Kulisse gewonnen.<br />

2016-01-28 13:22:37 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany<br />

117<br />

Ihr Forum: Familiennachzug auch für<br />

Syrer aussetzen?<br />

Viele Flüchtlinge wollen ihre<br />

Angehörigen nach Deutschland holen, die sich noch<br />

in Bürgerkriegsgebieten oder Flüchtlingslagern<br />

befinden. Teile der Regierung möchten den<br />

Familiennachzug einschränken, um die<br />

Flüchtlingszahlen zu reduzieren.<br />

Wie Sie sich zur Diskussion anmelden können und<br />

welche Regeln gelten, erfahren Sie hier .<br />

Haben Sie Themenanregungen oder Feedback?<br />

Mailen Sie an debatte@sz.de oder twittern Sie an


@SZ. Alle Kontaktmöglichkeiten finden Sie hier.<br />

2016-01-28 13:22:46 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany<br />

118<br />

"Ich weiß nicht, was hier los ist":<br />

Bekiffte Dealer wählen Polizei-Notruf<br />

Zwei junge Männer werden<br />

wegen Drogenschmuggels<br />

von der Polizei verfolgt.<br />

Zumindest glauben sie das.<br />

Die zwei offensichtlich<br />

zugedröhnten Kiffer alarmieren nun ausgerechnet<br />

selbst die Polizei und bitten um Hilfe. Der amüsante<br />

Notruf landet im Netz.<br />

Dass das Kiffen nicht gesund ist, ist kein Geheimnis.<br />

Dass es zu einer Psychose oder gar zu<br />

Schizophrenie führen kann, zeigt diese Geschichte<br />

aus dem US-Bundesstaat Idaho. Zwei junge Männer<br />

melden sich bei der Polizei. Sie müssten ihre "Ware"<br />

abliefern und würden jetzt von der Polizei verfolgt,<br />

erklären sie am Telefon.<br />

Wie der britische "Guardian" berichtet, wird dem<br />

Beamten der Notrufzentrale im Laufe des<br />

Gesprächs schnell klar, dass die Anrufer selbst völlig


ekifft waren. Mit "Ware" meinen die beiden offenbar<br />

total bekifften Anrufer Marihuana. Davon hatten die<br />

beiden reichlich selbst intus, denn sie bildeten sich<br />

die Verfolgung durch die Polizei nur ein. Also fragt<br />

der Beamte die jungen Männer nach ihrem Standort,<br />

um ihnen helfen zu können.<br />

Als die Polizei eintrifft, stehen der 22 Jahre alte<br />

Leland Ayala-Doliente und sein 23 Jahre alter<br />

Freund Holland Sward vor ihrem Auto, mit den<br />

Händen hinter dem Kopf. Die "Ware", neun Kilo<br />

Cannabis, liegt zu Beschlagnahmung in einer<br />

Hundebox bereit. Die Polizei von Rexburg teilt den<br />

dreiminütigen "Notruf" der beiden Dealer jetzt mit<br />

der ganzen Welt.<br />

Der Mitschnitt im Wortlaut:<br />

Ayala-Doliente: Hallo, äh, wir sind die zwei<br />

Dummköpfe, die erwischt wurden, als sie<br />

versuchten, unsere Ware über die Grenze nach<br />

Idaho zu bringen und jetzt fahren alle Bullen um uns<br />

herum wie Loser und wir wären froh, wenn sie damit<br />

aufhörten. Könnten Sie helfen, das zu beenden?<br />

Dann könnten wir weiterfahren.<br />

Polizist: Bei was wurden Sie denn erwischt?<br />

Ayala-Doliente: Okay. Wir wurden hier etwas


eingeschüchtert, als wir Ware über Ihre Idaho-<br />

Grenze bringen wollten.<br />

Polizist: Okay.<br />

Ayala-Doliente: Und ein paar Cops in<br />

Zivilfahrzeugen fahren um uns herum und möchten<br />

uns aufhalten. Ich verstehe nicht, was los ist. Ich<br />

frage mich, ob Sie uns helfen könnten, das einfach<br />

zu beenden.<br />

Polizist: Okay.<br />

Ayala-Doliente: Yeah, wenn Sie einen von denen<br />

kontaktieren könnten. Ich weiß nicht. Es wird kalt<br />

hier. Ich möchte an die Wärme und die ganze Sache<br />

beenden.<br />

Polizist: Okay, wo sind Sie jetzt genau?<br />

Ayala-Doliente: University Boulevard, gerade bei der<br />

Tankstelle und dem Applebee. All Ihre Kollegen sind<br />

da, also wenn Sie uns helfen könnten, wäre das<br />

großartig.<br />

Polizist: Okay, alles klar. Sind Sie allein oder ist noch<br />

jemand bei Ihnen?<br />

Ayala-Doliente: Nur ich und mein Kumpel, den ich<br />

mitgebracht habe. Und dann haben wir einen Hund


dabei, den wir seinem Besitzer bringen sollten,<br />

aber...<br />

Polizist: Okay.<br />

Ayala-Doliente: Sie ist eine wirklich süße Hündin.<br />

Gar nicht böse. Sie ist ein Pitbull.<br />

Polizist: Oh... cool.<br />

Ayala-Doliente: Sie hat es wirklich kalt im Auto.<br />

Außerdem braucht sie etwas Futter.<br />

Polizist: Also, wie ist dein Name, Mann?<br />

Ayala-Doliente: Ich heiße Leland.<br />

Polizist: Leland, okay. Warte eine Sekunde. Bleib am<br />

Telefon.<br />

Ayala-Doliente: Alles klar. Danke. (Zu seinem<br />

Kollegen: Er ist ein netter Typ.)<br />

Polizist: Habt ihr Jungs Pistolen, andere Waffen oder<br />

sonst noch was dabei?<br />

Ayala-Doliente: Nein, nichts von dem. Nur ein paar<br />

Snacks und so Zeugs.<br />

Polizist: Alles klar. Ich wollte das nur sicherstellen.<br />

Die anderen sind einfach neugierig.


Ayala-Doliente. Yeah, yeah. Wir versuchten mehrere<br />

Male vom Auto wegzulaufen, aber es hat nicht<br />

funktioniert. Wir haben versucht, sie abzulenken,<br />

aber das hat auch nicht funktioniert. Ich weiß also<br />

nicht, was hier los ist.<br />

Polizist: Okay. Ich habe eine Einheit rübergeschickt.<br />

Sie ist unterwegs und wird euch bald treffen.<br />

Ayala-Doliente: Alles klar. Danke.<br />

Minuten später werden Leland Ayala-Doliente und<br />

sein Freund Holland Sward verhaftet.<br />

Quelle: n-tv.de<br />

38C91D064B7E276791191C393B93EB23 n-tv<br />

Nachrichtenfernsehen<br />

119<br />

Meisten Banken in Wien verlangen<br />

deutlich höhere Spesen<br />

Laut einer Analyse der<br />

Arbeiterkammer wurden<br />

neun von zwölf Instituten<br />

teurer. Vor allem Kunden in<br />

Zahlungsschwierigkeiten<br />

werden nochmals bestraft.


28.01.2016 | 11:16 |<br />

( DiePresse.com )<br />

Neun von zwölf untersuchten Banken im Wiener<br />

Raum haben laut einer AK-Analyse innerhalb eines<br />

Jahres ihre Spesen zum Teil sehr kräftig<br />

angehoben. Die Banken haben durchschnittlich rund<br />

neun Spesensätze verteuert und teils auch neue<br />

Gebühren eingeführt. "Die Teuerungen bei den<br />

Bankspesen sind teilweise exorbitant ausgefallen",<br />

so die Arbeiterkammer (AK).<br />

"Die Banken haben gerade jene Spesen stark<br />

angehoben, die bei Zahlungsproblemen wie<br />

Stundung, Zahlungserinnerung oder Mahnung<br />

anfallen können. Wer schon in<br />

Zahlungsschwierigkeiten ist, wird nochmals<br />

'bestraft'", kritisiert die AK. Sie fordert mehr Klarheit<br />

und Preiserhöhungen mit Augenmaß. Die<br />

Bankspesen dürften nicht stärker steigen als die<br />

Inflation.<br />

Die AK hat bei zwölf Wiener Banken 53 Spesensätze<br />

zwischen November 2014 und November 2015<br />

verglichen. Neun Banken haben zwischen drei<br />

(Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien) und 28 Spesen<br />

(Generali Bank) angehoben. Nur drei Banken haben


ihre Spesensätze unverändert gelassen.<br />

Die Volksbank Wien hat zwar drei Preise gesenkt,<br />

aber die Verbilligungen wurden durch neue, teils<br />

enorme Gebühren wieder mehr als wettgemacht, so<br />

die AK in ihrer Mitteilung am Donnerstag. Sechs<br />

Gebühren wurden demnach neu eingeführt, die bei<br />

den bisherigen Konten nicht oder zumindest nicht in<br />

dieser Form verrechnet wurden.<br />

Auffällige Verteuerungen gab es laut AK auch bei<br />

der Hypo NÖ, wo Kunden statt bisher schon hohen<br />

150 Euro nun 200 Euro für die Stundung bezahlen<br />

müssen - eine Verteuerung um rund 33 Prozent.<br />

Änderungen, die den Kreditvertrag betreffen, kosten<br />

statt 150 Euro jetzt 250 Euro - eine Verteuerung von<br />

fast 67 Prozent. Die easybank verdoppelte laut AK<br />

die Gebühr für eine Sicherheitenänderung auf 300<br />

Euro.<br />

Für die Schätzung einer Wohnimmobilie müssen<br />

Kreditnehmer nun 250 Euro berappen - eine<br />

Steigerung um rund 47 Prozent. Bei der Bawag<br />

verteuerten sich ebenfalls die Schätzgebühren im<br />

Zusammenhang mit Wohnfinanzierungen - und zwar<br />

konkret von 220 auf 290 Euro. Die Volksbank Wien<br />

erhöhte die Depotgebühren um ein Fünftel (von 0,25<br />

auf 0,30 Prozent). Wer in Zahlungsrückstand gerät,


muss nun bei der Generali Bank mit um bis zu 17,2<br />

Prozent höheren Mahnspesen rechnen.<br />

(APA)<br />

2016-01-28 11:16:00 diepresse.com<br />

120<br />

Babygesichter in 3D als<br />

Wandschmuck<br />

Babys als 3D-Modell.<br />

Ein britisches Unternehmen<br />

bietet werdenden Eltern nun<br />

ein<br />

besonderes<br />

Erinnerungsstück an: Das<br />

Gesicht ihres ungeborenen<br />

28.01.2016 | 11:16 |<br />

( DiePresse.com )<br />

Skurril oder süß? Das erste Ultraschallbild wollen<br />

werdende Eltern gerne mit der gesamten Welt teilen.<br />

Auch Facebook-Gründer Mark Zuckerberg hat das<br />

erste Bild seiner Tochter auf Facebook<br />

veröffentlicht. Dieser Termin beim Gynäkologen ist<br />

auch ein wichtiger Meilenstein. Es soll ein<br />

besonderes Bindungs-Erlebnis für die zukünftigen


Eltern sein. In Großbritannien hat ein junges<br />

Unternehmen diese Idee modifiziert und bietet 3D-<br />

Drucke der noch ungeborenenen Kindern. Ein<br />

Ersatz für die medizinische Untersuchung ist dieser<br />

Ultraschalltermin aber nicht. Darauf weist das<br />

Unternehmen auf seiner Webseite auch<br />

ausdrücklich hin.<br />

Bei Baby Boo Scan aus Tarleton, Lancashire wird<br />

auf Wunsch eine 3D-Anfertigung des Gesichts des<br />

ungeborenen Kindes angefertigt. Das<br />

Erinnerungsstück, das zwar aussieht wie eine<br />

Maske, jedoch eine solide Masse ist, können sich<br />

die Eltern in spe dann an die Wand hängen. Erstellt<br />

wird die Skulptur mithilfe von Ultraschall-Daten und<br />

einem 3D-Drucker, berichtet die Webseite<br />

mashable.com. Rund 85 Euro kostet das spezielle<br />

Ultraschallbild.<br />

Das Unternehmen BabyBoo Scan will eine<br />

Ergänzung zu bereits bestehenden<br />

Gesundheitseinrichtungen sein, die oft nur<br />

routinierte Standarduntersuchungen anböten. Der<br />

Service ist demnach persönlicher und soll die<br />

Bindung zwischen den Eltern und ihrem Baby<br />

festigen. Über medizinische Belange kann jedoch<br />

keine Auskunft gegeben werden. Zu Kritik an dem<br />

skurrilen 3D-Bild sagt die Baby Boo-Gründerin Katie


Kermode: "Manche Menschen finden es komisch,<br />

aber es ist nichts anderes als einen Fußabdruck in<br />

Gips anfertigen zulassen. "<br />

Für werdende Mütter ist die Ultraschalluntersuchung<br />

während der Schwangerschaft ein besonderes<br />

Erlebnis. Das erste Mal können sie ihr ungeborenes<br />

Baby sehen. Für Tatiana Guerra blieb dieser<br />

Wunsch unerfüllt. Mit 17 Jahren verlor die<br />

Brasilianerin ihr Augenlicht. Dank einem 3D-<br />

Ausdruck konnte sie nun jedoch das erste Mal das<br />

Gesicht ihres Kind "sehen".<br />

(Red.)<br />

2016-01-28 11:16:00 diepresse.com<br />

121<br />

Keine "Bürger Security" für den<br />

Lumpigen Donnerstag<br />

Zu seinen Beweggründen<br />

sagt Robert Marquardt:<br />

„Mein Anliegen war,<br />

Zivilcourage zu zeigen und<br />

Bürgern in Not zu helfen,<br />

wenn das notwendig sein sollte.“ Dabei seien aber<br />

nicht ausschließlich die Übergriffe von Flüchtlingen


in Köln der Anlass gewesen für die Aktion. „Ich bin<br />

gebürtiger Landsberger und kenne die extreme<br />

Situation am Lumpigen Donnerstag.“ In seinem<br />

Freundeskreis sei darüber gesprochen worden, ob<br />

nicht die Polizei , obwohl an diesem Tag mit starker<br />

Präsenz in Landsberg, Unterstützung gebrauchen<br />

könnte, die vor allem neuralgische Punkte wie den<br />

Bahnhof oder das Inselbad beträfe. „Wir wissen<br />

doch alle, dass sich sogar junge Leute schon früh<br />

am Tag betrinken.“ Bleibe zum Beispiel nun so eine<br />

Person irgendwo liegen, unfähig, selbst<br />

weiterzukommen, wäre es ihr Bestreben gewesen,<br />

dieser Person dann helfend beizustehen – gleich<br />

welcher Nationalität, versichert Robert Marquardt.<br />

25 Mitstreiter habe er bislang aus seinem<br />

Bekanntenkreis gewinnen können („Für die lege ich<br />

meine Hand ins Feuer“), die wie er allesamt über<br />

entsprechende Kenntnisse und Erfahrungen im<br />

Sicherheitsbereich verfügten. Geplant war, in<br />

Fünfergruppen vor allem solche Orte in Landsberg<br />

zu begehen, die von der Polizei vermutlich nicht<br />

kontinuierlich abgedeckt werden könnten. Er selbst<br />

habe sich im Vorfeld schlau gemacht und zudem vor<br />

rund zwei Wochen persönlich das Gespräch mit und<br />

bei der Polizei gesucht.<br />

Die bestätigt inzwischen den Kontakt, stellt aber klar,


dass sie einer Bürgerwehr, gleich welcher Gestalt,<br />

nicht zustimmen werde. Polizeisprecher<br />

Hauptkommissar Franz Kreuzer : „Das hat die<br />

Inspektionsleitung in dem Gespräch auch klar zum<br />

Ausdruck gebracht.“ Es werde keinerlei Security-<br />

Rechte für eine solche Aktion geben, was jedoch<br />

stets gelte, sei das Jedermannsrecht. Das besage,<br />

dass ein jeder Bürger einer anderen Person in<br />

Notlage zur Seite stehe. Franz Kreuzer umreißt dies<br />

wie folgt: „Ich schau aufmerksam hin, verständige<br />

die Polizei und gehe, wenn es notwendig wird,<br />

dazwischen.“<br />

Mehr wollte Robert Marquardt für sich und seine<br />

Mitstreiter auch nicht in Anspruch nehmen,<br />

versichert er. Dennoch sei er zu der Auffassung<br />

gekommen, die Gruppe aufzulösen. „Ich muss auch<br />

auf meinen guten Namen achten.“ Die Facebook-<br />

Seite ist ebenfalls aus dem Netz. Für sich zieht er<br />

das Fazit, aus der Geschichte und den Reaktionen<br />

gelernt zu haben – und: „Wenn wir die Öffentlichkeit<br />

für das Thema sensibilisieren konnten, hat es sich<br />

schon jetzt gelohnt.“<br />

Die Polizei wird wie in den vergangenen Jahren<br />

auch verstärkt Präsenz zeigen und in den<br />

Abendstunden des Lumpigen Donnerstags vom<br />

Einsatzzug Fürstenfeldbruck unterstützt. Gleichwohl


ist in diesem Jahr neu, dass tagsüber auch Beamte<br />

der Freischicht aktiviert werden.<br />

Donnerstag, 28. Januar 2016 Augsburger Allgemeine<br />

122<br />

EU-Kommission legt Anti-<br />

Steuerbetrugspaket vor<br />

Brüssel – Die EU-<br />

Kommission hat am<br />

Donnerstag<br />

ein<br />

Maßnahmenpaket zum<br />

Kampf gegen Steuerbetrug<br />

vorgelegt. Vor allem sollen<br />

Steuerschlupflöcher für Großunternehmen<br />

geschlossen werden. EU-Wirtschaftskommissar<br />

Pierre Mosovici erklärte, allein bei der<br />

Körperschaftssteuer (KöSt) komme es durch<br />

Umgehung und Vermeidung von Steuern jährlich zu<br />

Verlusten von 50 bis 70 Mrd. Euro.<br />

Das Paket umfasst mehrere Punkte. Es geht um<br />

gesetzlich bindende Maßnahmen, um die von<br />

Großunternehmen verwendeten Methoden der<br />

Steuervermeidung zu verhindern (Anti-<br />

Steuervermeidungs-Richtlinie). Darin heißt es, dass<br />

Multis, die ihre Gewinne im EU-Binnenmarkt


produzieren, dort auch ihren „fairen Anteil an<br />

Steuern zahlen“ müssen. Dann wird es eine<br />

Empfehlung an die EU-Staaten geben, wie der<br />

Missbrauch durch solche Steuerverträge verhindert<br />

werden kann.<br />

Außerdem wird vorgeschlagen, gemeinsame<br />

steuerbezogene Informationen über Großkonzerne<br />

in der EU auszutauschen. Die entsprechende<br />

Amtshilferichtlinie soll in diesem Sinn überarbeitet<br />

werden. Dabei seien auch eigene länderspezifische<br />

Berichte zwischen den jeweiligen Steuerbehörden<br />

vorgesehen.<br />

Ferner soll auch auf internationaler Ebene eine faire<br />

Steuerbehandlung gefördert werden, wobei auch die<br />

Erstellung einer Liste jener Drittstaaten geplant ist,<br />

die sich weigern, an dieser fairen Handhabung<br />

teilzunehmen.<br />

Im Laufe des Jahres will die EU-Kommission auch<br />

noch einen Vorschlag für eine gemeinsame EU-<br />

Unternehmenssteuergrundlage machen. Nicht<br />

beabsichtigt ist eine Harmonisierung der KöSt-<br />

Raten. Es liege an den Staaten, die Unternehmen<br />

effektiv und in Übereinstimmung mit den nationalen<br />

Regeln zu besteuern, heißt es in dem Papier. Die<br />

Höhe einer Steuer sei nicht der Hauptgrund für


Unternehmen, ihre Gewinne auszulagern. Vielmehr<br />

seien undurchsichtige Steuervorbescheide, spezielle<br />

Steuerregime und Schlupflöcher in nationalen<br />

Steuergesetzen der Grund für die sogenannte<br />

„aggressive Steuerplanung“. (APA)<br />

2016-01-28 13:23:27 Tiroler Tageszeitung Online<br />

123<br />

Google-Hupf mit Bits und Bytes in<br />

der Computeria<br />

Von Alexander Paschinger<br />

Imst – „Vielleicht einen<br />

Eierlikörkuchen?“ Wer<br />

glaubt, dass man sich in<br />

einer Computeria von Bits<br />

und Bytes ernährt, der irrt. Denn im Foyer des<br />

zweiten Stocks in der Imster HAK herrscht jeden<br />

Dienstagnachmittag ein buntes Durcheinander:<br />

Senioren sitzen mit Schülern am PC oder wischen<br />

gemeinsam über Smartphones und Tablets. Immer<br />

wieder huscht jemand zum Stand mit Kaffee und<br />

Kuchen, um sich gegen einen Obolus eine kleine<br />

Stärkung zu holen: Google-Hupf mit Gugelhupf ist<br />

zwischen 14 und 16 Uhr angesagt.


Seit drei Jahren ist die Computeria in der Imster<br />

Wirtschaftsschule in Betrieb und wird auch kräftig<br />

von der Öffentlichkeit, wie etwa durch das Projekt<br />

„Miteinand“, unterstützt. Das Interesse von älteren<br />

Menschen, die den richtigen Umgang mit neuer<br />

Technik lernen wollen, ist ungebrochen. „84<br />

Personen sind bei uns in der Adresskartei“, sagt<br />

Josef Mair, einer von vier ehrenamtlichen Senioren,<br />

die immer wieder an Dienstagnachmittagen vor Ort<br />

sind.<br />

„Auch wir Schüler profitieren davon“, erklärt Kevin<br />

Glatz, einer der sieben „Manager“ der Computeria.<br />

Immerhin geht es um „Lernen beim Lehren“. So<br />

manches wird auch den Schülern erst viel klarer,<br />

wenn sie die Materie anderen erklären. „Und wir<br />

erwerben soziale Persönlichkeitskompetenz.“ Auch<br />

das Logo sowie der Flyer und die Werbestrategie<br />

wurden von den Schülern entwickelt.<br />

Für heuer haben sich die Schüler, die mit ihrer<br />

Professorin Nina Margreiter das Projekt betreuen,<br />

eine Ausweitung des Angebotes vorgenommen. „Wir<br />

wollen einen Themennachmittag pro Monat<br />

anbieten“, so Manager Leonid Hammer. Dabei geht<br />

es um soziale Netzwerke, Internet-Sicherheit,<br />

Internet-Banking oder auch Bildbearbeitung oder<br />

Handy-Apps.


„Das ist ein Projekt mit Herz“, betont auch die für<br />

Jugend und Senioren zuständige Imster Stadträtin<br />

Brigitte Flür. Sie setzt sich für dessen Fortsetzung<br />

ein, ebenso wie für das ABC-Café, bei dem Frauen<br />

mit Migrationshintergrund Deutsch für den Alltag<br />

erlernen.<br />

2016-01-28 13:36:02 Tiroler Tageszeitung Online<br />

124<br />

Unsicherheit über Syrien-<br />

Friedenskonferenz in Genf dauert an<br />

Riad/Genf – Die Unsicherheit<br />

über die für Freitag<br />

geplanten<br />

Syrien-<br />

Friedensgespräche dauert<br />

an. Ein Bündnis syrischer<br />

Oppositionsgruppen, das<br />

sich als einziger legitimer Repräsentant der<br />

Aufständischen gegen Präsident Bashar al-Assad<br />

versteht, vertagte am Mittwoch eine Entscheidung<br />

über seine Teilnahme an den Genfer<br />

Verhandlungen. Die Beratungen sollten laut<br />

Bündnis-Sprecher am Donnerstag fortgesetzt<br />

werden.<br />

Die Koalition, die sich im Dezember


zusammengeschlossen hatte, besteht darauf, als<br />

einzige Oppositionsgruppe bei den Verhandlungen<br />

in Genf am Tisch zu sitzen. Am Dienstag hatten<br />

nach eigenen Angaben auch andere<br />

Regierungsgegner eine Einladung für das Treffen<br />

erhalten. Die in Riad versammelte Koalition wartet<br />

nun nach eigenen Angaben auf eine klärende<br />

Antwort des UNO-Sondergesandten Staffan de<br />

Mistura.<br />

Konferenz verschiebt sich wegen Streits<br />

Zudem verlangt sie die Zusicherung, dass in Genf<br />

auch über humanitäre Fragen gesprochen wird. Die<br />

Syrien-Verhandlungen hätten eigentlich bereits am<br />

Montag beginnen sollen, waren dann aber wegen<br />

des Streits auf Freitag verschoben worden. Ein<br />

Sprecher des US-Außenministeriums appellierte in<br />

Washington an die Teilnehmer, die „historische<br />

Chance“ in Genf zu nutzen, ohne Vorbedingungen<br />

zu stellen.<br />

Die Syrien-Verhandlungen sollen am Freitag in Genf<br />

unter UNO-Schirmherrschaft beginnen. Vorgesehen<br />

ist, dass nach dem Beginn der Gespräche eine<br />

landesweite Feuerpause in Kraft tritt. Weitere<br />

Schritte sind die Bildung einer Übergangsregierung<br />

und die Organisation von Wahlen. Der UNO-


Sondergesandte de Mistura verschickte am<br />

Dienstag die Einladungen zu den<br />

Friedensgesprächen, äußerte sich aber nicht zum<br />

Teilnehmerkreis.<br />

Bereits Hunderttausende Tote<br />

Während Russland den Verhandlungen nur bei einer<br />

Beteiligung der syrischen Kurden eine Chance gibt,<br />

lehnt die Türkei dies kategorisch ab. Der Bürgerkrieg<br />

in Syrien hatte im Frühjahr 2011 mit Protesten<br />

gegen Staatschef Assad begonnen. Inzwischen<br />

wurden in dem Konflikt mehr als 250.000 Menschen<br />

getötet und Millionen weitere in die Flucht getrieben.<br />

Unterdessen forderte London die Teilnehmer einer<br />

für kommende Woche geplanten UNO-<br />

Geberkonferenz auf, „mindestens das Doppelte“ der<br />

2015 gegebenen Mittel für die Bewältigung der Krise<br />

bereitzustellen. Darin seien die Mit-Gastgeber<br />

Großbritannien, Deutschland und Norwegen bei<br />

einem Telefongespräch übereingekommen, teilte<br />

das Büro von Premierminister David Cameron am<br />

Mittwoch mit.<br />

Nothilfe weit weniger als gefordert<br />

Im vergangenen Jahr hatte die UNO 8,4 Milliarden<br />

US-Dollar (7,71 Mrd. Euro) weltweit eingefordert,


aber nur 3,3 Milliarden erhalten. Der UNO-<br />

Nothilfekoordinator Stephen O‘Brien beklagte am<br />

Mittwoch, dass Syrien der UNO Zugang zu<br />

Hilfsbedürftigen oft verweigere. Fast 75 Prozent der<br />

Anfragen, Hilfen in belagerte und andere schwierige<br />

Gebiete zu bringen, seien im vergangenen Jahr von<br />

Damaskus abgelehnt worden, erklärte O‘Brien.<br />

Infolge des Bürgerkriegs in Syrien sind 13,5<br />

Millionen Menschen im eigenen Land auf der Flucht.<br />

Weitere 4,7 Millionen Menschen flohen in die<br />

Nachbarländer. Im vergangenen Jahr kamen mehr<br />

als eine Million Flüchtlinge aus Syrien nach Europa,<br />

weil sich die Bedingungen in den Auffanglagern<br />

zusehends verschlechterten. (APA/AFP)<br />

2016-01-28 13:36:03 Tiroler Tageszeitung Online<br />

125<br />

Griechenland: Auch Journalisten und<br />

Rechtsanwälte im Ausstand<br />

Athen – Aus Protest gegen<br />

ein<br />

neues<br />

Pensionsreformgesetz und<br />

neue Steuern sind am<br />

Donnerstag zum zweiten<br />

Tag in Folge keine Fähren


aus Piräus und den meisten anderen Häfen des<br />

Landes ausgelaufen. Dies teilte die Gewerkschaft<br />

der Seeleute mit. Die Pensionskürzungen sind eine<br />

Bedingung der Gläubiger Griechenlands für<br />

Finanzhilfen.<br />

Den Protesten schlossen sich Donnerstag früh auch<br />

die griechischen Journalisten an. Aus diesem Grund<br />

gab es im Radio und Fernsehen keine<br />

Nachrichtensendungen.<br />

Auch Landwirte setzten ihre seit gut einer Woche<br />

andauernden Proteste fort. An mehreren Stellen<br />

wollten sie vorübergehend wichtige<br />

Straßenverbindungen und Grenzübergänge mit<br />

ihren Traktoren sperren. Rechtsanwälte und Notare<br />

legten bis Freitag die Arbeit nieder. Am 4. Februar<br />

sind umfangreiche Streiks angesagt, die<br />

Gewerkschaften „Generalstreik“ nennen.<br />

Die Pensionsreform sieht im Durchschnitt Kürzungen<br />

von 15 Prozent für alle Menschen vor, die in Pension<br />

gehen werden. Zudem sollen die Pensionsbeiträge<br />

erheblich angehoben werden. Regierungschef Alexis<br />

Tsipras hat wiederholt gewarnt: Das<br />

Pensionssystem könnte ohne diese Reform bald<br />

zusammenbrechen. (APA, dpa)<br />

2016-01-28 13:36:21 Tiroler Tageszeitung Online


126<br />

TT-Forum in Lienz: Fairer<br />

Schlagabtausch ohne Blessuren<br />

Von Claudia Funder<br />

Lienz – Die Uhr tickt. In<br />

genau einem Monat werden<br />

die Bürger zu den<br />

Wahlurnen gerufen. Entsprechend groß war das<br />

Interesse am TT-Forum in Lienz, zu dem am<br />

Dienstag in den Kolpingsaal geladen worden war. In<br />

vollem Haus kam es zum Aufeinandertreffen der vier<br />

Bürgermeisterkandidaten Elisabeth Blanik (SP),<br />

Meinhard Pargger (VP), Uwe Ladstädter (LSL) und<br />

Josef Blasisker (FP). Moderiert wurde der mit<br />

Spannung erwartete Abend von TT-Chefredakteur<br />

Mario Zenhäusern.<br />

In der Stadt Lienz warten viele Aufgaben, für die es<br />

künftig den Hebel anzusetzen gilt. Die Nordschule<br />

liegt für das Kandidatenquartett unisono an der<br />

Spitze der Prioritätenliste. „Mir ist es zu wenig, dass<br />

die Standortfrage nach fünf Jahren noch immer nicht<br />

geklärt ist“, kritisierte Pargger. Würde er<br />

Bürgermeister werden, wäre dieses Thema binnen<br />

eines Jahres abgehakt, stellt er klar. Auch für


Blasisker ist die Schule „das erste Projekt, das in<br />

Angriff genommen werden muss“. Vorhaben gelte<br />

es Schritt für Schritt umzusetzen, bekräftigte Blanik<br />

den von ihr eingeschlagenen Weg. Das<br />

Schwimmbad, das derzeit realisiert wird, hatte<br />

Vorrang. Die Schule sei aber das nächste große<br />

Ziel. Zum als möglichen Standort ins Spiel<br />

gebrachten RGO-Areal sagte sie: „Es gab wiederholt<br />

Gespräche, der Preis liegt aber weit über dem, was<br />

für die Stadt vorstellbar ist.“<br />

In puncto Modellregion für die Gesamtschule glaubt<br />

Ladstädter, dass das Thema nicht ausdiskutiert ist:<br />

„Die Folgen sind ungewiss, es fehlen die genauen<br />

Informationen.“ Blanik hält es für „unsinnig, dort<br />

etwas drüberzustülpen, wo es keine Problematik<br />

gibt. Ich bin nicht dafür, dass die Modellregion in<br />

Osttirol kommt. Sie sollte dort entstehen, wo man sie<br />

sich wünscht.“ Blasisker ist klar gegen die<br />

Einführung im Bezirk: „Wir müssen verteidigen, was<br />

sich jahrzehntelang bewährt hat.“ Pargger schlägt in<br />

dieselbe Kerbe, ist für den Erhalt des Gymnasiums<br />

in bisheriger Form: „Das Experiment darf nicht<br />

stattfinden. Es muss weiterhin Wahlfreiheit für Eltern<br />

und Schüler geben.“<br />

Das Verkehrsproblem in Lienz bleibt weiter ein<br />

heißes Eisen. Pargger plädierte für die Schaffung


einer Nord-Süd-Verbindung, die unter der B 100<br />

durchgeht. Für Blanik ist dies aufgrund der<br />

Schwierigkeit von Zu- und Abfahrten so nicht lösbar.<br />

Zur Entflechtung des Verkehrs werden, sagte sie,<br />

das Mobilitätszentrum, die Implementierung des<br />

Regiobusses und die Forcierung des Radverkehrs<br />

wesentlich beitragen. Blanik: „Auch die<br />

Verlangsamung des Individualverkehrs halte ich für<br />

eine gute Idee.“<br />

Freiräume in Lienz erhalten und nicht alles zubauen<br />

– dafür möchte sich Uwe Ladstädter weiterhin<br />

starkmachen. Er will, dass sich die Ausschüsse auch<br />

für Ersatzgemeinderäte öffnen und spricht sich klar<br />

für eine Beteiligung der Bürger am<br />

Entwicklungsprozess der Stadt aus. „Die<br />

Bürgerbeteiligung ist nichts, was man neu erfinden<br />

muss“, räumt Pargger ein. „Aber ich habe ein<br />

offenes Ohr, wenn es darum geht, sie auszubauen.“<br />

Blasisker wünscht sich eine gute Vorbereitung<br />

dieses Prozesses, den er für „befruchtend“ hält:<br />

„Man sollte die Lienzer auch über die Zukunft des<br />

Hochsteins befragen, der ein Juwel der Stadt, aber<br />

auch Sorgenkind ist.“<br />

Blanik will den Bürgerbeteiligungsprozess begleiten<br />

lassen. „70.000 Euro sind dafür budgetiert. Wir<br />

brauchen Profis – nicht für Entscheidungen, sondern


für die Steuerung und Moderation. Ich will die<br />

Menschen mitnehmen, sie sollen mitgestalten.“<br />

Dieser Bürgerbeteiligungsprozess soll in vielen<br />

Bereichen greifen, um die verschiedenen Stadtteile<br />

zu analysieren und Umsetzungsprioritäten zu<br />

definieren. Das gilt auch für den Hauptplatz. „Er<br />

gehört nicht nur den Anrainern, sondern ist das<br />

Wohnzimmer aller Lienzer“, stellt Blanik klar. „Der<br />

Hauptplatz ist die Visitenkarte jeder Stadt, jeder<br />

Bürger soll sich hier einbringen können“, meint auch<br />

Blasisker.<br />

Beim TT-Forum wurde das Mikrophon wiederholt für<br />

Fragerunden aus dem Publikum freigegeben. Und<br />

die Forum-Besucher, die sich ein authentisches Bild<br />

von den Bewerbern machen konnten, nutzen diese<br />

Möglichkeit ausgiebig. Unter anderem kam eine<br />

spannende Anregung von Thomas Haidenberger,<br />

Bezirkssprecher der Grünen: die Wiedereinführung<br />

des Energiebeirates. Bei den vier<br />

Bürgermeisterkandidaten stieß dieser Denkanstoß<br />

durchaus auf Interesse.<br />

Die zweistündige Diskussion verlief konstruktiv,<br />

gespickt mit manch humorvollem Moment. Man<br />

setzte auf Argumente statt auf politische Phrasen. In<br />

einem Monat sind die Wähler am Wort.


2016-01-28 13:36:20 Tiroler Tageszeitung Online<br />

127<br />

Thompson führte Golden State mit 45<br />

Punkten zum Sieg<br />

Oakland (Kalifornien) –<br />

Titelverteidiger Golden State<br />

Warriors hat am Mittwoch<br />

den saisonübergreifend 40.<br />

Heimsieg in Folge im<br />

Grunddurchgang der<br />

nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA<br />

eingefahren. Die Kalifornier setzten sich gegen die<br />

Dallas Mavericks mit 127:107 durch. Matchwinner<br />

war diesmal nicht Superstar Stephen Curry, sondern<br />

dessen kongenialer Partner Klay Thompson mit<br />

einer Saisonbestmarke von 45 Punkten.<br />

Die Warriors halten als klarer NBA-Leader bei einer<br />

Bilanz von 42:4 Siegen. Die bisherigen vier<br />

Niederlagen haben sie allesamt auswärts kassiert. In<br />

der eigenen Halle fehlen ihnen nur noch vier Erfolge<br />

auf die Bestmarke der Chicago Bulls, die 1995 und<br />

1996 in der regulären Saison 44 Heimspiele<br />

ungeschlagen geblieben waren. Das Team um<br />

Michael Jordan gewann damals 72 von 82


Saisonpartien - ein Rekord, den Golden State im<br />

Visier hat.<br />

Warriors-Trainer Steve Kerr war damals Bulls-<br />

Spieler. Beim All-Star Game am 14. Februar in<br />

Toronto kommt an seiner Stelle aber Gregg<br />

Popovich von den San Antonio Spurs als Coach der<br />

Western Conference zum Zug. Die Auswahl der<br />

Eastern Conference wird von Tyronn Lue betreut.<br />

Der 38-Jährige war bei den Cleveland Cavaliers erst<br />

vergangene Woche nach der Entlassung von David<br />

Blatt zum Cheftrainer befördert worden. (APA)<br />

NBA-Ergebnisse vom Mittwoch: Cleveland Cavaliers<br />

- Phoenix Suns 115:93, Boston Celtics - Denver<br />

Nuggets 111:103, Detroit Pistons - Philadelphia<br />

76ers 110:97, Atlanta Hawks - Los Angeles Clippers<br />

83:85, Minnesota Timberwolves - Oklahoma City<br />

Thunder 123:126, San Antonio Spurs - Houston<br />

Rockets 130:99, Utah Jazz - Charlotte Hornets<br />

102:73, Golden State Warriors - Dallas Mavericks<br />

127:107.<br />

2016-01-28 13:36:39 Tiroler Tageszeitung Online<br />

128<br />

Nach 80 Einbrüchen: Polizei stellt<br />

mutmaßliche Einbrecherbande


Monatelang waren die Neu-<br />

Ulmer und Ulmer Polizei<br />

gemeinsam auf der Jagd<br />

nach einer Einbrecherbande.<br />

Diese soll für bis zu 80<br />

Wohnungseinbrüche in der Region - darunter auch<br />

die Landkreise Augsburg und Günzburg -<br />

verantwortlich sein und dabei Beute in Höhe von<br />

rund 200.000 Euro gemacht sowie einen<br />

Sachschaden von mehreren zehntausend Euro<br />

angerichtet haben. Am Donnerstag verkündeten die<br />

beiden Polizeipräsidien und die Staatsanwaltschaft<br />

Memmingen eine Erfolgsmeldung: Drei von vier<br />

Tatverdächtigen sitzen mittlerweile in Haft, ein<br />

weiterer wurde festgenommen, vorläufig aber wieder<br />

auf freien Fuß gesetzt.<br />

Es handelt sich dabei um Männer aus Serbien und<br />

Deutschland im Alter zwischen 24 und 52 Jahren.<br />

Festgenommen wurden sie wohl bereits vor einigen<br />

Wochen, doch seien die Ermittlungen erst jetzt so<br />

weit fortgeschritten, dass die Öffentlichkeit informiert<br />

werden könne, erklärte Polizeisprecher Wolfgang<br />

Jürgens.<br />

So gehen die Mitglieder einer extra für dieses<br />

Verfahren gegründeten gemeinsame<br />

Ermittlungsgruppe, bestehend aus Beamten der


Kripo Ulm und Neu-Ulm, mittlerweile davon aus,<br />

dass die vierköpfige Bande etwa 80 Einbrüche<br />

begangen hat. 52 davon allein im Bereich des<br />

Polizeipräsidiums Ulm , je fünf im Landkreis Neu-<br />

Ulm und im Kreis Augsburg, einen im Landkreis<br />

Günzburg sowie weitere im Bereich Stuttgart,<br />

Reutlingen, Heilbronn und Konstanz. „Es ist nicht<br />

auszuschließen, dass noch weitere Täter beteiligt<br />

waren. Momentan haben wir dafür aber keine<br />

Hinweise“, sagte Polizeisprecher Jürgens.<br />

Offenbar nicht direkt beteiligt, doch aber mittendrin<br />

im Geschehen, war ein 67 Jahre alter Mann aus<br />

dem nördlichen Landkreis Neu-Ulm. Dieser hatte die<br />

Ermittler überhaupt erst auf die Spur der<br />

Einbrecherbande gebracht.<br />

Im Frühjahr des Jahres 2015 war bei der Polizei ein<br />

Hinweis eingegangen, dass der 67-Jährige mit<br />

Beute aus Einbrüchen Geschäfte machen würde.<br />

Die Polizei ging dem Hinweis nach und durchsuchte<br />

die Wohnung des Mannes. Dort bestätigte sich der<br />

Verdacht: Die Ermittler fanden Uhren, Schmuck und<br />

Münzsammlungen, die aus sechs Einbrüchen im<br />

Raum Ulm und Neu-Ulm stammten, zudem stießen<br />

sie auf gefälschte Ausweisdokumente. Weiteren<br />

Recherchen hätten laut Polizei ergeben, dass der<br />

67-Jährige Einbrechern auch Hilfe und Unterschlupf


gegeben haben könnte. Die „Gemeinsam<br />

Ermittlungsgruppe Schwaben“ wurde gegründet und<br />

kam daraufhin den vier mutmaßlichen Tätern auf die<br />

Schliche.<br />

Donnerstag, 28. Januar 2016 Augsburger Allgemeine<br />

129<br />

Fakten zur Flüchtlingskriminalität:<br />

Polizei liefert Zahlen gegen Vorurteile<br />

Von Solveig Bach<br />

Über die Kriminalität von<br />

Flüchtlingen wird in<br />

Deutschland nur ungern<br />

gesprochen. Benennt man<br />

sie, gilt man schnell als rechtsextrem. Verschweigt<br />

man sie, wird der Vorwurf der Vertuschung laut. Der<br />

Braunschweiger Kripochef setzt auf die Wahrheit.<br />

Als Deutschland 2015 steigende Flüchtlingszahlen<br />

verzeichnete und auch in der Landesaufnahmestelle<br />

in Braunschweig täglich mehr Menschen ankamen,<br />

ahnte der Braunschweiger Kripochef Ulf Küch, dass<br />

dies Folgen für die Stadt haben würde. Es gab mehr<br />

Ladendiebstähle, auch mehr Einbrüche, vor allem<br />

aber mehr Angst vor zunehmender Kriminalität.


Pessimisten prophezeiten, die Stadt würde in<br />

Kriminalität "absaufen".<br />

Seit mehr als 40 Jahren ist der 58-Jährige im Dienst.<br />

Küch wollte nicht warten, bis die Stimmung kippt.<br />

Mitten in der allgemeinen Willkommenseuphorie<br />

initiierte er die Gründung einer Sonderkommission,<br />

die sich ausschließlich mit Flüchtlingskriminalität<br />

beschäftigen sollte, und setzte sie gegen alle<br />

Bedenken durch. Wenn der mutmaßliche Täter die<br />

Wohnanschrift Landesaufnahmestelle hat, kümmern<br />

sich seit August 2015 Beamte der Soko Asyl um die<br />

Aufklärung der Tat. Unabhängig davon, um welche<br />

Straftat es sich handelt.<br />

Inzwischen sind mehrere Täter rechtskräftig<br />

verurteilt, Braunschweigs Kriminalitätsrate ist nicht<br />

signifikant gestiegen. Das liegt auch daran, dass die<br />

Soko eng mit der Staatsanwaltschaft und den<br />

Gerichten zusammenarbeitet und auf beschleunigte<br />

Verfahren setzt. Dabei bleiben die mutmaßlichen<br />

Täter bis zu sieben Tage in Untersuchungshaft.<br />

Dann findet bereits die Hauptverhandlung statt.<br />

Kriminaldirektor Küch wollte aber nicht nur schnell<br />

auf eine spezielle Kriminalitätsentwicklung reagieren,<br />

er wollte auch eine Debatte versachlichen, die vor<br />

allem von Mutmaßungen und Gerüchten gespeist


wird. Inzwischen kann er die Frage beantworten, wie<br />

viele kriminelle Flüchtlinge es denn tatsächlich gibt.<br />

Unter den 40.000 Menschen, die 2015 die<br />

Landesaufnahmestelle durchliefen, waren etwa 150<br />

Kriminelle, zeigen seine Zahlen. Nicht einmal 0,4<br />

Prozent. Der Anteil ist nicht höher als der unter<br />

Deutschen.<br />

In seinem Buch "Soko Asyl", das er über die<br />

Braunschweiger Erfahrungen geschrieben hat,<br />

berichtet Küch von Schlägereien, Einbrüchen,<br />

Ladendiebstählen hochpreisiger Waren, Drogenund<br />

auch Sexualdelikten. "Ganz normale Kriminalität<br />

halt", sagt er im Gespräch mit n-tv.de. "Keine<br />

Tötungsdelikte und es sind auch keine Kinder<br />

umgebracht worden, das ist ein Gerücht. " Und<br />

davon habe es viele gegeben, bis die Soko die<br />

ersten Zahlen vorlegte.<br />

Damit kann er seine Einschätzung belegen: Unter<br />

den Flüchtlingen ist ein "kleiner Block von<br />

Menschen, die vor allem oder ausschließlich mit<br />

dem Ziel nach Deutschland gekommen sind, hier<br />

Straftaten zu begehen". Das Problem seien nicht<br />

kurdische, syrische oder irakische Familien.<br />

Besonders häufig stammen Tatverdächtige aber aus<br />

dem Kosovo und dem Kaukasus, es gebe auch viele<br />

Georgier, die der Polizei schon seit Jahren Probleme


ereiten. Außerdem gebe es eine größere Gruppe<br />

Nord- und Zentralafrikaner unter den Intensivtätern.<br />

Über diese Gruppen, die er zum Teil bereits der<br />

Organisierten Kriminalität zuordnet, will Küch offen<br />

sprechen. Ohne sich als rechtsradikal rechtfertigen<br />

zu müssen. Deshalb hat er auch bis heute kein<br />

Verständnis dafür, dass die Soko Asyl in Soko ZERM<br />

(Zentrale Ermittlungen) umbenannt wurde. "Es ist<br />

wichtig, dass man angstfrei an die Ermittlungen<br />

herangeht, damit man die Fakten richtig<br />

herausfinden kann. Das haben wir gemacht, das hat<br />

mit Ausländerfeindlichkeit und Rassismus nichts zu<br />

tun. Unser Credo ist: Das sind Kriminelle und die<br />

müssen auch behandelt werden wie Kriminelle und<br />

zwar mit dem Strafgesetzbuch und der<br />

Strafprozessordnung. "<br />

Für Braunschweig funktioniert genau das.<br />

Inzwischen holen sich andere Städte Rat bei den<br />

Soko-Kollegen und stellen sich ähnlich auf. Küch ist<br />

indes bereits einen Schritt weiter. Ihn stört, dass<br />

Politiker noch immer behaupten, dass ausländische<br />

Straftäter einfach abgeschoben werden können.<br />

Dies sei keineswegs so. Zum einen wisse man bei<br />

vielen gar nicht, wo sie hergekommen seien, da zum<br />

Teil die Identitäten bei der Einreise nicht erfasst<br />

wurden. Außerdem seien vor allem nord- und


zentralafrikanische Staaten gar nicht bereit, ihre<br />

Bürger wieder aufzunehmen. Und nicht zuletzt<br />

verwirke ein anerkannter Asylbewerber sein Asyl<br />

nicht automatisch mit einer Straftat, weil die<br />

Bedrohung im Heimatland ja weiter besteht.<br />

Außerdem müsse man sich schon heute Gedanken<br />

darüber machen, wie man verhindert, dass sich<br />

neue kriminelle Strukturen entwickeln. "Wir haben<br />

Anfang der 1990er-Jahre Sachen richtig falsch<br />

gemacht, deshalb haben wir jetzt in vielen großen<br />

deutschen Städten diese Familienclans, die sich<br />

völlig verselbständigt haben. Das passiert, wenn<br />

man nicht darauf achtet, dass ein<br />

Integrationsprozess beidseitig durchgeführt wird. "<br />

Er erwarte, dass Zuwanderer die<br />

Rahmenbedingungen des Gemeinschaftswesens<br />

der Bundesrepublik akzeptieren und danach leben.<br />

Dafür dürfe man Flüchtlinge aber nicht wie in<br />

Ghettos unterbringen, sondern müsse sie auf alle<br />

Stadtviertel verteilen.<br />

"Machen wir das nicht, haben wir in 20 Jahren ein<br />

massives Problem. " Schon heute beobachte die<br />

Polizei, dass sich Salafisten um Kontakt zu<br />

Asylbewerbern bemühten und kriminelle Clans<br />

versuchen, unter den Flüchtlingen Nachwuchs zu<br />

rekrutieren. Aber noch glaubt Küch, dass es hilft,


auch die unbequemen Wahrheiten auszusprechen.<br />

"Soko Asyl" bei Amazon bestellen oder bei iTunes<br />

downloaden<br />

Quelle: n-tv.de<br />

38C91D064B7E276791191C393B93EB23 n-tv<br />

Nachrichtenfernsehen<br />

130<br />

Holocaust-Gedenktag: „Tragt<br />

Erinnerung weiter“<br />

Oswiecim – Mehr als 80<br />

ehemalige Auschwitz-<br />

Häftlinge haben gestern auf<br />

dem Gelände des<br />

ehemaligen deutschen<br />

Vernichtungslagers<br />

Auschwitz-Birkenau der Opfer der<br />

nationalsozialistischen Massenmorde gedacht.<br />

„Auschwitz ist und bleibt eine große Warnung, was<br />

geschehen kann, wenn internationales Recht<br />

gebrochen wird und die internationale Gemeinschaft<br />

nicht reagiert“, so der polnische Präsident Andrzej<br />

Duda. Am Vormittag hatten frühere Häftlinge Blumen<br />

an der so genannten Todeswand von Auschwitz<br />

niedergelegt, an der Tausende erschossen wurden.


„Die junge Generation muss sich erinnern, was<br />

damals geschah“, sagte der ehemalige Auschwitz-<br />

Häftling Eugeniusz Dabrowski. „Tragt die Erinnerung<br />

weiter, reicht sie weiteren Generationen“, forderte<br />

auch der 86-jährige Asher Aud aus Israel, der das<br />

Lodzer Ghetto und Auschwitz-Birkenau überlebt hat.<br />

„Ich wünschte mir, dass unsere Geschichte und die<br />

Lehre daraus als Echo durch Jahrhunderte klingt.<br />

Das wäre unser großer gemeinsamer Sieg, der Sieg<br />

der Menschlichkeit und der Überlebenden der<br />

Shoah.“ Die UNO hat den 27. Jänner zum<br />

Internationalen Gedenktag für die Opfer des<br />

Nationalsozialismus ausgerufen. Am 27. Jänner<br />

1945 hatten Soldaten der Roten Armee rund 7500<br />

überlebende Häftlinge von Auschwitz-Birkenau<br />

befreit.<br />

Zum Internationalen Holocaust-Gedenktag<br />

publizierte Israel gestern ein Gnadengesuch des<br />

deutschen NS-Verbrechers Adolf Eichmann an den<br />

damaligen Präsidenten Yitzhak Ben Zvi, das mehr<br />

als ein halbes Jahrhundert lang in den Archiven des<br />

israelischen Präsidialamtes in Jerusalem lag. (APA,<br />

dpa, TT)<br />

2016-01-28 13:36:19 Tiroler Tageszeitung Online


131<br />

Kurden-Protest gegen Krieg<br />

Innsbruck – Der Kampf<br />

zwischen der Türkei und der<br />

kurdischen Minderheit war<br />

am Mittwochvormittag auch<br />

in der Brunecker Straße in<br />

Innsbruck ein Thema. Etwa<br />

zehn kurdische Aktivisten versammelten sich vor<br />

dem PEMA-Gebäude, um auf die Situation in ihrer<br />

früheren Heimat aufmerksam zu machen. „Es gibt<br />

täglich Tote und Verletzte unter den Kurden in der<br />

Türkei“, erzählt Deniz Petek, stv. Obmann des<br />

„Kurdischen Volkshauses“ in Innsbruck: „Wir<br />

versammeln uns derzeit alle zwei Tage in Innsbruck,<br />

um auf die Situation aufmerksam zu machen.“<br />

200.000 Menschen seien derzeit in der Türkei auf<br />

der Flucht, „in vielen Orten wurde eine<br />

Ausgangssperre verhängt“. Petek berichtet auch von<br />

Hinrichtungen und Verletzten, die aufgrund der<br />

Ausgangssperren nicht in Krankenhäuser gebracht<br />

werden können. Die Versorgungslage sei vielerorts<br />

katastrophal. Die türkische Armee setze<br />

Kampfhubschrauber gegen die Zivilbevölkerung ein.<br />

Die kleine Versammlung verlief ohne Zwischenfälle.


Außerdem waren sieben Polizisten abgestellt, um<br />

etwaige Schwierigkeiten im Keim zu ersticken. (TT)<br />

2016-01-28 13:36:30 Tiroler Tageszeitung Online<br />

132<br />

Nordkorea bereitet offenbar Start<br />

einer Langstreckenrakete vor<br />

Seoul/Pjöngjang –<br />

Nordkorea bereitet einem<br />

Pressebericht zufolge den<br />

Start<br />

einer<br />

Langstreckenrakete vor, der<br />

innerhalb einer Woche<br />

stattfinden könnte. Unter Berufung auf japanische<br />

Regierungskreise meldete die Nachrichtenagentur<br />

Kyodo am Donnerstag, es gebe Anzeichen für<br />

Startvorbereitungen auf den Testgelände<br />

Tongchang Ri an der nordkoreanischen Westküste.<br />

Das habe die Auswertung von Satellitenaufnahmen<br />

ergeben.<br />

Der Bericht fällt zusammen mit einer Debatte im<br />

UNO-Sicherheitsrat über neue Sanktionen gegen<br />

Nordkorea, weil es am 6. Jänner einen weiteren<br />

atomaren Sprengsatz getestet hat. Wegen des<br />

Atomwaffen- und Raketenprogramms Nordkoreas


haben die Vereinten Nationen bereits<br />

Strafmaßnahmen gegen das Land verhängt.<br />

Zuletzt hatte Nordkorea 2012 eine<br />

Langstreckenrakete getestet und mit ihr einen<br />

Satellit ins All geschossen. Experten sehen darin<br />

einen Test für den Bau ballistischer<br />

Interkontinentalraketen (ICBM). (APA/Reuters)<br />

2016-01-28 13:36:32 Tiroler Tageszeitung Online<br />

133<br />

Nächster Kreuzbandriss! Saison auch<br />

für Ted Ligety vorbei<br />

München - Der<br />

Kreuzbandriss bleibt heuer<br />

ein treuer Begleiter im<br />

alpinen Ski-Weltcup. Am<br />

Mittwoch erwischte es mit<br />

Ted Ligety auch den<br />

Riesentorlauf-Olympiasieger und -Weltmeister von<br />

2011, 2013 und 2015. Der 31-jährige US-Star zog<br />

sich bei einem Sturz im Training im deutschen<br />

Oberjoch (Allgäu) einen Kreuzbandriss im rechten<br />

Knie zu und fällt für den Rest der Saison aus. Das<br />

gab Ligety via Facebook bekannt.


„Wir wissen alle, dass Skifahren gefährlich ist, aber<br />

ich habe immer gedacht, ich könnte ein vorzeitiges<br />

Saisonende verhindern. Unglücklicherweise habe ich<br />

mir heute im RTL-Training das Kreuzband gerissen<br />

und muss nach Hause fahren“, schrieb Ligety auf<br />

Facebook, wo er auch ein Video vom Sturz postete.<br />

Ligety werde nun für weitere Untersuchungen in die<br />

USA reisen, teilte der amerikanische Skiverband<br />

USSA mit.<br />

Ligety hat 25 Weltcupsiege, davon 24 im<br />

Riesentorlauf, auf seinem Konto. Heuer gewann er<br />

zum Weltcupauftakt den RTL in Sölden. Vor dem<br />

US-Amerikaner hatten am vergangenen<br />

Wochenende in Kitzbühel bereits Aksel Lund Svindal<br />

(Abfahrt), Georg Streitberger (Abfahrt), Giuliano<br />

Razzoli (Slalom) und Florian Scheiber<br />

(Abfahrtstraining) Kreuzbandrisse erlitten und die<br />

Saison vorzeitig beenden müssen.<br />

Ähnlich war es Österreichs Aushängeschild Anna<br />

Fenninger kurz vor Saisonbeginn ergangen. US-<br />

Jungstar Mikaela Shiffrin hatte sich im Dezember<br />

eine Knochenprellung und einen Innenbandriss<br />

zugezogen. (tt.com)<br />

2016-01-28 13:36:54 Tiroler Tageszeitung Online


134<br />

Arbeiterkammer: „Teuerung bei<br />

Bankspesen teilweise exorbitant“<br />

Wien – Neun von zwölf<br />

untersuchten Banken im<br />

Wiener Raum haben laut<br />

einer AK-Analyse innerhalb<br />

eines Jahres ihre Spesen<br />

zum Teil sehr kräftig<br />

angehoben. Die Banken haben durchschnittlich rund<br />

neun Spesensätze verteuert und teils auch neue<br />

Gebühren eingeführt. „Die Teuerungen bei den<br />

Bankspesen sind teilweise exorbitant ausgefallen“,<br />

so die Arbeiterkammer (AK) am Donnerstag.<br />

„Die Banken haben gerade jene Spesen stark<br />

angehoben, die bei Zahlungsproblemen wie<br />

Stundung, Zahlungserinnerung oder Mahnung<br />

anfallen können. Wer schon in<br />

Zahlungsschwierigkeiten ist, wird nochmals<br />

‚bestraft‘“, kritisiert die AK. Sie fordert mehr Klarheit<br />

und Preiserhöhungen mit Augenmaß. Die<br />

Bankspesen dürften nicht stärker steigen als die<br />

Inflation.<br />

Die AK hat bei zwölf Wiener Banken 53 Spesensätze<br />

zwischen November 2014 und November 2015


verglichen. Neun Banken haben zwischen drei<br />

(Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien) und 28 Spesen<br />

(Generali Bank) angehoben. Nur drei Banken haben<br />

ihre Spesensätze unverändert gelassen.<br />

Die Volksbank Wien hat zwar drei Preise gesenkt,<br />

aber die Verbilligungen wurden durch neue, teils<br />

enorme Gebühren wieder mehr als wettgemacht, so<br />

die AK in ihrer Mitteilung am Donnerstag. Sechs<br />

Gebühren wurden demnach neu eingeführt, die bei<br />

den bisherigen Konten nicht oder zumindest nicht in<br />

dieser Form verrechnet wurden.<br />

Auffällige Verteuerungen gab auch bei der Hypo NÖ,<br />

wo Kunden statt bisher 150 Euro nun 200 Euro für<br />

die Stundung bezahlen müssen - eine Verteuerung<br />

um rund 33 Prozent. Änderungen, die den<br />

Kreditvertrag betreffen, kosten statt 150 Euro jetzt<br />

250 Euro - fast 67 Prozent mehr. Die easybank<br />

verdoppelte die Gebühr für eine<br />

Sicherheitenänderung auf 300 Euro.<br />

Für die Schätzung einer Wohnimmobilie müssen<br />

Kreditnehmer nun 250 Euro berappen - eine<br />

Steigerung um rund 47 Prozent. Bei der BAWAG P.<br />

S. K. verteuerten sich ebenfalls die Schätzgebühren<br />

im Zusammenhang mit Wohnfinanzierungen - und<br />

zwar konkret von 220 auf 290 Euro. Die Volksbank


Wien erhöhte die Depotgebühren um ein Fünftel<br />

(von 0,25 auf 0,30 Prozent). Wer in<br />

Zahlungsrückstand gerät, muss nun bei der Generali<br />

Bank mit um bis zu 17,2 Prozent höheren<br />

Mahnspesen rechnen. (APA)<br />

2016-01-28 13:36:55 Tiroler Tageszeitung Online<br />

135<br />

Realer Irrsinn: Pinkel-Posse in<br />

Bremen<br />

In der Bremer Bürgerschaft<br />

steht im Moment der Lokus<br />

im Fokus. Ein Gutachten<br />

beweist, dass es doch auf<br />

die Länge ankommt - und<br />

zwar auf die Länge zwischen Glied-Ende und<br />

Urinalbeginn.<br />

27.01.2016 22:50 Uhr NDR<br />

136<br />

Dilbert, Peanuts & Co. - Mentale<br />

Leistungen<br />

Warum sollten Systementwickler nicht fürs Denken<br />

bezahlt werden? Viel Spaß mit unseren Comics.


Diese Seite per E-Mail<br />

versenden<br />

Geben Sie die abgebildeten<br />

Wörter ein, um Missbrauch<br />

auszuschließen:<br />

Seite!<br />

Versand erfolgt. Vielen Dank<br />

für Ihr Interesse an dieser<br />

Was man im Jura-Schummel-Studium nicht alles<br />

lernt. Viel Spaß mit unseren Comics!<br />

mehr...<br />

28. Januar 2016, 11:34 Süddeutsche.de GmbH, Munich,<br />

Germany<br />

137<br />

SEK-Einsatz bei Schwerbehindertem -<br />

Vorwürfe gegen Polizei<br />

Die vermummten Polizisten<br />

kamen in zwei Kleinbussen<br />

und zögerten nicht lange, als<br />

sie den Verdächtigen sahen:<br />

Mit gezogenen Waffen<br />

stellten Angehörige eines Sondereinsatzkommandos


vor einigen Tagen einen 52-jährigen<br />

schwerbehinderten Mann vor seiner Wohnung in<br />

Lechhausen, drückten ihn zu Boden und fesselten<br />

ihn.<br />

Die Polizei hatte einen Durchsuchungsbeschluss,<br />

weil man bei dem Mann Waffen vermutete. Wie<br />

berichtet waren Anfang des Jahres auf einer<br />

Baustelle eines Gewerbebaus in der Südtiroler<br />

Straße mehrere Einschusslöcher entdeckt worden.<br />

Im Zuge dieser Ermittlungen kam man auf den 52-<br />

Jährigen. Der Lkw-Fahrer, bei dem die<br />

Durchsuchung ohne jedes Ergebnis verlief, wirft nun<br />

der Polizei vor, bei dem Einsatz keinerlei Rücksicht<br />

auf seine Behinderung (laut Ausweis ist er zu 50<br />

Prozent behindert) genommen zu haben. „Ich habe<br />

noch geschrien, dass ich mich mit meinem<br />

künstlichen Knie nicht hinknien kann und dass ich<br />

schwerbehindert bin.“<br />

Mit einer rüden Bemerkung sei er von dem<br />

Kommando zu Boden gedrückt und gefesselt<br />

worden. Seitdem habe er ein pelziges Gefühl im<br />

Arm. Beim Arzt hat er sich ein Attest geholt. Es<br />

handelt sich demnach wohl um vorübergehende<br />

Beschwerden.<br />

Bei der Polizei verweist man darauf, dass das


Hinzuziehen eines Sondereinsatzkommandos<br />

angesichts der Ausgangssituation obligatorisch<br />

gewesen sei. Wie genau man auf den 52-Jährigen<br />

gekommen war, sagt die Polizei nicht. Offenbar<br />

hatte ein Nachbar einen Verdacht geäußert.<br />

Der Polizei dürfte dann bei einer Abfrage der<br />

Personalien aufgefallen sein, dass der Mann<br />

(allerdings nicht einschlägig) vorbestraft ist. Als<br />

Streifenbeamte zwei Tage vor der Durchsuchung bei<br />

ihm vorsprechen wollten, fanden sie vor dem<br />

Gartenhaus eine gebrauchsunfähig gemachte<br />

Schrotflinte. Daraufhin wurde ein<br />

Durchsuchungsbeschluss beantragt.<br />

Polizeisprecher Thomas Rieger betont, dass der 52-<br />

Jährige – nachdem er auf seine Behinderung<br />

hingewiesen hatte – nicht mit Wucht zu Boden<br />

gebracht worden sei. Zudem habe man ihm sofort<br />

wieder aufgeholfen, als man den<br />

Behindertenausweis gesehen habe. Der Ärger bei<br />

dem 52-Jährigen ist noch nicht verraucht. Er klagt<br />

auch über Unordnung in seiner Wohnung nach der<br />

Durchsuchung und eine zu Bruch gegangene Brille.<br />

Zumindest für die Brille kann er aber versuchen,<br />

Ansprüche geltend zu machen.<br />

Polizeisprecher Rieger verweist darauf, dass


Beamte bei einer Durchsuchung versuchen würden,<br />

so wenig Unordnung wie möglich anzurichten. „Man<br />

ist da durchaus sensibel. Dass Schubladen einfach<br />

rausgezogen und umgedreht werden, gibt es nicht.“<br />

Aufräumen nach einer Durchsuchung müssen aber<br />

die Bewohner, unabhängig, ob etwas gefunden<br />

wurde oder nicht.<br />

In der Region sind es übrigens gar nicht wenige<br />

Durchsuchungen. Pro Monat geht der<br />

Ermittlungsrichter am Amtsgericht Augsburg<br />

(zuständig für die Stadt und die Landkreise<br />

Augsburg, Aichach-Friedberg, Dillingen, Donau-Ries<br />

und Landsberg) von etwa 300 Beschlüssen aus,<br />

wobei die Zahlen schwanken.<br />

Hinzu kommen noch Durchsuchungen, die von der<br />

Polizei ohne richterlichen Beschluss durchgeführt<br />

werden, weil sie Gefahr im Verzug annimmt.<br />

Generell genügt ein Anfangsverdacht für eine<br />

Durchsuchung. Er muss aber über eine bloße<br />

Vermutung hinausgehen. Eine<br />

Geringfügigkeitsschwelle bei Straftaten, unter der<br />

nicht durchsucht wird, gibt es übrigens nicht. Das<br />

kann auch schon beim Ladendiebstahl losgehen,<br />

wenn es Anhaltspunkte dafür gibt, dass in der<br />

Wohnung weitere Beute liegt.


Donnerstag, 28. Januar 2016 Augsburger Allgemeine<br />

138<br />

Drei Menschen bei Auffahrunfall auf<br />

der B17 verletzt<br />

Gegen 7.20 Uhr war es nach<br />

Informationen der Polizei auf<br />

der B 17 in Richtung<br />

Augsburg zu dem<br />

Auffahrunfall zwischen<br />

Inningen und Königsbrunn Nord gekommen, an dem<br />

vier Autos beteiligt waren. Drei Menschen wurden<br />

verletzt. Die linke Spur musste gesperrt werden, so<br />

dass sich Staus von einer Länge von mehr als sechs<br />

Kilometern bildeten. Auch auf den Ausweichstrecken<br />

ging es nur zäh voran. Seit 8.30 Uhr ist die Straße<br />

wieder frei. nos<br />

Donnerstag, 28. Januar 2016 Augsburger Allgemeine<br />

139<br />

Go for Gold! Kohr und Max mit<br />

Olympia-Hoffnung<br />

Im Verlauf der Woche musste der DFB beim<br />

Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) eine<br />

Liste mit Spielern hinterlegen, die für einen Einsatz


ei den Olympischen Spielen<br />

infrage kommen. Der Grund<br />

dafür: Diese Spieler müssen<br />

sich beim so genannten<br />

Adams-Kontrollsystem<br />

anmelden. Dabei handelt es sich um ein<br />

verschärftes Anti-Doping-Programm. Die Athleten<br />

müssen täglich von 6 bis 23 Uhr für Doping-<br />

Kontrolleure zu erreichen sein.<br />

Die deutsche Fußballmannschaft hat sich erstmals<br />

seit 1988 für die Olympischen Spiele qualifiziert.<br />

Damals holte das Team die Bronzemedaille.<br />

Selbstverständlich will man auch diesmal um<br />

Edelmetall mitspielen. Allerdings sind die<br />

Voraussetzungen dafür eher mäßig.<br />

Denn obwohl die Olympischen Spiele vor Beginn der<br />

Bundesliga-Saison ausgetragen werden, sind die<br />

Vereine nicht übermäßig glücklich, wenn sie Spieler<br />

abstellen sollen. Die Sommerspiele fallen mitten in<br />

die Vorbereitung. Zudem werden keine Spieler<br />

nominiert, die zuvor bereits bei der<br />

Europameisterschaft dabei waren. Spielberechtigt<br />

sind neben den U21-Spielern drei Akteure, die älter<br />

als 23 Jahre alt sind.<br />

Auch diese Auswahlkriterien haben dafür gesorgt,


dass sich mit Dominik Kohr und Philipp Max zwei<br />

Augsburger Spieler Hoffnungen auf die Olympischen<br />

Spiele machen können. Sie stehen jedenfalls auf der<br />

rund 40 Spieler umfassenden Liste, die der DFB<br />

dem DOSB mitgeteilt hat.<br />

Da für die Spiele möglichst keine Zweitligaspieler<br />

nominiert werden sollen (Saisonstart während<br />

Olympia) und keine Vereine durch Abstellungen<br />

übermäßig betroffen sein sollen, steigen die<br />

Chancen für Max und Kohr bei den Spielen<br />

tatsächlich dabei zu sein. Max ist 22 Jahre alt, Kohr<br />

ein Jahr jünger. Beide würden also keinen der<br />

Plätze, die für ältere Spieler reserviert sind,<br />

einnehmen.<br />

Donnerstag, 28. Januar 2016 Augsburger Allgemeine<br />

140<br />

Schlafstörungen durch Facebook<br />

und Co.: Social Media raubt den<br />

Schlaf<br />

Schlafstörung durch soziale<br />

Netzwerke wie Facebook,<br />

Twitter oder Instagram?<br />

Forscher der Universität<br />

Pittsburg (Pennsylvania)


haben herausgefunden, dass Extremnutzer von<br />

Social Media im Vergleich zu Gleichaltrigen stärker<br />

zu Schlafstörungen neigen.<br />

Wer regelmäßig soziale Netzwerke wie Facebook ,<br />

Twitter, Instagram und Co. nutzt, hat laut der<br />

Vergleichsstudie eher Probleme mit dem Schlaf. In<br />

der Befragung von 1.788 US-Bürgern zwischen 19<br />

und 32 Jahren wurden bei rund 30 Prozent teils<br />

starke Schlafstörungen festgestellt. Woran genau<br />

das liegt, wurde nicht ermittelt.<br />

Die Studienteilnehmer sollten Angaben über ihr<br />

Schlafverhalten und ihre Social-Media-<br />

Gewohnheiten angeben. Bei den sozialen<br />

Netzwerken wurden die elf populärsten Plattformen<br />

abgefragt: Neben Facebook, Instagram und Twitter<br />

sind das YouTube, Snapchat, Tumblr, Pinterest,<br />

Google+, Reddit, Vine und Linkedin.<br />

Im Schnitt verbrachten die Probanden 61 Minuten<br />

pro Woche mit der Nutzung dieser Dienste. Wer<br />

seine Konten in besonders kurzen, regelmäßigen<br />

Abständen nutzt, ist laut der Studie dreimal so<br />

anfällig für Schlafstörungen als zurückhaltende<br />

Nutzer.<br />

Insgesamt halten viele Experten die Abhängigkeit


vieler Jugendlicher von sozialen Netzwerken wie<br />

Facebook für gefährlich. Manche vernachlässigen<br />

dadurch echte Kontakte oder Pflichten wie<br />

Hausaufgaben.<br />

Suchttherapeuten raten Eltern, genau hinzuschauen<br />

und sich die Frage zu stellen: Wie viel Zeit<br />

verbringen meine Kinder im Internet? Sollte das zu<br />

viel sein, könnten feste Regeln helfen. In<br />

Extremfällen können sich Eltern auch an<br />

Suchtberatungsstellen wenden.<br />

Donnerstag, 28. Januar 2016 Augsburger Allgemeine<br />

141<br />

IS-Gefahr in Mainz, Köln, Hamburg?:<br />

Unbekannter fälscht Terror-Warnung<br />

Unheimlicher Angriff auf die<br />

öffentliche Ordnung: Per<br />

WhatsApp-Nachricht bringt<br />

ein bislang unbekannter<br />

Täter eine frei erfundene<br />

Anschlagswarnung für Mainz, Köln und Hamburg in<br />

Umlauf. Die Kriminalpolizei ermittelt. Dem<br />

Verursacher droht Gefängnis.<br />

Unbekannte haben im Internet und verschiedenen


WhatsApp-Gruppen in Mainz und Umgebung einen<br />

gefälschten Artikel der "Allgemeinen Zeitung" (AZ)<br />

über eine angebliche Terrorwarnung für Mainz, Köln<br />

und Hamburg verbreitet. Für den Verursacher dürfte<br />

der Vorfall unangenehme Folgen haben: Die<br />

Kriminalpolizei habe Ermittlungen aufgenommen,<br />

wie eine Polizeisprecherin bestätigte. Um der<br />

Verunsicherung in der Öffentlichkeit<br />

entgegenzutreten, veröffentlichten die Behörden in<br />

den sozialen Medien eine Stellungnahme.<br />

Bei der Falschmeldung handelt es sich nach<br />

Angaben des betroffenen Blattes um ein<br />

manipuliertes Bildschirmfoto des Online-Auftrittes<br />

der AZ. Viel Mühe gaben sich der oder die Fälscher<br />

nicht: Sie montierten lediglich einen neuen Text über<br />

einen bestehenden Artikel. In der Fälschung sei von<br />

Attentatsdrohungen in den Städten Mainz, Köln und<br />

Hamburg durch die Terrormiliz "Islamischer Staat"<br />

die Rede.<br />

"Der Inhalt ist frei erfunden", warnten die<br />

Redakteure der AZ. Dennoch rief die plumpe<br />

Fälschung bei einzelnen Lesern Verunsicherung und<br />

echte Angst hervor. Bei der Zeitung hätten sich<br />

mehrere besorgte Anrufer gemeldet, hieß es. Bei<br />

genauerem Hinsehen ließ sich die angebliche<br />

Anschlagswarnung allerdings schnell als zweifelhaft


entlarven: Schließlich war zu der fraglichen<br />

Bedrohung im Internet nie mehr als nur der fragliche<br />

Screenshot zu finden - inklusive eines peinlichen<br />

Rechtschreibfehlers in der Überschrift.<br />

"Ein entsprechender Text hat in dem Internet-<br />

Angebot nie existiert", betonte auch Friedrich<br />

Roeingh, Chefredakteur der "Allgemeinen Zeitung".<br />

Erledigt ist die Angelegenheit für ihn und die<br />

Behörden damit nicht. "Wir werden alle uns zur<br />

Verfügung stehenden Möglichkeiten ausschöpfen,<br />

den oder die Urheber ausfindig zu machen und zur<br />

Verantwortung zu ziehen", sagte Roeingh. Der<br />

Verlag erstattete Anzeige.<br />

"Die an den Online-Auftritt der AZ angelehnte<br />

Aufmachung und die Verwendung des Namens des<br />

AZ-Redakteurs Michael Bermeitinger als angeblicher<br />

Autor legen den Schluss nahe", schrieb die AZ,<br />

"dass die Fälschung gezielt angefertigt wurde, um<br />

mit der Nachricht über angeblich drohenden IS-<br />

Terror Unsicherheit zu verbreiten, Ängste und Hass<br />

zu schüren. "<br />

Der Urheber der Fälschung muss mit Konsequenzen<br />

rechnen. "Das ist kein Spaß, sondern eine Straftat,<br />

gegen die unsere IT-Fachleute der Kriminaldirektion<br />

akribisch vorgehen werden", erklärte der Mainzer


Polizeipräsident Reiner Hamm. Für derartige<br />

Störungen des öffentlichen Friedens, so heißt es bei<br />

der AZ, könnten "empfindliche Geldstrafen und<br />

Gefängnisstrafen von bis zu drei Jahren" verhängt<br />

werden.<br />

Quelle: n-tv.de<br />

38C91D064B7E276791191C393B93EB23 n-tv<br />

Nachrichtenfernsehen<br />

142 iPad Air 3 kommt vermutlich im März<br />

Informierten Kreisen zufolge<br />

plant Apple eine Neuauflage<br />

seines 9,7-Zoll-Tablets noch<br />

im Frühjahr. Auch zur Apple<br />

Watch gibt es Neuigkeiten.<br />

Apple wird die dritte Generation seines Tablets iPad<br />

Air wohl tatsächlich im März debütieren lassen. Das<br />

meldet 9to5Mac unter Berufung auf Quellen, die mit<br />

Plänen des Unternehmens vertraut sein sollen.<br />

Demnach soll das neue 9,7-Zoll-Gerät zusammen<br />

mit dem " iPhone 5se " präsentiert werden, Apples<br />

erstem 4-Zoll-iPhone seit dem iPhone 5s/5c.<br />

Das "iPad Air 3" würde die erste Aktualisierung der


Produktlinie seit Oktober 2014 sein. Im vergangenen<br />

Jahr hatte Apple ein neues 9,7-Zoll-Tablet<br />

zugunsten des größeren iPad Pro ausgelassen. Zur<br />

Hardware gibt es aktuell nur gröbere Spekulationen.<br />

Neben einem leistungsfähigeren Prozessor könnte<br />

das "iPad Air 3" unter anderem erstmals über<br />

Stereolautsprecher (ähnlich dem iPad Pro ) und<br />

einen LED-Blitz auf der Rückseite verfügen. Denkbar<br />

ist auch eine Kompatiblität zum Apple Pencil , derzeit<br />

nur mit dem iPad Pro zusammenspielt.<br />

Eine echte Aktualisierung der Apple Watch wird es<br />

laut 9to5Mac dagegen nicht geben. Stattdessen<br />

werde Apple eine Reihe neuer Farben für die Sport-<br />

Armbänder, weitere Hermès-Produkte und<br />

womöglich eine Milanaise-Uhr in der Farbe "Space<br />

Black" präsentieren. Passend zum Apple-Event, das<br />

vermutlich um den 14. März herum steigt, dürften<br />

auch die Finalversionen iOS 9.3 , OS X 10.11.4 und<br />

watchOS 2.2 publiziert werden. ( bsc )<br />

2016-01-28 11:12:00 Ben Schwan<br />

143<br />

Donnerstags-Kandidatin Caterina<br />

über Augsburg als Einkaufsstadt


"Shopping Queen" kommt diese Woche aus<br />

Augsburg. Die 26-jährige<br />

Caterina Catalano kämpft als<br />

Vierte von fünf<br />

Kandidatinnen um 15 Uhr<br />

bei Vox um den Titel. Wir sprachen mit ihr:<br />

Sehr aufregend! Ich hatte schon etwas Panik, es soll<br />

ja alles aufgeräumt sein. Es war dann auch komisch,<br />

all die Leute in der kleinen Wohnung. Aber es war<br />

auf jeden Fall eine Erfahrung.<br />

Unterschiedlich, würde ich sagen. Je nach Lust und<br />

Laune. Ich kleide mich gerne elegant, aber ich habe<br />

auch Phasen, in denen ich es lockerer mag, also<br />

mehr Streetstyle. Das sind die fünf Kandidatinnen für<br />

"Shopping Queen" in Augsburg<br />

Mittlerweile, ja. Aber immer noch sehr begrenzt. In<br />

München oder so ist da natürlich viel mehr geboten.<br />

Aber da ich in der Nähe der City-Galerie wohne und<br />

Zara mein Lieblingsgeschäft ist, kann ich hier auch<br />

gut einkaufen.<br />

Ich hatte schon eine Freundin im Hinterkopf, die sich<br />

für Mode interessiert, wie ich auch. Sie ist Miss<br />

World Germany 2012 und es war mir auch wichtig,<br />

jemanden mit Modelerfahrung dabei zu haben.


Auf jeden Fall die Zeit. Mit den 500 Euro war es kein<br />

Problem. Kleidung muss nicht teuer sein, es gibt<br />

auch gute Alternativen, die günstiger sind. Aber die<br />

vier Stunden Zeit habe ich als Hürde unterschätzt.<br />

Wenn man etwas Bestimmtes sucht und nicht auf<br />

die Schnelle findet, das ist schwierig.<br />

Designer Guido Maria Kretschmer , das Gesicht der<br />

Vox-Sendung, gibt jede Woche ein Motto vor. In<br />

Augsburg lautet es dieses Mal: "Black Beauty - Triff<br />

mit deinem Outfit ins Schwarze! " Fünf<br />

Kandidatinnen kämpfen um die perfekte modische<br />

Umsetzung des Mottos. Jede Teilnehmerin<br />

bekommt 500 Euro und vier Stunden Zeit, in<br />

Geschäften ihrer Wahl einzukaufen. Unterstützt wird<br />

sie dabei von ihrer "Shoppingbegleitung", oft die<br />

beste Freundin, die Mutter oder der Partner. Die<br />

anderen vier Frauen schauen sich derweil in<br />

Wohnung und Kleiderschrank der Kandidatin des<br />

Tages um.<br />

Am Ende jeder Sendung gibt es Punkte von den<br />

Konkurrentinnen für die Umsetzung des Mottos und<br />

beim Finale der Sendung am Freitag auch von<br />

Designer Guido Maria Kretschmer. Der ist für seine<br />

teils bissigen Kommentare zu den Outfits bekannt,<br />

zum Beispiel: "Sie sieht aus wie eine Frau, die bei<br />

einer Kaffeefahrt ihre Gruppe verloren hat. " Was die


Kandidatinnen aus Augsburg wohl zu hören<br />

bekommen?<br />

"Shopping Queen" in Augsburg: Anja und das<br />

"Angstthema Schwarz"<br />

"Shopping Queen" in Augsburg: Tattoo-Model<br />

Verena zeigt viel Haut<br />

Donnerstag, 28. Januar 2016 Augsburger Allgemeine<br />

144<br />

Totes Baby in Berlin: Altkleider<br />

führen zur Mutter<br />

Es ist ein schrecklicher<br />

Fund, den Mitarbeiter der<br />

Berliner Stadtreinigung bei<br />

ihrer Arbeit machen.<br />

Zwischen matschigem Laub<br />

liegt eine Babyleiche. Nach intensiven Ermittlungen<br />

wird die Mutter gefunden.<br />

Rund zwei Monate nach dem Fund einer Babyleiche<br />

im Straßenlaub hat die Berliner Polizei die Mutter<br />

ermittelt. Mitarbeiter der Stadtreinigung hatten den<br />

schon weitgehend verwesten Säugling im November<br />

zwischen parkenden Autos unter einem Laubhaufen<br />

entdeckt.


Altkleidersäcke, die an den Tagen zuvor neben dem<br />

Fundort in der Lehmbruckstraße abgestellt worden<br />

waren, führten die Ermittler auf die Spur der 30-<br />

Jährigen, wie die Polizei mitteilte. Die Polizei ermittelt<br />

wegen des Verdachts eines Tötungsdelikts.<br />

Zunächst standen die Ermittler vor einem Rätsel. Die<br />

Leiche des Säuglings war verpackt und bereits bis<br />

zur Unkenntlichkeit verwest. Erst die Obduktion<br />

ergab, dass es sich um ein weibliches Baby<br />

handelte. Zunächst hatte noch nicht endgültig<br />

festgestanden, ob es wirklich ein menschlicher<br />

Körper ist.<br />

Die Aussage eine Obdachlosen brachte die Polizei<br />

schließlich auf die Spur der Mutter. Bei den<br />

Ermittlungen stellte sich heraus, dass neben dem<br />

Fundort des Babys, Kühlschränke und mit<br />

Altkleidern gefüllte Müllsäcke abgestellt waren. Eine<br />

Familie wurde beobachtet, wie sie zwei dieser<br />

Altkleidersäcke an sich nahm. Einen Tag danach<br />

wurde an der gleichen Stelle der Leichnam entdeckt.<br />

Die Polizisten suchten die Familie auf und stellten<br />

Kleidungsstücke aus den Säcken sicher. Es ließ sich<br />

nachweisen, dass einige dieser Altkleider von der<br />

Mutter stammten. Die Frau ist nach der Befragung<br />

wieder auf freiem Fuß.


Quelle: n-tv.de<br />

38C91D064B7E276791191C393B93EB23 n-tv<br />

Nachrichtenfernsehen<br />

145<br />

Hopfner: Werde Hoeneß nicht im Weg<br />

stehen - Video - Video<br />

Er ist wohl doch nur<br />

Platzhalter für Uli Hoeneß:<br />

Karl Hopfner. Der 63-Jährige<br />

ist seit 2. Mai 2014 Präsident<br />

des FC Bayern. Dieses Amt<br />

wird bei der Jahreshauptversammlung des<br />

Rekordmeisters Ende November neu gewählt. Viele<br />

aus der Branche erwarten dann die Rückkehr von<br />

Hoeneß. Hopfner will Hoeneß nicht hindern<br />

Hopfner selbst sagte nun bei der Eröffnung der<br />

Wanderausstellung „Verehrt – Verfolgt – Vergessen.<br />

Opfer des Nationalsozialismus beim FC Bayern<br />

München“: „Es ist nach wie vor Stand der Dinge,<br />

dass ich ihm nicht im Weg stehen werde. Wenn die<br />

Gremien ihn vorschlagen und ihn zum Präsidenten<br />

küren wollen“, erklärte Hopfner weiter, werde er<br />

Hoeneß „selbstverständlich“ nicht daran hindern.<br />

Hopfner: Hoeneß hat noch nicht entschieden


Hopfner erzählte, jüngst mit Hoeneß gesprochen zu<br />

haben. Dieser habe sich demnach noch nicht<br />

entschieden. Hopfner meinte: „Uli soll den Kopf mal<br />

freikriegen, soll mal durchschnaufen, soll sich mal<br />

erholen, mit seiner Familie darüber nachdenken,<br />

und dann wird er uns rechtzeitig mitteilen, was<br />

passiert. Da gibt es überhaupt keinen Dissens<br />

zwischen Uli und mir.“<br />

pm<br />

2016-01-28 11:07:45 FOCUS Online<br />

146<br />

Guardiola kritisiert Bayern-Stars<br />

wegen Übergewicht - Video - Video<br />

Pep Guardiola muss liefern.<br />

Darin sind sich alle einig.<br />

Zeit bleibt dem Katalanen<br />

dafür nicht mehr viel. Der<br />

Druck, der auf dem 45-<br />

Jährigen lastet, scheint dieser nun auf seine Spieler<br />

zu übertragen. Schlechte Stimmung im Team<br />

Nach Informationen des "Kicker" soll ein Profi des<br />

FC Bayern gesagt haben, dass die Stimmung im<br />

Team "nicht gut" sei. Das Binnenverhältnis zwischen


dem Trainer und der Mannschaft leide demnach<br />

momentan.<br />

Guardiola fordert dem Bericht zufolge mehr<br />

Professionalität von seinen Spielern. Einzelnen<br />

Profis soll der Spanier sogar Übergewicht<br />

vorgeworfen haben – vor versammelter Mannschaft.<br />

Zudem verlange Guardiola, dass die Spieler sich an<br />

freien Tagen offiziell beim Trainer abmelden und<br />

professionelle Nachtruhe einhalten sollen. Keine<br />

Freizeitaktivitäten, sondern der Fußball müsse im<br />

Mittelpunkt stehen, heißt es weiter. Alles soll bei der<br />

Abschiedstournee Guardiolas demnach dem Erfolg<br />

untergeordnet werden. Selbst, wenn die Stimmung<br />

offenbar leidet. Video: Plötzlich ist Guardiola wieder<br />

auf Müller-Wohlfahrt angewiesen<br />

fwe<br />

2016-01-28 11:04:57 FOCUS Online<br />

147<br />

Österreich beschließt umstrittenes<br />

Staatsschutzgesetz<br />

Der österreichische Nationalrat hat am<br />

Mittwochabend das umstrittene Staatsschutzgesetz<br />

beschlossen. Die Regierungsparteien SPÖ und ÖVP


waren dafür, die Opposition<br />

dagegen. Freiheitliche und<br />

Grüne wollen den<br />

Verfassungsgerichtshof<br />

anrufen.<br />

Mit einem "Polizeilichen Staatsschutzgesetz" weitet<br />

Österreich die Befugnisse des<br />

Inlandsgeheimdienstes aus. Das offiziell als<br />

Polizeibehörde eingeordnete Bundesamt für<br />

Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung<br />

(BVT) darf nun mehr Einzelpersonen überwachen.<br />

Der Einsatz von V-Leuten wird auf Fälle ausgedehnt,<br />

in denen noch gar keine Straftat begangen wurde.<br />

Für das Vorhaben hat Innenministerin Johanna Mikl-<br />

Leitner (ÖVP) gleich zwei österreichische Big<br />

Brother Awards erhalten. Mittwochabend passierte<br />

das Gesetzespaket mit 91 zu 59 Stimmen den<br />

Nationalrat.<br />

Das Parlamentsgebäude an der Wiener Ringstraße<br />

Bild: Jebulon/Thomas Wolf CC-BY-SA 3.0<br />

Die Zustimmung des Bundesrates, der zweiten<br />

Parlamentskammer, gilt als Formsache. Danach<br />

wollen Nationalratsabgeordnete von Freiheitlichen<br />

und Grünen gemeinsam den


Verfassungsgerichtshof (VfGH) des Landes anrufen.<br />

Er müsste dann prüfen, ob das neue Gesetz und die<br />

gleichzeitigen Novellen mehrerer anderer Gesetze<br />

verfassungskonform sind. Solche<br />

Gesetzesprüfungen sind selten, weil dafür<br />

mindestens ein Drittel der Abgeordneten des<br />

Nationalrates oder des Bundesrates einen<br />

gemeinsamen Antrag stellen muss.<br />

Das BVT hat in Zukunft vollen Zugriff auf die Daten<br />

aller Behörden und Unternehmen. Eine richterliche<br />

Genehmigung ist nicht mehr erforderlich. Lediglich<br />

ein "Dreiersenat", bestehend aus dem internen<br />

Rechtsschutzbeauftragten des Innenministeriums<br />

und dessen beiden Stellvertretern muss mehrheitlich<br />

zustimmen. Der Rechtsschutzbeauftragte bekommt<br />

aber keine volle Akteneinsicht. Das BVT darf diese<br />

verweigern, wenn es die Identität eines Zeugen<br />

geheim halten möchte.<br />

Vielleicht werden die österreichischen<br />

Verfassungsrichter das Polizeiliche<br />

Staatsschutzgesetz bald überprüfen.<br />

Bild: VfGH/Achim Bieniek<br />

Überwacht werden darf schon zur "Bewertung der<br />

Wahrscheinlichkeit" eines verfassungsgefährdenden


Angriffs. Lediglich ein "begründeter<br />

Gefahrenverdacht" ist erforderlich, dessen Gehalt<br />

aber nicht unabhängig überprüft wird.<br />

Verdachtsmomente müssen nicht schriftlich<br />

festgehalten werden.<br />

Der Begriff des "verfassungsgefährdenden Angriffs"<br />

ist weit gefasst. Die Gesetzesvorlage stellte rund<br />

100 möglicherweise begangene oder vielleicht<br />

künftige Straftaten unter diesen Begriff. In letzter<br />

Minute sind durch noch nicht vorliegende<br />

Abänderungsanträge der Regierungskoalition einige<br />

Straftaten aus dem Katalog entfernt worden,<br />

darunter diverse Verhetzungsdelikte, die<br />

Herabwürdigung des Staates und seiner Symbole<br />

sowie die Befürwortung von Straftaten. Zudem<br />

gelten manche Straftaten jetzt nur dann als<br />

verfassungsgefährdend, wenn sie vorsätzlich<br />

begangen wurden oder vielleicht vorsätzlich<br />

begangen werden.<br />

"Dezidiert festgeschrieben wurde mit dem<br />

Abänderungsantrag außerdem, dass der in der<br />

Strafprozessordnung verankerte Schutz des<br />

Berufsgeheimnisses von Anwälten, Journalisten und<br />

anderen Berufsgruppen auch für die Ermittlung<br />

personenbezogener Daten nach dem<br />

Staatsschutzgesetz gilt", schreibt der Pressedienst


des österreichischen Parlaments. Von den<br />

Abänderungsanträgen der Opposition fand keiner<br />

eine Mehrheit.<br />

Das BVT darf alle gesammelten Daten an<br />

ausländische Geheimdienste weiterleiten. Selbst<br />

darf es die Daten sechs Jahre lang speichern. Das<br />

Zugriffsprotokoll wird aber nur drei Jahre lang<br />

aufgehoben. Der österreichische Arbeitskreis<br />

Vorratsdatenspeicherung hatte über 30.000<br />

Unterschriften gegen das Gesetz gesammelt.<br />

Die Opposition kritisierte einen "massiven Eingriff in<br />

Grund- und Freiheitsrechte", fehlende richterliche<br />

Kontrolle im Einzelfall sowie eine unzulängliche<br />

generelle parlamentarische Kontrolle des BVT. Zwei<br />

fraktionslose Abgeordnete waren zwar für die neuen<br />

Überwachungsbefugnisse, hinterfragten aber die<br />

Weiterleitung der Daten an ausländische<br />

Geheimdienste.<br />

Aus Sicht der ÖVP handelt es sich um ein<br />

austariertes Gesetz, das den Behörden den Kampf<br />

gegen den Terrorismus erleichtere, ohne<br />

unverhältnismäßig in Bürgerrechte einzugreifen. Die<br />

Bespitzelung von Bürgern sei nicht das Ziel. Auch<br />

SPÖ-Vertreter betonten den Fokus auf Kampf gegen<br />

Terrorismus und Extremismus.


Im Zuge der Novellen wird auch eine rechtliche<br />

Grundlage für den Einsatz von Bild- und<br />

Tonaufzeichnungsgeräten zur Dokumentation von<br />

Amtshandlungen geschaffen. Dabei geht es<br />

insbesondere um so genannte Bodycams, Kameras,<br />

die Polizisten am Körper tragen können.<br />

Vor Beginn einer Aufzeichnung ist der Einsatz der<br />

Geräte anzuzeigen. Die dann erzeugten<br />

personenbezogenen Daten dürfen nur zur<br />

Verfolgung strafbarer Handlungen, die sich während<br />

der Amtshandlung ereignet haben, sowie zur<br />

Kontrolle der Rechtmäßigkeit der Amtshandlung<br />

ausgewertet werden. Die Aufnahmen sind nach<br />

sechs Monaten zu löschen. ( ds )<br />

2016-01-28 11:04:00 Daniel AJ Sokolov<br />

148<br />

Obama zur Oscar-Debatte: "Teil eines<br />

größeren Problems"<br />

Präsident.<br />

Nur weiße Schauspieler<br />

wurden heuer für den Oscar<br />

nominiert. "Stellen wir sicher,<br />

dass jeder eine faire Chance<br />

bekommt? " fragt der US-


28.01.2016 | 11:00 |<br />

( DiePresse.com )<br />

US-Präsident Barack Obama hat sich in die Debatte<br />

über die Nominierung ausschließlich weißer<br />

Schauspieler für die Oscars eingeschaltet. "Ich<br />

denke, wenn die Geschichte aller erzählt wird, führt<br />

das zu besserer Kunst" und alle fühlten sich "als Teil<br />

einer amerikanischen Familie", sagte Obama am<br />

Mittwoch mehreren US-Fernsehsendern.<br />

Die Filmindustrie müsse das tun, "was jede Industrie<br />

tut, nämlich nach Talent Ausschau halten, jedem<br />

eine Chance geben". Die Diskussion darüber, ob<br />

schwarze Schauspieler bei der Nominierung<br />

diskriminiert werden, sei Teil eines "größeren<br />

Problems" in der USA, sagte Obama und fragte:<br />

"Stellen wir sicher, dass jeder eine faire Chance<br />

bekommt? "<br />

Die diesjährigen Oscar-Nominierungen haben für<br />

Empörung gesorgt, weil die Filmakademie zum<br />

zweiten Mal infolge keine schwarzen Schauspieler<br />

berücksichtigte - obwohl mehrere zuvor zu den<br />

Favoriten gezählt worden waren. Der Regisseur<br />

Spike Lee, der vergangenes Jahr einen Oscar für<br />

sein Lebenswerk gewann, kritisierte in einem


offenen Brief die rein weiße Kandidatenauswahl und<br />

kündigte an, diesjährige Oscar-Gala aus Protest<br />

nicht zu besuchen.<br />

Auch Filmstar Will Smith ("Erschütternde Wahrheit",<br />

Original: "Concussion"), der als einer der<br />

übergangenen Favoriten in diesem Jahr gilt, will wie<br />

seine Frau Jada Pinkett-Smith nicht zu der Gala<br />

erscheinen.<br />

Die Academy of Motion Picture Arts and Sciences<br />

kündigte daraufhin Reformen an. Sie wolle neue<br />

Mitglieder berufen, "die mehr Vielfalt<br />

repräsentieren", teilte die Akademie mit. Bis 2020<br />

soll demnach die Zahl der Frauen und der<br />

Angehörigen von Minderheiten in der Academy<br />

verdoppelt werden. Derzeit entscheiden 6.261<br />

Mitglieder der Academy über die Nominierungen -<br />

die große Mehrheit von ihnen sind ältere, weiße<br />

Männer.<br />

(APA/AFP)<br />

2016-01-28 11:00:00 diepresse.com<br />

149<br />

Jihadismus: 15-Jähriger in St. Pölten<br />

erneut in U-Haft


Der Jugendliche, der erst im Mai zu teilbedingter<br />

Haft verurteilt wurde, soll<br />

nun wieder für den Jihad<br />

geworben haben.<br />

28.01.2016 | 10:56 |<br />

( DiePresse.com )<br />

Ein 15-Jähriger, der erst im Mai 2015 wegen<br />

Beteiligung an einer terroristischen Vereinigung und<br />

Anleitung zur Begehung einer terroristischen Straftat<br />

verurteilt worden war, ist neuerlich in St. Pölten in U-<br />

Haft. Er wurde am Mittwoch festgenommen. Der<br />

Verdacht laute wieder Beteiligung an einer<br />

terroristischen Vereinigung, sagte Michaela<br />

Obenaus von der Staatsanwaltschaft am<br />

Donnerstag.<br />

Die U-Haft wurde der Sprecherin zufolge noch am<br />

Mittwoch auf Antrag der Anklagebehörde verhängt.<br />

Die erste Haftprüfung findet in 14 Tagen statt.<br />

"Ermittlungen laufen, auch Datenträger sind<br />

auszuwerten", sagte Obenaus.<br />

Der Verdächtige soll versucht haben, einen weiteren<br />

Burschen für die Idee zu gewinnen, in den Jihad zu<br />

ziehen, indem er ihm Propagandamaterial<br />

übermittelte. Seine Festnahme am Mittwoch in St.


Pölten erfolgte durch Beamte des Landesamts für<br />

Verfassungsschutz im Auftrag der<br />

Staatsanwaltschaft. Der Jugendliche war erst im Juni<br />

aus der Strafhaft entlassen worden und hatte zuletzt<br />

offenbar bei seiner Familie gelebt.<br />

Der Teenager hatte als 14-Jähriger Pläne gewälzt,<br />

den Wiener Westbahnhof zu sprengen, und für den<br />

IS geworben. Er war im Oktober 2014 erstmals<br />

festgenommen worden. Nach zwei Wochen in U-<br />

Haft wurde er unter Auflagen entlassen, tauchte<br />

unter und musste erneut in Haft. In seinem Prozess<br />

am 26. Mai legte er ein Geständnis ab. Der Bursche<br />

erhielt zwei Jahre Haft, davon acht Monate<br />

unbedingt. Dazu erging die Weisung, sich während<br />

der Probezeit einer Psychotherapie zu unterziehen<br />

und Bewährungshilfe in Anspruch zu nehmen.<br />

(APA)<br />

2016-01-28 10:56:00 diepresse.com<br />

150<br />

"The Hateful Eight" im Kino - Blutbad<br />

aus nächster Nähe<br />

Eine Hütte als Bühne, auf der ein blutiges<br />

Kammerspiel gegeben wird: Quentin Tarantino


edient sich alter Breitwand-<br />

Technologie, um den<br />

Zuschauer mitten in ein<br />

Gemetzel auf engem Raum<br />

zu zerren.<br />

2016-01-28 10:55:27<br />

Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany<br />

151<br />

Patch: Apple fasst altes OS X Snow<br />

Leopard noch einmal an<br />

Seit Mittwochabend steht ein<br />

überraschendes Update für<br />

das 2009 erstmals<br />

erschienene OS X 10.6 zur<br />

Verfügung. Es behebt App-<br />

Store-Probleme.<br />

Wer seinen Mac noch immer mit dem sechseinhalb<br />

Jahre alten OS X 10.6 betreibt, sollte einen Blick in<br />

die Softwareaktualisierung werfen: Dort steht seit<br />

Mittwochabend das Mac App Store Update for OS X<br />

Snow Leopard zum Download bereit. Dass Apple<br />

den Unterbau des Schneeleoparden erneut<br />

anfassen würde, hatte der Konzern bereits im<br />

Dezember angekündigt.


Grund für die Aktualisierung ist die Tatsache, dass<br />

ein wichtiges "Intermediate Signing"-Zertifikat<br />

abläuft, mit dem Mac-App-Store-Anwendungen<br />

signiert sind. Wird es nicht ausgetauscht, kommt es<br />

zu Startproblemen bei bereits gekauften<br />

Anwendungen, die ihren Rechtemanagement-<br />

Schutz nicht mehr kontrollieren können. Zudem ist<br />

nur mit dem neuen Zertifikat auch weiterhin ein<br />

Einkauf im Mac App Store unter OS X 10.6 möglich.<br />

Neuere Versionen von OS X wurden bereits<br />

umgerüstet.<br />

Mit dem Update soll es außerdem Verbesserungen<br />

bei den Mac-App-Store-Hinweisdialogen geben –<br />

was das konkret heißt, führt Apple leider nicht aus.<br />

Die Aktualisierung ist nur 3,5 MByte groß. Sie lässt<br />

sich über die Update-Funktion herunterladen, die via<br />

Apfel-Menü erreichbar ist. Alternativ steht hier auch<br />

ein Standalone-Installer zum Download bereit. ( bsc<br />

)<br />

2016-01-28 10:52:00 Ben Schwan<br />

152<br />

„Wie redest du von meiner Familie?“:<br />

Mega-Krach zwischen Thorsten und<br />

Helena


Dass Thorsten Legat und Helena Fürst im<br />

Dschungelcamp keine<br />

Freunde mehr werden, ist<br />

inzwischen klar. Nun aber<br />

hat ihr Dauerzwist im<br />

australischen Busch einen neuerlichen Tiefpunkt<br />

erreicht. Die beiden Dschungelcamper lieferten sich<br />

einen minutenlangen Streit, der auch auf die<br />

persönliche Ebene ging - die Mitcamper hörten<br />

betreten zu.<br />

Der Riesenzoff ging los, als Thorsten Campküken<br />

Nathalie bei deren Abschied drückte und ihr ziemlich<br />

laut zuflüsterte: „Da ist die Falsche rausgeflogen.“<br />

Helena, gegen die sich diese Spitze ganz<br />

offensichtlich richten sollte, hörte das natürlich.<br />

Zunächst nahm sie die Sache noch mit Sarkasmus:<br />

"Ich muss heute echt lachen", sagte sie zu Brigitte<br />

Nielsen und Sophia Wollersheim. "Weil er sagt, da<br />

ist die Falsche rausgeflogen, ich werde heute den<br />

ganzen Tag nur grinsen. " "Diese Explosion wird dir<br />

nicht gefallen"<br />

Aber von wegen, es kam genau anders: Helena<br />

grinste nicht, sondern trat fest entschlossen vor die<br />

Pritsche von Thorsten und ließ ordentlich Dampf ab.<br />

„Thorsten, kannst du mir mal für die – egal wie viel


Tage – einen Gefallen tun? Lass deine blöden<br />

Bemerkungen, sonst explodiere ich eines Tages,<br />

und diese Explosion wird dir nicht gefallen. … Also<br />

höre damit auf, sei ruhig, denn was du hier spielt ist<br />

ein beschissenes, falsches Spiel. Du bist für mich ein<br />

ganz falscher Mensch! "<br />

Thorsten gibt sich verblüfft: „Ich?“ Helena: „Ja,<br />

genau du! Weil du redest immer so einen Mist vor<br />

der Kamera (…) Du bist wirklich falsch!“ Die TV-<br />

Anwältin feuert weiter: „Du sagst etwas, aber du<br />

meinst es nicht so: Du lästerst. Das ist wirklich ein<br />

ganz schlimmer Charakterzug.“ "Es wissen alle,<br />

auch draußen"<br />

Thorsten wäre nicht Thorsten, wenn er nicht<br />

ordentlich Konter geben würde: „Soll ich dir was<br />

sagen, liebe Dame: Sieh lieber zu, dass du in die<br />

Spur kommst.“ Helena wolle ihm doch wohl nicht<br />

weismachen, dass sie hier "die Artigste" sei. "Wir<br />

wissen ja alle Bescheid“, giftet er. Helena: „Was<br />

wissen wir Bescheid?“ Thorsten: „Ich möchte mit dir<br />

nicht darüber reden… Es wissen aber alle auch<br />

draußen.“ Der Streit zieht sich minutenlang hin - so<br />

lange, dass die Moderatoren Sonja Zietlow und<br />

Daniel Hartwich genüsslich Popcorn dazu essen.<br />

Nächste Runde! Helena droht: „Ich lasse mich hier


nicht dumm von der Seite anmachen. Lass du mich<br />

in Ruhe, verstanden? Nur weil du meinst, dass du<br />

ein Mann bist, meinst du hier einen dicken Macker<br />

riskieren zu können.“ Thorsten schnell mal etwas<br />

klarstellen: „Ich bin ein Mann.“ Helena wenig<br />

beeindruckt: „Na, und?“ "Musst dir irgendeine<br />

Transe suchen"<br />

Thorsten regt sich jetzt zunehmend auf und will<br />

ordentlich Kasalla geben - auf seine sehr spezielle<br />

Art: „Wenn du Probleme mit der männlichen<br />

Gesellschaft hast, dann musst du dir irgendeine<br />

Transe suchen.“ Helena ganz cool: „Ich habe ein<br />

Problem mit dir, aber nicht mit allen.“<br />

Dann wird der Streit noch heftiger und geht ins<br />

Persönliche. Thorsten: „Was willst du von mir<br />

überhaupt?“ Helena: „Freundchen…“ Jetzt reicht es<br />

Thorsten: „Nenn mich nicht Freundchen, Fräulein!<br />

Lebe du erstmal dein Leben und versuche, eine<br />

Familie groß zu ziehen!“ Helena: „Ich ziehe meine<br />

Familie groß.“ Thorsten: „Wo denn? Alleine?“<br />

Helena: „Ja, natürlich.“ Thorsten: „Super! Klasse,<br />

ganz Klasse. " "Du bist ein frauenfeindlicher Typ“<br />

Für Helena, die alleinerziehende Mutter einer<br />

kleinen Tochter ist, geht das nun wirklich zu weit. Sie<br />

schreit: „Ganz alleine! Was geht dich das an?


Glaubst du, das kann eine Frau nicht? Wie redest du<br />

von meiner Familie? Hast du sie noch alle? Du bist<br />

ein frauenfeindlicher Typ.“<br />

Thorsten entsetzt: „Was bin ich? " Er sucht Beistand<br />

bei den stummen Zeugen am Lagerfeuer: "Sophia,<br />

was habe ich jetzt falsch gesagt?!“<br />

Helena: „Was du gerade gesagt hast, ist<br />

frauenfeindlich. " Und weiter: „Meinst du, nur mit<br />

einem Mann kann man ein Kind groß ziehen? " Sie<br />

warnt ihn: "Nimm du noch einmal meine Familie in<br />

den Mund..., das geht dich einen Feuchten an, das<br />

ist eine Frechheit! "<br />

Thorsten klagt über den Mega-Zoff in die RTL-<br />

Kamera: "Das war ein Gefühl, wie als mein Vater auf<br />

mich zu gekommen ist und gesagt hat, ich hau dir<br />

auf die Fresse. " Thorsten hatte im Camp bereits<br />

berichtet, dass sein Vater die Familie schikaniert und<br />

auch sein Mutter geschlagen habe. "Ich müsste sie<br />

normalerweise anzeigen"<br />

Helena analysiert ihrerseits: "Der kann nicht mit<br />

starken Frauen umgehen. " Thorsten<br />

"Schwachpunkte" lägen in seiner Vergangenheit.<br />

Der Vorwurf der Frauenfeindlichkeit aber nagt an<br />

Thorsten. Er sei der Erste, der an der Autobahn


aussteige, wenn ein Mann eine Frau schlage, gibt er<br />

zu Protokoll. "Frauenfeinlich - das ist taff", sagt er zu<br />

Jürgen und Sophia. Thorsten bringt sogar juristische<br />

Schritte gegen Helena ins Spiel: "Ich müsste sie<br />

normalerweise anzeigen". Jürgen beschwichtigt:<br />

"Das ist harter Tobak. Was willst du denn hier<br />

machen? Polizei rufen? ".<br />

Ganz so weit kommt es noch nicht. Wirklich beruhigt<br />

haben sich die Gemüter aber nicht. Den Vorschlag<br />

von Menderes, dass Helena und Thorsten ihn<br />

gemeinsam zur Prüfung begleiten sollten, schlugen<br />

beide kategorisch aus. Und eine weitere Runde in<br />

ihrem Zoff dürfte folgen: Denn Brigitte muss an Tag<br />

13 gehen. Die Streithähne sind weiter im Camp.<br />

Video: Ist die Kotzfrucht wirklich so eklig, wie alle<br />

Stars immer tun? Wir haben sie gegessen!<br />

maa<br />

2016-01-28 10:51:29 FOCUS Online<br />

153<br />

Zurück in die Zukunft: Kultauto<br />

DeLorean DMC-12 soll neu aufgelegt<br />

werden<br />

Das Auto, das Marty McFly vor 30 Jahren auf der


Leinwand durch die Zeit<br />

reisen ließ, soll wieder<br />

gebaut werden.<br />

Gerade 30 Jahre ist es her,<br />

dass sich Michael J. Fox und<br />

Christopher Lloyd in der Filmreihe "Zurück in die<br />

Zukunft" in einem DeLorean DMC-12 auf Zeitreise<br />

machten. Die Girlanden der Jubiläumsfeiern hängen<br />

noch, da wird nun bekannt, dass das Coupé neu<br />

aufgelegt werden soll, und zwar in einer Kleinserie<br />

von 300 Exemplaren. Der Stückpreis werde<br />

voraussichtlich bei 100.000 US-Dollar liegen.<br />

Möglich werde die Neuauflage des Sportwagens mit<br />

den Flügeltüren durch Änderungen in den Kfz-<br />

Zulassungsbestimmungen der USA vom Dezember<br />

2015, teilt die DMC mit. Dadurch erliegen kleine<br />

Hersteller von Repliken anderen Sicherheitsauflagen<br />

als die großen Konzerne. Auch ist es den Kleinen<br />

nun erlaubt, Motoren fremder Hersteller einzubauen<br />

und damit die Abgasvorschriften einhalten zu<br />

können. Allerdings gebe es noch einige Hindernisse<br />

zu überwinden, bevor das Auto 2017 produziert<br />

werden könne.<br />

Der ehemalige GM-Manager John DeLorean hatte<br />

von 1981 bis 1983 in Nordirland etwa 9000 DMC-12


produziert. Diese erwiesen sich allerdings als<br />

unausgereift und unzuverlässig. Die Verkaufszahlen<br />

stimmten nie mit den ambitionierten Plänen überein,<br />

der Hersteller ging pleite.<br />

Ein texanischer Investor übernahm den<br />

Firmennamen "DeLorean Motor Company" sowie<br />

Teile und Motoren des DMC-12 aus der<br />

Konkursmasse des Unternehmens. Dann baute<br />

DMC nahe Houston in Texas aus den Rahmen alter<br />

DMC-12 und den Originalteilen nahezu fabrikneue<br />

Fahrzeuge und verkaufte generalüberholte Modelle<br />

sowie Ersatzteile. Da die zum Neuaufbau<br />

geeigneten Rahmen immer knapper wurden,<br />

überlegte DMC schon seit Jahren, eine Kleinserie<br />

von etwa 20 Fahrzeugen pro Jahr aufzulegen.<br />

2016-01-28 10:46:00 Andreas Wilkens<br />

154<br />

FACC-Millionen möglicherweise auf<br />

Konten in Asien und Slowakei<br />

Im Internetbetrug beim<br />

oberösterreichischen<br />

Luftfahrtzulieferer gibt es<br />

erste Spuren über die<br />

verschwundenen 50


Millionen Euro.<br />

28.01.2016 | 10:41 |<br />

( DiePresse.com )<br />

Im Fall des Internet-Betrugs am Finanzbereich des<br />

oberösterreichischen Luftfahrtzulieferers FACC, bei<br />

dem Schaden von rund 50 Millionen Euro<br />

entstanden sein dürfte, sind erste Spuren bekannt<br />

geworden, wohin das Geld verschwunden ist.<br />

Demnach fanden Überweisungen unter anderem auf<br />

Konten in Asien und eines in der Slowakei statt.<br />

Der für den Bereich Investor Relations von FACC<br />

zuständige Manuel Taverne bestätigte auf APA-<br />

Anfrage in diesem Sinn einen Bericht der "Kronen<br />

Zeitung". Weitergehende Informationen in diesem<br />

Fall wollte er unter Hinweis auf die laufenden<br />

Ermittlungen nicht veröffentlichen: "Ich kann nichts<br />

ausschließen und nichts bestätigen".<br />

Der Akt wurde inzwischen von der<br />

Staatsanwaltschaft Ried im Innkreis an die<br />

Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft<br />

(WKStA) abgetreten und ist am Dienstag dort<br />

eingetroffen, teilte deren Pressesprecher Rene<br />

Ruprecht mit. Dort hieß es lediglich, die Ermittlungen<br />

bezüglich betrügerischer Vorgänge seien im Gange.


(APA)<br />

2016-01-28 10:41:00 diepresse.com<br />

155<br />

Abstürzende Safari-Browser: Apple<br />

behebt Fehler serverseitig<br />

Die Probleme unter iOS und<br />

OS X sind seit<br />

Mittwochabend behoben.<br />

Wie es zu solch massiven<br />

Problemen kommen konnte,<br />

ist weiterhin unklar.<br />

Apple hat den Safari-Absturzfehler , der Nutzer von<br />

iPhones, iPads und Macs seit Mittwochmittag plagte,<br />

mittlerweile behoben. Das Problem, das wohl mit<br />

einer Fehlkonfiguration bei Apples Suchhilfe ("Safari-<br />

Vorschläge") zu tun hatte, wurde serverseitig gelöst<br />

– Updates beim Nutzer waren offenbar nicht<br />

notwendig.<br />

Wie Buzzfeed News schreibt , seien von dem Bug<br />

User betroffen gewesen, bei denen der "Safari-<br />

Vorschläge"-Storage-Cache in den frühen<br />

Morgenstunden US-Westküstenzeit aktualisiert<br />

worden sei. Dann reichte es aus, die Adressleiste zu


selektieren, um einen Absturz des Browsers<br />

auszulösen.<br />

Abhilfe schuf, die Vorschlagsfunktion zu<br />

deaktivieren, alternativ soll demnach auch ein<br />

komplettes Löschen von Cache und History die<br />

Crash-Problematik behoben haben. Apple äußerte<br />

sich zu dem Thema bislang nicht – unklar bleibt<br />

insbesondere, wie es sein kann, dass<br />

Serverprobleme zu lokalen Abstürzen führen.<br />

iOS-Entwickler Steven Troughton-Smith, der das<br />

Problem als einer der ersten diagnostiziert hatte,<br />

meinte, offenbar sei Safari wortwörtlich "für die halbe<br />

Welt" nicht mehr nutzbar gewesen. "Engineering der<br />

Note 1+", schrieb er auf Twitter. Ob der Bug wirklich<br />

bei allen Nutzern behoben ist, bleibt indes unklar –<br />

möglicherweise werden die fehlerhaften<br />

Serverausgaben, die den Absturz produzieren, bei<br />

manchen Usern gecachet. ( bsc )<br />

2016-01-28 10:36:00 Ben Schwan<br />

156<br />

Linz: Ermittlungen gegen zwei FPÖ-<br />

Gemeinderäte<br />

Es geht um den Verdacht der Verhetzung. Die


freiheitlichen Politiker hatten<br />

Aussagen über "notgeile<br />

junge Muselmane" gepostet.<br />

28.01.2016 | 10:19 |<br />

( DiePresse.com )<br />

Die Staatsanwaltschaft Linz hat die Polizei mit<br />

Ermittlungen gegen zwei Linzer FPÖ-Gemeinderäte<br />

beauftragt, bestätigte ihr Sprecher Philip Christl<br />

Medienberichte vom Donnerstag. Susanne Walcher<br />

hatten den Vorschlag eines Sozialjahres für<br />

Flüchtlinge mit Äußerungen über "notgeile junge<br />

Muselmanen" kommentiert, Markus Kraz sah die<br />

Asylwerber eher in Tierheimen bei den "lieben<br />

Schafen".<br />

Es geht um den Verdacht der Verhetzung, für die<br />

beiden Mandatare gilt die Unschuldsvermutung. In<br />

den vor einigen Tagen in der Zeitung "Österreich"<br />

veröffentlichten Postings wurde der Vorschlag von<br />

Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl für ein<br />

zum Sozialjahr aufgewertetes Integrationsjahr für<br />

Flüchtlinge kommentiert. FPÖ-Gemeinderätin<br />

Walcher schrieb dazu: "Gute Idee, Herr Leitl! Der<br />

notgeile junge Muselmane geht dann als<br />

Kindergartenonkel mit den kleinen Mädchen Pipi<br />

machen oder er hilft im Pflegeheim der Oma beim


Baden". Ihr Parteikollege Markus Kraz ergänzte, sie<br />

könnten aber auch in Tierheimen eingesetzt werden.<br />

"Die haben wenigstens auch liebe Schafe und so... ".<br />

"Solche Stadtvertreter schaden dem Ansehen von<br />

Linz", hatte Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ)<br />

reagiert. ÖVP-Klubobmann Martin Hajart<br />

bezeichnete die Aussagen als<br />

"menschenverachtend", die Grüne Fraktionschefin<br />

Gerda Roschger als "niederträchtig". FPÖ-<br />

Klubobmann Günther Kleinhanns bewertete sie zwar<br />

als "unsachlich, aber keine Verhetzung".<br />

(APA)<br />

2016-01-28 10:19:00 diepresse.com<br />

157<br />

Hypo-Kreditrückzahlgarantie:<br />

Österreich blitzt vor EuGH ab<br />

Der Europäische Gerichtshof<br />

bestätigte die Entscheidung<br />

der EU-Kommission, dass<br />

die 2,6 Milliarden-Garantie<br />

der Republik eine zulässige<br />

staatliche Beihilfe darstellt.<br />

28.01.2016 | 10:16 |


( DiePresse.com )<br />

Der EU-Gerichtshof hat eine Nichtigkeitsbeschwerde<br />

Österreichs zu einer 2,638 Mrd. Euro schweren<br />

Kreditrückzahlgarantie der Republik an die<br />

BayernLB abgewiesen. Die EU-Richter urteilten,<br />

dass die Garantie, die Österreich der BayernLB<br />

anlässlich der Notverstaatlichung der früheren Hypo<br />

Alpe Adria (jetzt Heta) 2009 gewährt hat, eine<br />

staatliche Beihilfe darstellt, die mit EU-Recht<br />

vereinbar sei.<br />

Der Europäische Gerichtshof (EuGH) wies die von<br />

Österreich gegen die Beschlüsse der EU-<br />

Kommission erhobene Klage (T-427/12) ab.<br />

Österreich hat die in Rede stehende Garantie in<br />

Abrede gestellt.<br />

Die EU-Kommission hatte am 25. Juli 2012 den<br />

Umstrukturierungsplan der BayernLB genehmigt und<br />

in diesem Zusammenhang auch die österreichische<br />

Finanzierungsgarantie als staatliche Beihilfe<br />

Österreichs an die frühere Konzernmutter BayernLB<br />

und mit dem EU-Binnenmarkt vereinbar erklärt. Mit<br />

diesem Prüfsiegel aus Brüssel fürchtet Österreich,<br />

für den Milliardenbetrag geradestehen zu müssen.<br />

Österreich hat deshalb die EU-Kommission verklagt,<br />

um diese Entscheidung der EU-Behörde für nichtig


zu erklären.<br />

Österreich machte geltend, dass es vor der<br />

Qualifizierung der gewährten Finanzierungsgarantie<br />

als Beihilfe nicht gehört worden sei. Außerdem<br />

argumentierte die Republik, dass die EU-<br />

Kommission in ihrer Entscheidung nicht begründet<br />

habe, warum es sich um eine staatliche Beihilfe<br />

handle und warum diese mit dem EU-Binnenmarkt<br />

vereinbar sei. Nach Auffassung Österreichs verstößt<br />

die Entscheidung der EU-Kommission auch in<br />

mehreren Punkten gegen den EU-Vertrag.<br />

Österreich machte etwa das im EU-Vertrag<br />

verankerte Bailout-Verbot geltend, also ein Verbot<br />

der gegenseitigen Schuldenübernahme. Außerdem<br />

sei die EU-Kommission nicht zuständig, heißt es in<br />

der Klage.<br />

Nach Ansicht des EuGH hat die EU-Kommission<br />

keinen Rechtsfehler begangen, als sie zu dem<br />

Ergebnis kam, dass dieser Vorteil eine staatliche<br />

Beihilfe für die BayernLB darstellte und diese mit<br />

ihrer Umstrukturierung und demzufolge mit dem<br />

Binnenmarkt vereinbar war. Der EuGH stellte<br />

insbesondere fest, dass die Klage beim<br />

Handelsgericht Wien, die den Kauf der Hypo Group<br />

Alpe Adria durch die BayernLB im Jahr 2007 betrifft,<br />

keinen Einfluss auf die Frage habe, ob die Garantie


eine Beihilfe darstellt.<br />

Voriges Jahr im Juli haben sich Österreich und<br />

Bayern in diesem Hypo-Kreditstreit inzwischen auf<br />

einen Vergleich geeinigt.<br />

(APA)<br />

2016-01-28 10:16:00 diepresse.com<br />

158<br />

Rihanna: Neues Album versehentlich<br />

auf Streamingdienst?<br />

Pause zurück.<br />

"Anti" ist im Streamingdienst<br />

Tidal zu hören. Das soll nicht<br />

beabsichtigt gewesen sein.<br />

Mit "Anti" meldet sich<br />

Rihanna nach vier Jahren<br />

28.01.2016 | 09:57 |<br />

( DiePresse.com )<br />

R&B-Sängerin Rihanna hat ihr neues Album "Anti" in<br />

der Nacht zu Donnerstag im Streaming-Dienst Tidal<br />

veröffentlicht. Dort soll es Medienberichten zufolge<br />

eine Woche lang exklusiv gekauft und gestreamt


werden können. Ob die Veröffentlichung so<br />

beabsichtigt war, ist unklar. Der US-<br />

Nachrichtendienst "The Daily Beast" schreibt von<br />

einem "Fehler". Man habe das Album schnell wieder<br />

entfernt, doch offenbar hatten sich schon einige<br />

Fans die Daten gesichert. Inzwischen ist "Anti" auf<br />

Tidal wieder abrufbar.<br />

Das achte Studioalbum der Musikerin aus Barbados<br />

umfasst 13 Songs, darunter die erste<br />

Singleauskoppelung "Work" mit Rapper Drake.<br />

Rihanna hatte monatelang Andeutungen über ihr<br />

erstes Album nach vier Jahren gemacht, ohne einen<br />

genauen Termin für die Veröffentlichung zu nennen.<br />

Der Musikdienst Tidal des US-Rapmoguls Jay-Z war<br />

im vergangenen März mit großem Rummel<br />

gestartet, hatte aber vorerst wenig Erfolg. Tidal ist<br />

der erste Dienst, an dem diverse Stars, darunter<br />

auch Rihanna, persönlich beteiligt sind. Ein Abo<br />

kostet knapp zehn Euro im Monat.<br />

(APA/dpa)<br />

2016-01-28 09:57:00 diepresse.com


159<br />

Texas Instruments stemmt sich<br />

gegen Konjunktursorgen<br />

Zum Ende des Jahres hat<br />

Texas Instruments eine<br />

nachlassende Nachfrage in<br />

einem Teilbereich der<br />

Verbraucherelektronik<br />

gespürt. Diese Entwicklung dürfte sich auch im<br />

ersten Quartal 2016 fortsetzen.<br />

Der Chiphersteller Texas Instruments hat seine<br />

Geschäfte trotz der Unsicherheiten über die<br />

weltwirtschaftliche Entwicklung weitgehend stabil<br />

halten können. Im vierten Quartal fiel der Umsatz im<br />

Jahresvergleich laut Mitteilung um zwei Prozent auf<br />

3,2 Milliarden US-Dollar. Der Gewinn verbesserte<br />

sich um ein Prozent auf 836 Millionen Dollar. Texas<br />

Instruments ist der größte Hersteller von Chips, die<br />

Alltagsgeräte wie Waschmaschinen oder Fernseher<br />

steuern.<br />

Angesichts der großen Zahl an Kunden quer durch<br />

alle Branchen gilt das Unternehmen auch als<br />

Konjunkturindikator. Zuletzt hatte sich die Sorge<br />

verfestigt, dass sich das Wirtschaftswachstum in<br />

China deutlicher verlangsamt – weshalb so mancher


Elektronikhersteller vorsichtiger bei seinen<br />

Bestellungen von Bauteilen geworden ist.<br />

Zum Ende des Jahres habe Texas Instruments eine<br />

nachlassende Nachfrage in einem Teilbereich der<br />

Verbraucherelektronik gespürt, erklärte Konzernchef<br />

Rich Templeton. Diese Entwicklung dürfte sich auch<br />

im ersten Quartal 2016 fortsetzen, fuhr er fort, wobei<br />

das restliche Geschäft stabil bleiben sollte.<br />

Im vergangenen Jahr konnte Texas Instruments<br />

trotz der Probleme den Umsatz nahezu stabil bei 13<br />

Milliarden Dollar halten und schraubte seinen<br />

Gewinn auf annähernd drei Milliarden Dollar hoch.<br />

Die Anleger waren begeistert: Die Aktie stieg<br />

nachbörslich um mehr als drei Prozent. ( dpa ) /<br />

( anw )<br />

2016-01-28 09:48:00 heise online News 2016 KW 4<br />

160<br />

Salzburg: Lkw-Fahrer verursacht mit<br />

2,2 Promille Unfall<br />

Auf der Tauernautobahn fuhr ein Pole<br />

mit seinem Sattelschlepper auf einen vor ihm<br />

fahrenden Lkw auf.


28.01.2016 | 09:41 |<br />

( DiePresse.com )<br />

Auf der Tauernautobahn bei Salzburg ist am<br />

Mittwoch gegen 15.15 Uhr ein 45-jähriger<br />

Lastwagenlenker aus Polen mit seinem<br />

Sattelschlepper auf einen vor ihm fahrenden Lkw<br />

aufgefahren. Bei dem Unfall wurde niemand verletzt.<br />

Ursache für den Crash war laut Polizei wohl die<br />

offensichtliche Alkoholisierung des Mannes. Der<br />

Alkovortest beim Polen ergab einen Wert von 2,22<br />

Promille.<br />

(APA)<br />

2016-01-28 09:41:00 diepresse.com<br />

161<br />

Qualcomm leidet weiter unter<br />

schwachem Smartphone-Geschäft<br />

Nachlassende Nachfrage<br />

nach Smartphones und<br />

härtere Konkurrenz bekam<br />

Qualcomm im vorigen<br />

Quartal zu spüren. Mit<br />

seinen im Sommer eingeleiteten Kostensenkungen<br />

sieht sich das Unternehmen "auf Kurs".


Der Chiphersteller Qualcomm bekommt die<br />

Umwälzungen in der Smartphone-Branche weiterhin<br />

kräftig zu spüren. Der Umsatz fiel im vergangenen<br />

Quartal im Jahresvergleich um 19 Prozent auf 5,8<br />

Milliarden Dollar. Der Gewinn brach laut Mitteilung in<br />

dem Ende Dezember abgeschlossenen ersten<br />

Geschäftsquartal um fast ein Viertel auf 1,5<br />

Milliarden Dollar ein.<br />

Qualcomm sieht sich seit einiger Zeit mit einem Berg<br />

an Problemen konfrontiert. Zum einen kühlen die<br />

Smartphone-Verkäufe ab, insbesondere im riesigen<br />

chinesischen Markt. Zum anderen gibt es einen<br />

harten Konkurrenzkampf unter den Chipherstellern,<br />

der noch dadurch verstärkt wird, dass die<br />

Großkunden Apple, Samsung und Huawai<br />

zunehmend ihre benötigten Komponenten selbst<br />

entwickeln.<br />

Konzernchef Steve Mollenkopf hatte deshalb im<br />

Sommer angekündigt, dass 15 Prozent der Stellen<br />

abgebaut werden sollen. "Wir sind auf Kurs mit<br />

unseren Kostensenkungen", erklärte er nun. Bereits<br />

im abgelaufenen Quartal hätten sich die<br />

Einsparungen ausgezahlt. Zudem habe Qualcomm<br />

mehrere Verträge in China unterschrieben, betonte<br />

Mollenkopf.


Auch für das laufende zweite Geschäftsquartal sagte<br />

Qualcomm jedoch deutlich fallende Umsätze und<br />

Gewinne voraus. Die Aktie verlor nachbörslich 0,61<br />

Prozent. ( dpa ) /<br />

( anw )<br />

2016-01-28 09:31:00 heise online News 2016 KW 4<br />

162<br />

Challenger-Explosion vor 30 Jahren:<br />

Eines der größten Dramen der<br />

Raumfahrt<br />

Der 28. Januar 1986 war ein<br />

schwarzer Tag für die<br />

Raumfahrt.<br />

Aufgrund eines bekannten<br />

Problems zerbarst das Shuttle „Challenger“.<br />

Die Shuttles brachten der Nasa kein Glück - ein<br />

weiteres Unglück folgte.<br />

Auf den Tag genau vor 30 Jahren verfolgten<br />

Millionen Amerikaner vor dem Fernseher den Start<br />

des Shuttles „Challenger“ mit. Es war ein frostiger<br />

Dienstag, der Himmel zeigte sich in strahlendem<br />

Blau.


Die Eltern von Christa McAuliffe, einer<br />

Grundschullehrerin, die als erste Nicht-Astronautin in<br />

den Orbit fliegen durfte, saßen auf der<br />

Besuchertribüne des Weltraumbahnhofs Cape<br />

Canaveral. Sie klatschten und jubelten. „Wir gehen<br />

auf volle Kraft“, meldete der Kommandant an die<br />

Bodenkontrolle<br />

58,788 Sekunden nach dem Start bildete sich eine<br />

winzige Flamme an einer der Feststoffraketen.<br />

Rund fünf Sekunden später loderte bereits ein Feuer<br />

am Tankboden, dann umhüllt ein gelborangefarbenes<br />

Flammeninferno die Raumfähre.<br />

72 Sekunden nach dem Start zerbrach die<br />

Challenger. Wo gerade noch das Space Shuttle auf<br />

dem Weg in den Himmel zu sehen war, breiten sich<br />

große weiße Rauchwolken aus<br />

„Es sieht so aus, als ob einige der Triebwerke bei<br />

einer Explosion abgesprengt worden sind“, sagt<br />

CNN-Kommentator Tom Mintier hörbar geschockt.<br />

„Offensichtlich gab es eine schwerwiegende<br />

Fehlfunktion“, sagt der Kommentator der US-<br />

Raumfahrtbehörde Nasa. Die Kabine wurde bei der<br />

Explosion nicht zerstört<br />

Spätere Analysen zeigten, dass die Kabine mit den


sieben Astronauten bei der Explosion nicht zerstört<br />

wurde. Wenigstens einige der Raumfahrer waren<br />

noch bei Bewusstsein. Die Explosion katapultierte<br />

die Kabine auf eine Höhe von etwa 30 Kilometern.<br />

Spätestens dort verloren aufgrund des geringen<br />

Sauerstoffanteils alle Astronauten das Bewusstsein.<br />

Sie erlangten es bis zum Aufprall der Kabine auf<br />

dem Meer nicht wieder.<br />

Der Aufschlag mit einer Geschwindigkeit von zirka<br />

350 Stundenkilometern führte zum Tod aller<br />

Astronauten. Ihre Leichen blieben einige Wochen in<br />

der Tiefe des Meers, bevor sie geborgen werden<br />

konnten. Sie waren komplett verkohlt. Es ist die bis<br />

dahin schlimmste Katastrophe in der US-<br />

Raumfahrtgeschichte<br />

Erstmals starben US-Astronauten im Einsatz. Die<br />

Ursache des Unglücks ist schnell klar: Für Florida<br />

ungewöhnlich niedrige Temperaturen in der Nacht<br />

vor dem Start haben Dichtungsringe an einer der<br />

Antriebsraketen porös werden lassen. Während des<br />

Abhebens konnten heiße Gase entweichen, eine<br />

Kettenreaktion war unvermeidbar. Probleme mit der<br />

Dichtung waren der Nasa lange bekannt, auch die<br />

möglichen Folgen<br />

Doch Konsequenzen folgen es erst nach dem


Drama: Die Nasa legt ihr Shuttleprogramm auf Eis.<br />

Zweieinhalb Jahre bleiben alle Shuttles am Boden<br />

und werden umkonstruiert. Die<br />

Kommunikationsstrukturen der Nasa werden neu<br />

organisiert. Die Columbia explodierte 2003 bei ihrer<br />

Rückkehr auf die Erde<br />

Danach wurden die Shuttleflüge wieder zur Routine<br />

– bis zum nächsten Desaster. Es erfolgte am 1.<br />

Februar 2003, als die Columbia bei der Rückkehr<br />

von ihrer 28. Mission beim Wiedereintritt in die<br />

Erdatmosphäre zerbarst. Sechs amerikanische und<br />

ein israelischer Astronaut verloren dabei das Leben.<br />

Im Juli 2011 fliegt die „Atlantis“ die letzte Shuttle-<br />

Mission. Heute setzt die Nasa bei Frachttransporten<br />

zur Internationalen Raumstation ISS auf externe<br />

Unternehmen wie SpaceX und ist bei bemannten<br />

Missionen auf russische Transporter angewiesen,<br />

will das aber so schnell wie möglich ändern.<br />

cst/dpa<br />

2016-01-28 09:28:22 FOCUS Online<br />

163<br />

Schwitzen mal anders: Das sind die<br />

verrücktesten Saunen Europas


In vielen Saunen wird Wellness zum Erlebnis.<br />

Schwitzen<br />

schwindelerregender<br />

oder in voller Fahrt.<br />

in<br />

Höhe<br />

Manche Saunen sind sogar in alten Fahrzeugen.<br />

Klassisches Saunen war gestern. Heute schwitzen<br />

Wellnessbegeisterte höher, extremer, abgefahrener.<br />

In diesen fünf Saunen kommen auch diejenigen,<br />

denen das normale Saunieren zu langweilig ist, auf<br />

ihre Kosten. 1. Schwindelerregend: Die Gondel-<br />

Sauna<br />

Saunieren entspannt Körper und Geist. Ob das in<br />

schwindelerregender Höhe genauso möglich ist,<br />

zeigt sich im finnischen Sportpark Ylläs. Von hier aus<br />

startet die einzige Saunagondel der Welt. Auf jeden<br />

Fall garantiert sind atemberaubende Ausblicke, über<br />

die Fjäll-Landschaft an der finnisch-schwedischen<br />

Grenze. Schwitzen in der Seilbahn<br />

Rund 20 Minuten dauert die Saunafahrt in einer der<br />

4-Personen-Kabinen, die ihre Gäste hoch bis auf<br />

718 Meter bringt.<br />

In Finnland ist Saunieren übrigens so beliebt, dass<br />

sogar Geschäftstreffen oft in der Sauna stattfinden.


2. Die Weltrekord-Sauna mit den Koi-Karpfen<br />

Im beschaulichen, baden-württembergischen Bad<br />

Sinsheim würde man sie eigentlich nicht erwarten:<br />

die größte Sauna der Welt. Doch selbst das<br />

Guinness-Buch der Rekorde bestätigte den Titel der<br />

mehr als 160 Quadratmeter großen Sauna. Aber sie<br />

ist nicht nur groß, sondern bietet auch einen ganz<br />

besonderen Ausblick. Von den Holzbänken aus<br />

können die Saunabesucher durch eine Glasfront<br />

bunte Koi beobachten, die vor einer malerischen<br />

Aussicht in einem großen Becken munter umher<br />

schwimmen. 3. Die „Backe-Backe-Brötchen“-Sauna<br />

Brot backen in der Sauna? Das geht! In der Sauna<br />

„Backstube“ der Therme Erding in der Nähe von<br />

München riecht es nicht nur nach frischen<br />

Teigwaren. Bei 60 Grad Celsius können die<br />

Besucher während des Saunagangs sogar ihre<br />

eigenen Brötchen backen. Diese gibt’s danach zu<br />

probieren. Lecker! 4. Schwitzen in der Bootsauna<br />

„Eine Seefahrt, die ist lustig, eine Seefahrt, die ist…<br />

heiß.“- das trifft zumindest auf die Monte Mare<br />

Seesauna am bayerischen Tegernsee zu. Direkt am<br />

Ufer des etwa 50 Kilometer südlich von München<br />

gelegenen Sees hat das hauseigene Saunaschiff<br />

„Irmingard“ seine feste Anlegestelle. Außen ein


normales Boot, ist es von innen eine hochmoderne,<br />

gemütliche Holzsauna. Das Beste: Durch die<br />

Bootsfenster haben die Besucher des Saunaboots<br />

den malerischen „Tegern-Seeblick“ auf die dahinter<br />

liegende Alpenkulisse. Die schnellste Bootsauna der<br />

Welt schwimmt in Schweden<br />

Wer es gern noch etwas abenteuerlicher mag, der<br />

wird in Schweden fündig: Das weltweit schnellste<br />

Saunaboot schwimmt direkt vor der<br />

westschwedischen Insel Klädesholmen. Es gehört<br />

zum ebenfalls schwimmenden „Float & Still“-Hotel<br />

und erreicht eine Geschwindigkeit von bis zu 30<br />

Stundenkilometern. 5. Mailand: Die Wellness-<br />

Straßenbahn<br />

Nächster Stopp: Entspannung. Das gibt’s in Mailand,<br />

in der weltweit ersten Bio-Sauna in einer<br />

Straßenbahn. Der Wagon der historischen Carrelli<br />

ist hochwertig restauriert, die charakteristischen<br />

Fenster und Holzbänke zwar noch vorhanden, aber<br />

umfunktioniert. Der Innenraum ist heute eine voll<br />

ausgestattete Sauna der besonderen Art.<br />

Abends versprüht die mit funkelnden Lichterketten<br />

dekorierte Tram eine magische Atmosphäre. Nach<br />

einem anstrengenden Stadtbummel im Herzen<br />

Italiens ist so ein Tram-Saunagang die perfekte


Erholung für müde Geister. Video: Die schönsten<br />

Saunen mit Ausblick<br />

2016-01-28 09:18:00 FOCUS Online<br />

164<br />

Rundum-Sound-Format: Erster<br />

Receiver für DTS:X erhältlich<br />

Unter den Rundum-Sound-<br />

Formaten hat sich Dolby mit<br />

Atmos einen Vorsprung<br />

erarbeitet, denn der ist<br />

bereits verfügbar. Nun zieht<br />

DTS mit DTS:X nach – und kann in einigen<br />

Bereichen ganz schön auftrumpfen, konstatiert c't<br />

nach einem ersten Test.<br />

Mit dem Denon AVR-X7200W(A) beherrscht nun der<br />

erste Receiver das mit Spannung erwartete<br />

Rundum-Sound-Format DTS:X. Es soll wie " Dolby<br />

Atmos " Teile des Sounds in Echtzeit auf<br />

Deckenlautsprecher verteilen und darüber hinaus<br />

insgesamt einen besseren Klang und eine hohe<br />

Flexibilität bieten. Per Update stattet Denon den<br />

Receiver mit der für die Dekodierung nötigen<br />

Firmware kostenlos über das Internet aus. Dank des<br />

vorab zur Verfügung gestellten Updates hat c't das


Ergebnis bereits ausführlich testen können – und<br />

war vom Ergebnis beeindruckt.<br />

Für DTS:X lassen sich alle Lautsprecher-<br />

Konfigurationen nutzen, die bereits für Dolby Atmos<br />

verfügbar sind. Inhalte sind bislang jedoch<br />

Mangelware: Ganze zwei Blu-ray Discs mit USamerikanischem<br />

Regionalcode plus zwei Demo-<br />

Discs konnten getestet werden. Immerhin sei dieses<br />

Material aber wesentlich imposanter als alles, was<br />

Dolby Atmos zur Einführung vorweisen konnte,<br />

schreiben die Kollegen. DTS:X beherrsche sowohl<br />

brachiale Filmmomente als auch subtilere Effekte.<br />

Wie bei Dolby Atmos ist aber auch bei DTS:X das<br />

Hörerlebnis abhängig vom gewählten Boxen-Setup.<br />

Schon wegen der mageren Auswahl an DTS:X-<br />

Inhalten ist der Upmixer – der 5.1- und 7.1-<br />

Soundtracks akustisch eine obere Ebene hinzufügt –<br />

ein besonders wichtiger Teil der Firmware. Bei<br />

DTS:X erledigt das "DTS Neural:X", der den<br />

bisherigen "DTS Neo:X" ersetzt. Im Vergleich zu<br />

Dolbys Upmixer lege der von DTS gleich ordentlich<br />

los, so die Kollegen. Trotz des zeitlichen Vorsprungs<br />

dürfte DTS den Konkurrenten Dolby also in diesem<br />

Bereich klar überholen.<br />

Lesen Sie den ausführlichen Test von DTS:X bei c't:


2016-01-28 09:15:00 Martin Holland<br />

165<br />

Hochschulen: GEW mahnt solide<br />

Grundfinanzierung an,<br />

Exzellenzinitiative sei "falscher<br />

Ansatz"<br />

Kurz bevor die Evaluation<br />

der "Exzellenzinitiative"<br />

vorgestellt wird, melden sich<br />

GEW<br />

und<br />

Interessenverbände zu Wort.<br />

Die einen fordern eine grundsätzliche, bessere<br />

Finanzierung aller Hochschulen, die anderen<br />

befürworten das "Leuchtturm"-Konzept.<br />

Die Bildungsgewerkschaft GEW hat an die schwarzrote<br />

Bundesregierung appelliert, die<br />

Hochschulfinanzierung längerfristig sicherzustellen.<br />

Dies müsse neben der von Bund und Ländern<br />

geplanten neuen Exzellenzinitiative möglich sein.<br />

"Die Grundfinanzierung stagniert und die Länder<br />

werden zunehmend Probleme kriegen, sie<br />

sicherzustellen", sagte der stellvertretende GEW-<br />

Chef und Hochschulexperte Andreas Keller der dpa<br />

in Berlin.


2020 greife die Schuldenbremse, spätestens dann<br />

müssten Bund und Länder ein Konzept für die<br />

deutschen Unis haben. Der Bund könne helfen, "weil<br />

das Bund-Länder-Kooperationsverbot im<br />

Hochschulbereich gelockert worden ist", sagte<br />

Keller. Dies sei aus Sicht seiner Gewerkschaft auch<br />

"wichtiger, als sich jetzt etwas Neues für die<br />

Exzellenzinitiative auszudenken". Ohnehin sei ein<br />

Förderprogramm, das auf nur wenige "Leuchttürme"<br />

setze und dabei immer mehr befristete Stellen an<br />

den Hochschulen zur Folge habe, "der falsche<br />

Ansatz".<br />

Eine vom Schweizer Wissenschaftsmanager Dieter<br />

Imboden geleitete Expertenkommission stellt an<br />

diesem Freitag ihre Bewertung der vor zehn Jahren<br />

gestarteten Exzellenzinitiative von Bund und<br />

Ländern vor. In dem vorab verschickten<br />

Programmbericht zur Exzellenzinitiative, gebe es<br />

laut Zeit-Journalist Jan-Martin Wiarda Hinweise ,<br />

dass die bisherigen Vorkehrungen erfolgreich<br />

waren. Es sollen allein 2013 rund 4100<br />

Doktoranden, 1200 Postdocs, 230<br />

Nachwuchsgruppenleitungen und 390 Professuren<br />

aus der Exzellenzinitiative finanziert worden sein.<br />

Dies habe dazu beigetragen, dass die Universitäten<br />

ihre Berufungs- und Personalpolitik zum Teil neu


ausgerichtet hätten. Außerdem habe sich das<br />

Ansehen der deutschen Wissenschaft im In- und<br />

Ausland erheblich verbessert. Wiarda merkt aber an,<br />

"skeptische Töne" suche man in dem Bericht fast<br />

vergeblich.<br />

Am deutlichsten werde Kritik an dem<br />

Programmbericht nur "in einer Studie, die zwei<br />

externe Forschungsinstitute (prognos und<br />

Johanneum Research) beigesteuert haben". Die an<br />

den Exzellenzverbünden beteiligten Wissenschaftler<br />

kritisierten in einer Umfrage eine zunehmende<br />

Konkurrenz zwischen Fakultäten "und die<br />

vergrößerte Kluft zwischen vermeintlich<br />

prestigeträchtigen und weniger prestigeträchtigen<br />

Forschungsgebieten".<br />

Zuletzt hatte Bundesforschungsministerin Johanna<br />

Wanka (CDU) deutlich gemacht, dass sie ein<br />

gesundes Elite-Denken gegenüber einer zu breiten<br />

Streuung der Fördermittel bevorzugt. Sie sagte der<br />

dpa: "Ich bin für Leuchttürme in der<br />

Spitzenforschung. Es hat sich seit Beginn der<br />

Exzellenzinitiative bewährt, wirklich Exzellenz zu<br />

fördern. "<br />

Die große Koalition will für eine dritte Runde der<br />

Exzellenzinitiative mindestens 4 Milliarden Euro von


2018 bis 2028 sowie eine Milliarde Euro für bessere<br />

Karrierewege junger Wissenschaftler bereitstellen.<br />

Die Hochschulrektorenkonferenz machte vor der<br />

nahenden Veröffentlichung der Imboden-<br />

Kommission deutlich , dass das Nachfolgeprogramm<br />

"nicht unter falschem Zeitdruck starten" dürfe und<br />

das bisher angewandte "bewährte zweistufige<br />

Verfahren" zur Begutachtung von möglichen<br />

Förderprojekten erhalten bleiben müsse. "Mit der<br />

Neuauflage" könnten für das Wissenschaftssystem<br />

"wichtige neue Impulse gesetzt werden". Es sollten<br />

gleichermaßen bereits geförderte Projekte weiter<br />

gefördert werden, aber auch "vollständig neue<br />

Projekte" den Zuschlag erhalten.<br />

Die Förderentscheidungen der zweiten Runde der<br />

Exzellenzinitiative wurden im Sommer 2012 gefällt.<br />

Seitdem werden bis 2017 insgesamt 45<br />

Graduiertenschulen, 43 Exzellenzcluster und elf<br />

Zukunftskonzepte gefördert, die an 44 Universitäten<br />

angesiedelt sind. (mit Material der dpa) / ( kbe )<br />

2016-01-28 09:15:00 Kristina Beer<br />

166<br />

Südosttangente: 20 Kilometer Stau<br />

nach Unfall


Nach einem Unfall bei einer Baustelle reichte der<br />

Stau in Fahrtrichtung Norden bis Traiskirchen<br />

zurück.<br />

28.01.2016 | 09:06 |<br />

( DiePresse.com )<br />

Ein Blechschaden-Unfall zwischen einem Pkw und<br />

einem Lkw auf der A23 im Bereich Inzersdorf<br />

Süd/Sterngasse hat am Donnerstag gegen 6.00 Uhr<br />

enorme Auswirkungen auf den Frühverkehr gehabt.<br />

Es bildete sich laut ÖAMTC ein 20 Kilometer langer<br />

Rückstau auf die Südautobahn (A2) bis Traiskirchen.<br />

Zwar konnte die Unfallstelle in dem zweispurigen<br />

Baustellenbereich relativ rasch geräumt werden,<br />

doch die Blechlawine konnte sich nicht so schnell<br />

auflösen. Auch auf allen anderen südlichen<br />

Stadteinfahrten ging praktisch kaum etwas weiter,<br />

meldete die ÖAMTC-Informationszentrale.<br />

(APA)<br />

2016-01-28 09:06:00 diepresse.com<br />

167<br />

TR35: Nachwuchswettbewerb sucht<br />

junge Innovatoren


Zum dritten Mal schreibt die deutsche Ausgabe des<br />

MIT-Magazins Technology<br />

Review den Wettbewerb<br />

"Innovatoren unter 35" aus.<br />

Bis zum 18. März 2016<br />

können sich junge Vordenker mit ihren Projekten<br />

bewerben.<br />

Facebook-Gründer Mark Zuckerberg und Daniel Eck<br />

von Spotify: Beide waren Preisträger des<br />

renommierten Nachwuchspreises „Innovatoren unter<br />

35“ vom Massachusetts Institute of Technology MIT.<br />

Jetzt schreibt die deutsche Ausgabe der MIT<br />

Technology Review zum dritten Mal den Wettbewerb<br />

aus. Gesucht werden herausragende<br />

Wissenschaftler, Entwickler und Ingenieure unter 35<br />

Jahren. Ausgezeichnet werden konkrete Projekte.<br />

"Wir würdigen neuartige Anwendungen im Internet<br />

ebenso wie innovative Ideen aus der<br />

Materialforschung, der Medizin, Biochemie oder<br />

Gentechnologie. Projekte zur Energieeffizienz sind<br />

ebenso preiswürdig wie bahnbrechende Lösungen<br />

für den Verkehr", sagt Robert Thielicke,<br />

Chefredakteur des Magazins Technology Review.<br />

"Die vergangenen beiden Wettbewerbe haben<br />

gezeigt, dass es viele großartige Talente gibt, die<br />

mit ihren spannenden Konzepten die Zukunft prägen


wollen. "<br />

Die Jury ist hochrangig besetzt: Patrick Baudisch,<br />

Leiter Fachgebiet Human-Computer Interaction am<br />

Hasso-Plattner-Institut der Universität Potsdam;<br />

Alexander von Frankenberg, Geschäftsführer High-<br />

Tech Gründerfonds; Tobias Kraus, Leiter<br />

Strukturbildung am Leibniz Institut für Neue<br />

Materialien und Preisträger 2013 ; Brian Bergstein,<br />

Redaktionsleiter MIT Technology Review und Robert<br />

Thielicke, Chefredakteur Technology Review wählen<br />

unter den eingesandten Bewerbungen 10<br />

Preisträger aus, unter ihnen einen "Innovator of the<br />

Year" und einen "Social Innovator of the Year".<br />

Innovative Projekte, Forschungsarbeiten und<br />

Konzepte können bis zum 18. März 2016 unter<br />

tr35@technology-review.de eingereicht werden. Auf<br />

dem "European Summit" Ende des Jahres treffen<br />

sich alle Preisträger aus den jeweiligen Nationen.<br />

Teilnahmebedingungen und nähere Informationen<br />

unter:<br />

2016-01-28 09:00:00 Jennifer Lepies<br />

168<br />

Streik: Aus Griechenlands Häfen<br />

laufen keine Fähren aus


und Bauern streiken.<br />

Bereits den zweiten Tag<br />

halten die Proteste gegen<br />

ein<br />

neues<br />

Pensionsreformgesetz und<br />

die Steuerpolitik an. Auch<br />

Journalisten, Rechtsanwälte<br />

28.01.2016 | 08:45 |<br />

( DiePresse.com )<br />

Aus Protest gegen ein neues Pensionsreformgesetz<br />

und neue Steuern sind am Donnerstag zum zweiten<br />

Tag in Folge keine Fähren aus Piräus und den<br />

meisten anderen Häfen des Landes ausgelaufen.<br />

Dies teilte die Gewerkschaft der Seeleute mit. Die<br />

Pensionskürzungen sind eine Bedingung der<br />

Gläubiger Griechenlands für Finanzhilfen.<br />

Den Protesten schlossen sich Donnerstag früh auch<br />

die griechischen Journalisten an. Aus diesem Grund<br />

gab es im Radio und Fernsehen keine<br />

Nachrichtensendungen. Dieser Streik sollte Freitag<br />

früh um 06.00 Uhr Ortszeit (05.00 MEZ) enden.<br />

Auch Landwirte setzten ihre seit gut einer Woche<br />

andauernden Proteste fort. An mehreren Stellen<br />

wollten sie vorübergehend wichtige


Straßenverbindungen und Grenzübergänge mit<br />

ihren Traktoren sperren. Rechtsanwälte und Notare<br />

legten bis Freitag die Arbeit nieder. Am 4. Februar<br />

sind umfangreiche Streiks angesagt, die<br />

Gewerkschaften "Generalstreik" nennen.<br />

Die Pensionsreform sieht im Durchschnitt Kürzungen<br />

von 15 Prozent für alle Menschen vor, die in Pension<br />

gehen werden. Zudem sollen die Pensionsbeiträge<br />

erheblich angehoben werden. Regierungschef Alexis<br />

Tsipras hat wiederholt gewarnt: Das<br />

Pensionssystem könnte ohne diese Reform bald<br />

zusammenbrechen.<br />

(APA/dpa)<br />

2016-01-28 08:45:00 diepresse.com<br />

169 Tyra Banks: Sohn durch Leihmutter<br />

Das Model, das selbst keine<br />

Kinder bekommen konnte,<br />

kündigte<br />

den<br />

Familienzuwachs auf<br />

Instagram an.<br />

28.01.2016 | 08:33 |


( DiePresse.com )<br />

Das ehemalige Supermodel Tyra Banks ist mit 42<br />

Jahren Mutter geworden. "Wir danken dem Engel<br />

einer Frau, die für unseren kleinen Wunderbuben<br />

ausgetragen hat und beten für alle, die auch damit<br />

ringen, diesen freudigen Meilenstein zu erreichen",<br />

schrieb Banks am Mittwoch (Ortszeit) auf Instagram.<br />

Dazu postete sie ein Bild von einer kleinen weißblau-rosa<br />

gestreiften Mütze.<br />

Die Amerikanerin hatte noch im Herbst im US-<br />

Fernsehen unter Tränen von ihrem unerfüllten<br />

Kinderwunsch erzählt und berichtet, sie habe<br />

versucht, sich künstlich befruchten zu lassen. Banks<br />

und ihr Freund, der norwegische Fotograf Erik Asla,<br />

haben ihren Sohn York genannt. "Das beste<br />

Geschenk, für das wir gebetet und gearbeitet haben,<br />

ist endlich hier. Er hat meine Finger und großen<br />

Augen und den Mund und das Kinn seines Daddys",<br />

schrieb die Moderatorin von "America's Next Top<br />

Model" weiter.<br />

(APA/dpa)<br />

2016-01-28 08:33:00 diepresse.com


170<br />

USA beenden Streit um<br />

Steuerhinterziehung mit Schweizer<br />

Banken<br />

Insgesamt mussten die<br />

Schweizer Insitute 1,3<br />

Milliarden Dollar hinblättern<br />

um dem Strefrecht zu<br />

entkommen. Sie hatten<br />

reiche Amerikaner bei der Steuerhinterziehung<br />

unterstützt.<br />

28.01.2016 | 08:33 |<br />

( DiePresse.com )<br />

Die USA haben ihren Steuerstreit mit Dutzenden<br />

Schweizer Banken abgeschlossen. Als letztes einigte<br />

sich das Justizministerium in Washington nach<br />

Angaben vom Mittwoch mit der HSZH Verwaltungs<br />

AG auf einen Vergleich.<br />

Demnach zahlt das Institut knapp 50 Millionen Dollar<br />

(46,14 Mio. Euro), um einer strafrechtlichen<br />

Verfolgung zu entgehen. Ähnliche Vereinbarungen<br />

wurden mit insgesamt 80 Schweizer Banken<br />

geschlossen. Ihre Zahlungen summieren sich auf<br />

1,3 Milliarden Dollar.


Die US-Ermittler gingen über Jahre gegen Banken<br />

vor, die reichen Amerikanern bei der<br />

Steuerhinterziehung geholfen haben sollen. Seit<br />

2013 konnten Institute den Streit beilegen, indem sie<br />

ihre Geschäftspraktiken und Details zu den<br />

betroffenen Konten offenlegen.<br />

(APA/Reuters)<br />

2016-01-28 08:33:00 diepresse.com<br />

171 Facebook zeigt mehr Werbung<br />

Erstmals seit dem Herbst<br />

2013 hat Facebook die<br />

Menge der gezeigten<br />

Werbung erhöht, und das<br />

gleich um fast 30 Prozent.<br />

Dabei gelang der Firma das Kunststück, gleichzeitig<br />

auch die Preise zu erhöhen.<br />

Facebooks einzige nennenswerte Einnahmequelle<br />

ist das Reklamegeschäft. Im vierten Quartal 2015<br />

konnte Facebook seinen Nettogewinn mehr als<br />

verdoppeln. Das gelang, weil Facebook 29 Prozent<br />

mehr Werbung gezeigt hat als im Vergleichsquartal<br />

des Vorjahres. Erstaunlich dabei ist, dass auch der


durchschnittliche Preis je Werbeeinblendung erhöht<br />

wurde, und das gleich um 21 Prozent.<br />

Facebooks Finanzchef Dave (David) Wehner<br />

Bild: Facebook<br />

"Es ist wert, festzuhalten, dass es das erste Quartal<br />

seit dem dritten Quartal 2013 war, in dem wir die<br />

Gesamtmenge an Werbeeinblendungen im<br />

Jahresabstand erhöht haben", sagte Finanzchef<br />

Dave Wehner in einer Telefonkonferenz mit<br />

Börsenanalysten Mittwochabend. Auch im neuen<br />

Jahr will er mehr Werbung zeigen als bisher.<br />

"Wir haben die Qualität und die Relevanz der<br />

Werbung erhöht, was uns in die Lage versetzt hat,<br />

mehr davon zu zeigen, ohne dem Nutzererlebnis zu<br />

schaden", fügte Wehner hinzu. Die Preiserhöhung<br />

spiegelt den Trend weg von Standcomputer und<br />

Laptop hin zur mobilen Facebook-Nutzung wieder.<br />

Reklame im Newsfeed auf Handys ist den<br />

Werbekunden mehr wert als auf dem Desktop.<br />

Zudem gibt es die billigeren Werbeplätze auf der<br />

rechten Seite der Desktopvariente auf dem Handy<br />

gar nicht.<br />

Der Zuwachs der Reklamemenge ist zu einem<br />

großen Teil auf die Zunahme des Videokonsums


zurückzuführen. Pro Tag schaut sich eine halbe<br />

Milliarde Facebook-User mindestens ein Video auf<br />

der Plattform an. Das heißt, sie verbringen auch<br />

immer mehr Zeit mit Facebooks Angeboten.<br />

Instagram, wo auch laufend mehr Werbung gezeigt<br />

wird, leistete einen kleineren Beitrag.<br />

Die Videonutzung ist allerdings sehr ungleich über<br />

die Welt verteilt, was nicht zuletzt an unterschiedlich<br />

schnellen Mobilfunknetzen und unterschiedlichen<br />

Preisen für Datenübertragung liegt. Das zeigt sich<br />

auch in der größer gewordenen Differenz der Erlöse<br />

pro User, die Facebook erzielt.<br />

In den USA und Kanada brachte im vierten Quartal<br />

2015 jeder Nutzer 13,54 US-Dollar ein. Das sind gut<br />

50 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. In Europa<br />

waren es aber "nur" plus 30 Prozent auf 4,50 Dollar.<br />

Die Region Asien-Pazifik legte um 25 Prozent auf<br />

1,59 Dollar zu. User im Rest der Welt brachten 1,22<br />

Dollar ein (plus 30 Prozent). Sie bringen pro Kopf<br />

also weniger als ein Zehntel eines<br />

nordamerikanischen Users ein.<br />

Die Virtual-Reality-Brille Oculus Rift wird 2016 noch<br />

keine nennenswerten Einnahmen bringen.<br />

Bild: c't


2015 hat Facebook hat viel Geld in den weiteren<br />

Ausbau seiner derzeitigen Kernprodukte gesteckt.<br />

Verdoppelt wurden die Investitionen in die Produkte<br />

der nächsten Generation, wozu das Management<br />

Whatsapp, Instagram und Messenger zählt. Und<br />

sogar verdreifacht wurden die Ausgaben für<br />

langfristige Projekte wie Oculus Rift , künstliche<br />

Intelligenz und die Anbindung noch nicht vernetzter<br />

Menschen.<br />

"Wir werden 2016 mit signifikanten Investitionen in<br />

all diese Bereiche fortfahren", kündigte Wehner an.<br />

"Wir erwarten einen Zuwachs unserer Ausgaben von<br />

ungefähr 30 bis 40 Prozent im Gesamtjahr 2016. "<br />

Das Unternehmen verdient so viel Geld, dass es es<br />

gar nicht mehr gewinnträchtig in das eigene<br />

Geschäft investieren kann.<br />

Weil Zuckerberg aber nichts an die Aktionäre<br />

ausschütten will, steckt er das Geld in Wertpapiere.<br />

Der Wert des Portfolios wurde 2015 praktisch<br />

verdoppelt, nämlich auf 13,53 Milliarden US-Dollar.<br />

Das gesamte Geldvermögen des Konzerns hat sich<br />

im Jahresverlauf sogar um mehr als 8 Milliarden auf<br />

21,65 Milliarden US-Dollar erhöht. Die Steuerlast<br />

des Konzerns will Wehner im laufenden Jahr auf<br />

unter 35 Prozent senken.


Lesen Sie dazu auch:<br />

2016-01-28 08:21:00 Daniel AJ Sokolov<br />

172<br />

Visier.<br />

Nationalrat: Amtsverlust soll<br />

schneller gehen<br />

Der Gesetzesentwurf nimmt<br />

Verurteilungen vor Gericht<br />

von Abgeordneten,<br />

Regierungsmitgliedern oder<br />

dem Bundespräsidenten ins<br />

28.01.2016 | 08:21 |<br />

( DiePresse.com )<br />

Amtsträger könnten ihre Funktion bei Verfehlungen<br />

bald leichter verlieren. Der entsprechende<br />

Gesetzesantrag wurde vom Nationalrat mit einer so<br />

genannten "Ersten Lesung" weit nach Mitternacht<br />

auf den Weg gebracht und wird in einer der<br />

nächsten Sitzungen beschlossen.<br />

Grundsätzlich geht es bei der Vorlage um<br />

Verurteilungen vor Gericht. Vorgesehen ist, dass ein<br />

Abgeordneter sein Mandat verliert, wenn er wegen


einer vorsätzlich begangenen Straftat zu mehr als<br />

sechs Monaten Haft bzw. zu einer bedingten<br />

Freiheitsstrafe von mehr als einem Jahr verurteilt<br />

wurde. Auch für Regierungsmitglieder, den<br />

Bundespräsidenten, Landeshauptleute, den<br />

Rechnungshofpräsidenten, die Volksanwälte und<br />

Landtagsabgeordnete sind analoge Regelungen<br />

vorgesehen, wobei die Länder für ihren<br />

Zuständigkeitsbereich (inklusive Bundesräte) auch<br />

strengere Regeln treffen können.<br />

Im Schlussteil der nach rund 16,5 Stunden zu Ende<br />

gegangenen Sitzung des Nationalrats wurde auch<br />

noch ein Gesetzesbeschluss gefasst, konkret eine<br />

Novelle zum Pflanzenschutzgesetz. Vereinbart<br />

wurde, dass so genannte invasive, nicht<br />

einheimische Arten nur noch über<br />

Grenzkontrolleinrichtungen bzw. bestimmte<br />

Eingangsorte, die bereits aufgrund bestehender<br />

veterinärrechtlicher und pflanzenschutzrechtlicher<br />

EU-Richtlinien eingerichtet worden sind, nach<br />

Österreich und damit in die Europäische Union<br />

eingeführt werden dürfen.<br />

Die nächste Sitzung des Nationalrats ist für den 24.<br />

Februar angesetzt.<br />

(APA)


2016-01-28 08:21:00 diepresse.com<br />

173<br />

USA prüfen "militärische Optionen"<br />

in Libyen<br />

Washington ist besorgt über<br />

ein Erstarken des IS im<br />

Land. Die USA wollen<br />

vorbereitet sein, falls die<br />

Terrormiliz ihre Präsenz in<br />

Libyen ausbaut.<br />

28.01.2016 | 08:18 |<br />

( DiePresse.com )<br />

Zunächst waren es nur Gerüchte. Nun dürfte ein<br />

erneutes Eingreifen der USA in Libyen - mehr als<br />

vier Jahre nachdem eine Luftoffensive zum Sturz<br />

des Diktators Muammar Gaddafi führte - kurz bevor<br />

stehen. Die Ausbreitung der Jihadisten-Miliz im Land<br />

sei "besorgniserregend", erklärte Pentagon-<br />

Sprecher Peter Cook am Mittwoch. Es würden daher<br />

"militärische Optionen und eine Reihe anderer<br />

Maßnahmen" geprüft. Die USA wollten vorbereitet<br />

sein, falls der IS seine Präsenz in Libyen weiter<br />

verstärke.


Die USA dringen aber vor allem auf eine politische<br />

Lösung des Libyen-Konflikts, da sie kein Interesse<br />

daran haben, ihren Einsatz gegen den IS<br />

auszuweiten. US-Kampfjets bombardieren seit<br />

Herbst 2014 bereits Stellungen der Jihadisten im<br />

Irak und in Syrien. In Libyen arbeiten die USA<br />

derzeit mit lokalen Verbündeten zusammen, um den<br />

Machtgewinn des IS einzudämmen.<br />

Federführend für eine Offensive in Libyen könnte<br />

Italien sein. Wie die "Presse" berichtete, sind<br />

Geheimpläne im Umlauf, die ein Eingreifen<br />

internationaler Alliierter auch ohne libysche<br />

Zustimmung andenken.<br />

Im nordafrikanischen Staat herrscht seit dem Sturz<br />

des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi<br />

im Jahr 2011 Chaos. Das Land wird von dutzenden<br />

bewaffneten Milizen beherrscht, die neben den<br />

beiden rivalisierenden Regierungen und<br />

Parlamenten um die Macht ringen. Die IS-Jihadisten<br />

konnten sich dadurch mit mindestens 3.000<br />

Kämpfern im Land festsetzen.<br />

Die internationalen Bemühungen um eine Beilegung<br />

der Krise hatten am Montag einen schweren<br />

Rückschlag erlitten, als das international anerkannte<br />

Parlament in Tobruk die von der UNO unterstützte


Regierung der nationalen Einheit ablehnte .<br />

(APA/dpa)<br />

2016-01-28 08:18:00 diepresse.com<br />

174<br />

Ex-Tochter Paypal eilt Ebay im vierten<br />

Quartal 2015 davon<br />

Bis Mitte 2015 war Paypal<br />

der Umsatztreiber unter dem<br />

Dach des Ebay-Konzerns.<br />

Nach der Abspaltung punktet<br />

die Ex-Tochter mit starken<br />

Quartalszahlen bei Anlegern. Ebay gerät hingegen<br />

ohne den ehemaligen<br />

Erfolgsbringer ins Hintertreffen.<br />

Ebay hat Anleger mit einem starken<br />

Gewinnrückgang und einem trüben<br />

Geschäftsausblick enttäuscht. Im vierten Quartal<br />

sank der Überschuss verglichen mit dem<br />

Vorjahreswert um mehr als die Hälfte auf 477<br />

Millionen US-Dollar (437 Millionen Euro), wie die<br />

Online-Handelsplattform am Mittwoch nach US-<br />

Börsenschluss mitteilte. Der Umsatz stagnierte zum<br />

Vorjahr bei 2,3 Milliarden Dollar.


Obwohl die Ergebnisse im Rahmen der<br />

Markterwartungen lagen, fiel die Aktie nachbörslich<br />

um über 10 Prozent. Für das laufende Quartal<br />

prognostizierte Ebay einen geringeren Umsatz und<br />

Gewinn als von Analysten angenommen. Auch der<br />

Ausblick auf das Geschäftsjahr 2016 fiel<br />

durchwachsen aus. Der Konzern leidet unter starker<br />

Konkurrenz durch Rivalen wie Amazon. Zudem<br />

belastet der starke Dollar, der Auslandseinnahmen<br />

nach Umrechnung in die US-Währung schmälert.<br />

Ebay-Chef Devin Wenig zeigte sich dennoch<br />

zufrieden: "Wir haben solide Ergebnisse im vierten<br />

Quartal geliefert und machen weiter Fortschritte".<br />

2015 sei durch die Trennung von Paypal ein<br />

außergewöhnliches Jahr gewesen. Die Tochter, die<br />

über Jahre der Wachstumstreiber war, wurde im<br />

Sommer abgespalten und als eigenständige<br />

Gesellschaft an die Börse gebracht. Investoren wie<br />

der einflussreiche Hedgefonds-Manager Carl Icahn<br />

hatten diesen Schritt gefordert.<br />

Paypal konnte sich steigern.<br />

Bild: Paypal<br />

Paypal verkraftete das zweite Quartal auf eigenen<br />

Füßen hingegen deutlich besser. Die Erlöse


kletterten zum Jahresende um knapp 17 Prozent<br />

verglichen mit dem entsprechenden Vorjahreswert<br />

auf 2,6 Milliarden Dollar (2,4 Milliarden Euro), wie<br />

das Unternehmen mitteilte. Paypal erhöhte den<br />

Quartalsgewinn zum Vorjahr um 27 Prozent auf 443<br />

Millionen Dollar. Die Zahl der aktiven Kundenkonten<br />

stieg zum Vorquartal um 6,6 Millionen auf 179<br />

Millionen.<br />

"Wir haben das Geschäftsjahr 2015 in großartiger<br />

Form beendet", kommentierte Paypal-Chef Dan<br />

Schulman die Zahlen. Die Prognosen der Analysten<br />

wurden mit dem Finanzbericht übertroffen. Die<br />

Paypal-Aktie legte nachbörslich zunächst um mehr<br />

als fünf Prozent zu. Investoren erfreute neben den<br />

starken Zahlen auch die Ankündigung des<br />

Managements, eigene Aktien im Wert von bis zu<br />

zwei Milliarden Dollar zurückzukaufen. ( dpa ) /<br />

( kbe )<br />

2016-01-28 08:13:00 heise online News 2016 KW 4<br />

175<br />

Für ein Plug-in-freies Web: Oracle<br />

verabschiedet sich von Java-Plug-in<br />

Vermissen werden das Java-Browser-Plug-in nur


wenige, war es doch als<br />

eines der größten<br />

Einfallstore<br />

für<br />

Sicherheitsangriffe bekannt.<br />

Zumal in Zeiten eines<br />

ausgereiften HTML5 kaum einer mehr auf solche<br />

Plug-ins setzt.<br />

In Zeiten, in denen alle wichtigen Webbrowser Plugins<br />

wie Flash und Silverlight nicht mehr offiziell<br />

unterstützen, hat auch der Datenbankriese Oracle<br />

erkannt, dass es wenig Sinn macht, in sein Java-<br />

Plug-in weiter zu investieren. Deswegen wurde nun<br />

angekündigt, dass es in der nächsten Ausgabe der<br />

Programmierplattform – Java 9 – mit dem Status<br />

"deprecated", also veraltet, versehen und in einem<br />

Folgerelease des JDK (Java Development Kit) und<br />

der JRE (Java Runtime Environment) dann entfernt<br />

wird.<br />

In einem Whitepaper heißt es konkret, dass der<br />

Grund für den Abschied vom Java-Plug-in vor allem<br />

darin begründet liege, dass die mobilen Browser<br />

Plug-ins nie wirklich unterstützt hätten, was<br />

wiederum Einfluss auf sämtliche Browserhersteller<br />

gehabt hätte, den Support für die aus<br />

unterschiedlichen Gründen zunehmend<br />

unbeliebteren Plug-ins für alle Plattformen


aufzukündigen. So hatte Google letzten April damit<br />

begonnen, sämtliche Plug-ins als veraltet zu<br />

kennzeichnen, die Mozilla Foundation folgte mit<br />

gleichen Absichtserklärungen im Oktober. Microsofts<br />

Edge-Browser war erst gar nicht mit der<br />

Unterstützung irgendwelcher Plug-ins gestartet<br />

worden. Hinzu kommt, dass HTML5 technisch<br />

deutlich aufgeholt hat und den Einsatz der Plug-ins<br />

weitgehend unnötig gemacht hat.<br />

Im Fall des Java-Plug-ins sind also Entwickler, deren<br />

Anwendungen dieses Plug-in erfordern, schon<br />

länger gezwungen, sich nach Alternativen<br />

umzuschauen, etwa von Java-Applets auf die Plugin-freie<br />

" Java Web Start "-Technik umzustellen, wie<br />

Oracle empfiehlt. Java 9 , ursprünglich für<br />

September 2016 vorgesehen, soll im Frühjahr 2017<br />

erscheinen.<br />

Oracles Strategie zur Abkündigung des Plug-in-<br />

Supports wird keinen großen Widerstand nach sich<br />

ziehen, denn das Java-Plug-in war als einer der<br />

größten Türöffner für Sicherheitsangriffe bekannt<br />

und wurde in Untersuchungen immer wieder als<br />

Risiko Nummer eins auf den PCs dieser Welt<br />

bezeichnet. ( ane )<br />

2016-01-28 07:55:00 Alexander Neumann


176<br />

"Lügenpresse": Aktionismus hilft<br />

nicht gegen Desinformation im Netz,<br />

sagen Experten<br />

Medienkontrolleure und -<br />

psychologen plädieren für<br />

ein<br />

"feinfühliges<br />

Aufsichtsverhalten"<br />

angesichts zunehmender<br />

Online-Propaganda und Lügenpresse-Vorwürfen.<br />

Der "harte Kern der Trolle" dürfe nicht gefüttert<br />

werden.<br />

Jochen Fasco, Direktor der Thüringer<br />

Landesmedienanstalt, hat angesichts immer wieder<br />

hochkochender Debatten über Hass, Propaganda<br />

und Desinformation im Internet zu relativer<br />

Gelassenheit gemahnt. Gerade er als<br />

Medienkontrolleur frage sich angesichts der<br />

lautstarken Beschwerden über eine "Lügenpresse",<br />

ob an den Vorwürfen etwas dran sein könne,<br />

erklärte Fasco am Mittwoch auf einer Veranstaltung<br />

des Grimme-Instituts in Berlin.<br />

Eine direkte Kontrolle der Medienanstalten über<br />

Telemedien sei rechtlich nicht vorgesehen, führte


Fasco aus. Man könne Kritik üben, aber insgesamt<br />

sei im Netz ein "feinfühliges Aufsichtsverhalten"<br />

gefragt. Wenn die Aufseher schwarze Schafe unter<br />

den Informationsanbietern etwa mithilfe der<br />

Länderbehörde jugendschutz.net "zu packen"<br />

suchten, seien diese schnell im Ausland. Auf<br />

Fehlentwicklungen einzugehen sei so "manchmal<br />

Sisyphosarbeit".<br />

Am wichtigsten ist es laut Fasco, jungen Menschen<br />

beizubringen, mit der schnelllebigen neuen<br />

Medienwelt umzugehen. Es müsse erkennbar<br />

werden, "wer hinter diesen Dingen steht und was<br />

steuert". Faktenchecks etwa von Öffentlich-<br />

Rechtlichen dürften nicht schaden, aber auch den<br />

Privaten "können wir nicht nur erlauben, viel, viel<br />

Geld zu verdienen", ohne sie an ihre ethische<br />

Verantwortung zu erinnern. Weghören gehe nicht:<br />

"Unsere Demokratie muss und kann einiges<br />

aushalten. "<br />

Gerd Bauer, Chef der Landesmedienanstalt<br />

Saarland, erinnerte daran, dass "Meinungs- und<br />

Informationsfreiheit Verfassungsrechte sind". Die<br />

Kontrolleure dürften daher "nicht einfach<br />

regierungskritische Programme abschalten", auch<br />

wenn man sich etwa über die auf RT Deutschland<br />

verbreitete russische Weltsicht aufregen könne. Um


"falschen Propheten im Netz" nicht auf den Leim zu<br />

gehen, müsse der "mündige Bürger" über<br />

Informationen nachdenken.<br />

In der mit dem Internet entstandenen "sehr diversen<br />

Medienlandschaft" gebe es keinen "Mainstream" der<br />

Öffentlich-Rechtlichen mehr, der die<br />

Persönlichkeitsbildung schon früh beeinflussen und<br />

"korrigierend" wirken könne, führte der Würzburger<br />

Medienpsychologe Frank Schwab aus. Online sei<br />

jeder mehr oder weniger konfrontiert mit einem<br />

System, "das Krach macht". Es sei anstrengend, da<br />

immer gegen zu halten und Menschen mit anderen<br />

Fakten umzustimmen. Eine große Gruppe einer<br />

relativ stabilen Mitte bringe sich nach wie vor nicht<br />

ein – im Gegensatz zu "Hochinvolvierten" auf den<br />

Randseiten. Schwab empfahl, den sich dabei<br />

abzeichnenden "harten Kern der Trolle nicht zu<br />

füttern".<br />

Algorithmen etwa in sozialen Netzwerken könnten<br />

Filterblasen und Desinformation verstärken,<br />

monierte Schwab. Wie bei Viren-Hoaxes sei es aber<br />

mit ein paar Mausklicks in der Regel möglich,<br />

Gegenbeispiele und Fehler in vielfach geteilten<br />

Meldungen zu finden. "Die Jugend" sei in dieser<br />

Disziplin versiert und generell viel reflektierter und<br />

moralisch integrer als vielfach angenommen.


Dass auch die klassischen Medien die ein oder<br />

andere Bedrohung hochspielen, untermauerte<br />

Schwab mit einer Twitter-Analyse. Viel sei davon zu<br />

lesen oder zu hören, dass in dem sozialen Netzwerk<br />

islamistische Ansichten dominierten, erläuterte der<br />

Forscher. In einer Untersuchung von 12.450<br />

englischsprachigen Tweets sei aber<br />

herausgekommen, dass in einer daraus gebildeten<br />

Teilstichprobe von 826 Beiträgen zwar 396 auf<br />

radikales Gedankengut verwiesen, nur 14 aber für<br />

den Dschihad warben. Bei zehn davon habe es sich<br />

um mehrfach geteilte Postings gehandelt. Die<br />

Mehrzahl der extremistischen Twitterbeiträge sei<br />

anti-islamisch gewesen.<br />

"Vorbildliche Praxis" und "guten journalistischen Stil"<br />

bezeichnete der Geschäftsführer des Deutschen<br />

Presserats, Lutz Tillmanns, als die besten<br />

Möglichkeiten für Medienmacher, "sich<br />

unverzichtbar zu machen". An die Verleger<br />

appellierte er, "Redaktionen nicht auszudünnen". Die<br />

Leiterin des Grimme-Instituts, Frauke Gerlach, warb<br />

für "gründliche Recherche auch beim Druck, im Netz<br />

sehr schnell etwas darzustellen". ( kbe )<br />

2016-01-28 07:53:00 Stefan Krempl


177<br />

Zika-Virus: Schon 68 tote Babys in<br />

Brasilien<br />

4180 Fälle der<br />

Schädelfehlbildung<br />

Mikrozephalie wurden seit<br />

vergangenem Jahr<br />

festgestellt.<br />

28.01.2016 | 07:47 |<br />

( DiePresse.com )<br />

Das brasilianische Militär will mit einer Großoffensive<br />

die Moskitoart Aedes aegypti bekämpfen, die den<br />

sich rasant ausbreitenden Zika-Virus überträgt.<br />

Verteidigungsminister Aldo Rebelo betonte am<br />

Mittwochabend bei der Vorstellung des Programms:<br />

"Wir müssen alle Kräfte des Staates und der<br />

Gesellschaft bündeln. " Bisher wurden in Brasilien<br />

seit vergangenem Jahr schon 4.180 Fälle von<br />

Schädelfehlbildungen (Mikrozephalie) festgestellt -<br />

68 Babys starben bisher.<br />

In 356 Städten und Gemeinden sowie tausenden<br />

Schulen soll über die Gefahr aufgeklärt und<br />

Moskitos und deren Eiablageplätze vernichtet<br />

werden. 160.000 Soldaten, 30.000 Mitglieder der


Marine und 30.000 Militärs der Luftwaffe sollen<br />

eingesetzt werden. In dem Land gibt es über eine<br />

halbe Millionen Infektionen mit dem Virus, der im<br />

Verdacht steht, bei der Infizierung von Schwangeren<br />

schwere Fehlbildungen bei deren Babys auszulösen.<br />

Für die direkte Bekämpfung der Moskitos mit<br />

Insektenschutzmitteln sollen rund 50.000 Soldaten<br />

eingesetzt werden.<br />

Das Gesundheitsministerium sieht einen klaren<br />

Zusammenhang zu dem zuvor kaum bekannten,<br />

ursprünglich aus Afrika stammenden Zika-Virus, der<br />

sich schon in über 20 Ländern auf dem<br />

amerikanischen Kontinent verbreitet hat. In Brasilien<br />

gibt es bereits zwölf Fälle, wo Schwangere, deren<br />

Kinder mit Schädelfehlbildungen geboren wurden,<br />

sich zuvor mit Zika infiziert hatten. Mikrozephalie<br />

führt meist wegen eines zu kleinen Gehirns zu<br />

geistiger Behinderung. Vor der starken Ausbreitung<br />

galt das Zika-Virus als eher harmlos - Symptome<br />

sind leichtes Fieber, Kopf- und Gelenkschmerzen<br />

sowie Hautrötungen.<br />

Auch aus Nicaragua wurden nun die ersten zwei<br />

Zika-Fälle gemeldet, auch mehrere aus<br />

Lateinamerika zurückgekehrte deutsche Touristen<br />

haben sich infiziert. Bisher gibt es keinen Impfstoff,<br />

es gibt viele Unklarheiten. Die brasilianische


Staatspräsidentin Dilma Rousseff kündigte für<br />

nächsten Dienstag ein Krisentreffen der<br />

Gesundheitsminister des südamerikanischen<br />

Staatenbundes Mercosur an. Vor dem nächsten<br />

Woche beginnenden Karneval sollen auch in der<br />

Hauptveranstaltungsstätte, dem Sambadrom in Rio<br />

de Janeiro, die Moskitos mit Spezialmitteln bekämpft<br />

werden, damit keine Gefahr für die Besucher<br />

besteht, es werden bis zu eine Million Menschen<br />

zum Karneval erwartet.<br />

Das Virus ist 1947 erstmals bei einem Affen aus<br />

dem Zikawald Ugandas in Afrika festgestellt worden.<br />

Es tauchte anschließend vereinzelt auch in Asien auf<br />

und dann stärker 2013 in Französisch-Polynesien<br />

auf. Aber erst seit 2015 gibt es einen massenhaften<br />

Ausbruch, der in Brasilien seinen Anfang nahm und<br />

inzwischen ganz Lateinamerika betrifft. Auch aus<br />

europäischen Ländern wurden jüngst Fälle<br />

gemeldet. In Österreich wurde bisher kein Fall<br />

registriert. In Deutschland wurde laut Robert-Koch-<br />

Institut als erstes bei zwei Reiserückkehrern aus<br />

Haiti eine Infektionen diagnostiziert.<br />

(APA/dpa)<br />

2016-01-28 07:47:00 diepresse.com


178<br />

Nach Protest von Wikipedianern:<br />

Arnnon Geshuri tritt aus Wikimedia-<br />

Entscheidungsgremium aus<br />

Der ehemalige Google-<br />

Manager gibt der Kritik aus<br />

den Reihen der Wikipedianer<br />

nach. Geshuri wolle in den<br />

anstehenden Debatten über<br />

die Zukunft der Stiftung kein Störfaktor sein.<br />

Das Misstrauensvotum von Wikipedianern gegen die<br />

Berufung des ehemaligen Google-Managers Arnnon<br />

Geshuri in das "Board of Trustees" der Wikimedia<br />

Foundation ist erfolgreich. Der ehemalige Manager<br />

scheide aus eigenem Wunsch aus dem höchsten<br />

Entscheidungsgremium der US-Stiftung aus, heißt<br />

es in einer Mitteilung von Wikimedia. Nach internen<br />

Diskussionen habe Geshuri mitgeteilt, von den<br />

anstehenden wichtigen, zukunftsweisenden<br />

Debatten in der Stiftung nicht ablenken zu wollen.<br />

Bevor der durch Geshuri vakant gewordene Platz<br />

neu besetzt werde, wolle das Board Governance<br />

Committee den Auswahlprozess überarbeiten, heißt<br />

es weiter in der Mitteilung. Das oberste<br />

Entscheidungsorgan der US-Stiftung setzt sich aus


zehn Mitgliedern zusammen, die ehrenamtlich über<br />

den Wikimedia-Kurs bestimmen. Die Mitglieder<br />

wurden bisher teils gewählt, teils vom Vorstand<br />

selbst bestimmt.<br />

Geshuri war erst vor Kurzem berufen worden,<br />

darauf hat sich bald Widerstand geregt.<br />

Wikipedianer haben dem Manager vorgeworfen, an<br />

den illegalen Gehaltsabsprachen zwischen Google,<br />

Apple, Intel und Adobe beteiligt gewesen zu sein,<br />

und initiierten ein inoffizielles Misstrauensvotum. Der<br />

Kritisierte berief sich darauf, lediglich Firmenpolitik<br />

umgesetzt zu haben, ging aber nicht näher auf die<br />

Vorwürfe ein. Bis dahin wollte er seinen Posten nicht<br />

räumen, sondern mit seiner Arbeit um Vertrauen aus<br />

der Community werben. ( anw )<br />

2016-01-28 07:34:00 Andreas Wilkens<br />

179<br />

Kooperationen: Partner-Cloud in<br />

Microsofts Office Online<br />

Eine ganze Reihe anderer<br />

Cloud-Anbieter will Microsoft<br />

in die eigene Cloud-<br />

Umgebung Office Online und<br />

die Apps unter iOS


integrieren. Nutzer sollen so mehr Auswahl bei den<br />

Diensten erhalten.<br />

Für seine Cloud-Umgebung Office Online hat<br />

Microsoft angekündigt, enger mit anderen Anbietern<br />

von Cloud-Diensten zu kooperieren. Schon seit<br />

Anfang 2015 können andere Plattformen im<br />

Rahmen des Cloud Storage Partner Program<br />

(CSPP) ihre Services mit Microsofts Büro-<br />

Applikationen verbinden. Neu ist nun, dass mehrere<br />

Nutzer an einem Dokument von Box, Citrix<br />

ShareFile, Dropbox oder Egnyte gleichzeitig arbeiten<br />

können. Bisher setzte die Collaboration-Funktion<br />

das hauseigene OneDrive oder SharePoint Online<br />

voraus.<br />

Das CSPP findet sich auch auf den Office-Apps<br />

unter iOS wieder. Bisher konnten Nutzer auf dem<br />

Smartphone ausschließlich Dropbox als Alternative<br />

verwenden, nun steht ihnen der gesamte Partner-<br />

Katalog an Diensten zur Verfügung. Dateien lassen<br />

sich direkt von anderen Plattformen laden, editieren<br />

und anschließend wieder beim ursprünglichen<br />

Anbieter speichern. Das Feature sollen andere<br />

Betriebssysteme wie Android oder Windows 10<br />

Mobile im Laufe des Jahres erhalten.<br />

Hinzu kommt die Integration von Dropbox und Box in


Microsofts E-Mail-Umgebung Outlook.com.<br />

Anwender können den gewünschten Anhang direkt<br />

aus der Cloud auswählen oder ihn als Link<br />

verschicken. In einem Blogeintrag gehen die<br />

Entwickler auf Details der Neuerungen ein. ( fo )<br />

2016-01-28 07:32:00 Moritz Förster<br />

180<br />

Google-KI schlägt menschlichen<br />

Profi-Spieler im Go<br />

Das asiatische Brettspiel Go<br />

galt als die letzte Bastion des<br />

Menschen: Trotz großer<br />

Fortschritte waren Computer<br />

menschlichen<br />

Spitzenspielern ein gutes Stück unterlegen. Jetzt ist<br />

es passiert: Ein Programm schlägt erstmals einen<br />

Go-Profi ohne Handicap.<br />

"Game over" schreibt Rémi Coulom, der Entwickler<br />

eines der bisher stärksten Go-Programme, auf der<br />

Mailingliste computer-go: Eine künstliche Intelligenz<br />

von Google namens AlphaGo hat Fan Hui<br />

geschlagen, den Profi-Spieler (2p) und dreifachen<br />

europäischen Go-Meister. Die Go-Szene reibt sich<br />

zuerst die Augen und ist dann vom Donner gerührt:


Ohne Handicap? Ja, gleichauf, und nicht nur einmal,<br />

sondern in fünf Spielen hintereinander, die bereits<br />

im Oktober 2015 stattfanden. Und nicht nur das: Der<br />

als weltstärkster Spieler geltende Koreaner Lee<br />

Sedol hat die Herausforderung angenommen, im<br />

März in Seoul gegen AlphaGo zu spielen.<br />

Wie das gelungen ist, veröffentlichen David Silver<br />

und Aja Huang in der am 28. 1. erscheinenden<br />

Ausgabe 529 von Nature : Mastering the game of<br />

Go with deep neural networks and tree search. Es<br />

ist, wie schon der Titel sagt, eine Kombination von<br />

neuronalen Netzen und Baumsuche.<br />

Baumsuche allein ist bei Go ein aussichtsloses<br />

Unterfangen: Der Spielbaum ist viel zu breit und viel<br />

zu tief. Bei jedem Zug gibt es im Mittel vielleicht 200<br />

Möglichkeiten und eine Partie dauert mindestens<br />

200 Züge, da kommen ganz andere Zahlen<br />

zusammen als etwa bei Schach, dessen Spielbaum<br />

sich mit jedem (Halb-)Zug "nur" ungefähr 20-fach<br />

verzweigt. (Allein die Anzahl legaler Positionen auf<br />

dem Go-Brett , ungefähr 2,08 × 10 170 , hat vor ein<br />

paar Tagen übrigens John Tromp (mit Helfern) bis<br />

auf die letzte Ziffer ausgerechnet.)<br />

Einen großen Durchbruch erlebte das Computer-Go<br />

mit der Erfindung des Monte-Carlo Tree Search


(MCTS). Vereinfacht ausgedrückt spielt der<br />

Computer dabei aus einer Stellung heraus möglichst<br />

viele Partien mit Zufallszügen zu Ende – die Farbe,<br />

die häufiger gewinnt, hatte wohl die bessere<br />

Stellung. Das ermöglichte überhaupt erst, den Wert<br />

einer Stellung halbwegs zu bewerten und damit eine<br />

sinnvolle Baumsuche. MCTS-Programme haben in<br />

den letzten Jahren in Kombination mit klassischen<br />

Techniken<br />

(Eröffnungsbibliotheken,<br />

Musterdatenbanken etc.) die Spielstärke starker<br />

menschlicher Amateure erreicht – aber eben noch<br />

lange nicht die von hauptberuflichen Profi-Spielern.<br />

Einzelne Showkämpfe zwischen Profis und<br />

Supercomputern wurden mit vier Steinen Handicap<br />

ausgetragen und ein Sieg mit einem solch großen<br />

Handicap galt für die Computer als Achtungserfolg.<br />

Einige Beachtung in der Computer-Go-Szene fand<br />

dann die KI-Abteilung von Facebook, die es<br />

geschafft hatte, allein mit einem neuronalen Netz<br />

aus dem Stand in die Region menschlicher Amateur-<br />

Dan-Spieler vorzustoßen – und kurz darauf durch<br />

das Hinzufügen von MCTS noch ein bisschen<br />

besser zu werden. Gerade noch (er hat die Google-<br />

Veröffentlichung wohl kommen sehen) freute sich<br />

Marc Zuckerberg auf Facebook über die neusten<br />

Go-Fortschritte seiner KI-Abteilung, veröffentlicht in "


Better Computer Go Player with Neural Network and<br />

Long-term Prediction ". Deren neuronales Netz spielt<br />

auf dem Go-Server KGS unter dem Usernamen<br />

darkfores2 als 3-Dan, in Kombination mit MCTS<br />

angeblich als 5-Dan. Das ist die Spielstärkeregion<br />

der bisher stärksten Programme ohne neuronale<br />

Netze – aber eben deutlich unter Profi-Niveau.<br />

Die von Google übernommene Firma DeepMind hat<br />

nun AlphaGo als Kombination aus zwei neuronalen<br />

Netzen geschaffen. Das "policy network" macht<br />

Vorschläge für sinnvolle nächste Züge und hilft so,<br />

den Spielbaum schmal zu halten: Statt hunderter<br />

möglicher Züge braucht man nur noch eine Handvoll<br />

vermutlich guter Züge zu betrachten. Das "value<br />

network" ist darauf spezialisiert, die<br />

Gewinnaussichten einer Stellung zu bewerten; das<br />

Ganze kombinieren die Macher dann noch mit<br />

MCTS.<br />

Das Policy Network wurde zunächst mit 30 Millionen<br />

Zügen von menschlichen Experten trainiert. Dann<br />

spielte es gegen sich selbst und lernte daraus weiter<br />

(reinforcement learning). Das Ganze führte dann –<br />

ebenfalls per reinforcement learning – zu einer<br />

immer weiteren Verbesserung der Value Networks<br />

zur Stellungsbewertung.


Das vollständige Paper von Silver, Huang et al. steht<br />

auch kostenlos zum Download bereit. ( bo )<br />

2016-01-28 07:30:00 Harald Bögeholz<br />

181<br />

Gibt es einen Kompromiss zum<br />

Asylpaket II?<br />

Berlin. Im Streit über das<br />

Asylpaket II suchen die<br />

Spitzen von Union und SPD<br />

am Donnerstag erneut nach<br />

einer Lösung. Die<br />

Parteichefs von CDU, CSU<br />

und SPD hatten sich bereits<br />

Anfang November im Grundsatz auf die Pläne<br />

verständigt. Kernpunkt des Pakets ist die Einrichtung<br />

spezieller Aufnahmeeinrichtungen, in denen die<br />

Asylanträge bestimmter Schutzsuchender im<br />

Schnellverfahren abgewickelt werden. Außerdem ist<br />

eine Einschränkung des Familiennachzugs für<br />

Menschen mit einem bestimmten Schutzstatus<br />

(„subsidiärer Schutz“) vorgesehen.<br />

Über diesen Punkt hatten die Koalitionäre<br />

monatelang gestritten. Nun ist ein Kompromiss im<br />

Gespräch, mit dem unter anderem Kontingente für


den Familiennachzug von Syrern aus dieser Gruppe<br />

eingerichtet werden könnten. Die Parteichefs -<br />

Angela Merkel (CDU), Horst Seehofer (CSU) und<br />

Sigmar Gabriel (SPD) - wollen darüber am späten<br />

Nachmittag im Kanzleramt beraten.<br />

Danach (20.00 Uhr) ist ein Treffen Merkels mit den<br />

Ministerpräsidenten der Länder geplant. Themen<br />

sind dabei unter anderem Abschiebungen, eine<br />

mögliche Wohnsitzauflage für anerkannte<br />

Flüchtlinge und die angedachte Einstufung weiterer<br />

Staaten - Marokko, Algerien und Tunesien - als<br />

„sichere Herkunftsländer“. Am späten Abend wollen<br />

Merkel und mehrere Ministerpräsidenten über die<br />

Ergebnisse der Verhandlungen mit den Ländern<br />

berichten.<br />

CSU-Landesgruppenchefin Gerda Hasselfeldt übte<br />

massive Kritik an der SPD. „Bayern trägt die<br />

Hauptlast des Flüchtlingszustroms. Deshalb ringen<br />

wir mit aller Kraft um die beste Lösung der<br />

Flüchtlingskrise“, sagte sie der „Rheinischen Post“<br />

(Donnerstag). „Die SPD dagegen trägt nichts zur<br />

Bewältigung dieser riesigen Herausforderung bei<br />

und vergiftet stattdessen das Koalitionsklima.“ Für<br />

eine Regierungspartei sei dies ein „unwürdiges<br />

Verhalten“.


Die stellvertretende CDU-Vorsitzende Julia Klöckner<br />

hat vorgeschlagen, die von der Europäischen Union<br />

(EU) geplanten Hotspots zur Registrierung und<br />

Verteilung Asylsuchender notfalls auch ohne<br />

Mitwirkung der Mitgliedsstaaten voranzubringen.<br />

„Die Errichtung von Hotspots und<br />

Registrierungszentren in den Transitländern sollte<br />

durch die EU geschehen. Wenn das aber weiter<br />

stockt oder scheitert, kann<br />

Deutschland das auch bilateral vorantreiben“,<br />

schrieb Klöckner in einem Beitrag für die Zeitung<br />

„Die Welt“ (Donnerstag).<br />

Dies sei nicht nur im Interesse der Flüchtlinge, weil<br />

sie Risiken für Leib und Leben vermeiden könnten.<br />

Es sei auch im Interesse der jeweiligen Länder wie<br />

etwa Griechenland oder der Türkei, weil sie Hilfe bei<br />

der Bewältigung der Flüchtlingssituation erhielten, so<br />

Klöckner. Deutschland dürfe sich nicht ausbremsen<br />

oder blockieren lassen, wenn unter den EU-<br />

Mitgliedern keine Einigkeit herrsche.<br />

dpa<br />

B81D5A241AD4BAFB0252A0D687615E0E Hannoversche<br />

Allgemeine Zeitung, Hannover, Niedersachsen, Germany


182<br />

Forscher messen Rekord-Erosion<br />

Potsdam. Von 2007 bis 2011<br />

wich eine 700 Meter lange<br />

und 35 Meter hohe Klippe<br />

am Itkillik River um 10 bis zu<br />

100 Meter zurück. Dabei<br />

ging eine Landfläche von 4,3<br />

Fußballfeldern verloren, wie das internationale<br />

Team in einer kürzlich erschienen Studie im<br />

Fachmagazin "Geomorphology" berichtet.<br />

"Diese Ergebnisse zeigen, dass das Tauen von<br />

Permafrost nicht ausschließlich langsam<br />

vonstattengeht, sondern seine Folgen auch<br />

kurzfristig und unmittelbar spürbar werden", sagte<br />

der Permafrostforscher Jens Strauss vom Alfred-<br />

Wegener-Institut in Potsdam am Mittwoch. Gründe<br />

für die Erosion seien die arktische Erwärmung und<br />

Änderungen im Flusslauf.<br />

Strauss hatte zusammen mit Kollegen aus den USA,<br />

Kanada und Russland einen Bereich am Itkillik River<br />

untersucht, wo der Fluss durch ein Plateau<br />

schneidet, dessen Untergrund zu 80 Prozent aus<br />

purem Eis und zu 20 Prozent aus gefrorenen<br />

Sedimenten besteht. Das Eis habe das Ufer in der


Vergangenheit stabilisiert, sagte Strauss. Dieser<br />

Effekt gehe aber verloren, wenn der Fluss über<br />

einen längere Zeitraum Wasser führe und die<br />

Steilklippe nach Süden ausgerichtet ist und somit<br />

viel direkte Sonne abbekomme.<br />

Nach Ansicht der Wissenschaftler zeigen diese<br />

Ergebnisse, mit welchem Tempo die Ufererosion<br />

voranschreiten und welches Ausmaß sie annehmen.<br />

Dies sollte künftig beim Planen von neuen<br />

Siedlungen, Stromtrassen oder Straßen<br />

berücksichtigt werden.<br />

dpa<br />

B81D5A241AD4BAFB0252A0D687615E0E Hannoversche<br />

Allgemeine Zeitung, Hannover, Niedersachsen, Germany<br />

183 Soldaten gegen Moskitos<br />

Rio de Janeiro. Das<br />

brasilianische Militär will mit<br />

einer Großoffensive die<br />

Moskitoart Aedes aegypti<br />

bekämpfen, die den sich<br />

rasant ausbreitenden Zika-<br />

Virus überträgt. Verteidigungsminister Aldo Rebelo<br />

betonte am Mittwochabend bei der Vorstellung des


Programms: "Wir müssen alle Kräfte des Staates<br />

und der Gesellschaft bündeln. "<br />

In 356 Städten und Gemeinden sowie tausenden<br />

Schulen soll über die Gefahr aufgeklärt und<br />

Moskitos und deren Eiablageplätze vernichtet<br />

werden. 160.000 Soldaten, 30.000 Mitglieder der<br />

Marine und 30.000 Militärs der Luftwaffe sollen<br />

eingesetzt werden. In dem Land gibt es über eine<br />

halbe Millionen Infektionen mit dem Virus, der im<br />

Verdacht steht, bei der Infizierung von Schwangeren<br />

schwere Fehlbildungen bei deren Babys auszulösen.<br />

Für die direkte Bekämpfung der Moskitos mit<br />

Insektenschutzmitteln sollen rund 50.000 Soldaten<br />

eingesetzt werden.<br />

Bisher wurden in Brasilien seit vergangenem Jahr<br />

schon 4180 Fälle von Schädelfehlbildungen<br />

(Mikrozephalie) festgestellt - 68 Babys starben<br />

bisher. Das Gesundheitsministerium sieht einen<br />

klaren Zusammenhang zu dem zuvor kaum<br />

bekannten, ursprünglich aus Afrika stammenden<br />

Zika-Virus, der sich schon in über 20 Ländern auf<br />

dem amerikanischen Kontinent verbreitet hat.<br />

In Brasilien gibt es bereits zwölf Fälle, wo<br />

Schwangere, deren Kinder mit Schädelfehlbildungen<br />

geboren wurden, sich zuvor mit Zika infiziert hatten.


Mikrozephalie führt meist wegen eines zu kleinen<br />

Gehirns zu geistiger Behinderung.<br />

Vor der starken Ausbreitung galt das Zika-Virus als<br />

eher harmlos - Symptome sind leichtes Fieber, Kopfund<br />

Gelenkschmerzen sowie Hautrötungen. Auch<br />

aus Nicaragua wurden nun die ersten zwei Zika-<br />

Fälle gemeldet, auch mehrere aus Lateinamerika<br />

zurückgekehrte deutsche Touristen haben sich<br />

infiziert. Bisher gibt es keinen Impfstoff, es gibt viele<br />

Unklarheiten.<br />

Brasiliens Staatspräsidentin Dilma Rousseff kündigte<br />

für nächsten Dienstag ein Krisentreffen der<br />

Gesundheitsminister des südamerikanischen<br />

Staatenbundes Mercosur an. Vor dem nächsten<br />

Woche beginnenden Karneval sollen auch in der<br />

Hauptveranstaltungsstätte, dem Sambadrom in Rio<br />

de Janeiro, die Moskitos mit Spezialmitteln bekämpft<br />

werden, damit keine Gefahr für die Besucher<br />

besteht, es werden bis zu eine Million Menschen<br />

zum Karneval erwartet.<br />

Das Zika-Virus ist 1947 erstmals bei einem Affen<br />

aus dem Zikawald Ugandas in Afrika festgestellt<br />

worden. Es tauchte anschließend vereinzelt auch in<br />

Asien auf und dann stärker 2013 in Französisch-<br />

Polynesien auf. Aber erst seit 2015 gibt es einen


massenhaften Ausbruch des Zika-Virus, der in<br />

Brasilien seinen Anfang nahm und inzwischen ganz<br />

Lateinamerika betrifft.<br />

dpa<br />

B81D5A241AD4BAFB0252A0D687615E0E Hannoversche<br />

Allgemeine Zeitung, Hannover, Niedersachsen, Germany<br />

184<br />

Goldene WM «dahoam»? Rodler<br />

streben Fünffacherfolg an<br />

Königssee (dpa) - Auf der ältesten<br />

Kunsteisbahn der Welt streben Deutschlands<br />

Rennrodler am Wochenende nach dem maximalen<br />

Erfolg. Bei den Weltmeisterschaften am bayerischen<br />

Königssee wird von Freitag bis Sonntag in fünf<br />

Disziplinen Gold vergeben.<br />

Nach holprigem Start in den Weltcup ist<br />

Olympiasieger Felix Loch rechtzeitig in Topform,<br />

weiß aber auch, dass der "Druck natürlich noch ein<br />

bisschen größer ist zu Hause". Trotzdem stellt sich<br />

vor den Titelkämpfen wie so meist vor allem eine<br />

Frage:<br />

Wer soll die Deutschen stoppen?


"Die größte Konkurrenz kommt sicherlich aus dem<br />

eigenen Lager", sagte Loch der Deutschen Presse-<br />

Agentur. Damit meint er seine Teamkollegen Andi<br />

Langenhan und Ralf Palik. Aber auch der<br />

Österreicher Wolfgang Kindl und der US-Amerikaner<br />

Chris Mazder dürften Chancen haben.<br />

Bei den Frauen sind Natalie Geisenberger und<br />

Rekord-Weltmeisterin Tatjana Hüfner die klaren<br />

Favoriten. Alles andere als ein deutscher Erfolg<br />

wäre auch bei den Doppelsitzern eine Sensation.<br />

Wie im Weltcup wird es am Königssee auf das ewige<br />

Duell zwischen Tobias Wendl/Tobias Arlt und Toni<br />

Eggert/Sascha Benecken hinauslaufen.<br />

Welche Wettbewerbe stehen an?<br />

Schon am Freitag wird die erste Goldmedaille<br />

vergeben. Erstmals wird ein Sprint-Weltmeister<br />

ermittelt. Dabei beginnt die Zeitmessung bei Damen,<br />

Herren und Doppelsitzern erst 100 Meter nach dem<br />

Start, wenn die Schlitten bereits eine hohe<br />

Geschwindigkeit erreicht haben. Es gibt je nur einen<br />

Lauf, der Schnellste gewinnt. Am Samstag und<br />

Sonntag stehen mit den traditionellen Rennen der<br />

Ein- und Doppelsitzer die Höhepunkte an. Die WM<br />

endet am Sonntag mit der Team-Staffel.


Wer kommt zu Besuch?<br />

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) schafft es<br />

zwar nicht an den Königssee, hat aber die<br />

Schirmherrschaft für die WM übernommen. Sicher<br />

dabei ist aber der deutsche IOC-Präsident Thomas<br />

Bach, auch Bayerns Innenminister Joachim<br />

Herrmann (CSU) hat seinen Besuch angekündigt.<br />

Bundestrainer Norbert Loch freut sich über die<br />

Prominenz: "Das verschafft uns vielleicht noch ein<br />

bisschen mehr Aufmerksamkeit", sagte der Vater<br />

von Felix Loch. Die Veranstalter rechnen ohnehin<br />

mit einem ausverkauften Haus: Das würde bis zu 30<br />

000 Zuschauer über das gesamte Wochenende<br />

bedeuten.<br />

2016-01-28 00:00:00 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany<br />

185<br />

Melbourne-Finalistin Kerber drückt<br />

DHB-Team die Daumen<br />

Melbourne (dpa) - Deutschlands<br />

Tennisstar Angelique Kerber fiebert auch im fernen<br />

Australien mit den deutschen Handballern mit. "Ich<br />

drücke ihnen bei der EM weiter die Daumen", sagte<br />

Kerber am Donnerstag in Melbourne.


Bei den Australian Open erreichte die Kielerin<br />

erstmals bei einem Grand-Slam-Turnier das<br />

Endspiel. "Ich hoffe, dass die Handballer den Titel<br />

holen. Dann können wir am Ende ja vielleicht<br />

zusammen feiern. " Kerber trifft im Finale am<br />

Samstag auf die Amerikanerin Serena Williams, das<br />

EM-Finale in Polen findet am Sonntag statt.<br />

2016-01-28 00:00:00 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany<br />

186<br />

Brüssel geht gegen<br />

Steuerschlupflöcher für Konzerne vor<br />

Brüssel (dpa) - Die EU-Kommission will<br />

weitere Steuerschlupflöcher für multinationale<br />

Konzerne schließen. Der verantwortliche EU-<br />

Kommissar Pierre Moscovici stellte dazu in Brüssel<br />

ein neues Gesetzespaket vor. Nach Schätzungen<br />

entgehen öffentlichen Kassen in der EU im Jahr 50<br />

bis 70 Milliarden Euro durch Steuervermeidung. Die<br />

EU-Behörde macht sich dafür stark, dass Konzerne<br />

ihre Steuern dort zahlen, wo Gewinne anfallen. Die<br />

EU-Staaten müssen die Pläne noch einstimmig<br />

billigen.<br />

2016-01-28 00:00:00 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany


187<br />

«Moabit hilft» räumt nach<br />

erfundenem Flüchtlingstod Fehler ein<br />

Berlin (dpa) - Das Berliner Bündnis<br />

"Moabit hilft" hat nach der von einem<br />

Helfer erfundenen Nachricht über den<br />

Tod eines Flüchtlings Fehler<br />

eingeräumt. Man habe "Mist gebaut",<br />

sagte eine Sprecherin vor Journalisten in Berlin. Das<br />

Bündnis hatte gestern Angaben des Helfers<br />

bestätigt, dass ein Asylbewerber in Berlin gestorben<br />

sei, der zuvor lange vor dem Landesamt für<br />

Gesundheit und Soziales gewartet habe. Am Abend<br />

gestand der Helfer dann der Polizei, den Fall nur frei<br />

erfunden zu haben.<br />

2016-01-28 00:00:00 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany<br />

188<br />

Gabriel sieht trotz<br />

Flüchtlingsandrang keine Staatskrise<br />

Berlin (dpa) - Deutschland ist nach<br />

Ansicht von Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel trotz<br />

der Herausforderungen in der Flüchtlingskrise ein<br />

stabiles und handlungsfähiges Land. In einer<br />

Regierungserklärung zum Jahreswirtschaftsbericht


warnte der Vizekanzler im Bundestag vor Hysterie.<br />

Auch die Opposition sprach von einem starken und<br />

handlungsfähigen Land, das Probleme bewältige,<br />

das aber von einer schwachen Koalition regiert<br />

werde. Er habe erhebliche Zweifel, ob diese<br />

Regierung handlungsfähig sei, sagte Klaus Ernst<br />

von den Linken.<br />

2016-01-28 00:00:00 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany<br />

189 VW-Betriebsrat sieht Jobs in Gefahr<br />

Hannover. Diese Zahl sei<br />

ohne Stellenabbau nicht zu<br />

erreichen, warnte Osterloh in<br />

einem Interview mit dem IG-<br />

Metall-Hausmagazin bei<br />

Volkswagen.<br />

Die Vorgabe sei mit dem Betriebsrat nicht<br />

vereinbart, er halte das Ziel auch für unrealistisch,<br />

sagte der 59-Jährige. „Unsere Kollegen bohren ja<br />

nicht in der Nase. Und einer weiteren<br />

Leistungsverdichtung werden wir nicht zustimmen.“<br />

Gerade im Angestelltenbereich – also bei<br />

Entwicklung, Einkauf, Vertrieb und Verwaltung –<br />

würden Produktivitätssteigerungen in dem Ausmaß


zulasten von Arbeitsplätzen gehen. Dies könne<br />

entweder die eigenen Beschäftigten treffen oder die<br />

zu Tausenden im Konzern arbeitenden Berater –<br />

etwa in der Entwicklung. Letztere hatte Osterloh<br />

allerdings vor einiger Zeit schon selbst als mögliche<br />

Einspargröße ausgemacht.<br />

Effizienzverbesserungen werden bei Volkswagen<br />

schon länger diskutiert. Die Arbeitnehmerseite hatte<br />

noch zu Zeiten des im Zuge des Diesel-Skandals<br />

zurückgetretenen Konzernchefs Martin Winterkorn<br />

einen 460 Seiten dicken Ordner mit Vorschlägen<br />

dazu eingereicht. Das Ziel von 5 Milliarden Euro<br />

Effizienzverbesserungen könne man leicht<br />

übertreffen, sagte Osterloh damals. Nach dem<br />

Skandal und dessen milliardenschweren<br />

Folgekosten hat der Konzern die Zügel allerdings<br />

angezogen.<br />

Die Kernmarke VW Pkw soll nun ein 12-Punkte-<br />

Programm schneller voranbringen. Diess spricht<br />

schon länger von einem „New Volkswagen“, in dem<br />

die Marke zu einem Mobilitätsanbieter rund um<br />

elektrische, voll vernetzte Fahrzeuge<br />

weiterentwickelt werden soll. Die Pläne sehen unter<br />

anderem eine schlankere Struktur vor, die<br />

Eigenverantwortlichkeit und Unternehmertum<br />

stärken soll. Dazu hatte Diess unlängst vier


Topmanager präsentiert, die an der Spitze von<br />

Modellfamilien stehen sollen. Das habe bislang nur<br />

„riesige Verwirbelungen“ erzeugt, kritisierte Osterloh,<br />

„weil noch nicht einmal den beteiligten Bereichen<br />

klar ist, wie das genau funktionieren soll“. Vieles sei<br />

nur an-, aber noch nicht zu Ende gedacht.<br />

Die Belegschaft werde bei den Plänen zudem nicht<br />

ausreichend miteinbezogen. „Beim Mitnehmen der<br />

Menschen muss er dazulernen“, forderte Osterloh<br />

von Diess. Bislang schaffe das 12-Punkte-Programm<br />

vor allem Unruhe.<br />

Von dem Strategiepaket sind eher Allgemeinplätze<br />

bekannt – Volkswagen will sie in den kommenden<br />

Monaten mit Detailplänen hinterlegen. Unter<br />

anderem soll die Markenpositionierung in wichtigen<br />

Märkten überdacht werden. In Regionen mit<br />

besonderem Wachstumspotenzial – wie Asien,<br />

Südamerika und Afrika – sollen spezielle Teams den<br />

Marktzugang verbessern. Zudem soll das<br />

Management am Ort mehr Entscheidungsgewalt<br />

bekommen.<br />

Insgesamt sollen die Entscheidungsprozesse<br />

beschleunigt, Gremien und Ausschüsse verringert,<br />

Bürokratie und Doppelarbeit abgebaut werden. „Alle<br />

Kosten und Standards werden auf den Prüfstand


gestellt“, heißt es. „Sparsamkeit ist ein wichtiges<br />

Gebot.“<br />

Darüber hinaus sollen die Manager der Marke VW<br />

eine Nachfolge für die Strategie „Mach 18“<br />

entwickeln, nach der die Wolfsburger bis 2018 der<br />

größte und profitabelste Autobauer der Welt sein<br />

wollten.<br />

dpa<br />

B81D5A241AD4BAFB0252A0D687615E0E Hannoversche<br />

Allgemeine Zeitung, Hannover, Niedersachsen, Germany<br />

190<br />

Warum Sie Ihr Haustier auf Abstand<br />

halten sollten<br />

Es ist jedes Mal das Gleiche:<br />

Immer wenn die Vogelgrippe<br />

ausbricht, setzen panische<br />

Tierhalter Kanarienvögel und<br />

Katzen aus – weil sie<br />

fürchten, sich bei ihnen<br />

anzustecken. Im vergangenen Jahr wurde in<br />

Spanien der Hund einer Ebola-Infizierten sogar<br />

sicherheitshalber getötet. Solange es keinen<br />

Seuchenalarm gibt, sind viele Menschen hingegen<br />

völlig sorglos im Umgang mit ihren Haustieren –


dabei sollten sie gerade dann vorsichtig sein.<br />

Zwar ist das Risiko gering, sich beim tierischen<br />

Mitbewohner anzustecken, aber es ist vorhanden.<br />

"Tierhalter sollten wissen, dass ihre Haustiere<br />

Krankheitserreger in sich tragen können, ohne<br />

zwangsläufig selbst zu erkranken", sagt Peter<br />

Weidenfeller vom Landesgesundheitsamt Baden-<br />

Württemberg.<br />

So werden zum Beispiel über den Kot von Hunden,<br />

Katzen und nahezu allen weiteren Haustieren<br />

Bakterien oder auch Würmer übertragen, die beim<br />

Menschen Durchfallerkrankungen auslösen können.<br />

Und Nagetiere wie Hamster oder Meerschweinchen<br />

können Menschen mit Hautpilzen anstecken. Weil<br />

sie so weich und kuschelig sind, würden die<br />

Kleinnager häufig ans Gesicht gehalten, sagt<br />

Weidenfeller. Typischerweise treten dort dann<br />

juckende, schuppende Rötungen auf.<br />

Beim Umgang mit Katzen sollten vor allem<br />

Schwangere vorsichtig sein. Sie können sich über<br />

den Katzenkot mit Toxoplasmen infizieren,<br />

Parasiten, die dem ungeborenen Baby schaden<br />

können. Weidenfeller empfiehlt: "Wenn bereits eine<br />

Risikoschwangerschaft besteht, sollte man darüber<br />

nachdenken, Katzen vorübergehend in einem


anderen Haushalt unterzubringen. " Schwangere<br />

sollten nach Möglichkeit auch nicht selbst das<br />

Katzenklo säubern – und falls doch, dabei<br />

Einmalhandschuhe tragen. Auch die Bisse von<br />

Katzen sind besonders gefährlich: Weil ihre Zähne<br />

so lang und spitz sind, dringen dabei Bakterien tief in<br />

die Bisswunde ein. So können schlimme<br />

Entzündungen und sogar Blutvergiftungen<br />

entstehen. Äußerst unwahrscheinlich sei es<br />

hingegen, sich bei seiner Katze mit Vogelgrippe<br />

anzustecken. Zwar bestehe theoretisch die<br />

Möglichkeit, dass Katzen daran erkranken – wenn<br />

sie einen Vogel fressen, der das Virus in sich trägt.<br />

Daher sollten Katzen in Vogelgrippe-Sperrgebieten<br />

möglichst keinen Freigang bekommen. "Das Virus<br />

würde sich aber nicht auf den Halter der Katze<br />

weiter übertragen, wenn der einen normalen<br />

Umgang mit dem Tier pflegt", sagt Weidenfeller.<br />

Was viele Haustierbesitzer nicht wüssten:<br />

Krankheiten können auch zwischen Mensch und<br />

Tier hin- und hergegeben werden. So können<br />

beispielsweise Hund und Katze als Reservoir für<br />

Bakterien wie den Methicillin-resistenten<br />

Staphylococcus aureus (MRSA) dienen. Eine MRSA-<br />

Infektion ruft Entzündungen und manchmal auch<br />

Blutvergiftungen hervor, die sich nur schwer


ehandeln lassen. Wenn ein befallener Mensch zu<br />

Hause den Keim auf sein Haustier überträgt,<br />

entsteht ein gefährlicher Kreislauf. "Selbst wenn der<br />

Tierhalter erfolgreich behandelt wurde, kann er sich<br />

bei seinem Haustier immer wieder anstecken. "<br />

Noch zu wenig bekannt sei das besondere Risiko,<br />

das von der Haltung exotischer Haustiere ausgehe,<br />

sagt Wolfgang Rabsch vom Robert-Koch-Institut<br />

(RKI) in Wernigerode. Das RKI warnte im<br />

Epidemiologischen Bulletin 2013 davor, dass<br />

Reptilien Träger exotischer Salmonellen-Stämme<br />

sind und sich immer häufiger Kleinkinder bei den<br />

Tieren infizieren. Salmonellenerkrankungen führen<br />

zu Erbrechen, schweren Durchfällen und Fieber. Sie<br />

können bei kleinen Kindern, aber auch bei<br />

Erwachsenen mit abgeschwächter Immunreaktion<br />

oder älteren Menschen tödlich verlaufen. In<br />

Österreich starb vor drei Jahren ein Einjähriger, der<br />

sich bei einem Waran mit Salmonellen angesteckt<br />

hatte.<br />

"Eltern halten die feder- und haarlosen Reptilien oft<br />

für besonders sauber – zu Unrecht", sagt Rabsch.<br />

Weil sich die Tiere kriechend bewegen, kommen sie<br />

ständig mit ihrem eigenen Kot in Berührung.<br />

Dadurch verteilen sich Salmonellen, die sonst vor<br />

allem den Darm besiedeln, auf der Körperoberfläche


der Tiere. Sie bilden dort einen widerstandsfähigen<br />

Biofilm und können beim Streicheln übertragen<br />

werden. Und kleine Echsen wie zum Beispiel<br />

Bartagamen sind oft niedlich. "Sie sehen aus wie<br />

kleine Drachen, deshalb spielen Kinder gerne mit<br />

ihnen und küssen sie", sagt Rabsch. Viele Halter<br />

wüssten nicht, welche Gesundheitsrisiken von den<br />

Exoten ausgehen. Darüber hinaus hätten sie oft<br />

auch keine Ahnung, wie die Tiere richtig zu halten<br />

sind, und hielten sie in Terrarien mit der falschen<br />

Größe oder Temperatur. "Bei den Tieren verursacht<br />

das Stress, und unter Stress scheiden sie besonders<br />

viele Salmonellen aus", sagt Rabsch.<br />

Eltern können ihre Reptilien regelmäßig auf<br />

Salmonellen testen lassen – und beim Nachweis<br />

eines gefährlichen Erregers abgeben, um ihre<br />

Kinder zu schützen. Vielen falle es zwar schwer, sich<br />

von den liebgewonnenen Echsen, Schlangen oder<br />

Schildkröten zu trennen, weiß Rabsch: "Aber die<br />

Sicherheit der eigenen Kinder sollte einem dann<br />

wichtiger sein. "<br />

Um sich bei seinem Tier nicht mit Krankheiten<br />

anzustecken, empfiehlt Peter Weidenfeller vom<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg, sich an<br />

folgende Regeln zu halten:


Von Irene Habich<br />

B81D5A241AD4BAFB0252A0D687615E0E Hannoversche<br />

Allgemeine Zeitung, Hannover, Niedersachsen, Germany<br />

191<br />

Bundesliga boomt: Umsatzrekord<br />

und Gewinnsteigerung<br />

Mit dem elften Umsatzrekord<br />

in Serie ist die Fußball-<br />

Bundesliga ihrem Ruf als<br />

Boom-Branche auch in der<br />

Saison 2014/15 gerecht<br />

geworden. 2,62 Milliarden Euro wurden im Vorjahr<br />

durch die 18 Vereine der Weltmeister-Liga<br />

umgesetzt - ein Plus von 6,94 Prozent gegenüber<br />

der Spielzeit 2013/14. Sieben Bundesligisten<br />

machten Verlust<br />

„Die Bundesliga bleibt eine Wachstumsbranche“,<br />

stellte DFL-Geschäftsführer Christian Seifert bei der<br />

Präsentation des Bundesliga-Reports 2016<br />

zufrieden fest. Mit der englischen Premier League<br />

kann die Bundesliga zwar nicht mithalten - auf der<br />

Insel nehmen die 20 erstklassigen Clubs von der<br />

kommenden Saison an mit 2,3 Milliarden Euro an<br />

TV-Geldern fast so viel Geld ein wie die 18


Bundesligisten umsetzen -, aber die von der<br />

Deutschen Fußball Liga (DFL) in Köln vorgelegten<br />

Zahlen können sich trotzdem sehen lassen.<br />

Im vergangenen Jahr verzeichneten die Vereine<br />

einen Gewinn von knapp 51 Millionen Euro nach<br />

Steuern und rund 454 Millionen Euro vor Steuern.<br />

Immerhin 34 der 36 Proficlubs schrieben vor<br />

Steuern schwarze Zahlen. Nach Steuern machten<br />

allerdings sieben Bundesligisten - zwei mehr als in<br />

der Saison 2013/14 - Verlust. Im Unterhaus waren<br />

es nur zwei. "Wir haben weltweit die meisten<br />

Zuschauer"<br />

Ohnehin sieht es in der Zweiten Liga, die mittlerweile<br />

die siebtgrößte in Europa ist, deutlich besser aus als<br />

in der zurückliegenden Dekade. Der Umsatz wurde<br />

auf 505 Millionen Euro gesteigert und damit erstmals<br />

die Grenze von einer halben Milliarde geknackt.<br />

Zudem wurde zum ersten Mal seit der Saison<br />

2005/06 wieder ein Gewinn verzeichnet. Dieser<br />

betrug rund 5,5 Millionen Euro und bedeutete das<br />

beste Ergebnis seit zwölf Jahren. Damit kamen die<br />

36 Profivereine auf einen Gesamtumsatz von über<br />

drei Milliarden Euro - auch das ist Rekord.<br />

Für den Wettbewerb mit den anderen großen<br />

Fußball-Nationen sieht Seifert die Bundesliga gut


aufgestellt. „Wir haben weltweit die meisten<br />

Zuschauer, seit 25 Jahren die meisten Tore pro<br />

Spiel und 60 Prozent einheimische Spieler“,<br />

benannte Seifert drei markante Stärken. "Kein<br />

großes Ding"<br />

„Sie muss aber weiter wachsen, wenn sie auch<br />

künftig zu den drei Topligen in Europa gehören will.“<br />

Dafür sei in den nächsten zehn Jahren eine<br />

Umsatzsteigerung auf 5,5 bis 6 Milliarden Euro<br />

nötig. „Das erreicht man nicht allein dadurch, die<br />

nationalen Medienanbieter alle vier Jahre zu neuen<br />

Höchstpreisen zu treiben“, sagte Seifert.<br />

Im anstehenden Vergabeverfahren der<br />

Medienrechte ab der Saison 2017/18 erhofft sich<br />

Seifert einen signifikanten Anstieg der Einnahmen,<br />

die in der laufenden Periode durchschnittlich 628<br />

Millionen Euro pro Jahr betragen. Am Vergabe-<br />

Zeitplan will die DFL trotz der vom Kartellamt<br />

geforderten Nachbesserungen festhalten.<br />

„Ich gehe davon aus, dass wir die Ausschreibung<br />

vor der Europameisterschaft abschließen. Also Ende<br />

Mai oder Anfang Juni. Das wäre rund sechs Wochen<br />

später als beim letzten Mal und daher kein großes<br />

Ding“, sagte Seifert. Alle Spiele bei Sky live zu<br />

sehen: "Komfortable Situation"


Das Kartellamt fordert eine „No Single Buyer Rule“.<br />

Dies bedeutet, dass einzelnes Unternehmen nicht<br />

alle Pakete kaufen darf. „Wir vergeben eines der<br />

zehn wertvollsten Medienrechte der Welt. Da ist es<br />

sinnvoll und angemessen, dass sich das Kartellamt<br />

damit intensiv beschäftigt“, erklärte Seifert. Man<br />

befinde sich in Gesprächen mit der Behörde. Details<br />

wollte der DFL-Geschäftsführer nicht nennen.<br />

Derzeit sind alle Spiele in der Bundesliga und<br />

Zweiten Liga beim Pay-TV-Sender Sky live zu<br />

sehen. Dies ist laut Seifert einmalig in Europa. „Für<br />

den deutschen Zuschauer ist dies eine komfortable<br />

Situation. Wenn man nach Konkurrenz, also einem<br />

zweiten Anbieter, schreit, kann das dazu führen,<br />

dass man künftig mit einem Abo nicht mehr alle<br />

Spiele sieht“, sagte Seifert.<br />

Umsatz der Fußball-Bundesligisten:<br />

Saison Umsatz Bundesliga<br />

2003/04 1,09 Mrd.<br />

2004/05 1,28 Mrd.<br />

2005/06 1,29 Mrd.<br />

2006/07 1,46 Mrd.


2007/08 1,57 Mrd.<br />

2008/09 1,72 Mrd.<br />

2009/10 1,77 Mrd.<br />

2010/11 1,94 Mrd.<br />

2011/12 2,08 Mrd.<br />

2012/13 2,17 Mrd.<br />

2013/14 2,45 Mrd.<br />

2014/15 2,62 Mrd.<br />

ms/dpa<br />

2016-01-27 15:26:04 FOCUS Online<br />

192<br />

Tränen und Enttäuschung nach<br />

Polens EM-Aus<br />

Krakau (dpa) - Schluchzende Fans und<br />

Spieler, die verzweifelt um Fassung ringen. Ein<br />

Trainer, der die Schuld für das unerwartet frühe Aus<br />

bei der Heim-EM ganz auf sich nehmen will.<br />

Die 23:37-Klatsche gegen Kroatien zum<br />

Hauptrunden-Abschluss und der verpasste


Halbfinal-Einzug werden in Polen als Sport-Drama<br />

im Ausmaß einer griechischen Tragödie<br />

wahrgenommen. Die Boulevardzeitung "Fakt"<br />

bewertete das Ganze schlicht als "Katastrophe";<br />

beim Konkurrenten "Super-Express" hieß es: "Aus<br />

der Traum". Von einem "Horrorspiel" war in anderen<br />

Kommentaren die Rede.<br />

Die polnischen Handballprofis mussten nach der<br />

üblen Niederlage erst einmal Trauerarbeit leisten -<br />

und versuchten zugleich irgendwie, ihre Fans zu<br />

trösten. "Ich kann nicht viel sagen", stammelte Piotr<br />

Wyszomirski, der den Tränen nahe war. "Wir<br />

entschuldigen uns für unser Spiel. " Sein zutiefst<br />

enttäuschter Mannschaftskamerad Piotr<br />

Chrapkowski äußerte sich ähnlich: "Ich entschuldige<br />

mich bei allen Fans für diese Blamage. Nichts lief so,<br />

wie es sollte. Das war unser entschieden<br />

schlechtestes Spiel. "<br />

Angesichts der niederschmetternden Niederlage im<br />

entscheidenden Spiel wurden sogar Vergleiche mit<br />

der Fußball-WM 2014 gezogen, als der damals<br />

ebenfalls höchst ambitioniert gestartete Gastgeber<br />

Brasilien sich mit einem demoralisierenden 1:7<br />

gegen die deutsche Mannschaft unwürdig aus dem<br />

Turnier verabschiedet hatte.


Dabei hatte die Handball-EM für die Polen so<br />

blendend begonnen. Auf knappe Pflichtsiege gegen<br />

Serbien und Mazedonien folgte eine wahre Gala<br />

gegen Olympiasieger und Weltmeister Frankreich,<br />

die Erwartungen ans polnische Team zusätzlich<br />

befeuerte.<br />

Michael Biegler, der deutsche Coach der Weiß-<br />

Roten, offenbarte sein Verantwortungsgefühl für das<br />

Aus: "Gebt nicht den Spielern die Schuld. Wenn<br />

jemand schuld hat, dann bin ich das", befand er. "Ich<br />

habe an diesem Abend viele falsche<br />

Entscheidungen getroffen. Ich entschuldige mich bei<br />

den Fans und bei allen Polen. "<br />

Ob die Kroatien-Partie nun auch seine letzte als<br />

polnischer Coach gewesen ist, bleibt abzuwarten. In<br />

einer nicht repräsentativen Umfrage des<br />

Nachrichtenportals tvn24.pl erteilten ihm spontan 67<br />

Prozent der Anhänger Absolution: Das Match gegen<br />

Kroatien sei ein "Unfall" gewesen, wie er immer mal<br />

passieren könne. Nur 33 Prozent waren der Ansicht,<br />

dass der Trainer nun gehen müsse.<br />

Biegler selbst rechnet allerdings mit seinem Aus. In<br />

einem Interview des Senders Polsat sagte er auf die<br />

Frage, ob er die Weiß-Roten weiter betreuen werde:<br />

"Ich weiß es noch nicht, aber ich schätze nicht, dass


das geschieht. "<br />

2016-01-27 00:00:00 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany<br />

193<br />

Niersbach in WM-Affäre weiter<br />

belastet<br />

Frankfurt/Main (dpa) - Die<br />

neuen Recherchen zur WM-<br />

Affäre belasten vor allem<br />

den früheren DFB-<br />

Präsidenten Wolfgang<br />

Niersbach und sein<br />

miserables<br />

Krisenmanagement vor dem Bekanntwerden des<br />

Skandals.<br />

Nach einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" soll<br />

Niersbach im Mai 2015 von dem früheren<br />

Organisationskomitee-Mitglied und Beckenbauer-<br />

Vertrauten Fedor Radmann darüber informiert<br />

worden sein, dass im Zusammenhang mit der<br />

Vergabe der Weltmeisterschaft 2006<br />

"Unregelmäßigkeiten" rund um eine dubiose<br />

Zahlung von 6,7 Millionen Euro aufgetaucht seien.<br />

Als Reaktion darauf soll Niersbach unter anderem<br />

den damaligen DFB-Vizegeneralsekretär Stefan


Hans mit weiteren Nachforschungen beauftragt,<br />

gleichzeitig aber auch klargestellt haben, keine<br />

weiteren Personen in die Sache einzubinden.<br />

Auch nach weiteren Treffen mit Radmann, Hans,<br />

Franz Beckenbauer oder DFB-Generalsekretär<br />

Helmut Sandrock in den Monaten Juni, Juli und<br />

August 2015 habe Niersbach immer noch darauf<br />

verzichtet, das Präsidium des Deutschen Fußball-<br />

Bundes in die Vorgänge einzuweihen.<br />

Der DFB bleibe bei seiner Haltung, teilte<br />

Mediendirektor Ralf Köttker auf Anfrage mit. "Wir<br />

werden den Vorgang erst bewerten und<br />

kommentieren, wenn der komplette Freshfields-<br />

Bericht vorliegt", sagte Köttker. Das soll Ende<br />

Februar der Fall sein.<br />

Die Affäre um nach wie vor ungeklärte Geldflüsse<br />

rund um die WM-Vergabe wurde am 16. Oktober<br />

durch einen Bericht des Nachrichtenmagazins "Der<br />

Spiegel" öffentlich. Knapp einen Monat später trat<br />

Niersbach als DFB-Präsident zurück. Seinem engen<br />

Vertrauten Hans kündigte der Verband im<br />

Dezember.<br />

Die Recherchen der "Süddeutschen Zeitung", des<br />

NDR und des WDR stützen sich auf die Ermittlungen


der Kanzlei Freshfield, die den WM-Skandal im<br />

Auftrag des DFB untersucht. Die "SZ" zitiert am 28.<br />

Januar unter anderem aus den Vernehmungen von<br />

Niersbach und Hans.<br />

2016-01-27 00:00:00 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany<br />

194<br />

Hunde sollten vor Schnee-Ausflug<br />

fressen und trinken<br />

Kamp-Lintfort (dpa/tmn) - Viele Hunde<br />

haben Schnee zum Fressen gern. Dabei tut ihnen<br />

dieser - zumindest in größeren Mengen - oft gar<br />

nicht gut, erläutert der Bund Deutscher Tierfreunde<br />

in Kamp-Lintfort.<br />

Halter schicken ihren Hund bei Schnee deshalb am<br />

besten nicht mit ganz leerem Magen nach draußen.<br />

Dafür reiche oft schon ein Leckerli, denn dann reize<br />

der Schnee den Magen nicht so schnell. Außerdem<br />

ist es gut, wenn der Vierbeiner vorher getrunken hat<br />

- dann stürzt er sich normalerweise nicht allzu gierig<br />

auf den Schnee.<br />

Das Problem am Schnee ist, dass er durch die Kälte<br />

Rachenraum und Magen des Hundes reizt.<br />

Außerdem kann er etliche Bakterien und


eispielsweise Streusalz enthalten. Das kann bei<br />

den Tieren zu Durchfällen, Erbrechen und Magen-<br />

Darm-Entzündungen führen.<br />

2016-01-27 00:00:00 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany<br />

195 Dax fällt im weiter nervösen Handel<br />

Frankfurt/Main (dpa) -<br />

Beträchtliche Unsicherheit<br />

und nervöser Handel: Der<br />

deutsche Aktienmarkt hat<br />

am Donnerstag nach<br />

schwankendem Verlauf den<br />

Rückwärtsgang eingelegt.<br />

Der Dax verlor bis zur Mittagszeit 0,52 Prozent auf<br />

9829,54 Punkte. Der MDax sank um 0,10 Prozent<br />

auf 19 299,34 Punkte und der Technologiewerte-<br />

Index TecDax büßte 0,80 Prozent auf 1681,97<br />

Punkte ein. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50<br />

gab um ein halbes Prozent nach.<br />

Schwache Vorgaben aus Übersee standen wieder<br />

steigenden Ölpreisen gegenüber. Zugleich legte<br />

aber auch der Euro wieder zu. Die US-Notenbank<br />

(Fed) hatte am Vorabend im Zuge ihrer<br />

Leitzinsentscheidung die Risiken für die


Weltwirtschaft betont.<br />

2016-01-27 00:00:00 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany<br />

196<br />

NHL-Star Owetschkin sagt Teilnahme<br />

am All-Star-Game ab<br />

Washington (dpa) - Eishockey-<br />

Superstar Alexander Owetschkin hat<br />

seine Teilnahme am All-Star-Game der NHL verletzt<br />

abgesagt, wie der Profi bekanntgab.<br />

"Es war eine harte Entscheidung. Wir haben darüber<br />

mit dem Trainerstab geredet und haben versucht,<br />

dagegen anzugehen. Aber es hat sich nichts<br />

verändert", sagte der erfolgreichste russische NHL-<br />

Torjäger überhaupt. Das All-Star-Game wird am 31.<br />

Januar in Nashville ausgetragen.<br />

2016-01-27 00:00:00 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany<br />

197<br />

Schladming: Nach Blindflug fährt<br />

Hirscher noch aufs Podest<br />

Marcel Hirscher ließ sich von einem Brillen-<br />

Missgeschick nicht aufhalten, raste vom 22. auf den<br />

zweiten Platz. Der Sieg ging an Henrik Kristoffersen.


26.01.2016 | 21:53 |<br />

( DiePresse.com )<br />

45.000 Fans waren zum<br />

Nightrace nach Schladming<br />

gepilgert und sie wurden mit einem packenden<br />

Slalom belohnt. Am Ende hieß der Sieger zum<br />

sechsten Mal in dieser Saison Henrik Kristoffersen,<br />

dahinter klassierte sich sensationell Marcel Hirscher<br />

nach einer imposanten Aufholjagd vom 22. Platz.<br />

Dritter wurde Vorjahressieger Alexander<br />

Choroschilow (RUS), der Halbzeitführende Felix<br />

Neureuther (GER) fädelte ein. „Ich bin sprachlos,<br />

das hätte ich mir nie gedacht. Ein unglaublicher<br />

Ausgang nach dem ersten Lauf. Die Piste hat mir<br />

natürlich geholfen, aber ich habe auch alles<br />

rausgeholt“, sagte Hirscher.<br />

Ohne sichtbar groben Fehler betrug Hirschers<br />

Rückstand nach dem ersten Durchgang 2,59<br />

Sekunden, statt Jubel dominierten ungläubige Blicke<br />

im Planai-Stadion. Die Ursache dafür war ein<br />

verkehrt eingesetztes Brillenglas. Die beschichtete<br />

Seite lag fälschlicherweise innen, die Brille lief<br />

während der Fahrt komplett an – der Salzburger<br />

absolvierte quasi einen Blindflug ins Ziel. „Shit<br />

happens. Überall wo gearbeitet wird, können Fehler


passieren. Ich habe das nicht kontrolliert, das tue ich<br />

nie. 170-mal ist es gut gegangen, dieses eine Mal<br />

eben nicht“, kommentierte Hirscher das<br />

Missgeschick.<br />

Auch Sieger Kristoffersen zog den Hut vor Hirschers<br />

Leistung. „Marcel ist unglaublich gefahren“, meinte<br />

der Norweger, der als erster Fahrer seit Benjamin<br />

Raich (2001) hintereinander in Wengen, Kitzbühel<br />

und Schladming gewann. Die kleine Slalomkugel ist<br />

dem 21-Jährigen damit so gut wie sicher, in der<br />

Gesamtwertung liegt er 98 Punkte hinter<br />

Spitzenreiter Hirscher. Diesem war die Erleichterung<br />

über das Happy End deutlich anzumerken.<br />

„Natürlich denkt man auch an den Gesamtweltcup,<br />

jeder Slalom ist wie ein Finale“, sagte der<br />

Salzburger.<br />

Im Windschatten Hirschers verbesserte sich auch<br />

Marc Digruber vom 24. auf den zehnten Rang,<br />

Manuel Feller schied hingegen im zweiten<br />

Durchgang aus. Bitter endete der Auftritt von<br />

Reinfried Herbst. Der Salzburger, 37, verpasste bei<br />

seinem letzten Heimrennen als 32. wie Marco<br />

Schwarz (31.) und Michael Matt (34.) das Finale.<br />

„Da war nichts mit genießen, ich habe mir ganz<br />

schwer getan. Ich habe von Anfang an gesehen,<br />

dass es brutal zu attackieren ist, die Piste aber


schon abgefahren ist. Das muss ich erst verdauen,<br />

denn das Finale war schon der Plan“, gestand der<br />

zweifache Schladming-Sieger, der nach dieser<br />

Saison seine Karriere beenden wird.<br />

(Red.)<br />

2016-01-26 21:53:00 diepresse.com<br />

198<br />

Bausparkassen kündigen<br />

hochverzinste Altverträge<br />

Neben Wüstenrot kündigt<br />

auch die s-Bausparkasse<br />

Uralt-Verträge aus den<br />

1990er Jahren. Die<br />

Arbeiterkammer will mit einer<br />

Musterklage die Zulässigkeit dieser Vorgangsweise<br />

prüfen.<br />

26.01.2016 | 13:29 |<br />

( DiePresse.com )<br />

Oftmals dauern Veränderungen länger, bis sie<br />

hierzulande ankommen. Noch im Vorjahr wurde<br />

versichert, dass für Bausparkassen-Kunden die<br />

deutsche Usance von ungewollten Kündigungen von


Sparverträgen in Österreich kein Thema sei. Nun ist<br />

laut "Kurier" Wüstenrot ins Visier gekommen. Die<br />

Arbeiterkammer (AK) lässt die Zulässigkeit<br />

einseitiger Vertragskündigungen prüfen, für sie<br />

gelten Fixzinszusagen über die sechsjährige<br />

Vertragsfrist hinaus unbefristet.<br />

Die Bausparkasse Wüstenrot soll dem Bericht<br />

zufolge Kunden vor ein Ultimatum stellen: Entweder<br />

wird eine Reduktion der Zinsen auf 0,125 Prozent<br />

akzeptiert, oder man soll sein Geld abheben. So soll<br />

es derzeit "zig anderen Kunden von Bausparkassen"<br />

gehen. Denn die Institute hätten vor Jahren - aus<br />

heutiger Sicht - hohe Fixzinsen versprochen, wenn<br />

sie ihr Geld nach Ablauf der sechsjährigen<br />

Bausparvertragsfrist weiter liegen lassen. Die<br />

Institute könnten sich das nicht mehr leisten und<br />

versuchten, diese Altkunden loszuwerden, so der<br />

Bericht.<br />

Wüstenrot beruft sich laut "Kurier" auf § 6 Abs. 1 Z.<br />

2 des Konsumentenschutzgesetzes (KSchG) und<br />

eine Entscheidung des Oberlandesgerichts (OLG)<br />

Linz von Mai 2015. Die betroffenen Bausparkunden<br />

seien über die Änderung des Zinssatzes auf ein<br />

marktkonformes Niveau informiert worden sowie auf<br />

die Möglichkeit des Widerspruchs innerhalb einer<br />

Zweimonatsfrist. Per 1. Februar 2016 gilt bei


Wüstenrot ein Satz von 0,125 Prozent.<br />

Zudem wird argumentiert, dass durch das überlange<br />

Liegenlassen von Spareinlagen "der Zweck des<br />

Bausparens nicht mehr erfüllt" werde. Denn: Mit<br />

Ablauf der sechsjährigen Mindestbindefrist stünden<br />

die Einlagen aus dem Vertrag nicht mehr nachhaltig<br />

für die Darlehensfinanzierung zur Verfügung,<br />

"sondern gelten als de facto täglich fällige<br />

Spareinlagen, die sich der Bausparkunde jederzeit<br />

auszahlen lassen kann".<br />

Ähnlich sieht das die s-Bausparkasse, denn es gehe<br />

bei den in ihrem Haus weniger als 50 betroffenen<br />

Verträge um einen Teil der "Uraltverträge" aus der<br />

Zeit von vor dem Jahr 1999. Damals wurde das<br />

Bauspar-System umgestellt: Bis dahin gab es<br />

Fixzinszusagen, seither nur noch variable Zinsen,<br />

wie Vorstandsdirektor Ernst Karner im Gespräch mit<br />

der APA erinnert.<br />

Angeschrieben habe die "s" aber nur jene Kunden,<br />

die über 25.000 Euro liegen hätten. Diese Kunden<br />

würden bei der Verzinsung, sondern auch vom<br />

Volumen her über den vorgesehenen Grenzen<br />

liegen. Bei einem Sparvertrag, in den 1000 Euro<br />

eingezahlt würden, betrage die<br />

Versicherungssumme nämlich nur 20.000 Euro, so


Karner.<br />

Bei diesen Altverträgen geht es um eine Verzinsung<br />

von über zwei Prozent. Den paar "s"-Kunden würden<br />

0,2 bzw. 0,5 Prozent offeriert, so Karner, für täglich<br />

fällige Gelder jedenfalls über dem Markt. Nimmt ein<br />

Kunde nicht an, werde er gekündigt. Diese schon<br />

seit dem Vorjahr gehandhabte Praxis hatte man sich<br />

vorab durch ein Rechtsgutachten bestätigen lassen.<br />

Beim Mitbewerber Wüstenrot soll dem im Bericht<br />

genannten Kunden - einem "Christian Sch. " - die<br />

Verzinsung von früher 2,25 Prozent auf 0,125<br />

Prozent reduziert worden sein.<br />

Kein Problem mit teuren Altverträgen hat offenbar<br />

die Raiffeisen Bausparkasse. "Höher verzinste Alt-<br />

Verträge bestehen bei uns nur in einem sehr<br />

geringen Ausmaß", heißt es in einem Statement an<br />

die APA.<br />

(APA)<br />

2016-01-26 13:29:00 diepresse.com<br />

199<br />

Tesla-Chef Musk ruft das Ende des<br />

Lenkrads aus<br />

Elon Musk meint, dass es schon in 15 Jahren nur


noch selbstfahrende Autos<br />

geben wird. Tesla will bis<br />

2018 ein Modell anbieten.<br />

26.01.2016 | 13:00 |<br />

( DiePresse.com )<br />

Der Chef des US-Elektroautoherstellers Tesla, Elon<br />

Musk, sieht das Ende konventioneller Automobile<br />

schon sehr bald kommen. Bereits in 15 Jahren seien<br />

alle Autos selbstfahrend, sagte Musk am Dienstag<br />

auf einer Konferenz in Hongkong. Lenkräder seien<br />

irgendwann nur noch eine ferne Erinnerung:<br />

"Langfristig gesehen wird es in den meisten Autos<br />

gar kein Lenkrad mehr geben - das wird man extra<br />

bestellen müssen. "<br />

Tesla will bis 2018 ein komplett selbstfahrendes<br />

Auto anbieten können. Derzeit sucht das<br />

Unternehmen 1600 Software-Ingenieure, die helfen<br />

sollen, es zu entwickeln und zu bauen. Das Tesla-<br />

System "Autopilot" hat bereits Funktionen wie<br />

"Summon", mit der ein Fahrer sein Auto aus der<br />

Garage zu seinem Standort fahren lassen kann.<br />

Der niedrige Ölpreis habe "definitiv" Folgen für die<br />

elektrischen Autos, so Musk. Sie sind derzeit noch<br />

sehr viel teurer als Autos, die mit Benzin oder Diesel


fahren. Die Hersteller von Elektroautos müssten sich<br />

noch mehr beim Design anstrengen, meint Musk:<br />

"Wir streben an, die Autos so unwiderstehlich zu<br />

bauen, dass sie trotz eines niedrigen<br />

Kraftstoffpreises immer noch die Autos sind, die<br />

jeder unbedingt haben will. "<br />

Tesla-Gründer Musk, heute 44 Jahre alt, ist durch<br />

den Internet-Bezahldienst Paypal reich geworden. Er<br />

baut nicht nur Elektroautos, sondern schickt mit<br />

seiner Firma SpaceX auch Satelliten ins All. 2013<br />

stellte er seinen Entwurf für ein neuartiges<br />

Verkehrsmittel namens Hyperloop vor, das Reisende<br />

mit Geschwindigkeiten von mehr als 1.000<br />

Stundenkilometern durch eine Röhre befördern soll.<br />

(APA/AFP)<br />

2016-01-26 13:00:00 diepresse.com<br />

200<br />

Bei Handyproblemen Lösungen<br />

anderer Nutzer suchen<br />

Berlin (dpa/tmn) - Ob sporadische<br />

Abstürze nach einem Firmware-Update oder<br />

seltsame Geräusche bei der Touchscreen-<br />

Bedienung: Smartphones nerven ihre Besitzer


manchmal mit Auffälligkeiten, deren Ursache nicht<br />

ersichtlich ist.<br />

Bevor man den Alltagsbegleiter vielleicht für<br />

mehrere Tage oder Woche aus der Hand geben<br />

muss, damit ihn Händler, Hersteller oder eine<br />

unabhängige Werkstatt unter die Lupe nehmen,<br />

kann man auch versuchen, dem Problem selbst auf<br />

die Spur zu kommen, berichtet das<br />

Telekommunikationsportal "Teltarif.de". Dazu<br />

empfehle es sich, im Internet nach anderen<br />

Betroffenen zu suchen. Denn oft gibt es viele davon<br />

- und einige haben vielleicht schon eine einfache<br />

Lösung gefunden.<br />

Die Suchmaschine sollte man am besten mit einer<br />

möglichst knappen Beschreibung des Problems mit<br />

wenigen Schlagwörtern füttern, natürlich verbunden<br />

mit der Modellbezeichnung des Handys. Oft finden<br />

sich dann Berichte und Diskussionen zum gleichen<br />

Problem in Foren oder Blogs Berichte, die direkt<br />

weiterhelfen können. Umgekehrt kann man in Foren<br />

auch selbst aktiv werden und den anderen Nutzern<br />

Fragen stellen.<br />

Als letzten Ausweg, bevor man sein Gerät dann<br />

doch aus der Hand gibt, empfehlen die Experten ein<br />

Zurücksetzen auf die Werkseinstellungen. Weil hier


alle etwa Apps und Einstellungen gelöscht werden,<br />

sollte ein softwareseitiges Problem nach dieser<br />

Aktion gelöst sein. Weil dabei natürlich auch alle<br />

Daten entfernt werden, darf man vor dem<br />

Zurücksetzen keinesfalls eine Sicherung vergessen.<br />

So ein Reset hilft den Angaben nach auch dann,<br />

wenn das Smartphone mit der Zeit immer langsamer<br />

geworden ist, oder sich Apps merkwürdig verhalten.<br />

2016-01-26 00:00:00 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany<br />

201<br />

Hirscher – das „verwöhnte Kind“ hegt<br />

laute Zweifel<br />

Marcel Hirscher sieht sich<br />

vor dem Nachtslalom in<br />

Schladming am Dienstag im<br />

Kampf um den<br />

Gesamtweltcup in der<br />

Außenseiterrolle.<br />

25.01.2016 | 17:26 | von Christoph Gastinger<br />

( Die Presse )<br />

Kitzbühel/Schladming. Geborene Sieger tun sich<br />

schwer mit zweiten Plätzen. Solche sind gefühlte<br />

Niederlagen, das Streben nach Höherem will immer


efriedigt werden. So musste etwa Hermann Maier<br />

erst lernen, zweite und dritte Plätze als Erfolg zu<br />

werten, der Sturz von Nagano (1998) und der<br />

Motorradunfall (2001) hatten viel zur späteren<br />

Selbstzufriedenheit beigetragen. Auch Marcel<br />

Hirscher ist so ein geborener Sieger. Der viermalige<br />

Gesamtweltcup-Triumphator zählt 36 Siege, in der<br />

Vorsaison gewann er erstmals drei Kristallkugeln<br />

(Gesamt-, Riesentorlauf- und Slalomweltcup).<br />

Hirscher dominierte nach Belieben – er war es, der<br />

in den technischen Disziplinen über Sieg und<br />

„Niederlage“ entschied.<br />

Henrik Kristoffersen war schon in der Vergangenheit<br />

auffällig geworden. Ein junger Norweger mit flinken<br />

Beinen und einer imposanten Unbekümmertheit, der<br />

im Juniorenbereich alles in Grund und Boden fuhr.<br />

Auf der großen Weltcup-Bühne hatte Kristoffersen<br />

erstmals vor zwei Jahren für Aufsehen gesorgt, als<br />

er 19-jährig den Nachtslalom in Schladming gewann.<br />

Fortan hatte die Konkurrenz Kristoffersen im Visier,<br />

verfolgte seine Entwicklung aufmerksam.<br />

Mittlerweile hat der schlaksige Stangenakrobat aus<br />

der 35.000-Einwohner-Stadt Lørenskog bei Oslo alle<br />

überholt, niemand fährt einen schnelleren Schwung.<br />

Auch Hirscher nicht, der vermehrt mit zweiten<br />

Plätzen Vorlieb nehmen musste. Der Salzburger


sieht sich diesen Winter mit einer neuen Situation<br />

konfrontiert, die Ausbeute von einem Slalomsieg in<br />

sechs Rennen ist nicht zufriedenstellend. Nach dem<br />

Rennen in Kitzbühel, das abermals Kristoffersen an<br />

der Spitze sah, sagte er: „Ich bin ein verwöhntes<br />

Kind, was Erfolge betrifft. Man fängt an<br />

nachzudenken, zu grübeln, warum es nicht so läuft.“<br />

Ein Vergleich zwischen Hirscher und Kristoffersen ist<br />

durchaus zulässig. Auch der fünf Jahre ältere<br />

Atomic-Star war einst aus der Masse<br />

emporgeschossen, hatte die Skiwelt mit Schwüngen<br />

und Siegen verzaubert. „Im Nachhinein weiß ich<br />

erst, was das geheißen hat, damals so<br />

runterzufahren und so schnell zu sein“, meinte<br />

Hirscher in Kitzbühel. Nun schlüpfte ein Skandinavier<br />

mit lausbübischem Grinsen in diese Rolle, er ist das<br />

Nonplusultra, das sieht auch Hirscher so. „Er ist so<br />

solide und so stark. Da hast du das Vermögen,<br />

wenn du so in deiner Topform bist, dass du den<br />

Ofen richtig aufdrehst.“<br />

Der Ofen des Kraftpakets aus Annaberg läuft<br />

verglichen dazu nicht immer auf Hochtouren. Es sind<br />

einzelne Passagen, in denen Hirscher<br />

entscheidende Hundertstelsekunden einbüßt, in<br />

Kitzbühel fehlten am Ende deren drei, obwohl der<br />

Norweger in Lauf eins ordentlich patzte. Der ÖSV-


Star weiß um das Ende seiner Dominanz, doch der<br />

Status quo treibt ihn an. Er behauptet: „Wenn ich<br />

meinen besten Slalomschwung fahre, kann ich<br />

Henrik einholen. Aber das gelingt mir momentan<br />

nicht. Es war schon einmal anders, da gab es kein<br />

Zurückstecken.“<br />

Die Kompromisslosigkeit seines Widersachers<br />

imponiert, doch wenn Hirscher davon spricht, dass<br />

Kristoffersen nach dem verletzungsbedingten Ausfall<br />

von Aksel Lund Svindal nun der Favorit auf den<br />

Gewinn des Gesamtweltcups sei, dann stapelt er<br />

ausgesprochen tief. „Henrik ist am Höhepunkt seiner<br />

Karriere und im Moment nahezu unschlagbar. Er<br />

kann sechs, sieben oder sogar neun Rennen<br />

gewinnen, er ist der Top-Favorit. Wenn er es weiter<br />

so durchzieht, haben wir keine Chance. Ich meine<br />

das nicht lustig, sondern sehe es realistisch.“<br />

Nach 23 von 44 Bewerben hat Hirscher 118 Punkte<br />

Vorsprung auf Kristoffersen, 100 Punkte davon trug<br />

der Super-G-Sieg in Beaver Creek bei. Der<br />

Norweger wagte sich bislang nicht auf<br />

Speedstrecken, dies könnte sich angesichts des<br />

Zweikampfes um die große Kristallkugel aber bald<br />

ändern. Von nun an geht es also auch um taktische<br />

Finesse, weswegen Hirscher mit einem<br />

nächstwöchigen Trip nach Südkorea liebäugelt.


Denn auf den Olympiapisten von 2018 geht am 6.<br />

Februar in Jeongseon eine Abfahrt über die Bühne,<br />

tags darauf findet ein Super-G statt. Die Strecken<br />

sind für alle Neuland. „Wir sind am Überlegen. Je<br />

nachdem, wie viel Kraft die Woche jetzt kostet“,<br />

erklärt der 26-Jährige, dessen Konzentration<br />

zunächst dem Nachtslalom in Schladming am<br />

Dienstag (17.45, 20.45 Uhr, live in ORF eins) gilt.<br />

("Die Presse", Print-Ausgabe, 26.01.2016)<br />

2016-01-25 17:26:00 Von Christoph Gastinger<br />

202<br />

Giftiger Gipfelsturm: Chemikalien in<br />

Outdoor-Wäsche<br />

Es gibt kein schlechtes<br />

Wetter, nur die falsche<br />

Ausrüstung? Und falsche<br />

Inhaltsstoffe. Nur vier von 40<br />

Outdoor-Produkten kamen<br />

bei Greenpeace durch den PFC-Test.<br />

25.01.2016 | 11:09 |<br />

( DiePresse.com )<br />

Mit Outdoor-Ausrüstung geht es in die Natur,


umweltfreundlich sind viele der Spezialprodukte laut<br />

einem Greenpeace-Test aber nicht: In Bekleidung,<br />

Schuhen, Rucksäcken und Schlafsäcken steckten<br />

häufig für Mensch und Umwelt gefährliche Stoffe,<br />

kritisiert die NGO. Die Ergebnisse der Untersuchung<br />

wurden am Montag anlässlich der weltgrößten<br />

Sportartikelmesse ISPO in München präsentiert.<br />

40 Outdoor-Produkte aus 19 Ländern, darunter<br />

Österreich, wurden auf per- und polyfluorierte<br />

Chemikalien (PFC) untersucht. Sie machen die<br />

Erzeugnisse schmutz- und wasserabweisend. Nur<br />

vier Artikel waren unbelastet. PFC seien für die<br />

Umwelt problematisch und könnten auch<br />

krebserregend wirken, warnte Greenpeace und<br />

forderte die Verwendung von "sauberen"<br />

Alternativen. Getestet wurden Jacken, Hosen,<br />

Schuhe, Zelte, Rucksäcke, Schlafsäcke,<br />

Handschuhe und ein Kletterseil. "Unbewusst wird<br />

hier durch die Wanderausrüstung die Natur<br />

belastet", sagte Greenpeace-<br />

Konsumentensprecherin Nunu Kaller.<br />

Obwohl die meisten Unternehmen behaupten, keine<br />

langkettigen, schädlichen PFC mehr einzusetzen,<br />

seien sie in 18 Produkten in hohen Mengen<br />

nachgewiesen worden. "Elf Proben enthielten<br />

beispielsweise die gesundheitsschädliche


Perfluoroctansäure (PFOA). Vor allem die<br />

Marktführer The North Face und Mammut setzen sie<br />

offenbar ein. Die höchsten PFOA-Werte fanden sich<br />

in einem Schlafsack von The North Face, einer Hose<br />

von Jack Wolfskin, Schuhen von Haglöfs und<br />

Mammut und einem Mammut-Rucksack", zählte<br />

Greenpeace auf. Viele Hersteller ersetzen<br />

langkettige PFC mittlerweile durch flüchtige<br />

Fluorchemikalien, die sich laut den Umweltschützern<br />

aber noch leichter in der Umwelt verteilen und aus<br />

Textilien ausgasen können.<br />

Wer keinen Gipfelsturm plant, könnte auf<br />

Spezialausrüstung verzichten. Wetterfest und<br />

trotzdem PFC-frei sind Funktionstextilien aus<br />

Polyester und Polyurethan. Vorbildhaft: Die britische<br />

Firma Paramo hat sich am Montag der Detox-<br />

Kampagne von Greenpeace angeschlossen und will<br />

die gesamte Kollektion ohne die kritisierten Stoffe<br />

herstellen.<br />

Link zur Detox-Petition von Greenpeace<br />

(APA)<br />

2016-01-25 11:09:00 diepresse.com


203<br />

Wayne Rooney freut sich über dritten<br />

Sohn<br />

Kit Joseph Rooney heißt der<br />

jüngste Spross im<br />

Kinderzimmer<br />

des<br />

Manchester-United-<br />

Kapitäns.<br />

25.01.2016 | 10:50 |<br />

( DiePresse.com )<br />

Der englische Fußballstar Wayne Rooney (30) und<br />

seine Frau Coleen (29) haben einen dritten Sohn<br />

bekommen. "Unser hinreißender kleiner Bub ist<br />

heute angekommen. Kit Joseph Rooney", schrieb<br />

der Manchester-United-Kapitän am Sonntagabend<br />

auf Twitter. "Wir sind überglücklich. "<br />

Die Rooneys, die seit 2008 verheiratet sind, haben<br />

bereits zwei Söhne namens Kai (6) und Klay (2).<br />

Zum Familienzuwachs gratulierte unter anderem<br />

Ashley Young, Rooneys Teamkollege bei<br />

Manchester United und in der englischen<br />

Nationalmannschaft. "Glückwunsch Wazza, tolle<br />

Neuigkeiten", schrieb der 30-Jährige auf Twitter.


(APA/dpa)<br />

2016-01-25 10:50:00 diepresse.com<br />

204<br />

Andie MacDowell: Shitstorm nach<br />

Flug in Holzklasse<br />

Die Schauspielerin regte sich<br />

auf Twitter darüber auf, dass<br />

sie mit ihrem Hund im<br />

Flugzeug nicht vorne habe<br />

sitzen dürfen.<br />

25.01.2016 | 08:36 |<br />

( DiePresse.com )<br />

US-Schauspielerin Andie MacDowell (57, "Vier<br />

Hochzeiten und ein Todesfall") erlebte dieser Tage,<br />

wie schnell sich Kleinigkeiten in den sozialen<br />

Netzwerken hochschaukeln können. Am Freitag<br />

machte sie auf Twitter ihrem Unmut darüber Luft,<br />

dass sie mit ihrem Hund im Flugzeug nicht ganz<br />

vorne habe sitzen dürfen. Dafür erntete sie einen<br />

Shitstorm.<br />

"HILFE ich habe für die erste Klasse bezahlt und sie<br />

haben mich in die Touristenklasse gesetzt", twitterte


sie und löste damit wütende Reaktionen aus.<br />

Mehrere Twitternutzer warfen MacDowell vor, sich<br />

wohl für jemanden Besseres zu halten.<br />

Über das Wochenende erklärte die 57-Jährige in<br />

dem Kurznachrichtendienst, dass es ihr nur darum<br />

gegangen sei, dass sie für etwas bezahlt habe, was<br />

sie nicht bekommen habe: "Ich bin auch zufrieden,<br />

Economy zu fliegen, ich bin im Bus und der U-Bahn<br />

glücklich, aber wenn ich für die First Class bezahle,<br />

dann will ich da auch hin, darum ging es. " Am<br />

Sonntag stellte sie resigniert fest: "Erfahrung<br />

gewonnen, beschwere dich nie auf Twitter. "<br />

(APA/dpa)<br />

2016-01-25 08:36:00 diepresse.com<br />

205<br />

Dallas ohne Nowitzki chancenlos -<br />

Auch Schröder verliert<br />

Oakland (dpa) - Ohne Superstar Dirk<br />

Nowitzki haben die Dallas Mavericks eine heftige<br />

107:127-Niederlage bei den Golden State Warriors<br />

bezogen. Der 37 Jahre alte Routinier wurde<br />

geschont, was die Gastgeber in souveräner Manier<br />

zum 40. Heimsieg nacheinander nutzten.


Das ist die zweitlängste Erfolgsserie vor heimischer<br />

Kulisse in der Geschichte der nordamerikanischen<br />

Basketball-Liga NBA. 1995/96 blieben die Chicago<br />

Bulls in 44 aufeinanderfolgenden Heimpartien<br />

ungeschlagen.<br />

Die Warriors nahmen zugleich Revanche für die<br />

Niederlage im ersten Saisonduell. Überragender<br />

Mann des Abends war Klay Thompson mit 45<br />

Punkten. "Es war schön zu sehen, dass der Ball so<br />

oft reingeht", sagte der Topwerfer.<br />

Dallas hielt bis Mitte des dritten Viertels gut mit, ging<br />

dann in der Schlussphase aber unter. Chandler<br />

Parsons war mit 23 Punkten bester Akteur bei den<br />

Texanern. "Sie haben so viele gute Spieler und<br />

lassen dich für jeden Fehler bezahlen", stellte<br />

Parsons fest. Die Mavericks sind in der Western<br />

Conference mit einer Bilanz von 26:22 Sechster.<br />

Eine Niederlage gab es auch für Dennis Schröder.<br />

Mit den Atlanta Hawks unterlag der deutsche<br />

Nationalspieler vor heimischem Publikum den Los<br />

Angeles Clippers mit 83:85. Schröder erzielte sieben<br />

Punkte und verteilte drei Assists. Bester Werfer bei<br />

den Gastgebern war Jeff Teague mit 16 Zählern. Bei<br />

den Clippers kam Jamal Crawford auf 21 Punkte.<br />

Atlanta ist im Osten Dritter.


2016-01-24 00:00:00 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany<br />

206<br />

Davydova: "Das Gefährliche ist der<br />

Semifaschismus"<br />

Marina<br />

Davydova,<br />

Schauspieldirektorin der<br />

Wiener Festwochen, über<br />

das Leben der Intellektuellen<br />

in Russland, ihre<br />

Enttäuschung und die<br />

Repressionen in Putins Regime.<br />

23.01.2016 | 18:52 | von BARBARA PETSCH<br />

( Die Presse )<br />

Sie sind im heurigen Jahr Schauspieldirektorin der<br />

Wiener Festwochen, aber auch Theaterkritikerin.<br />

Kritiker, heißt es oft, sind in Wahrheit verhinderte<br />

Schauspieler, Regisseure, Künstler. Wie war das bei<br />

Ihnen?<br />

Marina Davydova: Ich war 13, als ich mich<br />

entschieden habe. Ich habe bemerkt, dass ich kein<br />

Talent zum Spielen habe. Ich liebte aber das<br />

Theater – und ich liebte Schreiben, und ich fragte


mich, wie ich beides vereinen könnte.<br />

Was war Ihr erstes Theatererlebnis?<br />

Ich stamme aus Baku, der Hauptstadt von<br />

Aserbeidschan, einem Wirtschafts- und<br />

Kulturzentrum mit einem wichtigen Erdölhafen. Ich<br />

spielte bei einer Aufführung der „Drei Musketiere“ für<br />

Kinder mit. Es war schrecklich. Es gab aber auch<br />

eine semiprofessionelle Amateurgruppe, in der war<br />

ich von zwölf bis 16. Das war eine sehr wichtige<br />

Erfahrung für mich. Unser Leiter, Simon Steinberg,<br />

hat Theatergeschichte vermittelt und uns mit großen<br />

Namen der Gegenwart bekannt gemacht. Als ich<br />

nach Moskau kam, wusste ich schon viel über<br />

Theater. Ich habe die Bühnenkunst nicht als<br />

Zuschauerin, sondern als Mitwirkende<br />

kennengelernt.<br />

War Ihre Familie kunstinteressiert?<br />

Meine Eltern sind Ingenieure. Sie hatten mit Kunst<br />

und Theater nichts zu tun. Aber sie waren stolz auf<br />

mich.<br />

Sie haben an der Fakultät für Theaterkritik der<br />

renommierten Russian Academy of Theatre Arts in<br />

Moskau studiert. Sind Sie dort gleich aufgenommen<br />

worden?


Es war schwierig. In den 1980er-Jahren war diese<br />

Ausbildungsstätte sehr beliebt bei jungen Leuten.<br />

Ein großer Vorteil des Studiums war, dass man mit<br />

Regisseuren, Bühnenbildnern, Autoren zusammen<br />

studierte und daher alle Facetten der Bühnenkunst<br />

in Theorie und Praxis kennenlernen konnte.<br />

Was haben Sie für Erinnerungen an die 1980er- und<br />

1990er-Jahre in Russland? Das war eine sehr<br />

bewegte Zeit des Übergangs von Breschnew und<br />

Andropow, die das alte Regime vertraten, zu<br />

Gorbatschow mit Glasnost und Perestroika.<br />

Als ich in das Theaterinstitut eintrat, war die<br />

Stimmung sehr depressiv. Es war noch die<br />

sowjetische Zeit. Theater war für viele Intellektuelle<br />

und studierte Leute wie ein Fenster zur Welt.<br />

Wie ist das heute in Putins Russland?<br />

Einerseits war Theater ein Fluchtpunkt, andererseits<br />

gab es noch in den 1990er-Jahren eine Mauer<br />

zwischen Theater und Realität. Wir haben uns<br />

versteckt in dieser wunderbaren Welt des Theaters.<br />

In der Sowjetzeit hatte Theater eine starke soziale<br />

und gesellschaftliche Botschaft. Als die Sowjetunion<br />

zerbrach, verlor es diese Bedeutung. Für mich muss<br />

Theater unbedingt auch die schmerzhaften Seiten


des Lebens reflektieren. Es muss mit der Realität<br />

verbunden sein. In den 1990ern war das noch<br />

gegeben, in den Nuller-Jahren hat sich das<br />

verändert.<br />

In welcher Hinsicht?<br />

Es kam zu einer Kommerzialisierung der Kunst. Das<br />

war für viele Leute im Theaterbereich enttäuschend.<br />

Wie ist es jetzt?<br />

Die Theater sind voll und sehr beliebt. Leere<br />

Zuschauerräume gibt es nicht. Dabei sind 90<br />

Prozent der Aufführungen nicht interessant. Es<br />

werden vor allem Klassiker gespielt, und auch die<br />

Popkultur ist sehr wichtig geworden.<br />

Englischsprachige Autoren wie zum Beispiel Ray<br />

Cooney (von ihm ist z. B. die Farce „Außer<br />

Kontrolle“, die 2009 im Wiener Volkstheater einen<br />

großen Erfolg hatte, Anm.) oder Noël Coward, und<br />

auch Westend-Comedies in russischem Stil haben<br />

die Spielpläne erobert. Sogar Tschechows<br />

„Kirschgarten“ wird als kommerzielles Stück<br />

aufgeführt. Moskau und Sankt Petersburg sind<br />

Megalopolen, man findet dort fast alles, Klassiker,<br />

Arthouse, Dokumentationen und Off-Theater.<br />

Im Westen hörte man einiges von teatr.doc, einer


egimekritischen Truppe. Ihr Theater wäre fast<br />

geschlossen worden.<br />

Teatr.doc ist ein kleines, aber sehr wichtiges<br />

Theater mit einem großen Repertoire. „Berlusputin“<br />

verärgerte im Jänner 2015 die russische Politik. Es<br />

ist ein neues Stück des Literaturnobelpreisträgers<br />

Dario Fo, im Original heißt es „L'Anomalo bicefalo“,<br />

übersetzt „Der anormale Doppelköpfige“. Putin wird<br />

bei einem Staatsbesuch in Rom durch ein Attentat<br />

getötet, bei dem auch Berlusconi schwer verletzt<br />

wird. Putins halbes Gehirn wird Berlusconi<br />

eingepflanzt. Dieses Stück wurde für den wichtigsten<br />

russischen Theaterpreis nominiert. Das zeigt, in<br />

welcher schizophrenen Situation wir leben.<br />

Die Freiheit schwindet langsam, aber sicher.<br />

Seit 2012 hat sich die Lage Schritt für Schritt<br />

verschärft. Wesentlich dazu beigetragen haben die<br />

Ukraine-Krise und die Krim-Annexion. Das<br />

Gefährliche ist der Semifaschismus, der sich<br />

breitmacht. Institutionen wie teatr.doc oder das<br />

Gogol-Centre, von dem 2015 Gogols „Tote Seelen“<br />

nach Wien kam – die Aufführung hatte einen großen<br />

Erfolg bei den Wiener Festwochen –, stehen immer<br />

mehr unter dem Druck der Behörden. Das gilt auch<br />

für die Theaterzeitung, die ich leite.


Bekommen Sie Anrufe?<br />

Es gibt keine Zensur, offiziell herrscht Demokratie.<br />

Wir sind freie Menschen. Wir können sagen, was wir<br />

wollen. Das steht in unserer Verfassung. Im richtigen<br />

Leben wird es aber immer schwieriger, die<br />

Verfassung und die Realität sind wie zwei<br />

verschiedene Planeten.<br />

Man darf sich nicht zu weit vorwagen.<br />

So ist es. Der Staat hat ein starkes Instrument in<br />

Händen: die Finanzen. Die Bühnen bekommen ihr<br />

Geld von der öffentlichen Hand. Man schaut sich ein<br />

paar Aufführungen an und dann wird z. B.<br />

entschieden: „Wir kürzen die Unterstützung um 80<br />

Prozent.“ So habe ich erfahren, dass die Subvention<br />

für unser Journal, „Teatr“, um 75 Prozent gekürzt<br />

wurde. Man hat versucht, uns auszuschalten. Der<br />

Grund ist, dass ich 2014 eine Spezialausgabe über<br />

Theater in der Ukraine gemacht habe. Es gab keine<br />

explizit politische Setzung. Aber das Cover zeigte die<br />

ukrainischen Farben, Gelb und Blau.<br />

Wie haben Sie das Journal gerettet?<br />

Die Prochorow-Foundation des<br />

Grundstoffunternehmers und Industriellen Michail D.


Prochorow hat uns geholfen. Sie unterstützt<br />

innovative Projekte in den Medien, im Theater, in<br />

der zeitgenössischen Kunst. Wie es weitergeht, ist<br />

unklar. Das Journal erscheint viermal im Jahr. Es<br />

trifft nicht nur uns.<br />

Wollen Sie ein paar Tipps für den schon laufenden<br />

Festwochen-Vorverkauf geben?<br />

Wir beginnen mit der großen Personale über Sigalit<br />

Landau und enden mit Yasmeen Godder, beide<br />

kommen aus Israel. Landau ist eine gefeierte<br />

Videokünstlerin, Godder arbeitet tänzerischperformativ,<br />

das Publikum ist einbezogen in die<br />

Aufführung.<br />

Bei den Festwochen gibt es seit einigen Jahren<br />

ziemlich viel Russisches. Leidet darunter nicht die<br />

Vielfalt?<br />

Wir haben viel Russisches, aber auch vieles andere.<br />

„Primal Matter“ von Dimitris Papaioannou aus<br />

Griechenland ist eine stille Performance von großer<br />

philosophischer Tiefe. Konstantin Bogomolov aus<br />

Riga zeigt „Ein idealer Gatte“ nach Oscar Wilde, er<br />

verwendet verschiedene Texte, aus „Das Bildnis des<br />

Dorian Gray“, aus dem „Faust“, aus Tschechows<br />

„Drei Schwestern“. Das Stück ist eine starke, witzige


Satire über die russische Realität. Ich liebe es, wenn<br />

ich im Theater eine neue Sprache sehe und etwas<br />

Ungewöhnliches.<br />

Die Festwochen zeigen einen 24-Stunden-<br />

Marathon, „Mount Olympus“ von Jan Fabre. Haben<br />

Sie das gesehen? Haben Sie durchgehalten, oder<br />

sind Sie eingeschlafen?<br />

Ich bin einige Stunden ins Hotel gegangen. Wir<br />

freuen uns besonders, dass wir diese Aufführung in<br />

Wien präsentieren können. „Mount Olympus“ ist ein<br />

wirkliches Theater-Event und eine ganz besondere<br />

Erfahrung.<br />

Die Festwochen zeigen auch „Die Anpassung“, eine<br />

Produktion aus Teheran.<br />

Das ist ein starkes Statement über Frauen im Iran,<br />

sie erzählen ihre Geschichte.<br />

Waren Sie im Iran? Hat es Ihnen gefallen?<br />

Das System ist mir fremd. Ich wurde einem<br />

Repräsentanten des Festivals vorgestellt, der mir<br />

nicht die Hand geben konnte, weil ich eine Frau bin,<br />

und dann diese Bekleidungsvorschriften! Vom Land<br />

habe ich allerdings, das muss ich sagen, nicht viel<br />

gesehen. Ich war hauptsächlich in Teheran auf dem


ekannten Fadjr-Festival. Dort habe ich sehr viele<br />

iranische Produktionen von unterschiedlichster<br />

Qualität gesehen – und eben dieses grandiose<br />

Stück von Mahin Sadri gefunden. Sie ist die Frau<br />

des bekannten iranischen Regisseurs Amir Reza<br />

Koohestani.<br />

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.01.2016)<br />

2016-01-23 18:52:00 Von Barbara Petsch<br />

207 Lass mich machen, Mama!<br />

In "How to Raise an Adult"<br />

erklärt die frühere Stanford-<br />

Dekanin Julie Lythcott-<br />

Haims, wie Eltern ihren<br />

Nachwuchs zu Erwachsenen<br />

erziehen können.<br />

23.01.2016 | 17:44 | von Sabine Mezler-Andelberg<br />

( Die Presse )<br />

Dieses Buch könnte das ,Black Hawk Down‘ des<br />

Helicopter Parenting werden“, schrieb die<br />

Buchkritikerin der „New York Times“ über „How to<br />

Raise an Adult – Wie man einen Erwachsenen


großzieht“. Geschrieben hat es Julie Lythcott-Haims,<br />

weil sie in ihrem beruflichen Alltag über Jahre<br />

beobachtet hat, wie weit verbreitet überbehütende<br />

Eltern sind, die ihren bereits erwachsenen<br />

Nachwuchs immer noch wie Kinder behandeln. Zehn<br />

Jahre lang war die studierte Juristin Dekanin für die<br />

Studienanfänger in Stanford und hat dabei viel<br />

gesehen, was nur wenig mit dem selbstständigen<br />

und selbstbewussten Auftreten zu tun hatte, das<br />

man sich von jungen Menschen zu Studienbeginn<br />

an einer Eliteuniversität erwartet.<br />

Viele von ihnen wurden von ihren Eltern auf den<br />

Campus begleitet oder waren schon damit<br />

überfordert, jemanden zu finden, der ihnen beim<br />

Tragen von drei Umzugskartons half. Ein Problem,<br />

das die Frau Mama glücklicherweise mit einem<br />

Anruf aus der Heimat lösen konnte. Wenn sie denn<br />

überhaupt im Heimatort geblieben war. Denn die<br />

Zahl der Eltern, die zum Teil täglich am Studienort<br />

des Nachwuchses auftauchen und ihm die Wäsche<br />

machen, ist genauso gewachsen wie die jener, die<br />

auch in den studentischen Beratungsgesprächen<br />

bestenfalls nur dabeisitzen, schlimmstenfalls die<br />

gesamte Kommunikation für ihre „Kinder“<br />

übernehmen. Erlebnisse, die Lythcott-Haims zu der<br />

Frage „Warum hat sich der Erziehungsgedanke von


der Vorbereitung der Kinder auf das Leben zu einem<br />

Konzept des Beschützens der Kinder vor dem Leben<br />

gewandelt?“ bewegt haben. Mit ihrem Buch will sie<br />

zeigen, wie man diesen Irrweg wieder verlassen<br />

kann.<br />

Denn dass „Overparenting“ auch schaden kann,<br />

lässt sich mittlerweile wissenschaftlich belegen.<br />

Lythcott-Haims verweist etwa auf eine Studie der<br />

Universität Tennessee, die einen Zusammenhang<br />

zwischen Helikopter-Erziehung und dem Gebrauch<br />

von Medikamenten gegen Depressionen und<br />

Angstzustände aufzeigt; eine andere zitierte<br />

Untersuchung kommt zu dem Ergebnis, dass der<br />

Anteil von Depressionen unter Jugendlichen aus<br />

bürgerlichen Familien inzwischen jenem von<br />

inhaftierten Straftätern entspricht.<br />

Und diese Ergebnisse sind nicht das Resultat von<br />

Nachlässigkeit, ganz im Gegenteil: Die leise<br />

Sehnsucht nach den heute so verpönten Laissezfaire-Eltern<br />

der 1970er-Jahre, die ihre Kinder<br />

mittags allein zum Spielen vor die Tür schickten,<br />

kommt in dem Buch immer wieder zur Sprache.<br />

Diese weniger beschützte Kindheit würde heute –<br />

vor allem in den USA – bereits als Vernachlässigung<br />

Minderjähriger gelten. Da würden bereits die<br />

natürlichsten Handlungen (über)bewertet. So


erichtet Lythcott-Haims von Eltern, die darauf<br />

bestanden, ein anderes Kind wegen Mobbings des<br />

Kindergartens zu verweisen. Das Mobbing des<br />

Vierjährigen bestand darin, dass er einem anderen<br />

Vierjährigen in der Sandkiste mit einem<br />

Plastikschauferl auf den Kopf gehauen hatte. Ein<br />

Vorfall, den die beiden Kinder 20 Minuten später<br />

längst vergessen hatten, während er Eltern und<br />

Kindergartenleitung noch lang beschäftigte.<br />

Diese Selbstverständlichkeit, mit der Eltern ihren<br />

Kindern Konflikte aller Art aus dem Weg räumten,<br />

trage dazu bei, ein wirkliches Erwachsenwerden zu<br />

verhindern. Wer das vermeiden wolle, müsse – auch<br />

gegen die herrschende Meinung von Nachbarn,<br />

anderen Eltern, Lehrern – wieder einige Dinge<br />

wagen, die einst selbstverständlich waren. Dazu<br />

gehört, den Kindern unverplante Zeit zu geben, in<br />

der sich die Eltern nicht einmischen, also auch nicht<br />

mitspielen. Oder Kinder zu Fragen und eigenen<br />

Lösungen zu motivieren, statt ihnen die Welt zu<br />

erklären und jedes erdenkliche Hindernis auf dem<br />

Weg zum Erfolg auszuräumen.<br />

Denn auch und vor allem das Umgehen mit<br />

Niederlagen und Enttäuschungen sei in der<br />

vergangenen Generation oft zu kurz gekommen, so<br />

die Autorin. Auf der langen Liste von Dingen, die für


Lythcott-Haims zum Erwachsenwerden gehören,<br />

stehen so unschöne Erlebnisse wie nicht zu einer<br />

Geburtstagsfeier eingeladen zu werden, zu<br />

erfahren, dass das Ferienlager ausgebucht ist, eine<br />

schlechte Note zu bekommen, obwohl man gelernt<br />

hat, für etwas beschuldigt zu werden, das man nicht<br />

getan hat, oder der Letzte zu sein, der in ein Team<br />

gewählt wird.<br />

Der vielleicht wichtigste Rat, den Lythcott-Haims<br />

Eltern mitgibt, ist so simpel wie provokativ: „Get a<br />

life!“ Denn nur, wenn man den Kindern ein erfülltes<br />

Erwachsenendasein vorlebe, das nicht daraus<br />

bestehe, bei wirklich jedem Fußballspiel des<br />

Nachwuchses anfeuernd an der Seitenlinie zu<br />

stehen und neben den täglichen Fahrdiensten die<br />

Hausübungen der Kinder nicht nur zu überwachen,<br />

sondern mitunter auch noch zu schreiben, gäbe<br />

man ein Rollenmodell ab, dem Kinder nacheifern<br />

können. „Wenn Du Deinen Kindern zeigen willst,<br />

dass Sport wichtig ist, jogge“, rät die Autorin; wer<br />

klarmachen wolle, dass Spaß zu haben einen<br />

Stellenwert habe, solle sich besser selbst mit<br />

Freunden treffen, statt „Playdates“ für die Kinder zu<br />

organisieren. Oder ein Buch lesen, ins Theater<br />

gehen und dem Nachwuchs danach davon<br />

berichten. „Deine Kinder wollen, dass du ein eigenes


Leben hast“, ist Lythcott-Haims überzeugt, „aber so<br />

wie die Dinge im Moment laufen, werden sie 25,<br />

ohne einen Erwachsenen sein eigenes Leben leben<br />

zu sehen.“<br />

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.01.2016)<br />

2016-01-23 17:44:00 Von Sabine Mezler-andelberg<br />

208<br />

Medikamente: Überwachung rettet<br />

Leben<br />

Auch nach der Zulassung<br />

werden neue Arzneimittel<br />

gezielt überwacht und<br />

bewertet: Häufig treten dann<br />

bis dahin unbekannte<br />

Nebenwirkungen auf. Ärzte wären verpflichtet, diese<br />

zu melden, Patienten sind dazu aufgerufen.<br />

23.01.2016 | 17:25 | von Claudia Richter<br />

( Die Presse )<br />

Medikamente können töten. Neben dem jüngsten<br />

tragischen Fall in Frankreich (ein Toter bei<br />

Medikamententests) gibt es in Europa jährlich<br />

Tausende von Todesfällen, die auf unerwünschte


Medikamentennebenwirkungen oder Interaktionen<br />

von Arzneimitteln untereinander zurückzuführen<br />

sind. Viel höher ist natürlich die Zahl jener<br />

Menschen, denen Medikamente geholfen, eine<br />

Operation erspart oder gar das Leben gerettet<br />

haben. Man denke nur an Chemotherapie,<br />

Antibiotika oder Insulin. Ganz zu schweigen von den<br />

Millionen Menschen, die durch Arzneimittel<br />

Schmerzlinderung erfahren.<br />

Freilich: Wirksame Medikamente haben auch ihre<br />

Nebenwirkungen, bekannte und unbekannte.<br />

Letztere tauchen vor allem bei Präparaten auf, die<br />

noch jung am Markt sind. Diese Medikamente<br />

wurden vielleicht an 10.000, 20.000 Probanden<br />

getestet, nach der Zulassung schlucken sie aber<br />

vielfach mehr Menschen. „Und da treten dann<br />

Nebenwirkungen auf, die man in den klinischen<br />

Studien gar nicht beobachten konnte“, sagt Christa<br />

Wirthumer-Hoche, Geschäftsfeldleiterin der<br />

Medizinmarktaufsicht bei der AGES (Österreichische<br />

Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit).<br />

Seit einigen Jahren werden daher Arzneimittel, die<br />

bereits auf dem Markt sind, hinsichtlich ihrer<br />

Nebenwirkungen genau überwacht und bewertet,<br />

man nennt das Pharmakovigilanz.<br />

Die Pharmakovigilanz ist indirekt eine Folge des


Contergan-Skandals – damals, in den 1960er-<br />

Jahren, gab es noch kein System, das Arzneimittel<br />

respektive deren Nebenwirkungen nach der<br />

Zulassung überwachte. Nach dem Contergan-<br />

Drama wurde der Ruf nach besserer Überwachung<br />

laut und die Pharmakovigilanz in etlichen Ländern<br />

etabliert. Bei der Zulassung eines Medikamentes<br />

können nämlich nie und nimmer alle Risken bekannt<br />

sein. Eine Nebenwirkung, die beispielsweise in der<br />

Häufigkeit von eins zu 10.000 auftritt, sprengt denn<br />

auch alle Möglichkeiten von Zulassungsstudien.<br />

Nicht nur, dass es nahezu aussichtslos wäre,<br />

genügend Patienten dafür zu finden, würden die<br />

Kosten für die Entwicklung eines Medikaments,<br />

schon jetzt häufig mehr als eine Milliarde Euro, in<br />

schier unfinanzierbare Höhen schnellen.<br />

„Bei Chloramphenicol beispielsweise brauchte man<br />

40 Jahre, bis man erkannt hat, dass dieses<br />

Breitbandantibiotikum die potenziell tödliche<br />

Krankheit aplastische Anämie auslösen kann“, sagt<br />

Michael Freissmuth, Vorstand des Instituts für<br />

Pharmakologie der Medizinischen Universität Wien.<br />

Das hat deswegen so lange gedauert, weil diese<br />

Nebenwirkung mit drei bis 17 von 100.000 Fällen<br />

äußerst selten ist. „Und auch, weil die<br />

Pharmakovigilanz bei der Einführung dieses


Antibiotikums noch in den Kinderschuhen steckte.“<br />

Diesen ist sie zwar heute entwachsen, dennoch lässt<br />

die Meldefreudigkeit von Nebenwirkungen in<br />

Österreich zu wünschen übrig.<br />

Ärzte, Apotheker und andere Angehörige der<br />

Gesundheitsberufe hätten zwar Meldungspflicht,<br />

kommen dieser aber nicht immer nach. „Und auch<br />

bei dem Register, in das alle entsprechenden<br />

Patientendaten eingebracht werden sollten, hapert<br />

es häufig am Unwillen der Ärzte“, bedauert<br />

Freissmuth. Dabei könnte durch konsequent<br />

betriebene Pharmakovigilanz schätzungsweise jeder<br />

zweite bis dritte arzneimittelinduzierte Todesfall und<br />

jede vierte Medikamentennebenwirkung verhindert<br />

werden.<br />

„Noch viel zu wenig bekannt ist, auch in<br />

Fachkreisen, dass seit einiger Zeit auch Patienten<br />

Nebenwirkungen entweder schriftlich mittels<br />

Meldeformblatt oder auf elektronischem Weg über<br />

Vigiweb melden können“, betont Wirthumer-Hoche.<br />

Entsprechende Meldungen können an das<br />

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen<br />

(BASG) weitergeleitet werden.<br />

Alle Nebenwirkungen werden europaweit<br />

gesammelt, bewertet und evaluiert. Wirthumer-


Hoche: „Einmal im Monat trifft sich der Ausschuss<br />

für Risikobewertung und Pharmakovigilanz in<br />

London und beschließt, was zu machen ist.“ Vom<br />

Markt genommen wird ein Medikament nur in<br />

wenigen Fällen – wie etwa 2010 das Diabetes-Mittel<br />

Avandia (Rosiglitazon) auf Grund eines erhöhten<br />

Herzinfarktrisikos. Viel häufiger sind Änderungen in<br />

der Fach- und Gebrauchsinformation beispielsweise<br />

hinsichtlich des Alters der Patienten, der<br />

Therapiedauer oder Wirkstoffdosis.<br />

Viele erinnern sich vielleicht noch an die Sache mit<br />

den Anti-Übelkeitstropfen Paspertin. „Das<br />

Medikament, respektive sein Wirkstoff<br />

Metoclopramid, führte vor allem bei Kindern oder bei<br />

Überdosierung zu Nebenwirkungen wie<br />

Muskelkrämpfen oder kurzzeitigen neurologischen<br />

Reaktionen“, schildert Wirthumer-Hoche. Die<br />

Konsequenz vor rund eineinhalb Jahren: Tropfen in<br />

höherer Konzentration (ab mehr als einem<br />

Milligramm Wirkstoff pro Milliliter) wurden verboten,<br />

die Therapiedauer auf maximal fünf Tage reduziert.<br />

Auch für das Schmerzmittel Codein führte die<br />

Pharmakovigilanz vor Kurzem zu einer<br />

weitgreifenden Änderung: Hustensaft mit dem<br />

Inhaltsstoff Codein darf seit Oktober 2015 zur<br />

Behandlung für Kinder unter zwölf Jahren nicht mehr


herausgegeben werden, für Jugendliche von zwölf<br />

bis 18 Jahren wird Codein nicht empfohlen.<br />

In Österreich hatten wir diese Einschränkung schon<br />

länger, denn Codein wurde bei Kindern immer<br />

wieder überdosiert und führte so zu<br />

Atemstörungen“, sagt Wirthumer-Hoche. „Es wäre<br />

toll, wenn uns mehr Patienten von den<br />

Nebenwirkungen, die sie selbst oder Verwandte und<br />

Betreuungspersonen bemerken, berichten würden.“<br />

Denn, wie erwähnt: Pharmakovigilanz kann Leben<br />

retten.<br />

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.01.2016)<br />

2016-01-23 17:25:00 Von Claudia Richter<br />

209<br />

Mark Wahlberg: "Man muss<br />

erwachsen werden"<br />

Vom Bad Boy zum braven<br />

Ehemann und Vater: Mark<br />

Wahlberg ist aktuell mit<br />

"Daddy's Home" im Kino zu<br />

sehen. Ein Interview über<br />

das Vatersein.<br />

23.01.2016 | 17:14 | von Patrick Heidmann


( Die Presse )<br />

Dass Mark Wahlberg aktuell die Hauptrolle in der<br />

Komödie „Daddy's Home“ (seit Freitag im Kino)<br />

spielt, in der zwei höchst unterschiedliche Väter –<br />

der eine leiblich, der andere ein Stiefpapa – um die<br />

Zuneigung der Kinder konkurrieren, passt eigentlich<br />

ganz gut. Denn der Amerikaner mag seine Karriere<br />

als straffälliger Highschool-Abbrecher,<br />

Unterhosenmodel und Möchtegern-Rapper<br />

begonnen haben. Inzwischen aber ist der 44-Jährige<br />

glücklich verheirateter Christ, Oscar-nominierter<br />

Schauspieler und vierfacher Vater aus Leidenschaft.<br />

Sie spielen nicht nur einen Vater in „Daddy's Home“,<br />

Sie haben selbst vier Kinder. Ist Vatersein die Rolle<br />

Ihres Lebens?<br />

Mark Wahlberg: Das würde ich sofort<br />

unterschreiben. Nichts erfüllt mich mit größerer<br />

Befriedigung als meine Kids. Aber es ist ohne Frage<br />

auch die größte Herausforderung meines Lebens.<br />

Ich versuche zumindest, alles richtig zu machen und<br />

meinen Kindern mitzugeben, was sie brauchen, um<br />

im Leben erfolgreich und positive, produktive<br />

Mitglieder der Gesellschaft zu sein.<br />

Waren Kinder immer Teil Ihrer Planung?


Ich weiß nicht, ob ich das so sagen würde. Bereit für<br />

Kinder war ich jedenfalls erst, als ich meine Frau<br />

Rhea traf. Da hatte ich zum ersten Mal das Gefühl,<br />

die richtige Person getroffen zu haben. Rhea hatte<br />

nie Zweifel daran, dass sie eine Familie haben<br />

wollte. Das hat sich auf mich übertragen.<br />

Ihre wilden Zeiten sind kein Geheimnis. Haben Sie<br />

damit bewusst abgeschlossen?<br />

Na ja, man muss ja einmal erwachsen werden,<br />

oder? Das ging eher Stück für Stück, auch mit<br />

meiner beruflichen Entwicklung. Der endgültige<br />

Wendepunkt kam, als ich wusste, dass ich Vater<br />

werde. Da war ich schon Anfang 30. Ich habe mir in<br />

dem Moment bewusst vorgenommen, dass ich<br />

fortan ein vernünftiger Erwachsener bin.<br />

Dann hielten Sie Ihr Kind in den Armen . . .<br />

Ich war überwältigt von der Liebe und von der<br />

Freude, die ich fühlte. Aber in diese Gefühle mischte<br />

sich auch bald Angst. Eine Grundangst, die ich im<br />

Bezug auf meine Kinder immer noch habe. Machen<br />

wir uns nichts vor, als Vater kann man nur bis zu<br />

einem Gewissen Grad dafür sorgen, dass sie nicht<br />

mit Drogen oder Gewalt in Berührung kommen.<br />

Was wollen Sie Ihren Kindern mitgeben?


Für mich ist es das Wichtigste, dass meine Frau und<br />

ich ihnen eine stabile Familie garantieren. Ich<br />

möchte ihnen zeigen, dass Vater und Mutter<br />

dauerhaft zusammenbleiben können. Es würde mich<br />

freuen, wenn sie das als Normalität empfinden.<br />

Da hört man den gläubigen Christen heraus. Ist so<br />

ein Familienbild nicht veraltet?<br />

Veraltet finde ich zu negativ. Natürlich sieht Familie<br />

heute oft anders aus. Natürlich haben meine Kinder<br />

Schulkameraden mit alleinerziehenden Elternteilen,<br />

und ich will, dass sie das als normal sehen.<br />

Genauso, wie gleichgeschlechtliche Ehen für sie<br />

normal sein sollen. Wichtiger als ein bestimmtes<br />

Familienbild sind Liebe und Respekt.<br />

Wissen Ihre Kinder, dass Sie ein Star sind?<br />

Gute Frage. Sie wissen auf jeden Fall, dass es diese<br />

öffentliche Seite von mir gibt. Aber sobald ich nach<br />

Hause komme, bin ich einfach Papa. Ich bringe<br />

meinen Beruf bewusst nicht mit nach Hause. Dort ist<br />

nur Platz für meine Familie und meinen Glauben.<br />

Hat noch keines der Kinder Interesse bekundet, in<br />

Ihre Fußstapfen zu treten?


Ab und zu kommen schon einmal ein paar Fragen,<br />

wie das so läuft. Aber sie sollen selbst herausfinden,<br />

was sie können und wollen. Das Einzige, bei dem ich<br />

wirklich streng bin, ist ihre Ausbildung. Bevor sie also<br />

nicht die Schule abgeschlossen haben, würde ich<br />

keine Abstecher ins Showgeschäft erlauben.<br />

Moment, haben Sie Ihren Kindern nicht erlaubt, in<br />

„Transformers“ mitzuspielen?<br />

Mitspielen ist übertrieben. Tatsächlich standen sie<br />

kurz als Statisten vor der Kamera. Es war der erste<br />

meiner Filme, für den sie sich begeistert haben.<br />

Sie lassen also auch mal Fünfe gerade sein?<br />

Insgesamt bin ich doch konsequent und streng,<br />

würde ich sagen. Ich finde klare Regeln sehr wichtig.<br />

Zum Beispiel dürfen meine Kinder nur am<br />

Wochenende einen Film gucken. Oder sie dürfen<br />

nicht fluchen. Aber wenn sie es einmal tun, versuche<br />

ich, die Kirche im Dorf zu lassen. Schließlich habe<br />

ich mich in ihrem Alter viel heftiger<br />

danebenbenommen.<br />

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.01.2016)<br />

2016-01-23 17:14:00 Von Patrick Heidmann


210<br />

VW-Rückruf ist gestartet: Was<br />

Betroffene jetzt wissen müssen<br />

Flensburg/Wolfsburg (dpa/tmn) - Es ist<br />

durchaus symbolträchtig: Mit dem wuchtigen Pick-up<br />

Amarok nimmt VW den Mammutrückruf im Zuge des<br />

Abgas-Skandals jetzt in Angriff. Das<br />

Kraftfahrtbundesamt (KBA) hat am Mittwoch die<br />

Freigabe für die Maßnahme gegeben.<br />

VW hat nach dpa-Informationen bereits die ersten<br />

Halter mit dem betroffenen 2,0-Liter-Dieselmotor in<br />

die Werkstätten gerufen. Allein in Deutschland muss<br />

VW rund 2,4 Millionen Diesel-Fahrzeuge<br />

nachbessern. Bei vielen Motoren des Typs EA 189<br />

hatte VW eine illegale Software eingebaut, um die<br />

Abgaswerte bei Prüfstandtests zu manipulieren.<br />

Nach dem Bekanntwerden verpflichtete das KBA<br />

Volkswagen, diese Software auszutauschen.<br />

Wichtige Fragen und Antworten:<br />

Müssen die betroffenen Autobesitzer selbst aktiv<br />

werden?<br />

Nein, VW wird die Halter von sich aus mit Briefen<br />

informieren. Die Adressen liefert das<br />

Kraftfahrtbundesamt (KBA). Post bekommen auch


die<br />

Audi-,<br />

Seat- und<br />

Skoda-Besitzer. Wer noch nicht sicher weiß, ob sein<br />

Auto betroffen ist, kann auf speziellen Internetseiten<br />

jeder Marke nachschauen. Dazu ist nur die<br />

Fahrgestellnummer einzugeben.<br />

Welche Modelle ruft der Konzern zuerst in die<br />

Werkstatt?<br />

Den Anfang machen im ersten Quartal konzernweit<br />

die Motoren mit zwei Litern Hubraum. VW startet mit<br />

dem Amarok 2.0 TDI und Euro-5-Abgasnorm. Ab<br />

Ende des zweiten Quartals sollen die betroffenen<br />

1,2-Liter-Motoren folgen. Der Passat folgt mit<br />

einigem Abstand dem Amarok. Frühestens im<br />

Februar dürften die Halter Infos von VW bekommen.<br />

Ab dem dritten Quartal will der Konzern die 1,6-Liter-<br />

Motoren abarbeiten.<br />

VW plant, die Halter in mehreren Wellen<br />

anzuschreiben und die diversen Modelle und<br />

Varianten in Blöcken abzuarbeiten. Das geschieht<br />

nach technischen Gesichtspunkten und in<br />

Abstimmung mit dem KBA, erklärt VW-Sprecher


Nicolai Laude. Dabei sind unter anderem die<br />

Motorleistungsstufe oder Getriebevariante wichtige<br />

Faktoren. Die Wellen und Blöcke sind nicht<br />

einheitlich nach Marken oder Modellfamilien<br />

geordnet. "Dies bedeutet gleichzeitig, dass<br />

möglicherweise nicht alle Kunden zum Beispiel mit<br />

betroffenen Golf-Modellen im gleichen Zeitfenster<br />

und in einer Welle angeschrieben werden", erklärt<br />

Laude.<br />

Audi beginnt die Aktion ab Anfang März mit einer<br />

Motorenvariante vom 2.0 TDI im A4. "Danach geht<br />

es mit anderen Zweilitervarianten in ziemlich bunter<br />

Reihenfolge weiter", sagt Audi-Sprecher Udo<br />

Rügheimer. Die 1,6-Liter-Motoren folgen<br />

voraussichtlich ab September.<br />

Wie lange dauern die Arbeiten?<br />

Die Arbeitszeit soll generell für die Zweilitermotoren<br />

rund eine halbe Stunde betragen, besagt ein VW-<br />

Papier. Im aktuellen Schreiben an die Amarok-<br />

Kunden kalkuliert VW "je nach Arbeitsumfang<br />

zwischen 30 Minuten und 1 Stunde". Wie auch bei<br />

den 1,2-Liter-Maschinen reicht hier eine Software-<br />

Änderung. Bei den Motoren mit 1,6 Litern muss<br />

neben der Software auch noch ein Bauteil montiert<br />

werden. Das soll in weniger als einer Stunde erledigt


sein. Die Umrüstung erfolgt kostenlos. VW will bei<br />

Bedarf betroffenen Kunden eine angemessene und<br />

kostenfreie Ersatzmobilität bieten.<br />

Wie lange wird die Rückrufaktion insgesamt dauern?<br />

"Das kann man bei einem Rückruf dieser<br />

Größenordnung nicht verlässlich vorhersagen", sagt<br />

KBA-Sprecher Stephan Immen. Denn allein in<br />

Deutschland sind rund 2,4 Millionen Fahrzeuge<br />

betroffen. Insgesamt gibt es nach Konzernangaben<br />

bundesweit 2173 autorisierte Volkswagen-Partner.<br />

Damit ergeben sich mit den 2,4 Millionen<br />

zurückgerufenen Dieseln rechnerisch 1100<br />

Fahrzeuge pro Werkstatt. VW geht davon aus, dass<br />

sich die Umsetzung der technischen Maßnahmen<br />

über das gesamte Kalenderjahr 2016 erstrecken<br />

wird.<br />

Kann ein betroffener Halter die Werkstatt frei<br />

wählen?<br />

Nur Vertragswerkstätten sind für die<br />

Nachbesserungen nach Vorgabe des Herstellers<br />

autorisiert. Laut VW können sich Betroffene diese<br />

aber frei wählen.<br />

Müssen sich Besitzer betroffener Fahrzeuge am<br />

Rückruf beteiligen?


Ja - schon aus eigenem Interesse. "Der Hersteller ist<br />

verpflichtet, die Abgasmanipulation zu beseitigen",<br />

sagt KBA-Sprecher Immen. Deshalb sollten auch die<br />

betroffenen Besitzer mitwirken. "Die Maßnahme ist<br />

darauf ausgerichtet, die Fahrzeuge in den<br />

ordnungsgemäßen Zustand zu versetzen. " Konnten<br />

die geforderten Änderungen nicht durchgeführt<br />

werden, weil der Halter sich zum Beispiel geweigert<br />

hat, seinen Wagen in die Werkstatt zu bringen,<br />

erlischt im Zweifel die Betriebserlaubnis für das<br />

Fahrzeug. Das Auto darf dann nicht mehr im<br />

Straßenverkehr bewegt werden. VW wirbt für einen<br />

zeitnahen Werkstattbesuch. Es gebe aber keine<br />

Zeitvorgabe, man könne auch bis zum<br />

Sommerreifenwechsel warten, sagt ein Sprecher.<br />

Der Rückruf sei auch nicht sicherheitsrelevant und<br />

berge kein technisches Risiko.<br />

Wie erkennen künftige Käufer von Gebrauchtwagen<br />

die Nachbesserung?<br />

Im Bereich der Reserveradmulde im Kofferraum wird<br />

ein Aufkleber laut VW auf die Nachbesserung<br />

hinweisen. Zudem fließen die Änderungen in die<br />

elektronische Fahrzeughistorie ein, die VW-<br />

Werkstätten auslesen können. Auch im Serviceplan<br />

des Autos wird dies eingetragen.<br />

2016-01-22 00:00:00 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany


211<br />

Grippeschutz-Impfung kann sich jetzt<br />

noch lohnen<br />

München (dpa/tmn) - Winterzeit ist<br />

Grippe-Zeit. Eine Impfung kann davor schützen.<br />

Doch ist die jetzt noch sinnvoll? "Ja, sie lohnt sich<br />

noch immer", sagt Prof. Thomas Löscher von der<br />

Abteilung für Infektions- und Tropenmedizin an der<br />

LMU München.<br />

Denn mitunter komme die Grippewelle erst Ende<br />

Februar oder Anfang März. Chronisch Kranke,<br />

Alten- und Pflegeheimbewohner sowie andere<br />

Personen, für die eine Grippe unter Umständen<br />

tödlich enden kann, sollten sich auch jetzt noch<br />

impfen lassen, wenn das bisher versäumt wurde.<br />

Erst im März sei die Grippeschutz-Impfung nicht<br />

mehr sinnvoll, sagt Löscher, der auch Mitglied im<br />

Berufsverband Deutscher Internisten (BDI) iost. Vor<br />

jedem Winter wird der Impfstoff an aktuelle Viren,<br />

die im Umlauf sind, angepasst. "Idealerweise wird<br />

man im Oktober oder November geimpft", sagt der<br />

Experte. Das empfiehlt auch die<br />

Ständige Impfkommission (STIKO) des Robert-


Koch-Instituts. Bis sich nach der Impfung Antikörper<br />

gebildet haben, dauert es circa 10 bis 14 Tage.<br />

2016-01-21 00:00:00 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany<br />

212<br />

Was hat mein Smartphone mit dem<br />

Bürgerkrieg im Kongo zu tun?<br />

Wir kaufen immer häufiger<br />

Fair Trade, egal ob<br />

Schokolade, Bananen oder<br />

Kleidung. Doch wie viel<br />

wissen wir über das<br />

Konsumgut, das wir täglich,<br />

viele von uns stündlich verwenden? Wie fair ist<br />

unser Handy?<br />

19.01.2016 | 06:01 | Katrin Pointner<br />

( DiePresse.com )<br />

Wir essen vegan, kaufen „faire“ Schokolade und<br />

machen uns Gedanken über Ökostrom. Beim<br />

Verzehr unseres glutenfreien Bio-Vollkorntoasts<br />

tippen und wischen wir eifrig über das Display<br />

unseres Smartphones. Und unterstützen dabei<br />

unbemerkt einen Krieg, der monatlich 45.000<br />

Menschen das Leben kostet. Obwohl ethische


Normen und soziale Verantwortung viele unserer<br />

Lebensbereiche immer mehr durchdringen, gibt es<br />

ein Tabuthema, das selten bis nie diskutiert wird:<br />

Wie fair ist die Herstellung unserer Handys?<br />

In der Menschenrechtsstudie "DR Kongo: Der Krieg,<br />

die Frauen und unsere Handys" aus dem<br />

vergangenen Jahr ziehen Experten Bilanz über die<br />

dramatische Situation, die nicht zuletzt von den<br />

großen Mobiltelefon-Herstellern mitverschuldet<br />

wurde - und wird. Auch die<br />

Menschenrechtsorganisation<br />

"Amnesty<br />

International" veröffentlicht heute, Dienstag, eine<br />

Studie die beschreibt, wie große Handykonzerne<br />

Kinderarbeit bewusst für die Herstellung ihrer<br />

Produkte in Kauf nehmen.<br />

Dem "Human Development Index" der Vereinten<br />

Nationen zufolge, zählt die Demokratische Republik<br />

Kongo zu den ärmsten Staaten der Welt. Das<br />

Paradox: Grund dafür sind vor allem die in großen<br />

Mengen vorhandenen Bodenschätze. Die wertvollen<br />

Rohstoffe befeuerten Konflikte, die oft seit der<br />

Kolonialzeit bestehen, und zwangen bisher Millionen<br />

Menschen zur Flucht vor gierigen Kriegstreibern.<br />

Ein modernes Mobiltelefon besteht aus bis zu 60<br />

verschiedenen Stoffen. Mindestens 30 davon sind


Metalle. Die Demokratische Republik Kongo ist einer<br />

der größten Rohstofflieferanten weltweit. Tantal,<br />

Kobalt, Wolfram, Zinn und Gold sind einige der<br />

Rohstoffe, die für die Herstellung eines Handys<br />

benötigt werden. Sie alle werden vorwiegend in dem<br />

westafrikanischen Staat gefördert. Doch seit Jahren<br />

tobt ein blutiger Bürgerkrieg in dem<br />

bevölkerungsreichen Land. 40 bis 50<br />

unterschiedliche bewaffnete Gruppen kontrollieren<br />

einen Großteil der 900 Minen und finanzieren sich<br />

mit dem Verkauf der begehrten Handy-Rohstoffe<br />

ihren mörderischen Lebensstil.<br />

Menschen aus den umliegenden Dörfern, darunter<br />

meist auch Kinder, werden von den Rebellen<br />

gezwungen, mit bloßen Händen oder einfachen<br />

Schaufeln, die Stoffe aus dem Boden zu befördern.<br />

Über mehrere Zwischenhändler gelangen die<br />

Metalle dann nach Asien, wo sie weiterverarbeitet<br />

und nach Europa verschifft werden. Das Absurde: Je<br />

weiter sich die Rohstoffe von ihrem ursprünglichen<br />

Ort der Entstehung, dem Kongo entfernen, desto<br />

höher wird der Profit. Am Ende kostet ein neues<br />

Smartphone in den Läden Westeuropas bis zu 700<br />

Euro. Ein Arbeiter im Kongo bekommt allerdings<br />

lediglich ein paar Cent für seinen Beitrag in der<br />

Wertschöpfungskette.


Die Debatten über die Handyproduktion in der DR<br />

Kongo beschränken sich oft auf die Stoffe Tantal<br />

und in diesem Zusammenhang Coltan. Doch es gibt<br />

einen Rohstoff der ebenfalls im Kongo abgebaut<br />

wird und seit neuerem eine wesentliche<br />

Einnahmequelle für Rebellengruppen darstellt: Gold.<br />

In welchen Mengen der wertvolle Rohstoff abgebaut<br />

wird, ist nicht genau bekannt, da er zumeist illegal<br />

befördert und außer Landes geschafft wird. 98<br />

Prozent des gewonnen Goldes wird den Vereinten<br />

Nationen zufolge ins Ausland geschmuggelt.<br />

Kongolesische Offiziere haben sich aufgrund<br />

strengerer internationaler Restriktionen in Bezug auf<br />

Konfliktrohstoffe im vergangenen Jahr stärker auf<br />

den Goldhandel fokussiert. Unsere Mobiltelefone<br />

enthalten mehr Gold als Tantal.<br />

Apple, Samsung und Sony werden von Amnesty<br />

International in ihrem aktuellen Bericht über Kobalt-<br />

Abbau in der DR Kongo kritisiert. Kobalt wird für die<br />

Akkus in unseren Handys benötigt. Die<br />

Unternehmen kümmert es Amnesty zufolge nicht, ob<br />

in ihren Minen Kinder beschäftigt seien. Manche von<br />

ihnen sind gerade erst sieben Jahre alt.<br />

"Die Edel-Shops und innovativen<br />

Marketingkampagnen der Technologiekonzerne<br />

stehen im krassen Widerspruch zu dem Bild von


Steine schleppenden Kindern und Minenarbeitern,<br />

die sich durch enge handgegrabene Schächte<br />

winden und dabei ihre Lungen ruinieren", sagt Mark<br />

Dummett, Forscher für Wirtschaft und<br />

Menschenrechte bei Amnesty International.<br />

Die Hälfte des weltweit gewonnenen Kobalts wird in<br />

der Demokratischen Republik Kongo gewonnen.<br />

Händler kaufen in Minen, in denen unmenschliche<br />

Arbeitsbedingungen vorherrschen. Abnehmer des<br />

begehrten Rohstoffes ist das Unternehmen Congo<br />

Dongfang Mining (CDM), eine Tochtergesellschaft<br />

des chinesischen Rohstoff-Riesen Zhejiang Huayou<br />

Cobalt Ltd. Danach wird der Handyrohstoff nach<br />

China und Südkorea weiterverkauft. Am Ende der<br />

Kette stehen Konzerne wie Apple, Sony und<br />

Microsoft. Auf Anfrage von Amnesty International<br />

waren viele Hersteller nicht in der Lage zu sagen, ob<br />

sie Kobalt aus der Demokratischen Republik<br />

bezogen.<br />

2016-01-19 06:01:00 Katrin Pointner<br />

213<br />

Deutscher Hörbuchpreis für Lars<br />

Eidinger<br />

Köln (dpa) - Der Deutsche Hörbuchpreis für den


esten Interpreten geht in<br />

diesem Jahr an Lars<br />

Eidinger, erfolgreicher<br />

Bühnenschauspieler und<br />

dem Fernsehpublikum<br />

bekannt als Mörder aus dem<br />

Kieler "Tatort" "Borowski und<br />

der stille Gast".<br />

Das teilte am Donnerstag der WDR mit, einer der<br />

wichtigsten Unterstützer des Preises. Eidinger (40)<br />

gelinge es meisterhaft, in "Der Planet Trillaphon im<br />

Verhältnis zur Üblen Sache" von David Foster<br />

Wallace die "emotionale Achterbahnfahrt" des<br />

depressiven Erzählers erlebbar zu machen, urteilte<br />

die Jury. Wallace war selbst schwer depressiv.<br />

2016-01-19 00:00:00 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany<br />

214<br />

Rekordjahr beschert Kitzbühel Preise<br />

wie am Graben<br />

Winterluxus. In der<br />

Gamsstadt werden mehr als<br />

15.000 Euro bezahlt – pro<br />

Quadratmeter.


15.01.2016 | 16:37 |<br />

( Die Presse )<br />

Das vergangene Jahr dürfte aus Immobiliensicht in<br />

Kitzbühel nur schwer zu toppen sein. „Ich bin jetzt<br />

seit 40 Jahren im Geschäft, aber so eine rasante<br />

Entwicklung habe ich noch nicht gesehen“, zeigt sich<br />

Manfred Hagsteiner, Geschäftsführer eines der<br />

ältesten Maklerunternehmen in Kitzbühel, von den<br />

Ereignissen des Vorjahrs beeindruckt. Waren bis vor<br />

zwei Jahren Preissteigerungen von zehn Prozent<br />

pro Jahr ein guter Schnitt, so habe 2015 eine fast<br />

doppelt so hohe Zuwachsrate beschert, so der<br />

Makler. Und auch einige Rekordverkäufe: So<br />

wechselte ein 8000 Quadratmeter großes<br />

Grundstück um stolze 23 Millionen Euro den<br />

Besitzer, und auch einige hochwertige Immobilien,<br />

die schon etwas länger auf dem Markt waren,<br />

fanden 2015 neue Besitzer.<br />

„Man spürt hier einfach, dass ganz, ganz teure<br />

Dinge immer einen Käufer finden“, meint Marlies<br />

Muhr, Inhaberin des gleichnamigen<br />

Immobilienunternehmens. „Das tun sie auf der<br />

ganzen Welt.“<br />

In Kitzbühel waren es im Vorjahr im Speziellen zwei


Objekte um 15 Millionen und ein Anwesen um 24<br />

Millionen. Was natürlich die Umsätze in die Höhe<br />

getrieben hat, wie Christian Krassnigg, dessen<br />

Familienunternehmen ebenfalls schon seit den<br />

1970er-Jahren in der Gamsstadt Immobilien<br />

vermittelt, erklärt. „Ich weiß nicht, ob die Stückzahl<br />

der Transaktionen in die Höhe gegangen ist“, blickt<br />

er nüchtern auf das Rekordjahr. „Aber dadurch,<br />

dass einige der teuersten Privatimmobilien verkauft<br />

worden sind, ist der Durchschnittspreis natürlich<br />

gestiegen.“<br />

Mittlerweile herrsche hier unter den Maklern eine<br />

„Goldgräberstimmung wie vor 15 oder 20 Jahren auf<br />

Mallorca“, so Krassnigg. Nicht nur kämen<br />

kontinuierlich neue Anbieter hinzu, auch durch<br />

Abspaltungen einstiger Partner vermehrt sich die<br />

Anzahl der Vermittlungsunternehmen beständig.<br />

Denn die Aussichten auf ein gutes Geschäft sind<br />

mehr als rosig, die Preisunterschiede zwischen der<br />

Gamsstadt und dem ersten Wiener Gemeindebezirk<br />

vernachlässigbar, 14.000 bis 16.000 Euro werden<br />

hier aktuell für den Wohnquadratmeter bezahlt.<br />

„Verlangt werden teilweise auch schon 18.000“, so<br />

Hagsteiner, „aber das ist bisher noch nie bezahlt<br />

worden.“ Auch die Grundstückspreise sind für<br />

Normalverdiener nicht mehr leistbar: Bis zu 4000


Euro müssen für einen Baugrund investiert werden,<br />

was immer mehr einst Ortsansässige in die nähere<br />

Umgebung ausweichen lässt. Obwohl die hohen<br />

Grundstückspreise nicht nur Leid über die Kitzbühler<br />

bringen, wie Hagsteiner betont: „Ich habe selten so<br />

viele neue Millionäre gesehen“, sagt der Makler.<br />

Wer heute einen Grund erbe, den verkaufe und in<br />

die Umgebung abwandere, könne durchaus davon<br />

profitieren.<br />

Ziel der Abwanderer ist besonders häufig St.<br />

Johann, sind sich die Makler einig. Das aber auch<br />

für manchen Käufer von Freizeitwohnsitzen schon<br />

wieder attraktiv geworden ist, wie Muhr bemerkt:<br />

„Vor allem für Wiener, denn die fahren ja praktisch<br />

durch und sparen sich vor allem in der Hochsaison<br />

den Weg quer durch die Stadt.“ „Außerdem gibt es<br />

dort eine gute Infrastruktur wie beispielsweise ein<br />

Gymnasium und das Krankenhaus“, ergänzt<br />

Krassnigg, „eben die Einrichtungen, die inzwischen<br />

aus Kitzbühel weg sind.“<br />

Eine Entwicklung, der die Stadt eigentlich traditionell<br />

entgegenwirken will. Was sie zum einen mit<br />

besonderen Programmen für Einheimische tut, die<br />

beispielsweise unter Auflagen Gründe um rund zehn<br />

Prozent des aktuellen Marktwertes kaufen können,<br />

zum anderen bekanntlich durch die strengen


Regelungen in Sachen Freizeitwohnsitze. Aber wo<br />

ein Wille und auch die entsprechenden Mittel sind,<br />

lassen sich auch immer Wege finden, um Regeln zu<br />

umgehen. Ganz legal, versteht sich.<br />

„Allein die EU hat schon fünf Möglichkeiten eröffnet,<br />

die von Pensionistenregelungen bis hin zur<br />

Gründung einer Firma reichen“, weiß Hagsteiner.<br />

„Und jüngst hat ja auch Uschi Glas den Prozess um<br />

den sogenannten ,Arbeitswohnsitz‘ gewonnen, den<br />

sie beispielsweise zum Lernen von Rollen in<br />

Kitzbühel unterhalten kann.“ Gar nicht so wenige<br />

Ausländer sind darüber hinaus aber wirklich nicht<br />

abgeneigt, ihren Hauptwohnsitz in der Gamsstadt zu<br />

etablieren – ein Modell, das vor allem für Deutsche<br />

auch aus steuerlichen Gründen nach wie vor<br />

attraktiv ist. (SMA)<br />

2016-01-15 16:37:00 diepresse.com<br />

215<br />

Furcht vor Datenmissbrauch in<br />

Deutschland weit verbreitet<br />

Nürnberg (dpa) - Rund 70 Prozent der Menschen in<br />

Deutschland fürchten sich vor den Folgen eines<br />

Datendiebstahls.


Die Sorgen richten sich<br />

dabei vor allem auf einen<br />

möglichen finanziellen<br />

Schaden (65 Prozent der<br />

Befragten), den Missbrauch<br />

der eigenen Identität durch<br />

Dritte (53 Prozent) und einen<br />

Eingriff in die Privatsphäre (48 Prozent).<br />

Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Studie<br />

des GfK Vereins. Verglichen mit der Situation zwei<br />

Jahre zuvor habe sich demnach an den Bedenken<br />

kaum etwas geändert. Tatsächlich von<br />

Datenmissbrauch betroffen waren den Angaben<br />

zufolge diesmal 9 Prozent, im Vergleichszeitraum<br />

2013 waren es noch 7 Prozent.<br />

Mehrheitlich sind die Menschen der Überzeugung,<br />

dass die Bundesregierung zu wenig für den Schutz<br />

der Daten der Bürger tut. Lediglich 32 Prozent der<br />

Befragten glauben, dass die Maßnahmen<br />

ausreichen. Im Vergleich zu 2013 ist das allerdings<br />

ein kleiner Anstieg, damals waren davon noch 28<br />

Prozent der Befragten überzeugt.<br />

In Frankfurt kamen am Donnerstag die<br />

Datenschutzbeauftragten von Bund und Ländern in<br />

Frankfurt am Main zum 10. Europäischen


Datenschutztag zusammen. Der 2006 vom<br />

Europarat initiierte Tag soll das Bewusstsein für den<br />

sensiblen Umgang mit persönlichen Informationen<br />

stärken. In diesem Jahr steht das europäische<br />

Datenschutzrecht im Fokus. Künftig soll europaweit<br />

einheitliches Datenschutzrecht gelten.<br />

2016-01-14 00:00:00 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany<br />

216 Texas richtet Mörder hin<br />

Austin (dpa) - Im Texas ist ein<br />

verurteilter Mörder hingerichtet worden. Es war<br />

bereits die zweite Hinrichtung in dem US-<br />

Bundesstaat und die vierte landesweit in diesem<br />

Jahr. Der 35-Jährige wurde im Gefängnis Huntsville<br />

mit einer Giftspritze hingerichtet, wie die "Texas<br />

Tribune" unter Berufung auf die Justizbehörde<br />

berichtete. Der Mann hatte 2007 einen<br />

Jagdaufseher erschossen, der ihn wegen<br />

mutmaßlicher Wilderei verfolgt hatte. Der Oberste<br />

Gerichtshof in Washington hatte eine Begutachtung<br />

des Falls abgelehnt.<br />

2015-12-16 00:00:00 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany


217<br />

Fahimi gibt Amt als SPD-<br />

Generalsekretärin auf<br />

In der SPD ist eine wichtige<br />

Personalentscheidung<br />

gefallen. Generalsekretärin<br />

Yasmin Fahimi wird ihren<br />

Posten nach zwei Jahren im<br />

Amt aufgeben und Anfang<br />

2016 als Staatssekretärin zu<br />

Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD)<br />

wechseln, wie SPD-Chef Sigmar Gabriel am<br />

Samstag in Berlin nach einer Präsidiumssitzung<br />

mitteilte.<br />

Beim Bundesparteitag werde er für das Amt erneut<br />

eine Frau vorschlagen. Die SPD verliere eine<br />

"engagierte Generalsekretärin".<br />

Gabriel erhält damit die Möglichkeit, die<br />

Schlüsselposition in der Parteizentrale mit Blick auf<br />

den Bundestagswahlkampf 2017 neu zu besetzen.<br />

Zwischen ihm und Fahimi war es immer wieder zu<br />

Reibereien gekommen.<br />

Die frühere Abteilungsleiterin der<br />

Industriegewerkschaft Bergbau-Chemie-Energie


hatte vor drei Wochen noch angekündigt, sie werde<br />

auf dem Parteitag im Dezember für eine zweite<br />

Amtszeit kandidieren. Gabriel, dem das<br />

Vorschlagsrecht zusteht, legte sich in der Frage<br />

aber nicht fest. Stattdessen kündigte er an, dass er<br />

2017 als Kanzlerkandidat antreten wolle. Oberste<br />

Wahlkampfmanagerin ist laut Parteisatzung die<br />

Generalsekretärin.<br />

Fahimi gilt als Kennerin des Arbeitsmarkts. Die 47-<br />

Jährige, die Nahles im Amt als Generalsekretärin<br />

nach der Bundestagswahl 2013 ablöste, folgt auf<br />

Staatssekretär Jörg Asmussen (SPD).<br />

Am Donnerstag hatte die Bundesregierung dem<br />

Wechsel von Asmussen zur staatlichen Förderbank<br />

KfW zugestimmt. Nahles sprach von einer<br />

"hervorragenden Zusammenarbeit" mit Asmussen,<br />

der seine Karriere in den 90er-Jahren im<br />

Bundesfinanzministerium gestartet hatte. Asmussen<br />

sei der "richtige Kandidat" für die neue Aufgabe.<br />

Aus Regierungskreisen hieß es, der mit allen<br />

Beteiligten in der Bundesregierung abgestimmte<br />

Wechsel sei Teil eines größeren Personalpakets bei<br />

der KfW. Deren Verwaltungsrat, der Mitte Dezember<br />

tagt, muss noch zustimmen. Vorsitzender des<br />

Verwaltungsrats ist Bundesfinanzminister Wolfgang


Schäuble (CDU), dessen Staatssekretär Asmussen<br />

nach der Wahl 2009 war.<br />

Der 48-jährige Finanzexperte gab nach der<br />

Bundestagswahl 2013 seinen Posten als Direktor bei<br />

der Europäischen Zentralbank (EZB) nach nur zwei<br />

Jahren auf und wurde Staatssekretär bei Nahles.<br />

Den Abschied von der EZB in Frankfurt am Main<br />

begründete Asmussen damit, dass er mehr Zeit mit<br />

seiner Familie in Berlin verbringen wolle. Hauptsitz<br />

der KfW ist Frankfurt.<br />

2015-10-31 13:26:37 www.welt.de<br />

218<br />

Präsident des Bundesamtes für<br />

Flüchtlinge tritt zurück<br />

Der Präsident des<br />

Bundesamtes für Migration<br />

und Flüchtlinge (BAMF),<br />

Manfred Schmidt, tritt<br />

zurück. Das teilte das<br />

Bundesinnenministerium am<br />

Donnerstag in Berlin mit.<br />

Bundesinnenminister Thomas de Maizière sei der<br />

Bitte von Schmidt nach dem Rücktritt


nachgekommen. In der Mitteilung des<br />

Innenministeriums heißt es, Schmidt habe "aus<br />

persönlichen Gründen" um seinen Rücktritt gebeten.<br />

Schmidt war seit Dezember 2010 Präsident des<br />

Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge. Der<br />

Bundesinnenminister sagte, er bedauere, mit ihm<br />

einen Behördenleiter zu verlieren, der<br />

hervorragende Arbeit geleistet habe.<br />

Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge steht<br />

in derzeitigen Debatte besonders unter Druck. Es ist<br />

zuständig für die Asylverfahren, die der Politik zu<br />

lange dauern.<br />

Schmidts Behörde war zuletzt immer stärker in die<br />

Kritik geraten , weil es nicht gelungen war, die<br />

Kapazitäten des Amtes zügig auszuweiten. Derzeit<br />

stauen sich dort mehr als 250.000 Asylanträge .<br />

Konkrete öffentliche Kritik an der Person Schmidts<br />

hat es aber nicht gegeben. Schmidt hat unter<br />

anderem erreicht, dass das Bundesamt einen<br />

gewaltigen Stellenzuwachs bekommt. Damit ist die<br />

Hoffnung verbunden, die Asylverfahren zu<br />

beschleunigen. Über einen Nachfolger war zunächst<br />

nichts bekannt.<br />

2015-09-17 10:47:19 De Maizière bedauert Rücktritt von<br />

Manfred Schmidt


219<br />

Journalisten bei AfD-Demo in<br />

Magdeburg angegriffen<br />

Magdeburg (dpa) - Bei einer<br />

AfD-Demonstration in<br />

Magdeburg sind Journalisten<br />

angegriffen worden. Das<br />

Kamerateam wurde aus der<br />

Menge heraus mit<br />

Pfefferspray attackiert, sagte<br />

ein Polizeisprecher am Mittwochabend.<br />

Die Journalisten wurden medizinisch versorgt. Der<br />

mutmaßliche Täter wurde vorläufig festgenommen,<br />

kam aber bereits am Mittwochabend wieder frei. Ob<br />

der 19-Jährige Mitglied der AfD ist, blieb zunächst<br />

unklar. Der für politische Delikte zuständige<br />

Staatsschutz ist eingeschaltet.<br />

Zu der Demonstration der rechtskonservativen<br />

Alternative für Deutschland (AfD) waren laut Polizei<br />

rund 600 Teilnehmer gekommen. Mitte Dezember<br />

waren es noch 750 gewesen, im November rund<br />

1500. An einer Gegendemonstration beteiligten sich<br />

nach Polizeiangaben 150 Menschen.


Der stellvertretende AfD-Vorsitzende Alexander<br />

Gauland kritisierte den Angriff auf Journalisten<br />

scharf. "Ich muss sagen, dass ich das zutiefst<br />

missbilige", sagte Gauland der Deutschen Presse-<br />

Agentur. Es sei Aufgabe der Veranstalter, dafür zu<br />

sorgen, dass Journalisten über die Aktivitäten der<br />

Alternative für Deutschland berichten können.<br />

Die AfD könne sich, was die Aufmerksamkeit der<br />

Medien angehe, zur Zeit auch nicht beklagen, fügte<br />

er hinzu. Schließlich seien Spitzenpolitiker der Partei<br />

- er selbst eingeschlossen - zuletzt<br />

in mehrere Talkshows eingeladen worden.<br />

Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) forderte<br />

einen besseren Schutz von Berichterstattern. "Wir<br />

hoffen, dass die Sicherheitsbehörden und die Justiz<br />

die Zeichen der Zeit erkannt haben", erklärte DJV-<br />

Bundeschef Frank Überall in einer Mitteilung. "Der<br />

gestrige Angriff zeigt, dass das Thema Sicherheit für<br />

Journalisten weiterhin auch ein politisches Thema<br />

bleiben muss und Gespräche mit Innenpolitikern<br />

nötig sind. "<br />

2015-07-11 00:00:00 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany<br />

Total 219 articles. Generated at 2016-01-28<br />

18:07

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!