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„Auf dem Land daheim“ - Kirche im Aufbruch - Evangelische Kirche ...

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40 37/2011 epd-Dokumentation<br />

gesund werden, die Blinden sehen und die Tauben<br />

hören und alle die frohe Botschaft von seiner<br />

Liebe zu Herzen nehmen.<br />

Der neue Tag liegt vor uns und uns werden viele<br />

neue Erlebnisse während unserer Hospitationen<br />

geschenkt werden. Ich wünsche uns allen, dass<br />

wir viel Freude haben am Gespräch miteinander<br />

und erfüllt sind von der Leidenschaft, dass das<br />

Reich Gottes mitten unter uns ist. Wie sagt es<br />

Jesus: Das H<strong>im</strong>melreich gleicht einem Senfkorn,<br />

das gesät wird und dann als kleines Korn wächst<br />

und wächst und ein großer Baum wird.<br />

Ich wünsche uns, dass wir die gute Erfahrung des<br />

Dresdner <strong>Kirche</strong>ntages aufnehmen und voller<br />

Dankbarkeit spüren: da wird auch Dein Herz sein<br />

– in diesem Staunen über das Reich Gottes.<br />

Amen.<br />

Überblick gewinnen<br />

Andacht am Gothaer Bürgerturm am 15. Juni 2011<br />

Von Frie<strong>dem</strong>ann Witting<br />

Hebt Eure Augen in die Höhe und seht!<br />

Wir heben unsere Augen und sehen einen Turm,<br />

der einfach nur Turm sein darf. Er trägt keine<br />

Glocken und keine Uhr, keine Wetterfahne und<br />

kein Kreuz. Er muss kein Leuchtfeuer sein und<br />

Richtung weisen, er muss nicht Orientierung geben.<br />

Nicht einmal schön muss er sein. Er darf<br />

einfach Turm sein. Puristisch, funktional: Eine<br />

Sammlung von 158 Stufen, die aufwärtsführen,<br />

Schritt für Schritt, <strong>im</strong>mer höher hinaus. Er darf<br />

helfen, die Augen zu heben und Ausschau zu<br />

halten, weite Ausschau in unserem Fall, weit<br />

über das Gothaer <strong>Land</strong> hinweg.<br />

Der Bürgerturm zu Gotha ist keine alltägliche<br />

Wegmarke. Als wir in der Vorbereitung der Konferenz<br />

darüber nachdachten, welche Stationen an<br />

diesem Abend aufgesucht werden könnten, kam<br />

der Bürgerturm zur Sprache und mit ihm verschiedene<br />

Assoziationen.<br />

Ein erstes biblisches Blitzlicht:<br />

1. Mose 11,3f: Und sie sprachen untereinander:<br />

Wohlauf, lasst uns Ziegel streichen und brennen!<br />

– und nahmen Ziegel als Stein und Erdharz als<br />

Mörtel und sprachen: Wohlauf, lasst uns eine<br />

Stadt und einen Turm bauen, dessen Spitze bis an<br />

den H<strong>im</strong>mel reiche, damit wir uns einen Namen<br />

machen; denn wir werden sonst zerstreut in alle<br />

Länder.<br />

Hybris, Größenwahn, Geldverschwendung, Geltungsbedürfnis,<br />

wie viel davon steckt in je<strong>dem</strong><br />

Turm, der gebaut wird? – auch in unseren Kirchtürmen?<br />

Der Gothaer Bürgerturm zeugt zunächst von<br />

Menschen der Vergangenheit. Er erinnert an einen<br />

Vorgänger, den eine wohlhabende Familie<br />

der Stadt und ihren Einwohnern gestiftet hatte.<br />

Menschen wollen etwas schaffen, nicht zuletzt<br />

für andere, lassen sich das etwas kosten, nehmen<br />

andere mit, setzen etwas in Bewegung und hinterlassen<br />

nachhaltig Spuren – nicht nur in der<br />

<strong>Land</strong>schaft.<br />

Der Turm steht aber auch für jene Menschen mit<br />

Idealismus und Engagement, die es in der Gegenwart<br />

gibt, hier <strong>im</strong> Gothaer <strong>Land</strong>, in einer Region,<br />

die perspektivisch kaum Wachstumsgebiet<br />

sein, sondern eher zu den peripheren Räumen<br />

gehören wird. Viele sind gegangen, und doch gibt<br />

es sie, die Menschen, die geblieben sind, hier<br />

leben wollen, mit Liebe und He<strong>im</strong>at <strong>im</strong> Herzen,<br />

mit Idealismus und Engagement, und natürlich<br />

auch die, die zuversichtlich und fröhlich glauben<br />

und <strong>dem</strong> Glauben Gestalt geben.<br />

Wo <strong>im</strong>mer diese Menschen leben und wirken, wo<br />

sie sich einbringen, auch in kleinen Gemeinden,<br />

in engen Räumen, in aussichtslosen Lagen und<br />

Strukturen, sie zeugen von der sanften Berührung<br />

unserer Welt durch Gott.<br />

Ein zweites biblisches Blitzlicht:<br />

1. Mose 28,11ff: Und Jakob kam an eine Stätte, da<br />

blieb er über Nacht, denn die Sonne war untergegangen.<br />

Und er nahm einen Stein von der Stätte<br />

und legte ihn zu seinen Häupten und legte sich an<br />

der Stätte schlafen. Und ihm träumte, und siehe,<br />

eine Leiter stand auf Erden, die rührte mit der<br />

Spitze an den H<strong>im</strong>mel, und siehe, die Engel Gottes<br />

stiegen daran auf und nieder. Und der HERR<br />

stand oben darauf und sprach: Ich bin der HERR,

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