DKV-Magazin Nr. 1 - Chronik des deutschen Karateverbandes
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Berlin<br />
Ein ganz besonderes Jahr für vier Berliner Karateka<br />
Wo soll man da anfangen? Vielleicht am Jahresende<br />
– bei Carolin Bodensteiners Prüfung<br />
zum 1. Dan.<br />
Die soll herausragend gewesen sein – hört man von<br />
Bun<strong>des</strong>trainer Efthimios Karamitsos. Also erst einmal<br />
dafür herzlichen Glückwunsch. Für die 16-jährige<br />
Ausnahme-Athletin <strong>des</strong> Berliner Karate Verban<strong>des</strong><br />
war der schwarze Gürtel die Krönung eines<br />
ganz besonders erfolgreichen Jahrs. Die Jungs müssen<br />
das erst noch erreichen – die Jungs: das sind<br />
Maximilian Schinke, Robin und David Geduhn. Für<br />
alle vier Athleten von DOKAN war es ein besonderes<br />
Jahr in ihrer noch recht kurzen und doch schon<br />
so erfolgreichen Karriere: Maximilian wurde erstmals<br />
Deutscher Kata-Jugendmeister und gemeinsam<br />
mit David und Robin auch noch Meister im<br />
Team-Wettbewerb, auch der dritte Platz im Einzel<br />
ging an David. Ebenfalls im Team gewannen die<br />
drei in Portugal die Kata-World-Cup-Champions<br />
2010 in ihrer Stilrichtung Goju-Ryu. Maximilian und<br />
Carolin holten dort auch je einen dritten Platz im<br />
Einzel. Ebenfalls den ersten Platz erreichten die<br />
Jungs in Maintal beim German Kata-Cup, Maximilian<br />
auch noch den 2. Platz im Einzel. Außerdem<br />
erreicht Carolin bei den Goju Ryu-Europacup in<br />
Graz einen großartigen fünften Platz. Und dann gab<br />
es noch diverse Titel bei den Berliner Meisterschaften.<br />
Natürlich sind die vier nicht die einzigen erfolgreichen<br />
Wettkämpfer <strong>des</strong> BKV. Die Leistungen etwa<br />
von Duygu Bugur, von Ricardo Giegler oder auch<br />
unter den Älteren von Heiko Kuppi sprechen für<br />
sich. Berlin ist dank der kontinuierlichen Arbeit von<br />
Veysel Bugur eine feste Größe im <strong>deutschen</strong> und<br />
internationalen Kumite. Die Kata-Wettbewerbe<br />
dagegen werden traditionellerweise von den süd<strong>deutschen</strong><br />
Lan<strong>des</strong>verbänden geprägt. Dass der BKV<br />
hier jetzt ganz vorne mitkämpft ist neu und das<br />
erfreuliche Ergebnis der kontinuierlichen Aufbauarbeit<br />
von Berlins Kata-Lan<strong>des</strong>trainer Guido Wallmann.<br />
Außerdem kommen unsere Kata-Bun<strong>des</strong>trainer<br />
ebenso wie Guido aus dem Shotokan – Carolin,<br />
Maximilian, David und Robin dagegen starten mit<br />
Katas aus dem Goju- und Shito-Ryu: Suparimpei,<br />
Berliner Samurai<br />
Ein Bericht vom BKV-Jugendtag<br />
Kosho, Wakato, Jushi: Samuraikind, Jungsamurai<br />
und Samurai – das sind die drei Altersstufen<br />
<strong>des</strong> Karate-Sportabzeichen <strong>des</strong> <strong>DKV</strong>.<br />
In Berlin wurden sie jetzt beim BKV-Jugendtag zum<br />
fünften Mal vergeben. 25 hoch motivierte Nachwuchs-Karatekas<br />
unterzogen sich am 20. November<br />
in der Sömmeringhalle der nicht gerade leichten<br />
Prüfung. Bestanden haben sie alle – aber für manchen<br />
war es bis zum Schluss ein echter Kampf mit<br />
sich selbst. Das <strong>DKV</strong>-Sportabzeichen „Die kleinen<br />
Samurai“ gibt es jetzt seit 1997. Es richtet sich an<br />
Karateka von 6-14 Jahren, die sich dabei einem Test<br />
ihrer Geschicklichkeit, Kraft und Ausdauer unterziehen<br />
müssen. Durchführen kann es jeder Verein,<br />
Unterlagen und Preise gibt es beim <strong>DKV</strong>. Zu bestehen<br />
sind sechs Übungen: ein Japan-Test, ein Bauchmuskel-<br />
und Rückenmuskeltest, Seilspringen, Knie-<br />
Liegestütze und zum Abschluss ein Dauerlauf.<br />
Ja, dieser Dauerlauf … auch unsere Berliner Samurais<br />
hatten da so ihre Schwierigkeiten. Trotz der<br />
Ermahnung von BKV-Jugendreferent Yasin Karaca,<br />
es langsam anzugehen, sprinteten die meisten Kinder<br />
los wie zum 100-Meter-Finale beim ISTAF. Doch<br />
schon nach einer Runde wurde deutlich: 600, 800<br />
und 1000 Meter sind lang. Aber dank der Unterstützung<br />
von Zuschauern und Coaches schafften es am<br />
Ende dann doch alle. „Die Leistungen der Kinder<br />
bei den Konditionstests könnten besser sein“, resü-<br />
mierte Karaca. Die anderen Prüfungsteile seien kein<br />
Problem. Aber beim Sprinten und Dauerlaufen zeigten<br />
sich deutliche Schwächen der Kinder. Schon vor<br />
drei Jahren musste auch der <strong>DKV</strong> darauf reagieren<br />
und die entsprechenden Leistungsvorgaben absenken.<br />
Karacas Bitte an die Vereine: Kümmert euch auch<br />
mal um die Kondition eurer Kinder! Natürlich<br />
machen Kinder nicht von alleine Lauftraining. Sie<br />
spielen, toben und rennen gerne, weiß auch unser<br />
Länder<br />
Seisan und Annan nennen sie als ihre Lieblings-<br />
Katas. Das machen sie seit über zehn Jahren, seitdem<br />
sie als Weißgurte gemeinsam in der Kinder-<br />
Abteilung <strong>des</strong> PSV angefangen haben. Inzwischen<br />
sind sie seit mehreren Jahren bei DOKAN und starten<br />
weiter mit ihren Goju-Ryu-Katas. Warum sollten<br />
sie das auch ändern? Es ist eine produktive Spannung<br />
– das Training ihrer Katas bei einem Shotokan-<br />
Trainer fügt dem eigenen Stil etwas Besonderes<br />
hinzu: die typische Shotokan-Mischung, also das<br />
kraftbetonte, dynamische und raumgreifende dieses<br />
Karates. Die vier fallen auf bei ihren Turnieren – ihr<br />
Vortrag hat eine beeindruckende Athletik, und das<br />
fügt den Goju-Ryu-Katas eine große Überzeugung<br />
hinzu. Und sie selbst? Sie sprechen vom tollen<br />
Zusammenhalt ihrer Trainingsgruppe, von der<br />
Unterstützung durch die Eltern, und natürlich vom<br />
Training bei Guido Wallmann, wenn sie erklären sollen,<br />
warum es derzeit einfach läuft bei ihnen. Der<br />
BKV jedenfalls drückt ihnen und ihrem Trainer die<br />
Daumen, dass es auch 2011 so weiter geht!<br />
Gerald Wagner, Pressereferent BKV<br />
Jugendreferent: „Konditionstraining mit Kindern<br />
geht nur in Form von kleinen Spielen. Es muss<br />
immer ein Wettkampf dabei sein, sonst klappt das<br />
nicht.“ Die Motivation der Kinder sei ja da, sagt<br />
Yasin. Man müsse sie eben nur ein wenig aus ihnen<br />
herauskitzeln. Was übrigens nicht nur für kleine<br />
Samurais gelten dürfte, sondern für Samurais jeden<br />
Alters: Konditionstraining schadet auch jenseits der<br />
14 überhaupt nicht …<br />
Gerald Wagner, Pressereferent BKV<br />
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