Beleg_Classic- Prestige-Automobile_14 04 2015 (2)

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4 CLASSIC UND PRESTIGE AUTOMOBILE Fotos: SIHA Ausstellungen Promotion GmbH Weltmesse Techno-Classica In über 20 Ausstellungshallen und auf vier Freigeländen zeigt die Messe Essen vom 15. bis 19. April, was Oldtimer- Freunden Freude macht – rund 1250 Aussteller aus mehr als 30 Nationen präsentieren sich 200 000 Besuchern. Wenn´s drauf ankommt setzen unsere Sachverständigen ihre rosarote Brille ab. www.classic-data.de Die Sachverständigenorganisation für klassische Fahrzeuge. VON ANDREAS GRUHN Oldtimer-Fans lieben diesen Duft: Öl, Benzin, Lederpflegemittel, ein bisschen Lackpolitur, Blech. Das ist der Duft, aus dem Erinnern erwächst. Und der sich vom 15. bis zum 19. April in der Messe Essen verbreiten wird. Dann nämlich wird die Techno-Classica, weltgrößte Klassik-Messe, die wichtigste Geschichtsschau der internationalen Fahrzeugindustrie und ihrer Freunde, wieder bis zu 200 000 Besucher in die Ruhrgebiets-Stadt locken. Die Techno-Classica erstreckt sich als weltweit größte Oldtimermesse über 20 Ausstellungshallen und vier Freigelände. Etwa 1250 Aussteller aus mehr als 30 Nationen werden dabei sein; darunter auch Aussteller aus Amerika und China. Sämtliche 120 000 Quadratmeter Ausstellungsfläche sind reserviert. Dazu hat es nach Angaben des Veranstalters Siha nicht einmal drei Wochen nach Beginn der Aussteller-Anmeldefrist gebraucht. Die Techno-Classica öffnet ihre Pforten für Fachpublikum und Liebhaber betagter PS-Mobile am Mittwoch, 15. April, auf einer Vorschau von 14 bis 20 Uhr. Tickets für diesen Happy View Day kosten im Vorverkauf 40 Euro, an der Tageskasse 45 Euro. Anschließend ist die Messe von Donnerstag, 16. April, bis einschließlich Sonntag, 19. April, jeweils von 9 bis 18 Uhr (Freitag: 19 Uhr) geöffnet. Karten kosten für Erwachsene dann 22 Euro (ermäßigt: 18 Euro) im Vorverkauf und 25 Euro (ermäßigt: 20 Euro) an der Tageskasse. Ein Familien-Ticket
CLASSIC UND PRESTIGE AUTOMOBILE 5 mit Eltern und bis zu drei Kindern bis 14 Jahre kostet im Vorverkauf 55 Euro, an der Tageskasse 65 Euro. Wer die Techno-Classica besucht und den Duft der alten Schätzchen atmet, der merkt: Veranstalter SIHA spricht nicht zu unrecht von der „Weltmesse für Oldtimer, Classic- & Prestige-Automobile, Motorsport, Motorräder, Ersatzteile, Restaurierung und Welt-Clubtreff“. Mit ihrem Konzept pflegt die Techno- Classica nicht nur Automobil- Traditionen – sie selbst ist zur Traditions-Veranstaltung geworden. Mit einem ebenso einfachen wie nachhaltigen Prinzip: Nur das Beste zählt. So trifft sich bei der Klassik- Weltmesse die Crème de la Crème von Klassik-Profis, Enthusiasten, Sammlern und Fans. Über 2500 Klassiker, Sammler- und Liebhaberfahrzeuge, Youngtimer und Prestige-Automobile stehen zum Verkauf. Zudem sind auf der Techno-Classica so viele Restauratoren, Zuliefer-Betriebe, Autoliteratur-Anbieter, Ersatzteilhändler, Accessoires- Verkäufer, Uhren- und Technik-Händler, Künstler und Galeristen und nicht zuletzt Automodell-Anbieter vertreten wie auf keiner anderen Klassik-Show weltweit. Auf der fünftägigen Messe ist alles rund um Old- und Youngtimer zu sehen. Das sind einige der Höhepunkte, die in diesem Jahr anstehen: Der deutsche Automobilbauer Audi hat sich dem Motto „Nach oben offen“ gewidmet. Die Ingolstädter zeigen in Essen Cabrios und Roadster der 80er Jahre. Die britische Edelmarke Bentley feiert das 85-jährige Jubiläum des legendären Bentley Speed Six „Blue Train“. Mit diesem Wagen gewann der damalige Bentley-Vorstand Woolf Barnato im Jahr 1930 eine spektakuläre Wette: Er war so sehr von seinem Speed Six überzeugt, dass er eine Wettfahrt gegen den berühmten Blue Train (also Straße gegen Schiene) im Jahr 1930 von Cannes nach Calais mit vier Minuten Vorsprung gewann. Ford zeigt bei seinem Messeauftritt gemeinsam mit 15 Ford-Clubs das 50-jährige Jubiläum des Lieferwagen- Dauerbrenners Transit. Außerdem werden zum 50-Jährigen des Ford GT 40 zwei Modelle auf dem Stand gezeigt. Ein Höhepunkt dürfte auch der Stand von Mercedes- Benz sein. Die Stern-Marke von Daimler hat in diesem Jahr den legendären Mille Miglia-Sieg des 300 SLR im Jahr 1955 zum Thema. Rennfahrer-Legende Stirling Moss hatte die 1000 Meilen vor 60 Jahren mit der Startnummer 722 in einer Fabelzeit gewonnen. Die Stuttgarter erinnern nun an diesen Triumph und zeigen zusammen mit allein deutschen Mercedes-Benz Classic-Clubs den damaligen Mille-Miglia-Siegerwagen. Außerdem zeigt Mercedes anhand verschiedenen Modelle, wie sich über die mehr als 100 Jahre die Aerodynamik entwickelt hat. Los geht’s beim monumentalen Blitzen- Benz aus dem Jahr 1909 bis zum aktuellen Mercedes CLA AMG Shooting Brake – das ist Stromlinien-Kultur im Wandel der Zeit. Auf der Techno- Classica präsentiert Mercedes-Benz außerdem erstmals das neue Label ClassicPartner, das ausgewählte Experten an Standorten in ganz Deutschland vereint. „Die Techno-Classica ist eine der weltweit herausragenden Veranstaltungen der historischen Automobilkultur und damit die passende Bühne für die Präsentation des legendären Mille-Miglia-Siegerwagens von 1955 sowie eines exklusiven Tableaus aus sieben originalen Mercedes-Benz Fahrzeugen, die jeweils in ihrer Epoche Maßstäbe für Aerodynamik setzen“, sagt Michael Bock, Leiter Mercedes-Benz Classic. Porsche präsentiert sich unter dem Motto „30 Jahre Porsche 959“. Der Sportwagenbauer zeigt unter anderem eines der Kleinserien-Modelle des erfolgreichen Rennwagens mit Straßenzulassung Veteranen eines beinharten Straßenrennens Mit einer Sonderschau in Halle sechs bietet die Techno-Classica ihren Besuchern einen besonderen historischen Leckerbissen: Sieben Rennwagen der Tourist Trophy 1929 hat der Veranstalter im Mittelpunkt der Halle 6 am Palais de l’Automobile aufgefahren – faszinierende geschichtliche Zeugen eines der härtesten Straßenrennen. Star der Sonderschau ist der Mercedes-Benz SS, mit dem Rudolf Caracciola am 17. August 1929 das knapp 660 Kilometer lange Straßenrennen auf dem 22 Kilometer langen Rundkurs mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 117,22 Stundenkilometern gewann. Der 7,1-Liter-Rennsportwagen musste bei dem Handicap-Rennen, bei dem Wagen mit kleinerem Hubraum nur 28 (1,1 bis 2,0 Liter) respektive 27 und 25 Runden (0,5 bis 1,1 Liter) zu fahren hatten, 30 Runden zurücklegen – lag aber dennoch zwei Minuten vor dem Zweitplatzierten, Giuseppe Campari auf Alfa Romeo 6C 1500, der nur 28 Runden zurücklegte: 5 Stunden, 37 Minuten und 40 Sekunden lang Der Start der Tourist Trophy 1929 – sieben Rennwagen von damals sind in Essen zu sehen. Foto: SIHA Ausstellungen Promotion GmbH donnerte Caracciola über die Piste in Nordirland bei Dundrodin der Grafschaft Antrim – teils bei starkem Regen und Sturm. „Karatsch“, als Regenspezialist bekannt, deklassierte die gesamte Konkurrenz und brachte seinen Wagen heil ins Ziel. Jetzt – 86 Jahre später – präsentiert ihn die SIHA in Essen. Aus dem 72 Teams starken Starterfeld erreichten nur 31 Wagen das Ziel, davon wurden neun wegen Zeitüberschreitung nicht gewertet. 33 Autos mussten wegen technischer Defekte und Unfällen aufgeben – der Crash eines italienischen OM endete für den Fahrer tödlich: Der Engländer Frank Clark starb in der 20. Runde, als der OM von der schmierigen Piste flog. Sieben der heute noch existierenden TT-Rennwagen in einer Show zu versammeln ist eine Leistung, die Kenner in Erstaunen versetzt – zumal es sich bei den präsentierten Autos um die spektakulärsten Spezies dieses beinharten Straßenrennens handelt. agr Messe Berlin
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