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104 Augsburg - Süd-Ost 24.02.2016

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Redaktion: Anja Lütke-Wissing · eMail hochzoll@stadtzeitung.de | Anzeigen: René Finke ·Tel (0821)5071-304 ·eMail rfinke@stadtzeitung.de<br />

Stadt sendet Signale<br />

Ein SilberstreifamHorizont:Die Stadthat im HaushaltsentwurfGelder für den Zwölf-Apostel-Platz<br />

eingestellt. Ab 2017 könnte derPlatz endlichsaniertwerden. Dasallein löst aber nichtalleProbleme.<br />

Anja Lütke-Wissing<br />

Hochzoll. Der Zustand des<br />

dringend sanierungsbedürftigen<br />

Zwölf-Apostel-Platzes wird<br />

jedes Jahr schlechter. Dennoch<br />

schiebt die Stadtdas BauvorhabenJahrfür<br />

Jahr weiter.Seit Oktober<br />

2010 geht es immer nur<br />

stückchenweisesowie mit zahlreichen<br />

Versprechungen und<br />

Verzögerungen voran. Doch<br />

jetzt kommt endlich Bewegung<br />

in die Sache.<br />

Nachdem die Interessensgemeinschaft<br />

Zwölf-Apostel-Platz<br />

im Oktober 2015 erneut einen<br />

Offenen Brief an den <strong>Augsburg</strong>er<br />

Stadtrat geschrieben hatte,<br />

kam nun zum ersten Mal eine<br />

schriftliche Antwort vonBaureferentGerdMerkle.<br />

Die Interessensgemeinschaft<br />

hatte ihren<br />

Unmut über die Prioritäten-<br />

Rangfolge öffentlicher Bauvorhabenund<br />

die wiederholt nicht<br />

eingehaltenen Versprechungen<br />

kundgetan. Aktueller Stand ist,<br />

dass heuer Gelder für die Restplanungund<br />

die Ausschreibung<br />

in den Haushalt eingebracht<br />

werdensollen.<br />

Sollte der Haushalt so durchgehen,<br />

könnte im Frühjahr 2017<br />

mit dem Bau begonnen werden.<br />

Der Zeitpunkt wäre ideal,<br />

denn seit 11. Januar steht der<br />

Supermarkt am Platz leer. Dessen<br />

weitere Zukunft ist extrem<br />

wichtig für die Nahversorgung<br />

des Stadtteils und für den gesamten<br />

Platz. Geplant ist schon<br />

seit längerem eine Erweiterung<br />

der Fläche, der allerdings erst<br />

Der „Zwapl“,wie der Zwölf-Apostel-Platz in Hochzoll genanntwird, könnteab2017saniertwerden.<br />

einmal um die 20 Eigentümer<br />

zustimmen müssen. DemBesitzer<br />

der Supermarkt-Fläche sei<br />

daran gelegen, dass bald, möglichst<br />

noch in2016, etwas geschieht.<br />

Richard Ziegelmeier, Vorsitzender<br />

der Interessensgemeinschaft,<br />

meint, die Stadt habe<br />

jetztendlichihreHausaufgaben<br />

gemacht. Aber es bestünde natürlich<br />

die Gefahr, dass sie sich<br />

immer an der Entwicklung des<br />

Supermarktes orientiere, nach<br />

dem Motto „wir sanieren erst<br />

den Platz, wenn das Supermarkt-Thema<br />

geklärt ist“. Eine<br />

gemeinsame Baustelle „Supermarkt<br />

und Sanierung des Platzes“<br />

wäre für alle Beteiligten –<br />

Geschäfte, Anwohner, Kunden<br />

und auch für die Baulogistik –<br />

ideal.<br />

Und für Richard Ziegelmeier,<br />

der auch für die nächsten drei<br />

Jahre als Vorsitzender der Interessensgemeinschaft<br />

gewählt<br />

wurde,wäreesdie Krönungseines<br />

Engagements. Ziegelmeier<br />

war bis vor kurzem noch selbst<br />

Geschäftsinhaber am Platz und<br />

hat nach 22 Jahren seinen<br />

Schreibwarenladen zum1.Februar<br />

übergeben. Auch in der<br />

Foto: alw<br />

Apotheke fand ein Generationenwechsel<br />

statt. Beide Geschäfte<br />

werden nahezu unverändertvon<br />

denneuen Inhabern<br />

weitergeführt. Neugibt es einen<br />

Friseursalon, die Allgemeinarztpraxis<br />

ist ins Erdgeschoss<br />

umgezogen. Dies sei laut Ziegelmeier<br />

zwar angenehm für ältere<br />

Menschen oder Gehbehinderte,<br />

aber dadurch sei jetzt<br />

keine Gastronomie mehr am<br />

Platz, die gerade abends noch<br />

für Belebung gesorgthabe.<br />

Wenn der Platz dann aber<br />

endgültig saniert sei, würde die<br />

Interessensgemeinschaft diesen<br />

auch wieder mit Aktionen wie<br />

Sommerfest, Weihnachtsmarkt<br />

und anderen Ideenbespielen.<br />

Nachts um vier in St.Matthäus<br />

SELBSTVERSUCH/Jeweils in der Nachtvom 25. auf den 26. einesMonatstreffen sich Menschen<br />

zum Beten.Warum aberumHimmels Willen zu dieser unchristlichen Zeit?<br />

Anja Lütke-Wissing<br />

Martin Bewernik, Toni Merk, Thomas Zincke und Dieter Ungar (von links)<br />

stehen einmal im Monat mitten in der Nacht auf und beten von 4bis 6<br />

Uhr frühfür Deutschlandund die Welt. Foto:Anja Lütke-Wissing<br />

Hochzoll. Es ist mitten inder<br />

Nacht. Ich habe es geschafft,<br />

um 3.30 Uhr aufzustehen und<br />

pünktlichumkurzvor 4Uhr im<br />

Anbau der evangelischen Kirche<br />

St. Matthäus an der Friedberger<br />

Straßezusein. Müde hole<br />

ich mir einen schwarzen Tee<br />

und bin gespannt, wasmicherwartet.<br />

Denn jeweils in der<br />

Nachtvom 25. aufden 26. eines<br />

Monats treffen sich hier Menschen<br />

zumBeten.<br />

Warum aber um Himmels<br />

Willen zu dieser unchristlichen<br />

Zeit? Die Antwort ist einfach –<br />

um dasWächtergebetzubeten.<br />

Das hat so gar nichts mit dem<br />

„Wachtturm“ einer anderen<br />

Gruppierungzutun,wie ichzunächst<br />

fälschlich glaubte, sondern<br />

ist eine nationale christliche<br />

Gebetsbewegung, die es<br />

sich zur Aufgabe gemacht hat,<br />

rund um dieUhr für dieProbleme<br />

Deutschlands und der Welt<br />

zu beten.<br />

Der Name „Wächtergebet“<br />

leitet sich aus der Bibel ab. In<br />

Jesaja62, 6, heißtes: „Auf deine<br />

Mauern Jerusalem habe ich<br />

Wächter bestellt. Den ganzen<br />

Tagund die ganze Nacht werden<br />

sie keinen Augenblick<br />

schweigen.“ Ein besonderer<br />

Schwerpunkt liegt dabei auf<br />

dem Gebetfür diePolitiker und<br />

ihreEntscheidungen. EineZentrale<br />

gibt monatlich einen Text<br />

heraus, wofür gebetet werden<br />

soll. „Uns ist wichtig, dass man<br />

das als Anhaltspunkt nimmt,<br />

man aber durchaus seine eigene<br />

Meinung haben darf“, erzählt<br />

Toni Merk,der seit 14 Jahren<br />

die Gruppe inSt. Matthäus<br />

leitet.„Wirmaßen unsnicht an,<br />

selber die Lösungzuhaben und<br />

dafür zu beten, sondern wirbeten<br />

dafür, dass Gott bei einem<br />

bestimmten Thema, wie zum<br />

Beispiel aktuell in den Fragen<br />

der Asylpolitik, die Politiker leitet,<br />

die richtigen Entscheidungenzutreffen.“<br />

Gebetet wird auch dafür,dass<br />

in Deutschland kein terroristischer<br />

Anschlagpassiert–bisher<br />

mit Erfolg. Die Beter glauben<br />

fest daran, dass sie ihren Teil<br />

dazu beitragen. Und ich kann<br />

aus eigener erst kürzlich gemachter<br />

Erfahrung behaupten,<br />

dass ein Gebet, gerade auch<br />

wenn viele Menschen für die<br />

gleicheSachebeten, wirkt.<br />

Am1.Februar 2000 um 0Uhr<br />

fiel der „Startschuss“ für das<br />

WächtergebetinBerlin. Im Moment<br />

beteiligen sich rund 280<br />

Städte und Gemeinden. Die<br />

frühe Uhrzeit hatToniMerkbewusst<br />

ausgesucht:„Werumdiese<br />

Zeit aufsteht, sich auf den<br />

Weg macht und dabei ist,<br />

macht das mit einem anderen<br />

Bewusstsein, wie zu’normalen’<br />

Uhrzeiten. Wir sind übrigens<br />

offen fürjeden, der dieseErfahrung<br />

einmal machen will oder<br />

auch nurneugierig ist.“<br />

Die Gruppe besteht heuteaus<br />

vier, vorwiegend berufstätigen,<br />

Männern, einer Frau und mir.<br />

Manchmalsindsie auch nurzu<br />

zweit. Mit einigen christlichen<br />

Liedern, begleitetauf der Gitarre,<br />

geht es los. Dann lesen wir<br />

den Anleitungstext vor, reden<br />

oder diskutierenauchkurzüber<br />

die Themen undbeten dann jeweils<br />

dafür. Auch passende Bibelstellen<br />

werden hin und wieder<br />

vorgelesen.Obwohl ichpolitisch<br />

interessiert bin, bin ich<br />

völlig geplättet, was alles in der<br />

Welt geschieht,ohnedassich es<br />

mitbekomme, und wofür man<br />

alles beten könnte. Nachdem<br />

wirmit dem „Deutschland-Teil“<br />

durch sind, beten wir noch für<br />

Themen vor Ort in <strong>Augsburg</strong><br />

und Hochzoll.<br />

Ein Teilnehmer am Wächtergebet<br />

beschreibt seine Erfahrungen<br />

so: „Mein Interesse an<br />

Politik ist durch das Beten geweckt<br />

worden. Und ich achte<br />

jetzt ganz anders auf die Nachrichten–siekönntenjaGebetserhörungen<br />

enthalten.“ Ein anderer<br />

meint: „Meine persönliche<br />

Sicht auf die Politiker hat<br />

sich verändert. Statt zu meckern,<br />

segneich jetztlieber.“<br />

Die zwei Stunden vergingen<br />

wie imFlug. Viele Menschen<br />

denken, sie sind machtlos, vor<br />

allem imWeltgeschehen. „Was<br />

kann ich denn schon bewirken?“<br />

Ich meine, wir können<br />

diesen Ereignissen zumindest<br />

eines entgegensetzen: unser<br />

aufrichtiges Gebet.<br />

Das nächste Wächtergebet<br />

findet in derNacht vom25. auf<br />

den 26. Februar (von Donnerstag<br />

auf Freitag) statt. Sehen wir<br />

uns?<br />

Mehr Informationen zum<br />

Wächterruf gibt es unter<br />

www.waechterruf.de.<br />

Hochzoll in Kürze<br />

Glaubensseminar. Das Thema des Seminars amDonnerstag,<br />

25. Februar, imGemeindehaus, Wettersteinstraße 21,<br />

lautet „Christbleiben –wie Gottes Geistuns trägt“.<br />

Kelleruni. ZumThema „Selbstverwaltungs- und Freiheitsbestrebungen<br />

der türkischen undsyrischen Kurden“ spricht Sait<br />

Icboyun am Freitag, 26. Februar, um19.30 Uhr im Vorlesungsraum<br />

im Keller der Matthias-Claudius-Straße 9. Am Freitag, 4.<br />

März, 19.30 Uhr, kann man sich bei einem Gesprächsabend<br />

zum Thema „Der neue Klassenkampf. Die wahren Gründe für<br />

Flucht und Terror –Kann uns der Autor Slavoj Zizek in der<br />

Flüchtlingsdebatte helfen?“ zur aktuellen Flüchtlingsthematik<br />

austauschen.<br />

Kinderkirche und Bücherei. Die nächste Kinderkirche<br />

findetamSonntag,28. Februar,um10Uhr in der Pfarrei<br />

Zwölf Apostel statt. Zusätzlich wird die Bücherei von 10.30 bis<br />

11.30 Uhr geöffnet.<br />

Verabschiedung. Pfarrer Wolfgang Küffer wird am<br />

Sonntag, 28.Februar, 15Uhr, ineinem eigenen Gottesdienst in<br />

St. Andreas mit anschließendem Empfang inden Ruhestand<br />

verabschiedet.<br />

Ausstellung Menschenrechte. Ab sofort ist im<br />

Wohnzimmer im Schwabencenter die Ausstellung „Menschenrechte:Situation,<br />

Rechte und Unterstützung in Deutschland“ zu<br />

sehen. Die Ausstellung dauert bis Mittwoch, 9. März, und ist<br />

täglich von14bis 18 Uhrgeöffnet.<br />

Filmabend. Der Freundeskreis „neu anfangen“ lädt für<br />

Dienstag, 1.März, um 20 Uhrzueinem Filmabend mitanschließender<br />

Diskussion, im Gemeindehaus St. Andreas, Eichendorffstraße<br />

41, ein. Ein junges Mädchen findet ungeöffnete Briefe<br />

und macht sich zusammen mit ihrem Großvater auf die Suche<br />

nach der Großmutter.<br />

Seniorennachmittag. Kinder lesen am Mittwoch, 2.<br />

März, um15Uhr beim Seniorennachmittag imGemeindehaus<br />

vonSt. Matthäus Gedichtemit SusanneBahr. Werabgeholtwerden<br />

möchte, wendet sich unter Telefon 0821/622 23 an das<br />

Pfarramt.<br />

Flohmarkt. Ein sortierter Frühjahrs-Kinderflohmarkt findet<br />

am Samstag, 5.März, von 9bis 12 Uhr inder Werner-von-<br />

Siemens-Grundschule,Neuschwansteinstraße23, statt. Die Anmeldung<br />

ist möglich abMittwoch, 24. Februar, per E-Mail an<br />

wvs.flohmarkt@yahoo.de. Weitere Informationen gibt es im Internet<br />

unter www.werner-von-siemens-grundschule.de.(alw)<br />

Veranstaltungen im Holzerbau<br />

Ausstellung. Die Kursteilnehmer des Ateliers Ortler-Straße<br />

unterder Leitungvon Juliane Wanner stellen noch bis Donnerstag,<br />

10. März, zum Thema „Verabredung mit Farbe“ ihre<br />

Werkeaus.<br />

Singkreis. Volkslieder singen kann man am Donnerstag,3.<br />

März,von 18 bis 19 Uhr unterAnleitung und musikalischer Begleitungmit<br />

AngelikaJekic.<br />

Computer-Treff. Ein Vortrag zumThema „Online Banking“findet<br />

am Donnerstag,3.März, von15bis 16.30 Uhrstatt.<br />

Kochvorführung. DerKochund KonditormeisterReinhard<br />

Schenk wird am Samstag, 12. März, von15bis 20 Uhrein<br />

festliches <strong>Ost</strong>ermenü kochen undpraktischeTipps zurPlanung<br />

und Zubereitung geben. Im Anschluss andie Show gibt es ein<br />

gemeinsames Essen ab 19 Uhr. Die Teilnahme ist nur mit verbindlicher<br />

Anmeldung bis Sonntag, 28.Februar,bei Brigitte Löder,<br />

Telefon 0821/621 06 oder per E-Mail: augsburg@loeder.de,<br />

möglich. (alw)<br />

KampfansageanTauben<br />

<strong>Augsburg</strong>. Die Anwohner am<br />

Schwaben-Center haben offenbar<br />

ein Problem mit Tauben,<br />

oder besser mit dem Schmutz,<br />

den die Tauben dort hinterlassen.<br />

Die CSM-Fraktion hat auf<br />

die Beschwerden reagiert und<br />

beantragt „einen Maßnahmenkatalog<br />

zur Begrenzung der<br />

Taubenpopulation“.<br />

„Unserer Fraktion liegt ein<br />

Schriftwechsel mit dem Umweltreferat<br />

vor, dersich mit der<br />

Verschmutzung des Wohnbereiches<br />

am Schwaben-Center<br />

durch Taubenschwärme befasst“,sodie<br />

CSMineiner Pressemitteilung.<br />

„Den Schreiben<br />

entnehmenwir,dasserhebliche<br />

Unzufriedenheit mit der Arbeit<br />

deszuständigenReferentenbesteht.“<br />

Die Bürger am Schwaben-Center<br />

würden zu Recht<br />

ein „sachgerechtes Eingreifen<br />

der Verwaltung zur Verminderung<br />

beziehungsweise Behebung<br />

der Folgen der Taubenplage’,<br />

wie es die Anwohner<br />

ausdrücken“, fordern. Verbundenmit<br />

dem CSM-Antragist die<br />

Bitte umeine Informationsveranstaltung<br />

für die Bewohner<br />

desSchwaben-Centers.(mh)<br />

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