NEWSLETTER - Bundesverband Autoglaser eV
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Mautsysteme und Geräte – Ein Überblick - PMA/TOOLS DIVISION AG<br />
Deutschland<br />
Technischer Hintergrund des satellitengestützten Mautsystems<br />
Grundsätzlich muss jeder Lkw auf bundesdeutschen Autobahnen eine von mehreren Parametern abhängige<br />
Maut zahlen. Zahlbar ist die Maut auf verschiedenen Wegen. Erstens kann über das Internet eine bestimmte<br />
Strecke vor Fahrtantritt gebucht werden. Zweitens kann die Maut auch an sogenannten<br />
„Mautstellen-Terminals“ bezahlt werden. Dritter und eigentlich bevorzugter Weg ist die vollautomatische<br />
Abrechnung durch den Einsatz der GPS-Technologie und DSRC-Technologie, die den Einbau von sogenannten<br />
On-Board-Units (OBU) erforderlich macht. Mit dem Start des Lkw schaltet sich die OBU ein und lokalisiert<br />
die Position des Fahrzeugs mittels Satellitennavigation. Anhand der Position und in der OBU gespeicherter<br />
Streckendaten kann das Gerät nun eigenständig bestimmen, ob auf der Fahrstrecke Mautpflicht<br />
besteht. Die dabei gesammelten Daten werden per Mobilfunk in ein Rechenzentrum übermittelt und dort<br />
für die Rechnungsstellung verarbeitet. Um zu verhindern, dass Mautzahlungen unterschlagen werden (z.B.<br />
durch einfaches Ausschalten der OBUs), werden zum einen Lkw an den Mautbrücken fotografiert, zum anderen<br />
durch ca. 300 mobile Kontrollstellen überprüft. Die gewonnenen Daten werden mit den Daten im<br />
Zentralcomputer abgeglichen und ggf. entsprechende Maßnahmen eingeleitet. Für den Lkw-Fahrer bedeutet<br />
die automatische Einbuchung den geringst möglichen Aufwand: Er muss seine Strecke nicht selbst einbuchen,<br />
und auch die wichtigsten Fahrzeugdaten sind bereits im Gerät gespeichert. Es gibt verschieden<br />
Hersteller für Toll Collect – Mautgeräte. Grundig, Siemens/Continentel/VDO.<br />
Österreich<br />
BVA-Newsletter / Winter 09<br />
Grundig<br />
Einbaugerät (OBU 1)<br />
Siemens/Continental/<br />
VDO Aufbaugerät<br />
Siemens/Continental/<br />
VDO Einbaugerät (OBU 2)<br />
In Österreich wurde 2002 bis 2003 ein multi-lane free-flow Mautsystem entlang der Autobahnen und<br />
Schnellstraßen auf DSRC-Basis errichtet. Dies bedeutet, dass das System die Mautabbuchung ohne Geschwindigkeitsverringerung<br />
und ohne Benutzung spezieller Fahrspuren vornimmt. In den mautpflichtigen<br />
Fahrzeugen (Lkw und Busse) müssen so genannte GO-Boxen an der Innenseite der Windschutzscheiben der<br />
Fahrzeuge angebracht werden, die mit den Sendern auf den Portalen auf DSRC-Mikrowellenbasis kommunizieren.<br />
Bei den in Österreich zum Einsatz kommenden GO-Boxen ist nur ein minimaler Installationsaufwand<br />
(Ankleben der GO-Box) notwendig, der vom Lenker selbst durchgeführt werden kann und soll. Das Gerät hat<br />
eine eigene Stromversorgung (Batterie), die auf fünf Jahre ausgelegt ist.<br />
Seite 7<br />
Siemens/Continental/VDO<br />
Windschutzscheiben-<br />
version (OBU 2)