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InForm 8-2005 DEU 8.fh - BaySystems - customized polyurethanes ...

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Polyurethan-Lexikon<br />

TREIBMITTEL FÜR<br />

WEICHINTEGRALSCHAUMSTOFFE<br />

Nach heutigem Kenntnisstand tragen Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) zum Abbau<br />

der schützenden Ozonschicht in der Stratosphäre bei. Im “Montrealer Protokoll” (1987)<br />

und den nachfolgenden Änderungen wurde daher ein Verzicht auf Produktion und<br />

Vertrieb der chlorierten Kohlenwasserstoffe mittelfristig festgeschrieben. Auch bei der<br />

Herstellung von Weichintegralschaumstoffen wurden in der Vergangenheit Fluorchlorkohlenwasserstoffe<br />

(beispielsweise Trichlorfluormethan, FCKW 11) verwendet.<br />

Das Verbot von Treibmitteln mit einem Ozon<br />

Depletion Potential (ODP) stellte die PUR-Verarbeiter<br />

vor große Probleme, da Schaumstoffe<br />

für den Einsatz in der Kraftfahrzeug-, Freizeit-,<br />

und Möbelindustrie besondere Anforderungen<br />

und Qualitätsstandards erfüllen müssen. Um<br />

den gesetzlichen Rahmenbedingungen für<br />

Treibmittel zu genügen, haben die Rohstofflieferanten<br />

in den letzten 15 Jahren eine ganze<br />

Reihe von Weiterentwicklungen realisiert. Besondere<br />

Sorgfalt galt hierbei dem technischen Anforderungsprofil<br />

der Schaumanwendung und<br />

dem Technologiestandard der PUR-Verarbeiter.<br />

Heutzutage kommen zwei grundsätzlich verschiedene<br />

Treibmittelkonzepte in Weichintegralschaum-Systemen<br />

zum Einsatz:<br />

Chemische Treibmittel<br />

- Verwendung von Kohlendioxid, das durch<br />

die Reaktion von Isocyanat mit Wasser gebildet<br />

oder durch den Zerfall von CO2-Abspaltern freigesetzt<br />

wird.<br />

Physikalische Treibmittel<br />

- Verwendung von niedrig siedenden Flüssigkeiten,<br />

die in Gegenwart des exothermen Reaktionsgemisches<br />

verdampfen.<br />

Chemische Treibmittel<br />

Weichintegralschaumstoffe, basierend auf<br />

chemischen Treibmitteln, weisen naturgemäß<br />

keine echte Haut auf, sondern zeigen im besten<br />

Fall eine leicht verdichtete Randzone. Die<br />

Abriebfestigkeit der Formteile wird gegebenenfalls<br />

durch Verwendung eines In-mold Coating<br />

sichergestellt, beispielsweise bei der Lenkradherstellung.<br />

Auf Kohlendioxid-Systeme greift<br />

man ebenfalls zurück, wenn eine hohe mechanische<br />

Belastbarkeit gefordert wird, wie<br />

zum Beispiel die Zugfestigkeit bei Arbeitsplatzmatten.<br />

Eine sorgfältige Auswahl der Rohstoffkomponenten<br />

ist für die Erfüllung dieser speziellen<br />

Anforderungsprofile unerlässlich.<br />

Physikalische Treibmittel<br />

Bei der Verwendung physikalischer Treibmittel<br />

erhält man einen PUR-Schaum mit deutlich<br />

erkennbarer Integralstruktur. In einem einzigen<br />

Arbeitsgang wird das Formteil mit einer verdichteten,<br />

fast massiven Randzone und einem<br />

zelligen Kern erzeugt. Auf diese Weise lassen<br />

sich eine hohe Oberflächenhärte und eine im<br />

Vergleich zur Gesamtrohdichte geringe Stauchhärte<br />

verbinden. Die daraus resultierende angenehme<br />

Griffigkeit, exzellente Oberflächenqualität<br />

und gute Abriebfestigkeit der Weichintegralschaumstoffe<br />

erlauben vielfältige Einsatzmöglichkeiten,<br />

beispielsweise Fahrradsättel,<br />

Stühle, Armlehnen und Kopfstützen.<br />

Zur Herstellung von PUR - Schäumen mit Integralstruktur<br />

stehen Hydrofluorkohlenwasserstoffe<br />

(H-FKW wie beispielsweise Solkane ® *365/227<br />

und Ennovate ® 3000) als Treibmittel zur<br />

Die vorstehenden Informationen und unsere anwendungstechnische Beratung in Wort, Schrift und durch Versuche erfolgen nach bestem Wissen, gelten<br />

jedoch nur als unverbindliche Hinweise, auch in Bezug auf etwaige Schutzrechte Dritter. Die Beratung befreit Sie nicht von einer eigenen Prüfung unserer<br />

aktuellen Beratungshinweise – insbesondere unserer Sicherheitsdatenblätter und technischen Informationen – und unserer Produkte im Hinblick auf<br />

ihre Eignung für die beabsichtigten Verfahren und Zwecke. Anwendung, Verwendung und Verarbeitung unserer Produkte und der aufgrund unserer<br />

anwendungstechnischen Beratung von Ihnen hergestellten Produkte erfolgen außerhalb unserer Kontrollmöglichkeiten und liegen daher ausschließlich<br />

in Ihrem Verantwortungsbereich. Der Verkauf unserer Produkte erfolgt nach Maßgabe unserer jeweils aktuellen Allgemeinen Verkaufs- und Lieferbedingungen.<br />

Bestell-Nr.: MS 006241, Printed in Germany KL<br />

Bayer MaterialScience AG<br />

51368 Leverkusen, Deutschland<br />

www.bayermaterialscience.de<br />

2mm<br />

Querschnitt durch Weichintegralschaum<br />

Verfügung. Sie ersetzen weitgehend das<br />

Solkane ® *141b, dem alsHydrofluorchlorkohlenwasserstoff<br />

(H-FCKW) ein Restozonschädigungspotential<br />

zugeschrieben wird. Unter<br />

Verwendung von niedrig siedenden Kohlenwasserstoffen<br />

(beispielsweise Pentan) werden<br />

PUR-Produkte mit noch stärker ausgeprägter<br />

Integralstruktur hergestellt. Allerdings sind<br />

Kohlenwasserstoffe bekanntermaßen leicht<br />

entflammbar und erfordern bei Produktion,<br />

Lagerung und Transport der Formteile die Einhaltung<br />

von speziellen Sicherheitsvorschriften.<br />

Langfristig erweist sich jedoch die Investition<br />

in einen hohen sicherheitstechnischen<br />

Standard als sinnvoll, da sich exzellente<br />

Produkteigenschaften bei vergleichsweise<br />

niedrigen Rohstoffkosten erzielen lassen.<br />

Die Realisierung neuer Anwendungen, das<br />

Streben nach Kostenreduktion und ökologische<br />

Argumente bleiben auch weiterhin wesentliche<br />

Forderungen des Marktes. Es ist daher davon<br />

auszugehen, dass die Weiterentwicklung von<br />

Weichintegralschaum-Systemen noch nicht<br />

zum Abschluss gekommen ist.<br />

*) Solkane ® ist eine eingetragene Marke der Fa. Solvay Fluor GmbH<br />

Kontakt:<br />

Dr. Andreas Hoffmann<br />

Tel.: ++ 49 (214) 30 - 529 33<br />

andreas.hoffmann@bayerbms.com<br />

Ihr direkter Ansprechpartner für Fragen<br />

und Anregungen:<br />

Monika Brandt<br />

Tel. ++ 49 (214) 30 - 3 30 13<br />

Fax ++ 49 (214) 30 - 5 53 52<br />

monika.brandt@bayerbms.com

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