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StattBlatt Verlag, sb095, August 2013

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10 | <strong>StattBlatt</strong> | <strong>August</strong> <strong>2013</strong> | Ausgabe 95<br />

ÜBRIGENS:<br />

• Zu den Tochtergesellschaften der Maschinenfabrik Buckau R. Wolf<br />

AG gehörten Ende der 60er Jahre folgende Firmen: Die Maschinenfabrik<br />

Grevenbroich AG (gegr. 1878), die Bohn & Kähler Motorenund<br />

Maschinenfabrik AG Kiel (gegr. 1869), die Stahlwerk <strong>August</strong>fehn<br />

AG Oldenburg (gegr. 1872), die Zeitzer Eisengießerei und<br />

Maschinenbau AG Köln (gegr. 1857) und die Buckau Wolf New India<br />

Engineering Works Ltd. Pimpri b. Poona/Indien (gegr. 1956).<br />

musste. Ein nicht gerade einfaches Unterfangen, das sorgsam<br />

geplant werden musste.<br />

gehörten unter anderem: Ägypten, Brasilien, Südafrika, Griechenland,<br />

Indien, Mexiko, und die Türkei – diese Liste ließe sich<br />

noch endlos fortführen. Entsprechend groß war das weltweite<br />

Vertriebsnetz.<br />

Luftaufnahme Buckau Wolf etwa Ende 60er-Anfang 70er Jahre © Archiv BWS Technologie<br />

Montagehalle III für Apparate der Zuckerindustrie, Bild von Karl-Heinz Kamps<br />

Ohne Übertreibung kann man von einer ungeheuren Größenordnung<br />

der Fertigungsstücke sprechen, die individuell bearbeitet werden<br />

mussten. Dies belegen nicht nur die zahlreichen, eindrucksvollen<br />

Fotografien, die bis heute erhalten sind, sondern auch andere Quellen.<br />

„Die Mechanische Werkstatt gilt als Herz der Produktion, denn<br />

hier stehen die Werkzeugmaschinen, die für alle Abteilungen drehen,<br />

bohren, hobeln, fräsen. In dieser Halle – sie ist nicht die längste und<br />

größte in Grevenbroich – verschwindet der Mensch fast neben<br />

Maschine und Gerät“, heißt es beispielsweise 1952 in der Zeitschrift<br />

‚Die Leistung’.<br />

Gegen Ende der 1950er Jahre umfasste das Firmengelände eine<br />

stolze Fläche von gut 170.000 Quadratmetern. Davon waren etwa<br />

70.000 Quadratmeter bebaut. Die Anzahl der Mitarbeiter stieg von<br />

1948 (ca. 400 Beschäftigte) rapide an. Gegen Ende der 50er zählte<br />

man rund 2.600 Beschäftigte – davon etwa 2.300 am Standort<br />

Grevenbroich und 300 in Neuss. 1958 gründete man in Pimpri (bei<br />

Poona | Indien) ein eigenes Unternehmen, das den Namen „Buckau-<br />

Wolf New India Engineering Works Ltd.“ trug und sich als äußerst<br />

wirtschaftlich erwies. Rund 500 indische Mitarbeiter kümmerten<br />

sich gewissenhaft um die Belange des Unternehmens, das von nur<br />

wenigen deutschen Führungskräften betreut wurde. Zur gleichen<br />

Zeit wurden am Standort Grevenbroich neue Förderbandanlagen für<br />

den Braunkohlenbetrieb und die Kraftwerke konstruiert. Fünf Jahre<br />

später, 1963, konnte das Unternehmen bereits stolz auf eine 125-jährige<br />

Geschichte zurückblicken.<br />

In den 1970er Jahren standen neben verschiedenen Umstrukturierungen<br />

auch einige Großprojekte auf dem Plan. So wurde beispielsweise<br />

ein riesiger Bagger der 200.000er-Klasse konstruiert, der –<br />

natürlich in Einzelteilen – nach Niederaußem transportiert werden<br />

Wie viele Unternehmen ihrer Zeit machte die Firma Buckau insbesondere<br />

seit den 70er und 80er Jahren viele Veränderungen durch,<br />

die nach und nach leider zu einer drastischen Verkleinerung des<br />

einst so vielfältigen und großen Betriebes führten.<br />

Im Folgenden seien die entscheidenden Eckdaten dieser Entwicklung<br />

aufgeführt: Am 31. <strong>August</strong> 1972 wurde die Firmenstruktur<br />

einschließlich erheblicher Personalanpassungen verändert und<br />

kurz darauf, 1973, gingen wesentliche Geschäftsanteile der Buckau<br />

R. Wolf AG an die Firma Krupp aus Essen über. 1979 erwarb man<br />

unter anderem Gesellschaftsanteile an dem Neusser Unternehmen<br />

„Supraton F. J. Zucker GmbH“. 1981 erweiterte man den Produktbereich<br />

um den Bereich Wassertechnik (Abwassertechnik und<br />

Wasseraufbreitung) und der Firmenname änderte sich in „Buckau-<br />

Walther AG“. Nur zwei Jahre später folgte eine weitere Umfirmierung<br />

in „Krupp Industrietechnik GmbH Werk Buckau Wolf“, die mit der<br />

<strong>Verlag</strong>erung des Bereiches Fördertechnik nach Essen einherging.<br />

Im Dezember 1989 gründete man die Firma „Krupp-Buckau Maschinenbau<br />

GmbH“ und am Standort Grevenbroich verblieben nur noch<br />

die Komponenten für die Zuckerindustrie, Supraton Mischtechnik<br />

und Filtertechnik. Zwei Jahre darauf verkaufte der Krupp Konzern<br />

die „Krupp-Buckau Maschinenbau GmbH“ an den amerikanischen<br />

Konzert „Dorr-Oliver Inc.“ – der neue Firmenname lautete „Dorr-<br />

Oliver Deutschland GmbH“, mit Niederlassungen in Grevenbroich<br />

sowie Wiesbaden.<br />

Am 26.Oktober 1998 fand die letzte Namensänderung aufgrund eines<br />

Management-Buyouts der Produkt-Bereiche Zucker- und Mischtechnik<br />

statt. Die Marken Buckau-Wolf und Supraton® bilden<br />

seitdem die Erfolgsgrundlage für die daraus entstandene „BWS<br />

„Goliath“-Milchwagen, Bild von Paul Müller

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