07.03.2016 Aufrufe

Töchter der Revolution - Was bewegt junge Frauen in Mittelamerika?

60 Prozent aller Nicaraguanerinnen sind unter 25. Diese Ausgabe der presente lässt pünktlich zum Weltfrauentag am 8. März die aufstrebende Generation junger Mittelamerikanerinnen zu Wort kommen: Was bewegt sie? Was halten sie vom Feminismus ihrer Mütter? Wie bewegen sie sich in der Gesellschaft, die - vor allem für Frauen - noch so viel Gewalt bereit hält? Titelfoto: Marcha contre la violencia (http://flic.kr/p/pfZ3iZ) von Mathieu-Etienne Gagnon/Oxfam lizensiert unter CC BY 2.0 (creativecommons.org/licenses/by/2.0)

60 Prozent aller Nicaraguanerinnen sind unter 25. Diese Ausgabe der presente lässt pünktlich zum Weltfrauentag am 8. März die aufstrebende Generation junger Mittelamerikanerinnen zu Wort kommen: Was bewegt sie? Was halten sie vom Feminismus ihrer Mütter? Wie bewegen sie sich in der Gesellschaft, die - vor allem für Frauen - noch so viel Gewalt bereit hält? Titelfoto: Marcha contre la violencia (http://flic.kr/p/pfZ3iZ) von Mathieu-Etienne Gagnon/Oxfam lizensiert unter CC BY 2.0 (creativecommons.org/licenses/by/2.0)

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MATINEE<br />

IN MANAGUA<br />

Frei, fem<strong>in</strong>istisch, via Facebook<br />

5:00 UHR MORGENS<br />

Noch gehört diese Stunde dem krähenden<br />

Hahn, bellenden Hunden und von fern<br />

hupenden Bussen, die die ersten<br />

Menschen an ihre Arbeitsplätze br<strong>in</strong>gen.<br />

Während ich me<strong>in</strong>en Morgenkaffee<br />

schlürfe, sitzt me<strong>in</strong>e Mutter weit entfernt<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Vorort <strong>der</strong> Stadt vor ihrem<br />

mit Heiligenbil<strong>der</strong>n und Weihwasser<br />

überbordenden Regal und betet ihren<br />

täglichen Rosenkranz.<br />

Um diese Uhrzeit, bevor die Sonne<br />

beg<strong>in</strong>nt, Managua zu braten, denke ich<br />

über die Situation <strong>junge</strong>r <strong>Frauen</strong><br />

<strong>in</strong> Nicaragua nach. E<strong>in</strong> Land mit circa<br />

5,4 Millionen E<strong>in</strong>wohnerInnen. Etwas<br />

mehr als die Hälfte ist weiblich und<br />

noch mehr s<strong>in</strong>d unter 25 Jahre alt.<br />

Wir <strong>junge</strong>n <strong>Frauen</strong> im Nicaragua des<br />

21. Jahrhun<strong>der</strong>ts erblickten das Licht<br />

<strong>der</strong> Welt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Nachkriegs- und Übergangszeit.<br />

Die Jugendlichen von damals,<br />

die den Krieg überlebt haben, s<strong>in</strong>d heute<br />

unsere Eltern. Auf Familienfeiern geben<br />

sie noch immer Lie<strong>der</strong> und Anekdoten<br />

aus e<strong>in</strong>er revolutionären Zeit an uns<br />

weiter. Wer ist aus den kle<strong>in</strong>en Mädchen<br />

<strong>der</strong> Jahre nach dem Krieg geworden?<br />

Wie sehen wir uns selbst? Vor welchen<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen stehen wir?<br />

6:00 UHR<br />

Die morgendliche Rout<strong>in</strong>e vieler <strong>Frauen</strong><br />

ähnelt sich. An erster Stelle steht die<br />

tägliche Kontrolle des verbliebenen<br />

Datenvolumens auf dem Handy. Das<br />

br<strong>in</strong>gt mich auf die Idee, mit vier <strong>junge</strong>n<br />

<strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> verschiedenen Stadtbezirken<br />

zu dieser frühen Stunde per Handy<br />

Kontakt aufzunehmen.<br />

Morgens um 6 <strong>in</strong><br />

Managua: Erstmal e<strong>in</strong><br />

Blick aufs Handy.<br />

Und dann ab <strong>in</strong> dem<br />

Bus zur Arbeit.<br />

4 presente 1/2016

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