BIG Magazin 01/2016
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ig porträt<br />
big porträt<br />
Speise Manufaktur: Schneller Imbiss im Restaurantformat<br />
Der junge Unternehmer Mike Sobolta engagiert sich für den guten Geschmack im Veedel<br />
Leckeres Essen hat ihn schon<br />
sein Leben lang begleitet:<br />
Während seines Studiums der<br />
Betriebswirtschaftslehre lernte<br />
Mike Sobolta die Schnellgastronomie<br />
kennen und wusste<br />
ab dem Zeitpunkt, dass er<br />
irgendwann in den Familien-<br />
Ernst-Jürgen Kröll führte das Interview mit Mike Sobolta<br />
betrieb einsteigen würde.<br />
Mikes Vater kam Anfang der<br />
80er-Jahre aus Polen nach<br />
Deutschland und konnte schon<br />
nach kurzer Zeit in seinem erlernten<br />
Beruf als Metzger eine<br />
Stelle finden. Als er dann seinen<br />
Meisterbrief in der Tasche<br />
Modern und stilvoll präsentiert sich das Schnellrestaurant am Sandweg<br />
hatte, war dem Vater klar, dass<br />
er die Chance einen eigenen<br />
Betrieb zu führen, sobald wie<br />
möglich nutzen würde. Die bot<br />
sich dann Mitte der 90er-Jahre<br />
als der damalige Inhaber in<br />
den Ruhestand gehen wollte.<br />
Seither existiert der Bickendorfer<br />
Traditionsbetrieb unter<br />
dem Namen Metzgerei Sobolta<br />
auf dem Sandweg.<br />
Der heranwachsende Sohn<br />
Mike konnte sich zunächst<br />
nicht so recht für das Handwerk<br />
des Vaters erwärmen.<br />
Zuvor wollte er von der Pike<br />
auf lernen wie die Gastronomie<br />
funktioniert. Zu diesem<br />
Zweck durchlief er eine<br />
Managementausbildung in<br />
einer großen Systemgastronomiekette<br />
und studierte Betriebswirtschaft.<br />
Im Laufe der<br />
Studienzeit reifte immer mehr<br />
der Wunsch einen weiteren<br />
Betriebszweig im Familienunternehmen<br />
zu eröffnen. Mit<br />
dem Bachelor in der Tasche<br />
wurde der Wunsch, gemeinsam<br />
mit dem Vater einen Gastronomiebetrieb<br />
zu eröffnen,<br />
sofort umgesetzt.<br />
Zwei besonders positive Umstände<br />
beschleunigten die<br />
Entscheidung dann im Jahre<br />
2<strong>01</strong>2. Zunächst der Umstand,<br />
dass neben dem elterlichen<br />
Metzgereibetrieb durch den<br />
Konkurs der Drogeriekette<br />
Schlecker ein großes Ladenlokal<br />
frei wurde. Und zum Zweiten,<br />
dass durch die direkte<br />
Nachbarschaft zur Metzgerei<br />
des Vaters eine ideale Kooperation<br />
des Gastronomiebetriebes<br />
auf der einen und der<br />
Metzgerei auf der anderen<br />
Seite gegeben war.<br />
So bedurfte es nur noch eines<br />
Konzeptes für den damals gerade<br />
mal 25 jährigen Studienabsolventen.<br />
Für Mike Sobolta<br />
stand fest, dass er keinen klassischen<br />
Imbissbetrieb eröffnen<br />
wollte. Vielmehr wollte er drei<br />
Kriterien erfüllen.<br />
Bilder: Peter Johann Kierzkowski<br />
1. Erstklassige Qualität seines<br />
Speisenangebotes zu einem<br />
unschlagbar günstigen<br />
Preis<br />
2. Ein modernes und stylisches<br />
Ambiente sowie ein<br />
besonderer Name<br />
3. Eine auf die jeweilige<br />
Jahreszeit abgestimmte<br />
Speisekarte.<br />
So konnte er beim Fleischangebot<br />
auf die Qualitätswaren<br />
seines Vaters zurückgreifen.<br />
Diese hatten die Bickendorfer<br />
seit vielen Jahren kennen<br />
und schätzen gelernt. Daher<br />
lag es nahe, diese Waren für<br />
den Mittagstisch weiterzuverarbeiten.<br />
Und so stehen in der<br />
„Speise Manufaktur“ Sobolta<br />
regelmäßig Rindergulasch,<br />
Schnitzel, Reibekuchen, aber<br />
auch vegetarische Gerichte<br />
auf dem Speiseplan. Begünstigt<br />
durch die familiäre Bezugsquelle<br />
kann die „Speise<br />
Manufaktur“ alles zu einem<br />
Preis präsentieren, der kaum<br />
zu unterbieten ist. Eine Gänsekeule<br />
mit frisch zubereitetem<br />
Rotkohl & Klößen zu einem<br />
Preis von rund 7,90 Euro überzeugt<br />
dann auch jeden Gast.<br />
Zum Zweiten galt es ein Ambiente<br />
für das Schnellrestaurant<br />
zu finden, welches sich entscheidend<br />
von den üblichen<br />
Imbissbuden abheben sollte.<br />
Aufgrund seiner in der Ausbildung<br />
gesammelten Erfahrungen<br />
ist es ihm gelungen,<br />
ein topmodernes Schnellrestaurant<br />
zu konzipieren, welches<br />
durch die Farbwahl, die<br />
Qualität der Möblierung von<br />
Küche, Theke und Gastraum<br />
besticht. Dazu gehört auch<br />
der besondere Name dieses<br />
ungewöhnlichen Schnellrestaurants,<br />
der an die Zeit vor<br />
der industriellen Massenproduktion<br />
von Gütern erinnern<br />
soll. Nämlich an die Zeit, als<br />
die Waren und Güter noch mit<br />
handwerklicher Kunst gefertigt<br />
und hergestellt wurden.<br />
An diese Tradition anknüpfend,<br />
hat Mike Sobolta diesen<br />
Namen kreiert und will auch<br />
damit zum Ausdruck bringen,<br />
dass seine Speisen handwerklich<br />
in hoher Qualität zubereitet<br />
und angeboten werden.<br />
Und nicht zuletzt war es ihm<br />
wichtig, sein Speisenangebot<br />
der jeweiligen Jahreszeit<br />
anzupassen. So finden sich<br />
im Herbst häufig erstklassige<br />
Wildgerichte und Suppen auf<br />
der Speisekarte. Wohingegen<br />
im Sommer junges Gemüse,<br />
Geflügel und Fisch den Wochenplan<br />
dominieren.<br />
Zum Dienstleistungsangebot<br />
der „Speise Manufaktur“<br />
gehört auch noch ein Cateringservice.<br />
Das Team Sobolta<br />
beliefert Festlichkeiten für<br />
15 Personen ebenso wie ein<br />
Firmenevent von 300 Teilnehmern.<br />
Auch bei diesen großen<br />
Aufträgen überzeugt das<br />
Familienunternehmen durch<br />
Qualität und einen erstklassigen<br />
Service. So gehören<br />
auch große und renommierte<br />
Kölner Unternehmen zu regelmäßigen<br />
Auftraggebern.<br />
In Anbetracht des sich auch<br />
in Bickendorf abzeichnenden<br />
demographischen Wandels<br />
bietet die „Speise Manufaktur“<br />
älteren und nicht mehr so mobilen<br />
Kunden einen Lieferservice<br />
an. Gegen einen minimalen<br />
Aufpreis wird den Kunden<br />
der Mittagstisch nach Hause<br />
gebracht. Auch hier wird besonderer<br />
Wert auf Qualität zu<br />
einem bezahlbaren Preis ge-<br />
Mike Sobolta legt Wert auf Qualität zu einem bezahlbaren Preis<br />
legt. Damit möchte das Familienunternehmen<br />
gerade älteren<br />
Menschen in der Umgebung<br />
eine exzellente Alternative zu<br />
den bekannten Lieferanten<br />
von Mittagsgerichten bieten.<br />
Für die Zukunft wünscht<br />
sich das junge Unternehmen<br />
weiteren Zuspruch für die<br />
Idee von einem preisgünstigen<br />
Mittagsmenü in gehobener<br />
Qualität, dem besonderen Ambiente<br />
und dem angebotenen<br />
Lieferservice. ■ Ernst-Jürgen Kröll<br />
24 www.bickendorf.info Ausgabe 1/2<strong>01</strong>6 | Nr. 93 25