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Vortrag "Archäologische Aktivitäten in Griechenland während der deutschen Besatzungszeit, 1941-1944"

Archäologie in Griechenland während des 2. Weltkrieges

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3. Mitarbeiter des DAI Athen von 1933-1944<br />

Offensichtlich pendelte Hampe <strong>während</strong> <strong>der</strong> <strong>Besatzungszeit</strong><br />

zwischen Deutschland und <strong>Griechenland</strong> h<strong>in</strong> und her.<br />

Er verfügte über beste Beziehungen zur Wehrmacht und<br />

zum Kunstschutz <strong>in</strong> <strong>Griechenland</strong>. Als Dolmetscher von<br />

General Felmy war er schließlich 1944 an <strong>der</strong> Organisation<br />

des Abzuges <strong>der</strong> <strong>deutschen</strong> Wehrmacht aus <strong>Griechenland</strong><br />

beteiligt.<br />

Direkt nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Hampe Professor<br />

<strong>in</strong> Kiel. Es folgte e<strong>in</strong> Ruf nach Ma<strong>in</strong>z und schließlich<br />

nach Heidelberg, wo er bis zu se<strong>in</strong>er Emeritierung blieb.<br />

Auf <strong>der</strong> Homepage <strong>der</strong> Universität Heidelberg f<strong>in</strong>det sich e<strong>in</strong><br />

H<strong>in</strong>weis, dass Hampe <strong>während</strong> <strong>der</strong> NS-Zeit Schwierigkeiten<br />

hatte, <strong>in</strong> Deutschland zum Dozenten ernannt zu werden. Es<br />

folgt ke<strong>in</strong>e Erklärung. Die H<strong>in</strong>tergründe (Alter, kriegswichtige<br />

Funktion, politische Ges<strong>in</strong>nung?) bleiben im Dunklen.<br />

1950 publizierte Hampe <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zeitschrift Gnomon e<strong>in</strong>e Rezension<br />

zu den oben genannten Kulturschutzberichten.<br />

Se<strong>in</strong>e Bewertung <strong>der</strong> von Griechen und Briten erstellten<br />

Kulturschutzberichte liest sich <strong>in</strong> weiten Teilen wie e<strong>in</strong>e<br />

Apologie des <strong>deutschen</strong> Kunstschutzes. Das DAI Athen<br />

wird nur am Rande erwähnt.<br />

Viele verme<strong>in</strong>tliche Diebstähle stuft er als „Verschleppungen“<br />

e<strong>in</strong>, d.h. die entwendeten Objekte g<strong>in</strong>gen nach<br />

Kriegsende wie<strong>der</strong> zurück nach <strong>Griechenland</strong>.<br />

Bei kle<strong>in</strong>eren Objekten handelte es sich se<strong>in</strong>er Me<strong>in</strong>ung<br />

nach um die gängige „Mitnahme von Souvenirs“.<br />

Hampe listet Schäden auf, die durch griechische, italienische<br />

o<strong>der</strong> britische Truppen verursacht wurden und betont,<br />

dass <strong>der</strong> deutsche Kunstschutz se<strong>in</strong>e orig<strong>in</strong>äre Bestimmung,<br />

„Kunst zu schützen“, nachweislich erfüllt hat.<br />

Das e<strong>in</strong>zige Defizit des Kunstschutzes sieht er <strong>in</strong> <strong>der</strong> mangelnden<br />

Ausstattung mit Personal und Ressourcen.<br />

Offen bleibt, von wem er se<strong>in</strong>e Detail<strong>in</strong>formationen hat.<br />

So weiß er über den Verlauf bestimmter archäologischer<br />

Kampagnen und den Verbleib e<strong>in</strong>iger Kunstschätze erstaunlich<br />

gut Bescheid. Auch kennt er alle Details <strong>der</strong><br />

<strong>deutschen</strong> Dokumente und wirft den griechischen Kollegen<br />

vor, diese „bruchstückhaft und s<strong>in</strong>nentleerend“ wie<strong>der</strong>zugeben.<br />

Durch die mehrfache Erwähnung des Bürgerkrieges<br />

(„griechisch-britische Kampfhandlungen“, „Partisanenkämpfe“)<br />

wirkt die deutsche <strong>Besatzungszeit</strong> eher wie<br />

Leseempfehlung<br />

Hampe 1937<br />

Hampe 1955<br />

Hampe 1994<br />

Hölscher 1988<br />

Reichert 2009<br />

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