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Vortrag "Archäologische Aktivitäten in Griechenland während der deutschen Besatzungszeit, 1941-1944"

Archäologie in Griechenland während des 2. Weltkrieges

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3. Mitarbeiter des DAI Athen von 1933-1944<br />

e<strong>in</strong>e harmlose Episode, die nicht gravierend aus dem historischen<br />

Rahmen fällt: „Diese Parallelbeispiele nehmen<br />

den Ereignissen <strong>während</strong> <strong>der</strong> <strong>Besatzungszeit</strong> doch den<br />

Stachel <strong>der</strong> S<strong>in</strong>gularität und damit viel von ihrer Schärfe“.<br />

Leseempfehlung<br />

Fittschen 1995a<br />

Herrmann 2001<br />

Schier<strong>in</strong>g 1995<br />

In e<strong>in</strong>er weiteren 1955 erschienenen Monographie,<br />

streicht Hampe heraus, dass er selbst als Dolmetscher<br />

des Generals Hellmuth Felmy daran mitwirkte, dass Athen<br />

beim Abzug <strong>der</strong> <strong>deutschen</strong> Soldaten im Herbst 1944 nicht<br />

zerstört wurde.<br />

Im Oktober 1937 übernahmen Hans Schleif und Emil<br />

Kunze die Leitung <strong>der</strong> Olympiagrabung. Auf die H<strong>in</strong>tergründe<br />

für diesen personellen Wechsel ist <strong>in</strong> <strong>der</strong> bisherigen<br />

Literatur nicht e<strong>in</strong>gegangen worden. Klaus Hermann<br />

deutet <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Artikel zur Grabungsgeschichte von<br />

Olympia vorausgehende „unerfreuliche Querelen und<br />

Pressionen“ an.<br />

Vielleicht spielte es e<strong>in</strong>e Rolle, dass das etwas ältere Team<br />

Schleif-Kunze über mehr Grabungserfahrung und bessere<br />

Kontakte <strong>in</strong> <strong>Griechenland</strong> verfügte. Schleif war für Technik<br />

und Baugeschichte zuständig, <strong>während</strong> Kunze den<br />

archäologischen Part betreute. Beide unterstanden dem<br />

Direktor des DAI Athen, Walther Wrede, konnten aber<br />

aufgrund ihrer Expertise unabhängig von ihm agieren,<br />

selbständig wissenschaftlich arbeiten und publizieren.<br />

Zur Person von Emil Kunze ist bisher erstaunlich wenig geschrieben<br />

worden. In den Nachrufen von Klaus Fittschen<br />

und Wolfgang Schier<strong>in</strong>g wird hauptsächlich auf se<strong>in</strong>en<br />

beruflichen Werdegang e<strong>in</strong>gegangen. In die „Lebensbil<strong>der</strong>“<br />

von Brands und Maischberger wurde er trotz se<strong>in</strong>er<br />

Bedeutung für das DAI Athen nicht mit aufgenommen.<br />

Kunze kam schon 1926/27 als Reisestipendiat nach <strong>Griechenland</strong>.<br />

Er nahm an verschiedenen Ausgrabungen statt,<br />

u.a. <strong>in</strong> Tiryns und Orchomenos. 1931 heiratete er die Griech<strong>in</strong><br />

Ath<strong>in</strong>a Dr<strong>in</strong>is, die eng mit <strong>der</strong> angesehenen Archäolog<strong>in</strong><br />

Semni Karouzou befreundet war. 1937 wurde er zum<br />

Beamten an <strong>der</strong> Abteilung Athen ernannt und Grabungsleiter<br />

von Olympia. 1944 mussten die Grabungen dort e<strong>in</strong>gestellt<br />

werden.<br />

1950 kam er auf E<strong>in</strong>ladung <strong>der</strong> British School at Athens<br />

nach <strong>Griechenland</strong> zurück. Er nutzte die Gelegenheit, um<br />

Gespräche mit griechischen Freunden und Dienststel-<br />

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