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Vortrag "Archäologische Aktivitäten in Griechenland während der deutschen Besatzungszeit, 1941-1944"

Archäologie in Griechenland während des 2. Weltkrieges

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E<strong>in</strong>leitung<br />

Leseempfehlung<br />

Kulturschutzbericht GB 1946<br />

Kulturschutzbericht GR 1946<br />

Es ist vor allem den Schutzmaßnahmen griechischer Archäologen<br />

zu verdanken, dass bedeutende Objekte we<strong>der</strong><br />

gestohlen, noch beschädigt wurden.<br />

Auch hatte die deutsche Besatzung ke<strong>in</strong> Interesse daran,<br />

die archäologischen Stätten zu zerstören. Als Sieger und<br />

Vertreter <strong>der</strong> führenden Kulturnation sah sie sich als wahrer<br />

Nachfolger <strong>der</strong> antiken Griechen an und trieb die Inszenierung<br />

<strong>in</strong> antiker Kulisse zur Perfektion.<br />

Bereits 1946 wurde <strong>in</strong> zwei Kulturschutzberichten e<strong>in</strong>e<br />

Bestandsaufnahme <strong>der</strong> Schäden und Verluste aus <strong>der</strong> <strong>Besatzungszeit</strong><br />

vorgelegt. Sie stützten sich auf die Meldungen<br />

griechischer Archäologen. Herausgeber waren zum<br />

e<strong>in</strong>en das Griechische M<strong>in</strong>isterium für Religion und Nationale<br />

Erziehung (das spätere Kultusm<strong>in</strong>isterium) und zum<br />

an<strong>der</strong>en die Britische Kommission für Kulturgüterschutz.<br />

Sowohl <strong>der</strong> griechische als auch <strong>der</strong> britische Kulturschutzbericht<br />

berufen sich auf die Aussagen griechischer<br />

Archäologen. Die Kulturschutzberichte erwähnen nur am<br />

Rande den anhaltenden Bürgerkrieg <strong>in</strong> <strong>Griechenland</strong>.<br />

In <strong>der</strong> britischen Bestandsaufnahme werden die Folgeschäden<br />

<strong>der</strong> Kämpfe zwischen <strong>der</strong> royalistischen Armee<br />

<strong>der</strong> konservativen griechischen Regierung (unterstützt<br />

durch Großbritannien und später die USA) und <strong>der</strong> sog<br />

„Demokratischen Armee <strong>Griechenland</strong>s“ (DSE) <strong>der</strong> Kommunistischen<br />

Partei des Landes (unterstützt durch die<br />

ehemaligen Ostblocklän<strong>der</strong> wie Albanien, Bulgarien, Jugoslawien<br />

und die Sowjetunion) generell als ger<strong>in</strong>g e<strong>in</strong>gestuft.<br />

Die kriegerischen Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzungen sollten<br />

allerd<strong>in</strong>gs noch bis 1949 anhalten. E<strong>in</strong>e abschließende Betrachtung<br />

aller Schäden wurde nie <strong>in</strong> Angriff genommen.<br />

Beide Kulturschutzberichte s<strong>in</strong>d im Internet abrufbar und<br />

dienen griechischen Journalisten, Schriftstellern und Historikern<br />

heute noch als Primärquelle. E<strong>in</strong>e wissenschaftliche<br />

Aufarbeitung <strong>der</strong> Verlustlisten von 1946, auch <strong>in</strong> Zusammenarbeit<br />

mit den ehemaligen Besatzungsmächten<br />

(Deutschland, Italien und Bulgarien), ersche<strong>in</strong>t zunehmend<br />

schwierig und ist offensichtlich politisch nicht gewollt.<br />

Die Kulturschutzberichte zeigen, dass hauptsächlich kle<strong>in</strong>ere<br />

Museen und Sammlungen von Raub und Zerstörung<br />

betroffen waren. Am meisten hatten jedoch die byzan-<br />

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