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Einer lebt einer stirbt

M.J. Arlidge, Roman, D. I. Grace

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Es war ein Hinterhalt. Die Frau lag auf der Lauer und warf<br />

sich Helen in den Weg, als diese aus dem Auto stieg.<br />

«Haben Sie kurz Zeit, Inspector?»<br />

Helen seufzte. Es ging also schon los.<br />

«Schön, Sie zu sehen, Emilia, aber wie Sie verstehen werden,<br />

habe ich viel zu tun.»<br />

Helen wollte gehen, wurde aber am Arm gepackt und festgehalten.<br />

Wütend funkelte sie die Frau an – war das ihr Ernst? – ,<br />

und die andere verstand den Blick und lockerte langsam den<br />

Griff, grinste aber völlig ungeniert. Emilia Garanita war eine beeindruckende<br />

Person: jugendlich und schlank, aber gleichzeitig<br />

kaputt und entstellt. Als Teenager hatte sie unzählige Herzen<br />

gebrochen, bis sie mit achtzehn Jahren <strong>einer</strong> Säureattacke zum<br />

Opfer gefallen war. Von links gesehen, war ihr Profil hübsch<br />

und attraktiv. Von rechts war es nichts als mitleiderregend – mit<br />

verzerrten Gesichtszügen und <strong>einer</strong> leblosen Augenprothese.<br />

Sie trug den Spitznamen «die Schöne und das Biest» und war<br />

Gerichtsreporterin bei den Southampton Evening News.<br />

«Der Fall Amy Anderson. Wir wissen, dass sie ihn umgebracht<br />

hat, aber nicht, warum. Was hat er ihr angetan?»<br />

Helen bemühte sich, ihre Verachtung nicht zu zeigen – mit<br />

Sicherheit war es Emilia gewesen, die bei den Andersons<br />

durch den Briefschlitz gebrüllt hatte, aber es war nicht klug,<br />

die Presse schon am Anfang der Ermittlungen vor den Kopf zu<br />

stoßen.<br />

«War es was Sexuelles? Hat er sie verprügelt? Suchen Sie<br />

noch nach jemand anderem?», fuhr Emilia fort.<br />

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