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Der Silberschatz der Nazis<br />
Wie es der Zufall einmal wollte, waren<br />
einige Touristen derart überneugierig<br />
als sie sahen, dass Christian Pfitscher<br />
aus seinen Neoprenschuhen einige<br />
Münzen zog, dass dieser sie „anschmetterte“<br />
und meinte, er habe<br />
diese alten Silbermünzen gerade aus<br />
dem Piburger See gefischt. Dass es<br />
das Retourgeld vom Zukehren war,<br />
mussten diese ja nicht unbedingt wissen.<br />
Sein Großvater habe ihm nämlich<br />
am Sterbebett verraten, wo die zwei<br />
Säcke, ein alter Nazischatz, lägen, gab<br />
Pfitscher an, und er wolle diese nun<br />
Tauchgang für Tauchgang heraufholen.<br />
Wobei ihn hartes Training so weit<br />
gebracht habe, dass er die Luft 20 Minuten<br />
lang anhalten könne: Fünf Minuten<br />
um hinunter zu tauchen, fünf<br />
Minuten um zu arbeiten, fünf Minuten<br />
um herauf zu kommen – und damit<br />
seien dann noch fünf Minuten Reserve<br />
für Unvorhergesehenes. Die Touristen<br />
ließen sich auch durch diese „leichte“<br />
Übertreibung nicht abschrecken und<br />
verbreiteten die Kunde derart rasant,<br />
dass sich kurz darauf auch Einheimische<br />
für den „Schatztaucher“ interessierten.<br />
Ein gefundenes Fressen für<br />
Pfitscher und dessen kongenialen<br />
Schmähbruder, Reinhard Juen, vom<br />
Seehäusl! Die beiden besorgten sich<br />
kurzerhand und tatsächlich von einem<br />
Landecker Altwarenhändler Münzen<br />
aus der Nazizeit und zeigten diese bei<br />
nächster Gelegenheit beiläufig den<br />
wiederum herumschwanzelnden Einheimischen.<br />
Na, mehr hatte es nicht<br />
mehr gebraucht! Jedenfalls dauerte<br />
es nicht mehr lange und Pfitscher<br />
wurde auf einen Polizeiposten zitiert,<br />
wo er einem ehemaligen Schulkollegen<br />
die Wahrheit auftischte und dieser<br />
in schallendes Gelächter ausbrach.<br />
Wie lang die Gesichter jener<br />
Einheimischen gewesen waren, die<br />
sich eventuell als Nutzungsberechtigte<br />
oder Ähnliches einen Anteil an<br />
dem vermeintlichen Schatz erwartet<br />
hätten, ist nicht überliefert.<br />
Ebenso wenig überliefert ist jene Geschichte,<br />
die vom Autor dieser Zeilen<br />
trotz Recherche allerdings nicht verifiziert<br />
werden konnte: Der Piburger<br />
See sei zu Zeiten des Zweiten Weltkrieges<br />
militärisches Sperrgebiet gewesen,<br />
glaubt Christian Pfitscher zu<br />
wissen. Man habe hier im Geheimen<br />
die Geschosse der „Wunderwaffe“ V3<br />
insofern testen wollen, indem man<br />
diese an einem durch den See gespannten<br />
Stahlseil gezogen und dabei<br />
das Strömungsverhalten beobachtet<br />
habe. Die unter Ausschluss der Öffentlichkeit<br />
durchgeführten Versuche<br />
seien seiner Meinung nach im Zusammenhang<br />
mit der Errichtung des<br />
Windkanals in Ötztal-Bahnhof zu<br />
sehen gewesen, und hier am Eingang<br />
des Ötztales habe sich eine einmalige<br />
Gelegenheit dazu geboten. Es gibt allerdings<br />
mehrere Indizien, die gegen<br />
eine derartige These sprechen. Wie<br />
etwa der Umstand, dass die Straße<br />
nach Piburg erst später errichtet worden<br />
ist.<br />
(best)<br />
Ein Herz und eine Seele<br />
Pferdenarren aus dem Pitztal haben sich Lebenstraum erfüllt<br />
Welches kleine Mädchen träumt<br />
nicht vom eigenen Pony oder<br />
von Filmheld „Black Beauty“.<br />
Bei Maria Gastl hat sich dieser<br />
Traum erfüllt. Zusammen mit<br />
Patric Plattner hat sie gleich drei<br />
der prächtigen schwarzen Schönheiten<br />
im Stall stehen.<br />
„Ich habe mir damit einen Traum<br />
erfüllt“, gesteht die lebhafte Arzthelferin.<br />
Wozu natürlich auch das<br />
entsprechende Equipment gehört,<br />
welches mit dem kürzlich bezogenen<br />
Bauernhof in Leins seine Entsprechung<br />
fand. Es folgte der<br />
Umbau von Kuh- auf Pferdestall,<br />
Errichtung eines Reitplatzes und<br />
pferdgerechter Koppeln.<br />
Sofern die Vierbeiner einen Sinn<br />
für einen schönen Ausblick besitzen,<br />
sind sie hier genau richtig. Die<br />
Rundumsicht mit Wenns und Arzl<br />
auf der gegenüberliegenden Talseite<br />
bietet ein tolles Panorama mit<br />
Blick auf Venet und das Schigebiet<br />
Fiss/Serfaus. Aber Matar, der<br />
Wirklichkeit gewordene Traum<br />
eines Vollblutaraberhengstes, kaut<br />
lieber genüsslich an den frischen<br />
Grashalmen. Ihm liegt mehr an der<br />
Zuwendung „seiner“ Maria, wenn<br />
sie mit Sattel und Zaumzeug erscheint.<br />
Wobei Zaumzeug zu viel<br />
gesagt ist, die bevorzugte Disziplin<br />
der Hausherrin ist das „natural<br />
horsemanship“, welches nur mit<br />
einem Knotenhalfter, ohne sperriges<br />
Eisen im Maul auskommt.<br />
Matar wird heuer nach der altkalifornischen<br />
Reitweise ausgebildet.<br />
Es ist eine wahre Augenweide,<br />
wenn die animalische Schönheit<br />
mit fliegender Mähne im vollen<br />
Galopp ihr ganzes Temperament<br />
zeigt. Pferdepower in purer Eleganz!<br />
Neben Matar gehören die zwei<br />
Stuten mit den klingenden Namen<br />
Minou Noir, schwarz, von edlem<br />
arabischen Geblüt, und HL Amy<br />
Dusty Bar, eine wunderschön gezeichnete<br />
Appaloosa-Stute zum<br />
Stall. Beide Stuten sind bereits von<br />
Matar trächtig und erwarten im<br />
Februar 2015 ihre Fohlen. Die<br />
dritte schwarze Schönheit ist Madawi,<br />
ein Reitwallach und absolu-<br />
Fortsetzung nächste Seite<br />
Maria Gastl mit ihrer Vollblutaraber-Zuchtstute Minou Noir.<br />
Matar, der Vollblutaraber-Deckhengst ist Stammvater der Zucht.<br />
6. Mai <strong>2014</strong> 21