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2014 10 impuls

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Gut in Schuss<br />

Giovanni Bossi schult den richtigen<br />

Umgang mit Faustfeuerwaffen<br />

Einen wahrlich unüblichen<br />

Sport hat sich der Wahlaußerferner<br />

zur Leidenschaft gemacht<br />

und damit bereits zahlreiche Erfolge<br />

erzielt. Vor wenigen Jahren<br />

hat der Sportschütze dann seine<br />

Leidenschaft zum Nebenberuf<br />

gemacht und lehrt heute als<br />

staatlich geprüfter Pistolen- und<br />

Mentaltrainer Menschen den<br />

Umgang mit Faustfeuerwaffen.<br />

Geboren in Italien und aufgewachsen<br />

in Innsbruck hat es Giovanni<br />

Bossi vor zwölf Jahren ins<br />

Außerfern verschlagen. Der mehrfach<br />

ausgezeichnete Welt- und Europameiser<br />

und Militär- Weltrekordhalter,<br />

der als Software Entwickler<br />

tätig ist, hat sich 2011 mit<br />

der Tätigkeit als Personal Trainer<br />

einen Traum verwirklicht. Für dieses<br />

Jahr hat der heute 43-Jährige<br />

die Weltmeisterschaft im Auge, bei<br />

der er wieder voll durchstarten und<br />

sich natürlich den Weltmeistertitel<br />

holen will.<br />

Sein Talent im Umgang mit<br />

Schusswaffen hat der damals 18-<br />

Jährige während seiner sechs monatigen<br />

Militärausbildung zum<br />

Jagdkämpfer entdeckt. Dieses<br />

Können wollte er erweitern und so<br />

wurde er 1991 schließlich Mitglied<br />

des Heeres Sportvereins in Absam.<br />

Dort hatte Bossi die Möglichkeit,<br />

unter der Anleitung von Hermann<br />

Größte Erfolge :<br />

• 1995 Militärweltmeister in der Militärschnellfeuerpistole<br />

bei den Ersten<br />

Militärweltspielen in Rom mit neuem<br />

und noch gültigem Weltrekord (593<br />

Ringe) • 1996 3. Rang bei den Militärweltmeisterschaften<br />

in Skövde in<br />

der "Zentralfeuerpistole" mit egalisiertem<br />

Weltrekord (589 Ringe) •<br />

1997 2. Rang Weltcup in München belegte<br />

ich den zweiten Rang in der<br />

"Freien Pistole" • 2000 Militärweltmeister<br />

bei den Militärweltmeisterschaften<br />

in Ankara in der "Zentralfeuerpistole"<br />

mit egal. Weltrekord (589<br />

Ringe) • 2001 Europameister bei der<br />

Europameisterschaft in Zagreb in der<br />

"Zentralfeuerpistole" Vizeeuropameis -<br />

ter in der "Standardpistole" • 2002<br />

Weltmeister bei der Weltmeisterschaft<br />

in Lahti im Teambewerb in der "Standardpistole"<br />

• 1992 bis <strong>2014</strong> 70-facher<br />

österreichischer Staatsmeister<br />

Sailer in zahlreichen Trainingseinheiten<br />

Techniken zu verfeinern<br />

und seine Fähigkeiten weiter auszubauen.<br />

Ab 1993 übte er zwölf<br />

Jahre lang militärischen Leistungssport<br />

beim Österreichischen Bundesheer<br />

aus. In seiner derzeitigen<br />

Wahlheimat Reutte übernahm der<br />

Familienvater außerdem neun<br />

Jahre lang die Funktion des Oberschützenmeisters<br />

der Schützengilde<br />

Reutte. Seit April <strong>2014</strong> tritt<br />

er bei Meisterschaften für einen<br />

Verein in Innsbruck an, wo er sich<br />

bestens auf die anstehenden Wettkämpfe<br />

vorbereiten kann.<br />

Viel Übung notwendig<br />

Das Abfeuern einer Waffe erfordert<br />

mehr als nur die Fähigkeit gut<br />

zielen zu können. Deshalb wird<br />

eine Trainingseinheit für Interessierte<br />

am Pistolenschießen meist<br />

mit einem theoretischen Teil begonnen,<br />

dem praktische Übungen<br />

im „trockenen Schuss“ folgen.<br />

Dabei wird die Waffe zwar betätigt,<br />

es tritt jedoch kein Schuss aus.<br />

Am Computer wird anschließend<br />

die Trefferlage sichtbar gemacht.<br />

Bei weiterem Interesse wird auf<br />

dem Schießstand dann mit verschiedenen<br />

Waffen im scharfen<br />

Schuss geschossen. Videoanalysen<br />

helfen Fehler deutlich zu machen.<br />

Beim sogenannten Biofeedback,<br />

das den Hautwiderstand der Hand<br />

Bossi bei der Ehrung zum Tiroler Meis -<br />

ter.<br />

Konzentriert visiert Giovanni Bossi das zu treffende Ziel.<br />

misst, kann der Entspannungsgrad<br />

dargestellt werden. Bei einem nicht<br />

entsprechenden Ergebnis wird<br />

auch daran gearbeitet. Um dieses<br />

vielfältige Angebot zusätzlich zu<br />

erweitern ist Giovanni Bossi derzeit<br />

auf der Suche nach Räumlichkeiten<br />

für einen Schießstand im<br />

Raum Innsbruck und Reutte.<br />

Bossi selbst, der in den letzten Jahren<br />

durchgehend dem Nationalkader<br />

A angehörte, bereitet sich bereits<br />

akribisch für die kommende<br />

Weltmeisterschaft, die im September<br />

in Granada stattfindet, vor.<br />

Trainiert werden die Disziplinen<br />

25m Zentralfeuerpistole und 25m<br />

Standardpistole. Das höchste Ziel<br />

ist es dabei, den kleinsten Ring (5<br />

cm) der Scheibe zu treffen. Je nach<br />

Disziplin kann dies innerhalb von<br />

vier Sekunden fünf Mal nötig sein.<br />

Geschossen wird stehend frei. „Oft<br />

wird geglaubt, dass dieser Sport<br />

nicht viel Anstrengung erfordert,<br />

doch es ist das Halten und die Koordination<br />

der Waffe und die benötigte<br />

Konzentration, die einen<br />

mit der Zeit Ermüden lässt“, erklärt<br />

Bossi.<br />

Mentaltraining<br />

Konzentration, Präzision und<br />

Technik sind das A und O in diesem<br />

Sport, weshalb der Sportschütze<br />

sich vor wenigen Jahren<br />

dazu entschlossen hat, eine Ausbildung<br />

zum Mentaltrainer zu machen.<br />

„Mentales Training ist in<br />

jeder Sportart ein wichtiges Hilfsmittel,<br />

um die Leistung zu steigern“,<br />

so Bossi. Ziele wie die maximale<br />

Konzentration, die Steigerung<br />

des Durchhaltevermögens,<br />

die Ausblendung störender Gedanken<br />

und gewünschte Leistungen<br />

unter Druck abrufen zu können,<br />

sind durch diese Art der Vorbereitung<br />

erreichbar.<br />

(vaku)<br />

4. Juni <strong>2014</strong> 15

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