24.03.2016 Aufrufe

2014 13 impuls

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

„Flug“- Bahn frei für den Wiedehopf<br />

Elisabeth Falkeis betreut ein Vogel-Projekt<br />

Sein Ruf ist spektakulär. Das<br />

markante hoop hoop hoop<br />

klingt wie ein überlautes Morsezeichen.<br />

Unverkennbar auch sein<br />

Outfit: Langer, gebogener<br />

Schnabel, ein auffällig schillerndes<br />

schwarz-weiß-braunes Gefieder<br />

und ein prächtiger haupthoher<br />

Federschopf. – „Für mich ist<br />

es der aufregendste Vogel, den<br />

ich kenne“, bestätigt Lisi Falkeis.<br />

Die Mitarbeiterin beim Projekt<br />

„Wiedehopf“ des Naturpark Kaunergrat<br />

berichtet: „Gemeinsam mit<br />

den Haupt- und Volksschulen<br />

Fließ sowie der Volksschule Kauns<br />

wurden 20 selbst gebaute Nistkäs -<br />

ten bei uns aufgehängt. Mich freut<br />

besonders, dass einer davon in<br />

Kauns auch angenommen wurde.“<br />

Von ihrer Terrasse aus, ihrem<br />

Heim am Kaunerberg, kann sie die<br />

imposanten Flieger hautnah beobachten.<br />

Der in Tirol seltene Vogel<br />

Am Sonntag, dem 3. August, wird auf<br />

der Neuen Bielefelder Hütte ein stolzes<br />

Jubiläum gefeiert! 60 Jahre ist es her,<br />

dass die Schutzhütte der Sektion Bielefeld<br />

des D.A.V. - nachdem die ursprüngliche<br />

1914 an anderer Stelle errichtete<br />

Hütte von einer Lawine zerstört wurde -<br />

ihre Pforten<br />

öffnete. Auf<br />

2150 Metern<br />

See-<br />

ist ein gern gesehener Naturpark-<br />

Gast. Gast deshalb, weil er die<br />

Wintermonate im warmen Süden<br />

verbringt, aber die Trockenrasen<br />

rund um Fließ und am Kaunerberg<br />

ihm im Sommer alles bieten,<br />

was Wiedehopfs Herz, bzw. sein<br />

Magen begehrt. Herr und Frau<br />

Wiedehopf holen mit ihrem langen<br />

Schnabel Grillen, Heuschrekken<br />

und Würmer aus dem Boden.<br />

Durch die extensive Bewirtschaftung<br />

in Kombination mit dem<br />

trockenen, inneralpinen Klima<br />

bieten die wertvollen Trocken- und<br />

Halbtrockenrasen dieser Gegend<br />

der gefährdeten Vogelart ideale<br />

Brutbedingungen.<br />

Neue Bielefelder Hütte<br />

2150 m<br />

Schöpf Werner | Hochoetz | 6433 Oetz | Tel. 05252 / 6926<br />

info@bielefelder-huette.at | www.bielefelder-huette.at<br />

60 Jahre Neue Bielefelder Hütte<br />

Olympstraße 14<br />

6430 Ötztal-Bahnhof<br />

Telefon 05266-8901-0<br />

www.neurauter-frisch.at<br />

höhe, unterhalb<br />

des<br />

3007 m<br />

hohen Acherkogels, empfängt die Familie<br />

Werner Schöpf bereits in der dritten<br />

Generation die Wanderer und Skifahrer<br />

mit Tiroler Spezialitäten und einem wunderbaren<br />

Ausblick auf die umliegenden<br />

Alpen. Zum Jubiläum gibt es um 11 Uhr<br />

eine Bergmesse bei der Hütte, die vom<br />

Oetzer Männerchor „Die Auensteiner“<br />

musikalisch umrahmt wird und ab 12<br />

Uhr einen urigen Hüttennachmittag<br />

mit musikalischer Unterhaltung auf<br />

der gemütlichen Sonnenterrasse.<br />

Erreichbar ist die Bielefelder Hütte u.a.<br />

von Oetz aus in nur 10 Minuten mit der<br />

Acherkogelbahn oder zu Fuß in ca. 3,5<br />

Stunden. Die Familie Schöpf freut sich<br />

auf Ihren Besuch.<br />

Zwischen 30 bis 50 Brutpaare<br />

Heuer war das Frühjahr kalt, daher<br />

habe es weniger Sichtungen gegeben,<br />

konstatiert Elisabeth Falkeis.<br />

„Wir bemühen uns daher, fehlende<br />

natürliche Brutmöglichkeiten mithilfe<br />

von Nistkästen auszugleichen“,<br />

so die Biologin:<br />

„Dabei<br />

braucht es halt auch<br />

ein wenig Geduld, weil<br />

diese häufig erst im<br />

zweiten oder dritten Jahr<br />

angenommen werden.“<br />

Lisi Falkeis leistet seit zehn<br />

Jahren Naturparkarbeit. Als<br />

Gebietsbetreuerin ist sie laufend<br />

in unterschiedliche Projekte<br />

involviert. Ihr aktueller Aktionsradius<br />

gilt den Neophyten,<br />

die auch „Aliens“ genannt werden.<br />

Neophyten sind nicht heimische<br />

Pflanzenarten, von denen vor Ort<br />

<strong>13</strong> Arten, darunter Robinie oder<br />

Goldrute, rasch ein Territorium erobern<br />

und heimische Gewächse<br />

verdrängen. Nun wird anhand<br />

einer Bestandsaufnahme versucht,<br />

diese problematischen Arten zu erfassen<br />

und einen Managementplan<br />

zu erstellen. Ein weiteres Projekt<br />

liegt der Naturkundlerin ebenfalls<br />

am Herzen. Gemeinsam mit dem<br />

Bergführer Michael Veit und dem<br />

Biologen Philipp Kirschner wurde<br />

ein dreitägiges Gletscherprojekt für<br />

Schulklassen ausgearbeitet. Dieses<br />

Programm soll der Jugend hautnah<br />

den Gletscherrückgang vor Augen<br />

führen. Am Gepatschferner werden<br />

dazu direkt vor Ort der Klimawandel,<br />

dessen Auswirkungen<br />

und die alpinen Zusammenhänge<br />

Um die Ansiedlung des<br />

Wiedehopfs ist man im<br />

Naturpark Kaunergrat bemüht.<br />

erläutert. Für den Herbst wurde<br />

der Taschachferner als „Klassenzimmer“<br />

gewählt. Ganz im Sinne<br />

von Bewusstseinsbildung, die eine<br />

der Stärken des Naturparks Kaunergrat<br />

ist. Insofern ist das Aufgabengebiet<br />

von Elisabeth Falkeis<br />

vielfältig, ungemein spannend und<br />

wird immer wieder auch mit Führungen<br />

für interessierte Naturparkbesucher<br />

bereichert. Durch<br />

einen der schönsten Lebensräume<br />

unseres Landes.<br />

(leva)<br />

Als Biologin erklärt Elisabeth Falkeis Fauna und Flora den interessierten Naturparkbesuchern.<br />

Fotos: Archiv Naturpark Kaunergrat<br />

4 22. Juli <strong>2014</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!