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Das Rad der Zeit zurückdrehen<br />
Hubert Heel’s Steckenpferd besteht im Sammeln alter Ansichtskarten<br />
Hubert Heel, Wirt des Gasthofs „Venetrast“, sammelt alte Postkarten. Die älteste Ansicht von Imsterberg um 1900. Fotos: Lechner<br />
Seit rund 35 Jahren sammelt<br />
Hubert Heel, pensionierter Lehrer<br />
und Seniorwirt des Gasthofs<br />
Venetrast, historische Postkarten<br />
aus dem Raum Tirol. Mehrere<br />
Tausend davon füllen die Alben,<br />
die er wie seinen Augapfel hütet.<br />
Ein Blickfang in der Galerie des<br />
Gasthofs Venetrast am Imsterberg<br />
ist eine Schwarz-Weiß-Ver größe -<br />
rung der ältesten Ansichtskarte<br />
von Imsterberg. Einige Bauernhäuser,<br />
die Pfarrkirche, die Volksschule<br />
und weite Fluren. Es ist die<br />
älteste Abbildung der Ortschaft<br />
aus dem Jahre 1900. Stolzer Besitzer<br />
ist Venetrast-Seniorwirt Helmut<br />
Heel. Diese Vergrößerung ist nur<br />
eine aus seinem umfangreichen Archiv.<br />
Mehrere tausend Exemplare<br />
aus der Vor-E-Mail-Zeit sind das<br />
Resultat seiner Sammelleidenschaft.<br />
Angefangen hat alles mit<br />
heimatkundlichem Interesse und<br />
den Fragen der Einheimischen und<br />
der Touristen nach der Vergangenheit<br />
des Ortes. Spezialisiert hat sich<br />
Heel vorerst auf Imsterberg und<br />
Imst. „Dann kamen Ansichten<br />
vom Gurgltal dazu, wo ich damals<br />
Lehrer war. Imst als Bahnstation<br />
an der Arlbergbahn, das bereits<br />
1884 beworben wurde, war ein beliebtes<br />
Motiv. So hat sich eins zum<br />
anderen ergeben“, erinnert sich<br />
Heel, der allein von Imst 500 unterschiedliche<br />
Ansichten archiviert.<br />
Zur Entdeckungsreise in die Vergangenheit<br />
kam die Lust am Stöbern<br />
und wurde im Laufe der Jahre<br />
tirolweit bis nach Südtirol ausgeweitet.<br />
Denn erschöpft ist diese<br />
Passion praktisch nie. Auf diversen<br />
Sammelbörsen im In- und Ausland<br />
fügen sich stets Neuerwerbungen<br />
und Raritäten in die sorgfältig<br />
sortierten Bände. „Früher hat<br />
man Ansichtskarten ja in Schuhkartons<br />
aufbewahrt. Und es kann<br />
schon passieren, dass hin und wieder<br />
jemand damit auftaucht“, freut<br />
sich der pensionierte Pädagoge<br />
über solche Aufmerksamkeiten.<br />
Ausstellung geplant<br />
„Der Reiz einer Sammlung besteht<br />
auch darin, die Entwicklung<br />
eines Ortes oder einer Talschaft zu<br />
verfolgen, denn so kann man Vergleiche<br />
ziehen. Von den ersten<br />
Glasplatten vervielfältigt, reihen<br />
sich Generationen der schwarz /<br />
weiß, gemalten und kolorierten<br />
Ansichtskarten. Als einer der bekanntesten<br />
Ansichtskarten-Maler<br />
galt Zeno Diemer, der auch das<br />
Bergiselpanorama schuf. In Imst<br />
und später in Vent unterhielt der<br />
Ortspfarrer Johann Georg Thöni<br />
Anfang des 20. Jahrhunderts einen<br />
eigenen Ansichtskartenverlag. Gemeinsam<br />
mit Sammlerkollegen des<br />
Oberländer Sammlervereines unter<br />
Obmann Reinhold Perktold, als<br />
dessen Schriftführer Heel fungiert,<br />
wird alljährlich eine Ausstellung in<br />
der Wirtschaftskammer veranstaltet.<br />
Heuriger Themenschwerpunkt:<br />
das Vordere Ötztal, dem<br />
das Hintere Ötztal im nächsten<br />
Jahr folgen soll.<br />
Die heutige Gastwirtschaft Venet -<br />
rast hat Hubert Heel als Einfamilienhaus<br />
von seinem Adoptivvater<br />
vor fünfzig Jahren geerbt und vor<br />
40 Jahren mit seiner Frau Mathilde<br />
zum Gasthaus umgebaut. Die bauliche<br />
Entstehung ist selbstverständlich<br />
fotografisch dokumentiert<br />
und lässt sich anhand der Bilder<br />
in der Gaststube verfolgen.<br />
Der Betrieb erfuhr vor zwei Jahren<br />
eine Generalsanierung und Tochter<br />
Simone kann sich nach der<br />
Übernahme über steigende Gästezahlen<br />
freuen.<br />
(leva)<br />
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9. Juni <strong>2015</strong> 15