Short Stories 1-3

Ingriied Nordinstrøm Short Stories 1-3
spricht und das selbst der doofe Kevin wusste, war er wenigstens still. Ich hockte ihm, in meinen
Sessel versunken gegnüber und schloss Wetten mit mir selbst ab, wie lange es noch dauern würde.
Der Bengel war erstaunlich zäh. Ich hatte ihm ordentlich Valium in die leckere Milch gerührt. Und
da seine Geschmacksknospen nach dem Haufen Schokolade schon gänzlich auf Zucker
konditioniert waren, war es ihm gar nicht möglich, irgendetwas anderes zu schmecken.
Irgendwann begann er mich dümmlich anzusehen. Er legte den Kopf leicht schräg, die
angeschmolzene Schokolade rutschte ihm langsam aus den klebrigen Fingern und plumpste auf
meinen Holzfußboden. Gut dass ich keine Teppichböden habe. Ich hasse Teppichböden. Da
wohnen Milben drin. Ich hasse Milben.
Kevin sank auf die Seite und fing an Schokoladensabber auf eines meiner Sofakissen zu speicheln.
Ich sprang auf und rettete mein Kissen vor weiterer Verunreinigung. Das ist ja ekelhaft!
Kevin´s kleines Herzchen war bereits stehen geblieben und der kleine Klugscheißer schlief den
ewigen Schlaf der... nun ja der toten Klugscheißer.
Ich trug ihn in mein Badezimmer und legte ihn behutsam in die Badewanne. Ich richtete mich auf
und betrachtete den kleinen Scheißer.
Jetzt sah er ganz friedlich aus...
Wenige Momente später, war er in kleine, stille, friedliche Häppchen zerlegt und in der Kühltruhe
verstaut.
Ich fand es irgendwie passend ihn im Zoo stückchenweise den Löwen ins Steppengehege zu
werfen. Anstatt ihn bedeutungslos im Mülleimer bei meiner Bushaltestelle zu entsorgen. Einfach
auch mal wieder der alten Sitten und Bräuche gedenken. Ich spürte, wie die Natur lächelnd über
meine Schulter blickte. Ende.
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