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ALLGÄU ALTERNATIV Sommerausgabe 2015

- "Auf ein Wort": Erdgas Schwaben Geschäftsführer Klaus Peter Dietmayer / - Altbau: Praktische Hilfe für den Hausbesitzer / - Regional Bauen: Individuelle Fertighäußer / - E-Mobilität Schwerpunkt Übersicht: Welches Pedelec passt zu mir? E-Mobilität auf dem Land: Studienergebnisse der Hochschule Biberach geben Aufschluss / 1 Million Elektrofahrzeuge bis 2020: Situationsanalyse mit Einschätzungen von Tobias Sirch und Peter Schneider / Energieaudit für größere Unternehmen wird Pflicht: eza! hilft bei der Umsetzung der gesetzl. Vorgaben / Energiesparen: Innovative Straßenbeleuchtung für Schloss Neuschwanstein installiert / Messe RENEXPO: Gebäudehülle im Mittelpunkt / Staat heizt mit: Zuschüsse für Erdwärmepumpen / Industrie 4.0: Chancen und Risiken der digitalen Vernetzung für Unternehmen / Windkraft: Grünes Licht für 122 mögliche Anlagen / Energiepioniere: Lorenz Schädler brachte die Wasserkraft nach Scheidegg

- "Auf ein Wort": Erdgas Schwaben Geschäftsführer Klaus Peter Dietmayer / - Altbau: Praktische Hilfe für den Hausbesitzer / - Regional Bauen: Individuelle Fertighäußer / - E-Mobilität Schwerpunkt Übersicht: Welches Pedelec passt zu mir? E-Mobilität auf dem Land: Studienergebnisse der Hochschule Biberach geben Aufschluss / 1 Million Elektrofahrzeuge bis 2020: Situationsanalyse mit Einschätzungen von Tobias Sirch und Peter Schneider / Energieaudit für größere Unternehmen wird Pflicht: eza! hilft bei der Umsetzung der gesetzl. Vorgaben / Energiesparen: Innovative Straßenbeleuchtung für Schloss Neuschwanstein installiert / Messe RENEXPO: Gebäudehülle im Mittelpunkt / Staat heizt mit: Zuschüsse für Erdwärmepumpen / Industrie 4.0: Chancen und Risiken der digitalen Vernetzung für Unternehmen / Windkraft: Grünes Licht für 122 mögliche Anlagen / Energiepioniere: Lorenz Schädler brachte die Wasserkraft nach Scheidegg

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Genetik<br />

Medizinische Lebensretter<br />

Rund 8000 Blutern in Deutschland steht seit 1993<br />

ein gentechnisch hergestellter Blutgerinnungsfaktor<br />

zur Verfügung. Die seit 1994 zugelassene humane<br />

DNAse lässt 6000 bis 8000 Kinder leichter atmen, die<br />

an Mukoviszidose leiden. Erythropoetin hilft rund<br />

60.000 Patienten mit Nierenversagen – die Liste der<br />

gentechnisch erzeugten Substanzen wird nicht nur in<br />

der Medizin jedes Jahr länger. Diese Erfolge zählen so<br />

selbstverständlich zum Alltag, dass die Medien kaum<br />

noch darüber berichten.<br />

Ein großer Teppich von<br />

Begriffen dokumentiert: Die<br />

Gentechnik ist bereits<br />

vielfach verbreitet<br />

Der Autor<br />

Ständige Neugier beschreibt das Leben von<br />

Roland Knauer wohl seit seiner Geburt 1957.<br />

Ein Studium der Chemie weckte seine erste<br />

pin auf den Markt, durch das 100.000 Deutsche mit<br />

einer Unterproduktion dieser Substanz eine normale<br />

Körpergröße erreichen konnten. Vorher wurde der<br />

Wirkstoff aus den Körpern Verstorbener gewonnen;<br />

in wenigen Fällen ist dabei die Creutzfeldt-Jakob-<br />

Krankheit übertragen worden, die das Gehirn der Betroffenen<br />

zerstört.<br />

Neugier nach dem Abitur, die 1987 abge -<br />

schlossene Promotion führte ihn in die<br />

damals noch jungen Disziplinen der Moleku -<br />

larbiologie, Virologie und Immunbiologie, die er<br />

ausgiebig mit Biologie-Vorlesungen er gänzte.<br />

Danach blieb ihm eigentlich nur noch der<br />

Journalismus, um seine Neugier auch<br />

beruflich auf weitere Felder der Natur -<br />

wissenschaften auszudehnen und seine<br />

neuen Informationen auch postwendend an<br />

andere Neugierige weiterzugeben. Mehr<br />

über ihn und seine Arbeit lesen Sie unter<br />

www.naturejournalism.info<br />

Regeln sind noch unklar<br />

Ganz anders sieht es dagegen aus, wenn die Gentechnik<br />

auf den Acker soll. Wenn das Erbgut von Mais<br />

oder Baumwolle verändert wird, damit die Pflanzen<br />

schädliche Insekten abwehren oder besser mit Unkrautvernichtungsmitteln<br />

klarkommen, laufen Umweltverbände<br />

wie Greenpeace und BUND dagegen<br />

Sturm. Sie befürchten unkalkulierbare Risiken. Die<br />

EU erlaubt den Anbau einiger gentechnisch veränderter<br />

Pflanzenarten. Allerdings sollen die Mitgliedsstaaten<br />

die Möglichkeit bekommen, per Ausstiegsklausel<br />

den Anbau zu verbieten. Ob es dafür in Deutschland<br />

eine bundesweite Regelung geben oder der Bund die<br />

Entscheidung den Ländern überlassen wird, ist noch<br />

nicht klar.<br />

Eine der zugelassenen Genpflanzen ist der Mais:<br />

So haben Gentechniker eine Erbinformation aus einem<br />

Bakterium in Maispflanzen eingebaut. Dadurch<br />

produziert der Mais einen Wirkstoff, der den Darm<br />

von Insekten zerstört, aber Säugetiere und Vögel nicht<br />

schädigt. Das hilft im Kampf gegen einen Schädling<br />

namens Maiszünsler, der zu den Insekten gehört. Allerdings<br />

steckt im Mais jetzt die Erbinformation eines<br />

Bakteriums, die dort nicht hingehört. »Die Versprechen,<br />

mit gentechnisch veränderten Pflanzen höhere<br />

Erträge und weniger Chemie auf dem Acker zu haben,<br />

haben sich nicht erfüllt«, sagt Martha Mertens, Sprecherin<br />

des Arbeitskreises Gentechnik im BUND. Es<br />

würden erheblich mehr Herbizide eingesetzt, die Artenvielfalt<br />

im Agrarraum werde weiter reduziert. Mertens:<br />

»Schließlich gefährden sie auch die Gesundheit,<br />

denn neben den geplanten neuen Eigenschaften können<br />

unerwartete Effekte auftreten, die die Sicherheit<br />

der daraus hergestellten Produkte beeinträchtigen.«<br />

Vorteile durch Gentechnik?<br />

Reinhard Pröls kennt diese Argumente. Er<br />

forscht an der Technischen Universität München zu<br />

Pflanzenkrankheiten. Ein ähnliches Misstrauen, sagt<br />

er, habe es anfangs auch gegen Gentechnik in der Medizin<br />

gegeben: »Schon aus ethischen Gründen aber<br />

setzten sich die neuen Produkte mit der Zeit durch,<br />

weil die Patienten eindeutige Vorteile hatten.«<br />

Solche Vorteile gebe es auch bei gentechnisch<br />

veränderten Pflanzen. »Wenden Züchter biotechnolo-<br />

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