ALLGÄU ALTERNATIV Sommerausgabe 2015
- "Auf ein Wort": Erdgas Schwaben Geschäftsführer Klaus Peter Dietmayer / - Altbau: Praktische Hilfe für den Hausbesitzer / - Regional Bauen: Individuelle Fertighäußer / - E-Mobilität Schwerpunkt Übersicht: Welches Pedelec passt zu mir? E-Mobilität auf dem Land: Studienergebnisse der Hochschule Biberach geben Aufschluss / 1 Million Elektrofahrzeuge bis 2020: Situationsanalyse mit Einschätzungen von Tobias Sirch und Peter Schneider / Energieaudit für größere Unternehmen wird Pflicht: eza! hilft bei der Umsetzung der gesetzl. Vorgaben / Energiesparen: Innovative Straßenbeleuchtung für Schloss Neuschwanstein installiert / Messe RENEXPO: Gebäudehülle im Mittelpunkt / Staat heizt mit: Zuschüsse für Erdwärmepumpen / Industrie 4.0: Chancen und Risiken der digitalen Vernetzung für Unternehmen / Windkraft: Grünes Licht für 122 mögliche Anlagen / Energiepioniere: Lorenz Schädler brachte die Wasserkraft nach Scheidegg
- "Auf ein Wort": Erdgas Schwaben Geschäftsführer Klaus Peter Dietmayer / - Altbau: Praktische Hilfe für den Hausbesitzer / - Regional Bauen: Individuelle Fertighäußer / - E-Mobilität Schwerpunkt Übersicht: Welches Pedelec passt zu mir? E-Mobilität auf dem Land: Studienergebnisse der Hochschule Biberach geben Aufschluss / 1 Million Elektrofahrzeuge bis 2020: Situationsanalyse mit Einschätzungen von Tobias Sirch und Peter Schneider / Energieaudit für größere Unternehmen wird Pflicht: eza! hilft bei der Umsetzung der gesetzl. Vorgaben / Energiesparen: Innovative Straßenbeleuchtung für Schloss Neuschwanstein installiert / Messe RENEXPO: Gebäudehülle im Mittelpunkt / Staat heizt mit: Zuschüsse für Erdwärmepumpen / Industrie 4.0: Chancen und Risiken der digitalen Vernetzung für Unternehmen / Windkraft: Grünes Licht für 122 mögliche Anlagen / Energiepioniere: Lorenz Schädler brachte die Wasserkraft nach Scheidegg
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Ein erstaunliches Wachstum<br />
legt der Riesen-Bärenklau an<br />
den Tag. Er hat sich im Allgäu<br />
festgesetzt<br />
bietsfremde Arten vor, von denen geschätzte 10 bis 15<br />
Prozent als invasiv gelten. Das heißt, diese invasiven Arten<br />
verdrängen einheimische Arten, beeinträchtigen<br />
funktionierende Ökosysteme oder verursachen ökonomische<br />
Schäden. Das Allgäu stellt in dieser Hinsicht keine<br />
Insel der Glückseligen dar. Wie viele dieser 12.000<br />
Arten auch hier zu finden sind, ist nicht erforscht.<br />
Da es inzwischen sehr viele invasive gebietsfremde<br />
Arten gibt, muss die Politik Prioritäten setzen. Bis<br />
zum 2. Januar 2016 soll dazu die sogenannte »Unionsliste«<br />
erstellt werden für Arten, von denen länderübergreifende<br />
Gefahren ausgehen. Voraussetzung für die<br />
Aufnahme in diese Liste ist, dass die entsprechende<br />
Art in mindestens drei EU-Staaten als »invasiv gebietsfremd«<br />
eingestuft wird.<br />
europäische Länder vergleichsweise klein sind. Rein<br />
nationale Konzepte können deshalb nicht effektiv sein,<br />
da die Arten bekanntermaßen nicht an den Grenzen<br />
haltmachen.<br />
Invasion im Allgäu<br />
Die biologische Invasion betrifft auch das Allgäu<br />
– und es sind überwiegend nicht Tierarten, die sich<br />
hier breitmachen, sondern Pflanzen wie der Riesen-<br />
Bärenklau, der aus dem Kaukasus eingewandert ist<br />
und sich auch bei uns recht wohlfühlt. Er wird hier<br />
Zunehmend große Sorgen<br />
mach en sich Allgäuer Landwirte<br />
wegen der Ausbreitung von<br />
Jak obskreuzkraut, das für Vieh<br />
gefährlich werden kann. Auf der<br />
Wiese meiden die Tiere die<br />
giftige Pflanze, im Heu können<br />
sie das Kraut nicht mehr<br />
identifizieren<br />
Keine »Gleichbehandlung«<br />
Zwischen 2005 und 2008 haben Forscher eine<br />
Datenbank erstellt, die inzwischen detaillierte Informationen<br />
zu 12.122 Arten sowie 2440 Experten zu<br />
biologischen Invasionen in Europa enthält. Außerdem<br />
wurde auch eine Liste der 100 problematischsten Arten<br />
erstellt – inklusive Vorkommen und Risikobewertung.<br />
Die EU und ihre Mitgliedsländer stehen jetzt vor<br />
der Herausforderung, zu entscheiden, welche davon<br />
in die Unionsliste übernommen werden sollen. Dabei<br />
dürfen sie aber nicht bei einer reinen Risikobetrachtung<br />
stehenbleiben, sondern müssen auch den Nutzen<br />
von Arten und regionale Aspekte einbeziehen. Eine<br />
Art, die zum Beispiel in Norwegen ein Problem sein<br />
kann, muss dies im Süden Italiens nicht sein.<br />
»Es wird nicht leicht, sich auf einen europaweiten<br />
Nenner zu einigen und trotzdem die regionalen Bedingungen<br />
bei der Abschätzung der gesundheitlichen,<br />
ökonomischen und ökologischen Gefahren zu berücksichtigen«,<br />
schätzt der Biologe Dr. Stefan Klotz vom<br />
Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) die<br />
Lage ein. In der europäischen Regelung sieht er trotzdem<br />
einen großen Schritt in die richtige Richtung, da<br />
Fotos: Klaus-Dieter Sonntag,fotoplusdesign.de/UFZ, André Künzelmann/UFZ, Archiv EDITION <strong>ALLGÄU</strong>, Udo Rose<br />
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