08.04.2016 Aufrufe

Leseprobe - Hennes Roth: Tourleben - Vier Jahrzehnte Radsportfotografie

Hennes Roth gilt als der deutsche Radsportfotograf. Vier Jahrzehnte lang begleitete er den internationalen Profizirkus als Bildreporter, war stets hautnah am Geschehen, bei großen und bei kleinen Rennen. Sein Augenmerk und sein Herzblut galten der Tour und Paris–Roubaix, aber ebenso auch den Wettkämpfen der Nachwuchsklassen auf den Straßen der Provinz, auf den Holzpisten der Velodrome, im Morast der Querfeldein-Strecken, wo es vielleicht den Siegfahrer von morgen zu entdecken gab – und ein nicht minder bildgewaltiges Spektakel. Jetzt hat Hennes Roth seinen riesigen Archivschatz geöffnet, um Ihnen eine Auswahl seiner bemerkenswertesten Aufnahmen zu zeigen. Dieses Buch ist sein Geschenk für alle Fans. Und eine einzige Liebeserklärung an den schönsten Sport der Welt.

Hennes Roth gilt als der deutsche Radsportfotograf. Vier Jahrzehnte lang begleitete er den internationalen Profizirkus als Bildreporter, war stets hautnah am Geschehen, bei großen und bei kleinen Rennen. Sein Augenmerk und sein Herzblut galten der Tour und Paris–Roubaix, aber ebenso auch den Wettkämpfen der Nachwuchsklassen auf den Straßen der Provinz, auf den Holzpisten der Velodrome, im Morast der Querfeldein-Strecken, wo es vielleicht den Siegfahrer von morgen zu entdecken gab – und ein nicht minder bildgewaltiges Spektakel.
Jetzt hat Hennes Roth seinen riesigen Archivschatz geöffnet, um Ihnen eine Auswahl seiner bemerkenswertesten Aufnahmen zu zeigen. Dieses Buch ist sein Geschenk für alle Fans. Und eine einzige Liebeserklärung an den schönsten Sport der Welt.

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DER SCHÖNE SPORT<br />

Große Emotionen vor großartiger Kulisse. Momentaufnahmen,<br />

die dem aufmerksamen Betrachter gleich ganze<br />

Dramen erzählen können. Die mitunter formvollendete<br />

Einheit aus Mensch und Maschine. Ellbogenduelle bei teils<br />

irrem Tempo und dabei keine Knautschzonen, die den<br />

direkten Blick auf die heiße Renn-Action verstellen würden.<br />

Gesichter, wahrhaftig gezeichnet von extremer Anstrengung<br />

und ebensolchem Einsatz. Der entfesselte<br />

Mensch, aufgelöst in totaler Agonie und unbändiger<br />

Freude… Wer die Faszination des Radrennsports ergründen<br />

will, kommt an einem Argument nicht vorbei: So bildgewaltig<br />

wie dieser ist kaum ein anderer Sport; Radrennen<br />

brillieren mit einer visuellen Vielfalt und Eindringlichkeit,<br />

die ihresgleichen sucht.<br />

»Der Radsport ist die schönste Sportart der Welt«, sagt<br />

denn auch <strong>Hennes</strong> <strong>Roth</strong>, und es ist davon auszugehen, dass<br />

dieser Mann vielleicht ein klein wenig voreingenommen<br />

ist. Andererseits sollte er aber auch ganz genau wissen,<br />

wovon er spricht. Mehr als vier <strong>Jahrzehnte</strong> lang hat der gebürtige<br />

Kölner den Radsport als Bildreporter begleitet: In<br />

den frühen 1970er Jahren wurde es zu seinem Beruf, Straßen-,<br />

Bahn- und Querfeldeinrennen fotografisch zu dokumentieren.<br />

Erst im regionalen Umkreis, dann deutschland-,<br />

dann weltweit. Und er blieb dabei, ohne Unterbrechung<br />

und trotz der höchst wechselvollen, nicht immer einfachen<br />

Zeiten für »seinen« Sport, bis er sich nach der Saison 2013<br />

in den Ruhestand verabschiedete.<br />

Es waren anfangs unbeschwerte Jahre, in denen noch mit<br />

offenem Visier – ohne Helmpflicht und ohne Fernsteuerung<br />

per Funkknopf im Ohr – Rennen gefahren wurde und<br />

in Deutschland kaum ein Hahn nach Ergebnissen oder Berichterstattung<br />

von der Tour de France krähte. Es waren<br />

aber auch düstere Jahre darunter, in denen eine zuvor hysterische<br />

Radsport-Euphorie eines breiten Publikums in<br />

eine nicht minder hysterische Aversion gegen das Profipeloton<br />

umschlug.<br />

Unzählige Aufnahmen sind im Laufe dieser rund vier<br />

<strong>Jahrzehnte</strong> entstanden. Auf mehrere hunderttausend<br />

Fotos schätzt <strong>Hennes</strong> <strong>Roth</strong> das Arsenal an Negativen, Dias<br />

und Bilddateien, die in seinem Archiv lagern. Es sind zu<br />

viele, um sie zu zählen. Und auch viel zu viele, als dass ihm<br />

die Entscheidung leicht fallen würde, wenn er für dieses<br />

Buch nun eine kleine Auslese vornehmen soll, wie für<br />

einen »Best of«-Sampler.<br />

Eine Liebeserklärung<br />

Ein Anspruch auf Vollständigkeit, so viel wird rasch klar, ist<br />

in diesem Rahmen utopisch. Nicht jeder Fahrer, nicht jedes<br />

Rennen, die ihm etwas bedeuten, können in diesem Band<br />

angemessen berücksichtigt werden. Einige Akteure besitzen<br />

offenbar eine spezifische Präsenz, ein fotografisches<br />

Charisma, mit der sie stärker in den Mittelpunkt rücken –<br />

etliche andere fehlen in der Auswahl letztlich ganz. Das ist<br />

bedauerlich. Doch so soll es sein, so muss es sein. Denn<br />

sein erster eigener Bildband möchte vor allen Dingen<br />

eines darstellen: eine Liebeserklärung an den Radsport als<br />

solchen und dessen ganz eigene Schönheit.<br />

Mit einem chronologisch geordneten Querschnitt seines<br />

Schaffens möchte <strong>Hennes</strong> <strong>Roth</strong> dem Radsport seiner Ära,<br />

der Jahre 1972 bis 2013, ein eigenes Denkmal setzen. Er<br />

lädt ein zum Blättern in einer Zeitenreise in Schwarzweiß<br />

und in Farbe, im Hoch- und im Querformat, bei der sich<br />

immer wieder aufs Neue offenbaren soll, was den Radsport<br />

als optisches Erlebnis so reizvoll macht.<br />

Allein diese Vielfalt. Die ganze Welt ist Radrennstrecke,<br />

nichts ist genormt. Alle Orte, zu denen eine halbwegs<br />

rennradtaugliche Straße führt, und sei es nur ein schmaler<br />

Wirtschaftsweg, können Schauplatz werden. Und so hat<br />

der Radsportfotograf <strong>Hennes</strong> <strong>Roth</strong> das Glück, nicht etwa<br />

wie seine Kollegen vom Wintersport immer ein ganzes<br />

Wochenende lang ein und dieselbe Schanzenanlage ins<br />

Bild setzen zu müssen, um das Treiben verwegener Athleten<br />

abzulichten. Er ist nicht nur draußen, er ist buchstäblich<br />

unterwegs, er ist permanent auf Achse. Immer geht es<br />

weiter. Kilometer für Kilometer, Etappe für Etappe, Woche<br />

für Woche. Über den Berg und durch das Tal, über Kopfsteinpflaster<br />

und Flüsterasphalt, durch Staubschwaden<br />

und Regengüsse. Und überall warten neue Motive, Ein-<br />

4 <strong>Hennes</strong> <strong>Roth</strong>

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