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Wochenblick Ausgabe 03/2016

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<strong>Ausgabe</strong> <strong>03</strong>/16 (07.04.<strong>2016</strong>) € 3,00<br />

Sicherer Urlaub<br />

Wandern daheimSeite 4-5<br />

Foto: Ralf Fischbacher<br />

Was darf das<br />

Jagdkommando?<br />

Seite 12-13<br />

Foto: li: Bundesheer, re: Fotolia, Focus Pocus LTD<br />

www.wochenblick.at<br />

Medien24 GmbH<br />

Bräustraße 6, 4786 Brunnenthal<br />

P.b.b. - 16Z040715 W - Verlagspostamt 4020 Linz<br />

Rekordarbeitslosigkeit und<br />

AMS-Millionen für Integration<br />

Mehr als 400.000 Arbeitslose im März und<br />

Schwierigkeiten mit der Integration von<br />

Flüchtlingen stellen das AMS vor eine besondere<br />

Herausforderung. Seiten 8/9<br />

Seiten 4-5<br />

Foto: <strong>Wochenblick</strong><br />

Mit dem Ordnungsdienst<br />

auf Streife<br />

Die „Linzer Stadtwache“ gewährt<br />

Einblick in das Bettlerproblem<br />

im Stadtzentrum.<br />

Wir<br />

waren dabei.<br />

Seite 17


2<br />

Kann Baumeister Lugner<br />

auch Bundespräsident?<br />

Es ist ein<br />

weit verbreiteter<br />

Trugschluss<br />

zu<br />

glauben,<br />

dass nur das<br />

seriös sein<br />

kann, was<br />

fad ist und<br />

bierernst rüberkommt. Das<br />

gilt für Zeitungen wie auch<br />

für Präsidentschaftskandidaten.<br />

Denn Menschen,<br />

die nicht über sich selbst<br />

lachen können, sind mir<br />

suspekt.<br />

Der Wiener Baumeister<br />

Richard Lugner kann über<br />

sich selbst lachen, weshalb<br />

er sich auch ohne<br />

mit der Wimper zu zucken<br />

als Kasperl zu bezeichnen<br />

vermag. Doch wer glaubt,<br />

dass er ständig nur den<br />

Kasperl spielt, der irrt<br />

(dazu auch Bericht auf<br />

Seite 9). Man sollte sich<br />

da von seinen Auftritten in<br />

der Reality-TV-Serie „Die<br />

Lugners“ nicht täuschen<br />

lassen.<br />

Als Nur-Kasperl wäre er<br />

kein so erfolgreicher Unternehmer<br />

geworden. Das<br />

muss er sein, sonst könnte<br />

er sich einen Wahlkampf<br />

aus eigener Tasche nicht<br />

leisten. Zweifellos würde er<br />

mit der Aufgabe als Bundespräsident<br />

auch wachsen.<br />

Es gab schon Kaiser<br />

und Könige in Europa die<br />

schrulliger und skuriller<br />

waren, als es der Lugner<br />

als Präsident jemals sein<br />

könnte.<br />

Seine Rolle als Staatsoberhaupt<br />

würde er sicher<br />

nicht schlechter spielen<br />

Kurt Guggenbichler<br />

kurt.guggenbichler@wochen-blick.at<br />

als Heinz Fischer,<br />

der<br />

in seiner<br />

Fröhlichkeit<br />

auch schon<br />

so manchen<br />

Anlass zum<br />

Schmunzeln<br />

gab. Erinnern<br />

Sie sich noch daran,<br />

als er sich als Tandemspringer<br />

gerierte? Oder… na ja,<br />

lassen wir das!<br />

Die Präsidenten vom<br />

Schlage eines Kirchschlägers<br />

sind ohnehin schon<br />

lang ausgestorben und ein<br />

dunkler Anzug plus langweiliges<br />

Gehabe machen<br />

noch keinen Staatsmann.<br />

Auch ein betont würdiges<br />

Auftreten verspricht nicht<br />

automatisch Integrität wie<br />

man am Beispiel eines<br />

Landesfürsten sehen kann,<br />

der einen ausgeprägten<br />

Hang zu seinen Landetöchtern<br />

hat – unser Josef<br />

Pühringer ist es nicht!<br />

Bei dieser Gelegenheit<br />

darf ich noch an Klestil<br />

und Waldheim erinnern,<br />

die auch nicht gerade die<br />

optimalsten Präsidentendarsteller<br />

waren. Eigentlich<br />

gibt es keinen Anlass, sich<br />

über den Lugner mehr zu<br />

mokieren als über jeden<br />

anderen Mann aus dem<br />

Volk, was ein Bundespräsident<br />

ja sein sollte.<br />

Daher ist es arrogant und<br />

auch nicht menschlich,<br />

den Baumeister – wie kürzlich<br />

im ORF – am Nasenring<br />

spazieren zu führen.<br />

Deshalb muss man ihn<br />

noch lange nicht mögen<br />

oder gar wählen!<br />

„Spiegel“ bestätigt „<strong>Wochenblick</strong>“-Kommentar!<br />

Europäische Geheimdienste<br />

können nicht kooperieren<br />

Als problematisch bezeichnet „Der Spiegel“ in seiner<br />

<strong>Ausgabe</strong> vom 2. April (Bild) die Zusammenarbeit der Geheimdienste,<br />

weshalb der „<strong>Wochenblick</strong>“ in seiner <strong>Ausgabe</strong><br />

vom 31. März bereits geraten hat, die Finger von<br />

der Schaffung eines EU-Geheimdienstes zu lassen.<br />

Foto: <strong>Wochenblick</strong><br />

GEFAHR: Die IS-Mörder siedeln schon vor<br />

Salafistenheimat<br />

Der IS sitzt schon vor unserer<br />

Haustür – in Bosnien.<br />

Dort haben sich radikale<br />

Sunniten neue Rückzugsräume<br />

geschaffen, berichtet<br />

die Zeitschrift „Der Spiegel“<br />

in seiner aktuellen <strong>Ausgabe</strong>.<br />

Nach Angaben deutscher<br />

Ermittler gibt es in Bosnien<br />

etwa ein Dutzend Orte, in<br />

denen radikale Salafisten ungestört<br />

Gefolgsleute um sich<br />

scharen, den Dschihad predigen<br />

und für den IS werben.<br />

Der Zulauf sei enorm, heißt<br />

es dazu aus dem Ministerium<br />

für Sicherheit in Sarajewo.<br />

Das bestätigt auch der US-Balkankenner<br />

und Ex-NSA-Mitarbeiter<br />

John Schindler, der<br />

Schiffsreisen auf der Donau nach wie vor attraktiv:<br />

Deutsche und Amerikaner<br />

sind eifrige Flusskreuzfahrer<br />

Warnt vor der Schlacke:<br />

Kolibri-Aktivistin<br />

Marlene Laimgruber<br />

sagt, dass es dort eine stabile<br />

Infrastruktur für Terrorismus<br />

gibt. Dort sei auch ein Handbuch<br />

für den Guerilliakrieg<br />

mit der Tötungstechnik des<br />

Köpfens in Umlauf, weiß die<br />

Polizeibehörde.<br />

Diese hätte die Szene zwar<br />

im Visier, heißt es, mehr aber<br />

auch nicht. Das Treiben der<br />

Salafisten dürften sie wohl<br />

kaum verhindern können.<br />

„Wir haben es mit einem in<br />

hohem Maße gescheiterten<br />

und funktionsunfähigen<br />

Staatsgebilde zu tun“, erklärt<br />

der Politologe Vlado Azinovic<br />

und meint damit Bosnien<br />

und Herzegowina.<br />

Die problematischen Gebiete,<br />

um die es dort geht, lie-<br />

Die Donau Schiffsstationen GmbH erwartet heuer eine<br />

stabile Saison, sagt Geschäftsführerin Birgit Brandner-Wallner,<br />

weil sich Flusskreuzfahrten starker Nachfrage<br />

erfreuen, vor allem bei Deutschen und Amerikanern,<br />

die auch heuer wieder die Wachau bereisen werden.<br />

Foto: OÖ Tourismus


3<br />

Foto: <strong>Wochenblick</strong><br />

KOLIBRI: Schlackenproblem könnte uns bald um die Ohren fliegen:<br />

Naturschützer warnen eindringlich<br />

vor einer tickenden Umweltbombe<br />

Der nächste Umweltskandal in Österreich dürfte programmiert<br />

sein, wenn demnächst schon Realität wird, was Wirtschaftsminister<br />

Reinhold Mitterlehner und Landwirtschaftsminister<br />

Andrä Rupprechter, beide ÖVP, für Österreich<br />

ausgetüftelt haben: den flächendeckenden Einsatz von Schlacke<br />

aus Stahlwerken als Schüttmaterial im Straßenbau. Für die<br />

Umweltschutzorganisation Kolibri ist das „ein Wahnsinn.“<br />

„Denn Schlacken sind durchsetzt<br />

mit metallischen Inhaltsstoffen,<br />

deren Einbringung<br />

in den Boden chronische<br />

Vergiftungen von Natur und<br />

Nahrung und damit auch des<br />

Menschen bewirken können“,<br />

warnt die „Kolibri“-Aktivistin<br />

Marlene Laimgruber. Bei der<br />

Untersuchung von Pflanzenproben<br />

aus Schlackeböden<br />

unserer Haustür!<br />

Bosnien<br />

gen keine hundert Kilometer<br />

Luftlinie von den Stränden<br />

Kroatiens entfernt.<br />

Diese von den Islamisten bewohnten<br />

Dörfer sind aber<br />

nicht nur Rückzugsräume für<br />

die Kämpfer und Logistiker,<br />

sondern auch Rekrutierungsstätten<br />

und Waffendepots für<br />

die IS-Anhänger.<br />

Aus deren neuer Heimat<br />

stammen auch die Projektile,<br />

die bei den tödlichen Attacken<br />

auf „Charlie Hebdo“<br />

zum Einsatz kamen, bestätigt<br />

das bosnische Sicherheitsministerium.<br />

Auch mehrere<br />

Waffen, die die IS-Terroristen<br />

bei ihrer Mordaktion in Paris<br />

verwendeten, kommen aus<br />

jugoslawischer Produktion.<br />

seien auffällig hohe Cadmiumwerte<br />

festgestellt worden.<br />

Cadmium ist bekanntlich<br />

hochgiftig und kann zu<br />

schweren Nierenschäden und<br />

Krebs führen.<br />

Daher gibt es in Deutschland<br />

strenge Auflagen gegen die<br />

Verwendung von Schlacke.<br />

„Bei Augsburg muss gerade<br />

ein Straßenstück, an dem<br />

Entspannung<br />

In der angenehmen Kühle<br />

dieser alten toskanischen<br />

Villa erholt sich dieses italienische<br />

Unterwäschemodel<br />

vom anstrengenden Shooting<br />

am sonnebeschienen Pool des<br />

ehemaligen Herrschaftssitzes.<br />

Dabei drückte der Fotograf<br />

erneut den Auslöser.<br />

Foto: Valisére/E.Cicic<br />

giftige, schwermetallhaltige<br />

Schlacke austrat, teuer saniert<br />

werden“, berichtet das Nachrichtenmagazin<br />

„Profil“. Dasselbe<br />

könnte bald auch in Österreich<br />

passieren, nachdem<br />

die Metallindustrie und Straßenbaufirmen<br />

die Politiker<br />

erfolgreich zur Novellierung<br />

der Recycling-Baustoffverordnung<br />

gedrängt haben.<br />

Naturschützer kritisieren,<br />

dass künftig auch Material,<br />

das an Ort und Stelle ausgehoben<br />

wird, wieder zum Straßenbau<br />

verwendet werden<br />

darf, ohne Prüfung und ohne<br />

Dokumentierung. „Die Leute<br />

ahnen gar nicht, welches Fass<br />

damit geöffnet wird“, heißt<br />

es aus dem „Kolibri“-Büro.<br />

Was bei der Trassierung einer<br />

Autobahn auf Grund der aufwändigeren<br />

Bautechnik vielleicht<br />

noch gut gehen mag,<br />

könne bei der meist einfacheren<br />

Bauweise von Gemeindestraßen<br />

jedoch verheerende<br />

Auswirkungen haben.<br />

Laimgruber empfiehlt daher<br />

allen Bauern, die in der<br />

Nähe einer neu zu errichteten<br />

Straße leben, ihre Gemeindevertreter<br />

schriftlich auf die<br />

Schlackengefahr hinzuweisen,<br />

nicht zuletzt auch wegen<br />

der später auftauchenden<br />

Haftungsfragen.<br />

Foto: kathpress.at<br />

Caritas-Präsident für mehr Menschlichkeit<br />

Asylverschärfung ist die Abkehr<br />

von humanitärer Tradition<br />

„Die geplante Asylverschärfung ist die Abkehr<br />

von der humanitären Tradition“, konstatiert Caritas-Präsident<br />

Landau und fragt: „Wie wollen wir Flüchtlingen<br />

unsere europäischen Werte vermitteln, wenn wir uns von<br />

unseren Grundrechten verabschieden?“<br />

Foto: anschober.at/presse<br />

Oberösterreich hat die meisten Asylwerber<br />

Anschober: OÖ braucht noch<br />

700 Asylquartiersplätze<br />

12.104 Asylwerber in der Grundversorgung sind im<br />

schwarz-blau regierten Oberösterreich aktuell gemeldet.<br />

Es ist das Bundesland mit den meisten Asylwerbern.<br />

Integrations-Landesrat Rudi Anschober (Grüne) betont<br />

dazu: „Es fehlen aktuell rund 700 Asylquartiersplätze.“


4<br />

Pferde helfen Firmenchefs<br />

wieder in den Sattel<br />

Was es alles gibt!<br />

Eigentlich hätte<br />

das auch den Veranstaltern<br />

der an Attraktionen<br />

nicht gerade reichen<br />

Landesaustellung „Pferd &<br />

Mensch“ für das Pferdezentrum<br />

in Stadl-Paura einfallen<br />

können. So aber müssen sich<br />

Interessierte nun bis in die<br />

Wiener Freudenau bemühen,<br />

wo jetzt Unternehmensmanager,<br />

die nicht mehr fest<br />

im Sattel sitzen oder gar aus<br />

demselben geflogen sind, die<br />

Zügel wieder in die Hand<br />

bekommen können, wie<br />

die Unternehmensberaterin<br />

Nina Wiesinger und die<br />

Kommunikationsexpertin<br />

Eveline Consolati versprechen<br />

und laden zum „pferdegestützten<br />

Führungskräftecoaching“<br />

ein.<br />

Aufgaben lösen<br />

Dabei stützen sich die Teilnehmer<br />

zunächst einmal auf<br />

die Pferde, ehe sie durch den<br />

Umgang mit diesen erkennen,<br />

was sie falsch machen<br />

in ihrem Dasein. Diese Erkenntnis<br />

soll ihnen helfen,<br />

in ihren Firmen oder im Leben<br />

wieder Tritt zu fassen.<br />

Führung habe immer etwas<br />

Kurt Guggenbichler<br />

kurt.guggenbichler@wochen-blick.at<br />

mit der eigenen Haltung und<br />

Authentizität zu tun, dozieren<br />

die beiden Frauen. Denn<br />

worum geht es bei der Aktion<br />

ohne Ausritt? „Es geht<br />

um eine effiziente und klare<br />

Kommunikation und das gemeinsame<br />

Lösen von Aufgaben.“<br />

Tier-Reaktion<br />

Dabei überlassen die Teilnehmer<br />

das Denken jedoch<br />

nicht den Pferden, wie man<br />

vielleicht glauben könnte,<br />

auch wenn diese den größeren<br />

Kopf haben. Nein, sie<br />

überlassen den Tieren nur<br />

die Reaktion, die sie nach<br />

dem Umgang mit den Vierbeinern<br />

bekommen: eben<br />

das „Feedback“ wie die Sache<br />

neudeutsch heißt. „Pferde<br />

fordern im Umgang mit ihnen<br />

echte Präsenz, Vertrauen,<br />

Wertschätzung, Respekt<br />

sowie sehr viel Aufmerksamkeit,<br />

erläutern die beiden<br />

Veranstalterinnen des zweistündigen<br />

Workshops „Take<br />

The Lead!“<br />

Bei diesem Workshop gibt<br />

es für die Teilnehmer Aufgaben,<br />

die sie sowohl allein als<br />

auch gemeinsam lösen müssen.<br />

Perfekter Spiegel<br />

Dabei seien die Pferde ein<br />

perfekter Spiegel, wird gesagt,<br />

weil sie innere Unklarheiten<br />

und unbewusste Konflikte<br />

sofort erkennen. Außerdem<br />

lügen sie nicht und kennen<br />

weder Vorsatz noch böse<br />

Absicht. „Dadurch bietet das<br />

Pferd die Möglichkeit, die eigene<br />

Persönlichkeit und das<br />

eigene Führungsverhalten<br />

aus ungewohnten Blickwinkeln<br />

zu betrachten“, betonen<br />

die beiden Coaches: „Danach<br />

beginnen die Teilnehmer<br />

die inneren Vorgänge zu<br />

verstehen und können sich<br />

von da an aktiv verändern.“<br />

Bleibt nur zu hoffen, dass der<br />

Schuss nicht nach hinten losgeht,<br />

und einer der Teilnehmer<br />

nach seiner gewonnen<br />

Selbsterkenntnis seine Führungsposition<br />

im Unternehmen<br />

nicht lieber einem Gaul<br />

überlässt.<br />

Foto: Eveline Consolati/ Doris Garn<br />

Trotz Rekord bei<br />

Es wird<br />

438.654 Personen waren im<br />

März ohne Arbeit. Großkonzerne<br />

fordern zusätzlich die<br />

Aufnahme von Flüchtlingen,<br />

da man sich Billigarbeitskräfte<br />

wünscht. Das Arbeitsmarktservice<br />

(AMS) pumpt<br />

deswegen Millionen in die<br />

Integration für Asylanten.<br />

Doch viele wollen eigentlich<br />

gar nicht arbeiten...<br />

Österreich verzeichnet den<br />

zweithöchsten Arbeitslosenanstieg<br />

in der EU. Und genau<br />

dort möchte Sozialminister<br />

Stöger ansetzen: „Es gilt, auf<br />

EU-Ebene zusätzliche Spielräume<br />

für Infrastrukturmaßnahmen<br />

zu schaffen.“ In<br />

Oberösterreich will die ÖVP<br />

einen weiteren Arbeitsmarktgipfel<br />

am 13. April abhalten.<br />

Landeshauptmann Josef Pühringer<br />

und Wirtschafts-Landesrat<br />

Michael Strugl sehen<br />

das als Teil der aktiven Arbeitsmarktpolitik.<br />

Strugl:<br />

„Hier geht es darum, alle<br />

Kräfte zu bündeln und neue<br />

Ansätze zur Bekämpfung der<br />

Arbeitslosigkeit und des Fachkräftemangels<br />

zu finden.“<br />

Ende März waren in Oberösterreich<br />

42.913 Männer und<br />

Frauen ohne Arbeit. Im Vergleich<br />

zum März des Vorjahres<br />

bedeutet das einen Anstieg<br />

von 2,2%. Mehr als 6.000 Jugendliche<br />

sind in Oberösterreich<br />

arbeitslos, was bei vielen<br />

Betroffenen für massive Frustration<br />

sorgt. Für Minister<br />

Stöger ist klar, „dass bei steigender<br />

Arbeitslosigkeit mehr<br />

Mittel für aktive Arbeitsmarktpolitik<br />

zur Verfügung<br />

stehen müssen.“<br />

Integrationsmaßnahmen<br />

„Mittel zur Verfügung“ gibt es<br />

aber in Millionenhöhe für die<br />

Integration von Asylwerbern.<br />

78,4 Millionen sind laut AMS<br />

für Integrationsmaßnahmen<br />

geplant. Diese Zahl könne<br />

sich, laut Stöger, „entsprechend<br />

der Entwicklung der<br />

Asylzuerkennungen bedarfsorientiert<br />

verändern“. Die


der Arbeitslosigkeit gibt AMS 78,4 Millionen für „Integration“ aus:<br />

noch viele Probleme geben...<br />

5<br />

Zahl der arbeitslosen Ausländer<br />

steigt auch weiter an.<br />

Beispielhaft sind fast 40 Prozent<br />

der Arbeitslosen in der<br />

Landeshauptstadt Linz Ausländer,<br />

während die Zahl der<br />

arbeitslosen Inländer rückläufig<br />

ist. Zusätzlich zu den Förder-Millionen<br />

wird laut über<br />

„1-Euro-Jobs“ für Asylwerber<br />

nachgedacht, was wiederum<br />

die Großkonzerne freut, die<br />

billige Arbeitskräfte begrüßen.<br />

So äußerte sich Daimler-Boss<br />

Dieter Zetsche schon<br />

in der Vergangenheit positiv<br />

zu den billigen Arbeitskräften<br />

mit Asylstatus: „Die meisten<br />

Flüchtlinge sind jung, gut ausgebildet<br />

und hoch motiviert.<br />

Genau solche Leute suchen<br />

Pikante Doppelfunktion<br />

wir doch.“ In Deutschland<br />

preschte Frank-Jürgen Weise<br />

vor. Besagter Manager bekleidet<br />

eine pikante Doppelfunktion:<br />

Er ist als Chef der „Bundesagentur<br />

für Arbeit“ und als<br />

Leiter des „Bundesamtes für<br />

Migration und Flüchtlinge“<br />

für Arbeitsplätze und Ausländer<br />

zuständig. Beide Bereiche<br />

lassen sich, laut Frank-Jürgen<br />

Weise, perfekt verbinden, da<br />

70 Prozent der Flüchtlinge erwerbsfähig<br />

wären. Die ohnehin<br />

überalterte deutsche Gesellschaft<br />

müsse mit frischem<br />

Wind lebendig gemacht werden:<br />

„Das ist eine gute Bereicherung<br />

unserer Arbeitswelt<br />

und unserer Gesellschaft, dass<br />

Foto: Fotolia, Focus Pocus LTD<br />

da nicht überall ältere graue<br />

Herren durch die Gegend<br />

laufen und langsam mit dem<br />

Auto auf der Autobahn rumfahren,<br />

sondern das wird eine<br />

lebendige Gesellschaft.“<br />

Ob jedoch alle Asylanten<br />

wirklich „hoch motiviert“<br />

sind, um als billige Hilfskräfte<br />

zu dienen, ist fraglich. Die<br />

oberösterreichischen Industrie-Leitbetriebe<br />

haben 25<br />

Lehrstellen für anerkannte<br />

Asylanten (= Asylberechtigte)<br />

zur Verfügung gestellt. Und<br />

obwohl laut AMS 200 mögliche<br />

Kandidaten zwischen 18<br />

und 25 Jahren verfügbar wären,<br />

fanden sich keine 25 Personen,<br />

die eine Lehre machen<br />

wollten. Laut „OÖ-Nachrichten“<br />

liegt der Grund in der<br />

niedrigen Lehrlings-Bezahlung,<br />

wie Joachim Haindl-<br />

Grutsch, der Geschäftsführer<br />

Mindestsicherung<br />

Qualifikation der Asylanten<br />

der Industriellenvereinigung,<br />

sagt: „Die Begründung war<br />

in vielen Fällen, dass die Mindestsicherung<br />

deutlich höher<br />

sei als die Lehrlingsentschädigung<br />

im ersten Lehrjahr.<br />

Das war für unsere Betriebe<br />

leider sehr ernüchternd.“<br />

Und so sind auch österreichweit<br />

viele Asylberechtigte arbeitslos,<br />

was noch zu vielen<br />

Problemen führen wird, wie<br />

man aus AMS-Kreisen erfährt.<br />

Eine aktuelle Anfrage<br />

im Parlament ergibt: Mehr als<br />

6.500 anerkannte Asylanten<br />

hatten mit Stichtag Dezember<br />

2015 keine Arbeit. Mit einem<br />

Vorurteil räumt die Anfragebeantwortung<br />

auch auf. Die<br />

wenigsten Asylberechtigten<br />

haben eine höhere Ausbildung.<br />

82% haben als höchste<br />

Bildungsstufe einen Pflichtschulabschluss<br />

und gelten<br />

somit am Arbeitsmarkt als<br />

„niedrig qualifiziert“. Dieser<br />

Zahl gegenüber stehen genau<br />

292 Akademiker.<br />

Pflichtschule (82%)<br />

Akademiker (4%)<br />

Sonstige (12%)<br />

Foto: FS Media<br />

Zahlen: Beantwortung Parlamentarische Anfrage/BMI


6 AUS DER HEIMAT<br />

Die rosa Schafe aus Waldneukirchen<br />

Bauernhof statt<br />

Sparbuch<br />

Der Schwarzbergerhof<br />

aus dem Mühlviertel bietet<br />

jetzt eine tolle Alternative<br />

zum unrentabel<br />

gewordenen Sparbuch<br />

an. Bereits ab einem Betrag<br />

von 300 Euro können<br />

private Investoren den in<br />

Österreich einzigartigen<br />

Bio-Schaubetrieb unterstützen.<br />

Dazu gibt es<br />

eine Verzinsung von beachtlichen<br />

fünf Prozent<br />

pro Jahr. Das Geld ist<br />

in diesem „Crowdfounding“-Projekt<br />

sinnvoll angelegt<br />

und das Interesse<br />

enorm. Seit der Gründung<br />

im September 2015<br />

verzeichnete der schnell<br />

wachsende Schaubetrieb<br />

über 10.000 Besucher.<br />

Besonders toll: Die Gäste<br />

können die artgerechte<br />

und ethische Haltung<br />

sowie die Verarbeitung<br />

seltener Rinder, Schweine<br />

und Wildtiere vor Ort<br />

erleben und biologische<br />

Nahrung ab Hof kaufen!<br />

Wer als schafhaltender<br />

Bio-Betrieb die Vermarktung<br />

ankurbeln möchte, muss sich<br />

etwas einfallen lassen... Das<br />

dachten sich vermutlich die<br />

beiden sympathischen Eigentümer<br />

vom Steyrleithnerhof.<br />

So gaben sie bekannt, nach<br />

jahrelanger Forschung einen<br />

Durchbruch in der Züchtung<br />

erlangt zu haben – die Wollfarbe<br />

der Schafe könne beeinflusst<br />

werden: „Die Tatsache,<br />

dass die Ernährung der Schafe<br />

direkte Auswirkungen auf<br />

die Wollfarbe hat, ist Züchtern<br />

seit Jahrhunderten als<br />

unerwünschte Nebenwirkung<br />

bekannt. Die Fütterung hat<br />

sich dahin entwickelt, eine<br />

möglichst weiße Wollproduktion<br />

sicherzustellen. Als wir<br />

im Sommer 2013 den Schafen<br />

versehentlich eine große<br />

Menge rote Rüben verfütterten<br />

merkten wir nach einigen<br />

Wochen, dass die Wolle rosa<br />

wurde...“ Prompt gingen den<br />

beiden gewitzten Oberösterreichern<br />

reihenweise Leute auf<br />

den Leim... Der Aprilscherz<br />

war gelungen!<br />

Kinder brauchen Vorbilder – Eltern sollten ihr Verhalten prüfen:<br />

Sind „Faulsäcke“ und Handy-<br />

Freaks gute Vorbilder?<br />

Foto: bundewolle.at<br />

Eine neue Kampagne soll die Eltern daran erinnern, dass ihr<br />

Tun Vorbildwirkung für ihre Kinder hat. Diese orientieren sich<br />

an Verhaltensweisen mehr als an gut gemeinten Ratschlägen.<br />

Nicht nur auf Plakaten soll<br />

das Bewusstsein der Eltern<br />

geschärft werden. Das Familienreferat<br />

des Landes Oberösterreich<br />

gibt nützliche<br />

Anregungen und die OÖ-Familienkarte<br />

unterstützt die<br />

Aktion mit Spezialangeboten.<br />

Landeshauptmann-Stellvertreter<br />

Manfred Haimbuchner<br />

freut sich als zuständiger Familienreferent:<br />

„Die Partnerbetriebe<br />

der Familienkarte<br />

unterstützen gemeinsame Familienausflüge<br />

und freuen sich<br />

auf Ihren Besuch! Gemeinsame<br />

Aktivitäten stärken den<br />

Familiensinn und fördern den<br />

Zusammenhalt in der Familie.“<br />

Den ganzen Monat April<br />

gibt es etwa 50 Prozent Ermäßigung<br />

im Welios oder im<br />

Museum Angerlehner in Wels,<br />

beim Baumkronenweg in Kopfing<br />

oder dem Ikuna-Indianer<br />

Naturresort in Natternbach.<br />

Auch im Alltag sollten die Eltern<br />

auf die Vorbildwirkung<br />

gegenüber ihren Kindern achten:<br />

Bewusst das Handy und<br />

den Laptop ausschalten, mehr<br />

Bewegung anstatt langer Sofa-Nachmittage<br />

vor dem Fernseher<br />

und weniger Schimpfen<br />

über den eigenen Chef...<br />

Foto: Land OÖ/Stinglmayr<br />

Späte Einsicht von EU-Fan...<br />

Lendvai warnt vor<br />

„Migranten-Invasion“<br />

Der Osteuropa-Experte Paul Lendvai fand im<br />

Linzer WIFI deutliche Worte zur Asylkrise:<br />

„Europa kann nicht 10 Millionen Menschen<br />

aufnehmen!“ Außerdem warnte er vor dem<br />

Erstarken rechtspopulistischer Parteien.<br />

Foto: <strong>Wochenblick</strong><br />

Foto: Kerschbaummayr<br />

Protest vor Wiener Parlament:<br />

OÖ-Milchbauern<br />

reicht es endgültig<br />

Seit einem Jahr ist die Milchproduktion in der<br />

EU neu geregelt, die „Milchquote“ wurde abgeschafft.<br />

Seitdem fallen die Preise in den Keller. Für den Obmann<br />

der IG-Milch hat die Politik „völlig versagt“, es treffe vor<br />

allem Österreichs kleine Bauern und Familienbetriebe.


Was kostet der Wechsel<br />

von 4x Reifen?<br />

AUS DER HEIMAT<br />

61 Prozent Preisunterschied<br />

beim Reifenwechsel-Test<br />

7<br />

Am 15. April endet die Winterreifenpflicht.<br />

Wer beim<br />

Wechsel nicht selbst Hand<br />

anlegt, für den sind Preisvergleiche<br />

lohnend. Die Redaktion<br />

vom „<strong>Wochenblick</strong>“<br />

hat bei über 20 heimischen<br />

Unternehmen nachgefragt.<br />

Ergebnis: Preisunterschiede<br />

bis zu 61 Prozent! Die günstigsten<br />

Anbieter waren „Renault<br />

Sonnleitner“ Linz-Leonding<br />

mit € 19,90 und „Reifen<br />

Wondraschek“ Gallneukirchen<br />

mit € 20,45. Wer jedoch<br />

nicht aufs Geld achten muss,<br />

oder gerne einmal ein paar<br />

Schritte im schönen Linzer<br />

Hafen gehen will, lässt sich die<br />

Reifen für einen stolzen Preis<br />

von € 32,00 bei „BMW Höglinger<br />

Denzel“ montieren.<br />

Foto: Fotolia, Cara-Foto<br />

Caritas-Spende<br />

für Roma-Zeltlager<br />

In der Nähe des Linzer<br />

Hauptbahnhofs hatte eine<br />

Gruppe von 40 Roma ihre<br />

Zelte aufgeschlagen. Genau<br />

genommen die Zelte,<br />

die sie von der Caritas geschenkt<br />

bekommen hatte.<br />

Nun wurde das Lager von<br />

Polizei und Stadt Linz aufgelöst,<br />

die Zelte und jede<br />

Menge Müll blieben zurück.<br />

Foto: <strong>Wochenblick</strong><br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

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8 AUS DER HEIMAT<br />

Auf der Suche nach<br />

den vielen Millionen…<br />

Woher haben<br />

die nur<br />

das Geld?<br />

Ratlos starrt<br />

Gerfried<br />

Gasselbauer,<br />

der stets über Alles<br />

und Jedes Bescheid wissende<br />

Chefredakteur der<br />

großen Landeszeitung, in<br />

die Erstausgabe des neuen<br />

Periodikums „<strong>Wochenblick</strong>“.<br />

Als er mehrere Mal<br />

gedankenschwer vor- und<br />

zurückgeblättert hat, hebt<br />

er entschlossen den Kopf<br />

und blickt fragend in die<br />

Runde seiner versammelten<br />

Untergebenen. Am<br />

runden Tisch ist es mucksmäuschenstill.<br />

„Wer kann<br />

dazu was sagen?“ schneiden<br />

die Worte des Chefs<br />

plötzlich in die peinliche<br />

Stille. Dabei versucht er<br />

jedem seiner Leute fest<br />

in die Augen zu schauen.<br />

Das gestaltet sich freilich<br />

schwierig, weil die Damen<br />

und Herren ihre Köpfe tief<br />

in dem neuen Blatt vergraben<br />

haben. Hoffen sie darin<br />

die Antworten auf die<br />

Eingangsfrage zu fi nden?<br />

Gasselbauer wird ungeduldig.<br />

„Ich will Fakten,<br />

Fakten, Fakten“, ruft er<br />

in den Raum. Mutig meldet<br />

sich daraufhin sein<br />

Stellvertreter Eugen Rotman-Schwarz<br />

zu Wort<br />

und schlägt vor, die beste<br />

Spürhündin der Redaktion,<br />

die Enthüllungsjournalistin<br />

Marie-Luise Edelfeder, auf<br />

die Suche nach den Geldgebern<br />

des neuen Blattes<br />

anzusetzen. Wenn irgendjemand<br />

etwas in dieser Sache<br />

herausfi nden könne,<br />

dann sie! Schließlich sei<br />

„<strong>Wochenblick</strong>“-Chefredakteur<br />

Kurt Guggenbichler<br />

bei ihrer Hochzeit Trauzeuge<br />

gewesen. Wäre doch<br />

gelacht, wenn sie aus ihm<br />

nichts herausholen könnte.<br />

Ohnehin glaubt man bei<br />

Edelfeders Zeitung bereits<br />

ganz genau zu wissen, wer<br />

hinter dem neuen Medien-<br />

unterneh-<br />

men „<strong>Wochenblick</strong>“<br />

steckt...<br />

Dazu müsse<br />

man sich<br />

doch nur die Inhalte des<br />

neuen Blattes anschauen,<br />

wagen sich nun auch die<br />

anderen Ressortleiter aus<br />

ihrer Deckung und ernten<br />

damit einen wohlwollenden<br />

Blick ihres Chefs, der messerscharf<br />

schlussfolgert:<br />

„Es sind die Blauen, die<br />

alles fi nanzieren.“ Den Einwand<br />

seiner Mitarbeiterin,<br />

dass man dann auch ihre<br />

Zeitung für ein schwarzes<br />

Blatt halten könnte, weil es<br />

ständig über Wirtschaftsthemen,<br />

den Leitl, den Mitterlehner<br />

und diese eine<br />

Bank schreibe, wird mit<br />

einer wegwerfenden Handbewegung<br />

vom runden<br />

Konferenztisch gewischt.<br />

„Papperlapapp“, fühlt sich<br />

Rotmann-Schwarz bemüßigt<br />

seinem Chef beizuspringen:<br />

Es gebe schließlich<br />

Indizien…<br />

Alle Blicke ruhen nun auf<br />

Rotmann-Schwarz. Der<br />

setzt sich in Positur, doch<br />

ehe er die Bombe platzen<br />

lässt, konfrontiert er<br />

die Runde noch rasch mit<br />

einer rethorischen Frage:<br />

„Wisst ihr eigentlich,<br />

welches Auto der ‚<strong>Wochenblick</strong>‘-Chefredakteur<br />

fährt?“ Und ohne die Antwort<br />

abzuwarten sagt er<br />

triumphierend: „Es ist ein<br />

blauer Wagen. – Zudem hat<br />

Guggenbichler denselben<br />

Nachnamen wie ein blauer<br />

FP-Mandatar in Wien.“ Nun<br />

lachen alle erleichtert. Damit<br />

scheint der Fall doch<br />

rasch geklärt worden zu<br />

sein. Chefredakteur Gasselbauer<br />

ist zufrieden, nur<br />

Enthüllungsjournalistin<br />

Marie-Luise Edelfeder ist<br />

ein bisserl sauer: „Jetzt<br />

habe ich ja nichts mehr zu<br />

tun“, sagt sie bedauernd<br />

und alle vertrösten sie auf<br />

den nächsten Scoop.<br />

Hilfseinsatz im Feldspital<br />

Die Situation an der griechisch-mazedonischen<br />

Grenze<br />

ist nach wie vor äußerst<br />

angespannt, heißt es. Tausende<br />

Menschen sind in<br />

den Camps untergebracht,<br />

die medizinische<br />

Versorgung<br />

ist dürftig. Gemeinsam<br />

mit Mitarbeitern<br />

des ungarischen Roten<br />

Kreuzes brach<br />

ein 27-jähriger<br />

Oberösterreicher<br />

am 2. April zu<br />

einem zweiwöchigen<br />

Einsatz<br />

nach Idomeni<br />

auf. „Ich freue<br />

mich schon sehr<br />

auf diese Heraus-<br />

Foto: ServusTV<br />

Oberösterreicher RK-Mann in Idomeni:<br />

forderung“, sagte<br />

Michael Hanke vor<br />

seiner Abreise, denn<br />

bis dahin war er<br />

Foto: Maximilian Hanke<br />

noch nie im Ausland gewesen<br />

ist. Der Notfallsanitäter war<br />

auch sicher, die in ihn gesetzten<br />

Erwartungen und Anforderungen<br />

erfüllen zu können.<br />

Immerhin arbeitet er seit<br />

bereits elf Jahren für das<br />

oberösterreichische Rote<br />

Kreuz. Aktuell war er zuletzt<br />

im Bezirk Steyr-Land<br />

in der Flüchtlingsbetreuung<br />

eingesetzt.<br />

Diese Erfahrung<br />

wie auch seine<br />

universitäre<br />

Ausbildung<br />

k o m m t<br />

ihm nun<br />

in Idomeni<br />

zugute,<br />

wo<br />

er mit den<br />

Ungarn zusammen<br />

eine Art<br />

Feldspital betreut.<br />

Bernd Göttl im Mühlviertel:<br />

ServusTV zu Gast in<br />

Haslachs Wunderwelt<br />

TV-„Hoagascht“-Moderator<br />

Bertl Göttl besuchte in Haslach<br />

den Wunderwelt-Betreiber Erwin Rechenberger mit<br />

seiner kuriosen Sammlung. Zu sehen ist die TV-Visite<br />

am 9. April ab 19:40 Uhr bei ServusTV.


AUS DER HEIMAT<br />

9<br />

Scan: <strong>Wochenblick</strong><br />

Sonnenbad<br />

in der Grünau<br />

Das Tempo und<br />

der Leistungsdruck<br />

unserer Zeit<br />

testen beharrlich,<br />

wie beständig und<br />

belastbar wir Menschen<br />

sind. Wer viel<br />

arbeitet, wünscht<br />

sich gerade nach<br />

anstrengenden Aufgaben<br />

eine Pause<br />

für Körper, Seele<br />

und Geist so wie<br />

die Chemiestudentin<br />

Katharina, die<br />

ihr Sonnenbad am<br />

Ufer des Almsees<br />

genießt.<br />

Oberösterreich<br />

ist Erfinderland<br />

Aus dem aktuellen Jahresbericht<br />

des österreichischen<br />

Patentamts<br />

geht hervor, dass Oberösterreich,<br />

das Bundesland<br />

mit den meisten<br />

Patentanmeldungen ist.<br />

Im Jahr 2015 wurden<br />

544 Patente angemeldet.<br />

Damit führt Oberösterreich<br />

vor Wien und der<br />

Steiermark. Für Landeshauptmann-Stellvertreter<br />

Thomas Stelzer von der<br />

ÖVP ist das eine schöne<br />

Auszeichnung für die<br />

oberösterreichische<br />

Forschungslandschaft.<br />

Nun müssten<br />

aber, die Rahmenbedingungen<br />

für die Forscher<br />

in Oberösterreich<br />

weiter verbessert werden,<br />

sagt Stelzer.<br />

Memoiren eines engagierten SPÖ-Politikers erschienen<br />

Welser Altbürgermeister<br />

verschenkt Lebenserinnerungen<br />

Nur für sich und seine Freunde ließ der Welser<br />

Altbürgermeister Karl Bregartner seine<br />

bitter-süßen Lebenserinnerungen zu Papier<br />

bringen (siehe Buchcover), die er nun an<br />

gute Bekannte verschenkt.<br />

Foto: Simona Lang<br />

Trachtig gekleideter Wiener Baumeister auf OÖ-Tour:<br />

Wahlkämpfer Richard Lugner<br />

machte in Steyr gute Figur<br />

Für eine Zerschlagung des rot-schwarzen Proporzes<br />

in diesem Land plädierte Präsidentschaftskandidat<br />

Richard Lugner bei seinem<br />

Wahlkampfauftritt auf dem Stadtplatz in Steyr,<br />

der ersten Station seiner eintägigen Oberösterreich-Tour<br />

am vergangenen Samstag.<br />

Denn dieser Proporz verursache<br />

den Stillstand in Österreich,<br />

das eigentlich dringenden<br />

Reformbedarf hätte,<br />

erklärte Lugner im zünftigen<br />

Trachtendress vor vielleicht<br />

150 interessierten Zuhörern,<br />

die an diesem kalten, aber<br />

sonnigen Morgen fast eine<br />

Stunde lang tapfer ausgeharrt<br />

hatten, um ihn zu sehen. Der<br />

fast 84-jährige Lugner war<br />

nämlich erst um 11 Uhr, mit<br />

Bild: CD-Cover Lugner - Scan <strong>Wochenblick</strong><br />

In Aktion:<br />

Baumeister<br />

Richard<br />

Lugner <br />

fast einstündiger Verspätung,<br />

mit seinem Auto der Marke<br />

„Lexus“, das er selbst steuerte,<br />

vorgefahren, allerdings ohne<br />

seine Cathy (rundes Bild).<br />

Eine Unpässlichkeit seiner<br />

Frau hätte die Verspätung<br />

verursacht, entschuldigte<br />

sich Lugner bei den<br />

Zuhörern, die interessiert<br />

seinen Ausführungen<br />

lauschten und<br />

dabei feststellten, dass<br />

der Präsidentschaftskandidat<br />

eigentlich<br />

ganz vernünftige<br />

Vorstellungen<br />

von seiner<br />

angestrebten<br />

Rolle als Bundespräsident<br />

hat.<br />

(dazu Kommentar<br />

auf Seite 2). „Wäre<br />

der Wolf (ORF-Anchorman<br />

Armin Wolf –<br />

die Red.) heute hier mit<br />

dabei gewesen“, sagte<br />

Lugner nach seinem<br />

Auftritt im „<strong>Wochenblick</strong>“-Interview,<br />

„hätte<br />

auch er erfahren können,<br />

warum ich mir das<br />

Historisches Getränk zum 700-Jahr-Jubiläum:<br />

Schärdinger haben jetzt ihr<br />

eigenes Starkbier zum Fest<br />

Jetzt gibt es auch das Bier zum Jubiläum:<br />

Aus Anlass der 700-Jahr-Feier der Stadt<br />

Schärding, braute die Brauerei Baumgartner<br />

ein kräftiges Festtagsbier. Dabei orientierte<br />

sie sich an historischen Rezepten.<br />

Fotos: <strong>Wochenblick</strong><br />

Ganze antue und worum es<br />

mir geht.“<br />

Man müsse dieses Land endlich<br />

weiterbringen, dass im<br />

Stillstand unterzugehen drohe,<br />

wetterte Lugner und als Bundespräsident<br />

sieht er durchaus<br />

Möglichkeiten, eingreifen zu<br />

können. Die Regierung müsse<br />

endlich wieder für den Bürger<br />

arbeiten und die vielen Probleme<br />

lösen: beispielsweise die<br />

große Staatsverschuldung, das<br />

Pensionsproblem, die unmoralisch<br />

hohen Steuern<br />

und und und…<br />

Sollten die Regierungsver-<br />

treter ihren<br />

Verpflichtungen<br />

auch<br />

weiter nicht<br />

nachkommen<br />

und sich weiter<br />

gegenseitig<br />

blockieren, würde<br />

er als Bundespräsident<br />

vom Artikel 70 des Bundesverfassungsgesetzes<br />

Gebrauch<br />

machen und diese Regierung<br />

entlassen. Es ist ohnehin kein<br />

Geheimnis, dass SPÖ und<br />

ÖVP nicht mehr miteinander<br />

können.<br />

Foto: Baumgartner Bier


10 LEBENSSTIL<br />

„<strong>Wochenblick</strong>“ räumt auf mit Bier-Mythen:<br />

Regionale Biere hoch im Kurs<br />

Statistisch gesehen trinkt jeder Österreicher<br />

105 Liter Bier pro Jahr. Dabei<br />

wird Bier aus der eigenen Region bevorzugt<br />

so eine kürzlich bundesweit durchgeführte<br />

Studie des Linzer „market“-Instituts<br />

besagt. Demnach ist es nur 18<br />

Prozent der Menschen in unserem Land<br />

egal, woher das Bier, das sie trinken,<br />

stammt. Die restlichen 82 Prozent wollen<br />

dafür aber sehr genau wissen, woher<br />

ihr Bier kommt – am liebsten natürlich<br />

aus der heimatlichen Umgebung.<br />

In der Gosau: Zünftige<br />

Hüttengaudi in einer<br />

Wanderpause.<br />

Bekannt ist, dass fast jede<br />

Region Österreichs ihre eigene<br />

Bierspezialität hat, die<br />

sich meist zu einer stimmigen<br />

Einheit mit den jeweils<br />

lokalen Schmankerln verbindet.<br />

Besonders stark ist<br />

die Bindung zum „eigenen<br />

Bier“ im ländlichen Bereich,<br />

in dem 41 Prozent<br />

der von „market“ befragten<br />

Menschen ihr regionales<br />

Bier konsumieren. Das<br />

betrifft vor allem die Männer<br />

(zu 38 Prozent) und<br />

weniger die Frauen (nur<br />

29 Prozent). Regelmäßige<br />

Bierkonsumenten sind die<br />

treuesten Regionalbiertrinker,<br />

bei den gelegentlichen<br />

Biertrinkern sind es nur 27<br />

Prozent.<br />

Foto: Brauunion<br />

Und auch über kaum ein<br />

anderes Getränk kursieren<br />

so viele Mythen und Irrtümer<br />

wie über das Bier. Die<br />

bekanntesten davon sind:<br />

1. Bierkonsum führt<br />

zum Bierbauch<br />

Tatsache ist: Ein Pilsbier<br />

hat zum Beispiel weniger<br />

Kalorien als eine vergleichbare<br />

Menge Apfelsaft,<br />

Milch, Wein, Sekt oder<br />

Spirituosen. Eine Studie<br />

des Londoner University<br />

College ergab: Bei Männern<br />

stehen Bierkonsum<br />

und Übergewicht in keinem<br />

Zusammenhang. Bei den<br />

Frauen sind die Ergebnisse<br />

noch bemerkenswerter:<br />

Frauen, die moderat Bier<br />

trinken, seien im Durchschnitt<br />

sogar etwas dünner<br />

als abstinent lebende Frauen,<br />

so die Studie.<br />

2. Bier ist vor allem<br />

ein Männergetränk<br />

Keineswegs, auch Frauen<br />

trinken sehr gern Bier.<br />

Gerade bei den 19- bis<br />

24-Jährigen spielt die Geschlechterfrage<br />

keine Rolle.<br />

Wenn diese Gruppe alkoholische<br />

Getränke<br />

genießt, trinkt sie am<br />

liebsten Bier.<br />

3. „Bier auf Wein,<br />

das lass' sein...“<br />

Dieser Reim ist bis<br />

heute weit verbreitet,<br />

war aber schon<br />

immer falsch: Seinen<br />

Ursprung hat der<br />

Trinkspruch im Mittelalter<br />

– er symbolisierte<br />

die sozialen Unterschiede.<br />

4. Ein gut gezapftes<br />

Bier<br />

braucht<br />

sieben Minuten<br />

Richtig ist: Ein frisches<br />

Bier kann und soll in maximal<br />

zwei bis drei Minuten<br />

gezapft sein, sonst wird es<br />

schnell schal und warm.<br />

5. Bier ist arm an<br />

Nährstoffen<br />

Stimmt nicht, denn Studien<br />

belegen: Bier enthält neben<br />

Mineralstoffen wie Kalzium,<br />

Phosphor, Magnesium und<br />

Kalium auch verschiedene<br />

B-Vitamine und sekundäre<br />

Pfl anzenstoffe wie Polyphenole,<br />

die zum größten Teil<br />

aus dem zum Brauen verwendeten<br />

Malz und dem<br />

Hopfen stammen oder von<br />

der Brauhefe während der<br />

Gärung gebildet werden.<br />

6. Dunkles Bier ist<br />

stärker als helles Bier<br />

Richtig ist vielmehr, dass<br />

es keinen grundsätzlichen<br />

Zusammenhang von Farbe<br />

und Alkoholgehalt des<br />

Bieres gibt. Die dunklere<br />

Farbe kommt lediglich zustande,<br />

weil andere Malzarten,<br />

etwa Dunkel- oder<br />

Röstmalze, beim Bierbrauen<br />

verwendet werden. Diese<br />

verleihen dem Bier zwar<br />

eine intensivere Färbung<br />

und einen anderen Geschmack,<br />

verändern aber<br />

den Alkoholgehalt nicht automatisch.<br />

7. Die Österreicher...<br />

...sind Europameister im<br />

Bier trinken.<br />

Stimmt nicht, das sind nach<br />

wie vor die Tschechen.<br />

8. Bier ist Bier<br />

Von wegen! Der Biermarkt<br />

ist in den letzten Jahren<br />

ziemlich vielfältig geworden<br />

und legt an Dynamik<br />

weiter zu. Na dann, Prost!<br />

Foto: Fotolia, rcfotostock<br />

Foto: Ralf Fischbacher<br />

URLAUB <strong>2016</strong>: Flüchtl<br />

Wanderur<br />

wie diesen<br />

Flüchtlingsströme und<br />

Terrorwarnungen beeinflussen<br />

heuer das Reiseverhalten.<br />

„Wir registrieren<br />

weniger Buchungen für türkische<br />

und ägyptische Ziele.<br />

Tunesien ist von der touristischen<br />

Landkarte verschwunden“,<br />

erläutert Helga Freund,<br />

Vorstand der „Verkehrsbüro<br />

Group“. Ausweichziele sind<br />

Spanien mit Mallorca, Gran<br />

Canaria und Fuerteventura.<br />

„Doch auch hier werden die<br />

Kapazitäten in Unterkünften<br />

langsam knapp.“<br />

Deshalb habe man die Kapazitäten<br />

in Italien, Kroatien und<br />

mit All-Inclusive-Produkten<br />

an der Schwarzmeerküste in<br />

Bulgarien erheblich aufgestockt.<br />

„Hier können wir bei<br />

Ruefa und im Direktvertrieb<br />

mit Eurotours mit vielen guten<br />

und preisbewussten Angeboten<br />

punkten“, betont<br />

Freund, zumal bei den Hotels


REISEBLICK<br />

11<br />

ingskrise und Terror beeinflussen das Reiseverhalten.<br />

laub zu Hause ist in Zeiten<br />

Foto: <strong>Wochenblick</strong><br />

wieder ziemlich angesagt<br />

Foto: Pixabay.com<br />

Auf der Suche nach sicheren Urlaubsländern entdecken die Österreicher<br />

wieder altbekannte Ziele. So würden Familien heuer<br />

an die Küste Bulgariens ausweichen, informiert Ruefa-Reisen,<br />

aber auch nach Kroatien und Italien. Auch ein Urlaub zu Hause<br />

ist wieder interessant, zumal die Österreichischen Wanderdörfer<br />

authentische Wandererlebnisse und Naturerfahrungen jenseits<br />

massentouristischer Fließbandware bieten. Und Badefreuden<br />

kann man auch in heimischen Gewässern genießen.<br />

ziemliche Preissprünge zu<br />

beobachten seien und die Nebenkosten<br />

preislich generell<br />

anziehen. Das Augenmerk bei<br />

Verkehrsbüro Group gelte besonders<br />

den Familien, heißt es,<br />

ihnen wolle man einen leistbaren<br />

Sommerurlaub bieten. Für<br />

diese baue man die Angebote<br />

insbesondere in den Urlaubsländern<br />

Italien, Kroatien,<br />

Bulgarien und Deutschland<br />

mit der Ostsee deutlich aus.<br />

Doch wozu in die Ferne<br />

schweifen? Wer baden möchte<br />

kann dies auch an den<br />

heimischen Seestränden tun,<br />

und die vielen Berge in Österreich<br />

laden zum Wandern<br />

ein. Wie wäre es mit einem<br />

romantischen Spaziergang<br />

Soweit die Füße tragen<br />

auf dem Weg der Liebe am<br />

Millstätter See, einem Sauerkäse-Verkostungsausflug<br />

auf<br />

die Karseggalm im Salzburger<br />

Großarltal, einem Familientrip<br />

durch die mystische<br />

Liechtensteinklamm in Sankt<br />

Johann oder eine Erkundung<br />

des Gosaukamms? Auch die<br />

sanften Hügeln der Saualpe<br />

im Lavanttal, die pittoresken<br />

Wälder im Bregenzerwald<br />

und auch das majestätische<br />

Foto: OÖ Tourismus<br />

Bergmassiv des Wilden<br />

Kaisers in Tirol sind attraktive<br />

Wanderziele und ermöglichen<br />

abwechslungsreiche Begegnungen<br />

mit der Natur.<br />

Die Qual der Wahl vermag<br />

der neue Wanderdörfer-Katalog<br />

„Die Magie des Gehens“<br />

erleichtern, der seine Leser<br />

zu den schönsten Wanderregionen<br />

der Alpenrepublik<br />

entführt. Die Gratisbroschüre<br />

erhalten „<strong>Wochenblick</strong>“-Leser<br />

unter der Telefonnummer<br />

04242 / 25 75 31 oder unter<br />

www.wanderdoerferkatalog.at


12 REPORTAGE<br />

Was kommt denn<br />

da? Kaum hörbar<br />

schwebt das Hercules-Transportflugzeug<br />

des<br />

Bundesheeres bei Schörfling<br />

über den Attersee ein. In nur<br />

350 Metern Höhe ist sie im<br />

strahlend blauen Mittagshimmel<br />

gut zu sehen. Was mag<br />

das Militär hier wollen, fragen<br />

sich die Menschen, die gerade<br />

auf Bänken am Ufer des Sees<br />

sitzen und die Septembersonne<br />

genießen. Als die olivgrüne<br />

Propellermaschine an Weyregg<br />

vorüberzieht, springen<br />

plötzlich sechs bis an die Zähne<br />

bewaffnete Soldaten mit<br />

Fallschirmen aus dem Heck<br />

der C 130 und sinken schnell<br />

dem Wasser entgegen.<br />

Saubere Landung<br />

Kurz bevor sie in den See eintauchen,<br />

entledigen sie sich<br />

per Knopfdruck ihrer Schirme.<br />

Danach machen sie sich<br />

sofort an die Suche nach ihrem<br />

ebenfalls mit Fallschirmen abgeworfenen<br />

Schlauchbootpaket.<br />

Dieses hatte das Flugzeug<br />

kurz vor dem Ausstieg der<br />

Soldaten durch die geöffnete<br />

Heckklappe verlassen. Die<br />

Soldaten bekommen das im<br />

Wasser treibende Bootpaket<br />

schnell zu fassen. Sie hantieren<br />

ein wenig mit dem daran<br />

hängenden Pressluftgerät und<br />

das Paketknäuel bläst sich zu<br />

einem veritablen Schlauchboot<br />

mit Motor auf. Mit dem<br />

nun einsatzbereiten Wasserfahrzeug<br />

sprinten die Soldaten<br />

dann ihrem Einsatzziel entgegen<br />

– im Ernstfall.<br />

Heiße Einsätze<br />

Doch bei diesem, im Herbst<br />

2015 durchgeführten Unternehmen<br />

am Attersee handelt<br />

es sich nur um eine Übung der<br />

Kampfschwimmer des Jagdkommandos,<br />

einer Elitetruppe<br />

des Bundesheeres. Diese<br />

österreichische Spezialeinheit<br />

soll jetzt personell „deutlich<br />

verstärkt“ werden, wie Verteidigungsminister<br />

Hans Peter<br />

Doskozil (SPÖ) angesichts der<br />

Terrorbedrohung angekündigt<br />

hat. Denn auch Österreich ist<br />

terrorgefährdet und das Jagdkommando<br />

zweifellos ein geeignetes<br />

Instrumentarium,<br />

„wenn die Kacke einmal am<br />

Mit vermummten Gesichtern<br />

gehen sie in den Einsatz,<br />

zum Beispiel in den Tschad,<br />

mit verklebten Mündern –<br />

bildlich gesprochen – kehren<br />

sie von dort zurück. Wo<br />

sie gewesen sind, erfährt<br />

die Öffentlichkeit zur Not<br />

gerade noch, was im Einzelnen<br />

dort passierte eher<br />

nicht. Über ihre Tätigkeiten<br />

und ihre Erlebnisse hüllen<br />

sich die österreichischen<br />

Jagdkommandosoldaten<br />

auftragsgemäß in Schweigen.<br />

Das macht sie ziemlich<br />

geheimnisvoll. Nach Ansicht<br />

der Militärs muss das<br />

aber so sein – aus Gründen<br />

der Sicherheit.<br />

Wegen erhöhter Terrorgefahr erinnern sich die P<br />

Jagdkommando soll „<br />

Dampfen ist“ wie ein Angehöriger<br />

dieses Verbandes salopp<br />

erläutert.<br />

Zum Einsatz kommt seine<br />

Einheit natürlich immer nur<br />

dort, wo die Politik sie hinbeordert<br />

wie seinerzeit nach<br />

Lybien. Als im Februar 2011<br />

der „Arabische Frühling“ eskalierte,<br />

war es notwendig, das<br />

Personal der österreichischen<br />

Botschaft in Tripolis und 30<br />

weitere österreichische Staatsbürger<br />

aus diesem Bürgerkrieg<br />

zu evakuieren. Das Verteidigungsministerium<br />

setzte das<br />

Jagdkommando, getarnt als zivile<br />

Gruppe in Marsch, welche<br />

den Rücktransport der gefährdeten<br />

Personen in die Heimat<br />

ohne eine Kampfhandlung erfolgreich<br />

sicherte.<br />

Aber nicht alle Einsätze verlaufen<br />

ganz ohne Schusswech-<br />

Kurt<br />

Guggenbichler<br />

Absolvent des<br />

8. Jagdkommando-Kurses<br />

sel. Das zeigte sich in<br />

der Nacht zum 18. August<br />

2008 im Tschad. Bei Modre,<br />

etwa 150 Kilometer nördlich<br />

der Provinzhauptstadt<br />

Abéché, war ein Jagdkommando-Team,<br />

das gerade mit<br />

zwei Puch G-„Sandviper“ im<br />

EUFOR-Auftrag auf Patrouille<br />

war, auf verwundete Tschadis<br />

gestoßen. Diese waren von<br />

Banditen überfallen worden.<br />

Die Jagdkommandosoldaten<br />

leisteten erste Hilfe und machten<br />

sich dann auf die Suche<br />

nach den Tätern. Als diese gefunden<br />

waren, gaben sich ihre<br />

Verfolger als EUFOR-Soldaten<br />

zu erkennen, wurden von<br />

In Kampfadjustierung


REPORTAGE<br />

13<br />

Vor dem Einsatz<br />

Fitnessübung<br />

In freiem Fall<br />

Gut getarnt Anlandungstraining<br />

olitiker wieder ihrer Spezialkampftruppe in Wiener Neustadt:<br />

deutlich verstärkt“ werden<br />

Fotos: Bundesheer<br />

Hart am Feind<br />

den Banditen aber sofort aus<br />

AK 47-Maschinenpistolen beschossen.<br />

Daraufhin erwiderten die<br />

Jagdkommandokämpfer das<br />

Feuer, worauf sich ein heftiges<br />

Gefecht entwickelte, bei dem<br />

die Gegner fast aufgerieben<br />

wurden. Die Jagdkommando-Patrouille<br />

blieb unverletzt.<br />

Das Verteidigungsministerium<br />

dementiert zwar nach wie<br />

vor einen derartigen Zusammenstoß,<br />

auch wenn eine EU-<br />

FOR-Kommission den Zwischenfall<br />

untersuchte und den<br />

in den Kampf verstrickt gewesenen<br />

Jagdkommandoleuten<br />

ein korrektes Verhalten bescheinigte.<br />

Danach wurde dem<br />

Bundesheer-Oberst Heinz<br />

Assmann, dem Kommandanten<br />

des österreichischen Kontingentes,<br />

die Befehlsgewalt<br />

über sämtliche Spezialkräfte<br />

im Tschad übertragen. Zu<br />

Land, zu Wasser und in der<br />

Luft gehören die Soldaten des<br />

Jagdkommandos heute zweifellos<br />

zur Weltspitze der Militärelite,<br />

sind sich Militärexperten<br />

einig, und Vergleiche<br />

mit anderen Spezialeinheiten<br />

Ein Linzer war Mitbegründer des Jagdkommandos:<br />

Manfred Flödl ist eine Offizierslegende<br />

Der heute 81jährige Linzer Manfred Flödl,<br />

Brigadier im Ruhestand, ist einer der Mitbegründer<br />

des österreichischen Jagdkommandos<br />

(siehe dazu auch Bericht<br />

auf der Mediathek-Seite). Flödl war unter<br />

anderem auch viele Jahre Chef des<br />

Panzergrenadierbataillons 15 in Ebelsberg<br />

und Kommandant der 4. Jägerbrigade<br />

beim Militärkommando OÖ.<br />

muss diese rot-weiß-rote Spezialtruppe<br />

nicht scheuen. Für<br />

Manfred Mitterbauer, Brigadier<br />

im Ruhestand und Absolvent<br />

des 1. Jagdkommandokurses,<br />

erscheint es noch<br />

immer fast unbegreiflich wie<br />

hochprofessionell dieses Jagdkommando<br />

geworden ist.


14 UNSERE LEUTE<br />

„Die Seer“ feiern 20jähriges Bestehen<br />

Grundlsee-Konzert schon<br />

so gut wie ausverkauft<br />

Große Ereignisse werfen ihre<br />

Schatten voraus! Die Rede ist<br />

vom großen Open-Air-Konzert<br />

der Musikgruppe „Die<br />

Seer“, die vor einigen Tagen<br />

den „Amadeus-Award“<br />

erhalten haben.<br />

Am 30. Juli wird<br />

die Band in Grundlsee ihr<br />

20jähriges Bühnenjubiläum<br />

feiern. Nach einer einjährigen<br />

Auftrittspause in dieser<br />

wildromantischen Gegend<br />

des Ausseerlandes ist es<br />

auch höchste Zeit für einen<br />

Außenauftritt in der neuen<br />

Zlaim-Arena, für die es heuer<br />

erstmals ein beschränktes<br />

Kartenkontingent gibt.<br />

Nur 8.000 Tickets wurden<br />

aufgelegt und die sind auch<br />

schon so gut wie ausverkauft,<br />

heißt es. Denjenigen aber, die<br />

im Besitz einer Karte sind,<br />

dürfen sich freuen, weil ein<br />

neu gestalteter, aufwändigerer<br />

Tribünenbau den Gästen<br />

zu einem noch intensiveren<br />

Arenafeeling verhelfen wird“,<br />

versprechen die Veranstalter.<br />

Seerische Musik ist zur Zeit<br />

gefragt wie nie! „Ich hätte<br />

nicht gedacht, dass wir 20<br />

Jahre lang begeistern können“,<br />

gesteht Frontman Fred<br />

Jaklitsch, der 1996 Musiker<br />

verschiedener Stilrichtungen<br />

um sich versammelte, um die<br />

heutige Gruppe zu gründen.<br />

Jaklitsch hatte zuvor schon<br />

Leo Walch<br />

leo.walch@wochen-blick.at<br />

erfolgreich Pop-Musik gemacht<br />

und mit seiner damaligen<br />

Band, sogar einen Hit gelandet.<br />

Aber das war einmal.<br />

Ende der 1990er-Jahre wollte<br />

Fred mit etwas<br />

ganz neuem starten:<br />

mit echter<br />

Volksmusik aus<br />

dem Salzkammergut, die mit<br />

Rock- und Countryklängen<br />

durchsetzt ist, die groovt und<br />

durch einen ganz eigenen Stil<br />

und Rhythmus beeindruckt.<br />

Dieses Vorhaben hat er perfekt<br />

verwirklicht.<br />

Seit dem „Seer“-Start Fred<br />

Jaklitsch 350 Lieder geschrieben,<br />

die auf 19 Alben veröffentlicht<br />

wurden und auch<br />

ziemlich erfolgreich waren.<br />

14mal kassierte die Mundartband<br />

aus dem Ausseerland<br />

Platin.<br />

Heuer ist Daniel Schröckenfuchs<br />

als neuer Keyboarder<br />

ins Seer-Ensemble gekommen<br />

(Bild unten). Aus Anlass<br />

des Seer-Jubiläums erscheint<br />

am 29. April auch eine Jubiläums-CD,<br />

deren Titel die Leondinger<br />

am 5. Mai, ab 20:00<br />

Uhr, in der Kürnberghalle<br />

live dargeboten bekommen.<br />

Wer dieses Konzert versäumen<br />

sollte, hat dann noch<br />

einmal Gelegenheit am 11.<br />

Juni die „Seer“ bei einem<br />

Konzert im Open-Air-Gelände<br />

in Trauneck-Ebensee zu<br />

erleben.<br />

Großer Erfolg bei Culinarix-Verleihung<br />

Goldregen für die Brauerei<br />

Baumgartner im Innviertel<br />

Oberösterreich ist ein Lebensmittelland<br />

mit erstklassiger<br />

Qualität und<br />

Innovationsbereitschaft.<br />

Dies konnte allen voran die<br />

Brauerei Baumgartner in<br />

den letzten beiden Jahren<br />

eindrucksvoll beweisen.<br />

Gleich 14-mal GOLD ging<br />

in zwei Bewerben an die<br />

Schärdinger Brauerei für<br />

beste Produktqualität.<br />

Bei der diesjährigen Verleihung<br />

des bedeutendsten<br />

oberösterreichischen<br />

Lebensmittelpreises dem<br />

„Culinarix“, räumte das<br />

größte Mitglied der Innviertler<br />

Bierregion die goldenen<br />

Auszeichnungen in<br />

acht Hauptkategorien ab.<br />

Prämiert wurden dabei das<br />

Flaggschiff Märzen, das<br />

im April 2015 gelaunchte<br />

Weißbier hell sowie die<br />

Sorten Pils, Junghopfenpils,<br />

Export, Zwickl hell,<br />

Zwickl dunkel und Braujuwel.<br />

Für Baumgartner-Geschäftsführer<br />

Altendorfer<br />

ein unbeschreibliches Gefühl:<br />

„Wir sind sprachlos!<br />

Wir hätten uns nie gedacht<br />

an 2014 anknüpfen zu können.<br />

Umso stolzer sind wir,<br />

diesen Erfolg, heuer mit<br />

acht Culinarix Auszeichnungen<br />

in den bedeutendsten<br />

Kategorien, noch<br />

toppen zu können. Die<br />

Freude darüber ist unbeschreiblich<br />

groß. Ein großes<br />

Dankeschön geht vor<br />

allem an alle Mitarbeiter!“<br />

Freuen sich über den Erfolg: Geschäftsführer Gerhard Altendorfer<br />

(Mitte) mit Braumeister Michael Moritz (r.) und Johann Gangl (Labor).<br />

Unverbindliche Marketingmitteilung<br />

Dr. Samhaber & Partner<br />

Vermögensverwaltungs AG<br />

Ferihumerstr. 17, 4040 Linz<br />

Tel.: 0732/665700<br />

Telefonische Erreichbarkeit:<br />

Mo-Fr 08:30h – 13:30h<br />

E-Mail: info@sp-ag.at<br />

Internet: www.sp-ag.at<br />

Termine nach Vereinbarung<br />

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IMPRESSUM<br />

Foto: dieseer.at<br />

Medieninhaber, Hersteller, Herausgeber: Medien24 GmbH,<br />

Braustraße 6, 4786 Brunnenthal, Geschäftsführer Mag.<br />

Norbert Geroldinger. Chefredakteur: Kurt Guggenbichler.<br />

Firmenbuchnummer: FN 446758 y, UID-Nr. ATU70206323.<br />

Die neue Wochenzeitung für Oberösterreich!<br />

Telefon: +43 732 207270<br />

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UNSERE LEUTE<br />

15<br />

Wilhelm Holzleitner<br />

wilhelm.holzleitner@wochen-blick.at<br />

Das Weinfest in der Urfahraner<br />

Lentia City ließ einmal<br />

mehr keine Wünsche offen:<br />

Heuer trafen sich gleich 61<br />

Eisarena als<br />

XL-Partymeile<br />

Über 500 Anhänger folgten<br />

dem Aufruf der Black Wings<br />

Linz-Vereinsführung zur großen<br />

Saisonabschlussfeier. In<br />

den VIP-Räumlichkeiten des<br />

aktuellen Eishockey-Vizemeisters<br />

wurde dabei bis spät<br />

in die Nacht auf eine trotz<br />

Halbfinal-Aus sehr erfolgreiche<br />

Saison angestoßen. Auch<br />

wenn die Meisterschaft erst<br />

kurz vorbei ist, laufen die<br />

Vorbereitungen auf die neue<br />

Spielzeit bereits auf Hochtouren.<br />

Vor allem die Champions<br />

Hockey League (Auslosung<br />

am 3. Mai) wirft ihren Schatten<br />

voraus, ab Mitte August<br />

steigen die ersten Spiele der<br />

europäischen Eliteliga.<br />

Foto: Eisenbauer<br />

Sorgten für mächtig Stimmung: Die Alpis aus<br />

Kufstein mit Wirtin Silke Pfeil (Castello del Vino)<br />

Wein, Witz & Gesang in der Lentia City<br />

österreichische Top-Winzer<br />

mit ihren edelsten Weinen. In<br />

Summe standen 107 national<br />

V.l.: die erfolgreichen Black-Wings-<br />

Spieler Dan DaSilva, Sebastien<br />

Piche, Marc-Andre Dorion und<br />

Keeper Michael Ouzas.<br />

„Austrian Whisky & Spirits Festival“-Veranstalter<br />

Roland Hinterreiter (l.), Dudelsackspielerin Saskia<br />

Konz und „Whisky-Papst“ Alex Huprich<br />

Sie werden stetig mehr – und<br />

das aus gutem Grund: Whisky-Liebhaber<br />

aus ganz Österreich<br />

trafen sich kürzlich<br />

bereits zum vierten Mal im<br />

Arcotel Nike Linz, wo rund<br />

200 Sorten Whisky und über<br />

100 andere weitere hochwertige<br />

Spirituosen, aber auch dazupassende<br />

Schokoladensorten<br />

verkostet werden konnten.<br />

„Wir sind stolz darauf, dass<br />

auch internationales Fachpublikum<br />

aus der Schweiz, aus<br />

Deutschland und vor allem<br />

aus Irland und Schottland<br />

und international ausgezeichnete<br />

Tröpferl und viele weitere<br />

Jungweine zum Verkosten<br />

bereit. Als Stimmungsmacher<br />

u.a. mit dabei: Die „Alpis“ aus<br />

Kufstein, das Duo „Volx Tirol“<br />

und der legendäre „Gaudimax“<br />

Harry Prünster, der sich<br />

neben der Moderation auch<br />

unters vinophile Besuchervolk<br />

mischte und einige seiner legendären<br />

Witze und Lieder<br />

zum Besten gab.<br />

„Unten ohne“ zum größtem<br />

Whisky-Festival des Landes<br />

nach Linz kam“, so Veranstalter<br />

und „Whisky-Papst“ Alex<br />

Huprich. Auch der Anteil<br />

der original Kilt-Träger steigt<br />

stetig. Mehrheitlich erfolgte<br />

deren Auftritt standesgemäß<br />

„unten ohne“, wie uns in einer<br />

spontanen Blitz-Umfrage verraten<br />

wurde...<br />

U.a. mit dabei: die Renault-Händler<br />

Max und<br />

Wolfgang Sonnleitner, Optiker<br />

Rainer Pippig, Top-Whisky-Produzent<br />

Peter Affenzeller<br />

und Arcotel Linz-Manager<br />

Andreas Macher.<br />

Foto: Redaktion<br />

Foto: Redaktion<br />

Der ganz normale<br />

Kultur-Wahnsinn<br />

Das, was selbst der sprichwörtliche<br />

Blinde mit Hörrohr<br />

schon vor Monaten kommen<br />

sah, wurde jetzt durch einen<br />

Kontrollamtsbericht der<br />

Stadt Linz offenkundig: Musiktheater<br />

und Brucknerhaus<br />

zerfl eischen sich auf Teufel<br />

komm raus. Aktuell herrscht<br />

in Linz ein eklatantes Überangebot<br />

an Kultureinrichtungen.<br />

No na, wird jetzt<br />

der eine oder andere Leser<br />

brummen: Theaterbesucher<br />

lassen sich eben nicht nach<br />

Belieben vermehren.<br />

Richtig spannend wird diese<br />

Konkurrenz-Situation dann<br />

ab November <strong>2016</strong>, wenn<br />

das um acht Millionen Euro<br />

umgebaute Schauspielhaus<br />

an der Promenade wiedereröffnet<br />

– und 500 weitere<br />

Sitzplätze am Markt sind.<br />

Von den benachbarten Kammerspielen<br />

mit weiteren 396<br />

Plätzen ganz zu schweigen...<br />

Man muss kein akademisch<br />

vorgebildeter Kulturmanager<br />

sein, um zu erkennen: Es<br />

ist ein absoluter Unsinn, so<br />

viele gleichartige Häuser zu<br />

betreiben.<br />

Die Hochkultur wird derzeit<br />

wie selbstverständlich<br />

als ein Fass ohne Boden<br />

geführt. Die von der Politik<br />

oft getätigte Aussage „Das<br />

muss uns die Kultur wert<br />

sein“ ist in Zeiten wie diesen<br />

ein absoluter Irrsinn. Überall<br />

wird gespart und zugesperrt,<br />

unsere heimischen Bühnen<br />

werden aber aus-, um- und<br />

sogar neugebaut.<br />

Man kann auch ein mal Theater<br />

zusperren. Wobei es in<br />

Linz bei den Kammerspielen<br />

bzw. dem Großem Haus<br />

aktuell kein Fall von „kann“,<br />

sondern vielmehr schon von<br />

„Muss“ ist.<br />

Wilhelm Holzleitner ist freiberufl icher Journalist<br />

und Texter aus Linz.


16 UNTERHALTUNG<br />

schweiz.:<br />

Getränk<br />

vor dem<br />

Essen<br />

Kfz-Z.<br />

Osnabrück<br />

Gesangsstück<br />

älteste<br />

lat. Bibelübersetzung<br />

Roman<br />

v. Tolstoj<br />

(2 W.)<br />

Abk.:<br />

groß<br />

133<br />

ist<br />

die<br />

...<br />

KREUZWORTRÄTSEL<br />

WOCHENWETTER<br />

STERNENBLICK Das bringt die Woche:<br />

Widder<br />

21.3.–20.4.<br />

Abk.:<br />

Zeitzone<br />

dringlich<br />

Sportplatzaufsicht<br />

Zeitalter<br />

süddeutsch:<br />

Hausflur<br />

Wasserfall<br />

in<br />

Nordamerika<br />

Oper<br />

von<br />

Verdi<br />

förmliche<br />

Männerkleidung<br />

Hofunterhalter<br />

im MA.<br />

(Mz.)<br />

Vorname<br />

Zolas<br />

† 1902<br />

Sie denken, Sie<br />

können diese<br />

Woche fast alles schaffen. Jedoch<br />

müssen Sie sich immer<br />

wieder durchsetzen.<br />

Stier<br />

21.4.–20.5.<br />

Im Großen und<br />

Ganzen haben<br />

Sie eine gute Woche vor sich.<br />

Finanzen und der Job sind<br />

das Hauptthema dieser Tage.<br />

Eigentum,<br />

Habe<br />

Kloster<br />

bei<br />

Madrid<br />

(El ...)<br />

süddeutsch:<br />

Junge<br />

tibetanischer<br />

Mönch<br />

österr.:<br />

Bergwiese<br />

Weintraubenernte<br />

junges<br />

Schaf<br />

Zwilling<br />

21.5.–21.6.<br />

Sie verfügen über<br />

viel Schwung und<br />

es bereitet Ihnen keine Mühe,<br />

sich durchzusetzen. Im Liebesleben<br />

wird es stürmisch.<br />

Krebs<br />

Stadt<br />

in<br />

Niederösterr.<br />

Angeh.<br />

eines sibirischen<br />

Volks<br />

österreichischer<br />

Tenor<br />

(Fritz)<br />

grobe<br />

Pflanzenfaser<br />

ehem.<br />

österr.<br />

Rennfahrer<br />

spanischer<br />

Artikel<br />

Ein untrügliches Zeichen für den Frühling sind die<br />

Kirschblüten. Doch mit den milden Temperaturen<br />

ist es gegen Ende der Woche vorerst schon wieder<br />

vorbei. Es wird wechselhaft und kühlt spürbar ab.<br />

22.6.–22.7.<br />

Merkur sorgt dafür,<br />

dass alles gelingt.<br />

Auch wenn durch Sonne,<br />

Pluto und Uranus leichter<br />

Gegenwind herrscht.<br />

DEIKE-PRESS-1216-20<br />

alte<br />

franz.<br />

Goldmünze<br />

vortrefflich,<br />

vorzüglich<br />

Backzutat<br />

angenehm<br />

Schlafstätte<br />

Müllberg<br />

Wasserstelle<br />

in der<br />

Wüste<br />

Kosewort<br />

für<br />

Großvater<br />

deutscher<br />

Autopionier<br />

†<br />

Löwe<br />

23.7.–23.8.<br />

Mars schenkt Ihnen<br />

Power und<br />

körperlich fühlen Sie sich<br />

fitter denn je. Dieser Mars<br />

schenkt Ihnen auch Mut.<br />

Jungfrau<br />

abschätzig:<br />

Mann<br />

livländ.<br />

Längenmaß<br />

Abk.:<br />

niederländisch<br />

24.8.–23.9.<br />

Finanziell stellt<br />

Merkur die Weichen<br />

auf Erfolg. Im Bereich<br />

Job und Finanzen können Sie<br />

einiges bewirken.<br />

ugs.:<br />

Kerl,<br />

Gesell<br />

poetisch:<br />

Nadelwald<br />

Auflösung des Rätsels<br />

L<br />

A<br />

A<br />

T<br />

S<br />

A<br />

L<br />

L<br />

E<br />

N<br />

N<br />

A<br />

T<br />

L<br />

P<br />

M<br />

A<br />

K<br />

I<br />

E<br />

S<br />

A<br />

O<br />

I<br />

N<br />

Z<br />

N<br />

E<br />

B<br />

S<br />

L<br />

R<br />

E<br />

K<br />

E<br />

D<br />

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A<br />

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S<br />

G<br />

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L<br />

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W<br />

L<br />

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M<br />

B<br />

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P<br />

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E<br />

I<br />

A<br />

A<br />

D<br />

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S<br />

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M<br />

A<br />

L<br />

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M<br />

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R<br />

T<br />

A<br />

D<br />

I<br />

A<br />

A<br />

E<br />

R<br />

Vorname<br />

der Fitzgerald<br />

†<br />

österr.<br />

Schauspielerin<br />

N<br />

E<br />

R<br />

R<br />

A<br />

N<br />

L<br />

Z<br />

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A<br />

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N<br />

P<br />

O<br />

L<br />

I<br />

Z<br />

E<br />

I<br />

Waage<br />

24.9.–23.10.<br />

Sie fackeln nicht<br />

lange und sagen<br />

auch mal Ihre Meinung. Ab<br />

Dienstag wird der Eroberungsdrang<br />

in Ihnen geweckt.<br />

Skorpion<br />

24.10.–22.11.<br />

Diese Woche<br />

werden Sie von<br />

den Sternen nicht sonderlich<br />

verwöhnt. Dafür sind Sie im<br />

Kontakteknüpfen gut.<br />

E<br />

W<br />

A<br />

E<br />

A<br />

LEICHTES SUDOKU<br />

8 6 3 1<br />

1 6 8<br />

4 9 5<br />

8 6 1 7<br />

4 8<br />

2 6 1 5<br />

SCHWERES SUDOKU<br />

SUDOKU LÖSUNGEN<br />

6 7 5 2 1 9 4 3 8<br />

4 1 9 8 7 3 5 6 2<br />

3 2 8 5 4 6 9 7 1<br />

2 6 7 9 8 1 3 4 5<br />

5 4 1 7 3 2 6 8 9<br />

8 9 3 6 5 4 2 1 7<br />

7 3 4 1 9 5 8 2 6<br />

1 5 2 4 6 8 7 9 3<br />

9 8 6 3 2 7 1 5 4<br />

BAUERNREGEL<br />

Ist’s um Amandus (8. April) schön,<br />

wird der Sommer keine Dürre seh’n.<br />

Schütze<br />

23.11.–21.12.<br />

Wenn Ihnen etwas<br />

am Herzen<br />

liegt, dann können Sie das<br />

jetzt an den Mann bringen,<br />

sei es beruflich oder privat.<br />

Steinbock<br />

22.12.–20.01.<br />

Ruhe bewahren,<br />

wenn andere austicken<br />

oder gereizt sind. Es ist<br />

Ihr Karma andere zu erden,<br />

sie in ihre Mitte zu bringen.<br />

5 4 9<br />

8 7 2<br />

5 9 4 3<br />

3<br />

3 1 4 5 7<br />

7 6 1<br />

7 3 8 4<br />

8 6 4 3<br />

7 6 2 8<br />

6 2 7<br />

3 5 9 2 1<br />

4<br />

REDEWENDUNG<br />

Blaumachen. Der Ausdruck geht<br />

auf die Färberzunft im Mittelalter<br />

zurück, die Stoff in einem<br />

aufwändigen Verfahren blau<br />

färbten. Die Blaufärberei war ein<br />

7 9 2 4 8 1 6 5 3<br />

6 4 8 3 7 5 9 2 1<br />

1 3 5 9 6 2 7 4 8<br />

4 5 1 7 3 6 2 8 9<br />

2 8 6 1 5 9 4 3 7<br />

9 7 3 8 2 4 5 1 6<br />

5 2 7 6 1 8 3 9 4<br />

3 1 4 5 9 7 8 6 2<br />

8 6 9 2 4 3 1 7 5<br />

Vorgang, der schönes Wetter und<br />

einiges an Zeit erforderte. Währenddessen<br />

betranken sich die<br />

Färbergesellen. Sie waren „blau“<br />

und machten „blau“.<br />

Wassermann<br />

21.1.–19.02.<br />

Die Sterne sind<br />

Ihnen diese Woche<br />

wohlgesonnen. Jeder<br />

Lebensbereich wird positiv<br />

beleuchtet.<br />

Fische<br />

20.02.–20.<strong>03</strong>.<br />

Diese Woche<br />

wird für Sie nicht<br />

besonders schwierig. Sie hält<br />

aber dennoch ein paar Herausforderungen<br />

für Sie parat.


LOKALREPORTAGE<br />

Ordnungsdienst gewährt Einblick in die Linzer Bettlerproblematik:<br />

Betteln mit „Urlaubsanspruch“<br />

Das Thema Betteln ist vor allem in Linz und Wels derzeit in<br />

aller Munde. Bürger berichten von bis zu zehnmal, die sie<br />

auf der Landstraße in nur einer halben Stunde angesprochen<br />

werden. Wir haben uns die Sache einmal angesehen – und<br />

sind mit dem Ordnungsdienst der Stadt Linz mitmarschiert.<br />

17<br />

Seit August 2010 – der ersten<br />

Stunde des Linzer Ordnungsdienstes<br />

– sind Martina und<br />

Ernst mit dabei. „Anfangs waren<br />

wir vielen Anfeindungen<br />

ausgesetzt, aber das hat sich<br />

mittlerweile total geändert“,<br />

sagt Martina, die pro Arbeitstag<br />

bis zu 20 Kilometer zu Fuß<br />

zurücklegt. Speziell seit das<br />

Bettlerunwesen in der Landeshauptstadt<br />

ein so großes Thema<br />

geworden ist, sind die Damen<br />

und Herren in Rot kaum<br />

noch wegzudenken.<br />

Nach unserem Abmarsch am<br />

Hauptplatz dauert es dann<br />

auch keine drei Minuten, als<br />

am Taubenmarkt bereits die<br />

ersten beiden Bettlerinnen<br />

auftauchen. Es<br />

sind zwei Rumäninnen<br />

–<br />

Mutter und Tochter, die sich<br />

auf der jeweils gegenüberliegenden<br />

Straßenseite platziert<br />

haben und vorbeigehende<br />

Passanten immer wieder mit<br />

„Bitte-bitte“ und winkenden<br />

Handzeichen anbetteln. Wirklich<br />

stören lassen sie sich dabei<br />

nicht mal vom Ordnungsdienst:<br />

„Beide haben bereits<br />

mehrere Anzeigen laufen, das<br />

hindert sie aber nicht daran,<br />

weiterzumachen“, sagt Ernst.<br />

Nach einer Ausweiskontrolle<br />

werden die beiden Frauen<br />

weggewiesen. Wir gehen weiter<br />

Richtung Mozartkreuzung,<br />

in einiger Entfernung nehmen<br />

die beiden Frauen wieder Aufstellung<br />

und betteln weiter.<br />

Einfach abgestellt<br />

Höhe Ursulinenkirche: Hier<br />

sitzt Tag für Tag ein Rumäne<br />

im Rollstuhl, dem beide Beine<br />

fehlen. „Eine Schweinerei.<br />

Der Mann wird jeden Morgen<br />

von einem jungen Verwandten<br />

hergerollt und bis zum Abend<br />

stehengelassen – egal ob es<br />

regnet oder die Sonne herunterbrennt.“<br />

Wirklich tun könne<br />

man kaum etwas, weil der<br />

Mann, dem man einen Pappbecher<br />

hinstellte, nur stumm<br />

dasitzt. „Legales Betteln“ heißt<br />

das im Gesetzbuch.<br />

Ernst berichtet von einem weiteren<br />

schlimmen Fall: „Es gibt<br />

da einen jungen Mann, der<br />

fast täglich mit zwei Krücken<br />

unterwegs ist und sich durch<br />

die Straßen schleppt. Er wirkt<br />

extrem heruntergekommen<br />

und bemitleidenswert. Kürzlich<br />

haben wir ihn an einem<br />

,freien‘ Tag getroffen. Er spazierte<br />

top-gestylt, mit neuen<br />

Wilhelm Holzleitner<br />

wilhelm.holzleitner@wochen-blick.at<br />

Wunderheilung<br />

am freien Tag<br />

Handy und<br />

Adidas-Sneakers<br />

durch die<br />

Innenstadt. Wenn man tags<br />

darauf wieder sieht, wieviele<br />

Leute ihm bis zu 20 Euro zustecken,<br />

kann man einfach nur<br />

den Kopf schütteln.“<br />

Aus eigener Erfahrung berichten<br />

die beiden, dass die aktuellen<br />

Bettlergruppen „zu hundert<br />

Prozent organisiert“ seien:<br />

„Wir sehen die Leute fast täglich<br />

im Volksgarten, wo sie in<br />

der Früh eine richtiggehende<br />

Einsatzbesprechung abhalten,<br />

ehe sie sich auf die Stadt verteilen.“<br />

Viele kämen mittlerweile<br />

seit Jahren und kennt man<br />

schon persönlich. Manche ergreifen<br />

aber auch die Flucht,<br />

wenn der Ordnungsdienst anrückt:<br />

„Einige laufen schnell in<br />

ein Einkaufszentrum oder verstecken<br />

sich dann in der Kirche,<br />

weil sie wissen, dass wir<br />

dort nicht hinkönnen.“<br />

Zwei Monate Urlaub, im<br />

Sommer und im Winter<br />

Was ebenfalls sauer aufstößt:<br />

„Diese extreme Armut wird<br />

großteils nur vorgetäuscht.<br />

Viele erzählen uns etwa Anfang<br />

Dezember, dass sie jetzt<br />

Fotos: <strong>Wochenblick</strong><br />

nach Hause fahren zum Weihnachten<br />

feiern. Dort haben sie<br />

auch Wohnungen oder Häuser.<br />

Zwei Monate später sind<br />

sie dann wieder zum ,Arbeiten‘<br />

da. Im Sommer ist es ähnlich.“<br />

Österreichische Bettler gäbe es<br />

mittlerweile so gut wie keine<br />

mehr: „In den letzten acht Wochen<br />

haben wir lediglich einen<br />

einzigen mit österreichischem<br />

Pass notiert.“<br />

Auf die Frage, ob sie denn gar<br />

kein Mitleid empfinde, verrät<br />

uns Martina: „Ganz ehrlich:<br />

Nein – und das bei 99 Prozent<br />

der Bettler. Das sind alles<br />

Großfamilien und Clans, die<br />

das organisiert und im großen<br />

Stil machen. Behinderungen<br />

oder Not vorzutäuschen ist<br />

zudem das Allerletzte, weil es<br />

„Lästig sein, kontrollieren und strafen“<br />

soll die Bettlerflut in Linz eindämmen.<br />

Kleinkinder, aber auch hochbetagte<br />

Menschen werden zum Betteln auf der<br />

Linzer Landstraße „abkommandiert“.<br />

den wirklich Bedürftigen auf<br />

den Kopf fällt.“ Ernst zeigt uns<br />

dazu noch eine Liste, auf denen<br />

alle mit Anzeigen vorgemerkten<br />

Bettler aufgelistet sind:<br />

Über zwei Seiten erstreckt sich<br />

der Familienname „Farkas“,<br />

auf zwei weiteren „Calderar“.<br />

Bis zu 30 Familienmitglieder<br />

sind da jeweils aufgelistet.<br />

Am meisten stört Martina und<br />

Ernst aber etwas ganz anderes:<br />

„Die sogenannten ,Gutmenschen‘.<br />

Manche toben, schlagen<br />

uns von hinten auf die Schulter<br />

oder schreien herum, dass<br />

wir die Bettler in Ruhe lassen<br />

sollen, obwohl sie die Hintergründe<br />

nicht kennen. Die Leute<br />

lassen sich leider ausnützen<br />

und einspannen, statt sich<br />

richtig zu informieren.“


18 WIRTSCHAFT<br />

Veranlagen im<br />

0%-Zinsumfeld<br />

<strong>Wochenblick</strong>: Wofür bekommt<br />

man aktuell noch<br />

risikolos Zinsen?<br />

Samhaber: Komplett risikolos<br />

bekommt man gar<br />

nichts. Sparbücher bieten<br />

sehr geringe Zinsen (oft<br />

deutlich unter 1% nach<br />

Steuern).<br />

Für den<br />

Ernstfall gibt<br />

es die Einlagensicherung.<br />

Doch erwischt es eines<br />

der größeren Kreditinstitute<br />

bezweifl e ich, ob die<br />

hinterlegten Sicherheiten<br />

ausreichen. Neu aufgelegte<br />

Anleihen von Staaten<br />

mit guter Bonität bieten<br />

eine ähnlich traurige Zinssituation.<br />

Ältere Staatsanleihen<br />

haben großteils<br />

so hohe Kurse, dass ein<br />

Einstieg wenig lohnenswert<br />

scheint. Garantien<br />

sind nur dann etwas wert,<br />

wenn der Garantiegeber<br />

auch zahlen kann. Die<br />

Vergangenheit hat gezeigt,<br />

dass im Ernstfall Anleger<br />

auch hier durch die<br />

Finger schauen können.<br />

Einen Teil seiner Ersparnisse<br />

sollte man dennoch<br />

in konservative Anlagemöglichkeiten<br />

wie Sparbücher<br />

oder Bausparer<br />

investieren.<br />

<strong>Wochenblick</strong>: Was können<br />

Konsumenten tun,<br />

um Rendite zu erzielen?<br />

Samhaber: Zu allererst<br />

muss man klar festhalten,<br />

dass das persönliche Finanzkonzept<br />

je Konsument<br />

individuell angepasst werden<br />

sollte. Unter anderem<br />

sollte man sich wichtige<br />

Faktoren wie die fi nanzielle<br />

Situation, Alter, Lebensplanung<br />

und Liquiditätsbedürfnisse<br />

ansehen. Ein<br />

Teil sollte jedenfalls täglich<br />

verfügbar sein. Einen<br />

Dr. Herbert Samhaber<br />

herbert.samhaber@wochen-blick.at<br />

Teil, auf den man für mehrere<br />

Jahre nicht zurückgreifen<br />

muss, kann man<br />

in Veranlagungsmöglichkeiten<br />

investieren die stärker<br />

schwanken können,<br />

aber dafür die Chance auf<br />

mehr Rendite bieten. Als<br />

Faustregel<br />

gilt: Je älter<br />

man ist,<br />

desto höher sollte man die<br />

liquiden und risikoarmen<br />

Teile gewichten.<br />

<strong>Wochenblick</strong>: Wo investieren<br />

Sie Ihr Geld?<br />

Samhaber: Ich selbst setze<br />

auf Aktienfonds, weil<br />

ich hier vereinfacht ausgedrückt<br />

durch den Kauf<br />

eines Fonds gleichzeitig<br />

in viele unterschiedliche<br />

Aktien investieren kann.<br />

Somit erzeuge ich eine<br />

höhere Risikostreuung,<br />

als wenn ich auf eine Aktie<br />

oder eine Handvoll Aktien<br />

setze. Im österreichischen<br />

Investmentfondsgesetz<br />

ist zudem eine Rückkaufpfl<br />

icht durch die Fondsgesellschaft<br />

verankert, die<br />

es für Einzelaktien prinzipiell<br />

nicht gibt. Es gibt<br />

Fonds mit unterschiedlichen<br />

Ausrichtungen und<br />

Schwerpunkten. Die Auswahl<br />

der Fonds passe<br />

ich im Rahmen einer Vermögensverwaltung<br />

an die<br />

Marktsituation an. Man<br />

sollte bei der Auswahl der<br />

Fonds darauf achten, unterschiedliche<br />

Konzepte<br />

zu mischen. Möchte man<br />

das Schwankungsrisiko<br />

reduzieren kann man z.B.<br />

auf sogenannte Mischfonds<br />

setzen, die in der<br />

Regel Aktien und Anleihen<br />

kombinieren. Ich empfehle<br />

eine professionelle Beratung<br />

in Anspruch zu nehmen.<br />

JUBILÄUM. Die Barockstadt Schärding hat<br />

Bürgermeister und<br />

feiern heuer bis die<br />

Heuer feiern die Stadtgemeinde Schärding und der örtliche<br />

Tourismusverband mit den Bürgern und ihren Gästen ein besonderes<br />

Jubiläum: 700 Jahre Stadt Schärding (der „<strong>Wochenblick</strong>“<br />

berichtete). In dieses Jubiläum sind alle Institutionen,<br />

Vereine, politischen Parteien und die Wirtschaft eingebunden,<br />

betont Bürgermeister Franz Angerer. Tourismuslady<br />

Bettina Berndorfer verweist auf eine Vielzahl von geplanten<br />

Festen und Aktivitäten, die heuer in der Innstadt stattfinden<br />

werden, eingedenk des offiziellen Slogans für dieses Jubiläum:<br />

„Die Barockstadt hat schwer was drauf.“<br />

Die ersten Feierlichkeiten begannen<br />

bereits in den ersten<br />

Minuten des heurigen Jahres<br />

und mit einem Großfeuerwerk<br />

zu Mariä Lichtmess ließen die<br />

Aktivwirte wieder einen alten<br />

Brauch aufleben und veranstalteten<br />

einen „Bratltag“.<br />

Besonders stolz sind die Jubiläums-Organisatoren<br />

auf ihr<br />

Jubiläumsbier und die mehr als<br />

zwei Millionen Bierdeckeln,<br />

die für das 700-Jahr-Jubiläum<br />

werben.<br />

Noch in diesem Monat wird<br />

auch ein spannender Themenweg<br />

eröffnet, der durch das<br />

historische Schärding führen<br />

wird.<br />

Außerdem werden ganzjährig<br />

Ausstellungen offeriert, in denen<br />

die Stadtrechtsurkunden<br />

oder Privatsammlungen von<br />

Schärdinger Ansichten bestaunt<br />

werden können.<br />

Bettina Berndorfer verweist<br />

auf eine eigene Jubiläumsführung<br />

unter dem Motto „Schärding<br />

im Mittelalter“, die der<br />

ehrenamtliche Stadtarchivar


SONDERBERICHT/POST<br />

19<br />

Im fahlen Licht des<br />

Silbermonds:<br />

Schärdings schönstes<br />

Antlitz — der Stadtplatz<br />

in diesem Jahr schwer was drauf...<br />

die Bevölkerung<br />

Schwarte kracht<br />

Schärding-Buch<br />

„Schärding am Inn – Geschichte<br />

und Gegenwart“, so<br />

lautet der Titel eines neuen<br />

Buches, das 100 Seiten umfasst<br />

und ab sofort bei der Buchhandlung<br />

Heindl käuflich zu<br />

erwerben ist. Preis: € 28,90.<br />

„Ein derartiges Werk, wo alte<br />

und neue Ansichten Schärdings<br />

– teilweise aus der exakt<br />

gleichen Perspektive – gegenübergestellt<br />

sind, hat es bis<br />

dato nicht gegeben, sagt Herausgeber<br />

Mathias Herrmann,<br />

der die Vergangenheit seiner<br />

Stadt spannend und lebendig<br />

aufbereitet hat.<br />

Mario H. Puhane konzipierte.<br />

In einigen Gaststätten werden<br />

auch mittelalterliche Speisen<br />

angeboten.<br />

Die Post legt zum Jubiläum<br />

eine eigene Schärding-Briefmarke<br />

auf. Ein großes Besucheraufkommen<br />

erwarten die<br />

Schärdinger zu ihrem Jubiläums-Spectaculum<br />

am 4. und<br />

5. Juni, wenn 500 Kostümierte<br />

durch die Stadt ziehen werden.<br />

Foto:Tourismusverband Schärding<br />

Foto: <strong>Wochenblick</strong><br />

Alles Gute<br />

Ich wünsche Ihnen allen<br />

für Ihr neues Magazin alles<br />

Gute. Ich habe letzte<br />

Woche mit der Post ein<br />

Gratisexemplar bekommen.<br />

Der Artikel über die<br />

Türken-Motorrad-Rocker<br />

lässt nichts Gutes ahnen.<br />

Wenn in Deutschland die<br />

Polizei schon fündig wurde,<br />

heißt das leider für die<br />

Österreicher wie so oft wir<br />

schnarchen solange bis<br />

dann was passiert ist.<br />

Nachdem in vielen Medien<br />

und Regionalzeitungen<br />

über die „gute“ Kriminalstatistik<br />

berichtet wurde,<br />

würden mich diese unterschiedlichen<br />

Zählweisen,<br />

die es gibt, einmal interessieren.<br />

In einer anderen<br />

Bezirkszeitung wurde<br />

das Ergebnis der Statistik<br />

thematisiert mit (dem<br />

Tenor), dass die Kriminalität<br />

rückläufi g sei und die<br />

Leute sich trotzdem mit<br />

Waffen eindecken. Im Bericht<br />

von Udo Ulfkotte über<br />

die Asylindustrie wurde<br />

erwähnt, dass es eine AG<br />

innerhalb der Caritas gibt.<br />

Nachdem das eine gemeinnützige<br />

Organisation<br />

ist, wären da Details darüber<br />

interessant, im Internet<br />

fi ndet man dazu nicht allzu<br />

viel. Petra Bammer<br />

Nase um Längen voraus<br />

Ich bin äußerst dankbar für<br />

diese neue Zeitung. Gerade<br />

was heiße Themen im<br />

OÖ-Ballungsraum angeht,<br />

hat der „<strong>Wochenblick</strong>“ die<br />

Nase um Längen vorn. Die<br />

Zeit ist auch in Oberösterreich<br />

endgültig reif für investigativen<br />

Journalismus.<br />

Hoffen wir, dass die Republik<br />

bald eine erfreulichere<br />

Entwicklung einschlägt, als<br />

es zur Zeit der Fall ist.<br />

T.G. Lackner<br />

Würstelstand gehört<br />

nicht „Kaiser Franz“<br />

Berichtigung: Ich möchte<br />

Sie hinweisen, dass ich immer<br />

noch der Eigentümer<br />

des Imbissstands Unionstraße<br />

4020 Linz bin und<br />

lediglich an Herrn Franz<br />

Wohlmuth verpachtet habe.<br />

Ernst Tauber<br />

Etwas läuft falsch<br />

Zur ihrem Artikel über die<br />

steigende Arbeitslosigkeit<br />

erlaube ich mir eine persönliche<br />

Anmerkung:<br />

Der bisherige Sozialminister,<br />

ein sogenannter Sozialdemokrat,<br />

hat während<br />

seiner Zeit als zuständiger<br />

Minister gegen die steigende<br />

Zahl der Arbeitslosen<br />

wenig ausgerichtet und<br />

stellt sich jetzt der Wahl<br />

zum Bundespräsidenten?<br />

Irgendwas läuft völlig falsch<br />

in diesem Land!<br />

Hat schon der bisherige<br />

Bundespräsident Fischer,<br />

nicht zufällig der „rote Heinzi“<br />

genannt, wenig fürs Volk<br />

getan, eher nur für die Partei,<br />

so steht zu befürchten,<br />

dass bei den kommenden<br />

BP-Wahlen wieder nach<br />

Sympathie anstatt nach<br />

Programm und bisheriger<br />

Leistung angekreuzt wird!<br />

Franz Stutzmann


20 MEDIATHEK<br />

Die Wurzeln des<br />

Jagdkommandos<br />

Aller Anfang ist schwer, ist<br />

ein Sprichwort von zeitloser<br />

Gültigkeit. Das gilt<br />

auch für das Jagdkommando,<br />

dessen Anfänge<br />

nun aber nicht mehr im<br />

Dunkeln liegen. Dafür hat<br />

Jagdkommando-Veteran<br />

Wolfgang Sehner gesorgt.<br />

Mit dem von ihm herausgegebenen<br />

Buch „Die Wurzeln<br />

des Jagdkommandos“<br />

ist nun dokumentiert wie<br />

alles begann, damals, vor<br />

etwa 50 Jahren.<br />

Wenn früher noch öfter<br />

von österreichischen Rangern<br />

oder auch Schlangenfressern<br />

zu lesen war,<br />

so waren damit die Jagdkommandosoldaten<br />

des<br />

Bundesheeres gemeint.<br />

Denn die damalige „Ranger“-Ausbildung<br />

begann<br />

als eine auf heimische<br />

Verhältnisse zugeschnittene<br />

Kleinkriegsausbildung<br />

der seinerzeitigen Heeressport-<br />

und Nahkampfschule.<br />

Um dieses militärische<br />

Jagdkommando-Training<br />

in Österreich überhaupt<br />

starten zu können, waren<br />

junge Bundesheeroffiziere<br />

bei den US-Spezialeinhei-<br />

ten wie den gern oder<br />

Ransich<br />

die beiden<br />

Urgesteine<br />

und<br />

Gründerväter<br />

der Jagdkommandoausbildung<br />

– heute<br />

beide<br />

Brigadiere<br />

im Ruhestand<br />

– das nötige<br />

Training<br />

und Wissen für<br />

den<br />

nachfolgenden<br />

Aufbau<br />

des<br />

österreichischen<br />

Jagdkommandos<br />

den „Green<br />

Berets“ in<br />

die Lehre gegangen.<br />

Dort haben<br />

er-<br />

worben: Der Waldviertler<br />

Josef Herzog rückte als<br />

junger Leutnant zur Absolvierung<br />

eines „Special-Forces“-Kurses<br />

nach<br />

Fort Bragg (US-Bundesstaat<br />

North Carolina) ein<br />

und der Linzer Manfred<br />

Flödl ließ sich als junger<br />

Leutnant bei den Rangern<br />

in Fort Benning (US-Bundesstaat<br />

Georgia) drillen.<br />

Zwei weitere Offiziere,<br />

die am Jagdkommando-Aufbau<br />

beteiligt waren<br />

sind Oberst i. R. Josef<br />

Wanetschek, der in<br />

der schwedischen Armee<br />

den Jagdkampf und das<br />

Fallschirmspringen lernte<br />

sowie Oberst i. R. Wilgert<br />

Nagy, der sich ins südfranzösische<br />

Collioure und<br />

Mont Luis begab, um dort<br />

mit Kommandos zu trainieren.<br />

Was sie genau dort getrieben<br />

haben, ist im Buch<br />

„Die Wurzeln des Jagdkommandos“<br />

(400 Seiten,<br />

viele Fotos) nachzulesen.<br />

Bestellungen unter der Telefonnummer<br />

0676 / 96 77<br />

88 0 oder per Mail unter<br />

igj@jagdkommando.at<br />

Foto: <strong>Wochenblick</strong><br />

Foto Orban: Flickr, European People‘s Party (CC BY 2.0)<br />

Schürt dieser Mann<br />

Peinlich, peinlich: Fake-Unterst<br />

Die fesche Lisa Mittendorfer<br />

schien sich besonders für die<br />

Bundespräsidentenwahl am 24.<br />

April zu interessieren. Auf den<br />

Seiten von gleich drei Kandidaten<br />

hat sie sich als Unterstützerin aus<br />

dem Volk eingetragen – nämlich<br />

bei dem Ex-Grünen-Vorsitzenden<br />

Alexander Van der Bellen,<br />

Andreas Khol (ÖVP) und Rudolf<br />

Hundstorfer (SPÖ). „Ich wähle<br />

Alexander Van der Bellen, weil<br />

mir das Einstehen für liberale<br />

Werte ein Anliegen ist“, schrieb<br />

sie bei dem offiziell unabhängigen,<br />

doch mit reichlich grünen<br />

Spenden unterstützten Van der<br />

Bellen. Bei den anderen beiden<br />

Kandidaten tauschte sie nur das<br />

Wort „liberal“ durch „sozial“ und<br />

Warum informieren sich heutzutage<br />

eigentlich immer mehr Menschen<br />

bei alternativen Medien und lassen<br />

den vermeintlichen Qualitätsjournalismus<br />

links liegen? Etablierte<br />

deutschsprachige Medien jammern<br />

nicht nur über sinkende Reichweiten,<br />

sondern auch über einen dramatischen<br />

Vertrauensverlust bei den<br />

Lesern – zu Unrecht? Ein kleines Beispiel,<br />

warum es sich lohnt, sich aus<br />

erster Hand zu informieren, ist die<br />

durchgängig einseitig-negative und<br />

manipulative Berichterstattung<br />

über Ungarn und Viktor<br />

Orbán. Dieser hatte<br />

am ungarischen<br />

Nationalfeiertag<br />

am 15. März in Budapest<br />

eine Rede<br />

gehalten, die von<br />

deutschsprachigen<br />

„Qualitätsmedien“<br />

folgendermaßen<br />

übertitelt wurde:<br />

„Orbán schürt<br />

Angst vor der<br />

‚Zerstörung Europas‘“(Spiegel-Online),<br />

„Viel Pomp<br />

und viel Hetze“(ARD-Tagesschau)<br />

oder „Neue<br />

Tirade Orbans gegen<br />

Migranten und<br />

Deutschland“(Salzburger<br />

Nachrichten).<br />

Was hat Orbán gesagt?<br />

Im Wortlaut folgendes:<br />

„Europa ist<br />

„christlich“ aus (siehe nebenstehende<br />

Fotos). Wollte sie damit<br />

zeigen, dass sie die Kandidaten<br />

schlicht austauschbar findet?<br />

Über ihre Position zu den anderen<br />

drei Kandidaten war nichts<br />

zu erfahren – denn diese hatten<br />

keine Unterstützerlisten. Das<br />

ZIB-Magazin des ORF entdeckte<br />

nun, dass die gutaussehende<br />

Brünette ein Fake ist! Offenbar<br />

handelt es sich um eine US-Amerikanerin.<br />

Das frei herunterladbare<br />

Foto von „Lisa“ ist besonders<br />

auf asiatischen Webseiten<br />

beliebt. Die betroffenen Wahlkämpfer<br />

reagierten ausweichend:<br />

Lothar Lockl, Wahlkampfmanager<br />

Van der Bellens, sprach von<br />

einem „Einzelfall“.


MEDIATHEK<br />

21<br />

wirklich nur Angst?<br />

ützerin linkt BP-Kandidaten<br />

Foto: pixabay.com, Screenshots<br />

nicht frei, weil die Freiheit mit<br />

der Artikulation der Wahrheit<br />

beginnt. Heute ist es in Europa<br />

verboten, die Wahrheit<br />

zu artikulieren. Ein Maulkorb<br />

bleibt ein Maulkorb, auch<br />

wenn er aus Seide gefl ochten<br />

wird. Es ist verboten zu sagen,<br />

dass heute nicht Flüchtlinge<br />

kommen, sondern Europa<br />

von einer Völkerwanderung<br />

bedroht wird. Es ist verboten,<br />

zu sagen, dass zig Millionen<br />

bereit stehen, sich auf den<br />

Weg zu uns zu machen. Es<br />

ist verboten zu sagen, dass<br />

die Einwanderung Kriminalität<br />

und Terror in unsere Länder<br />

bringt. Es ist verboten<br />

zu sagen, dass die Massen<br />

derer, die aus einer anderen<br />

Zivilisation kommen, eine Gefahr<br />

für unsere Lebensform,<br />

für unsere Kultur, für unsere<br />

Sitten und für unsere christlichen<br />

Traditionen darstellen.“<br />

Das mag den Gutmenschen<br />

vielleicht alles nicht gefallen<br />

– doch wäre es nicht ein<br />

Gebot der vielzitierten „journalistischen<br />

Sorgfaltspfl icht“,<br />

über das, was Orbán sagte<br />

auch zu berichten, wozu die<br />

korrekte Wiedergabe von Zitaten<br />

unerlässlich ist? Eine<br />

Journaille, die lediglich das<br />

Zeitgeschehen so wiedergibt,<br />

wie es ihr ins eigene Weltbild<br />

passt, braucht sich auch<br />

nicht über die Parole „Lügenpresse“<br />

zu beschweren.<br />

An einem Staatsmann vom<br />

Schlage Viktor Orbáns, der<br />

seinem eigenen Volke und<br />

nicht anonymen Interessengruppen<br />

verantwortlich ist,<br />

prallen die üblichen Angriffe<br />

der Mainstreammedien jedenfalls<br />

wirkungslos ab. Orbán ist<br />

schon längst nicht mehr nur<br />

für die Ungarn ein Held, sondern<br />

auch für jene in Europa<br />

ein Hoffnungsträger, die das<br />

Spiel der Mächtigen durchschaut<br />

und die Unhaltbarkeit<br />

der heutigen Zustände erkannt<br />

haben. An sie richtete<br />

sich Orbán am Ende seiner<br />

Rede zum Nationalfeiertag:<br />

„Es ist an der Zeit, die Sturmglocke<br />

zu läuten. Es ist an der<br />

Zeit, uns dagegen zu wenden<br />

und Widerstand zu leisten. Es<br />

ist an der Zeit, neue Verbündete<br />

zu suchen. Es ist an der<br />

Zeit, die Fahne der stolzen<br />

Nationen zu erheben. Es ist<br />

an der Zeit, dass wir die Zerstörung<br />

Europas verhindern,<br />

und die Zukunft Europas retten.<br />

Deshalb rufen wir alle<br />

Bürger Ungarns, unabhängig<br />

von ihrer Parteieinstellung zur<br />

Einheit, und wir rufen alle europäischen<br />

Nationen zur Einheit.“<br />

Die ganze Rede im ungarischen<br />

Original mit deutschen<br />

Untertiteln finden Sie, im Sinne<br />

journalistischer Ausgewogenheit,<br />

auf www.wochenblick.at<br />

Fotos: pixabay.com, Komposition <strong>Wochenblick</strong><br />

Nach Brüssel: Kommt jetzt die<br />

neue US-Überwachungswelle?<br />

Die islamistischen Terroranschläge<br />

in Brüssel am 22.<br />

März könnten eine schärfere<br />

Überwachung aus den USA<br />

zur Folge haben. In Washington<br />

trat wenige Stunden nach<br />

der Detonation der Bomben<br />

der Geheimdienstausschuss<br />

des US-Kongresses zusammen.<br />

„Wir sind uns bisher<br />

nicht sicher, ob vielleicht digitale<br />

Verschlüsselung bei den<br />

Anschlägen eine Rolle gespielt<br />

hat“, erklärte der demokratische<br />

Abgeordnete Adam<br />

Schiff. Politiker und Ermittler<br />

in den USA kritisieren seit<br />

längerem, dass Geheimdienste<br />

nicht ausreichend für den<br />

Umgang mit verschlüsselten<br />

Nachrichten von Terroristen<br />

gerüstet seien. Die auf den<br />

US-Inlandsgeheimdienst spezialisierten<br />

Abgeordneten<br />

Richard Burr (Republikaner)<br />

und Dianne Feinstein (Demokraten)<br />

fordern jetzt, dass<br />

Unternehmen nun auf Anfrage<br />

Washingtons private Daten<br />

entschlüsseln müssen.<br />

iPhone bald Spy-Phone<br />

Wenn dieses Gesetz Wirklichkeit<br />

wird, könnte das auch<br />

fatale Auswirkungen auf Nutzer<br />

von US-amerikanischen<br />

IT-Produkten in Österreich<br />

haben. Der amerikanische<br />

Super-Geheimdienst FBI<br />

versuchte bereits den Apple-Konzern<br />

zur Entsperrung<br />

der Passwörter seiner iPhones<br />

zu zwingen. Ein kalifornisches<br />

Gericht hat im Februar entschieden,<br />

dass der Konzern<br />

dem FBI dafür ein eigenes<br />

Überwachungs-Programm<br />

für das mobile Betriebssystem<br />

„iOS“ zur Verfügung stellen<br />

muss. „Die Apple-Software<br />

könnte dann benutzt werden,<br />

um alle Simkarten weltweit –<br />

also alle Teilnehmer in einem<br />

überwachten Netzwerk – zu<br />

knacken“, warnte der „Whistleblower“<br />

William Binney im<br />

Gespräch mit einer österreichischen<br />

Zeitung. Besonders<br />

Brisant: Billey war Direktor<br />

des US-Auslandsgeheimdienstes<br />

„National Security<br />

Agency“ (NSA).<br />

Komme die Apple-Software<br />

zum Einsatz, könne der NSA<br />

gemeinsam mit verbündeten<br />

Geheimdiensten „alle iPhones<br />

der Welt“ überwachen,<br />

so Binney. Doch das FBI hat<br />

bereits eine alternative Lösung<br />

ohne Apple gefunden.<br />

Laut Medienberichten könnte<br />

das israelische Unternehmen<br />

„Cellebrite“ dem Geheimdienst<br />

zukünftig helfen,<br />

iPhones zu knacken. Aus der<br />

Überwachung von EU-Bürgern<br />

macht die US-Regierung<br />

längst kein Geheimnis mehr.<br />

Der US-Geheimdienstdirektor<br />

James R. Clapper meinte<br />

Ende Februar laut dem<br />

IT-Magazin „Golem“, dass<br />

US-Überwachung in der EU<br />

„legitimiert und transparent“<br />

sei. Dies gehe aus den eigenen<br />

– amerikanischen – Gesetzen<br />

hervor.


22 SPORT<br />

Seit 1902 wird der Säbel geschwungen:<br />

Fechtsport in OÖ:<br />

114 Jahre Tradition<br />

Vorwärts Steyr fixiert Klassenerhalt<br />

Höhere Aufgaben<br />

(noch) kein Thema<br />

Fechten ist ganz einfach auf den<br />

Punkt gebracht: Treffen, ohne<br />

selbst getroffen zu werden. Leicht<br />

ist dieser Sport nicht zu erlernen,<br />

dazu ist er technisch zu komplex,<br />

erfordert physische und psychische<br />

Fitness, Disziplin und<br />

Durchhaltevermögen. Fechten<br />

wird gerne als „Randsportart“<br />

bezeichnet – was Horst Nussbaumer<br />

vom OÖ-Landesfechtklub<br />

gar nicht gefällt: „Unser Verein<br />

wurde 1902 in Linz gegründet,<br />

jahrzehntelange Tradition hat<br />

unser Sport auch in Vöcklabruck<br />

Fechtsport in OÖ:<br />

Fitness trifft Disziplin<br />

und – nach kurzen Unterbrechungen<br />

– jetzt wieder in Wels.“<br />

70 Vereine umfasst der österr.<br />

Fechtverband. Erst jetzt waren<br />

sechs junge Sportler aus Linz bei<br />

den U17- und U20-Weltmeisterschaften<br />

in Bourges (FRA). „Die<br />

Klubs werden zwar von Neuzugängen<br />

nicht überrannt, aber der<br />

Zulauf zum Fechten ist ein stetiger“,<br />

so Nussbaumer. Nächster<br />

großer Höhepunkt: Die österr.<br />

Meisterschaften der Jugend kurz<br />

vor Ferienbeginn in Vöcklabruck.<br />

Infos: www.landesfechtklub.org<br />

Foto: OÖLFK<br />

Der von manchen befürchtete<br />

Absturz im Frühjahr blieb<br />

für Regionalligist Vorwärts<br />

Steyr aus: Spätestens nach<br />

dem Derby-Heimsieg gegen<br />

Gurten kann man auch in<br />

der kommenden Saison für<br />

die Regionalliga Mitte planen<br />

– und in einigen Jahren<br />

vielleicht sogar für noch<br />

mehr...<br />

Zehn Punkte aus den letzten<br />

fünf Frühjahrsrunden – die<br />

Rotjacken aus Steyr haben<br />

sich in den letzten Wochen aller<br />

Abstiegssorgen entledigt,<br />

aktuell liegen die Jungs von<br />

Coach Scheiblehner 14<br />

Punkte vor einem Fix-Abstiegsplatz.<br />

Manche Fans<br />

träumen da bereits wieder<br />

von höheren Sphären,<br />

der neue Präsident<br />

Reinhard Schlager bremst<br />

aber: „In den nächsten Jahren<br />

ist Profifußball in Steyr<br />

noch kein Thema.“ Nächste<br />

Herausforderung: Diesen<br />

Freitag geht‘s auswärts gegen<br />

Titelkandidat Hartberg. „Wir<br />

können auch dort punkten,<br />

alles ist möglich“, sagt Verteidiger<br />

Alex Staudecker. „Nach<br />

Hartberg reist keiner als Favorit.<br />

Wir fahren aber sicher<br />

nicht hin, um unsere Punkte<br />

herzuschenken“, hofft Trainer<br />

Gerald Scheiblehner auf<br />

Punktezuwachs.<br />

3-Monats-Abo, 12 <strong>Ausgabe</strong>n für € 28,00 Schnupper-Abo, 3 <strong>Ausgabe</strong>n für € 7,00<br />

Jahresabo, 48 <strong>Ausgabe</strong>n für € 98,00 Förderabo, 48 <strong>Ausgabe</strong>n für € 196,00<br />

Vor- und Zuname<br />

Adresse<br />

Ort, Datum, Unterschrift


SPORT<br />

23<br />

Stadt hat weder Geld noch Ideen...<br />

Linzer Stadionmisere 2.0<br />

Baustelle 1:<br />

Zu groß, zu kalt, zu alt:<br />

Das Linzer Stadion<br />

In Sachen Stadion geht in<br />

Linz nach wie vor nichts<br />

voran. Der LASK kehrt dem<br />

Gugl-Oval immer mehr den<br />

Rücken und auch Blau-<br />

Weiß Linz hat keine Freude,<br />

ab der kommenden Saison<br />

vielleicht wieder in der ungeliebten<br />

Betonschüssel<br />

am Froschberg spielen zu<br />

müssen.<br />

Auch das Donauparkstadion<br />

des Regionalligisten ist<br />

gelinde gesagt eine „Bruchbude“.<br />

Aufgrund der leeren<br />

Stadtkassen wird sich<br />

das auch nicht so schnell<br />

ändern. Sportlandesrat Michael<br />

Strugl hält hingegen<br />

an seinem Plan, eine neue<br />

LASK-Arena bauen zu wollen,<br />

fest. Private Investoren<br />

sollen‘s richten.<br />

„Seitens der Stadt wurde uns<br />

gesagt, dass in den nächsten<br />

drei bis vier Jahren kein<br />

Geld für eine Sanierung des<br />

Donauparkstadions vorhanden<br />

ist“, sagt Blau-Weiß Linz<br />

Präsident Hermann Schellmann.<br />

Der drittgrößte oö.<br />

Fußballklub spielt seit 1997<br />

in einer mehr als unwürdigen<br />

Showdown in der Basketball-Bundesliga:<br />

Gmundner Swans<br />

fordern den WBC Wels<br />

Mit einem furiosen Auswärtssieg letzte Woche<br />

gegen den Tabellenzweiten Oberwart<br />

fi xierte WBC Wels den Einzug ins Viertelfi -<br />

nale. Am 9. April (19 Uhr/WBC Arena) steigt<br />

das Derby gegen die Swans aus Gmunden.<br />

Heimstätte: Eisenstangen ragen<br />

auf der Tribüne aus dem<br />

Boden, Holzbänke, morsche<br />

Holzwände, Uralt-Kabinen,<br />

Baustellen-WCs... die verantwortliche<br />

Sportstadträtin<br />

Hörzing schiebt die Verantwortung<br />

zurück an Schellmann:<br />

„Die Grundsatzentscheidung<br />

liegt beim Verein.“<br />

Dort sieht man aber die Stadt<br />

als Grundeigentümer in der<br />

Verantwortung. Schellmann:<br />

„Wir werden weiterhin versuchen,<br />

Schäden zu beheben<br />

und Sanierungen durchzuführen.<br />

Eine größere Sanierung<br />

macht im Moment aus<br />

wirtschaftlicher Sicht keinen<br />

Sinn. Das Donauparkstadion<br />

ist in einem Zustand,<br />

wo nur ein Stadionneubau<br />

weiterhelfen könnte.“<br />

Im Falle des Aufstiegs müssten<br />

die Blau-Weißen somit<br />

wieder für längere Zeit auf<br />

der viel zu großen Gugl kicken.<br />

LASK nach Pasching<br />

Auch die LASK-Verantwortlichen<br />

demonstrieren ihre Unzufriedenheit<br />

mit dem Linzer<br />

Stadion immer offener. Für<br />

Baustelle 2:<br />

Eine (Ab-)Bruchbude –<br />

das Donauparkstadion<br />

kommende Saison wurde<br />

bei der Bundesliga nun das<br />

Paschinger Waldstadion als<br />

Heimstätte genannt. Offizieller<br />

Grund: Das Linzer Stadion<br />

sei sehr oft mit anderen<br />

Veranstaltungen belegt.<br />

Baubeginn bis 2021<br />

In Wirklichkeit will man der<br />

Gugl lieber heute als morgen<br />

den Rücken komplett kehren.<br />

Sportlandesrat Michael<br />

Strugl gilt als eingefl eischter<br />

LASK-Fan und will bis 2021<br />

mit dem Projekt LASK-Stadion<br />

durchstarten: „Derzeit<br />

werden Standorte evaluiert,<br />

dann muss ein Projekt entwickelt<br />

werden. Ziel ist es nach<br />

wie vor, bis 2021 mit dem<br />

Bau zu beginnen.“ Vorstellbar<br />

wäre auch eine gemeinsame<br />

Nutzung mit anderen<br />

Klubs – etwa Blau-Weiß Linz:<br />

„Das entscheidet sich durch<br />

den Projektträger. Das kann<br />

das Land, eine Stadt aber<br />

auch ein oder mehrere Vereine<br />

sein.“ Ziel ist eine Arena<br />

mit bis zu 20.000 Plätzen.<br />

Eine Länderspieleignung sei<br />

laut Strugl aber kein Muss<br />

für das Projekt.<br />

HC Linz bangt um Play-off-Einzug:<br />

Handballer-Zitterpartie<br />

geht am 15. April weiter<br />

Trotz 1.000 Fans verpasste HC Linz gegen<br />

Bärnbach mit einem 30:30 den Einzug ins<br />

Play-off. Jetzt muss am 15. April auswärts<br />

gegen West Wien zumindest ein Punkt her,<br />

um den Einzug ins Viertelfi nale zu schaffen.<br />

Fotos: <strong>Wochenblick</strong><br />

Wilhelm Holzleitner<br />

wilhelm.holzleitner@wochen-blick.at<br />

Wels & Linz:<br />

Sportprovinz<br />

Mit der Eröffnung der „Renner<br />

Arena“ soll in Wels eine<br />

neue Fußball-Ära eingeläutet<br />

werden. Auch wenn jetzt<br />

der Jubel über die neue<br />

Anlage mit ihren fünf Plätzen<br />

groß ist: Das Stadion<br />

selbst kommt als Sparversion<br />

daher. Gerade mal 500<br />

überdachte Sitzplätze sind<br />

vorhanden, der Rest ist unüberdachter<br />

Wiesen-Stehplatz.<br />

Mit Verlaub: Dasselbe<br />

hat Gurten, Stadl-Paura<br />

oder Bad Schallerbach<br />

auch. Für eine Stadt mit<br />

knapp 60.000 Einwohnern<br />

und hochtrabenden Plänen<br />

(der FC Wels wollte kürzlich<br />

noch bis 2018 in die<br />

Erste Liga zurückkehren)<br />

hätte man sich durchaus<br />

mehr zutrauen können.<br />

Ähnlich die Situation in<br />

Linz: Da schafft es die Lokalpolitik<br />

auch nicht, über<br />

den Tellerrand zu schauen<br />

und eine wirklich taugliche<br />

Stadionlösung auf die<br />

Beine zu stellen. Offizieller<br />

Grund: die beschaulichen<br />

Zuschauerzahlen aufgrund<br />

sportlicher Belanglosigkeit.<br />

Das darf aber – weder<br />

in Wels noch in Linz – ein<br />

Argument sein, in Sachen<br />

Infrastruktur untätig zu bleiben.<br />

Fußballstadien baut<br />

man nicht wegen momentaner<br />

sportlicher Höhenfl üge,<br />

sondern als Investition in<br />

eine dauerhaft erfolgreiche<br />

Zukunft. Besonders perfi de<br />

mutet da der Ausspruch<br />

einer (gottlob nicht mehr<br />

politisch aktiven) Linzer<br />

Sportstadträtin an: „Der<br />

LASK soll erst mal Meister<br />

werden, dann reden wir<br />

über ein neues Stadion.“<br />

Wilhelm Holzleitner ist freiberufl icher Journalist,<br />

Texter und bringt im <strong>Wochenblick</strong> aktuelle<br />

Geschehnisse aus Stadt und Land auf den Punkt.

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