18.04.2016 Aufrufe

Wochenblick Ausgabe 04/2016

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Ausgabe</strong> <strong>04</strong>/16 (14.<strong>04</strong>.<strong>2016</strong>) € 3,00<br />

Rot-Schwarz ist unten durch:<br />

Zeit, die<br />

Koffer zu<br />

packen<br />

Seite 3<br />

„Heimatleuchten“<br />

im Salzkammergut<br />

Seite 20/21<br />

www.wochenblick.at<br />

Medien24 GmbH<br />

Bräustraße 6, 4786 Brunnenthal<br />

P.b.b. - 16Z<strong>04</strong>0715 W - Verlagspostamt 4020 Linz<br />

Wir zeigen: So cool kann campen sein<br />

Landeshauptmann Josef Pühringer<br />

tut es, Innenminister Wolfgang Sobotka<br />

tut es und noch viele andere<br />

auch, nämlich: Campen. Dafür<br />

gibt es viele gute Gründe. Der<br />

„<strong>Wochenblick</strong>“ sagt Ihnen,<br />

warum campen heute cool ist.<br />

Seiten 14/15<br />

Flüchtlinge:<br />

Obergrenze ist bereits erreicht!<br />

Seite 2


2<br />

Foto: Triumph Int.<br />

Panama...<br />

ist auch für diese<br />

junge Frau eine<br />

Option, allerdings<br />

nicht, um dort<br />

Schwarzgeld zu<br />

bunkern, sondern<br />

zum Baden. Denn<br />

diese Steueroase<br />

hat nicht nur Briefkastenfirmen<br />

und<br />

den Panama-Kanal,<br />

sondern<br />

auch schöne<br />

Strände.<br />

Mikl-Leitner-Abgang vor Asyl-Debakel:<br />

Obergrenze ist<br />

bereits erreicht<br />

In einer perfekt getimten Aktion hat der niederösterreichische<br />

Landeshauptmann Josef Pröll seine künftige Nachfolgerin<br />

Johanna Mikl-Leitner aus der Schusslinie geholt und von<br />

der Flüchtlingsfront in die ungefährlichere Etappe befohlen.<br />

Auch wenn sie sich rühmt,<br />

Österreich ein Stück sicherer<br />

gemacht und ein geordnetes<br />

Haus – sprich: Innenministerium<br />

– hinterlassen zu haben,<br />

so hat Johanna Mikl-Leitner<br />

gerade noch rechtzeitig den<br />

Zug nach St. Pölten gekriegt,<br />

um dort noch unangepatzt<br />

ankommen zu können. Denn<br />

noch im Jänner dieses Jahres<br />

hatte sie das Versprechen abgegeben,<br />

bei 37.500 Flüchtlingsanträgen<br />

werde der Zustrom<br />

heuer gestoppt, denn<br />

dann sei die Obergrenze erreicht.<br />

Dass es von ihrer Verkündigung<br />

im Jänner keine<br />

drei Monate dauern<br />

sollte bis zum Limit,<br />

konnte oder wollte<br />

Mikl-Leitner nicht<br />

ahnen. Mittlerweile<br />

jedoch ist es so weit,<br />

wie das Innenministerium<br />

in einem Schreiben<br />

vom 6. April<br />

bestätigt. Am<br />

10. April hat<br />

sich die Chefin<br />

dann elegant<br />

nach Niederösterreich<br />

vertschüsst.<br />

Ihr<br />

Versprechen,<br />

so könnte sie<br />

nun von dort<br />

aus mit Fug und<br />

Recht behaupten,<br />

habe sie gehalten.<br />

Was nun aber weiter mit<br />

den Flüchtlingen und deren<br />

Anträgen in Österreich geschehe,<br />

sei nicht mehr ihr Bier.<br />

Aber wessen Bier ist es dann?<br />

Natürlich das ihres Nachfolgers<br />

Wolfgang Sobotka, aber<br />

auch aller politischen Mandatare.<br />

Die allerdings sind<br />

allesamt einigermaßen ratlos,<br />

was nun weiter passieren<br />

soll oder muss. Denn an den<br />

Grenzen stehen noch sehr viel<br />

mehr Menschen, die Einlass<br />

und Zuflucht in unser Land<br />

begehren, auch wenn Österreich<br />

an der absoluten Belastungsgrenze<br />

angekommen ist,<br />

wie das Innenministerium<br />

konstatiert. Angesichts<br />

dieser Lage bedürfe es<br />

einer europäischen<br />

Lösung, heißt es aus<br />

Wien. Allerdings gibt<br />

man sich skeptisch,<br />

was deren schnelle<br />

Realisierung be-<br />

Foto: Parlamentsdirektion / Bildagentur Zolles KG / Mike Ranz<br />

trifft. Den<br />

Grund für<br />

dieses Zaudern<br />

sieht<br />

man im<br />

Innenr<br />

e s s o r t<br />

in der<br />

„großen<br />

Zurückh<br />

a l t u n g<br />

einiger<br />

Mitgliedsstaaten“.<br />

Migranten-Ansturm auf Mazedoniens Grenze<br />

Alle Hoffnung ruht auf diesem<br />

kleinen Maschendrahtzaun<br />

Mit Tränengas versuchten Polizisten hunderte<br />

Migranten am Überqueren der griechisch-mazedonischen<br />

Grenze zu hindern. Danach wäre Österreichs<br />

Grenzzaun gefragt. In Spielfeld ist er rund 2,50 Meter<br />

hoch und kann von Erwachsenen überwunden werden.<br />

Foto: <strong>Wochenblick</strong><br />

BAWAG-Prozess in Wien:<br />

Steuerzahler bleiben auf<br />

Millionenkosten sitzen!<br />

Im Prozess gegen die Ex-BAWAG Generaldirektoren Helmut<br />

Elsner und Johann Zwetter, hat der zuständige Richter<br />

Christian Böhm entschieden, dass diese nicht für die<br />

verursachten Millionenkosten aufkommen müssen. Dafür<br />

müssen nun die Steuerzahler allein aufkommen.<br />

Foto: pixabay


Foto: Thomas Wolf, www.foto-tw.de, CC BY-SA 3.0 de, commons.wikimedia.org<br />

Foto: BMA<br />

Kaisers Paradeiser ist Gemüse des Jahres<br />

Jetzt ist die süße Sissi-Tomate<br />

in den Gärtnereien zu haben<br />

Österreichische Hobbygärtner warten heuer mit einer<br />

majestätischen Besonderheit auf: mit der „Süßen Sissi“-Tomate,<br />

der Paradeiser des Kaisers, die man zum<br />

Gemüse des Jahres kürte. Ihr Geschmack sei außergewöhnlich.<br />

Ab Mitte April gibt es sie in den Gärtnereien.<br />

Ist da<br />

jemand? Auf<br />

der Suche nach<br />

einer effizient<br />

arbeitenden<br />

Regierung:<br />

Zurzeit können<br />

sich 31 Prozent<br />

der Österreicher<br />

Heinz-Christian<br />

Strache als<br />

Bundeskanzler<br />

vorstellen.<br />

Die Blauen auf dem Weg zur Volkspartei:<br />

Schwarz und Rot können einpacken<br />

Ist da jemand? Man kann es nicht so genau sagen, weil die Regierung<br />

schon geraume Weile Mikado spielt und im Stillstand<br />

verharrt. Wer sich zuerst bewegt, so scheinen die so genannten<br />

politischen Gestalter unseres Landes zu denken, der kann nur<br />

verlieren. Doch diese Leute irren sich.<br />

Denn auf das Auf-gar-keinen-Fall-verlieren-wollen<br />

müssen SPÖ und ÖVP nicht<br />

mehr hinarbeiten, falls man<br />

die Tätigkeit der Rot-Schwarzen<br />

überhaupt arbeiten nennen<br />

kann. Sie haben nämlich<br />

schon verloren, wollen es nur<br />

noch nicht merken. Bereits die<br />

letzten Monate haben unsere<br />

Regierungsvertreter „apathisch,<br />

ratlos und blutleer“<br />

gewirkt wie der „Standard“<br />

Österreichs Polit-Kaste analysiert,<br />

weil diese als Akteure<br />

von der innenpolitischen<br />

Bühne so gut wie verschwunden<br />

sind. Vor allem die Regierungsmitglieder<br />

scheinen das<br />

Prinzip der berühmten drei<br />

Affen verinnerlicht zu haben:<br />

„Nichts hören, nichts sehen,<br />

nichts reden…“ Dabei handle<br />

es sich um „eine Politikergeneration<br />

null“, so der „Standard“<br />

weiter, die sich nur deshalb<br />

nicht rühre, weil sie sich<br />

selbst nicht gefährden und<br />

den Status quo zementieren<br />

wolle. Die Folge dieses Verhaltens<br />

hat unser Land fast zum<br />

Stillstand gebracht, weshalb<br />

diese Regierung<br />

bei der<br />

nächsten<br />

Wahl vom<br />

Bürger<br />

abgestraft<br />

und von<br />

den immer<br />

reichlich gefüllten<br />

Futtertrögen<br />

entfernt<br />

Foto: fpoe.at<br />

werden wird. Schon jetzt hätte<br />

diese ÖVP-SPÖ-Koalition<br />

keine Mehrheit mehr, glaubt<br />

man einer Umfrage der Bundesländerzeitungen,<br />

der zufolge<br />

heute 31 Prozent der<br />

Österreicher die FPÖ wählen<br />

würden. Die derzeitigen Regierungsparteien<br />

kämen nur<br />

noch auf je 23 Prozent und<br />

hätten damit keine Mehrheit<br />

mehr im Nationalrat. Bemerkenswert<br />

ist, dass die Freiheitlichen<br />

mittlerweile auch für<br />

immer mehr Frauen wählbar<br />

sind, zitieren die „Salzburger<br />

Nachrichten“ den Meinungsforscher<br />

Wolfgang Bachmayer.<br />

„Überhaupt würden die<br />

Freiheitlichen, wenn man die<br />

Struktur ihrer Anhänger betrachtet,<br />

im Vergleich zu den<br />

anderen Parteien die ausgeglichenste<br />

Wählerschaft aufweisen.“<br />

Auch ein Kanzler<br />

Heinz-Christian Strache<br />

(Bild l.) ist für 23 Prozent<br />

der Österreicher<br />

schon vorstellbar.<br />

Zuverlässig, kompetent und belastbar<br />

Mittelständler schätzen<br />

ältere Beschäftigte<br />

Alles egal<br />

Über 54 Jahre alte Mitarbeiter sind bei deutschen mittelständischen<br />

Unternehmen gut angesehen. Laut einer<br />

Studie der KfW-Bank schätzen über die Hälfte der befragten<br />

Mittelständler diese Beschäftigten für ihre hohe<br />

Zuverlässigkeit, Kompetenz und Belastbarkeit.<br />

3<br />

Kurt Guggenbichler<br />

kurt.guggenbichler@wochen-blick.at<br />

Im Blätterwald rauschte<br />

es heftig, weil Erwin Pröll<br />

die Johanna Mikl-Leitner<br />

als seine Nachfolgerin<br />

nach Niederösterreich<br />

zurückbeordert und seinen<br />

bisherigen Finanzlandesrat<br />

Johann Sobotka<br />

als neuen Innenminister<br />

nach Wien abgeschoben<br />

hat. Natürlich alles mit<br />

dem Segen der ÖVP! Ein<br />

„Polit-Beben“ schlagzeilte<br />

„Österreich“ und die „Krone“<br />

titelte aufgeregt: „Die<br />

ÖVP tauscht Mikl-Leitner<br />

aus.“ Alle Tageszeitungen<br />

berichteten darüber, ich<br />

aber frage mich: Wen interessiert’s?<br />

Den Bürger<br />

sicher nicht. Schon bei<br />

„Djangos“ Niederkunft<br />

als ÖVP-Bundesparteiobmann<br />

überschlugen<br />

sich die Medien in „Jetzt<br />

geht es aufwärts“-Elogen,<br />

doch nun liegt Reinhold<br />

Mitterlehner wie erwartet<br />

angeschlagen am Boden.<br />

Im Innenministerium soll<br />

es nun „Rambo“ Wolfgang<br />

Sobotka richten,<br />

doch auch das ist dem<br />

Österreicher Wurscht.<br />

Denn er wartet noch immer<br />

auf die von der Bundes-ÖVP<br />

versprochenen<br />

Reformen, obwohl er<br />

doch weiß, dass auch mit<br />

dieser Personalrouchade<br />

der Stillstand der von ihren<br />

Bünden gefesselten<br />

ÖVP prolongiert ist.<br />

Foto: pixabay


4<br />

Zwillinge<br />

kommen<br />

Klingt doch super: Beim internationalen<br />

Zwillingstreffen,<br />

das vom 21. bis 29. Mai<br />

in Wagrain-Kleinarl im Salzburger<br />

Land stattfindet, wird<br />

heuer auch das Zwillingspaar<br />

mit den schönsten Stimmen<br />

gesucht. Nein, es liegt nicht<br />

an Ihrer Brille und es hat auch<br />

nichts mit Alkohol zu tun,<br />

wenn die Menschen in der<br />

Zeit des Zwillingsauftriebs<br />

oft doppelt sehen werden.<br />

Seit unglaublichen 33 Jahren<br />

(sogar diese Zahl ist ein<br />

Zwilling) nehmen zahlreiche<br />

ein- und zweieiige Paare aus<br />

Österreich, Deutschland, der<br />

Schweiz und zahlreichen anderen<br />

Staaten der Welt teil.<br />

Bundespräsidentenwahl:<br />

So etwas gab es noch nie<br />

Die letzten Umfragen, etwa<br />

der Meinungsforschungsinstitute<br />

Gallup und OGM,<br />

lassen eines immer wahrscheinlicher<br />

werden: Die<br />

Hofburg-Wahl läutet die<br />

politische Zeitenwende in<br />

Österreich ein. Noch nie<br />

in den 60<br />

Jahren der<br />

2. Republik<br />

kam ein<br />

Bundespräsident<br />

nicht<br />

aus einem<br />

SPÖ- oder ÖVP-Rennstall.<br />

Noch nie waren SPÖ und<br />

ÖVP so weit abgeschlagen<br />

hinter den Bewerbern der<br />

Oppositionsparteien. Am<br />

Wahrscheinlichsten, laut<br />

Umfragen, ist die Stichwahl<br />

zwischen Alexander Van<br />

Leser-Mitbestimmung keine leere Phrase<br />

„<strong>Wochenblick</strong>“ Online-Umfrage:<br />

Mehrheit für Hofer-Interview<br />

der Bellen (Grün) und Norbert<br />

Hofer (FPÖ). Schafft<br />

es tatsächlich kein Kandidat<br />

der rot-schwarzen Regierung<br />

in die Stichwahl,<br />

ist das nicht nur ein gewaltiger<br />

Denkzettel des Wählers,<br />

sondern nichts anderes<br />

als das<br />

Ende des<br />

rot-schwarzen<br />

Systems<br />

in Österreich.<br />

Die<br />

Regierung,<br />

die selbst nur mehr 10%<br />

Rückhalt in der Bevölkerung<br />

hat, würde es dann<br />

vermutlich zerreißen. Und<br />

die Neuwahlen wären spannend,<br />

egal ob der Bundespräsident<br />

dann Van der<br />

Bellen oder Hofer heißt.<br />

Leser-Mitbestimmung ist beim „<strong>Wochenblick</strong>“ nicht nur<br />

eine leere Phrase. Und so hat die Redaktion online abstimmen<br />

lassen, wen wir eine Woche vor der Bundespräsidentenwahl<br />

ausführlich interviewen sollen. Die klare<br />

Mehrheit entschied sich für FPÖ-Kandidat Norbert Hofer.<br />

Foto: FPÖ<br />

Billig-Stahl aus Fernost: Linzer „Voestalpin<br />

Europas Stahlriesen<br />

Die Stahlindustrie in Europa<br />

befindet sich in einer tiefen<br />

Krise. Am Montag gingen in<br />

Duisburg 16.000 Stahlarbeiter<br />

auf die Straße. Sie protestierten<br />

gegen die Billig-Konkurrenz<br />

aus China und die<br />

von der EU-Kommission angekündigten<br />

CO2-Auflagen.<br />

Letztere würden für die bereits<br />

gebeutelte Branche Zusatzkosten<br />

in Milliardenhöhe<br />

bedeuten. Die aktuelle Klima-<br />

und Energiepolitik der<br />

EU sorgt für zusätzliche Milliardenkosten.<br />

Eines bereitetet<br />

den Stahlbossen jedoch<br />

besondere Sorgen: Die Überflutung<br />

des EU-Markts durch<br />

Dumping-Stahl aus China.<br />

Auch Oberösterreich ist von<br />

dieser gefährlichen Entwicklung<br />

betroffen. Der Linzer<br />

Arbeitslosenzahl mehr als verdoppelt:<br />

Mega-Arbeitgeber „Voestalpine“,<br />

eines der wichtigsten<br />

Unternehmen in Österreich,<br />

erklärte gegenüber dem „<strong>Wochenblick</strong>“,<br />

die europäische<br />

Stahlbranche leide stark unter<br />

der harten Konkurrenz<br />

aus China. Die EU hat heuer<br />

im Februar zwar Anti-Dum-<br />

Wie glaubwürdig ist der Wahlkampf<br />

von Rudolf Hundstorfer?<br />

Rudolf Hundstorfer, Bundespräsidentschaftskandidat der<br />

SPÖ, wirbt im Wahlkampf mit Begriffen wie „Sicherheit“<br />

und „Erfahrung“. Fakt ist aber, dass während seiner Amtszeit<br />

als Sozialminister die Arbeitslosenzahl in Österreich<br />

von 180.000 auf 400.000 Arbeitslose gestiegen ist.<br />

Foto: Strafi nger Tourismuswerkstatt<br />

Foto: Arne Müseler/arne-mueseler.de, CC BY-SA 3.0


Die Enthüllungsplattform beanstandet die einseitigen Berichte zu den Dokumenten:<br />

WikiLeaks kritisiert Panama Papers<br />

5<br />

Der große Skandal um die<br />

Briefkastenfirmen in Panama,<br />

der die derzeitige Medienberichterstattung<br />

dominiert,<br />

wirft laut WikiLeaks einige<br />

Fragen auf.<br />

Die Enthüllungsplattform beanstandet<br />

den journalistischen<br />

Umgang mit den Informationen,<br />

die dem journalistischen<br />

Konsortium ICIJ zugespielt<br />

worden seien. Es handle sich<br />

bei diesen Enthüllungen um<br />

„1-Prozent-Journalismus“, da<br />

99 Prozent der Informationen,<br />

die in den Dokumenten<br />

enthalten seien, zurückgehalten<br />

werden. Auffällig sei<br />

auch, dass in den westlichen<br />

Medien lediglich<br />

Personen und<br />

Staaten an den<br />

Pranger gestellt<br />

würden, die dem<br />

Westen ein Dorn<br />

im Auge sind. Vor<br />

allem würde dabei<br />

immer wieder der russische<br />

Präsident Wladimir<br />

Putin genannt,<br />

obwohl es überhaupt<br />

keine Beweise gibt,<br />

dass dieser in irgend<br />

einer Form<br />

in den Skandal<br />

verwickelt sein<br />

könnte. WikiLeaks<br />

sieht in den<br />

Foto: Wikimedia / Wikileaks / CC BY-SA 3.0<br />

„Panama Papers“<br />

deshalb vielmehr<br />

eine Diffamierungskampagne<br />

des Westens anstatt<br />

einer objektiven<br />

Enthüllungsgeschichte.<br />

Verdächtig<br />

sei nämlich auch, wer die<br />

400 Journalisten des „Internationalen<br />

Konsortiums<br />

investigativer<br />

Journalisten“, finanziert,<br />

welche die<br />

„Panama Papers“<br />

veröffentlicht haben.<br />

Unter den<br />

Sponsoren finden<br />

sich mächtige<br />

US-Lobbyverbände wie<br />

die Ford Foundation, Carnegie<br />

Endowment, Rockefeller<br />

Family Fund, W.K. Kellogg<br />

Foundation und die Open Society<br />

Foundation. Wie die 11,5<br />

Millionen Unterlagen über die<br />

Briefkastenfirmen und deren<br />

Hintermänner überhaupt in<br />

die Hände der Journalisten geraten<br />

sind, ist auch noch nicht<br />

ganz klar. Laut der Anwaltskanzlei<br />

„Mossack Fonseca“,<br />

die die Einrichtung vieler der<br />

bekanntgewordenen Briefkastenfirmen<br />

betreute, seien die<br />

Datensätze bei einem großen<br />

Hacker-Angriff entwendet<br />

worden.<br />

e“ sieht tausende Arbeitsplätze gefährdet<br />

schlottern die Knie<br />

ping-Zölle von 14 bis 16 Prozent<br />

festgelegt. Aus Sicht der<br />

Branchenriesen ist das jedoch<br />

noch viel zu niedrig. So verlangen<br />

die USA beispielsweise<br />

Strafzölle von bis zu<br />

265 Prozent bei der Einfuhr<br />

von China-Stahl. Voestalpine-Vorstandsvorsitzender<br />

Foto: Fotolia / Kristina Mai<br />

Wolfgang Eder erwartet von<br />

der EU endlich „wirksame<br />

Anti-Dumping-Maßnahmen,<br />

die so schnell wie möglich<br />

umgesetzt werden müssen“.<br />

Hohe Strafzölle gehören dabei<br />

zu den klassischen Anti-Dumping-Maßnahmen.<br />

Besonders brisant: Sollte die<br />

EU weiterhin die notwendigen<br />

Maßnahmen für die eigene<br />

Stahlindustrie verschlafen,<br />

wären laut Eder europaweit<br />

tausende Arbeitsplätze gefährdet.<br />

Der indische Stahlgigant<br />

„Tata“ hat bereits Ende<br />

März angekündigt, sich aus<br />

Großbritannien zurückzuziehen.<br />

Mehr als 15.000 Arbeitsplätze<br />

sind davon betroffen.<br />

<strong>2016</strong> werde zum „Schicksalsjahr<br />

der Stahlindustrie“, heißt<br />

es bereits in der Branche.<br />

Nettozahler finanzieren EU-Politik:<br />

2013 versenkte Österreich<br />

1,3 Milliarden in der EU<br />

Dieses Geld sieht der Steuerzahler nie wieder. Wie der<br />

EU-Finanzbericht 2013 verrät, hat Österreich 3,191 Milliarden<br />

Euro an die EU gezahlt. Ein Teil kam in Form von<br />

Förderungen wieder zurück, die sagenhafte Summe von<br />

1,329 Millionen wurde aber in der EU versenkt.<br />

Foto li. u. re.: <strong>Wochenblick</strong><br />

Erkennen<br />

Sie ihn?<br />

Es ist der „Volks-Rock’n-<br />

Roller“ Andreas Gabalier<br />

am Beginn seiner<br />

kometenhaften Musikkarriere,<br />

als er mit Kurt<br />

Guggenbichler über<br />

seine Pläne sprach. Die<br />

Haare trägt der damals<br />

24jährige noch brav in<br />

die Stirn gekämmt und<br />

auch sonst ist er noch<br />

weit entfernt vom später<br />

spektakulär gewandeten<br />

Trachtenexemplar.<br />

Helmut Kukacka zur Grenzöffnung:


überhaupt noch sag<br />

6 WOCHENTHEMA<br />

20.000 gelöschte Leserkommentare, Strafverfolgung und Ges<br />

Was darf man heute<br />

Die Speisekarte als Tatort: Negerkuss, Mohr im<br />

Hemd und Zigeunerschnitzel. Verbotene Speisen<br />

sind das nicht, aber verbotene Begriffe.<br />

Zigeuner darf man auch dann<br />

nicht sagen, wenn sich viele<br />

Zigeuner selbst als Gypsy,<br />

Cigan oder eben Zigeuner<br />

bezeichnen. Politisch korrekt<br />

heißt es nämlich „Roma und<br />

Sinti“ oder „Angehörige mobiler<br />

ethnischer Minderheiten“<br />

oder „Neuzuwanderer aus<br />

Rumänien oder Bulgarien“.<br />

Je nachdem. An und für sich<br />

kein Problem. Doch es bleibt<br />

nicht bei den reinen Empfehlungen<br />

der politisch korrekten<br />

Sprache. Vielmehr soll moralisch,<br />

medial und politisch<br />

erreicht werden, dass gewisse<br />

Themen nicht mehr angesprochen<br />

werden. Der Staatsfunk<br />

ORF macht es perfekt und<br />

ignoriert immer wieder den<br />

Migrationshintergrund von<br />

Straftätern. (Siehe S. 21) Viele<br />

Leser fühlen sich deshalb genarrt<br />

und reagieren oft heftig.<br />

Ein Mitgrund für die Politik,<br />

selbst oft Ziel verbaler Aggression,<br />

die Strafgesetze gegen<br />

solche Kommentare weiter zu<br />

verschärfen. So wurde der Verhetzungsparagraph<br />

deutlich<br />

ausgeweitet und sein Strafmaß<br />

erhöht. Wer also <strong>2016</strong> auf Facebook<br />

oder in einem Leserforum<br />

einer Zeitung einen unbedachten<br />

Kommentar abgibt,<br />

wird vor Gericht landen.<br />

Unliebsame Kommentare,<br />

§ 283 „Verhetzung“<br />

Verbotene Zeitungen, verbotene Texte. Die Jagd auf<br />

„verbotene Meinungen“ wurde von der Geschichte<br />

nachträglich immer als diktatorisch empfunden.<br />

von den Medien gerne „Hass<br />

-postings“ genannt, wurden<br />

spätestens 2015 zur regelrechten<br />

Flut. Nina Weißensteiner<br />

vom „Standard“ verrät, dass<br />

täglich mindestens fünf Mitarbeiter<br />

die Online-Foren<br />

kontrollieren. Jeder zehnte<br />

Kommentar wurde 2015 gelöscht<br />

– <strong>2016</strong> wurden „nur“<br />

20.000 Leserkommentare unter<br />

den Flüchtlingsberichten<br />

gelöscht. Die „Oberösterreichischen<br />

Nachrichten“ sind<br />

schon einen Schritt weiter und<br />

verkündeten 5 Minuten nach<br />

Mitternacht, am 2. April (also<br />

kein Aprilscherz): „Da die<br />

Formulierungen einiger Postings<br />

zunehmend untragbar<br />

und unerträglich werden, haben<br />

sich die OÖNachrichten<br />

dazu entschlossen, es nicht bei<br />

der bloßen Löschung dieser<br />

Postings zu belassen.“ Und so<br />

hat man eine Anwaltskanzlei<br />

Mediale Sittenwächter<br />

damit beauftragt, die Leser<br />

abzumahnen und notfalls mit<br />

dem Gesetz zu verfolgen. Mit<br />

Kanonen auf Spatzen, mit Anwälten<br />

gegen die eigenen Leser...?<br />

Hans Rauscher, „Standard“-Redakteur,<br />

formulierte<br />

das Selbstverständnis der Massenmedien<br />

treffend: „Die klassischen<br />

seriösen Medien üben<br />

eine Gatekeeper-Funktion aus,<br />

sie bewerten öffentliche Äußerungen<br />

von Politikern nach<br />

Wahrheitsgehalt, Relevanz<br />

und Zivilisationsgrad beziehungsweise<br />

strafrechtlichen<br />

Inhalten.“ Der Torwächter<br />

(engl. „Gatekeeper“) sorgt für<br />

die verschlossenen Tore – notfalls<br />

mit Gewalt.<br />

Türkischer Autor<br />

Der FPÖ-Nationalratsabgeordnete<br />

Gerhard Deimek veröffentlichte<br />

Anfang Jänner auf<br />

Twitter einen Artikel des Autors<br />

Akif Pirincci.<br />

Der selbst als Moslem in der<br />

Türkei geborene Pirincci<br />

habe aber im Text „Hass<br />

gegen Muslime befürwortet“,<br />

behauptet<br />

der Grün-Politiker<br />

Harald<br />

Walser. Und zeigte Deimek<br />

wegen der Verbreitung des<br />

Artikels an. Vorwurf: Verhetzung.<br />

Die „Tatwaffe“ in diesem<br />

Strafermittlungsverfahren ist<br />

ein Text, der in 11 Minuten gelesen<br />

werden kann. Doch so<br />

entschei-<br />

schnell<br />

det die Staatsanwaltschaft<br />

in diesem


etzesflut<br />

en?<br />

heiklen Fall des Polit-Strafrechtes<br />

nicht. Auf Anfrage des<br />

„<strong>Wochenblick</strong>“ bei der Staatsanwaltschaft<br />

Steyr, wie lange<br />

denn zu diesem Papier ermittelt<br />

werden würde, heißt es:<br />

„Die Ermittlungen dauern<br />

bis etwa Mitte Mai.“<br />

Foto: Fotolia, ra2 studio<br />

Akif Pirincci<br />

verachtet<br />

Gesinnungsterror<br />

Weil der Abgeordnete zum Nationalrat, Gerhard Deimek,<br />

einen Artikel von Akif Pirincci weiterverbreitet<br />

hatte, wurde er wegen „Verhetzung“ angezeigt. Der<br />

„<strong>Wochenblick</strong>“ hat mit dem türkischstämmigen Bestseller-Autor,<br />

über dessen Text viel in den Medien<br />

stand, gesprochen und lässt ihn zu Wort kommen, anstatt<br />

nur über ihn zu schreiben. Dieser verwehrt sich<br />

gegen die Verhetzungs-Vorwürfe.<br />

Herr Pirincci, die Staatsanwaltschaft<br />

Steyr hatte<br />

erklärt, „stark ausländerfeindliche<br />

Formulierungen<br />

und Theorien“ in einem<br />

Ihrer Artikel erkannt<br />

zu haben. Sind Sie wirklich<br />

ausländerfeindlich?<br />

Ich bin nicht ausländerfeindlich,<br />

ich bin gegen<br />

diese „Ausländerpolitik“.<br />

In Deutschland handelt<br />

es sich ja nicht einmal<br />

mehr um eine Ausländerpolitik,<br />

sondern um einen<br />

Austausch des deutschen<br />

Volkes. Dagegen bin ich.<br />

Allerdings bin ich absolut<br />

islamkritisch!<br />

Walser brüstet sich im<br />

Internet, Herrn Deimek<br />

wegen Verhetzung angezeigt<br />

zu haben. Was würden<br />

Sie dem Grün-Politiker<br />

sagen?<br />

Ich weiß nicht<br />

wie es in Österreich<br />

ist,<br />

aber in<br />

Deutschland gibt es keine<br />

Blasphemie-Paragraphen.<br />

Das heißt, man kann<br />

durchaus eine Religion beleidigen<br />

und sich darüber<br />

lustig machen.<br />

Es wird Ihnen immer wieder<br />

Ausländerfeindlichkeit<br />

vorgeworfen – ausgerechnet<br />

Ihnen, wo Sie<br />

doch türkische Wurzeln<br />

haben! Ist das nicht paradox?<br />

Solche Typen betreiben eine<br />

Form des Gesinnungsterrors.<br />

Nein, das ist überhaupt<br />

nicht paradox! Die, die mir<br />

das vorwerfen, sind ja alles<br />

grün-linkische Menschen,<br />

die Deutschland und Österreich<br />

durch diese chaotische<br />

und katastrophale<br />

Ausländerpolitik – ob man<br />

das jetzt Flüchtlings- oder<br />

Asylpolitik nennt, ist egal<br />

– ins Unglück getrieben<br />

haben. Die, die diese Vergottung<br />

des Ausländers<br />

betreiben, sind verachtenswerte<br />

Menschen. Ich<br />

verachte die Grünen!<br />

Solche Leute wollen jeden,<br />

egal ob das jetzt ein Türkischstämmiger<br />

oder etwa<br />

ein Indischstämmiger ist,<br />

mundtot machen und bestrafen,<br />

wenn diese ihrer<br />

Ideologie widersprechen.<br />

WOCHENTHEMA<br />

Foto Pirincci: Eckhard Henkel / Wikimedia Commons / CC BY-SA 3.0<br />

7<br />

Solche Typen betreiben<br />

eine Form des Gesinnungsterrors.<br />

Der Aufschrei von Medien<br />

und Politik bezog sich<br />

ausschließlich auf eine<br />

angeblich „ausländerfeindliche<br />

Sprache“ und<br />

die von ihnen gewählten<br />

Ausdrucksformen. Eine<br />

Diskussion über ihre im<br />

Text vorgebrachten Warnungen<br />

zu den Massenvergewaltigungen<br />

wurde<br />

absichtlich vermieden.<br />

Können Sie uns dazu etwas<br />

sagen?<br />

Nach Köln ist klar, dass<br />

es immer wieder zu Vergewaltigungen<br />

kommen<br />

wird. Nun treffen diese<br />

Vergewaltigungsexzes-<br />

se in Deutschland<br />

auf einen Staat, der<br />

auf solche Exzesse<br />

überhaupt nicht vorbereitet<br />

ist. Natürlich<br />

vergewaltigen<br />

auch<br />

Deutsche, aber nicht<br />

derartig institutionalisiert,<br />

dass rund 1.500 Männer,<br />

so wie in Köln, zusammenkommen,<br />

um sich die<br />

Frauen einfach zu nehmen!<br />

Dazu kommt: Unsere Polizei<br />

hat in Köln kläglich versagt<br />

und hat quasi höchstens<br />

um etwas mehr Ruhe<br />

gebeten. Das ist unglaublich!<br />

Was würden Sie dem<br />

Nationalratsabgeordneten<br />

Gerhard Deimek nun<br />

empfehlen – nachdem<br />

jetzt seine Immunität aufgehoben<br />

wurde?<br />

Das kann ich nicht sagen,<br />

es geht ja hier nur um einen<br />

Artikel. Ich fi nde diese<br />

ganze Angelegenheit einfach<br />

lächerlich!


8 AUS DER HEIMAT<br />

Linzer „Willkommenskultur“ der besonderen Art:<br />

600 Euro-„Welcome-Paket“<br />

für jeden Linzer Asylwerber<br />

Ein besonderes Zuckerl<br />

hat die Stadt Linz für alle,<br />

die sich entscheiden, ihren<br />

Hauptwohnsitz in die Stadt<br />

zu verlegen: Sie erhalten ein<br />

sogenanntes „Welcome-Paket“.<br />

Der Inhalt: Gutscheine<br />

im Gesamtwert von 600<br />

Euro.<br />

Unter anderen stecken hier<br />

eine Gratis-Monatskarte für<br />

Bus und Bim drin, ein kostenloser<br />

Besuch der LINZ AG Bäderoasen,<br />

eine Halbjahreskarte<br />

für die Stadtbibliotheken, Gratiseintritte<br />

in die Linzer Museen<br />

und die Linz Kulturcard<br />

365.<br />

Aber nicht nur regulär zugezogene<br />

Bewohner kommen in<br />

den Genuss dieser vielen Vorteile:<br />

Auch jeder Asylwerber<br />

bekommt das Welcome-Package<br />

bereits nach kurzer Zeit geschenkt<br />

– unabhängig davon,<br />

ob er in Linz bleibt oder ob<br />

ihm überhaupt Asyl gewährt<br />

wird. Wäre es – gerade angesichts<br />

der leeren Stadtkassen –<br />

nicht sinnvoller, mit der großzügigen<br />

Vergabe dieser Pakete<br />

zu warten, bis auch wirklich<br />

feststeht, ob derjenige auch<br />

wirklich einen dauerhaften<br />

Wohnsitz in Linz erhält? Ist ja<br />

eh nur unser Steuergeld...<br />

Foto: Flickr, damian entwistle (CC BY-NC 2.0), Stadt Linz<br />

Im Linzer Rathaus (kl. Bild: Bürgermeister<br />

Klaus Luger) sitzt das<br />

Geld nach wie vor sehr locker.<br />

Integrationsvertrag<br />

„sinnlos“<br />

„Wer sich ordentlich benehmen,<br />

Deutsch lernen<br />

und sich integrieren will,<br />

braucht sich dazu nicht<br />

vertraglich verpfl ichten“,<br />

hält Mia Åkerblom (FPÖ)<br />

dem ÖVP-Vorschlag entgegen.<br />

Åkerblom, selbst<br />

Schwedin, ist für Ausweisung<br />

von Kriminellen statt<br />

„reiner PR-Schmähs“.<br />

Lied: Wels ist<br />

eine schöne Stadt<br />

Im Auftrag der Stadt Wels<br />

hat die Pädagogin Elisabeth<br />

Wagner das neue<br />

Lied „Wels ist eine schöne<br />

Stadt...“ geschrieben,<br />

welches nun in Kindergärten<br />

und Schulen erlernt<br />

wird. Im Lied besungen:<br />

Volksfest, Weihnachtswelt,<br />

Traunfl uss und natürlich<br />

der Ledererturm.


Foto: Land OÖ/Grilnberger<br />

Gesundheits-Initiative sucht gute Ideen<br />

„Schau auf di!“<br />

Foto: Fotolia / diter<br />

Vorhang auf für die besten<br />

Gesundheits-Ideen aus Oberösterreich.<br />

Die vom Landeshauptmann<br />

ins Leben gerufene<br />

Kampagne „Schau auf di“!<br />

– begleitet unter der Schirmherrschaft<br />

von Ex-Schispringer<br />

Goldberger - holt neue<br />

innovative Projekte rund um<br />

Gesundheitsförderung und<br />

Prävention vor den Vorhang<br />

und zeichnet diese im Rahmen<br />

einer großen Abschluss-Gala<br />

im ORF-Landesstudio aus.<br />

Gesucht werden die besten<br />

Inspirationen zu den Themen<br />

Bewegung, gesunde<br />

Ernährung sowie seelisches<br />

Wohlbefinden. Ausgezeichnet<br />

werden die besten Ideen der<br />

Kategorien Küchen und Mittagsverpfleger,<br />

Schulen und<br />

Nachmittagsbetreuung, Kindergärten<br />

und Krabbelstuben<br />

sowie Gemeinden. Genannte<br />

Institutionen werden herzlich<br />

eingeladen mitzumachen. Als<br />

Hauptpreis winkt ein Gutschein<br />

über 1.500 Euro. Weitere<br />

Informationen zu Einsendeschluss<br />

und Preisen unter:<br />

gesundes-oberoesterreich.at<br />

Was hilft wirklich gegen<br />

Fahrrad-Diebstahl?<br />

Letztes Jahr wurden rund<br />

3.536 Fahrräder in OÖ gestohlen.<br />

Tipps zur Risikominimierung:<br />

Fahrrad immer<br />

absperren, auch wenn man<br />

nur kurz weg geht. Darauf<br />

achten, dass Rahmen mit<br />

Schloss am Fahrradbügel befestigt<br />

ist – nicht nur das Vorderrad.<br />

Schnellspanner bei<br />

Sattel und Vorderrad durch<br />

AUS WOCHENTHEMA DER HEIMAT 9<br />

Einheimische wurden ignoriert: Caritas<br />

plant weiteres Asylheim in Grünburg<br />

Die Caritas will in der<br />

Traunviertler Gemeinde<br />

Grünburg ein zweites Asylheim<br />

errichten. Die Gemeinde<br />

wurde vorab nicht<br />

informiert. „Es gab unter<br />

den Einheimischen bereits<br />

Gerüchte. Entdeckt haben<br />

wir es durch ein Schild an<br />

dem betreffenden Gebäude,<br />

das auf eine Büroeröffnung<br />

hinwies“, erklärte<br />

Grünburgs Bürgermeister<br />

Gerald Augustin (ÖVP)<br />

dem „<strong>Wochenblick</strong>“ deutlich<br />

verärgert. Die Kapazitäten<br />

der Grünburger<br />

scheinen jetzt überlastet<br />

zu sein. In das Gebäude<br />

im Ortsteil Leonstein sollen<br />

gegen den Willen der<br />

Gemeinde voraussichtlich<br />

zehn bis zwölf Asylwerber<br />

einziehen. Schon jetzt beherbergt<br />

der Ort je nach<br />

Zuweisung 40 bis 60 Personen.<br />

„Wir haben ständig<br />

darauf hingewiesen, dass<br />

wir keine weiteren AsylwerberInnen<br />

aufnehmen<br />

können und wollen. Es gibt<br />

eine Menge Gemeinden im<br />

Bezirk Kirchdorf, die noch<br />

keinen einzigen Flüchtling<br />

beherbergen“, betonte<br />

Augustin. Das neue Heim<br />

in Leonstein würde sich<br />

rund 13 Kilometer südlich<br />

vom Quartier im Grünburger<br />

Ortskern befi nden.<br />

An der notwendigen Infrastruktur<br />

fehle es dort – im<br />

Gegensatz zu dem gut betreuten,<br />

im Jänner bezogenen<br />

Heim. Der Caritas<br />

ist das offenbar egal. „Sie<br />

will anscheinend kassieren,<br />

macht sich aber kaum<br />

Gedanken über die ausreichende<br />

Betreuung der<br />

Asylbewerber. Ihr selbst<br />

fehlt das Personal dafür!“<br />

Diese Woche will Augustin<br />

mit der Caritas eine „sinnvolle<br />

Lösung“ fi nden.<br />

Wurde von<br />

der Caritas<br />

nicht<br />

informiert:<br />

Bgm. Gerald<br />

Augustin. <br />

So schützen Sie Ihr Zweirad<br />

und werden nicht zum Opfer<br />

Foto: Privat<br />

Sicherheitsschrauben ersetzen.<br />

Vor der ersten Ausfahrt<br />

Foto des Rades machen und<br />

Rahmennummer notieren<br />

– nur so kann das Rad im<br />

Falle eines Verlustes wieder<br />

„identifiziert“ werden. Bei<br />

hochwertigen Fahrrädern<br />

empfiehlt sich auch eine Versicherung<br />

mit inkludierter<br />

Teildiebstahl-Deckung.<br />

Foto: Fotolia / Andrey Armyagov<br />

82.000 Motorrad-Neuzulassungen 2015:<br />

Die letzten Vorbereitung für<br />

die Motorradsaison laufen<br />

Wer in die Biker-Saison startet, sollte sich gut<br />

vorbereiten. Jährlich kommt es zu rund 500 Unfällen, davon<br />

endeten letztes Jahr 16 tödlich. Neben baulichen<br />

Maßnahmen setzt das Land OÖ auf Prävention und verschenkt<br />

Gutscheine für Fahrsicherheitstrainings.<br />

Foto: <strong>Wochenblick</strong><br />

Bezirk Eferding: Der Frühling kommt<br />

Die Kirschblüten in der<br />

Scharten blühen schon...


10 AUS DER HEIMAT<br />

Hier sehen Sie, was Sie in Stadl<br />

werden – eine Fahrt mit der<br />

Traurig aber wahr:<br />

Was ein privater Welser<br />

Veranstalter vor<br />

Jahren zustande gebracht<br />

hat, nämlich eine 100<br />

Meter lange Gleisstrecke auf<br />

seinem Grund zu verlegen<br />

und darauf eine Pferdeeisenbahngarnitur<br />

fahren zu lassen,<br />

hat den Veranstalter der<br />

Landesausstellung „Mensch &<br />

Pferd“ offenbar nicht interessiert<br />

– aus welchen Gründen<br />

auch immer. Doch gerade in<br />

Stadl-Paura, wo die Landesausstellung<br />

auch spielt und wo<br />

noch immer ein gut erhaltener<br />

Pferdeeisenbahn-Bahnhof<br />

steht, wäre dies eine große<br />

Attraktion gewesen, die viele<br />

Besucher angelockt hätte. Wenigstens<br />

wird es drei historische<br />

„Gegenzug“-Demonstrationen<br />

des Schiffervereins mit<br />

einem nachgebauten Salzschiff<br />

auf der Traun geben. Diese<br />

„Gegenzüge“ mit dem Trauner,<br />

einem früheren Salzschiff,<br />

Fotos vlnr.: OÖ Tourismus/Röbl, <strong>Wochenblick</strong><br />

Erinnerung an die<br />

bunten 70er-Jahre<br />

Noch bis 6. November<br />

<strong>2016</strong> lädt die Schallaburg<br />

bei Melk auch die<br />

Oberösterreicher zum<br />

Besuch der Ausstellung<br />

„Die 70er - Damals war<br />

Zukunft“ ein. Es war eine<br />

bewegte Zeit und die Exposition<br />

mit ihren vielen<br />

interessanten Ausstellungsstücken<br />

ruft die Erinnerung<br />

an diese bunten<br />

Zeiten und ihre Blumenkinder<br />

wach.<br />

Nur ein Sommerflirt!<br />

Es ist der Tischler, den sich diese<br />

junge Besucherin der Stadt Steyr<br />

für ihr „Speed-Dating“<br />

am 1894 errichteten<br />

Josef<br />

Werndl-Denkmal<br />

ausgesucht hat,<br />

wo sich eine<br />

Gruppe von<br />

bronzenen<br />

Arbeitern<br />

um den<br />

Waffenfabrikanten<br />

schart.<br />

Foto: <strong>Wochenblick</strong><br />

Foto: <strong>Wochenblick</strong><br />

Marchtrenker noch immer geschockt:<br />

Trauer über Tod des Wirtes<br />

und die Gasthausschließung<br />

Rosita Dudek trauert um ihren Mann,<br />

den „Marchtrenkerhof-Patron“ Gregor<br />

Dudek (48, Bild), der beim Gang<br />

über die Stiege in seinem Wohnhaus<br />

schwer stürzte und im Spital starb.<br />

Foto: <strong>Wochenblick</strong><br />

Innviertler Top-Veranstaltung gut gelaufen:<br />

„Biermärz“ brachte heuer an<br />

die 5.000 Besucher auf die Beine<br />

Der „Innviertler Biermärz <strong>2016</strong>“ ist Geschichte und hat<br />

die in ihn gesetzten Erwartungen mehr als erfüllt: 5.000<br />

Besucher haben das Thema Bier aus den unterschiedlichsten<br />

Blickwinkeln kennengelernt. Brauer, Wirte (Bild)<br />

und die Tourismusverbände sind zufrieden.<br />

Foto: <strong>Wochenblick</strong>


AUS DER HEIMAT<br />

11<br />

Paura nicht erleben<br />

Pferdeeisenbahn<br />

hätten ursprünglich an jedem<br />

Wochenende für die Dauer<br />

der Landesausstellung veranstaltet<br />

werden sollen, dürften<br />

jedoch wegen zu hoher Kosten<br />

gescheitert sein. Doch der<br />

Schifferverein tut was er kann,<br />

auch wenn jetzt insgesamt nur<br />

an drei Wochenenden ausgerückt<br />

werde – wie Alfred<br />

Sohm (Bild) betont, der auch<br />

eine hervorragende Chronik<br />

von Stadl-Paura verfasst hat.<br />

Dass dieser Landesausstellung,<br />

die kaum mit publikumswirksamen<br />

Aktionen aufzuwarten<br />

vermag, nur ein geringer Besuchererfolg<br />

beschieden sein<br />

wird, dürfte auch der Veranstalter<br />

ahnen, der nur mit maximal<br />

150.000 Gästen rechnet.<br />

In Sohms Buch kann man jedenfalls<br />

alles über die Schifffahrt<br />

und die Pferdeeisenbahn<br />

von Stadl-Paura erfahren. Bestellungen<br />

werden unter der<br />

Telefonnummer 0660 / 21 21<br />

863 entgegengenommen.<br />

Die Oberösterreicher Gerhard Egger und Wilfried haben den „Alpinrock“ erfunden:<br />

Hubert von Goisern machte Kasse<br />

Hubert von Goisern (64), der<br />

gerade einen Amadeus-Award<br />

in der Katergorie „Künstler<br />

des Jahres“ eingestreift hat,<br />

gilt gemeinhin als Erfinder des<br />

so genannten Alpinrocks. Doch<br />

den haben in Wirklichkeit lange<br />

vor ihm schon die heute<br />

nicht mehr so bekannten Musiker<br />

Wilfried (66) und Gerhard<br />

Egger (67) kreiert. Alle<br />

drei sind gebürtige Goiserer<br />

und echte Oberösterreicher.<br />

Der „Mostrocker“ Gerhard<br />

Egger gilt als einer<br />

der Pioniere dieser<br />

Musik. Mit der von<br />

ihm 1969 gegründeten<br />

Band „art boys collection“<br />

und ihrem Song<br />

„Jesus Said“ landete<br />

er schon 1971 einen<br />

Ö3-Top-Hit.<br />

Drei weitere<br />

Singles und<br />

das Debüt-Album<br />

„ S t o n e d<br />

Wall“ folgten<br />

1972.<br />

Im Jahr darauf zog sich Egger<br />

ins Privatleben zurück, um<br />

mit bodenständigem Bezug<br />

zu komponieren und seinem<br />

Beruf als Volksschullehrer in<br />

Lambach nachzugehen. Damals<br />

ent-<br />

Gerhard Egger<br />

standen erste Alpinrockkompositionen.<br />

1990 landete Egger<br />

mit „Scheni Leni“ einen allseits<br />

bekannten Ohrwurm und<br />

Hit, der heute noch manchmal<br />

im Radio gespielt wird. Mit<br />

Wilfried, wie Gerhard ein<br />

Urgestein des Alpinrocks, ist<br />

der Mostrocker befreundet.<br />

Wilfried, mit Nachnamen<br />

Scheutz, machte 1972 erstmals<br />

mit „Ziwui, Ziwui“ auf<br />

sich aufmerksam. Mit<br />

dem Lied „Mary oh<br />

Mary“ schaffte er es<br />

1973 auf den ersten<br />

Platz in der österreichischen<br />

Hitparade. Dabei<br />

handelt es sich um einen<br />

Gstanzl-Song aus seiner<br />

Salzkammergut-Heimat<br />

in<br />

moderner Verpackung.<br />

Hubert von Goisern<br />

Fotos: oben: Konrad Fersterer, unten: <strong>Wochenblick</strong><br />

Wilfried Scheutz


12 BRAUCHTUM<br />

Foto: <strong>Wochenblick</strong><br />

Vom Tschick und Bofeln bis zur Aschn<br />

Beim Rundblick im hochinteressanten Vokabular von zwei Mundart-Wörterbüchern*)<br />

bin ich diesmal beim Thema „Rauchen“<br />

hängengeblieben. Nicht, weil ich vielleicht die (derzeit bedrängte)<br />

Zigarettenindustrie unterstützen will, sondern weil der Tabakkonsum<br />

zu einer Zielscheibe für all jene geworden ist, die von einer<br />

nikotinfreien Lebensweise schwärmen. Es sollte ja nicht mehr lange<br />

dauern, bis die Zigarettenpackerl mit Gerippen oder Fotos von<br />

Lungenkarzinomen versehen sind – und trotzdem gekauft werden.<br />

Begriffe, die sich ums Rauchen<br />

ranken, haben sich natürlich<br />

auch in den Mundartbegriffen<br />

oder -redensarten niedergeschlagen.<br />

Die Zigaretten zum<br />

Beispiel firmieren unter: „De<br />

Zigaretten muaßt ma du holen.“<br />

Gemeint ist der Jüngere,<br />

der Dienstgänge für den Älteren<br />

zu erledigen hat. Oder man<br />

sagt: „Zan Zigaretten/Most holen<br />

tuet a‘s schon.“ Womit eine<br />

noch jüngere Person gemeint<br />

ist, die sich sonst nicht sehr geschickt<br />

anstellt.<br />

Schlägt man bei Tschik nach,<br />

*) Otto Jungmair/Albrecht Fetz: Wörterbuch zur oberösterreichischen<br />

Mundart, Herausgegeben vom Stelzhamerbund, 352 Seiten, 27 €. Wolfgang<br />

Stöckl: Mitten in da Welt. Redensarten in oberösterreichischer Volksmundart,<br />

Bibliothek der Provinz, edition sommerfrische, 223 Seiten, 22 €.<br />

erfährt man, dass früher der<br />

Zigaretten- oder Zigarrenstummel<br />

so bezeichnet wurde und<br />

heute im städtischen Jargon<br />

die Zigarette damit gemeint ist.<br />

Beim Tschibok stoßen wir auf<br />

die Pfeife, deren Bezeichnung<br />

aus dem Türkischen stammt.<br />

Wer sich an der Rauchwoar<br />

ergötzt, frönt also dem Rauka<br />

oder bofelt, worüber die Nichtraucher<br />

sich natürlich weniger<br />

freuen. Kommt er dann vom<br />

Wirtshaus heim in die frisch gelüftete<br />

Wohung, klagt vielleicht<br />

die Frau Gemahlin: „Du räukelst<br />

schon wieder.“ Kein Wunder,<br />

denn schon am Stammtisch<br />

hatten die Zechgenossen festgestellt.<br />

„Der Lois rauckt wia a<br />

Kohlenhaufen“.<br />

In diesem Zusammenhang sei<br />

auch der Rauchfang erwähnt,<br />

der sich in zwei Redensarten<br />

verewigt hat. Sagt man „Dem<br />

schneibt/waht‘s Geld beim<br />

Rauchfang eini“, so meint<br />

man, der verdient sein Geld<br />

mit Leichtigkeit. Der Satz „Des<br />

muaß ma en Rauchfang schreiben“<br />

kann gleich zwei Bedeutungen<br />

haben: Gemeint waren<br />

einerseits nicht mehr eintreibbare<br />

Außenstände, andererseits<br />

die überraschte Reaktion auf<br />

einen seltenen Besuch oder ein<br />

seltenes Ereignis. Gewinnt also<br />

beispielsweise ein Schwarzafrikaner<br />

Olympiagold im Skifahren,<br />

muss man das ja wirklich<br />

in den Rauchfang schreiben...<br />

Mit dem B o fl n wollen also immer<br />

mehr nichts am Hut haben,<br />

inhaliert man doch nur B o fl ,<br />

also minderwertiges Zeug.<br />

Wenn allerdings „D‘ Fanni mit<br />

n‘ Bofel geht/rennt“, ist sie weder<br />

besonders hässlich noch<br />

hübsch, gehört gleichsam zur<br />

großen Menge (Bofel). Und<br />

wenn jemand „des Kind/Vieh<br />

van Bofel dahergrissen“ hat,<br />

entfernte er es aus der gewohnten<br />

Umgebung, nahm es zum<br />

Beispiel den Geschwistern weg.<br />

Letztendlich wird auch jeder<br />

noch so entspannende/verteufelte<br />

Tschick zur Aschn und<br />

somit endgültig entsorgt. Früher<br />

hat man die Asche aber gesammelt<br />

und sie zur weiteren<br />

Verwertung verarbeitet bzw.<br />

aufbewahrt.<br />

Walter Höferl<br />

walter.hoeferl@wochen-blick.at<br />

Asche diente nämlich früher als<br />

Reinigungsmittel, wurde zum<br />

Zähneputzen und als Aschenlauge<br />

zum Wäschewaschen verwendet.<br />

Im kirchlichen Bereich<br />

wird den bußfertigen Gläubigen<br />

am Aschermittwoch Asche<br />

aufs gesenkte Haupt gestreut,<br />

mancherorts wird sie auch auf<br />

Wiesen und Äcker ausgebracht.


Weltweiter, grenzenloser Handel bremst heimische Bauern aus:<br />

REPORTAGE<br />

Butter aus Irland, Kartoffeln aus<br />

Israel, Melonen aus Costa Rica<br />

13<br />

Global total: Einen ersten Vorgeschmack, was grenzenloser Handel<br />

à la EU und TTIP bedeutet, liefern bereits jetzt die großen<br />

Handelsketten wie BILLA, SPAR, HOFER oder MERKUR: Kartoffeln<br />

aus Israel, Birnen aus Südafrika oder Melonen aus Costa<br />

Rica sind bereits heute im Angebot. Auch wenn es gerne in Abrede<br />

gestellt wird: Speziell die heimischen Bauern kommen zum Handkuss<br />

– wenn etwa aus dem 2.000 Kilometer entfernten Irland herangekarrte<br />

Butter in den Kühlregalen gleich teuer oder sogar<br />

günstiger ausgepreist wird als heimische Produkte.<br />

Fotos: <strong>Wochenblick</strong><br />

Wilhelm Holzleitner<br />

wilhelm.holzleitner@wochen-blick.at<br />

Anfang April: Besuch in einer<br />

Linzer Merkur-Filiale... In<br />

der Obst- und Gemüseabteilung<br />

wähnt man sich auf einer<br />

Weltreise. Kartoffeln aus Israel,<br />

Schnittbohnen aus Marokko,<br />

Süßkartoffeln aus den USA<br />

und Weintrauben aus Indien<br />

(!) lassen die Kassen klimpern.<br />

Der absolute Renner sind heute<br />

Wassermelonen aus Costa Rica<br />

um wohlfeile 1,99 Euro das<br />

Kilo. Das muss man sich einmal<br />

vorstellen: drei Kilo schwere<br />

Wassermelonen werden 9.800<br />

km weit mit dem Schiff über<br />

den Atlantik gebracht und dann<br />

mit einem LKW weiter nach<br />

Österreich transportiert. Gängige<br />

Containerschiffe verbrauchen<br />

14.400 Liter schweres Heizöl<br />

– pro Stunde wohlgemerkt.<br />

Für die Überquerung des Atlantiks<br />

benötigt ein solches<br />

Schiff knapp drei Wochen. Der<br />

Diesel-Verbrauch eines LKWs<br />

bis zum Endziel Merkur-Filiale<br />

ist im Vergleich dazu mehr oder<br />

Spar: Spargel aus Peru<br />

weniger vernachlässigbar.<br />

Fast noch schlimmer: das Unternehmen<br />

SPAR, das sehr gerne<br />

die Heimat-Verbundenheit<br />

in den Mittelpunkt seines Tuns<br />

stellt. Wir besuchten eine Filiale<br />

in einer Mühlviertler Gemeinde<br />

– und staunten nicht<br />

schlecht: Selbst dorthin fanden<br />

Fisolen aus Marokko (2.600<br />

km), frische Limetten aus Vietnam<br />

(9.300 km), Spargel aus<br />

Peru (10.700 km), Zuckererbsen<br />

aus Guatemala (9.800 km)<br />

und S-Budget-Birnen (!) aus<br />

Südafrika (9.200 km) ihren<br />

Weg. Besonders perfide: die<br />

hübschen Bio-Fleischtomaten<br />

aus Spanien, die eine knapp<br />

2.000 km lange Anreise im stinkenden<br />

LKW hinter sich haben.<br />

Billig-Butter aus Irland<br />

Zu manch‘ nicht nachvollziehbarem<br />

Irrsinn lässt sich auch<br />

der Diskonter HOFER hinreißen.<br />

Derzeit lockt dort „Kerrygold“-Butter<br />

aus Irland als<br />

„Preiskick der Woche“ die Kunden<br />

– schlanke 1,39 Euro, günstiger<br />

als die meisten heimischen<br />

Produkte (von deren Spannen<br />

die heimischen Bauern kaum<br />

noch leben können). „Hofer<br />

steht zur österreichischen<br />

Landwirtschaft und versucht<br />

diese, wo immer möglich, zu<br />

fördern. Bei der Irischen Butter<br />

handelt es sich lediglich um<br />

ein kurzzeitiges Zusatzangebot<br />

einer Spezialitäten-Butter für<br />

unsere Kunden“, heißt es seitens<br />

HOFER auf unsere Anfrage.<br />

Gleichzeitig wurde versprochen,<br />

„bei unseren Produkten<br />

in Zukunft noch mehr auf den<br />

CO2-Abdruck zu achten.“ Na<br />

immerhin.<br />

50 % sind importiert<br />

„Beim Obst und Gemüse gilt<br />

dasselbe wie beim gesamten anderen<br />

Sortiment: Österreich zuerst!“,<br />

sagt uns SPAR zu seinem<br />

Obst- und Gemüsesortiment.<br />

Da aber eben nicht alles und<br />

immer verfügbar sei, müsse<br />

man „50 Prozent des Obst- und<br />

Gemüsebedarfs aus dem Aus-<br />

Darf ‘s ein bisserl mehr sein? Die Lebensmittelketten bieten eine Vielfalt,<br />

die zu Lasten der Umwelt, aber auch der heimischen Landwirtschaft geht.<br />

land importieren.“ Ja eh. Aber:<br />

Was haben bitte Süßkartoffeln<br />

aus den USA und Spargel aus<br />

Peru Anfang April in einer Filiale<br />

im Mühlviertel verloren?<br />

„Die Konsumenten fragen aufgrund<br />

der internationalen Küche,<br />

die mittlerweile auch zu<br />

Hause gekocht wird, verstärkt<br />

nach diesen Produkten“, so<br />

SPAR Österreich.<br />

Es ginge auch ohne...<br />

Bei REWE (Billa und Merkur)<br />

zückt man auf unsere Anfrage<br />

ebenfalls die Österreich-Karte:<br />

„Alles in allem gilt im Einkauf<br />

die ausnahmslose Regel: Österreich<br />

vor Mitteleuropa vor<br />

dem Rest der Welt.“ Die Wassermelonen-Weltreise<br />

erklärt<br />

man lapidar mit „Melonen sind<br />

zurzeit nur aus Übersee verfügbar.“<br />

Auf die Idee, diese Produkte<br />

aufgrund der irren Energieverschwendung<br />

gar nicht<br />

erst anzubieten, kommt man<br />

bei REWE nicht. Es würde aber<br />

auch oft schon reichen, beim<br />

Einkauf besonders auf die Herkunft<br />

zu achten. „Made in Austria“<br />

kommt nicht nur den Bauern,<br />

sondern uns allen zugute.<br />

Und ja, liebe Hobbyköche: Es<br />

gibt auch ein erträgliches Leben<br />

ohne Peru-Spargel und Costa<br />

Rica-Wassermelonen. Ehrlich!


14 LEBENSSTIL<br />

Mit dem Caravan<br />

oder Wohnmobil<br />

auf große<br />

Fahrt: Tür zu, das<br />

Abenteuer kann<br />

beginnen.<br />

Foto: Messe Tulln<br />

Was ist dagegen<br />

ein Hotelurlaub?<br />

Campen bedeutet<br />

Freiheit und ein<br />

intensives Erleben<br />

der Natur. <br />

Der „<strong>Wochenblick</strong>“ kennt fünf überaus gute<br />

Campingurlaub als<br />

Foto: nature-one.de<br />

Obwohl die Schar der Menschen, die in ihrem Urlaub<br />

campen gehen in den letzten Jahren immer größer wurde<br />

und weiter steigt, gibt es noch immer viele Vorurteile gegen<br />

diese Form der Ferien-Entspannung und -Erholung.<br />

Camping sei spießig, heißt es, zudem auch noch unbequem.<br />

Nichts davon stimmt! Der „<strong>Wochenblick</strong>“ nennt<br />

Ihnen fünf Gründe, warum campen cool ist.<br />

Auch so kann man schön campen:<br />

Foto: nature-one.de<br />

Große Freiheit im Luxusmobil mit Garage<br />

Auch das ist Camping:<br />

Man packt den Sportwagen<br />

einfach in die Garage<br />

seines Luxus-Wohnmobils<br />

und fährt los.<br />

Zunächst noch mit dem<br />

großen Haus auf Rädern,<br />

am Urlaubsziel dann mit<br />

dem roten Flitzer.<br />

Vorteil 1: Camping bedeutet,<br />

selbstbestimmt zu reisen<br />

Im Hotel ist der Tagesrhythmus<br />

von Frühstückszeiten, Putzservice<br />

und Check-Outs genau<br />

geregelt bis hin zur Kleiderordnung<br />

für die Gäste. Die gibt<br />

es beim Campen nicht, doch<br />

einiges zu tun gibt`s auch wie<br />

Wassertank füllen, Caravan<br />

ausrichten oder Zelt aufbauen.<br />

Und echten Campern macht<br />

das sogar Spaß! Zusammen anpacken<br />

kann Paare und Familien<br />

zu guten Teams machen.<br />

Vorteil 2: Camping ist ein<br />

individuelles Vergnügen<br />

Camping kann man auf die eine<br />

oder andere Art betreiben. Viele<br />

Ratgeberbücher empfehlen,<br />

nach dem Motto „weniger ist<br />

mehr“ einmal aus dem Wohlstandstrott<br />

auszubrechen. Ein<br />

traumhafter Platz, ein Zelt und<br />

ganz wenig Ausrüstung reichen<br />

zum Glück. Die andere Variante<br />

ist das Luxus-Camping! Mieten<br />

Sie sich einen gut ausgestatteten<br />

Caravan und gehen Sie<br />

auf einen Luxus-Campingplatz.<br />

Dort genießen Sie viel mehr<br />

Freiraum als in einer Hotelanlage<br />

ohne auf den Pool verzichten<br />

zu müssen. Die dritte Vari-


Gründe, warum campen ziemlich lässig ist:<br />

Super-Stresskiller<br />

ante ist ideal für alle Entdecker:<br />

Wer es gerne unabhängig mag,<br />

kann mit dem Wohnmobil auf<br />

vielen Stellplätzen in ganz Europa<br />

fernab der Touristenmassen<br />

Urlaub machen.<br />

Vorteil 3: Camping ist<br />

Freiheit<br />

Egal, ob mit Zelt oder rollendem<br />

Ferienhaus, Camper<br />

haben ihr eigenes Heim und<br />

bleiben nur dort, wo es gefällt.<br />

Starten Sie Ihren ersten Campingtrip<br />

nicht in der Hochsaison<br />

zu den Hotspots, sondern<br />

eher im Frühsommer oder<br />

Spätsommer.<br />

Foto: Messe Tulln<br />

Vorteil 4: Camping ist ein naturnahes<br />

Erlebnis<br />

Der morgendliche Blick aus<br />

dem Zelt in undurchdringliche<br />

Regenwolken kann ernüchternd<br />

sein. Doch wer in<br />

einem Caravan oder Wohnmobil<br />

unterwegs ist, muss keinen<br />

durchnässten Schlafsack<br />

fürchten. In einem Zelt mit<br />

einem guten Untergrund bleibt<br />

man sogar trocken. Das Schöne:<br />

Camper sind näher dran an<br />

der Natur und am wirklichen<br />

Leben. Das baut Stress ab! Das<br />

Tagesprogramm orientiert sich<br />

meist am Wetter. Wird es nicht<br />

besser, kann man einfach an<br />

sonnigere Orte weiterziehen.<br />

Vorteil 5: Camping ist cool<br />

Das Bild vom Dauercamper<br />

schreckt viele ab. Wer möchte<br />

schon seinen Urlaub zwischen<br />

Verbotstafeln und Gartenzwergen<br />

verbringen? Daher: Suchen<br />

Sie einfach den richtigen Platz<br />

für sich aus, entweder naturbelassenes<br />

Campinggelände<br />

(ohne Parzellen) oder Anlagen,<br />

die sich wie schicke Ferienclubs<br />

um die Pool-Landschaft gruppieren.<br />

So gerät Campen zu einer<br />

lässigen Angelegenheit.<br />

Fotos: <strong>Wochenblick</strong><br />

DA SCHAU HIN<br />

Über den Bäumen muss die<br />

Freiheit wohl grenzenlos sein<br />

Bei Frühlingswanderungen<br />

werden die Schuhe nass<br />

und die Kinder dreckig.<br />

Das mag bei Wald- und<br />

Wiesenwegen für viele Eltern<br />

vielleicht ein berechtiger<br />

Einwand sein, beim<br />

Baumkronenweg aber ist<br />

der Bodenkontakt selten,<br />

denn der Weg führt<br />

in mehr als zehn Metern<br />

Höhe durch den Wald.<br />

Ein Frühlingsausfl ug dorthin<br />

lohnt sich aber auch<br />

für die Geldtasche. Bis<br />

Ende April kostet der Eintritt<br />

beim Baumkronenweg<br />

in Kopfi ng im Innviertel mit<br />

der OÖ-Familienkarte nur<br />

die Hälfte. Zwei Erwachsene<br />

und drei Kinder zahlen<br />

beispielsweise 12,50<br />

Euro. Von diesem Preis<br />

sollte man sich aber nicht<br />

täuschen lassen, denn der<br />

mehr als 1.000 Meter lange<br />

Baumkronenweg kann<br />

durchaus als spektakulär<br />

bezeichnet werden. Zwischen<br />

den Baumkronen<br />

15<br />

schlängelt sich die Holzkonstruktion<br />

und gibt hautnah<br />

Einblick in die Flora<br />

und Fauna des Waldes.<br />

Die Baumwipfel und Zapfen<br />

sind tatsächlich zum<br />

Greifen nahe.<br />

Der ganze Weg wird immer<br />

wieder von Geschicklichkeits-<br />

und Spielübungen<br />

unterbrochen, was<br />

den Marsch – gerade mit<br />

Kindern – sehr kurzweilig<br />

gestaltet. Die besonderen<br />

Höhepunkte sind der über<br />

50 Meter hohe Erlebnisund<br />

Aussichtsturm und der<br />

über 5.000 m² große Spielplatz<br />

samt Riesenrutsche<br />

und Trampolin. Während<br />

die Eltern einen Kaffee<br />

im unmittelbar daneben<br />

liegenden Waldgasthof<br />

Oachkatzl genießen, können<br />

die Kinder am Spielplatz<br />

umherstürmen. Unter<br />

www.baumkronenweg.at<br />

werden weitere Infos angeboten,<br />

täglicher Einlass ist<br />

zwischen 10 und 18 Uhr.


16 UNSERE LEUTE<br />

Gastspiel in Leonding:<br />

Die Paldauer musizieren für<br />

unsere Mütter in Leonding<br />

Unsere Mütter sind den Paldauern<br />

wichtig. Deshalb geben<br />

die steirischen Musiker<br />

gern Muttertagskonzerte wie<br />

demnächst auch in Leonding,<br />

wo sie am 5. Mai<br />

ab 20:00 Uhr in<br />

der Kürnberghalle<br />

aufspielen werden.<br />

Zwischen den einzelnen<br />

Musikstücken wird Bandleader<br />

Franz Griesbacher,<br />

der ein brillianter Erzähler<br />

ist, sein Publikum auch verbal<br />

unterhalten. Dass sich<br />

die Band, die Griesbacher<br />

als 12jähriger bereits 1968<br />

gründete, nicht schon in ihren<br />

Anfangsjahren wieder<br />

auflöste, verdanken die Musiker<br />

dem damaligen Verteidigungsminister<br />

Lüttgendorf,<br />

der in Paldau ein Haus besaß,<br />

in dem er sich auch oft aufgehalten<br />

hat. Als nun die jungen<br />

Quintett-Musiker zum<br />

Bundesheer mussten, hatte<br />

Lüttgendorf dafür gesorgt,<br />

dass sie ihren Wehrdienst<br />

alle gemeinsam in derselben<br />

Kaserne in Feldbach ableisten<br />

konnten. Da sie somit<br />

nicht getrennt waren, konnten<br />

sie in ihrer Freizeit weiter<br />

proben und musizieren.<br />

Das erste Gastspiel außerhalb<br />

der Steiermark absolvieren<br />

die Paldauer 1974 im Tiroler<br />

Ötztal. Dort hörte sie auch<br />

ein Kitzbüheler Diskothekenbesitzer,<br />

der die Band vom<br />

Fleck weg engagierte. Ihre<br />

Profi-Karriere starteten sie<br />

Leo Walch<br />

leo.walch@wochen-blick.at<br />

am 26. Dezember 1975. Zwei<br />

Jahre später wurde die erste<br />

Schallplatte produziert und<br />

1988 kam der grosse Durchbruch<br />

mit dem Hit: „Tanz<br />

mit mir Corinna“.<br />

Mit diesem<br />

Titel waren die<br />

Paldauer dann<br />

erstmals in einer deutschen<br />

Fernsehsendung zu Gast bei<br />

Jürgen Drews, der damals die<br />

deutsche Schlagerparade moderierte.<br />

„Düsseldorfer Girl“<br />

war sogar dreimal Sieger in<br />

der ZDF Hitparade. So wurde<br />

aus den jungen Steirerbuam<br />

die erfolgreichste Schlagerband<br />

Österreichs, die sich<br />

auch in den deutschen Charts<br />

behaupten konnten. Neben<br />

goldenen und Platinschallplatten<br />

konnten sie sich auch<br />

über Auszeichnungen wie die<br />

goldene Stimmgabel und den<br />

Goldenen Roy erfreuen.<br />

Legendär sind auch die Fanreisen<br />

der Paldauer. Heuer<br />

geht es nach Kroatien auf<br />

dem Programm, zur Insel<br />

Brac, aber es soll auch bald<br />

wieder in die Ferne gehen -<br />

nach Mexico.<br />

Berichtigung:<br />

In meiner letzten Kolumne,<br />

in der ich über das Konzert<br />

der Seer in Leonding berichte,<br />

schrieb ich irrtümlich,<br />

dass diese am 5. Mai in der<br />

Kürnberghalle gastieren werden,<br />

was leider nicht richtig<br />

war, weil diese in der Sporthalle<br />

auftreten.<br />

Foto: diepaldauer.at<br />

Das schwimmende Brauhaus:<br />

EIN SCHIFF, EIN BIER,<br />

EIN KANONIER<br />

Mit einst vierzehn Brauereien<br />

war Schärding lange Zeit<br />

eine Hochburg der Braukunst<br />

im Innviertel. Das hatte die<br />

schmucke Barockstadt auch<br />

den durstigen Innschifffahrern<br />

zu verdanken. An diese<br />

Tradition schließt nun ein<br />

Tristesse am Klo<br />

Trotz Zusperr-Welle<br />

gibt es in<br />

Oberösterreich<br />

immer<br />

noch sehr<br />

viele schöne, Wilhelm Holzleitner<br />

hochklassige<br />

und besu-<br />

wilhelm.holzleitner@wochen-blick.at<br />

chenswerte Gastrobetriebe.<br />

Und bei<br />

all jenen, die gut<br />

laufen, passt das<br />

Angebot durchwegs.<br />

Auch das<br />

Service ist – zumindest<br />

großteils – sehr<br />

akzeptabel. Freilich, über<br />

die Preise lässt sich da und<br />

dort streiten, das war aber<br />

schon immer so.<br />

Nicht ganz so erfreulich ist<br />

in vielen Betrieben aber der<br />

Blick hinter die Kulissen. Bei<br />

einem Wochenend-Streifzug<br />

durch die Linzer und Welser<br />

Gastronomie checkten wir<br />

speziell die Toiletten. Dort<br />

sah es – leider mehrheitlich<br />

– aus, dass es der sprichwörtlichen<br />

Sau graust. Kein<br />

WC-Papier, von oben bis unten<br />

versiffte Waschbecken<br />

und WC-Muscheln, allerorts<br />

„eindeutige“ Flüssigkeiten...<br />

findiger Kapitän und leidenschaftlicher<br />

Bierliebhaber an<br />

und bringt das Bierbrauen<br />

im großen Schärdinger Jubiläumsjahr<br />

direkt auf den Inn.<br />

Das erste Brauereischiff Europas<br />

läuft Anfang Mai vom<br />

Stapel.<br />

Und das betraf<br />

leider<br />

nicht nur ein<br />

paar Billig-Kaschemmen<br />

in<br />

dunklen Gassen,<br />

sondern<br />

auch gastronomische<br />

Top-Adressen. „Das<br />

ist am Wochenende<br />

halt so, wenn<br />

viele Leute da sind<br />

und die Putzfrau<br />

frei hat“, sülzte<br />

mir ein bekannter<br />

Linzer Gastronom als<br />

Entschuldigung ins Ohr.<br />

Eine billige Ausrede, die<br />

einfach nicht gilt. Am Tresen<br />

wird ja auch teures Geld genommen<br />

und Top-Service<br />

geboten. Gilt der gleiche<br />

Service-Begriff einen Raum<br />

weiter etwa nicht mehr?<br />

Wenn es in einem Gastro-WC<br />

dermaßen „dreckig“<br />

zugeht, kann man nur hoffen,<br />

dass die hygienischen<br />

Zustände in der Küche<br />

gleich nebenan besser<br />

sind. Sind sie doch, oder...<br />

ODER?<br />

Wilhelm Holzleitner ist freiberufl icher Journalist, und<br />

Texter aus Linz.<br />

Foto: H. Berndorfer


Verköstigte die Bierfreunde beim<br />

Craft Bier Festival mit Tacos und mehr:<br />

Gourmet-Gastronom Sigi Goufas (l.)<br />

Honigbier mit Tacos und<br />

selbstgemachten Brownies<br />

Chocolate Stout, Schlendrian,<br />

Chili-Bier, Fladerant,<br />

Honigbock... 42 Brauereien<br />

mit hunderten Biersorten aus<br />

aller Welt machten die Linzer<br />

Tabakfabrik zur größten<br />

Biermeile Österreichs: Bei der<br />

zweiten Auflage des „Craft<br />

Bier Fests“ kamen alle Freunde<br />

des Hopfensafts voll auf<br />

ihre Kosten. Auch für das leibliche<br />

Wohl wurde ordentlich<br />

Sandburg nun<br />

auch mittags<br />

Die „Sandburg“ beim Linzer<br />

Brucknerhaus war 2015 der Gastro-Aufsteiger<br />

des Jahres: Kühle<br />

Getränke in lässiger Strand-Atmosphäre<br />

– das kam einfach<br />

perfekt an. Heuer soll nochmal<br />

eins draufgesetzt werden: Ende<br />

April sperrt die beliebte Strandbar<br />

im Donaupark wieder auf.<br />

„Noch mehr kulinarisches Angebot<br />

– auch mittags für umliegende<br />

Firmen. Und auch die Spiele<br />

der Euro <strong>2016</strong> wird man bei uns<br />

‚Open Air‘ sehen können“, so<br />

Sandburg-Boss Karl Weixlbaumer.<br />

Der Linzer Sandburg-Macher Karl<br />

Weixelbaumer.<br />

Foto: Privat<br />

gesorgt: So verköstigte Gastro-Urgestein<br />

Sigi Goufas mit<br />

seinem neuen „Food Truck<br />

One“ die Biertrinker mit Tacos,<br />

Wraps und selbstgemachten<br />

Brownies – letztere „nach<br />

Omas Rezept“, lacht Goufas.<br />

Geschmeckt hat‘s mit Garantie,<br />

denn bereits lange vor der<br />

Sperrstunde musste Goufas<br />

das „Ausverkauft“-Schildchen<br />

aushängen.<br />

DJ Tom Silver sorgte für Top-Stimmung<br />

in der Linzer Remembar.<br />

Foto: Privat<br />

Neuer Gastro-Treff<br />

bei der Linzer Uni<br />

Ein Linzer Gastro-Urgestein<br />

wagte endlich den Sprung<br />

in die Selbstständigkeit:<br />

Christian Kassik übernahm<br />

das „Seinerzeit“ nahe der<br />

Linzer Uni und machte daraus<br />

die Café-Bar Solino.<br />

Zur Eröffnung sorgte der<br />

nicht minder legendäre Fabio<br />

Cecconi für die Live-Musik<br />

– Begeisterungsstürme<br />

der vielen weiblichen Gäste<br />

inklusive. Der Chef steht<br />

höchstpersönlich hinterm<br />

Tresen – und das täglich<br />

außer Sonntag.<br />

Neueröffnung: Lokalboss Christian<br />

Kassik (links) mit Musiker<br />

Fabio Cecconi (m.)<br />

„Wiener Klänge“ eroberten<br />

die Linzer Remembar<br />

Seit bald 16 Jahren ist die Remembar<br />

im „Passage“ die allererste<br />

Adresse im Linzer Nachtleben.<br />

Während andere Clubs<br />

zusperren oder ums Überleben<br />

kämpfen, brummt der Laden<br />

von Marc Zeller und Gerald<br />

Pointner besser denn je. Und<br />

auch neue Ideen gehen dem<br />

Duo nicht aus: Letztes Wochenende<br />

bat man zum Event<br />

„Wiener Klänge“ in den Tanzschuppen.<br />

Als Hauptact wurde<br />

der legendäre DJ Tom Silver<br />

aus der Bundeshauptstadt „eingeflogen“.<br />

Der gute Mann hat<br />

sich u.a. als Resident DJ der<br />

Babenberger Passage Wien einen<br />

Namen gemacht. Als local<br />

Support drehte DJ Aydi an den<br />

Plattentellern. Der nächste große<br />

Höhepunkt steigt bereits<br />

am 22. April, wenn die zweite<br />

Auflage der „XO“-Eventreihe<br />

steigt. Marc Zeller: „XO steht<br />

für feinen, kommerzfreien<br />

Clubsound.“ Den entsprechenden<br />

Klangteppich dazu verlegt<br />

der Ibiza-erprobte Salzburger<br />

DJ Hannes Brunic.<br />

Foto: <strong>Wochenblick</strong><br />

Foto: M. Lichtnecker<br />

UNSERE LEUTE<br />

Helga Lehner<br />

helga.lehner@wochen-blick.at<br />

Mogelpackung<br />

17<br />

Wer kennt es noch, das<br />

alte Wort Mogelpackung?<br />

Da hat man etwas gekauft,<br />

das die Erwartungen<br />

nicht erfüllt. Es passiert<br />

gar nicht so selten,<br />

dass Autofahrer in einem<br />

Nachbarland am Straßenrand<br />

anhalten, weil dort<br />

ein Einheimischer seine<br />

offenbar prall gefüllten<br />

Schwammerl- oder Heidelbeer-Kübel<br />

etc. offeriert.<br />

Wenn das preiswerte<br />

Schnäppchen dann zu<br />

Hause verkostet wird, ist<br />

die Enttäuschung groß.<br />

Obendrauf lag wohl eine<br />

Lage mit Beeren oder<br />

Pilzen, das Vakuum darunter<br />

aber war mit kleine<br />

Steinchen, Sand oder<br />

Wurzeln aufgefüllt. Bei<br />

alkoholischen Getränken<br />

ist der Hauptbestandteil<br />

oft Wasser.<br />

„So ein Gauner“, entrüstet<br />

sich der Käufer, und<br />

wird gleich politisch unkorrekt,<br />

weil er das Nachbarvolk<br />

in einen Topf mit<br />

Kleinkriminellen wirft.<br />

Freunde, die einem solche<br />

Geschichten erzählen,<br />

erwarten Mitgefühl,<br />

nicht Gelächter. Schon<br />

gar nicht mögen sie es,<br />

wenn man ihnen unter<br />

die Nase reibt, dass es<br />

solche Mogelpackungen<br />

auch hierzulande gibt: angefangen<br />

von den nicht<br />

eingehaltenen Versprechungen<br />

im Bankwesen,<br />

das einst das kostenfreie<br />

Gehaltskonto bewarb,<br />

über das langlebige,<br />

sparsame Diesel-Auto,<br />

das man sich vor allem<br />

wegen des preiswerten<br />

Treibstoffs zulegen sollte,<br />

bis hin zur Politik, wo<br />

es nach den Wahlen bei<br />

den Parteien in der Regel<br />

meist große Erinnerungslücken<br />

gibt.


18 UNTERHALTUNG<br />

KREUZWORTRÄTSEL<br />

LEICHTES SUDOKU<br />

Dreschabfall<br />

Karbolsäure<br />

Vers<br />

unbestimmter<br />

Artikel<br />

Narbe<br />

ein<br />

Schwermetall<br />

Kfz-Z.<br />

Eisenstadt<br />

Umgb.<br />

Lärm um<br />

nichts<br />

griechischer<br />

Buchstabe<br />

8 2 4 1 7<br />

poet.:<br />

Tod<br />

(Freund<br />

...)<br />

kleine<br />

Hacke<br />

Doppelstern<br />

im<br />

Perseus<br />

Stern<br />

in der<br />

‚Leier‘<br />

aufbewahren<br />

amerikanischer<br />

Bauer<br />

Initialen<br />

Lindenbergs<br />

Gefäß<br />

mit<br />

Henkel<br />

erster<br />

dt.<br />

Bundeskanzler<br />

ugs.:<br />

Bein<br />

ugs.:<br />

Geck<br />

österr.<br />

Zeichner,<br />

† 1959<br />

das<br />

Ich<br />

(latein.)<br />

Beinbekleidung<br />

angepflanzte<br />

Gemüsefläche<br />

Unternehmensform<br />

Hochgebirgsweide<br />

Schönling<br />

(franz.)<br />

Toilette,<br />

WC<br />

österr.:<br />

Kasse<br />

ätzende<br />

Flüssigkeit<br />

afrikanische<br />

Kuhantilope<br />

Freizeitfischer<br />

persönliches<br />

Fürwort<br />

lateinisch<br />

gesund<br />

deutsche<br />

Vorsilbe:<br />

schnell<br />

Spaltwerkzeug<br />

Obstkern<br />

Stellung<br />

Rückbuchung<br />

langschwänziger<br />

Papagei<br />

erste<br />

Frau<br />

Jakobs<br />

(A.T.)<br />

künstliche<br />

Weltsprache<br />

Vorname<br />

der<br />

Nielsen †<br />

niemals<br />

Freude<br />

haben<br />

Auflösung des Rätsels<br />

N<br />

O<br />

S<br />

R<br />

E<br />

P<br />

A<br />

T<br />

E<br />

I<br />

D<br />

U<br />

A<br />

G<br />

A<br />

R<br />

A<br />

R<br />

T<br />

E<br />

I<br />

N<br />

A<br />

T<br />

S<br />

A<br />

U<br />

T<br />

A<br />

E<br />

L<br />

S<br />

U<br />

E<br />

O<br />

N<br />

R<br />

O<br />

T<br />

S<br />

S<br />

P<br />

N<br />

A<br />

G<br />

N<br />

A<br />

M<br />

L<br />

I<br />

E<br />

E<br />

O<br />

L<br />

I<br />

E<br />

K<br />

G<br />

S<br />

K<br />

B<br />

R<br />

E<br />

L<br />

G<br />

N<br />

A<br />

X<br />

L<br />

U<br />

A<br />

E<br />

B<br />

E<br />

R<br />

L<br />

A<br />

M<br />

D<br />

N<br />

U<br />

W<br />

G<br />

K<br />

M<br />

A<br />

E<br />

S<br />

O<br />

H<br />

N<br />

I<br />

E<br />

Individuum,<br />

Mensch<br />

U<br />

L<br />

R<br />

E<br />

G<br />

I<br />

G<br />

G<br />

M<br />

I<br />

E<br />

R<br />

R<br />

E<br />

U<br />

A<br />

N<br />

E<br />

D<br />

A<br />

L<br />

O<br />

N<br />

E<br />

H<br />

P<br />

K<br />

F<br />

W<br />

L<br />

A<br />

H<br />

S<br />

5 1 3 2<br />

2 6 1 4 3<br />

6 7<br />

7 3 9 5 6<br />

4 7 3 9<br />

6 3 7 4 8<br />

SCHWERES SUDOKU<br />

4 1 9<br />

5 3 9<br />

8 9 1 7 2<br />

5 9 7<br />

4 6<br />

8 4 5<br />

9 1 5 2 8<br />

2 9 3<br />

6 3 1<br />

SUDOKU LÖSUNGEN<br />

1 6 3 5 7 2 4 9 8<br />

2 9 5 8 1 4 6 3 7<br />

4 8 7 3 9 6 2 1 5<br />

7 3 8 4 2 9 5 6 1<br />

5 1 4 6 3 7 8 2 9<br />

9 2 6 1 8 5 7 4 3<br />

6 4 9 7 5 1 3 8 2<br />

3 7 1 2 6 8 9 5 4<br />

6 2 9 8 5 3 4 7 1<br />

1 8 5 2 4 7 9 3 6<br />

3 4 7 6 9 1 5 2 8<br />

2 7 6 3 8 4 1 9 5<br />

9 3 4 5 1 2 6 8 7<br />

5 1 8 9 7 6 2 4 3<br />

8 9 1 7 2 5 3 6 4<br />

7 5 3 4 6 9 8 1 2<br />

DEIKE-PRESS-1216-13<br />

8 5 2 9 4 3 1 7 6<br />

4 6 2 1 3 8 7 5 9<br />

WOCHENWETTER<br />

Das Wetter zeigt sich diese Woche wieder von seiner<br />

milderen Seite. Am Wochenende folgen auf sonnige<br />

Abschnitte immer wieder auch dichte Wolken, die<br />

außerdem Regenschauer bringen. Typisch April eben.<br />

STERNENBLICK Das bringt die Woche:<br />

Widder<br />

21.3.–20.4.<br />

Sie fackeln nicht<br />

lange, wenn sich<br />

Ihnen eine Chance bietet,<br />

dann gehen Sie dieses Problem<br />

konsequent an.<br />

Stier<br />

21.4.–20.5.<br />

Diese Woche<br />

haben Sie einen<br />

starken Merkur an Ihrer Seite.<br />

Dieser bietet Ihnen immense<br />

Chancen, vor allem im Job.<br />

Zwillinge<br />

21.5.–21.6.<br />

Sie haben das<br />

Gefühl, jeder sei<br />

gegen Sie, was natürlich nicht<br />

stimmt. Aber das bisschen<br />

Ärger wirft Sie nicht um.<br />

Krebs<br />

22.6.–22.7.<br />

Vor allem im Bereich<br />

der Finanzen<br />

läuft es gut. Aber auch<br />

neue Kontakte lassen sich<br />

deutlich leichter herstellen.<br />

Löwe<br />

23.7.–23.8.<br />

Sie strahlen mit<br />

dem Glück um<br />

die Wette. Venus und Mars<br />

helfen Ihnen und sorgen für<br />

ein heißes Liebesklima.<br />

Jungfrau<br />

24.8.–23.9.<br />

In dieser Woche<br />

ist die Chance auf<br />

mehr Geld und Erfolg im Beruf<br />

höher denn je. Spielen Sie<br />

auch mal Lotto.<br />

Waage<br />

24.9.–23.10.<br />

Alles, was Sie<br />

umgibt, Ihr privates<br />

Umfeld, Ihr Zuhause,<br />

die Natur, Ihr Job, erscheint<br />

leichter und besser.<br />

Skorpion<br />

24.10.–22.11.<br />

Sie finden Helfer,<br />

Gönner und Förderer,<br />

die Ihnen bei kleinen<br />

Problemen im Alltag, aber<br />

auch im Job helfen.<br />

BAUERNREGEL<br />

Wenn der Tiburtius (14. April) schellt,<br />

grünt der Garten und das Feld.<br />

REDEWENDUNG<br />

Schwedische Gardinen. Mit<br />

Gardinen hat diese Redewendung<br />

rein gar nichts zu tun. Hinter<br />

„schwedischen Gardinen“ zu<br />

sitzen meint, sich im Gefängnis<br />

Schütze<br />

23.11.–21.12.<br />

Das Thema Partnerschaft<br />

rückt<br />

stark in den Vordergrund.<br />

Jetzt haben Sie die Chance,<br />

eine Lösung zu finden.<br />

Steinbock<br />

22.12.–20.01.<br />

Im Job können<br />

Sie mit sinnvollen<br />

Vorschlägen überzeugen.<br />

Selbst schwierige Aufgaben<br />

sind überhaupt kein Problem.<br />

zu befinden. Der schwedische<br />

Stahl galt früher als besonders<br />

stabil. Deshalb wurden die Gitter<br />

vor den Gefängnisfenstern oft<br />

aus diesem Stahl gefertigt.<br />

Wassermann<br />

21.1.–19.02.<br />

Sie können Ihre<br />

Wünsche durchsetzen<br />

und lassen sich auch<br />

von kleinen Niederlagen<br />

nicht erschüttern.<br />

Fische<br />

20.02.–20.03.<br />

Stellen Sie Ihr<br />

Licht nicht länger<br />

unter den Scheffel. Sie sind<br />

jemand, der Großes bewirken<br />

kann. Setzen Sie sich durch.


LESER/WIRTSCHAFT<br />

19<br />

Visafreiheit für<br />

türkische Angehörige?<br />

Die USA — in Verbindung<br />

mit der Türkei und den<br />

Golfstaaten im Hintergrund<br />

— haben das Kriegselend<br />

in Syrien und im Irak verursacht<br />

und den IS erst<br />

ermöglicht. Die türkische<br />

Führung hat das Ziel, den<br />

Islam in Europa zu verbreiten.<br />

Durch die Visafreiheit<br />

kann Erdogan zusätzlich<br />

seinen Feldzug gegen die<br />

Kurden ausdehnen — und<br />

schon wird er einige Millionen<br />

der rund 15 Millionen<br />

in der Türkei lebenden<br />

Kurden los. Die „Migrationswaffe“<br />

bekommt dann<br />

eine zusätzliche Dimension.<br />

Werner Brenner<br />

Junior-Marathon<br />

Der Linzer Junior-Marathon<br />

hat durch ein Foto<br />

von übermotivierten Eltern,<br />

die ihre Kinder ins Ziel<br />

zerren, traurige Bekanntheit<br />

erlangt. Der nach sich<br />

ziehende „Shitstorm“ ist<br />

aber ein wenig übertrieben.<br />

Nur weil manche Eltern<br />

nicht verstehen, dass<br />

es beim Kinder-Marathon<br />

um den Olympischen Gedanken<br />

geht, wird eine<br />

gesamte Veranstaltung in<br />

Misskredit gebracht. Es<br />

wäre schade, wenn dieses<br />

wirklich tolle Event wegen<br />

weniger schwarzer Schafe<br />

künftig nicht mehr stattfi n-<br />

det. Eventuell sollte man<br />

künftig bei den Kleinen die<br />

Zeitnehmung weglassen.<br />

Der Spaß und das Erlebnis<br />

wäre mindestens gleich<br />

groß. Christian Deutinger<br />

Endlich auch<br />

kritische Meinungen<br />

Mit Begeisterung habe<br />

ich das Interview mit Pfarrer<br />

Wagner verfolgt. Endlich<br />

eine Zeitung, die sich<br />

traut, auch kritische Personen<br />

zu befragen. Kritische<br />

Stimmen sind in anderen<br />

Medien anscheinend nicht<br />

erwünscht, da sonst eventuelle<br />

Inserate ausbleiben<br />

könnten. Hoffentlich schafft<br />

es der „<strong>Wochenblick</strong>“ diese<br />

Linie bezubehalten. Ich<br />

glaube, nur solche Medien<br />

haben Zukunft.<br />

Erwin Strauß<br />

Eine „Haube“ von zufriedenen Gästen<br />

Ein Grafikprogramm<br />

am Computer,<br />

ein<br />

gutes Gasthaus<br />

und zufriedene Gäste:<br />

So bekam das Gasthaus<br />

Jungmair David in Buchkirchen,<br />

Mistelbacher Straße<br />

84, seine<br />

ganz spezielle<br />

„Haube“ verliehen.<br />

Grund<br />

für die nette<br />

Verleihung<br />

ist die kontinuierlich<br />

ausgezeichnete<br />

Hausmannskost<br />

und die<br />

freundliche<br />

Bedienung,<br />

welche die<br />

Bezeichnung<br />

„gepflegte Gastlichkeit“<br />

mehr als verdient,<br />

berichtet Heimatreporter<br />

Emil aus Wels.<br />

Die Arbeitslosigkeit älterer<br />

Arbeitnehmer ist hausgemacht<br />

Unternehmen wünschen<br />

sich qualifi zierte, erfahrene<br />

Arbeitskräfte, die zudem<br />

wenig kosten. Das ist<br />

rein wirtschaftlich gesehen<br />

nachvollziehbar. Man sollte<br />

den Faktor „Erfahrung“ jedoch<br />

nicht unterschätzen.<br />

Hat ein Unternehmen teurere<br />

Arbeitskräfte als die<br />

Konkurrenz, wird es langfristig<br />

kaum<br />

erfolgreich<br />

sein, wenn<br />

es nicht überdurchschnittlich<br />

innovativ ist. Von einem<br />

Unternehmen das pleite<br />

ist, hat niemand etwas...<br />

Die Menschen haben aus<br />

meiner Sicht zu dem Zeitpunkt<br />

den größten Geldbedarf,<br />

wenn Sie eine Familie<br />

gründen und eine Wohnung<br />

oder ein Haus kaufen.<br />

Das fi ndet häufi g im<br />

ersten Drittel des Arbeitslebens<br />

statt. Zu diesem<br />

Zeitpunkt ist man in der<br />

Regel aber auf einer deutlich<br />

geringeren Gehaltsstufe<br />

als im letzten Drittel des<br />

Arbeitslebens. Arbeitgeber<br />

müssen abwägen, ob ihnen<br />

Erfahrung und Kompetenz<br />

das höhere Gehalt<br />

älterer Arbeitnehmer aufwiegen<br />

und mit Blick auf<br />

die Konkurrenzsituation<br />

wert sein dürfen, um das<br />

Unternehmen erfolgreich<br />

zu führen. In Österreich beantworten<br />

immer mehr Unternehmen<br />

diese Frage mit<br />

NEIN. Unternehmer wollen<br />

erfahrene Mitarbeiter<br />

IMPRESSUM<br />

Dr. Herbert Samhaber<br />

herbert.samhaber@wochen-blick.at<br />

nicht kündigen. Erfahrene<br />

Mitarbeiter werden gekündigt,<br />

wenn es wirtschaftlich<br />

nicht anders geht. Das Senioritätsprinzip<br />

ist auch oft<br />

ein Thema beim Einstellen<br />

älterer Mitarbeiter. Konkret<br />

die Anrechnungspfl icht der<br />

Vordienstjahre, kann trotz<br />

beidseitigem anderen Willen<br />

von Arbeitnehmer und<br />

Arbeitgeber<br />

zum Problem<br />

für die<br />

Anstellung älterer Mitarbeiter<br />

werden.<br />

Man stelle sich das Arbeitseinkommen<br />

vereinfacht<br />

als Linie von links unten<br />

nach rechts oben vor.<br />

Am Anfang verdient man<br />

wenig. Am Ende verdient<br />

man viel. Senkt man den<br />

Endpunkt und hebt den<br />

Anfangspunkt in gleichem<br />

Maße und erzeugt so eine<br />

weniger stark steigende<br />

Linie, erhält man über die<br />

gesamt Lebensarbeitszeit<br />

gesehen dasselbe Einkommen.<br />

Jedoch hätte man<br />

dann mehr Geld zu Beginn<br />

zur Verfügung, wenn man<br />

es dringender braucht. Der<br />

Effekt wäre auch, dass ein<br />

älterer Arbeitnehmer nicht<br />

so viel mehr kostet als ein<br />

jüngerer Arbeitnehmer.<br />

Damit wäre die Hemmschwelle<br />

einen erfahrenen<br />

Mitarbeiter durch einen<br />

unerfahrenen zu ersetzen<br />

viel höher. Davon würde<br />

Österreich auch insgesamt<br />

profi tieren.<br />

Medieninhaber, Hersteller, Herausgeber: Medien24 GmbH, Braustraße 6, 4786<br />

Brunnenthal, Geschäftsführer Mag. Norbert Geroldinger. Chefredakteur: Kurt<br />

Guggenbichler. Firmenbuchnummer: FN 446758 y, UID-Nr. ATU70206323.<br />

Die neue Wochenzeitung für Oberösterreich!<br />

Telefon: +43 732 207270<br />

redaktion@wochen-blick.at<br />

Jahresabo EUR 98,- 3-Monats-Abo EUR 28,-<br />

IBAN: AT7834455000<strong>04</strong>032371, BIC: RZOOAT2L445


20 MEDIATHEK<br />

Foto: ServusTV, Hans Schubert<br />

Wenn die Heimat zu<br />

Auf einer<br />

kulinarischen<br />

Reise durch das<br />

Salzkammergut.<br />

Jeremias Riezler<br />

(li.) ist Spitzenkoch<br />

und<br />

bekannt für seine<br />

radikal ursprüngliche<br />

Küche. <br />

Fotos: ServusTV<br />

Wenn die Heimat<br />

zu leuchten beginnt…<br />

dann<br />

sind wir bei ServusTV<br />

gelandet! Der Sender<br />

der sich ja bereits seit Jahren zu<br />

einer geistig-seelischen Fluchtburg<br />

aller Heimatfreunde und<br />

Zeitgeistfeinde entwickelt hat,<br />

wartet ab dem 15. April mit einem<br />

neuem Format auf: „Heimatleuchten“!<br />

Jeden Freitag um 20:15 Uhr<br />

sollen die Zuseher „die Kraft<br />

unserer Wurzeln spüren“ heißt<br />

es in einem Werbetrailer, in<br />

dem der Salzburger Sender<br />

verspricht: „Wenn das Wochenende<br />

ruft, lassen wir unsere<br />

Heimat leuchten.“<br />

„Heimat ist Leben, Heimat ist<br />

Herz, Heimat ist Vertrauen –<br />

das Heimatgefühl erlebt in der<br />

modernen globalisierten Welt<br />

einen neuen Boom. Im kommenden<br />

Jahr setzt ServusTV<br />

in seinem Programm noch<br />

stärker auf das Thema ‚Heimat‘<br />

in all seinen Facetten“ teilte<br />

der Sender in einer Presseaussendung<br />

im Oktober letzten<br />

Jahres mit. „Heimatleuchten“<br />

versteht sich demnach als eine<br />

neue Dachmarke mit zahlreichen<br />

neuen Formaten.<br />

„Heimatleuchten“ soll dieses<br />

ganz besondere Gefühl vermitteln,<br />

das man nur dort hat,<br />

wo man mit dem Herzen daheim<br />

ist. Es zeigt die prägenden<br />

Landschaften, die besonderen<br />

Bewohner, Traditionen,<br />

Bräuche und Kulinarik, die<br />

diesen besonderen Flecken<br />

Erde ausmachen. Gleichzeitig<br />

sollen die Zuseher dadurch<br />

aber auch immer wieder neue,<br />

bisher unbekannte Aspekte<br />

und Eigenarten der ihnen so<br />

vertrauten Kultur entdecken.<br />

Die Heimat wird einem zwar<br />

in die Wiege gelegt, doch erkunden,<br />

erfahren und erobern<br />

müssen wir sie uns stets aufs<br />

Neue, wenn sie nicht zu einem<br />

x-beliebigen Flecken verkommen<br />

soll. „Heimatleuchten“<br />

soll die Vielfalt unserer Hei-


MEDIATHEK<br />

21<br />

„Heimatleuchten“<br />

Die neue Sendereihe<br />

ab Freitag, dem<br />

15. April, exklusiv<br />

bei ServusTV<br />

Heimat ist der Ort, an dem<br />

man geboren und aufgewachsen<br />

ist, wo man sich wohl und<br />

zuhause fühlt.<br />

Zur Heimat gehören Bilder,<br />

Gerüche, Geschmack,<br />

Traditionen, die Familie und<br />

eine ganz bestimmte<br />

Landschaft.<br />

All das zeigt „Heimatleuchten“<br />

– wie ein Buch voller<br />

Eindrücke, voller Geschichten<br />

und Erinnerungen.<br />

Ungewöhnliche Blickwinkel<br />

und eine hochwertige<br />

Umsetzung machen das<br />

neue Fernsehformat zu einem<br />

Programmhöhepunkt für den<br />

ServusTV–Zuseher.<br />

Traditionelles, Stilles<br />

und Lautes aber auch<br />

die Eigenwilligkeiten<br />

der Regionen zeigt<br />

„Heimatleuchten“. <br />

leuchten beginnt...<br />

mat, wie zum Beispiel das Ausseerland<br />

oder den Wörthersee,<br />

auf einzigartige Weise erlebbar<br />

machen, verspricht ServusTV.<br />

Zum Themenbereich<br />

„Heimat“ arbeitet der Sender<br />

auch mit den renommiertesten<br />

Filmhochschulen im deutschsprachigen<br />

Raum zusammen.<br />

„Uns interessiert, was die jungen<br />

Filmemacher unter ,Heimat‘<br />

verstehen und wie sie<br />

Zur Heimat gehören Bilder,<br />

Gerüche, Geschmack, Traditionen,<br />

die Familie und eine ganz<br />

bestimmte Landschaft.<br />

das innovativ in Bilder und<br />

Geschichten umsetzen. Und<br />

wenn wir dabei noch etwas<br />

für die Nachwuchsförderung<br />

tun können – umso besser“, so<br />

Martin Blank, General-Manager<br />

von ServusTV.<br />

Der geneigte Zuseher von<br />

ServusTV darf also auf „Heimatleuchten“<br />

gespannt sein.<br />

Allerdings liegt die Latte sehr<br />

hoch, da uns der Sender ja bereits<br />

mit einer Reihe hervorragender<br />

Sendungen verwöhnt<br />

und selber Maßstäbe gesetzt<br />

hat, unter denen er nun natürlich<br />

nicht mehr zurückbleiben<br />

darf.<br />

Die erste Folge von „Heimatleuchten“<br />

ist mit „Mode und<br />

die Macht der Tracht“ übertitelt<br />

und zum Auftakt der<br />

Sendereihe geht es in das „10.<br />

Bundesland Österreichs“,<br />

ins<br />

Salzkammergut.<br />

„Was ist der Mode<br />

letzter Schrei gegen<br />

das Echo der<br />

Ewigkeit?“ Dieser Frage geht<br />

die – unheimlich gutaussehende<br />

– Modedesignerin Marina<br />

Hoermanseder auf ihrer Reise<br />

durch das Salzkammergut<br />

auf den Grund. Sie blickt den<br />

Machern von Dirndl und Lederhose<br />

über die Schulter und<br />

lässt diese Trachten-Inspirationen<br />

in ihre eigene Haute<br />

Couture einfließen.<br />

Foto: ServusTV, Hans Schubert<br />

Zwangsgebühren und doch nicht objektiv:<br />

„Unabhängiger“ ORF verschweigt<br />

Lesern wesentliche Informationen<br />

Dem vom Gesetz her<br />

zwangsverpfl ichteten Gebührenzahler<br />

des ORF<br />

wird immer wieder suggeriert,<br />

seine unfreiwillige<br />

Sponsorentätigkeit sei<br />

quasi eine Verpfl ichtung<br />

aus Gründen der Staatsräson.<br />

Immer wieder wird<br />

die vermeintliche „Unabhängigkeit“,<br />

Seriosität,<br />

Glaubwürdigkeit, die Notwendigkeit<br />

des Bildungsauftrages<br />

und was noch<br />

nicht alles betont, um die<br />

Notwendigkeit einer staatlichen<br />

Rundfunkanstalt<br />

auf Steuerzahlerkosten<br />

zu rechtfertigen. Wie weit<br />

es damit her ist, lässt sich<br />

aktuell wohl am besten<br />

anhand der ORF-Berichterstattung<br />

zu allem erkennen,<br />

was mit dem Themenkomplex<br />

Migration und<br />

Migranten zu tun hat, wie<br />

auch dieses kleine Beispiel<br />

zeigt…


22 SPORT<br />

Linz-Marathon-Veranstalter Ewald Tröbinger:<br />

„Die positiven Bilder überwiegen bei<br />

Was für ein Läufer-Fest! Mehr als 20.000 Teilnehmer,<br />

weit über 100.000 Zuschauer und die drittbeste jemals<br />

in Linz gelaufene Marathonzeit machen den 15. „Borealis<br />

Linz Donau Marathon“ erneut zu einem vollen<br />

Erfolg. Cheforganisator Ewald Tröbinger macht im<br />

„<strong>Wochenblick</strong>“-Gespräch einen Rückblick, aber auch<br />

eine Vorschau auf die Neuauflage, am 9. April 2017.<br />

Wie lautet Ihre persönliche<br />

Bilanz zum 15. Linz-<br />

Marathon?<br />

Es war ein sehr anstrengendes<br />

Wochenende. Die<br />

positive Resonanz überwiegt<br />

bei weitem. Es gab<br />

aber aufgrund der hohen<br />

Teilnehmerzahl ein paar<br />

kleinere logistische Probleme,<br />

die wir bis 2017 beheben<br />

wollen.<br />

Über 20.000 Teilnehmer,<br />

Top-Siegerzeiten – kann<br />

man das überhaupt noch<br />

steigern?<br />

Wir hatten wieder eine Siegerzeit<br />

von klar unter zwei<br />

Stunden und zehn Minuten<br />

– das ist im Vergleich zu<br />

anderen großen Marathons<br />

eine sensationelle Zeit.<br />

Jetzt wird in verschiedenen<br />

Arbeitsgruppen alles analysiert<br />

und aufgearbeitet.<br />

Was treibt Sie nach so<br />

vielen erfolgreichen Veranstaltungen<br />

noch an?<br />

Es ist alle Jahre wieder<br />

eine Freude, im Ziel die vielen<br />

zufriedenen, lachenden<br />

Gesichter zu sehen.<br />

Gibt es einen Wunschtraum<br />

oder ein spezielles<br />

Ziel, das Sie mit dem Linz<br />

-Marathon noch erreichen<br />

wollen?<br />

Nein. Mit dieser Teilnehmerzahl<br />

und den schnellen<br />

Zeiten über mehrere Jahre<br />

haben wir eigentlich alle<br />

großen Ziele erreicht.<br />

2017 wird auch die<br />

VOEST-Brücke zur Baustelle.<br />

Hat das Einfluss<br />

auf den Start des Linz-Marathons?<br />

Der Ausbau dürfte für den<br />

9. April 2017 noch keine<br />

Auswirkungen haben – erst<br />

für 2018, aber auch da ist<br />

ein Start auf der Brücke<br />

möglich. Es wird nur Positionsverschiebungen<br />

bei der<br />

Moderationsbühne und den<br />

mobilen WC-Boxen geben.<br />

Nicht die vielen unzähligen<br />

positiven Bilder und<br />

Eindrücke gingen um die<br />

Welt, sondern Fotos von<br />

ein paar überehrgeizigen<br />

Eltern, die ihre Kinder<br />

über die Laufstrecke zerrten.<br />

Ärgert Sie das?<br />

Das ist bedauerlich, aber<br />

es waren wenige Einzelfälle.<br />

Die positiven Bilder von<br />

fröhlichen Kindern überwiegen<br />

bei weitem. Dennoch<br />

wird eine Arbeitsgruppe<br />

eingerichtet, die sich mit<br />

einem optimalen Ablauf für<br />

2017 beschäftigt.<br />

Selber sind Sie ja auch<br />

begeisterter Marathonläufer.<br />

Haben Sie<br />

hier noch sportliche<br />

Ziele?<br />

Ich möchte schon in absehbarer<br />

Zeit wieder ein-<br />

mal einen Marathon laufen,<br />

aber nur mehr aus Freude<br />

an der Bewegung. Und da<br />

würde ich mir vor Ort und<br />

während des Laufes bewusst<br />

die Organisation ansehen<br />

(lacht).<br />

Falls es für Sie jemals<br />

überhaupt einen Ruhestand<br />

geben sollte: Wäre<br />

es ein großer Traum, den<br />

Linz-Marathon einmal<br />

selbst aus Sicht eines<br />

Teilnehmers zu erleben?<br />

Ja auf jeden Fall – ich denke,<br />

das wird irgendwann in<br />

hoffentlich noch ferner Zukunft<br />

einmal passieren – so<br />

Gott will und ich gesund<br />

bleibe.<br />

3-Monats-Abo, 12 <strong>Ausgabe</strong>n für € 28,00 Schnupper-Abo, 3 <strong>Ausgabe</strong>n für € 7,00<br />

Jahresabo, 48 <strong>Ausgabe</strong>n für € 98,00 Förderabo, 48 <strong>Ausgabe</strong>n für € 196,00<br />

Vor- und Zuname<br />

Adresse<br />

Ort, Datum, Unterschrift


SPORT<br />

23<br />

weitem“<br />

Linz Marathon-<br />

OK-Chef Ewald<br />

Tröbinger<br />

Imposant: Der Massenstart<br />

beim Linz Marathon<br />

Anfängerrudern für Schüler:<br />

Der RV Ister sucht<br />

Ruder-Einsteiger<br />

Rudern ist die beste Schule für den Teamgeist.<br />

Das ideale Einstiegsalter liegt bei 13-<br />

14 Jahren. Weitere Infos hat RV-Ister-Trainer<br />

Dániel Máté (mehrfacher ungarischer Meister<br />

und Rudertrainer) unter 0650/3<strong>04</strong>6163.<br />

Foto: Linz Marathon / Klaus Mitterhauser<br />

Dritte-Liga-Knaller am Sonntag:<br />

Zwei Notausgänge<br />

erhöhen Kapazität<br />

Das wird ein absoluter Knaller:<br />

Der Regionalliga-Zweite<br />

(Blau-Weiß Linz) empfängt<br />

am Sonntag den Tabellenführer<br />

(Hartberg). Mit einem<br />

Trick will man für dieses Spiel<br />

die Zuschauerkapazität des<br />

kleinen Donauparkstadions<br />

erhöhen.<br />

Behördlich sind im in die Jahre<br />

gekommenen Donauparkstadion<br />

nur 1.050 Zuschauer<br />

zugelassen. Beim Liga-Schlager<br />

gegen den Tabellenführer<br />

(17. April / 15:00 Uhr) wollen<br />

aber über 2.000 Anhänger mit<br />

dabei sein. „Wir werden noch<br />

zwei weitere Notausgänge in die<br />

Holzwände schneiden, um die<br />

Kapazität auf 1.500 zu erhöhen“,<br />

so Blau-Weiß-Marketingboss<br />

Wascher. Es waren aber auch<br />

schon mal fast 2.500 Zuschauer<br />

in der Mini-Arena mit dabei<br />

– beim Relegationsspiel gegen<br />

Wattens im Juni 2011 (BILD).<br />

1.050 oder doch mehr? Das Donauparkstadion<br />

wird am 15. April aus allen Nähten platzen...<br />

Welser Karate-Lady zeigt bei Premiere-League-Tunier auf:<br />

Furioser Sieg im Emirat Dubai<br />

Riesenerfolg für Karate-Europameisterin<br />

Bettina Plank:<br />

Die 24jährige Athletin von<br />

Karate-do Wels eroberte beim<br />

Premier-League-Tunier in<br />

Dubai Gold in der Klasse bis<br />

50 kg und strahlte mit ihrem<br />

Trainer Juan Luis Benitez um<br />

die Wette. Was beim Weltcup-Auftakt<br />

im slowenischen<br />

Lasko mit Platz drei noch nicht<br />

perfekt klappte, lief in Dubai<br />

vom Feinsten. „Ich fahre jetzt<br />

voller Selbstvertrauen zur Europameisterschaft<br />

Anfang Mai<br />

nach Montpellier und dann<br />

gilt die gesamte Konzentration<br />

der Heim-WM“, meinte die<br />

vorarlbergische Wahl-Oberösterreicherin<br />

nach dem 2:0-Finalsieg<br />

gegen die Lokalmatadorin<br />

Radwa Radwan.<br />

In Top-Form: Karate-Europameisterin<br />

Bettina Plank (l.)<br />

SK Keplinger Traun feiert Meistertitel:<br />

In Traun weht bald<br />

Handball-Bundesligaluft!<br />

Die Trauner Handballer sind nach dem Sieg<br />

gegen Edelweiß nicht mehr von Platz 1 der<br />

Landesliga-Meisterrunde zu verdrängen.<br />

„Jetzt geht‘s Richtung Bundesliga-Aufstieg“,<br />

jubelt Sportdirektor Gerald Gabl.<br />

Foto: Redaktion<br />

Foto: Ewald Roth<br />

Wilhelm Holzleitner<br />

wilhelm.holzleitner@wochen-blick.at<br />

Kommerz<br />

statt Herz<br />

Der „metrosexuelle“ Kicker<br />

David Beckham<br />

machte den Anfang, mittlerweile<br />

treten unzählige<br />

Top-Stars (und jene, die<br />

sich dafür halten) in seine<br />

Fußstapfen: Selbst<br />

Fußballer aus unteren<br />

Ligen haben bis zum<br />

Handgelenk tätowierte<br />

Körper, tragen Zöpfchen<br />

oder andere fragwürdige<br />

Trendfrisuren und kopieren<br />

irgendeinen lächerlichen,<br />

im Fernsehen aufgeschnappten<br />

Modestil.<br />

Einige bemalen sich vor<br />

TV-Interviews sogar mit<br />

dem „Kajal-Stift“ ihre Lider.<br />

Das Hauptaugenmerk<br />

liegt nicht mehr auf<br />

der Leistung der Spieler,<br />

sondern darauf, dass der<br />

Haarreifen richtig sitzt –<br />

oder bei einem Torerfolg<br />

irgendeine vorher einstudierte,<br />

grenzdebile Geste<br />

vorgeführt wird.<br />

Bei jedem noch so kleinem<br />

Foul wälzen sie sich<br />

mädchenhaft minutenlang<br />

am Boden: Was sind das<br />

für „Männer“, bei denen<br />

jeder Anfl ug von Körperberührung<br />

in einem unbeschreiblichen<br />

Beinahtod-Erlebnis<br />

endet?<br />

Dazu die – im Vergleich<br />

zu „echten“ Sportlern wie<br />

Eishockeyspieler, Triathleten<br />

oder Faustballern –<br />

pervers hohen Gehälter.<br />

Ganz zu schweigen vom<br />

FIFA-Saustall, wo sich jeder<br />

nimmt, was er kriegen<br />

kann: Es ist wirklich traurig,<br />

was aus dem Fußballsport<br />

wurde. Kein Herz,<br />

dafür aber Showbühne<br />

und peinlicher Kommerz,<br />

wohin man blickt. Es wird<br />

Zeit, sich endlich wieder<br />

zurückzubesinnen!<br />

Wilhelm Holzleitner ist freiberufl icher Journalist, Texter<br />

und bringt im <strong>Wochenblick</strong> aktuelle<br />

Geschehnisse aus Stadt und Land auf den Punkt.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!