Wochenblick Ausgabe 04/2016
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<strong>Ausgabe</strong> <strong>04</strong>/16 (14.<strong>04</strong>.<strong>2016</strong>) € 3,00<br />
Rot-Schwarz ist unten durch:<br />
Zeit, die<br />
Koffer zu<br />
packen<br />
Seite 3<br />
„Heimatleuchten“<br />
im Salzkammergut<br />
Seite 20/21<br />
www.wochenblick.at<br />
Medien24 GmbH<br />
Bräustraße 6, 4786 Brunnenthal<br />
P.b.b. - 16Z<strong>04</strong>0715 W - Verlagspostamt 4020 Linz<br />
Wir zeigen: So cool kann campen sein<br />
Landeshauptmann Josef Pühringer<br />
tut es, Innenminister Wolfgang Sobotka<br />
tut es und noch viele andere<br />
auch, nämlich: Campen. Dafür<br />
gibt es viele gute Gründe. Der<br />
„<strong>Wochenblick</strong>“ sagt Ihnen,<br />
warum campen heute cool ist.<br />
Seiten 14/15<br />
Flüchtlinge:<br />
Obergrenze ist bereits erreicht!<br />
Seite 2
2<br />
Foto: Triumph Int.<br />
Panama...<br />
ist auch für diese<br />
junge Frau eine<br />
Option, allerdings<br />
nicht, um dort<br />
Schwarzgeld zu<br />
bunkern, sondern<br />
zum Baden. Denn<br />
diese Steueroase<br />
hat nicht nur Briefkastenfirmen<br />
und<br />
den Panama-Kanal,<br />
sondern<br />
auch schöne<br />
Strände.<br />
Mikl-Leitner-Abgang vor Asyl-Debakel:<br />
Obergrenze ist<br />
bereits erreicht<br />
In einer perfekt getimten Aktion hat der niederösterreichische<br />
Landeshauptmann Josef Pröll seine künftige Nachfolgerin<br />
Johanna Mikl-Leitner aus der Schusslinie geholt und von<br />
der Flüchtlingsfront in die ungefährlichere Etappe befohlen.<br />
Auch wenn sie sich rühmt,<br />
Österreich ein Stück sicherer<br />
gemacht und ein geordnetes<br />
Haus – sprich: Innenministerium<br />
– hinterlassen zu haben,<br />
so hat Johanna Mikl-Leitner<br />
gerade noch rechtzeitig den<br />
Zug nach St. Pölten gekriegt,<br />
um dort noch unangepatzt<br />
ankommen zu können. Denn<br />
noch im Jänner dieses Jahres<br />
hatte sie das Versprechen abgegeben,<br />
bei 37.500 Flüchtlingsanträgen<br />
werde der Zustrom<br />
heuer gestoppt, denn<br />
dann sei die Obergrenze erreicht.<br />
Dass es von ihrer Verkündigung<br />
im Jänner keine<br />
drei Monate dauern<br />
sollte bis zum Limit,<br />
konnte oder wollte<br />
Mikl-Leitner nicht<br />
ahnen. Mittlerweile<br />
jedoch ist es so weit,<br />
wie das Innenministerium<br />
in einem Schreiben<br />
vom 6. April<br />
bestätigt. Am<br />
10. April hat<br />
sich die Chefin<br />
dann elegant<br />
nach Niederösterreich<br />
vertschüsst.<br />
Ihr<br />
Versprechen,<br />
so könnte sie<br />
nun von dort<br />
aus mit Fug und<br />
Recht behaupten,<br />
habe sie gehalten.<br />
Was nun aber weiter mit<br />
den Flüchtlingen und deren<br />
Anträgen in Österreich geschehe,<br />
sei nicht mehr ihr Bier.<br />
Aber wessen Bier ist es dann?<br />
Natürlich das ihres Nachfolgers<br />
Wolfgang Sobotka, aber<br />
auch aller politischen Mandatare.<br />
Die allerdings sind<br />
allesamt einigermaßen ratlos,<br />
was nun weiter passieren<br />
soll oder muss. Denn an den<br />
Grenzen stehen noch sehr viel<br />
mehr Menschen, die Einlass<br />
und Zuflucht in unser Land<br />
begehren, auch wenn Österreich<br />
an der absoluten Belastungsgrenze<br />
angekommen ist,<br />
wie das Innenministerium<br />
konstatiert. Angesichts<br />
dieser Lage bedürfe es<br />
einer europäischen<br />
Lösung, heißt es aus<br />
Wien. Allerdings gibt<br />
man sich skeptisch,<br />
was deren schnelle<br />
Realisierung be-<br />
Foto: Parlamentsdirektion / Bildagentur Zolles KG / Mike Ranz<br />
trifft. Den<br />
Grund für<br />
dieses Zaudern<br />
sieht<br />
man im<br />
Innenr<br />
e s s o r t<br />
in der<br />
„großen<br />
Zurückh<br />
a l t u n g<br />
einiger<br />
Mitgliedsstaaten“.<br />
Migranten-Ansturm auf Mazedoniens Grenze<br />
Alle Hoffnung ruht auf diesem<br />
kleinen Maschendrahtzaun<br />
Mit Tränengas versuchten Polizisten hunderte<br />
Migranten am Überqueren der griechisch-mazedonischen<br />
Grenze zu hindern. Danach wäre Österreichs<br />
Grenzzaun gefragt. In Spielfeld ist er rund 2,50 Meter<br />
hoch und kann von Erwachsenen überwunden werden.<br />
Foto: <strong>Wochenblick</strong><br />
BAWAG-Prozess in Wien:<br />
Steuerzahler bleiben auf<br />
Millionenkosten sitzen!<br />
Im Prozess gegen die Ex-BAWAG Generaldirektoren Helmut<br />
Elsner und Johann Zwetter, hat der zuständige Richter<br />
Christian Böhm entschieden, dass diese nicht für die<br />
verursachten Millionenkosten aufkommen müssen. Dafür<br />
müssen nun die Steuerzahler allein aufkommen.<br />
Foto: pixabay
Foto: Thomas Wolf, www.foto-tw.de, CC BY-SA 3.0 de, commons.wikimedia.org<br />
Foto: BMA<br />
Kaisers Paradeiser ist Gemüse des Jahres<br />
Jetzt ist die süße Sissi-Tomate<br />
in den Gärtnereien zu haben<br />
Österreichische Hobbygärtner warten heuer mit einer<br />
majestätischen Besonderheit auf: mit der „Süßen Sissi“-Tomate,<br />
der Paradeiser des Kaisers, die man zum<br />
Gemüse des Jahres kürte. Ihr Geschmack sei außergewöhnlich.<br />
Ab Mitte April gibt es sie in den Gärtnereien.<br />
Ist da<br />
jemand? Auf<br />
der Suche nach<br />
einer effizient<br />
arbeitenden<br />
Regierung:<br />
Zurzeit können<br />
sich 31 Prozent<br />
der Österreicher<br />
Heinz-Christian<br />
Strache als<br />
Bundeskanzler<br />
vorstellen.<br />
Die Blauen auf dem Weg zur Volkspartei:<br />
Schwarz und Rot können einpacken<br />
Ist da jemand? Man kann es nicht so genau sagen, weil die Regierung<br />
schon geraume Weile Mikado spielt und im Stillstand<br />
verharrt. Wer sich zuerst bewegt, so scheinen die so genannten<br />
politischen Gestalter unseres Landes zu denken, der kann nur<br />
verlieren. Doch diese Leute irren sich.<br />
Denn auf das Auf-gar-keinen-Fall-verlieren-wollen<br />
müssen SPÖ und ÖVP nicht<br />
mehr hinarbeiten, falls man<br />
die Tätigkeit der Rot-Schwarzen<br />
überhaupt arbeiten nennen<br />
kann. Sie haben nämlich<br />
schon verloren, wollen es nur<br />
noch nicht merken. Bereits die<br />
letzten Monate haben unsere<br />
Regierungsvertreter „apathisch,<br />
ratlos und blutleer“<br />
gewirkt wie der „Standard“<br />
Österreichs Polit-Kaste analysiert,<br />
weil diese als Akteure<br />
von der innenpolitischen<br />
Bühne so gut wie verschwunden<br />
sind. Vor allem die Regierungsmitglieder<br />
scheinen das<br />
Prinzip der berühmten drei<br />
Affen verinnerlicht zu haben:<br />
„Nichts hören, nichts sehen,<br />
nichts reden…“ Dabei handle<br />
es sich um „eine Politikergeneration<br />
null“, so der „Standard“<br />
weiter, die sich nur deshalb<br />
nicht rühre, weil sie sich<br />
selbst nicht gefährden und<br />
den Status quo zementieren<br />
wolle. Die Folge dieses Verhaltens<br />
hat unser Land fast zum<br />
Stillstand gebracht, weshalb<br />
diese Regierung<br />
bei der<br />
nächsten<br />
Wahl vom<br />
Bürger<br />
abgestraft<br />
und von<br />
den immer<br />
reichlich gefüllten<br />
Futtertrögen<br />
entfernt<br />
Foto: fpoe.at<br />
werden wird. Schon jetzt hätte<br />
diese ÖVP-SPÖ-Koalition<br />
keine Mehrheit mehr, glaubt<br />
man einer Umfrage der Bundesländerzeitungen,<br />
der zufolge<br />
heute 31 Prozent der<br />
Österreicher die FPÖ wählen<br />
würden. Die derzeitigen Regierungsparteien<br />
kämen nur<br />
noch auf je 23 Prozent und<br />
hätten damit keine Mehrheit<br />
mehr im Nationalrat. Bemerkenswert<br />
ist, dass die Freiheitlichen<br />
mittlerweile auch für<br />
immer mehr Frauen wählbar<br />
sind, zitieren die „Salzburger<br />
Nachrichten“ den Meinungsforscher<br />
Wolfgang Bachmayer.<br />
„Überhaupt würden die<br />
Freiheitlichen, wenn man die<br />
Struktur ihrer Anhänger betrachtet,<br />
im Vergleich zu den<br />
anderen Parteien die ausgeglichenste<br />
Wählerschaft aufweisen.“<br />
Auch ein Kanzler<br />
Heinz-Christian Strache<br />
(Bild l.) ist für 23 Prozent<br />
der Österreicher<br />
schon vorstellbar.<br />
Zuverlässig, kompetent und belastbar<br />
Mittelständler schätzen<br />
ältere Beschäftigte<br />
Alles egal<br />
Über 54 Jahre alte Mitarbeiter sind bei deutschen mittelständischen<br />
Unternehmen gut angesehen. Laut einer<br />
Studie der KfW-Bank schätzen über die Hälfte der befragten<br />
Mittelständler diese Beschäftigten für ihre hohe<br />
Zuverlässigkeit, Kompetenz und Belastbarkeit.<br />
3<br />
Kurt Guggenbichler<br />
kurt.guggenbichler@wochen-blick.at<br />
Im Blätterwald rauschte<br />
es heftig, weil Erwin Pröll<br />
die Johanna Mikl-Leitner<br />
als seine Nachfolgerin<br />
nach Niederösterreich<br />
zurückbeordert und seinen<br />
bisherigen Finanzlandesrat<br />
Johann Sobotka<br />
als neuen Innenminister<br />
nach Wien abgeschoben<br />
hat. Natürlich alles mit<br />
dem Segen der ÖVP! Ein<br />
„Polit-Beben“ schlagzeilte<br />
„Österreich“ und die „Krone“<br />
titelte aufgeregt: „Die<br />
ÖVP tauscht Mikl-Leitner<br />
aus.“ Alle Tageszeitungen<br />
berichteten darüber, ich<br />
aber frage mich: Wen interessiert’s?<br />
Den Bürger<br />
sicher nicht. Schon bei<br />
„Djangos“ Niederkunft<br />
als ÖVP-Bundesparteiobmann<br />
überschlugen<br />
sich die Medien in „Jetzt<br />
geht es aufwärts“-Elogen,<br />
doch nun liegt Reinhold<br />
Mitterlehner wie erwartet<br />
angeschlagen am Boden.<br />
Im Innenministerium soll<br />
es nun „Rambo“ Wolfgang<br />
Sobotka richten,<br />
doch auch das ist dem<br />
Österreicher Wurscht.<br />
Denn er wartet noch immer<br />
auf die von der Bundes-ÖVP<br />
versprochenen<br />
Reformen, obwohl er<br />
doch weiß, dass auch mit<br />
dieser Personalrouchade<br />
der Stillstand der von ihren<br />
Bünden gefesselten<br />
ÖVP prolongiert ist.<br />
Foto: pixabay
4<br />
Zwillinge<br />
kommen<br />
Klingt doch super: Beim internationalen<br />
Zwillingstreffen,<br />
das vom 21. bis 29. Mai<br />
in Wagrain-Kleinarl im Salzburger<br />
Land stattfindet, wird<br />
heuer auch das Zwillingspaar<br />
mit den schönsten Stimmen<br />
gesucht. Nein, es liegt nicht<br />
an Ihrer Brille und es hat auch<br />
nichts mit Alkohol zu tun,<br />
wenn die Menschen in der<br />
Zeit des Zwillingsauftriebs<br />
oft doppelt sehen werden.<br />
Seit unglaublichen 33 Jahren<br />
(sogar diese Zahl ist ein<br />
Zwilling) nehmen zahlreiche<br />
ein- und zweieiige Paare aus<br />
Österreich, Deutschland, der<br />
Schweiz und zahlreichen anderen<br />
Staaten der Welt teil.<br />
Bundespräsidentenwahl:<br />
So etwas gab es noch nie<br />
Die letzten Umfragen, etwa<br />
der Meinungsforschungsinstitute<br />
Gallup und OGM,<br />
lassen eines immer wahrscheinlicher<br />
werden: Die<br />
Hofburg-Wahl läutet die<br />
politische Zeitenwende in<br />
Österreich ein. Noch nie<br />
in den 60<br />
Jahren der<br />
2. Republik<br />
kam ein<br />
Bundespräsident<br />
nicht<br />
aus einem<br />
SPÖ- oder ÖVP-Rennstall.<br />
Noch nie waren SPÖ und<br />
ÖVP so weit abgeschlagen<br />
hinter den Bewerbern der<br />
Oppositionsparteien. Am<br />
Wahrscheinlichsten, laut<br />
Umfragen, ist die Stichwahl<br />
zwischen Alexander Van<br />
Leser-Mitbestimmung keine leere Phrase<br />
„<strong>Wochenblick</strong>“ Online-Umfrage:<br />
Mehrheit für Hofer-Interview<br />
der Bellen (Grün) und Norbert<br />
Hofer (FPÖ). Schafft<br />
es tatsächlich kein Kandidat<br />
der rot-schwarzen Regierung<br />
in die Stichwahl,<br />
ist das nicht nur ein gewaltiger<br />
Denkzettel des Wählers,<br />
sondern nichts anderes<br />
als das<br />
Ende des<br />
rot-schwarzen<br />
Systems<br />
in Österreich.<br />
Die<br />
Regierung,<br />
die selbst nur mehr 10%<br />
Rückhalt in der Bevölkerung<br />
hat, würde es dann<br />
vermutlich zerreißen. Und<br />
die Neuwahlen wären spannend,<br />
egal ob der Bundespräsident<br />
dann Van der<br />
Bellen oder Hofer heißt.<br />
Leser-Mitbestimmung ist beim „<strong>Wochenblick</strong>“ nicht nur<br />
eine leere Phrase. Und so hat die Redaktion online abstimmen<br />
lassen, wen wir eine Woche vor der Bundespräsidentenwahl<br />
ausführlich interviewen sollen. Die klare<br />
Mehrheit entschied sich für FPÖ-Kandidat Norbert Hofer.<br />
Foto: FPÖ<br />
Billig-Stahl aus Fernost: Linzer „Voestalpin<br />
Europas Stahlriesen<br />
Die Stahlindustrie in Europa<br />
befindet sich in einer tiefen<br />
Krise. Am Montag gingen in<br />
Duisburg 16.000 Stahlarbeiter<br />
auf die Straße. Sie protestierten<br />
gegen die Billig-Konkurrenz<br />
aus China und die<br />
von der EU-Kommission angekündigten<br />
CO2-Auflagen.<br />
Letztere würden für die bereits<br />
gebeutelte Branche Zusatzkosten<br />
in Milliardenhöhe<br />
bedeuten. Die aktuelle Klima-<br />
und Energiepolitik der<br />
EU sorgt für zusätzliche Milliardenkosten.<br />
Eines bereitetet<br />
den Stahlbossen jedoch<br />
besondere Sorgen: Die Überflutung<br />
des EU-Markts durch<br />
Dumping-Stahl aus China.<br />
Auch Oberösterreich ist von<br />
dieser gefährlichen Entwicklung<br />
betroffen. Der Linzer<br />
Arbeitslosenzahl mehr als verdoppelt:<br />
Mega-Arbeitgeber „Voestalpine“,<br />
eines der wichtigsten<br />
Unternehmen in Österreich,<br />
erklärte gegenüber dem „<strong>Wochenblick</strong>“,<br />
die europäische<br />
Stahlbranche leide stark unter<br />
der harten Konkurrenz<br />
aus China. Die EU hat heuer<br />
im Februar zwar Anti-Dum-<br />
Wie glaubwürdig ist der Wahlkampf<br />
von Rudolf Hundstorfer?<br />
Rudolf Hundstorfer, Bundespräsidentschaftskandidat der<br />
SPÖ, wirbt im Wahlkampf mit Begriffen wie „Sicherheit“<br />
und „Erfahrung“. Fakt ist aber, dass während seiner Amtszeit<br />
als Sozialminister die Arbeitslosenzahl in Österreich<br />
von 180.000 auf 400.000 Arbeitslose gestiegen ist.<br />
Foto: Strafi nger Tourismuswerkstatt<br />
Foto: Arne Müseler/arne-mueseler.de, CC BY-SA 3.0
Die Enthüllungsplattform beanstandet die einseitigen Berichte zu den Dokumenten:<br />
WikiLeaks kritisiert Panama Papers<br />
5<br />
Der große Skandal um die<br />
Briefkastenfirmen in Panama,<br />
der die derzeitige Medienberichterstattung<br />
dominiert,<br />
wirft laut WikiLeaks einige<br />
Fragen auf.<br />
Die Enthüllungsplattform beanstandet<br />
den journalistischen<br />
Umgang mit den Informationen,<br />
die dem journalistischen<br />
Konsortium ICIJ zugespielt<br />
worden seien. Es handle sich<br />
bei diesen Enthüllungen um<br />
„1-Prozent-Journalismus“, da<br />
99 Prozent der Informationen,<br />
die in den Dokumenten<br />
enthalten seien, zurückgehalten<br />
werden. Auffällig sei<br />
auch, dass in den westlichen<br />
Medien lediglich<br />
Personen und<br />
Staaten an den<br />
Pranger gestellt<br />
würden, die dem<br />
Westen ein Dorn<br />
im Auge sind. Vor<br />
allem würde dabei<br />
immer wieder der russische<br />
Präsident Wladimir<br />
Putin genannt,<br />
obwohl es überhaupt<br />
keine Beweise gibt,<br />
dass dieser in irgend<br />
einer Form<br />
in den Skandal<br />
verwickelt sein<br />
könnte. WikiLeaks<br />
sieht in den<br />
Foto: Wikimedia / Wikileaks / CC BY-SA 3.0<br />
„Panama Papers“<br />
deshalb vielmehr<br />
eine Diffamierungskampagne<br />
des Westens anstatt<br />
einer objektiven<br />
Enthüllungsgeschichte.<br />
Verdächtig<br />
sei nämlich auch, wer die<br />
400 Journalisten des „Internationalen<br />
Konsortiums<br />
investigativer<br />
Journalisten“, finanziert,<br />
welche die<br />
„Panama Papers“<br />
veröffentlicht haben.<br />
Unter den<br />
Sponsoren finden<br />
sich mächtige<br />
US-Lobbyverbände wie<br />
die Ford Foundation, Carnegie<br />
Endowment, Rockefeller<br />
Family Fund, W.K. Kellogg<br />
Foundation und die Open Society<br />
Foundation. Wie die 11,5<br />
Millionen Unterlagen über die<br />
Briefkastenfirmen und deren<br />
Hintermänner überhaupt in<br />
die Hände der Journalisten geraten<br />
sind, ist auch noch nicht<br />
ganz klar. Laut der Anwaltskanzlei<br />
„Mossack Fonseca“,<br />
die die Einrichtung vieler der<br />
bekanntgewordenen Briefkastenfirmen<br />
betreute, seien die<br />
Datensätze bei einem großen<br />
Hacker-Angriff entwendet<br />
worden.<br />
e“ sieht tausende Arbeitsplätze gefährdet<br />
schlottern die Knie<br />
ping-Zölle von 14 bis 16 Prozent<br />
festgelegt. Aus Sicht der<br />
Branchenriesen ist das jedoch<br />
noch viel zu niedrig. So verlangen<br />
die USA beispielsweise<br />
Strafzölle von bis zu<br />
265 Prozent bei der Einfuhr<br />
von China-Stahl. Voestalpine-Vorstandsvorsitzender<br />
Foto: Fotolia / Kristina Mai<br />
Wolfgang Eder erwartet von<br />
der EU endlich „wirksame<br />
Anti-Dumping-Maßnahmen,<br />
die so schnell wie möglich<br />
umgesetzt werden müssen“.<br />
Hohe Strafzölle gehören dabei<br />
zu den klassischen Anti-Dumping-Maßnahmen.<br />
Besonders brisant: Sollte die<br />
EU weiterhin die notwendigen<br />
Maßnahmen für die eigene<br />
Stahlindustrie verschlafen,<br />
wären laut Eder europaweit<br />
tausende Arbeitsplätze gefährdet.<br />
Der indische Stahlgigant<br />
„Tata“ hat bereits Ende<br />
März angekündigt, sich aus<br />
Großbritannien zurückzuziehen.<br />
Mehr als 15.000 Arbeitsplätze<br />
sind davon betroffen.<br />
<strong>2016</strong> werde zum „Schicksalsjahr<br />
der Stahlindustrie“, heißt<br />
es bereits in der Branche.<br />
Nettozahler finanzieren EU-Politik:<br />
2013 versenkte Österreich<br />
1,3 Milliarden in der EU<br />
Dieses Geld sieht der Steuerzahler nie wieder. Wie der<br />
EU-Finanzbericht 2013 verrät, hat Österreich 3,191 Milliarden<br />
Euro an die EU gezahlt. Ein Teil kam in Form von<br />
Förderungen wieder zurück, die sagenhafte Summe von<br />
1,329 Millionen wurde aber in der EU versenkt.<br />
Foto li. u. re.: <strong>Wochenblick</strong><br />
Erkennen<br />
Sie ihn?<br />
Es ist der „Volks-Rock’n-<br />
Roller“ Andreas Gabalier<br />
am Beginn seiner<br />
kometenhaften Musikkarriere,<br />
als er mit Kurt<br />
Guggenbichler über<br />
seine Pläne sprach. Die<br />
Haare trägt der damals<br />
24jährige noch brav in<br />
die Stirn gekämmt und<br />
auch sonst ist er noch<br />
weit entfernt vom später<br />
spektakulär gewandeten<br />
Trachtenexemplar.<br />
Helmut Kukacka zur Grenzöffnung:
überhaupt noch sag<br />
6 WOCHENTHEMA<br />
20.000 gelöschte Leserkommentare, Strafverfolgung und Ges<br />
Was darf man heute<br />
Die Speisekarte als Tatort: Negerkuss, Mohr im<br />
Hemd und Zigeunerschnitzel. Verbotene Speisen<br />
sind das nicht, aber verbotene Begriffe.<br />
Zigeuner darf man auch dann<br />
nicht sagen, wenn sich viele<br />
Zigeuner selbst als Gypsy,<br />
Cigan oder eben Zigeuner<br />
bezeichnen. Politisch korrekt<br />
heißt es nämlich „Roma und<br />
Sinti“ oder „Angehörige mobiler<br />
ethnischer Minderheiten“<br />
oder „Neuzuwanderer aus<br />
Rumänien oder Bulgarien“.<br />
Je nachdem. An und für sich<br />
kein Problem. Doch es bleibt<br />
nicht bei den reinen Empfehlungen<br />
der politisch korrekten<br />
Sprache. Vielmehr soll moralisch,<br />
medial und politisch<br />
erreicht werden, dass gewisse<br />
Themen nicht mehr angesprochen<br />
werden. Der Staatsfunk<br />
ORF macht es perfekt und<br />
ignoriert immer wieder den<br />
Migrationshintergrund von<br />
Straftätern. (Siehe S. 21) Viele<br />
Leser fühlen sich deshalb genarrt<br />
und reagieren oft heftig.<br />
Ein Mitgrund für die Politik,<br />
selbst oft Ziel verbaler Aggression,<br />
die Strafgesetze gegen<br />
solche Kommentare weiter zu<br />
verschärfen. So wurde der Verhetzungsparagraph<br />
deutlich<br />
ausgeweitet und sein Strafmaß<br />
erhöht. Wer also <strong>2016</strong> auf Facebook<br />
oder in einem Leserforum<br />
einer Zeitung einen unbedachten<br />
Kommentar abgibt,<br />
wird vor Gericht landen.<br />
Unliebsame Kommentare,<br />
§ 283 „Verhetzung“<br />
Verbotene Zeitungen, verbotene Texte. Die Jagd auf<br />
„verbotene Meinungen“ wurde von der Geschichte<br />
nachträglich immer als diktatorisch empfunden.<br />
von den Medien gerne „Hass<br />
-postings“ genannt, wurden<br />
spätestens 2015 zur regelrechten<br />
Flut. Nina Weißensteiner<br />
vom „Standard“ verrät, dass<br />
täglich mindestens fünf Mitarbeiter<br />
die Online-Foren<br />
kontrollieren. Jeder zehnte<br />
Kommentar wurde 2015 gelöscht<br />
– <strong>2016</strong> wurden „nur“<br />
20.000 Leserkommentare unter<br />
den Flüchtlingsberichten<br />
gelöscht. Die „Oberösterreichischen<br />
Nachrichten“ sind<br />
schon einen Schritt weiter und<br />
verkündeten 5 Minuten nach<br />
Mitternacht, am 2. April (also<br />
kein Aprilscherz): „Da die<br />
Formulierungen einiger Postings<br />
zunehmend untragbar<br />
und unerträglich werden, haben<br />
sich die OÖNachrichten<br />
dazu entschlossen, es nicht bei<br />
der bloßen Löschung dieser<br />
Postings zu belassen.“ Und so<br />
hat man eine Anwaltskanzlei<br />
Mediale Sittenwächter<br />
damit beauftragt, die Leser<br />
abzumahnen und notfalls mit<br />
dem Gesetz zu verfolgen. Mit<br />
Kanonen auf Spatzen, mit Anwälten<br />
gegen die eigenen Leser...?<br />
Hans Rauscher, „Standard“-Redakteur,<br />
formulierte<br />
das Selbstverständnis der Massenmedien<br />
treffend: „Die klassischen<br />
seriösen Medien üben<br />
eine Gatekeeper-Funktion aus,<br />
sie bewerten öffentliche Äußerungen<br />
von Politikern nach<br />
Wahrheitsgehalt, Relevanz<br />
und Zivilisationsgrad beziehungsweise<br />
strafrechtlichen<br />
Inhalten.“ Der Torwächter<br />
(engl. „Gatekeeper“) sorgt für<br />
die verschlossenen Tore – notfalls<br />
mit Gewalt.<br />
Türkischer Autor<br />
Der FPÖ-Nationalratsabgeordnete<br />
Gerhard Deimek veröffentlichte<br />
Anfang Jänner auf<br />
Twitter einen Artikel des Autors<br />
Akif Pirincci.<br />
Der selbst als Moslem in der<br />
Türkei geborene Pirincci<br />
habe aber im Text „Hass<br />
gegen Muslime befürwortet“,<br />
behauptet<br />
der Grün-Politiker<br />
Harald<br />
Walser. Und zeigte Deimek<br />
wegen der Verbreitung des<br />
Artikels an. Vorwurf: Verhetzung.<br />
Die „Tatwaffe“ in diesem<br />
Strafermittlungsverfahren ist<br />
ein Text, der in 11 Minuten gelesen<br />
werden kann. Doch so<br />
entschei-<br />
schnell<br />
det die Staatsanwaltschaft<br />
in diesem
etzesflut<br />
en?<br />
heiklen Fall des Polit-Strafrechtes<br />
nicht. Auf Anfrage des<br />
„<strong>Wochenblick</strong>“ bei der Staatsanwaltschaft<br />
Steyr, wie lange<br />
denn zu diesem Papier ermittelt<br />
werden würde, heißt es:<br />
„Die Ermittlungen dauern<br />
bis etwa Mitte Mai.“<br />
Foto: Fotolia, ra2 studio<br />
Akif Pirincci<br />
verachtet<br />
Gesinnungsterror<br />
Weil der Abgeordnete zum Nationalrat, Gerhard Deimek,<br />
einen Artikel von Akif Pirincci weiterverbreitet<br />
hatte, wurde er wegen „Verhetzung“ angezeigt. Der<br />
„<strong>Wochenblick</strong>“ hat mit dem türkischstämmigen Bestseller-Autor,<br />
über dessen Text viel in den Medien<br />
stand, gesprochen und lässt ihn zu Wort kommen, anstatt<br />
nur über ihn zu schreiben. Dieser verwehrt sich<br />
gegen die Verhetzungs-Vorwürfe.<br />
Herr Pirincci, die Staatsanwaltschaft<br />
Steyr hatte<br />
erklärt, „stark ausländerfeindliche<br />
Formulierungen<br />
und Theorien“ in einem<br />
Ihrer Artikel erkannt<br />
zu haben. Sind Sie wirklich<br />
ausländerfeindlich?<br />
Ich bin nicht ausländerfeindlich,<br />
ich bin gegen<br />
diese „Ausländerpolitik“.<br />
In Deutschland handelt<br />
es sich ja nicht einmal<br />
mehr um eine Ausländerpolitik,<br />
sondern um einen<br />
Austausch des deutschen<br />
Volkes. Dagegen bin ich.<br />
Allerdings bin ich absolut<br />
islamkritisch!<br />
Walser brüstet sich im<br />
Internet, Herrn Deimek<br />
wegen Verhetzung angezeigt<br />
zu haben. Was würden<br />
Sie dem Grün-Politiker<br />
sagen?<br />
Ich weiß nicht<br />
wie es in Österreich<br />
ist,<br />
aber in<br />
Deutschland gibt es keine<br />
Blasphemie-Paragraphen.<br />
Das heißt, man kann<br />
durchaus eine Religion beleidigen<br />
und sich darüber<br />
lustig machen.<br />
Es wird Ihnen immer wieder<br />
Ausländerfeindlichkeit<br />
vorgeworfen – ausgerechnet<br />
Ihnen, wo Sie<br />
doch türkische Wurzeln<br />
haben! Ist das nicht paradox?<br />
Solche Typen betreiben eine<br />
Form des Gesinnungsterrors.<br />
Nein, das ist überhaupt<br />
nicht paradox! Die, die mir<br />
das vorwerfen, sind ja alles<br />
grün-linkische Menschen,<br />
die Deutschland und Österreich<br />
durch diese chaotische<br />
und katastrophale<br />
Ausländerpolitik – ob man<br />
das jetzt Flüchtlings- oder<br />
Asylpolitik nennt, ist egal<br />
– ins Unglück getrieben<br />
haben. Die, die diese Vergottung<br />
des Ausländers<br />
betreiben, sind verachtenswerte<br />
Menschen. Ich<br />
verachte die Grünen!<br />
Solche Leute wollen jeden,<br />
egal ob das jetzt ein Türkischstämmiger<br />
oder etwa<br />
ein Indischstämmiger ist,<br />
mundtot machen und bestrafen,<br />
wenn diese ihrer<br />
Ideologie widersprechen.<br />
WOCHENTHEMA<br />
Foto Pirincci: Eckhard Henkel / Wikimedia Commons / CC BY-SA 3.0<br />
7<br />
Solche Typen betreiben<br />
eine Form des Gesinnungsterrors.<br />
Der Aufschrei von Medien<br />
und Politik bezog sich<br />
ausschließlich auf eine<br />
angeblich „ausländerfeindliche<br />
Sprache“ und<br />
die von ihnen gewählten<br />
Ausdrucksformen. Eine<br />
Diskussion über ihre im<br />
Text vorgebrachten Warnungen<br />
zu den Massenvergewaltigungen<br />
wurde<br />
absichtlich vermieden.<br />
Können Sie uns dazu etwas<br />
sagen?<br />
Nach Köln ist klar, dass<br />
es immer wieder zu Vergewaltigungen<br />
kommen<br />
wird. Nun treffen diese<br />
Vergewaltigungsexzes-<br />
se in Deutschland<br />
auf einen Staat, der<br />
auf solche Exzesse<br />
überhaupt nicht vorbereitet<br />
ist. Natürlich<br />
vergewaltigen<br />
auch<br />
Deutsche, aber nicht<br />
derartig institutionalisiert,<br />
dass rund 1.500 Männer,<br />
so wie in Köln, zusammenkommen,<br />
um sich die<br />
Frauen einfach zu nehmen!<br />
Dazu kommt: Unsere Polizei<br />
hat in Köln kläglich versagt<br />
und hat quasi höchstens<br />
um etwas mehr Ruhe<br />
gebeten. Das ist unglaublich!<br />
Was würden Sie dem<br />
Nationalratsabgeordneten<br />
Gerhard Deimek nun<br />
empfehlen – nachdem<br />
jetzt seine Immunität aufgehoben<br />
wurde?<br />
Das kann ich nicht sagen,<br />
es geht ja hier nur um einen<br />
Artikel. Ich fi nde diese<br />
ganze Angelegenheit einfach<br />
lächerlich!
8 AUS DER HEIMAT<br />
Linzer „Willkommenskultur“ der besonderen Art:<br />
600 Euro-„Welcome-Paket“<br />
für jeden Linzer Asylwerber<br />
Ein besonderes Zuckerl<br />
hat die Stadt Linz für alle,<br />
die sich entscheiden, ihren<br />
Hauptwohnsitz in die Stadt<br />
zu verlegen: Sie erhalten ein<br />
sogenanntes „Welcome-Paket“.<br />
Der Inhalt: Gutscheine<br />
im Gesamtwert von 600<br />
Euro.<br />
Unter anderen stecken hier<br />
eine Gratis-Monatskarte für<br />
Bus und Bim drin, ein kostenloser<br />
Besuch der LINZ AG Bäderoasen,<br />
eine Halbjahreskarte<br />
für die Stadtbibliotheken, Gratiseintritte<br />
in die Linzer Museen<br />
und die Linz Kulturcard<br />
365.<br />
Aber nicht nur regulär zugezogene<br />
Bewohner kommen in<br />
den Genuss dieser vielen Vorteile:<br />
Auch jeder Asylwerber<br />
bekommt das Welcome-Package<br />
bereits nach kurzer Zeit geschenkt<br />
– unabhängig davon,<br />
ob er in Linz bleibt oder ob<br />
ihm überhaupt Asyl gewährt<br />
wird. Wäre es – gerade angesichts<br />
der leeren Stadtkassen –<br />
nicht sinnvoller, mit der großzügigen<br />
Vergabe dieser Pakete<br />
zu warten, bis auch wirklich<br />
feststeht, ob derjenige auch<br />
wirklich einen dauerhaften<br />
Wohnsitz in Linz erhält? Ist ja<br />
eh nur unser Steuergeld...<br />
Foto: Flickr, damian entwistle (CC BY-NC 2.0), Stadt Linz<br />
Im Linzer Rathaus (kl. Bild: Bürgermeister<br />
Klaus Luger) sitzt das<br />
Geld nach wie vor sehr locker.<br />
Integrationsvertrag<br />
„sinnlos“<br />
„Wer sich ordentlich benehmen,<br />
Deutsch lernen<br />
und sich integrieren will,<br />
braucht sich dazu nicht<br />
vertraglich verpfl ichten“,<br />
hält Mia Åkerblom (FPÖ)<br />
dem ÖVP-Vorschlag entgegen.<br />
Åkerblom, selbst<br />
Schwedin, ist für Ausweisung<br />
von Kriminellen statt<br />
„reiner PR-Schmähs“.<br />
Lied: Wels ist<br />
eine schöne Stadt<br />
Im Auftrag der Stadt Wels<br />
hat die Pädagogin Elisabeth<br />
Wagner das neue<br />
Lied „Wels ist eine schöne<br />
Stadt...“ geschrieben,<br />
welches nun in Kindergärten<br />
und Schulen erlernt<br />
wird. Im Lied besungen:<br />
Volksfest, Weihnachtswelt,<br />
Traunfl uss und natürlich<br />
der Ledererturm.
Foto: Land OÖ/Grilnberger<br />
Gesundheits-Initiative sucht gute Ideen<br />
„Schau auf di!“<br />
Foto: Fotolia / diter<br />
Vorhang auf für die besten<br />
Gesundheits-Ideen aus Oberösterreich.<br />
Die vom Landeshauptmann<br />
ins Leben gerufene<br />
Kampagne „Schau auf di“!<br />
– begleitet unter der Schirmherrschaft<br />
von Ex-Schispringer<br />
Goldberger - holt neue<br />
innovative Projekte rund um<br />
Gesundheitsförderung und<br />
Prävention vor den Vorhang<br />
und zeichnet diese im Rahmen<br />
einer großen Abschluss-Gala<br />
im ORF-Landesstudio aus.<br />
Gesucht werden die besten<br />
Inspirationen zu den Themen<br />
Bewegung, gesunde<br />
Ernährung sowie seelisches<br />
Wohlbefinden. Ausgezeichnet<br />
werden die besten Ideen der<br />
Kategorien Küchen und Mittagsverpfleger,<br />
Schulen und<br />
Nachmittagsbetreuung, Kindergärten<br />
und Krabbelstuben<br />
sowie Gemeinden. Genannte<br />
Institutionen werden herzlich<br />
eingeladen mitzumachen. Als<br />
Hauptpreis winkt ein Gutschein<br />
über 1.500 Euro. Weitere<br />
Informationen zu Einsendeschluss<br />
und Preisen unter:<br />
gesundes-oberoesterreich.at<br />
Was hilft wirklich gegen<br />
Fahrrad-Diebstahl?<br />
Letztes Jahr wurden rund<br />
3.536 Fahrräder in OÖ gestohlen.<br />
Tipps zur Risikominimierung:<br />
Fahrrad immer<br />
absperren, auch wenn man<br />
nur kurz weg geht. Darauf<br />
achten, dass Rahmen mit<br />
Schloss am Fahrradbügel befestigt<br />
ist – nicht nur das Vorderrad.<br />
Schnellspanner bei<br />
Sattel und Vorderrad durch<br />
AUS WOCHENTHEMA DER HEIMAT 9<br />
Einheimische wurden ignoriert: Caritas<br />
plant weiteres Asylheim in Grünburg<br />
Die Caritas will in der<br />
Traunviertler Gemeinde<br />
Grünburg ein zweites Asylheim<br />
errichten. Die Gemeinde<br />
wurde vorab nicht<br />
informiert. „Es gab unter<br />
den Einheimischen bereits<br />
Gerüchte. Entdeckt haben<br />
wir es durch ein Schild an<br />
dem betreffenden Gebäude,<br />
das auf eine Büroeröffnung<br />
hinwies“, erklärte<br />
Grünburgs Bürgermeister<br />
Gerald Augustin (ÖVP)<br />
dem „<strong>Wochenblick</strong>“ deutlich<br />
verärgert. Die Kapazitäten<br />
der Grünburger<br />
scheinen jetzt überlastet<br />
zu sein. In das Gebäude<br />
im Ortsteil Leonstein sollen<br />
gegen den Willen der<br />
Gemeinde voraussichtlich<br />
zehn bis zwölf Asylwerber<br />
einziehen. Schon jetzt beherbergt<br />
der Ort je nach<br />
Zuweisung 40 bis 60 Personen.<br />
„Wir haben ständig<br />
darauf hingewiesen, dass<br />
wir keine weiteren AsylwerberInnen<br />
aufnehmen<br />
können und wollen. Es gibt<br />
eine Menge Gemeinden im<br />
Bezirk Kirchdorf, die noch<br />
keinen einzigen Flüchtling<br />
beherbergen“, betonte<br />
Augustin. Das neue Heim<br />
in Leonstein würde sich<br />
rund 13 Kilometer südlich<br />
vom Quartier im Grünburger<br />
Ortskern befi nden.<br />
An der notwendigen Infrastruktur<br />
fehle es dort – im<br />
Gegensatz zu dem gut betreuten,<br />
im Jänner bezogenen<br />
Heim. Der Caritas<br />
ist das offenbar egal. „Sie<br />
will anscheinend kassieren,<br />
macht sich aber kaum<br />
Gedanken über die ausreichende<br />
Betreuung der<br />
Asylbewerber. Ihr selbst<br />
fehlt das Personal dafür!“<br />
Diese Woche will Augustin<br />
mit der Caritas eine „sinnvolle<br />
Lösung“ fi nden.<br />
Wurde von<br />
der Caritas<br />
nicht<br />
informiert:<br />
Bgm. Gerald<br />
Augustin. <br />
So schützen Sie Ihr Zweirad<br />
und werden nicht zum Opfer<br />
Foto: Privat<br />
Sicherheitsschrauben ersetzen.<br />
Vor der ersten Ausfahrt<br />
Foto des Rades machen und<br />
Rahmennummer notieren<br />
– nur so kann das Rad im<br />
Falle eines Verlustes wieder<br />
„identifiziert“ werden. Bei<br />
hochwertigen Fahrrädern<br />
empfiehlt sich auch eine Versicherung<br />
mit inkludierter<br />
Teildiebstahl-Deckung.<br />
Foto: Fotolia / Andrey Armyagov<br />
82.000 Motorrad-Neuzulassungen 2015:<br />
Die letzten Vorbereitung für<br />
die Motorradsaison laufen<br />
Wer in die Biker-Saison startet, sollte sich gut<br />
vorbereiten. Jährlich kommt es zu rund 500 Unfällen, davon<br />
endeten letztes Jahr 16 tödlich. Neben baulichen<br />
Maßnahmen setzt das Land OÖ auf Prävention und verschenkt<br />
Gutscheine für Fahrsicherheitstrainings.<br />
Foto: <strong>Wochenblick</strong><br />
Bezirk Eferding: Der Frühling kommt<br />
Die Kirschblüten in der<br />
Scharten blühen schon...
10 AUS DER HEIMAT<br />
Hier sehen Sie, was Sie in Stadl<br />
werden – eine Fahrt mit der<br />
Traurig aber wahr:<br />
Was ein privater Welser<br />
Veranstalter vor<br />
Jahren zustande gebracht<br />
hat, nämlich eine 100<br />
Meter lange Gleisstrecke auf<br />
seinem Grund zu verlegen<br />
und darauf eine Pferdeeisenbahngarnitur<br />
fahren zu lassen,<br />
hat den Veranstalter der<br />
Landesausstellung „Mensch &<br />
Pferd“ offenbar nicht interessiert<br />
– aus welchen Gründen<br />
auch immer. Doch gerade in<br />
Stadl-Paura, wo die Landesausstellung<br />
auch spielt und wo<br />
noch immer ein gut erhaltener<br />
Pferdeeisenbahn-Bahnhof<br />
steht, wäre dies eine große<br />
Attraktion gewesen, die viele<br />
Besucher angelockt hätte. Wenigstens<br />
wird es drei historische<br />
„Gegenzug“-Demonstrationen<br />
des Schiffervereins mit<br />
einem nachgebauten Salzschiff<br />
auf der Traun geben. Diese<br />
„Gegenzüge“ mit dem Trauner,<br />
einem früheren Salzschiff,<br />
Fotos vlnr.: OÖ Tourismus/Röbl, <strong>Wochenblick</strong><br />
Erinnerung an die<br />
bunten 70er-Jahre<br />
Noch bis 6. November<br />
<strong>2016</strong> lädt die Schallaburg<br />
bei Melk auch die<br />
Oberösterreicher zum<br />
Besuch der Ausstellung<br />
„Die 70er - Damals war<br />
Zukunft“ ein. Es war eine<br />
bewegte Zeit und die Exposition<br />
mit ihren vielen<br />
interessanten Ausstellungsstücken<br />
ruft die Erinnerung<br />
an diese bunten<br />
Zeiten und ihre Blumenkinder<br />
wach.<br />
Nur ein Sommerflirt!<br />
Es ist der Tischler, den sich diese<br />
junge Besucherin der Stadt Steyr<br />
für ihr „Speed-Dating“<br />
am 1894 errichteten<br />
Josef<br />
Werndl-Denkmal<br />
ausgesucht hat,<br />
wo sich eine<br />
Gruppe von<br />
bronzenen<br />
Arbeitern<br />
um den<br />
Waffenfabrikanten<br />
schart.<br />
Foto: <strong>Wochenblick</strong><br />
Foto: <strong>Wochenblick</strong><br />
Marchtrenker noch immer geschockt:<br />
Trauer über Tod des Wirtes<br />
und die Gasthausschließung<br />
Rosita Dudek trauert um ihren Mann,<br />
den „Marchtrenkerhof-Patron“ Gregor<br />
Dudek (48, Bild), der beim Gang<br />
über die Stiege in seinem Wohnhaus<br />
schwer stürzte und im Spital starb.<br />
Foto: <strong>Wochenblick</strong><br />
Innviertler Top-Veranstaltung gut gelaufen:<br />
„Biermärz“ brachte heuer an<br />
die 5.000 Besucher auf die Beine<br />
Der „Innviertler Biermärz <strong>2016</strong>“ ist Geschichte und hat<br />
die in ihn gesetzten Erwartungen mehr als erfüllt: 5.000<br />
Besucher haben das Thema Bier aus den unterschiedlichsten<br />
Blickwinkeln kennengelernt. Brauer, Wirte (Bild)<br />
und die Tourismusverbände sind zufrieden.<br />
Foto: <strong>Wochenblick</strong>
AUS DER HEIMAT<br />
11<br />
Paura nicht erleben<br />
Pferdeeisenbahn<br />
hätten ursprünglich an jedem<br />
Wochenende für die Dauer<br />
der Landesausstellung veranstaltet<br />
werden sollen, dürften<br />
jedoch wegen zu hoher Kosten<br />
gescheitert sein. Doch der<br />
Schifferverein tut was er kann,<br />
auch wenn jetzt insgesamt nur<br />
an drei Wochenenden ausgerückt<br />
werde – wie Alfred<br />
Sohm (Bild) betont, der auch<br />
eine hervorragende Chronik<br />
von Stadl-Paura verfasst hat.<br />
Dass dieser Landesausstellung,<br />
die kaum mit publikumswirksamen<br />
Aktionen aufzuwarten<br />
vermag, nur ein geringer Besuchererfolg<br />
beschieden sein<br />
wird, dürfte auch der Veranstalter<br />
ahnen, der nur mit maximal<br />
150.000 Gästen rechnet.<br />
In Sohms Buch kann man jedenfalls<br />
alles über die Schifffahrt<br />
und die Pferdeeisenbahn<br />
von Stadl-Paura erfahren. Bestellungen<br />
werden unter der<br />
Telefonnummer 0660 / 21 21<br />
863 entgegengenommen.<br />
Die Oberösterreicher Gerhard Egger und Wilfried haben den „Alpinrock“ erfunden:<br />
Hubert von Goisern machte Kasse<br />
Hubert von Goisern (64), der<br />
gerade einen Amadeus-Award<br />
in der Katergorie „Künstler<br />
des Jahres“ eingestreift hat,<br />
gilt gemeinhin als Erfinder des<br />
so genannten Alpinrocks. Doch<br />
den haben in Wirklichkeit lange<br />
vor ihm schon die heute<br />
nicht mehr so bekannten Musiker<br />
Wilfried (66) und Gerhard<br />
Egger (67) kreiert. Alle<br />
drei sind gebürtige Goiserer<br />
und echte Oberösterreicher.<br />
Der „Mostrocker“ Gerhard<br />
Egger gilt als einer<br />
der Pioniere dieser<br />
Musik. Mit der von<br />
ihm 1969 gegründeten<br />
Band „art boys collection“<br />
und ihrem Song<br />
„Jesus Said“ landete<br />
er schon 1971 einen<br />
Ö3-Top-Hit.<br />
Drei weitere<br />
Singles und<br />
das Debüt-Album<br />
„ S t o n e d<br />
Wall“ folgten<br />
1972.<br />
Im Jahr darauf zog sich Egger<br />
ins Privatleben zurück, um<br />
mit bodenständigem Bezug<br />
zu komponieren und seinem<br />
Beruf als Volksschullehrer in<br />
Lambach nachzugehen. Damals<br />
ent-<br />
Gerhard Egger<br />
standen erste Alpinrockkompositionen.<br />
1990 landete Egger<br />
mit „Scheni Leni“ einen allseits<br />
bekannten Ohrwurm und<br />
Hit, der heute noch manchmal<br />
im Radio gespielt wird. Mit<br />
Wilfried, wie Gerhard ein<br />
Urgestein des Alpinrocks, ist<br />
der Mostrocker befreundet.<br />
Wilfried, mit Nachnamen<br />
Scheutz, machte 1972 erstmals<br />
mit „Ziwui, Ziwui“ auf<br />
sich aufmerksam. Mit<br />
dem Lied „Mary oh<br />
Mary“ schaffte er es<br />
1973 auf den ersten<br />
Platz in der österreichischen<br />
Hitparade. Dabei<br />
handelt es sich um einen<br />
Gstanzl-Song aus seiner<br />
Salzkammergut-Heimat<br />
in<br />
moderner Verpackung.<br />
Hubert von Goisern<br />
Fotos: oben: Konrad Fersterer, unten: <strong>Wochenblick</strong><br />
Wilfried Scheutz
12 BRAUCHTUM<br />
Foto: <strong>Wochenblick</strong><br />
Vom Tschick und Bofeln bis zur Aschn<br />
Beim Rundblick im hochinteressanten Vokabular von zwei Mundart-Wörterbüchern*)<br />
bin ich diesmal beim Thema „Rauchen“<br />
hängengeblieben. Nicht, weil ich vielleicht die (derzeit bedrängte)<br />
Zigarettenindustrie unterstützen will, sondern weil der Tabakkonsum<br />
zu einer Zielscheibe für all jene geworden ist, die von einer<br />
nikotinfreien Lebensweise schwärmen. Es sollte ja nicht mehr lange<br />
dauern, bis die Zigarettenpackerl mit Gerippen oder Fotos von<br />
Lungenkarzinomen versehen sind – und trotzdem gekauft werden.<br />
Begriffe, die sich ums Rauchen<br />
ranken, haben sich natürlich<br />
auch in den Mundartbegriffen<br />
oder -redensarten niedergeschlagen.<br />
Die Zigaretten zum<br />
Beispiel firmieren unter: „De<br />
Zigaretten muaßt ma du holen.“<br />
Gemeint ist der Jüngere,<br />
der Dienstgänge für den Älteren<br />
zu erledigen hat. Oder man<br />
sagt: „Zan Zigaretten/Most holen<br />
tuet a‘s schon.“ Womit eine<br />
noch jüngere Person gemeint<br />
ist, die sich sonst nicht sehr geschickt<br />
anstellt.<br />
Schlägt man bei Tschik nach,<br />
*) Otto Jungmair/Albrecht Fetz: Wörterbuch zur oberösterreichischen<br />
Mundart, Herausgegeben vom Stelzhamerbund, 352 Seiten, 27 €. Wolfgang<br />
Stöckl: Mitten in da Welt. Redensarten in oberösterreichischer Volksmundart,<br />
Bibliothek der Provinz, edition sommerfrische, 223 Seiten, 22 €.<br />
erfährt man, dass früher der<br />
Zigaretten- oder Zigarrenstummel<br />
so bezeichnet wurde und<br />
heute im städtischen Jargon<br />
die Zigarette damit gemeint ist.<br />
Beim Tschibok stoßen wir auf<br />
die Pfeife, deren Bezeichnung<br />
aus dem Türkischen stammt.<br />
Wer sich an der Rauchwoar<br />
ergötzt, frönt also dem Rauka<br />
oder bofelt, worüber die Nichtraucher<br />
sich natürlich weniger<br />
freuen. Kommt er dann vom<br />
Wirtshaus heim in die frisch gelüftete<br />
Wohung, klagt vielleicht<br />
die Frau Gemahlin: „Du räukelst<br />
schon wieder.“ Kein Wunder,<br />
denn schon am Stammtisch<br />
hatten die Zechgenossen festgestellt.<br />
„Der Lois rauckt wia a<br />
Kohlenhaufen“.<br />
In diesem Zusammenhang sei<br />
auch der Rauchfang erwähnt,<br />
der sich in zwei Redensarten<br />
verewigt hat. Sagt man „Dem<br />
schneibt/waht‘s Geld beim<br />
Rauchfang eini“, so meint<br />
man, der verdient sein Geld<br />
mit Leichtigkeit. Der Satz „Des<br />
muaß ma en Rauchfang schreiben“<br />
kann gleich zwei Bedeutungen<br />
haben: Gemeint waren<br />
einerseits nicht mehr eintreibbare<br />
Außenstände, andererseits<br />
die überraschte Reaktion auf<br />
einen seltenen Besuch oder ein<br />
seltenes Ereignis. Gewinnt also<br />
beispielsweise ein Schwarzafrikaner<br />
Olympiagold im Skifahren,<br />
muss man das ja wirklich<br />
in den Rauchfang schreiben...<br />
Mit dem B o fl n wollen also immer<br />
mehr nichts am Hut haben,<br />
inhaliert man doch nur B o fl ,<br />
also minderwertiges Zeug.<br />
Wenn allerdings „D‘ Fanni mit<br />
n‘ Bofel geht/rennt“, ist sie weder<br />
besonders hässlich noch<br />
hübsch, gehört gleichsam zur<br />
großen Menge (Bofel). Und<br />
wenn jemand „des Kind/Vieh<br />
van Bofel dahergrissen“ hat,<br />
entfernte er es aus der gewohnten<br />
Umgebung, nahm es zum<br />
Beispiel den Geschwistern weg.<br />
Letztendlich wird auch jeder<br />
noch so entspannende/verteufelte<br />
Tschick zur Aschn und<br />
somit endgültig entsorgt. Früher<br />
hat man die Asche aber gesammelt<br />
und sie zur weiteren<br />
Verwertung verarbeitet bzw.<br />
aufbewahrt.<br />
Walter Höferl<br />
walter.hoeferl@wochen-blick.at<br />
Asche diente nämlich früher als<br />
Reinigungsmittel, wurde zum<br />
Zähneputzen und als Aschenlauge<br />
zum Wäschewaschen verwendet.<br />
Im kirchlichen Bereich<br />
wird den bußfertigen Gläubigen<br />
am Aschermittwoch Asche<br />
aufs gesenkte Haupt gestreut,<br />
mancherorts wird sie auch auf<br />
Wiesen und Äcker ausgebracht.
Weltweiter, grenzenloser Handel bremst heimische Bauern aus:<br />
REPORTAGE<br />
Butter aus Irland, Kartoffeln aus<br />
Israel, Melonen aus Costa Rica<br />
13<br />
Global total: Einen ersten Vorgeschmack, was grenzenloser Handel<br />
à la EU und TTIP bedeutet, liefern bereits jetzt die großen<br />
Handelsketten wie BILLA, SPAR, HOFER oder MERKUR: Kartoffeln<br />
aus Israel, Birnen aus Südafrika oder Melonen aus Costa<br />
Rica sind bereits heute im Angebot. Auch wenn es gerne in Abrede<br />
gestellt wird: Speziell die heimischen Bauern kommen zum Handkuss<br />
– wenn etwa aus dem 2.000 Kilometer entfernten Irland herangekarrte<br />
Butter in den Kühlregalen gleich teuer oder sogar<br />
günstiger ausgepreist wird als heimische Produkte.<br />
Fotos: <strong>Wochenblick</strong><br />
Wilhelm Holzleitner<br />
wilhelm.holzleitner@wochen-blick.at<br />
Anfang April: Besuch in einer<br />
Linzer Merkur-Filiale... In<br />
der Obst- und Gemüseabteilung<br />
wähnt man sich auf einer<br />
Weltreise. Kartoffeln aus Israel,<br />
Schnittbohnen aus Marokko,<br />
Süßkartoffeln aus den USA<br />
und Weintrauben aus Indien<br />
(!) lassen die Kassen klimpern.<br />
Der absolute Renner sind heute<br />
Wassermelonen aus Costa Rica<br />
um wohlfeile 1,99 Euro das<br />
Kilo. Das muss man sich einmal<br />
vorstellen: drei Kilo schwere<br />
Wassermelonen werden 9.800<br />
km weit mit dem Schiff über<br />
den Atlantik gebracht und dann<br />
mit einem LKW weiter nach<br />
Österreich transportiert. Gängige<br />
Containerschiffe verbrauchen<br />
14.400 Liter schweres Heizöl<br />
– pro Stunde wohlgemerkt.<br />
Für die Überquerung des Atlantiks<br />
benötigt ein solches<br />
Schiff knapp drei Wochen. Der<br />
Diesel-Verbrauch eines LKWs<br />
bis zum Endziel Merkur-Filiale<br />
ist im Vergleich dazu mehr oder<br />
Spar: Spargel aus Peru<br />
weniger vernachlässigbar.<br />
Fast noch schlimmer: das Unternehmen<br />
SPAR, das sehr gerne<br />
die Heimat-Verbundenheit<br />
in den Mittelpunkt seines Tuns<br />
stellt. Wir besuchten eine Filiale<br />
in einer Mühlviertler Gemeinde<br />
– und staunten nicht<br />
schlecht: Selbst dorthin fanden<br />
Fisolen aus Marokko (2.600<br />
km), frische Limetten aus Vietnam<br />
(9.300 km), Spargel aus<br />
Peru (10.700 km), Zuckererbsen<br />
aus Guatemala (9.800 km)<br />
und S-Budget-Birnen (!) aus<br />
Südafrika (9.200 km) ihren<br />
Weg. Besonders perfide: die<br />
hübschen Bio-Fleischtomaten<br />
aus Spanien, die eine knapp<br />
2.000 km lange Anreise im stinkenden<br />
LKW hinter sich haben.<br />
Billig-Butter aus Irland<br />
Zu manch‘ nicht nachvollziehbarem<br />
Irrsinn lässt sich auch<br />
der Diskonter HOFER hinreißen.<br />
Derzeit lockt dort „Kerrygold“-Butter<br />
aus Irland als<br />
„Preiskick der Woche“ die Kunden<br />
– schlanke 1,39 Euro, günstiger<br />
als die meisten heimischen<br />
Produkte (von deren Spannen<br />
die heimischen Bauern kaum<br />
noch leben können). „Hofer<br />
steht zur österreichischen<br />
Landwirtschaft und versucht<br />
diese, wo immer möglich, zu<br />
fördern. Bei der Irischen Butter<br />
handelt es sich lediglich um<br />
ein kurzzeitiges Zusatzangebot<br />
einer Spezialitäten-Butter für<br />
unsere Kunden“, heißt es seitens<br />
HOFER auf unsere Anfrage.<br />
Gleichzeitig wurde versprochen,<br />
„bei unseren Produkten<br />
in Zukunft noch mehr auf den<br />
CO2-Abdruck zu achten.“ Na<br />
immerhin.<br />
50 % sind importiert<br />
„Beim Obst und Gemüse gilt<br />
dasselbe wie beim gesamten anderen<br />
Sortiment: Österreich zuerst!“,<br />
sagt uns SPAR zu seinem<br />
Obst- und Gemüsesortiment.<br />
Da aber eben nicht alles und<br />
immer verfügbar sei, müsse<br />
man „50 Prozent des Obst- und<br />
Gemüsebedarfs aus dem Aus-<br />
Darf ‘s ein bisserl mehr sein? Die Lebensmittelketten bieten eine Vielfalt,<br />
die zu Lasten der Umwelt, aber auch der heimischen Landwirtschaft geht.<br />
land importieren.“ Ja eh. Aber:<br />
Was haben bitte Süßkartoffeln<br />
aus den USA und Spargel aus<br />
Peru Anfang April in einer Filiale<br />
im Mühlviertel verloren?<br />
„Die Konsumenten fragen aufgrund<br />
der internationalen Küche,<br />
die mittlerweile auch zu<br />
Hause gekocht wird, verstärkt<br />
nach diesen Produkten“, so<br />
SPAR Österreich.<br />
Es ginge auch ohne...<br />
Bei REWE (Billa und Merkur)<br />
zückt man auf unsere Anfrage<br />
ebenfalls die Österreich-Karte:<br />
„Alles in allem gilt im Einkauf<br />
die ausnahmslose Regel: Österreich<br />
vor Mitteleuropa vor<br />
dem Rest der Welt.“ Die Wassermelonen-Weltreise<br />
erklärt<br />
man lapidar mit „Melonen sind<br />
zurzeit nur aus Übersee verfügbar.“<br />
Auf die Idee, diese Produkte<br />
aufgrund der irren Energieverschwendung<br />
gar nicht<br />
erst anzubieten, kommt man<br />
bei REWE nicht. Es würde aber<br />
auch oft schon reichen, beim<br />
Einkauf besonders auf die Herkunft<br />
zu achten. „Made in Austria“<br />
kommt nicht nur den Bauern,<br />
sondern uns allen zugute.<br />
Und ja, liebe Hobbyköche: Es<br />
gibt auch ein erträgliches Leben<br />
ohne Peru-Spargel und Costa<br />
Rica-Wassermelonen. Ehrlich!
14 LEBENSSTIL<br />
Mit dem Caravan<br />
oder Wohnmobil<br />
auf große<br />
Fahrt: Tür zu, das<br />
Abenteuer kann<br />
beginnen.<br />
Foto: Messe Tulln<br />
Was ist dagegen<br />
ein Hotelurlaub?<br />
Campen bedeutet<br />
Freiheit und ein<br />
intensives Erleben<br />
der Natur. <br />
Der „<strong>Wochenblick</strong>“ kennt fünf überaus gute<br />
Campingurlaub als<br />
Foto: nature-one.de<br />
Obwohl die Schar der Menschen, die in ihrem Urlaub<br />
campen gehen in den letzten Jahren immer größer wurde<br />
und weiter steigt, gibt es noch immer viele Vorurteile gegen<br />
diese Form der Ferien-Entspannung und -Erholung.<br />
Camping sei spießig, heißt es, zudem auch noch unbequem.<br />
Nichts davon stimmt! Der „<strong>Wochenblick</strong>“ nennt<br />
Ihnen fünf Gründe, warum campen cool ist.<br />
Auch so kann man schön campen:<br />
Foto: nature-one.de<br />
Große Freiheit im Luxusmobil mit Garage<br />
Auch das ist Camping:<br />
Man packt den Sportwagen<br />
einfach in die Garage<br />
seines Luxus-Wohnmobils<br />
und fährt los.<br />
Zunächst noch mit dem<br />
großen Haus auf Rädern,<br />
am Urlaubsziel dann mit<br />
dem roten Flitzer.<br />
Vorteil 1: Camping bedeutet,<br />
selbstbestimmt zu reisen<br />
Im Hotel ist der Tagesrhythmus<br />
von Frühstückszeiten, Putzservice<br />
und Check-Outs genau<br />
geregelt bis hin zur Kleiderordnung<br />
für die Gäste. Die gibt<br />
es beim Campen nicht, doch<br />
einiges zu tun gibt`s auch wie<br />
Wassertank füllen, Caravan<br />
ausrichten oder Zelt aufbauen.<br />
Und echten Campern macht<br />
das sogar Spaß! Zusammen anpacken<br />
kann Paare und Familien<br />
zu guten Teams machen.<br />
Vorteil 2: Camping ist ein<br />
individuelles Vergnügen<br />
Camping kann man auf die eine<br />
oder andere Art betreiben. Viele<br />
Ratgeberbücher empfehlen,<br />
nach dem Motto „weniger ist<br />
mehr“ einmal aus dem Wohlstandstrott<br />
auszubrechen. Ein<br />
traumhafter Platz, ein Zelt und<br />
ganz wenig Ausrüstung reichen<br />
zum Glück. Die andere Variante<br />
ist das Luxus-Camping! Mieten<br />
Sie sich einen gut ausgestatteten<br />
Caravan und gehen Sie<br />
auf einen Luxus-Campingplatz.<br />
Dort genießen Sie viel mehr<br />
Freiraum als in einer Hotelanlage<br />
ohne auf den Pool verzichten<br />
zu müssen. Die dritte Vari-
Gründe, warum campen ziemlich lässig ist:<br />
Super-Stresskiller<br />
ante ist ideal für alle Entdecker:<br />
Wer es gerne unabhängig mag,<br />
kann mit dem Wohnmobil auf<br />
vielen Stellplätzen in ganz Europa<br />
fernab der Touristenmassen<br />
Urlaub machen.<br />
Vorteil 3: Camping ist<br />
Freiheit<br />
Egal, ob mit Zelt oder rollendem<br />
Ferienhaus, Camper<br />
haben ihr eigenes Heim und<br />
bleiben nur dort, wo es gefällt.<br />
Starten Sie Ihren ersten Campingtrip<br />
nicht in der Hochsaison<br />
zu den Hotspots, sondern<br />
eher im Frühsommer oder<br />
Spätsommer.<br />
Foto: Messe Tulln<br />
Vorteil 4: Camping ist ein naturnahes<br />
Erlebnis<br />
Der morgendliche Blick aus<br />
dem Zelt in undurchdringliche<br />
Regenwolken kann ernüchternd<br />
sein. Doch wer in<br />
einem Caravan oder Wohnmobil<br />
unterwegs ist, muss keinen<br />
durchnässten Schlafsack<br />
fürchten. In einem Zelt mit<br />
einem guten Untergrund bleibt<br />
man sogar trocken. Das Schöne:<br />
Camper sind näher dran an<br />
der Natur und am wirklichen<br />
Leben. Das baut Stress ab! Das<br />
Tagesprogramm orientiert sich<br />
meist am Wetter. Wird es nicht<br />
besser, kann man einfach an<br />
sonnigere Orte weiterziehen.<br />
Vorteil 5: Camping ist cool<br />
Das Bild vom Dauercamper<br />
schreckt viele ab. Wer möchte<br />
schon seinen Urlaub zwischen<br />
Verbotstafeln und Gartenzwergen<br />
verbringen? Daher: Suchen<br />
Sie einfach den richtigen Platz<br />
für sich aus, entweder naturbelassenes<br />
Campinggelände<br />
(ohne Parzellen) oder Anlagen,<br />
die sich wie schicke Ferienclubs<br />
um die Pool-Landschaft gruppieren.<br />
So gerät Campen zu einer<br />
lässigen Angelegenheit.<br />
Fotos: <strong>Wochenblick</strong><br />
DA SCHAU HIN<br />
Über den Bäumen muss die<br />
Freiheit wohl grenzenlos sein<br />
Bei Frühlingswanderungen<br />
werden die Schuhe nass<br />
und die Kinder dreckig.<br />
Das mag bei Wald- und<br />
Wiesenwegen für viele Eltern<br />
vielleicht ein berechtiger<br />
Einwand sein, beim<br />
Baumkronenweg aber ist<br />
der Bodenkontakt selten,<br />
denn der Weg führt<br />
in mehr als zehn Metern<br />
Höhe durch den Wald.<br />
Ein Frühlingsausfl ug dorthin<br />
lohnt sich aber auch<br />
für die Geldtasche. Bis<br />
Ende April kostet der Eintritt<br />
beim Baumkronenweg<br />
in Kopfi ng im Innviertel mit<br />
der OÖ-Familienkarte nur<br />
die Hälfte. Zwei Erwachsene<br />
und drei Kinder zahlen<br />
beispielsweise 12,50<br />
Euro. Von diesem Preis<br />
sollte man sich aber nicht<br />
täuschen lassen, denn der<br />
mehr als 1.000 Meter lange<br />
Baumkronenweg kann<br />
durchaus als spektakulär<br />
bezeichnet werden. Zwischen<br />
den Baumkronen<br />
15<br />
schlängelt sich die Holzkonstruktion<br />
und gibt hautnah<br />
Einblick in die Flora<br />
und Fauna des Waldes.<br />
Die Baumwipfel und Zapfen<br />
sind tatsächlich zum<br />
Greifen nahe.<br />
Der ganze Weg wird immer<br />
wieder von Geschicklichkeits-<br />
und Spielübungen<br />
unterbrochen, was<br />
den Marsch – gerade mit<br />
Kindern – sehr kurzweilig<br />
gestaltet. Die besonderen<br />
Höhepunkte sind der über<br />
50 Meter hohe Erlebnisund<br />
Aussichtsturm und der<br />
über 5.000 m² große Spielplatz<br />
samt Riesenrutsche<br />
und Trampolin. Während<br />
die Eltern einen Kaffee<br />
im unmittelbar daneben<br />
liegenden Waldgasthof<br />
Oachkatzl genießen, können<br />
die Kinder am Spielplatz<br />
umherstürmen. Unter<br />
www.baumkronenweg.at<br />
werden weitere Infos angeboten,<br />
täglicher Einlass ist<br />
zwischen 10 und 18 Uhr.
16 UNSERE LEUTE<br />
Gastspiel in Leonding:<br />
Die Paldauer musizieren für<br />
unsere Mütter in Leonding<br />
Unsere Mütter sind den Paldauern<br />
wichtig. Deshalb geben<br />
die steirischen Musiker<br />
gern Muttertagskonzerte wie<br />
demnächst auch in Leonding,<br />
wo sie am 5. Mai<br />
ab 20:00 Uhr in<br />
der Kürnberghalle<br />
aufspielen werden.<br />
Zwischen den einzelnen<br />
Musikstücken wird Bandleader<br />
Franz Griesbacher,<br />
der ein brillianter Erzähler<br />
ist, sein Publikum auch verbal<br />
unterhalten. Dass sich<br />
die Band, die Griesbacher<br />
als 12jähriger bereits 1968<br />
gründete, nicht schon in ihren<br />
Anfangsjahren wieder<br />
auflöste, verdanken die Musiker<br />
dem damaligen Verteidigungsminister<br />
Lüttgendorf,<br />
der in Paldau ein Haus besaß,<br />
in dem er sich auch oft aufgehalten<br />
hat. Als nun die jungen<br />
Quintett-Musiker zum<br />
Bundesheer mussten, hatte<br />
Lüttgendorf dafür gesorgt,<br />
dass sie ihren Wehrdienst<br />
alle gemeinsam in derselben<br />
Kaserne in Feldbach ableisten<br />
konnten. Da sie somit<br />
nicht getrennt waren, konnten<br />
sie in ihrer Freizeit weiter<br />
proben und musizieren.<br />
Das erste Gastspiel außerhalb<br />
der Steiermark absolvieren<br />
die Paldauer 1974 im Tiroler<br />
Ötztal. Dort hörte sie auch<br />
ein Kitzbüheler Diskothekenbesitzer,<br />
der die Band vom<br />
Fleck weg engagierte. Ihre<br />
Profi-Karriere starteten sie<br />
Leo Walch<br />
leo.walch@wochen-blick.at<br />
am 26. Dezember 1975. Zwei<br />
Jahre später wurde die erste<br />
Schallplatte produziert und<br />
1988 kam der grosse Durchbruch<br />
mit dem Hit: „Tanz<br />
mit mir Corinna“.<br />
Mit diesem<br />
Titel waren die<br />
Paldauer dann<br />
erstmals in einer deutschen<br />
Fernsehsendung zu Gast bei<br />
Jürgen Drews, der damals die<br />
deutsche Schlagerparade moderierte.<br />
„Düsseldorfer Girl“<br />
war sogar dreimal Sieger in<br />
der ZDF Hitparade. So wurde<br />
aus den jungen Steirerbuam<br />
die erfolgreichste Schlagerband<br />
Österreichs, die sich<br />
auch in den deutschen Charts<br />
behaupten konnten. Neben<br />
goldenen und Platinschallplatten<br />
konnten sie sich auch<br />
über Auszeichnungen wie die<br />
goldene Stimmgabel und den<br />
Goldenen Roy erfreuen.<br />
Legendär sind auch die Fanreisen<br />
der Paldauer. Heuer<br />
geht es nach Kroatien auf<br />
dem Programm, zur Insel<br />
Brac, aber es soll auch bald<br />
wieder in die Ferne gehen -<br />
nach Mexico.<br />
Berichtigung:<br />
In meiner letzten Kolumne,<br />
in der ich über das Konzert<br />
der Seer in Leonding berichte,<br />
schrieb ich irrtümlich,<br />
dass diese am 5. Mai in der<br />
Kürnberghalle gastieren werden,<br />
was leider nicht richtig<br />
war, weil diese in der Sporthalle<br />
auftreten.<br />
Foto: diepaldauer.at<br />
Das schwimmende Brauhaus:<br />
EIN SCHIFF, EIN BIER,<br />
EIN KANONIER<br />
Mit einst vierzehn Brauereien<br />
war Schärding lange Zeit<br />
eine Hochburg der Braukunst<br />
im Innviertel. Das hatte die<br />
schmucke Barockstadt auch<br />
den durstigen Innschifffahrern<br />
zu verdanken. An diese<br />
Tradition schließt nun ein<br />
Tristesse am Klo<br />
Trotz Zusperr-Welle<br />
gibt es in<br />
Oberösterreich<br />
immer<br />
noch sehr<br />
viele schöne, Wilhelm Holzleitner<br />
hochklassige<br />
und besu-<br />
wilhelm.holzleitner@wochen-blick.at<br />
chenswerte Gastrobetriebe.<br />
Und bei<br />
all jenen, die gut<br />
laufen, passt das<br />
Angebot durchwegs.<br />
Auch das<br />
Service ist – zumindest<br />
großteils – sehr<br />
akzeptabel. Freilich, über<br />
die Preise lässt sich da und<br />
dort streiten, das war aber<br />
schon immer so.<br />
Nicht ganz so erfreulich ist<br />
in vielen Betrieben aber der<br />
Blick hinter die Kulissen. Bei<br />
einem Wochenend-Streifzug<br />
durch die Linzer und Welser<br />
Gastronomie checkten wir<br />
speziell die Toiletten. Dort<br />
sah es – leider mehrheitlich<br />
– aus, dass es der sprichwörtlichen<br />
Sau graust. Kein<br />
WC-Papier, von oben bis unten<br />
versiffte Waschbecken<br />
und WC-Muscheln, allerorts<br />
„eindeutige“ Flüssigkeiten...<br />
findiger Kapitän und leidenschaftlicher<br />
Bierliebhaber an<br />
und bringt das Bierbrauen<br />
im großen Schärdinger Jubiläumsjahr<br />
direkt auf den Inn.<br />
Das erste Brauereischiff Europas<br />
läuft Anfang Mai vom<br />
Stapel.<br />
Und das betraf<br />
leider<br />
nicht nur ein<br />
paar Billig-Kaschemmen<br />
in<br />
dunklen Gassen,<br />
sondern<br />
auch gastronomische<br />
Top-Adressen. „Das<br />
ist am Wochenende<br />
halt so, wenn<br />
viele Leute da sind<br />
und die Putzfrau<br />
frei hat“, sülzte<br />
mir ein bekannter<br />
Linzer Gastronom als<br />
Entschuldigung ins Ohr.<br />
Eine billige Ausrede, die<br />
einfach nicht gilt. Am Tresen<br />
wird ja auch teures Geld genommen<br />
und Top-Service<br />
geboten. Gilt der gleiche<br />
Service-Begriff einen Raum<br />
weiter etwa nicht mehr?<br />
Wenn es in einem Gastro-WC<br />
dermaßen „dreckig“<br />
zugeht, kann man nur hoffen,<br />
dass die hygienischen<br />
Zustände in der Küche<br />
gleich nebenan besser<br />
sind. Sind sie doch, oder...<br />
ODER?<br />
Wilhelm Holzleitner ist freiberufl icher Journalist, und<br />
Texter aus Linz.<br />
Foto: H. Berndorfer
Verköstigte die Bierfreunde beim<br />
Craft Bier Festival mit Tacos und mehr:<br />
Gourmet-Gastronom Sigi Goufas (l.)<br />
Honigbier mit Tacos und<br />
selbstgemachten Brownies<br />
Chocolate Stout, Schlendrian,<br />
Chili-Bier, Fladerant,<br />
Honigbock... 42 Brauereien<br />
mit hunderten Biersorten aus<br />
aller Welt machten die Linzer<br />
Tabakfabrik zur größten<br />
Biermeile Österreichs: Bei der<br />
zweiten Auflage des „Craft<br />
Bier Fests“ kamen alle Freunde<br />
des Hopfensafts voll auf<br />
ihre Kosten. Auch für das leibliche<br />
Wohl wurde ordentlich<br />
Sandburg nun<br />
auch mittags<br />
Die „Sandburg“ beim Linzer<br />
Brucknerhaus war 2015 der Gastro-Aufsteiger<br />
des Jahres: Kühle<br />
Getränke in lässiger Strand-Atmosphäre<br />
– das kam einfach<br />
perfekt an. Heuer soll nochmal<br />
eins draufgesetzt werden: Ende<br />
April sperrt die beliebte Strandbar<br />
im Donaupark wieder auf.<br />
„Noch mehr kulinarisches Angebot<br />
– auch mittags für umliegende<br />
Firmen. Und auch die Spiele<br />
der Euro <strong>2016</strong> wird man bei uns<br />
‚Open Air‘ sehen können“, so<br />
Sandburg-Boss Karl Weixlbaumer.<br />
Der Linzer Sandburg-Macher Karl<br />
Weixelbaumer.<br />
Foto: Privat<br />
gesorgt: So verköstigte Gastro-Urgestein<br />
Sigi Goufas mit<br />
seinem neuen „Food Truck<br />
One“ die Biertrinker mit Tacos,<br />
Wraps und selbstgemachten<br />
Brownies – letztere „nach<br />
Omas Rezept“, lacht Goufas.<br />
Geschmeckt hat‘s mit Garantie,<br />
denn bereits lange vor der<br />
Sperrstunde musste Goufas<br />
das „Ausverkauft“-Schildchen<br />
aushängen.<br />
DJ Tom Silver sorgte für Top-Stimmung<br />
in der Linzer Remembar.<br />
Foto: Privat<br />
Neuer Gastro-Treff<br />
bei der Linzer Uni<br />
Ein Linzer Gastro-Urgestein<br />
wagte endlich den Sprung<br />
in die Selbstständigkeit:<br />
Christian Kassik übernahm<br />
das „Seinerzeit“ nahe der<br />
Linzer Uni und machte daraus<br />
die Café-Bar Solino.<br />
Zur Eröffnung sorgte der<br />
nicht minder legendäre Fabio<br />
Cecconi für die Live-Musik<br />
– Begeisterungsstürme<br />
der vielen weiblichen Gäste<br />
inklusive. Der Chef steht<br />
höchstpersönlich hinterm<br />
Tresen – und das täglich<br />
außer Sonntag.<br />
Neueröffnung: Lokalboss Christian<br />
Kassik (links) mit Musiker<br />
Fabio Cecconi (m.)<br />
„Wiener Klänge“ eroberten<br />
die Linzer Remembar<br />
Seit bald 16 Jahren ist die Remembar<br />
im „Passage“ die allererste<br />
Adresse im Linzer Nachtleben.<br />
Während andere Clubs<br />
zusperren oder ums Überleben<br />
kämpfen, brummt der Laden<br />
von Marc Zeller und Gerald<br />
Pointner besser denn je. Und<br />
auch neue Ideen gehen dem<br />
Duo nicht aus: Letztes Wochenende<br />
bat man zum Event<br />
„Wiener Klänge“ in den Tanzschuppen.<br />
Als Hauptact wurde<br />
der legendäre DJ Tom Silver<br />
aus der Bundeshauptstadt „eingeflogen“.<br />
Der gute Mann hat<br />
sich u.a. als Resident DJ der<br />
Babenberger Passage Wien einen<br />
Namen gemacht. Als local<br />
Support drehte DJ Aydi an den<br />
Plattentellern. Der nächste große<br />
Höhepunkt steigt bereits<br />
am 22. April, wenn die zweite<br />
Auflage der „XO“-Eventreihe<br />
steigt. Marc Zeller: „XO steht<br />
für feinen, kommerzfreien<br />
Clubsound.“ Den entsprechenden<br />
Klangteppich dazu verlegt<br />
der Ibiza-erprobte Salzburger<br />
DJ Hannes Brunic.<br />
Foto: <strong>Wochenblick</strong><br />
Foto: M. Lichtnecker<br />
UNSERE LEUTE<br />
Helga Lehner<br />
helga.lehner@wochen-blick.at<br />
Mogelpackung<br />
17<br />
Wer kennt es noch, das<br />
alte Wort Mogelpackung?<br />
Da hat man etwas gekauft,<br />
das die Erwartungen<br />
nicht erfüllt. Es passiert<br />
gar nicht so selten,<br />
dass Autofahrer in einem<br />
Nachbarland am Straßenrand<br />
anhalten, weil dort<br />
ein Einheimischer seine<br />
offenbar prall gefüllten<br />
Schwammerl- oder Heidelbeer-Kübel<br />
etc. offeriert.<br />
Wenn das preiswerte<br />
Schnäppchen dann zu<br />
Hause verkostet wird, ist<br />
die Enttäuschung groß.<br />
Obendrauf lag wohl eine<br />
Lage mit Beeren oder<br />
Pilzen, das Vakuum darunter<br />
aber war mit kleine<br />
Steinchen, Sand oder<br />
Wurzeln aufgefüllt. Bei<br />
alkoholischen Getränken<br />
ist der Hauptbestandteil<br />
oft Wasser.<br />
„So ein Gauner“, entrüstet<br />
sich der Käufer, und<br />
wird gleich politisch unkorrekt,<br />
weil er das Nachbarvolk<br />
in einen Topf mit<br />
Kleinkriminellen wirft.<br />
Freunde, die einem solche<br />
Geschichten erzählen,<br />
erwarten Mitgefühl,<br />
nicht Gelächter. Schon<br />
gar nicht mögen sie es,<br />
wenn man ihnen unter<br />
die Nase reibt, dass es<br />
solche Mogelpackungen<br />
auch hierzulande gibt: angefangen<br />
von den nicht<br />
eingehaltenen Versprechungen<br />
im Bankwesen,<br />
das einst das kostenfreie<br />
Gehaltskonto bewarb,<br />
über das langlebige,<br />
sparsame Diesel-Auto,<br />
das man sich vor allem<br />
wegen des preiswerten<br />
Treibstoffs zulegen sollte,<br />
bis hin zur Politik, wo<br />
es nach den Wahlen bei<br />
den Parteien in der Regel<br />
meist große Erinnerungslücken<br />
gibt.
18 UNTERHALTUNG<br />
KREUZWORTRÄTSEL<br />
LEICHTES SUDOKU<br />
Dreschabfall<br />
Karbolsäure<br />
Vers<br />
unbestimmter<br />
Artikel<br />
Narbe<br />
ein<br />
Schwermetall<br />
Kfz-Z.<br />
Eisenstadt<br />
Umgb.<br />
Lärm um<br />
nichts<br />
griechischer<br />
Buchstabe<br />
8 2 4 1 7<br />
poet.:<br />
Tod<br />
(Freund<br />
...)<br />
kleine<br />
Hacke<br />
Doppelstern<br />
im<br />
Perseus<br />
Stern<br />
in der<br />
‚Leier‘<br />
aufbewahren<br />
amerikanischer<br />
Bauer<br />
Initialen<br />
Lindenbergs<br />
Gefäß<br />
mit<br />
Henkel<br />
erster<br />
dt.<br />
Bundeskanzler<br />
ugs.:<br />
Bein<br />
ugs.:<br />
Geck<br />
österr.<br />
Zeichner,<br />
† 1959<br />
das<br />
Ich<br />
(latein.)<br />
Beinbekleidung<br />
angepflanzte<br />
Gemüsefläche<br />
Unternehmensform<br />
Hochgebirgsweide<br />
Schönling<br />
(franz.)<br />
Toilette,<br />
WC<br />
österr.:<br />
Kasse<br />
ätzende<br />
Flüssigkeit<br />
afrikanische<br />
Kuhantilope<br />
Freizeitfischer<br />
persönliches<br />
Fürwort<br />
lateinisch<br />
gesund<br />
deutsche<br />
Vorsilbe:<br />
schnell<br />
Spaltwerkzeug<br />
Obstkern<br />
Stellung<br />
Rückbuchung<br />
langschwänziger<br />
Papagei<br />
erste<br />
Frau<br />
Jakobs<br />
(A.T.)<br />
künstliche<br />
Weltsprache<br />
Vorname<br />
der<br />
Nielsen †<br />
niemals<br />
Freude<br />
haben<br />
Auflösung des Rätsels<br />
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Individuum,<br />
Mensch<br />
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A<br />
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S<br />
5 1 3 2<br />
2 6 1 4 3<br />
6 7<br />
7 3 9 5 6<br />
4 7 3 9<br />
6 3 7 4 8<br />
SCHWERES SUDOKU<br />
4 1 9<br />
5 3 9<br />
8 9 1 7 2<br />
5 9 7<br />
4 6<br />
8 4 5<br />
9 1 5 2 8<br />
2 9 3<br />
6 3 1<br />
SUDOKU LÖSUNGEN<br />
1 6 3 5 7 2 4 9 8<br />
2 9 5 8 1 4 6 3 7<br />
4 8 7 3 9 6 2 1 5<br />
7 3 8 4 2 9 5 6 1<br />
5 1 4 6 3 7 8 2 9<br />
9 2 6 1 8 5 7 4 3<br />
6 4 9 7 5 1 3 8 2<br />
3 7 1 2 6 8 9 5 4<br />
6 2 9 8 5 3 4 7 1<br />
1 8 5 2 4 7 9 3 6<br />
3 4 7 6 9 1 5 2 8<br />
2 7 6 3 8 4 1 9 5<br />
9 3 4 5 1 2 6 8 7<br />
5 1 8 9 7 6 2 4 3<br />
8 9 1 7 2 5 3 6 4<br />
7 5 3 4 6 9 8 1 2<br />
DEIKE-PRESS-1216-13<br />
8 5 2 9 4 3 1 7 6<br />
4 6 2 1 3 8 7 5 9<br />
WOCHENWETTER<br />
Das Wetter zeigt sich diese Woche wieder von seiner<br />
milderen Seite. Am Wochenende folgen auf sonnige<br />
Abschnitte immer wieder auch dichte Wolken, die<br />
außerdem Regenschauer bringen. Typisch April eben.<br />
STERNENBLICK Das bringt die Woche:<br />
Widder<br />
21.3.–20.4.<br />
Sie fackeln nicht<br />
lange, wenn sich<br />
Ihnen eine Chance bietet,<br />
dann gehen Sie dieses Problem<br />
konsequent an.<br />
Stier<br />
21.4.–20.5.<br />
Diese Woche<br />
haben Sie einen<br />
starken Merkur an Ihrer Seite.<br />
Dieser bietet Ihnen immense<br />
Chancen, vor allem im Job.<br />
Zwillinge<br />
21.5.–21.6.<br />
Sie haben das<br />
Gefühl, jeder sei<br />
gegen Sie, was natürlich nicht<br />
stimmt. Aber das bisschen<br />
Ärger wirft Sie nicht um.<br />
Krebs<br />
22.6.–22.7.<br />
Vor allem im Bereich<br />
der Finanzen<br />
läuft es gut. Aber auch<br />
neue Kontakte lassen sich<br />
deutlich leichter herstellen.<br />
Löwe<br />
23.7.–23.8.<br />
Sie strahlen mit<br />
dem Glück um<br />
die Wette. Venus und Mars<br />
helfen Ihnen und sorgen für<br />
ein heißes Liebesklima.<br />
Jungfrau<br />
24.8.–23.9.<br />
In dieser Woche<br />
ist die Chance auf<br />
mehr Geld und Erfolg im Beruf<br />
höher denn je. Spielen Sie<br />
auch mal Lotto.<br />
Waage<br />
24.9.–23.10.<br />
Alles, was Sie<br />
umgibt, Ihr privates<br />
Umfeld, Ihr Zuhause,<br />
die Natur, Ihr Job, erscheint<br />
leichter und besser.<br />
Skorpion<br />
24.10.–22.11.<br />
Sie finden Helfer,<br />
Gönner und Förderer,<br />
die Ihnen bei kleinen<br />
Problemen im Alltag, aber<br />
auch im Job helfen.<br />
BAUERNREGEL<br />
Wenn der Tiburtius (14. April) schellt,<br />
grünt der Garten und das Feld.<br />
REDEWENDUNG<br />
Schwedische Gardinen. Mit<br />
Gardinen hat diese Redewendung<br />
rein gar nichts zu tun. Hinter<br />
„schwedischen Gardinen“ zu<br />
sitzen meint, sich im Gefängnis<br />
Schütze<br />
23.11.–21.12.<br />
Das Thema Partnerschaft<br />
rückt<br />
stark in den Vordergrund.<br />
Jetzt haben Sie die Chance,<br />
eine Lösung zu finden.<br />
Steinbock<br />
22.12.–20.01.<br />
Im Job können<br />
Sie mit sinnvollen<br />
Vorschlägen überzeugen.<br />
Selbst schwierige Aufgaben<br />
sind überhaupt kein Problem.<br />
zu befinden. Der schwedische<br />
Stahl galt früher als besonders<br />
stabil. Deshalb wurden die Gitter<br />
vor den Gefängnisfenstern oft<br />
aus diesem Stahl gefertigt.<br />
Wassermann<br />
21.1.–19.02.<br />
Sie können Ihre<br />
Wünsche durchsetzen<br />
und lassen sich auch<br />
von kleinen Niederlagen<br />
nicht erschüttern.<br />
Fische<br />
20.02.–20.03.<br />
Stellen Sie Ihr<br />
Licht nicht länger<br />
unter den Scheffel. Sie sind<br />
jemand, der Großes bewirken<br />
kann. Setzen Sie sich durch.
LESER/WIRTSCHAFT<br />
19<br />
Visafreiheit für<br />
türkische Angehörige?<br />
Die USA — in Verbindung<br />
mit der Türkei und den<br />
Golfstaaten im Hintergrund<br />
— haben das Kriegselend<br />
in Syrien und im Irak verursacht<br />
und den IS erst<br />
ermöglicht. Die türkische<br />
Führung hat das Ziel, den<br />
Islam in Europa zu verbreiten.<br />
Durch die Visafreiheit<br />
kann Erdogan zusätzlich<br />
seinen Feldzug gegen die<br />
Kurden ausdehnen — und<br />
schon wird er einige Millionen<br />
der rund 15 Millionen<br />
in der Türkei lebenden<br />
Kurden los. Die „Migrationswaffe“<br />
bekommt dann<br />
eine zusätzliche Dimension.<br />
Werner Brenner<br />
Junior-Marathon<br />
Der Linzer Junior-Marathon<br />
hat durch ein Foto<br />
von übermotivierten Eltern,<br />
die ihre Kinder ins Ziel<br />
zerren, traurige Bekanntheit<br />
erlangt. Der nach sich<br />
ziehende „Shitstorm“ ist<br />
aber ein wenig übertrieben.<br />
Nur weil manche Eltern<br />
nicht verstehen, dass<br />
es beim Kinder-Marathon<br />
um den Olympischen Gedanken<br />
geht, wird eine<br />
gesamte Veranstaltung in<br />
Misskredit gebracht. Es<br />
wäre schade, wenn dieses<br />
wirklich tolle Event wegen<br />
weniger schwarzer Schafe<br />
künftig nicht mehr stattfi n-<br />
det. Eventuell sollte man<br />
künftig bei den Kleinen die<br />
Zeitnehmung weglassen.<br />
Der Spaß und das Erlebnis<br />
wäre mindestens gleich<br />
groß. Christian Deutinger<br />
Endlich auch<br />
kritische Meinungen<br />
Mit Begeisterung habe<br />
ich das Interview mit Pfarrer<br />
Wagner verfolgt. Endlich<br />
eine Zeitung, die sich<br />
traut, auch kritische Personen<br />
zu befragen. Kritische<br />
Stimmen sind in anderen<br />
Medien anscheinend nicht<br />
erwünscht, da sonst eventuelle<br />
Inserate ausbleiben<br />
könnten. Hoffentlich schafft<br />
es der „<strong>Wochenblick</strong>“ diese<br />
Linie bezubehalten. Ich<br />
glaube, nur solche Medien<br />
haben Zukunft.<br />
Erwin Strauß<br />
Eine „Haube“ von zufriedenen Gästen<br />
Ein Grafikprogramm<br />
am Computer,<br />
ein<br />
gutes Gasthaus<br />
und zufriedene Gäste:<br />
So bekam das Gasthaus<br />
Jungmair David in Buchkirchen,<br />
Mistelbacher Straße<br />
84, seine<br />
ganz spezielle<br />
„Haube“ verliehen.<br />
Grund<br />
für die nette<br />
Verleihung<br />
ist die kontinuierlich<br />
ausgezeichnete<br />
Hausmannskost<br />
und die<br />
freundliche<br />
Bedienung,<br />
welche die<br />
Bezeichnung<br />
„gepflegte Gastlichkeit“<br />
mehr als verdient,<br />
berichtet Heimatreporter<br />
Emil aus Wels.<br />
Die Arbeitslosigkeit älterer<br />
Arbeitnehmer ist hausgemacht<br />
Unternehmen wünschen<br />
sich qualifi zierte, erfahrene<br />
Arbeitskräfte, die zudem<br />
wenig kosten. Das ist<br />
rein wirtschaftlich gesehen<br />
nachvollziehbar. Man sollte<br />
den Faktor „Erfahrung“ jedoch<br />
nicht unterschätzen.<br />
Hat ein Unternehmen teurere<br />
Arbeitskräfte als die<br />
Konkurrenz, wird es langfristig<br />
kaum<br />
erfolgreich<br />
sein, wenn<br />
es nicht überdurchschnittlich<br />
innovativ ist. Von einem<br />
Unternehmen das pleite<br />
ist, hat niemand etwas...<br />
Die Menschen haben aus<br />
meiner Sicht zu dem Zeitpunkt<br />
den größten Geldbedarf,<br />
wenn Sie eine Familie<br />
gründen und eine Wohnung<br />
oder ein Haus kaufen.<br />
Das fi ndet häufi g im<br />
ersten Drittel des Arbeitslebens<br />
statt. Zu diesem<br />
Zeitpunkt ist man in der<br />
Regel aber auf einer deutlich<br />
geringeren Gehaltsstufe<br />
als im letzten Drittel des<br />
Arbeitslebens. Arbeitgeber<br />
müssen abwägen, ob ihnen<br />
Erfahrung und Kompetenz<br />
das höhere Gehalt<br />
älterer Arbeitnehmer aufwiegen<br />
und mit Blick auf<br />
die Konkurrenzsituation<br />
wert sein dürfen, um das<br />
Unternehmen erfolgreich<br />
zu führen. In Österreich beantworten<br />
immer mehr Unternehmen<br />
diese Frage mit<br />
NEIN. Unternehmer wollen<br />
erfahrene Mitarbeiter<br />
IMPRESSUM<br />
Dr. Herbert Samhaber<br />
herbert.samhaber@wochen-blick.at<br />
nicht kündigen. Erfahrene<br />
Mitarbeiter werden gekündigt,<br />
wenn es wirtschaftlich<br />
nicht anders geht. Das Senioritätsprinzip<br />
ist auch oft<br />
ein Thema beim Einstellen<br />
älterer Mitarbeiter. Konkret<br />
die Anrechnungspfl icht der<br />
Vordienstjahre, kann trotz<br />
beidseitigem anderen Willen<br />
von Arbeitnehmer und<br />
Arbeitgeber<br />
zum Problem<br />
für die<br />
Anstellung älterer Mitarbeiter<br />
werden.<br />
Man stelle sich das Arbeitseinkommen<br />
vereinfacht<br />
als Linie von links unten<br />
nach rechts oben vor.<br />
Am Anfang verdient man<br />
wenig. Am Ende verdient<br />
man viel. Senkt man den<br />
Endpunkt und hebt den<br />
Anfangspunkt in gleichem<br />
Maße und erzeugt so eine<br />
weniger stark steigende<br />
Linie, erhält man über die<br />
gesamt Lebensarbeitszeit<br />
gesehen dasselbe Einkommen.<br />
Jedoch hätte man<br />
dann mehr Geld zu Beginn<br />
zur Verfügung, wenn man<br />
es dringender braucht. Der<br />
Effekt wäre auch, dass ein<br />
älterer Arbeitnehmer nicht<br />
so viel mehr kostet als ein<br />
jüngerer Arbeitnehmer.<br />
Damit wäre die Hemmschwelle<br />
einen erfahrenen<br />
Mitarbeiter durch einen<br />
unerfahrenen zu ersetzen<br />
viel höher. Davon würde<br />
Österreich auch insgesamt<br />
profi tieren.<br />
Medieninhaber, Hersteller, Herausgeber: Medien24 GmbH, Braustraße 6, 4786<br />
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20 MEDIATHEK<br />
Foto: ServusTV, Hans Schubert<br />
Wenn die Heimat zu<br />
Auf einer<br />
kulinarischen<br />
Reise durch das<br />
Salzkammergut.<br />
Jeremias Riezler<br />
(li.) ist Spitzenkoch<br />
und<br />
bekannt für seine<br />
radikal ursprüngliche<br />
Küche. <br />
Fotos: ServusTV<br />
Wenn die Heimat<br />
zu leuchten beginnt…<br />
dann<br />
sind wir bei ServusTV<br />
gelandet! Der Sender<br />
der sich ja bereits seit Jahren zu<br />
einer geistig-seelischen Fluchtburg<br />
aller Heimatfreunde und<br />
Zeitgeistfeinde entwickelt hat,<br />
wartet ab dem 15. April mit einem<br />
neuem Format auf: „Heimatleuchten“!<br />
Jeden Freitag um 20:15 Uhr<br />
sollen die Zuseher „die Kraft<br />
unserer Wurzeln spüren“ heißt<br />
es in einem Werbetrailer, in<br />
dem der Salzburger Sender<br />
verspricht: „Wenn das Wochenende<br />
ruft, lassen wir unsere<br />
Heimat leuchten.“<br />
„Heimat ist Leben, Heimat ist<br />
Herz, Heimat ist Vertrauen –<br />
das Heimatgefühl erlebt in der<br />
modernen globalisierten Welt<br />
einen neuen Boom. Im kommenden<br />
Jahr setzt ServusTV<br />
in seinem Programm noch<br />
stärker auf das Thema ‚Heimat‘<br />
in all seinen Facetten“ teilte<br />
der Sender in einer Presseaussendung<br />
im Oktober letzten<br />
Jahres mit. „Heimatleuchten“<br />
versteht sich demnach als eine<br />
neue Dachmarke mit zahlreichen<br />
neuen Formaten.<br />
„Heimatleuchten“ soll dieses<br />
ganz besondere Gefühl vermitteln,<br />
das man nur dort hat,<br />
wo man mit dem Herzen daheim<br />
ist. Es zeigt die prägenden<br />
Landschaften, die besonderen<br />
Bewohner, Traditionen,<br />
Bräuche und Kulinarik, die<br />
diesen besonderen Flecken<br />
Erde ausmachen. Gleichzeitig<br />
sollen die Zuseher dadurch<br />
aber auch immer wieder neue,<br />
bisher unbekannte Aspekte<br />
und Eigenarten der ihnen so<br />
vertrauten Kultur entdecken.<br />
Die Heimat wird einem zwar<br />
in die Wiege gelegt, doch erkunden,<br />
erfahren und erobern<br />
müssen wir sie uns stets aufs<br />
Neue, wenn sie nicht zu einem<br />
x-beliebigen Flecken verkommen<br />
soll. „Heimatleuchten“<br />
soll die Vielfalt unserer Hei-
MEDIATHEK<br />
21<br />
„Heimatleuchten“<br />
Die neue Sendereihe<br />
ab Freitag, dem<br />
15. April, exklusiv<br />
bei ServusTV<br />
Heimat ist der Ort, an dem<br />
man geboren und aufgewachsen<br />
ist, wo man sich wohl und<br />
zuhause fühlt.<br />
Zur Heimat gehören Bilder,<br />
Gerüche, Geschmack,<br />
Traditionen, die Familie und<br />
eine ganz bestimmte<br />
Landschaft.<br />
All das zeigt „Heimatleuchten“<br />
– wie ein Buch voller<br />
Eindrücke, voller Geschichten<br />
und Erinnerungen.<br />
Ungewöhnliche Blickwinkel<br />
und eine hochwertige<br />
Umsetzung machen das<br />
neue Fernsehformat zu einem<br />
Programmhöhepunkt für den<br />
ServusTV–Zuseher.<br />
Traditionelles, Stilles<br />
und Lautes aber auch<br />
die Eigenwilligkeiten<br />
der Regionen zeigt<br />
„Heimatleuchten“. <br />
leuchten beginnt...<br />
mat, wie zum Beispiel das Ausseerland<br />
oder den Wörthersee,<br />
auf einzigartige Weise erlebbar<br />
machen, verspricht ServusTV.<br />
Zum Themenbereich<br />
„Heimat“ arbeitet der Sender<br />
auch mit den renommiertesten<br />
Filmhochschulen im deutschsprachigen<br />
Raum zusammen.<br />
„Uns interessiert, was die jungen<br />
Filmemacher unter ,Heimat‘<br />
verstehen und wie sie<br />
Zur Heimat gehören Bilder,<br />
Gerüche, Geschmack, Traditionen,<br />
die Familie und eine ganz<br />
bestimmte Landschaft.<br />
das innovativ in Bilder und<br />
Geschichten umsetzen. Und<br />
wenn wir dabei noch etwas<br />
für die Nachwuchsförderung<br />
tun können – umso besser“, so<br />
Martin Blank, General-Manager<br />
von ServusTV.<br />
Der geneigte Zuseher von<br />
ServusTV darf also auf „Heimatleuchten“<br />
gespannt sein.<br />
Allerdings liegt die Latte sehr<br />
hoch, da uns der Sender ja bereits<br />
mit einer Reihe hervorragender<br />
Sendungen verwöhnt<br />
und selber Maßstäbe gesetzt<br />
hat, unter denen er nun natürlich<br />
nicht mehr zurückbleiben<br />
darf.<br />
Die erste Folge von „Heimatleuchten“<br />
ist mit „Mode und<br />
die Macht der Tracht“ übertitelt<br />
und zum Auftakt der<br />
Sendereihe geht es in das „10.<br />
Bundesland Österreichs“,<br />
ins<br />
Salzkammergut.<br />
„Was ist der Mode<br />
letzter Schrei gegen<br />
das Echo der<br />
Ewigkeit?“ Dieser Frage geht<br />
die – unheimlich gutaussehende<br />
– Modedesignerin Marina<br />
Hoermanseder auf ihrer Reise<br />
durch das Salzkammergut<br />
auf den Grund. Sie blickt den<br />
Machern von Dirndl und Lederhose<br />
über die Schulter und<br />
lässt diese Trachten-Inspirationen<br />
in ihre eigene Haute<br />
Couture einfließen.<br />
Foto: ServusTV, Hans Schubert<br />
Zwangsgebühren und doch nicht objektiv:<br />
„Unabhängiger“ ORF verschweigt<br />
Lesern wesentliche Informationen<br />
Dem vom Gesetz her<br />
zwangsverpfl ichteten Gebührenzahler<br />
des ORF<br />
wird immer wieder suggeriert,<br />
seine unfreiwillige<br />
Sponsorentätigkeit sei<br />
quasi eine Verpfl ichtung<br />
aus Gründen der Staatsräson.<br />
Immer wieder wird<br />
die vermeintliche „Unabhängigkeit“,<br />
Seriosität,<br />
Glaubwürdigkeit, die Notwendigkeit<br />
des Bildungsauftrages<br />
und was noch<br />
nicht alles betont, um die<br />
Notwendigkeit einer staatlichen<br />
Rundfunkanstalt<br />
auf Steuerzahlerkosten<br />
zu rechtfertigen. Wie weit<br />
es damit her ist, lässt sich<br />
aktuell wohl am besten<br />
anhand der ORF-Berichterstattung<br />
zu allem erkennen,<br />
was mit dem Themenkomplex<br />
Migration und<br />
Migranten zu tun hat, wie<br />
auch dieses kleine Beispiel<br />
zeigt…
22 SPORT<br />
Linz-Marathon-Veranstalter Ewald Tröbinger:<br />
„Die positiven Bilder überwiegen bei<br />
Was für ein Läufer-Fest! Mehr als 20.000 Teilnehmer,<br />
weit über 100.000 Zuschauer und die drittbeste jemals<br />
in Linz gelaufene Marathonzeit machen den 15. „Borealis<br />
Linz Donau Marathon“ erneut zu einem vollen<br />
Erfolg. Cheforganisator Ewald Tröbinger macht im<br />
„<strong>Wochenblick</strong>“-Gespräch einen Rückblick, aber auch<br />
eine Vorschau auf die Neuauflage, am 9. April 2017.<br />
Wie lautet Ihre persönliche<br />
Bilanz zum 15. Linz-<br />
Marathon?<br />
Es war ein sehr anstrengendes<br />
Wochenende. Die<br />
positive Resonanz überwiegt<br />
bei weitem. Es gab<br />
aber aufgrund der hohen<br />
Teilnehmerzahl ein paar<br />
kleinere logistische Probleme,<br />
die wir bis 2017 beheben<br />
wollen.<br />
Über 20.000 Teilnehmer,<br />
Top-Siegerzeiten – kann<br />
man das überhaupt noch<br />
steigern?<br />
Wir hatten wieder eine Siegerzeit<br />
von klar unter zwei<br />
Stunden und zehn Minuten<br />
– das ist im Vergleich zu<br />
anderen großen Marathons<br />
eine sensationelle Zeit.<br />
Jetzt wird in verschiedenen<br />
Arbeitsgruppen alles analysiert<br />
und aufgearbeitet.<br />
Was treibt Sie nach so<br />
vielen erfolgreichen Veranstaltungen<br />
noch an?<br />
Es ist alle Jahre wieder<br />
eine Freude, im Ziel die vielen<br />
zufriedenen, lachenden<br />
Gesichter zu sehen.<br />
Gibt es einen Wunschtraum<br />
oder ein spezielles<br />
Ziel, das Sie mit dem Linz<br />
-Marathon noch erreichen<br />
wollen?<br />
Nein. Mit dieser Teilnehmerzahl<br />
und den schnellen<br />
Zeiten über mehrere Jahre<br />
haben wir eigentlich alle<br />
großen Ziele erreicht.<br />
2017 wird auch die<br />
VOEST-Brücke zur Baustelle.<br />
Hat das Einfluss<br />
auf den Start des Linz-Marathons?<br />
Der Ausbau dürfte für den<br />
9. April 2017 noch keine<br />
Auswirkungen haben – erst<br />
für 2018, aber auch da ist<br />
ein Start auf der Brücke<br />
möglich. Es wird nur Positionsverschiebungen<br />
bei der<br />
Moderationsbühne und den<br />
mobilen WC-Boxen geben.<br />
Nicht die vielen unzähligen<br />
positiven Bilder und<br />
Eindrücke gingen um die<br />
Welt, sondern Fotos von<br />
ein paar überehrgeizigen<br />
Eltern, die ihre Kinder<br />
über die Laufstrecke zerrten.<br />
Ärgert Sie das?<br />
Das ist bedauerlich, aber<br />
es waren wenige Einzelfälle.<br />
Die positiven Bilder von<br />
fröhlichen Kindern überwiegen<br />
bei weitem. Dennoch<br />
wird eine Arbeitsgruppe<br />
eingerichtet, die sich mit<br />
einem optimalen Ablauf für<br />
2017 beschäftigt.<br />
Selber sind Sie ja auch<br />
begeisterter Marathonläufer.<br />
Haben Sie<br />
hier noch sportliche<br />
Ziele?<br />
Ich möchte schon in absehbarer<br />
Zeit wieder ein-<br />
mal einen Marathon laufen,<br />
aber nur mehr aus Freude<br />
an der Bewegung. Und da<br />
würde ich mir vor Ort und<br />
während des Laufes bewusst<br />
die Organisation ansehen<br />
(lacht).<br />
Falls es für Sie jemals<br />
überhaupt einen Ruhestand<br />
geben sollte: Wäre<br />
es ein großer Traum, den<br />
Linz-Marathon einmal<br />
selbst aus Sicht eines<br />
Teilnehmers zu erleben?<br />
Ja auf jeden Fall – ich denke,<br />
das wird irgendwann in<br />
hoffentlich noch ferner Zukunft<br />
einmal passieren – so<br />
Gott will und ich gesund<br />
bleibe.<br />
3-Monats-Abo, 12 <strong>Ausgabe</strong>n für € 28,00 Schnupper-Abo, 3 <strong>Ausgabe</strong>n für € 7,00<br />
Jahresabo, 48 <strong>Ausgabe</strong>n für € 98,00 Förderabo, 48 <strong>Ausgabe</strong>n für € 196,00<br />
Vor- und Zuname<br />
Adresse<br />
Ort, Datum, Unterschrift
SPORT<br />
23<br />
weitem“<br />
Linz Marathon-<br />
OK-Chef Ewald<br />
Tröbinger<br />
Imposant: Der Massenstart<br />
beim Linz Marathon<br />
Anfängerrudern für Schüler:<br />
Der RV Ister sucht<br />
Ruder-Einsteiger<br />
Rudern ist die beste Schule für den Teamgeist.<br />
Das ideale Einstiegsalter liegt bei 13-<br />
14 Jahren. Weitere Infos hat RV-Ister-Trainer<br />
Dániel Máté (mehrfacher ungarischer Meister<br />
und Rudertrainer) unter 0650/3<strong>04</strong>6163.<br />
Foto: Linz Marathon / Klaus Mitterhauser<br />
Dritte-Liga-Knaller am Sonntag:<br />
Zwei Notausgänge<br />
erhöhen Kapazität<br />
Das wird ein absoluter Knaller:<br />
Der Regionalliga-Zweite<br />
(Blau-Weiß Linz) empfängt<br />
am Sonntag den Tabellenführer<br />
(Hartberg). Mit einem<br />
Trick will man für dieses Spiel<br />
die Zuschauerkapazität des<br />
kleinen Donauparkstadions<br />
erhöhen.<br />
Behördlich sind im in die Jahre<br />
gekommenen Donauparkstadion<br />
nur 1.050 Zuschauer<br />
zugelassen. Beim Liga-Schlager<br />
gegen den Tabellenführer<br />
(17. April / 15:00 Uhr) wollen<br />
aber über 2.000 Anhänger mit<br />
dabei sein. „Wir werden noch<br />
zwei weitere Notausgänge in die<br />
Holzwände schneiden, um die<br />
Kapazität auf 1.500 zu erhöhen“,<br />
so Blau-Weiß-Marketingboss<br />
Wascher. Es waren aber auch<br />
schon mal fast 2.500 Zuschauer<br />
in der Mini-Arena mit dabei<br />
– beim Relegationsspiel gegen<br />
Wattens im Juni 2011 (BILD).<br />
1.050 oder doch mehr? Das Donauparkstadion<br />
wird am 15. April aus allen Nähten platzen...<br />
Welser Karate-Lady zeigt bei Premiere-League-Tunier auf:<br />
Furioser Sieg im Emirat Dubai<br />
Riesenerfolg für Karate-Europameisterin<br />
Bettina Plank:<br />
Die 24jährige Athletin von<br />
Karate-do Wels eroberte beim<br />
Premier-League-Tunier in<br />
Dubai Gold in der Klasse bis<br />
50 kg und strahlte mit ihrem<br />
Trainer Juan Luis Benitez um<br />
die Wette. Was beim Weltcup-Auftakt<br />
im slowenischen<br />
Lasko mit Platz drei noch nicht<br />
perfekt klappte, lief in Dubai<br />
vom Feinsten. „Ich fahre jetzt<br />
voller Selbstvertrauen zur Europameisterschaft<br />
Anfang Mai<br />
nach Montpellier und dann<br />
gilt die gesamte Konzentration<br />
der Heim-WM“, meinte die<br />
vorarlbergische Wahl-Oberösterreicherin<br />
nach dem 2:0-Finalsieg<br />
gegen die Lokalmatadorin<br />
Radwa Radwan.<br />
In Top-Form: Karate-Europameisterin<br />
Bettina Plank (l.)<br />
SK Keplinger Traun feiert Meistertitel:<br />
In Traun weht bald<br />
Handball-Bundesligaluft!<br />
Die Trauner Handballer sind nach dem Sieg<br />
gegen Edelweiß nicht mehr von Platz 1 der<br />
Landesliga-Meisterrunde zu verdrängen.<br />
„Jetzt geht‘s Richtung Bundesliga-Aufstieg“,<br />
jubelt Sportdirektor Gerald Gabl.<br />
Foto: Redaktion<br />
Foto: Ewald Roth<br />
Wilhelm Holzleitner<br />
wilhelm.holzleitner@wochen-blick.at<br />
Kommerz<br />
statt Herz<br />
Der „metrosexuelle“ Kicker<br />
David Beckham<br />
machte den Anfang, mittlerweile<br />
treten unzählige<br />
Top-Stars (und jene, die<br />
sich dafür halten) in seine<br />
Fußstapfen: Selbst<br />
Fußballer aus unteren<br />
Ligen haben bis zum<br />
Handgelenk tätowierte<br />
Körper, tragen Zöpfchen<br />
oder andere fragwürdige<br />
Trendfrisuren und kopieren<br />
irgendeinen lächerlichen,<br />
im Fernsehen aufgeschnappten<br />
Modestil.<br />
Einige bemalen sich vor<br />
TV-Interviews sogar mit<br />
dem „Kajal-Stift“ ihre Lider.<br />
Das Hauptaugenmerk<br />
liegt nicht mehr auf<br />
der Leistung der Spieler,<br />
sondern darauf, dass der<br />
Haarreifen richtig sitzt –<br />
oder bei einem Torerfolg<br />
irgendeine vorher einstudierte,<br />
grenzdebile Geste<br />
vorgeführt wird.<br />
Bei jedem noch so kleinem<br />
Foul wälzen sie sich<br />
mädchenhaft minutenlang<br />
am Boden: Was sind das<br />
für „Männer“, bei denen<br />
jeder Anfl ug von Körperberührung<br />
in einem unbeschreiblichen<br />
Beinahtod-Erlebnis<br />
endet?<br />
Dazu die – im Vergleich<br />
zu „echten“ Sportlern wie<br />
Eishockeyspieler, Triathleten<br />
oder Faustballern –<br />
pervers hohen Gehälter.<br />
Ganz zu schweigen vom<br />
FIFA-Saustall, wo sich jeder<br />
nimmt, was er kriegen<br />
kann: Es ist wirklich traurig,<br />
was aus dem Fußballsport<br />
wurde. Kein Herz,<br />
dafür aber Showbühne<br />
und peinlicher Kommerz,<br />
wohin man blickt. Es wird<br />
Zeit, sich endlich wieder<br />
zurückzubesinnen!<br />
Wilhelm Holzleitner ist freiberufl icher Journalist, Texter<br />
und bringt im <strong>Wochenblick</strong> aktuelle<br />
Geschehnisse aus Stadt und Land auf den Punkt.