Schlossallee 3-2016
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Seite 26 | Leidenschaft & Laune<br />
Christoph Beyer schlägt mit „Heimzahlung“ ein dunkles Kapitel auf.<br />
Martin Witte schafft Hochspannung rund um den „Bluthügel“.<br />
mir schon lange wichtig.“ Der Krimi liest sich alles andere als<br />
wissenschaftlich-trocken: „Mir war wichtig, ihn durchgehend<br />
spannend, mit vielen Perspektivwechseln und Dynamik zu<br />
erzählen.“ Sein eigenes „Vorstrafenregister“ beschreibt Beyer<br />
so: „Anhaltende Neugier an Politik und Gesellschaft, gelegentlicher<br />
Konsum von gutem schottischen Single Malt, ein<br />
Bekenntnis zum pragmatischen Realismus mit einem Schuss<br />
Romantik. Und ein Faible für handgemachte<br />
Balladenklänge und unerlaubtes<br />
Feuermachen am Strand.“<br />
Blut statt Hüggelzwerge<br />
Die malerische Schönheit täuscht: In<br />
Hagen a.T.W verliert sich die Spur einer<br />
früheren Schulfreundin von Maike<br />
Wasmuth. In Martin Wittes neuestem<br />
Krimistreich „Bluthügel“ stößt die Hauptkommissarin mit<br />
ihrem Kollegen Patrick Bonhof auf eine seltsame Geschichte<br />
über das alte Bergwerk. Erst Fallanalytiker Roman Sellberg<br />
kann Licht ins unheimliche Dunkel bringen. Der gebürtige<br />
42-jährige Solinger Witte lebte bis 2007 in Gütersloh und<br />
seitdem im südlichen Osnabrücker Land. Der Großhandelskaufmann<br />
arbeitet seit 2013 bei einem Logistikkonzern und<br />
schreibt erst seit einigen Jahren: „Zuerst Kurzgeschichten<br />
und Gedichte.“ Im Herbst 2014 erschien mit „Dämmerung“<br />
der Auftakt für Sellberg und Wasmuth. „Von Anfang an<br />
war klar, dass die Krimis hier spielen sollten – hier und im<br />
angrenzenden Ostwestfalen kenne ich mich am besten aus.“<br />
Bekenntnis zum<br />
pragmatischen<br />
Realismus mit einem<br />
Schuss Romantik<br />
„Bluthügel“ erschien Ende 2015 und ist noch lokaler rund um<br />
den Hüggel angesiedelt. Witte: „Meine Bücher würde ich als<br />
solide Handwerkskunst bezeichnen. Die Sprache ist bewusst<br />
einfach, die Handlung im Vordergrund, ausschweifende Nebenstränge<br />
und Ausschmückungen vermeide ich.“ Wichtig sei<br />
ihm die „möglichst exakte Beschreibung der Polizeiarbeit. Ich<br />
wollte einen Fallanalytiker, weil mich deren Arbeit ungemein<br />
interessiert“. Weil die Fallanalyse beim LKA<br />
angesiedelt sei, komme Sellberg aus dem<br />
Großraum Hannover, unterstütze aber eine<br />
„waschechte Osnabrückerin“. Eigene „Sünden“<br />
bekennt Witte beim Verfassen der Fälle:<br />
„Ohne Süßes neben der Tastatur ist schlecht<br />
Schreiben. Die Ideen kommen aber unter<br />
anderem an der frischen Luft, wenn ich laufe<br />
oder spazieren gehe.“<br />
Familiensache<br />
Einen brandheißen Regio-Krimi bringt Ulrike Kroneck mit<br />
„Familiensache“, der im Juli erscheint: Der Besitzer eines<br />
Technologie-Unternehmens wird verbrannt in seinem Haus<br />
gefunden. Im Geflecht schlimmer familiärer Verletzungen<br />
sucht Johanna Kluge die Wahrheit. Kluges Schöpferin<br />
wohnt ihn Melle-Buer und sei genauso „normal“ wie ihr<br />
Ermittlerteam – oder gar die Täter in ihren Romanen. „Mir<br />
geht es in meinen Geschichten um psychologische Glaubwürdigkeit.<br />
Und – als freiberufliche Lektorin – vor allem<br />
um sprachliche Genauigkeit.“ Das Ermittler-Duo balanciert