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OÖVP Engerwitzdorf Reporter - Folge 1/2016

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REPORTER 1/<strong>2016</strong><br />

<strong>Engerwitzdorf</strong><br />

Recht muss Recht bleiben.<br />

ÖVP lehnte im Gemeinderat die Berufung gegen den Bau des Schweinestalles Wall-Schinagl ab<br />

Bei der letzten Gemeinderatssitzung<br />

vom 11. Februar<br />

<strong>2016</strong> war ein für viele Klendorfer<br />

spannender Punkt<br />

auf der Tagesordnung. Der<br />

Gemeinderat behandelte<br />

eine Berufung gegen eine<br />

Baubewilligung, die Bürgermeister<br />

Herbert Fürst in erster<br />

Instanz erteilt hatte.<br />

Zur Vorgeschichte: Die Familie<br />

Wall-Schinagl, landwirtschaftlicher<br />

Direktvermarkter<br />

aus Klendorf,<br />

wollte letztes Jahr ihren<br />

Schweinebetrieb modernisieren.<br />

Da eine Erweiterung<br />

direkt am Hof mit derzeit<br />

120 Schweinen nicht genehmigt<br />

wurde, beschloss<br />

die Familie am Ortsrand<br />

auf einem naheliegenden<br />

Grundstück einen neuen<br />

„Wohlfühl“-Schweinestall<br />

für 240 Schweine mit modernsten<br />

Standards und<br />

nach neuesten Erkenntnissen<br />

zu errichten.<br />

Für die Erteilung der Baubewilligung<br />

hatte Bürgermeister<br />

Fürst alle gesetzlichen<br />

Bestimmungen bei den zuständigen<br />

Fachabteilungen<br />

(Umwelt, Lärm, Gesundheit,<br />

Luft, Gewässer) des Landes<br />

OÖ prüfen lassen. Da alle<br />

eingeholten Fachgutachten<br />

positiv waren, wurde die<br />

Bewilligung erteilt. Einige<br />

Nachbarn haben sich kritisch<br />

zum Projekt geäußert.<br />

Eine Lösung, alle Beteiligten<br />

zufrieden zu stellen, konnte<br />

Der geplante Standort des neuen Schweinestalles von<br />

Familie Wall-Schinagl am Ortsrand von Klendorf<br />

nicht gefunden werden.<br />

Drei Bürger haben Berufung<br />

erhoben und unserem Bürgermeister<br />

Herbert Fürst<br />

vorgeworfen, er habe sich<br />

nicht genug für eine gemeinsame<br />

Lösung für alle<br />

Klendorfer eingesetzt. Der<br />

Bürgermeister muss immer<br />

alle Konfliktparteien<br />

gleichwertig betrachten. Er<br />

hat dabei die rechtlichen<br />

Rahmenbedingungen und<br />

Gesetze zu befolgen ohne<br />

aus Sympathiegründen zu<br />

handeln. Im zuständigen<br />

Ausschuss wurde die Berufung<br />

behandelt. Aufgrund<br />

der vorliegenden positiven<br />

Fachgutachten des Landes<br />

Oberösterreich empfahl der<br />

Ausschuss daher dem Gemeinderat,<br />

den Berufungen<br />

nicht stattzugeben. Bei der<br />

folgenden Gemeinderatssitzung<br />

hatte Vizebürgermeister<br />

Stefan Schöffl zu<br />

diesem Punkt den Vorsitz<br />

Stefan Schöffl<br />

Vizebürgermeister<br />

Obmann des<br />

Ausschusses für<br />

Angelegenheiten<br />

der Infrastruktur,<br />

Wirtschaft und Umwelt<br />

zu führen. Schöffl wies auch vorab darauf<br />

hin, dass der Gemeinderat hier als Behörde<br />

nur darüber zu entscheiden habe, ob der<br />

Bescheid des Bürgermeisters rechtmäßig ist<br />

oder nicht. Hier kam es zur großen Überraschung,<br />

denn die Fraktionen der SPÖ, FPÖ und<br />

Grünen verhielten sich in ihren populistischen<br />

Argumentationen so, als ob für sie der Behördenstatus<br />

nicht gelten würde. Die zusätzlich<br />

im Berufungsverfahren präzisierten Fachgutachten<br />

des Landes wurden gar als „Pseudogutachten“<br />

abgetan! Abgesehen davon, dass<br />

hier versucht wurde, politisches Kleingeld zu<br />

wechseln, haben wir als ÖVP am meisten die<br />

sachliche Auseinandersetzung der anderen<br />

Parteien mit der Causa vermisst.<br />

Die Tatsache, dass kein einziger Gemeinderat<br />

der anderen Fraktionen es bisher der Mühe<br />

wert fand, jemals mit der Familie Wall-Schinagl<br />

über das Projekt zu sprechen, stimmt<br />

uns sehr bedenklich.<br />

Wir als ÖVP haben es uns nicht leicht gemacht.<br />

Wir haben versucht, alle anzuhören.<br />

Ein Bauwerber hat aber auch ein Anrecht auf<br />

ein ordentliches Verfahren. Auf Basis der vorliegenden<br />

Fakten wurde daher der Berufung<br />

mit Stimmenmehrheit der ÖVP nicht stattgegeben<br />

und der Bescheid des Bürgermeister<br />

bestätigt.<br />

Im Gespräch war Bürgermeister Herbert<br />

Fürst sichtlich bestürzt, dass mit dem Vorgehen<br />

der anderen Fraktionen schlechte Stimmung<br />

in Klendorf gemacht wurde, welche für<br />

die Dorfgemeinschaft nicht förderlich ist.<br />

Besser wäre es gewesen, die gesetzliche Lage<br />

der Bebauung in Dorfgebieten genauer zu erklären,<br />

damit die Existenzgrundlage einer<br />

Bauernfamilie genauso geschützt wird wie die<br />

Interessen der angrenzenden Dorfbewohner.<br />

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