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Dezember 2011 - Halle liest - Projekte-Verlag Cornelius

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AUTORENPORTRÄT EVA- MARIA SCHÖN<br />

Eva-Maria Schön (1945) ist in<br />

Lunzenau bei Rochlitz geboren.<br />

Sie studierte Musikpädagogik und<br />

Musikwissenschaft. An der Martin-<br />

Luther-Universität promovierte sie<br />

1978 über das Opernschaffen von<br />

Leoš Janácek. Fast 30 Jahre lang<br />

lehrte sie Musikanalyse, Formenlehre<br />

und Tanz, hielt Vorlesungen<br />

und Seminare. Nach 1989 wirkte<br />

sie an der Neugestaltung der<br />

Studien- und Prüfungsordnungen<br />

für die Sekundarstufen I und II<br />

auf dem Gebiet der Musikpädagogik<br />

mit. Außerdem konzipierte<br />

sie die Studiengänge Diplom-<br />

Gesangspädagogik und Diplom-<br />

Musiktherapie. Lange Zeit lernten<br />

die Studenten nach den von ihr<br />

entwickelten Lehrplänen. Bevor<br />

sie 1993 die Universität verließ,<br />

leitete Eva-Maria Schön die künstlerische<br />

Abteilung des Instituts<br />

für Musikpädagogik. Bis 2000<br />

lehrte sie auch an der Hochschule<br />

für Evangelische Kirchenmusik<br />

und führte Vorlesungen an der<br />

Hochschule für Kunst und Design<br />

Burg Giebichenstein zum Thema<br />

„Musik und Kunst zu Beginn des<br />

20. Jahrhunderts“ durch.<br />

Nach einer längeren Krankheit<br />

wurde sie von ihrer Tochter, die<br />

ein High-School-Jahr in den USA<br />

absolviert hatte, auf die Idee gebracht,<br />

sich mit dem Unterrichten<br />

der englischen Sprache zu beschäftigen.<br />

1997 entschied sie sich, ein<br />

eigenes Konzept zu entwickeln<br />

und zusammen mit ihrer Tochter<br />

umzusetzen. Es ging darum, die<br />

englische Sprache Kindern bereits<br />

im Vorschulalter zu vermitteln.<br />

1999 wurde die „Tiger School“<br />

in <strong>Halle</strong> gegründet. In der Art<br />

ihrer Organisation und eigenen<br />

Konzeption ist sie inzwischen<br />

die größte Kindersprachschule<br />

bundesweit. Zunächst war die<br />

Tiger School nur an Schulen im<br />

ehemaligen Saalkreis tätig. Später<br />

6<br />

Bei einer Aufführung von „Where is Billy‘s Easter Egg?“<br />

wurden die Aktivitäten auf über<br />

130 Grundschulen und mehr als<br />

300 Kindergärten in den drei<br />

südlichen neuen Bundeslän-dern<br />

ausgedehnt. Heute unterrichten<br />

ca. 50 Lehrer mehr als 3700<br />

Schüler nach dem von Eva-Maria<br />

Schön entwickelten Konzept der<br />

Englisch-Früherziehung durch<br />

Musik und Spiel.<br />

Die Idee dahinter beruht darauf,<br />

dass im Alter bis zu zehn Jahren<br />

jedem Menschen ein spezieller<br />

Hirnbereich für die Klang- und<br />

Sprachwahrnehmung zur Verfügung<br />

steht, die sogenannten<br />

„Brocaschen Areale“. Hier bilden<br />

sich im frühen Lebensalter neurologische<br />

Strukturen, welche die Voraussetzung<br />

für das Sprachpotenzial<br />

des gesamten weiteren Lebens<br />

sind. Es ist also wichtig, genau in<br />

diesem Alter mit der sprachlichen<br />

Ausbildung zu beginnen, damit die<br />

Kinder auch eine Fremdsprache<br />

nach dem muttersprachlichen<br />

Prinzip erlernen können – also<br />

durch das Hören und Sprechen.<br />

Die Schüler sind zwischen drei<br />

und zehn Jahren alt. Der Unterricht<br />

findet in Kommunikationsgruppen<br />

mit etwa sieben Kindern auf spielerischer<br />

Basis statt. Jedes Kind<br />

kommt in jeder Unterrichtseinheit<br />

zum Sprechen.<br />

Doch Eva-Maria Schön ist hier<br />

nicht stehen geblieben. Aus den<br />

von ihr entwickelten eigenen Kompositionen<br />

von Liedern, Gedichten<br />

und Spielstücken entstanden bald<br />

zwei völlig neue Dinge: Einerseits<br />

das englischsprachige Kindertheater<br />

„Billy on Stage“ und andererseits<br />

eine inzwischen beachtliche<br />

Reihe von Kinderbüchern.<br />

Das Theaterprojekt bietet Kindern<br />

die Möglichkeit, ihr erlerntes Englisch<br />

darstellerisch und in kreativer<br />

Form anzuwenden. Dadurch ergibt<br />

sich wiederum ein Rücktransport<br />

des im Theater Erlebten und Erlernten<br />

in den Schulunterricht. Das behebt<br />

einen Grundmangel der schulischen<br />

Englischausbildung, welche<br />

in der Regel nach dem Muster von<br />

Frage und Antwort stattfindet und<br />

das freie Gespräch in alltäglichen<br />

Situationen vernachlässigt. Die<br />

Arbeit im Theater kann den Mitwirkenden<br />

helfen, Barrieren zu<br />

überwinden, Englisch zu sprechen,<br />

und das positive Gefühl vermitteln,<br />

verstanden zu werden. So entsteht<br />

Sicherheit im Umgang mit dem<br />

eigenen Wortschatz.<br />

Seit 2008 nehmen Kinder im Alter<br />

von 4 bis 14 Jahren an den heute<br />

oft ausverkauften Aufführungen<br />

in verschiedenen Spielstätten teil.<br />

Premieren fanden z.B. im Thalia

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