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Von allen Organisationen in Deutschland nur in der IMAF-DAKO:<br />
Authentische Ausbildung & KYU/DAN-Prüfungen unter der Schirmherrschaft des höchsten Samurai<br />
IMAF-Präsiden Yasuhisa Tokugawa<br />
IMAF-Kokusai Budoin<br />
Deutscher Repräsentant: DEUTSCH-ASIATISCHE KAMPFKUNST-ORGANISATION❁DAKO, Anerkannter Fachverband<br />
für asiatische Kampfkunst Philosophie · Geschichte und Kultur Asiens · Meditation · Sport & Selbstverteidigung<br />
Montag, 2.4.2007: Abflug in Frankfurt<br />
Endlich ist der Tag der Abreise da. Der Flug<br />
startet in Frankfurt um 21:00 Uhr. Also genug<br />
Zeit zum Packen und zum gemütlichen<br />
Anreisen. Da wir nichts riskieren wollen nehmen<br />
wir einen früheren Zug und sind bereits<br />
um 18:00 Uhr am richtigen Terminal.<br />
Beim Einchecken läuft uns auch schon das<br />
erste bekannte Gesicht über den Weg. So sammelt<br />
sich nach und nach die ganze Reise -<br />
gruppe um Sensei H.D. Rauscher und seine<br />
Frau Sensei Christine Rauscher und wir sind<br />
alle rechtzeitig am Gate. Pünktlich wie die<br />
(japanische) Eisenbahn sitzen wir im Flieger<br />
und es geht los in Richtung Japan. Naja –<br />
zumindest Richtung Norden. Wir fliegen die<br />
Kontinental route über Sibirien.<br />
<strong>Reiseber</strong>icht Japan<br />
2. – 14. April 2007<br />
IMAF Trainings- und Studienreise<br />
von Sensei Johannes Meyer und Careen Pollmer, München<br />
✦IMAF✦<br />
GERMANY<br />
Dienstag, 3.4.2007: Ankunft in Japan<br />
Am Nachmittag des folgenden Ta<strong>ges</strong> sind wir<br />
dann endlich in Narita/Japan. Ein Reisebus<br />
bringt uns anschließend zu dem im Süden<br />
Tokios (Bezirk Shinagawa) gelegenen Hotel.<br />
Als wir um 18:30 dort ankommen warten dort zu<br />
unserer Überraschung ungefähr zehn Senseis<br />
um uns zu begrüßen. Darunter auch Sato<br />
Sensei, der Chiefdirector der IMAF, Iwasa<br />
Sensei, der uns auf die Ausflüge begleiten<br />
wird, und John Gage, der die Organisation vor<br />
Ort unterstützt und für uns alle Welcome-<br />
Packa<strong>ges</strong> vorbereitet hat.<br />
Wir treffen uns kurze Zeit später zu einem kleinen<br />
Rundgang im Viertel und einem gemeinsamen<br />
Abendessen. In einem der vielen durchgehend<br />
geöffneten kleinen Supermärkten kann<br />
man sich anschließend noch mit Getränken<br />
und japanischen Süßigkeiten versorgen. Dann<br />
endet der doch recht lange Tag in einem<br />
gemütlichen und natürlich äußerst sauberen<br />
Hotelzimmer.<br />
Mittwoch, 4.4.2007:<br />
Sightseeing, erstes Training und<br />
Frühstück<br />
Heute steht etwas Sightseeing und das erste<br />
Training auf dem Programm. Zunächst aber<br />
unser erstes japanisches Frühstück. Miso-<br />
Suppe, geräucherter Fisch, Reis, Gemüse,<br />
süßes Omlette und Nato (Sojabohnen-Eiweis-<br />
Gemisch in das man etwas Sojasoße kippt). Es<br />
ist wissenschaftlich erwiesen, dass dieses<br />
Nato sehr, sehr <strong>ges</strong>und ist. Leider schmeckt es<br />
auch so und wird daher von 95% der Reise -<br />
gruppe einfach ignoriert.<br />
Falls man sich mit dem japanischen Frühstück<br />
nicht anfreunden kann gibt es auch noch ein<br />
kontinentales Frühstücksbuffet mit Omlette,<br />
Bacon, Würstchen, Salat und Brot. Nach einigen<br />
Tagen bildet sich bei den meisten eine<br />
Mischform aus japanischem und europäischem<br />
Frühstück heraus. Schön, wenn man<br />
die Wahl hat.<br />
Asakusa<br />
Nach einem Besuch des Tokio-Towers geht es<br />
weiter zum Sensouji-Tempel der zusammen mit<br />
anderen Tempeln im Bezirk Asakusa liegt. Das<br />
Tempelviertel ist sehr ursprünglich und man<br />
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vergisst sehr schnell, dass man eigentlich in<br />
einer Millionenstadt ist.<br />
Iwasa Sensei zeigt uns dort das kurze<br />
Reinigungsritual das üblicherweise durchgeführt<br />
wird, bevor man vor einen Schrein tritt.<br />
Außerdem führt er uns in der Tempelanlage<br />
herum (man muss nur schnell genug sein ihm<br />
zu folgen), erklärt sehr viel und ist, wie jeder<br />
Japaner, absolut begeistert von<br />
der Kirschblüte (Sakura Sakura).<br />
Wir haben das Glück zur Zeit der<br />
Hochblüte in Japan zu sein.<br />
Aus einem überdachten Becken<br />
dringt (glücksbringender Rauch),<br />
überall sind kleine Stände an<br />
denen man sich Stärken kann und die großartigen<br />
Tempel und Pagoden – so stellt man sich<br />
Japan vor.<br />
Gegen Mittag hat sich die Reisegruppe in alle<br />
Winkel des Bezirks (vor allem in den<br />
Andenkenläden) verstreut. Der Hunger meldet<br />
sich und Iwasa Sensei und Hara Sensei gehen<br />
mit den verbliebenen Drei in einem traditionellen<br />
japanischen Restaurant Essen. In den meisten<br />
Restaurants sitzt man inzwischen an „normalen“<br />
Tischen mit „normalen“ Stühlen. In diesem<br />
Restau rant hat man jedoch die Wahl. Und<br />
so finden wir uns kurze Zeit später vor einem 25<br />
cm hohen Tischen auf einer Tatami sitzend wieder.<br />
Iwasa Sensei übernimmt die Bestellung<br />
der Speisen und wir lassen uns überraschen.<br />
Nacheinander werden Schälchen mit Fisch,<br />
Meeres früchten, Gemüse und Hühnchen aufgetragen.<br />
Iwasa Sensei perfektioniert noch<br />
nebenher unsere Stäbchen technik und dann<br />
sind wir schon wieder unterwegs.<br />
Es folgt eine Stadtrundfahrt. Der Einkaufs -<br />
bummel in der Einkaufsmeile fällt auf allgemeinen<br />
Wunsch wegen Regens und Kälte aus.<br />
Das erste Training<br />
Das Stadtviertel in das wir per S- und U-Bahn<br />
zu unserem ersten Training fahren heißt<br />
Ropongi und ist auch ein sehr begehrter Ort für<br />
Nacht schwärmer. Nun ist aber<br />
Nachmittag und wir laufen das<br />
restliche Stück von der U-Bahn<br />
bis zur Amerikanischen Bot -<br />
schaft. Das Dojo liegt auf dem<br />
Botschaftsgelände und so ist es<br />
nur mit Personalausweis zu<br />
erreichen. John Gage Sensei<br />
wird uns heute eine Einführung in Nihon-<br />
Jujutsu geben und wir freuen uns auf das<br />
Training.<br />
Dojos sind in Japan meistens klein und so<br />
schult man neben der Bewegung auch gleichzeitig<br />
die Rücksichtnahme auf andere. Gage<br />
Sensei ist ein hervorragender Lehrer und kann<br />
die Details und Feinheiten der Technik sehr gut<br />
zeigen und lehren.<br />
Müde und erschöpft wie wir sind gehen wir<br />
noch alle zusammen in Ropongi Essen. In<br />
Japan wird sehr häufig Ramen ge<strong>ges</strong>sen, eine<br />
Art Nudelsuppe mit verschiedensten Ein lagen.<br />
Dazu kann man sich z.B. Gyosa bestellen,<br />
gefüllte und gebratene Teig röllchen die wirklich<br />
phenomenal schmecken. Wasser steht an<br />
jedem Tisch und man bekommt kostenlos so<br />
viel man will. Das Bier ist etwas teurer aber,<br />
selbst für jemanden aus Bayern, sehr gut.<br />
In der „Zen“-Bar in Shinagawa trinkt ein harter<br />
Kern um Rauscher Sensei noch einen<br />
abschließenden Sake, bevor wir in Bett fallen<br />
und hervorragend schlafen.<br />
Donnerstag, 5.4.2007:<br />
47 Ronin, Karate- und Iaido-Training<br />
Besuch des Sengaku-ji-Tempels<br />
In Fußnähe des Hotels befindet sich der<br />
Sengaku-ji-Tempel. Auf einem kleinen Hügel<br />
neben dem Tempel liegen die sterblichen<br />
Überreste der 47 Ronin und ihres Herren,<br />
deren Geschichte jedem Japaner bekannt ist.<br />
Die Ronin (herrenlose Samurai) haben den<br />
Tod ihres Herren gerächt, der Seppuku begehen<br />
musste. Sie selbst wurden wegen der Tat<br />
zu der gleichen Strafe verurteilt, hatten aber<br />
die Sympathie und das Verständnis der Be -<br />
völkerung auf ihrer Seite. In einer Zeit des<br />
Wandels in Japan, in der immer mehr<br />
Samurai wegen der fallenden Reispreise<br />
hoch verschuldet und verarmt waren, hielten<br />
sie die alten Werte wie Selbstbeschränkung<br />
und Pflichterfüllung hoch und sind so zu einer<br />
Legende in Japan geworden (siehe auch<br />
Wolfgang Schwentker, „Die Samurai“ – ein<br />
sehr gutes, wissenschaftlich fundiertes Buch<br />
über die Samurai und die japanische<br />
Geschichte).<br />
Nach dem Besuch des Tempels und des<br />
angegliederten Museums laufen wir<br />
gemächlich zum Hotel zurück. Noch haben<br />
wir etwas Zeit bevor wir zum ersten<br />
Karatetraining fahren.
Impressionen aus Tokyo. Zahlreiche Tempel und Parks prägen auch das<br />
Bild der Großstadt. Baukunst und Gartenkunst haben einen hohen<br />
Stellenwert in Japan.
Donnerstag, 5.4.2007:<br />
47 Ronin, Karate- und Iaido-Training im<br />
Dojo von Higuchi Sensei<br />
Nach etwa 45 Minuten Fahrt mit dem öffentlichen<br />
Verkehrssystem kommen wir im neu<br />
eröffneten Dojo von Higuchi Sensei an. Voller<br />
Freude erwarten uns bereits die Iaido-Senseis<br />
(Tose Sensei, Ochiai Sensei, Iwasa Sensei und<br />
Toude Sensei). Für einige auf dieser Reise wird<br />
es das erste Iaido-Training sein. Aber nachdem<br />
das hier eine Budo-Reise ist stellen sich<br />
auch alle tapfer der Aufgabe. Am Ende der<br />
Reise werden (fast) alle komplett aus<strong>ges</strong>tattet<br />
mit Hakama und Schwert die Rückreise antreten.<br />
Es werden die sitzenden Basis-kata geübt<br />
und immer wieder anschaulich die Idee hinter<br />
der Kata dar<strong>ges</strong>tellt (siehe Kaichaku).<br />
Anschließend kommt Higuchi Sensei und<br />
bringt uns richtig auf Trab. Etwas amüsiert von<br />
unserer schlechten Kondition (die Reise stra -<br />
pazen stecken uns allen noch in den Knochen)<br />
legt er einen etwas gemächlicheren Gang bei<br />
den nun folgenden Grundkata ein.<br />
Im ersten Training wollen die Senseis die Basis<br />
sehen, damit sie wissen wie der Stand der<br />
Teilnehmer ist und was sie mit uns Üben müssen.<br />
Freitag, 6.4.2007:<br />
Budo-Shop und Nihon-Jujutsu<br />
Heute haben wir den Vormittag zu unserer<br />
freien Verfügung. Wir rotten uns also zusammen<br />
und begeben uns nach Suidobashi, wo<br />
es zwei Budo-Shops gibt, die traditionell von<br />
den Reiseteilnehmern<br />
„überfallen“ werden. Im<br />
Gegensatz zu unseren sonstigen<br />
Gewohn heiten sind wir<br />
sehr früh unterwegs und stehen<br />
daher vor verschlossenen<br />
Läden. Glück licher weise ist der<br />
Kodokan gleich in der Nähe und so<br />
besichtigen wir das dortige<br />
Museum und den Trainingsraum.<br />
Ebenfalls ganz in der Nähe gibt es<br />
einen riesigen Vergnügungspark<br />
dessen Achter bahn durch ein<br />
Loch in der hochgezogene Fassade des<br />
angrenzenden Gebäudes führt. Platzmangel<br />
macht erfinderisch.<br />
Aber schließlich können wir doch in den Shops<br />
einkaufen und kommen gerade noch rechtzeitig<br />
zurück um mit der Gruppe nach Ropongi zu<br />
einem weiteren Jujutsu-Training zu fahren.<br />
Diesmal hält Sato Sensei das Training persönlich<br />
und demonstriert an John Gage sehr<br />
anschaulich, dass man mit der richtigen<br />
Technik keine Kraft benötigt.<br />
Ein Teilnehmer der Gruppe legt anschließend<br />
noch erfolgreich seine Prüfung im<br />
Nihon-Jujutsu ab. Dann geht es zurück in das<br />
Hotel.<br />
Am Abend treffen wir uns mit Michael, Robert,<br />
Gilbert und Gerhard um Essen zu gehen und<br />
das Nachtleben etwas anzutesten.<br />
In dem ersten Restaurant gibt es eine Art<br />
Omlette vom Tepan-Yaki-Grill. Im Zweiten<br />
essen wir Sashimi und im Dritten Yakitori<br />
(Grillspieße mit verschiedensten Leckereien).<br />
Als das Restaurant schließt ist es bereits 1:00<br />
Uhr und wir sind sehr, sehr satt. Zum Glück gibt<br />
es ja genug Training um die überschüssige<br />
Energie wieder loszuwerden.
Aber es wartet noch eine kleine<br />
Überraschung auf uns: auch am Freitag fahren<br />
die S- und U-Bahnen nur ungefähr bis<br />
12:00 Uhr. Inzwischen sind alle Stationen<br />
dicht. Pech gehabt. Es bleibt nur noch das<br />
Taxi. Nach einigem Bemühen stelle ich fest,<br />
dass man als langhaariger Mann in Tokio kein<br />
Taxi anhalten kann. Also halte ich mich im<br />
Hintergrund und kurz darauf sitzen wir in<br />
einem Taxi Richtung Shinagawa.<br />
Samstag, 7.4.2007:<br />
Ganzta<strong>ges</strong>ausflug nach<br />
Kamakura<br />
Kamakura ist eine im Südwesten von<br />
Tokio an der Sagami-Bucht gelegene<br />
Stadt. Einst war sie Hauptstadt die<br />
Hauptstadt eines Shogunats und gab<br />
einer ganzen Periode ihren Namen.<br />
Sie ist von drei Seiten von Bergen<br />
umschlossen und war deshalb leicht zu verteidigen.<br />
Geblieben sind sehr viele schöne und<br />
beeindruckende Tempel, wie zum Beispiel der<br />
Hachimango-Tempel, der dem Schutzgott der<br />
Samurai geweiht ist.<br />
Bei strahlendem Wetter treffen wir uns in<br />
Kamakura wieder mit Iwasa Sensei, der uns<br />
auch hier wieder herumführen wird. Die<br />
Anlagen beeindrucken durch die Ruhe und<br />
Harmonie die sie ausstrahlen. Ein Bild sagt<br />
mehr als tausend Worte. Daher lasse ich jetzt<br />
auch lieber Bilder sprechen.<br />
Die den Tempeln an<strong>ges</strong>chlossenen Klöster<br />
sind noch bewohnt. Die Religion ist hier um<br />
eini<strong>ges</strong> lebendiger als wir es vielleicht<br />
gewohnt sind.<br />
Besonders beeindruckend war für uns ein herzförmiger<br />
Teich, der hinter dem Langhaus im<br />
zweiten Tempel angelegt wurde. Auf einer Bank<br />
konnte man die Ruhe und den Frieden<br />
genießen und die Harmonie in sich<br />
aufsaugen. Zumindest solange bis<br />
uns Iwasa Sensei mitteilte, dass dieser<br />
Garten ein bevorzugter Platz war<br />
um Seppuku zu begehen. Irgendwie<br />
verständlich, aber für uns und unsere<br />
europäischen Denk muster hatte die<br />
Harmonie einen Kratzer.<br />
Anschließend trennte sich die Gruppe. Ein Teil<br />
fährt zusammen mit Rauscher Sensei zurück<br />
in das Dojo von Higuchi Sensei um dort mit<br />
seinen Schülern Karate zu trainieren. Der<br />
Rest, darunter wir, bleibt mit Christine<br />
Rauscher Sensei und Iwasa Sensei bei den<br />
Tempeln in Kamakura. Dort begeben wir uns<br />
zuerst zum bereits erwähnten Hachimango.<br />
Hier haben wir in mehrfacher Hinsicht Glück.<br />
Zuerst sehen wir eine Autosegnung. Das wird<br />
in Japan relativ selten gemacht und ist daher<br />
nicht oft zu beobachten. Sehr eindrucksvoll ist<br />
der Priester in seinem zeremoniellen Gewand<br />
und – so wie die anderen die wir später noch<br />
sehen werden – sehr jung.<br />
Wir entdecken, dass in einer kleinen Pagode<br />
auf dem zentralen Platz gerade eine shintoistische<br />
Hochzeit abgehalten wird. Eine sehr<br />
schöne Zeremonie in prächtigen Gewändern.<br />
Beschlossen wird die Hochzeit mit 3 x 3<br />
Schluck Sake aus verschieden großen<br />
Schälchen.<br />
Der Hachimango-Tempel ist ganz in rot und<br />
Gold gehalten.<br />
An den Besuch der Tempel schließt sich ein<br />
Bummel durch Kamakura an. Hier stoßen wir<br />
etwas Abseits der Hauptstraßen auf einen<br />
Schwert- und Messerladen dessen Besitzer,<br />
wie sich herausstellt, die Schwerter selbst<br />
schmiedet. Sein Assistent führt uns in die<br />
Schmiede und wir dürfen uns dort umsehen.<br />
Keiner von uns hätte diesen Einblick ohne<br />
Christine Rauscher Sensei oder Iwasa Sensei<br />
erhalten. Mit einer Begleitung die die<br />
Landessprache spricht erhält man manchmal<br />
ungeahnte Einblicke in ein fremdes Land.<br />
Abends lädt uns Iwasa Sensei ein, ihn in seine<br />
Lieblings-Sushi-Bar zu begleiten. Dort gibt es<br />
running sushi auf einem Förderband<br />
rund um eine Inselküche in<br />
der Mitte der Bar. Iwasa<br />
Sensei bestellt mit unserem<br />
Einverständnis eine<br />
Auswahl an Sashimi und<br />
wir genießen das leckere<br />
Essen. Kaum sind wir fertig,<br />
da taucht ein japanisches<br />
Fernseh team auf, das einen<br />
Bericht über das Viertel dreht.<br />
Also bekommen wir jeder noch<br />
mal zwei Sashimi, werden einzeln<br />
beim Essen mit Stäbchen<br />
gefilmt und rufen anschließend<br />
aus wie gut es hier<br />
schmeckt. So man denn<br />
sprechen kann mit einem<br />
riesigen Reisbällchen nebst<br />
Tunfisch im Mund, denn die Küche<br />
hat auf eine große Portion Wert<br />
gelegt. Den meisten gelingt das<br />
Essen sogar unfallfrei.
Sonntag, 8.4.2007:<br />
Training, Training, Training<br />
Heute sind wir im Dojo von Tsutsui Sensei.<br />
Vielen sind das Shomen und die Mitgliedertafel<br />
bereits von unseren DAKO/IMAF-Lehrgängen<br />
bekannt. Die Tatami sind von einem Parkett -<br />
boden eingefasst und können so nicht verrutschen.<br />
Da wir relativ früh wieder zurück sind<br />
beschließen meine Frau und ich, dass wir die<br />
Buchläden in Ropongi inspizieren wollen.<br />
Ropongi ist das amerikanischste Stadtviertel<br />
Tokios und so kann man dort viel englischsprachige<br />
Literatur finden. Und außerdem das<br />
beste Ramenlokal Tokios (laut John Gage). Und<br />
soweit wir das beurteilen können hat der<br />
Mann Recht.<br />
Dienstag, 10.4.2007:<br />
Ganzta<strong>ges</strong>ausflug nach Odawara<br />
Wie schon bei unserem Ausflug nach Kamkura<br />
steht uns auch hier wieder Iwasa Sensei zur<br />
Seite. In Odawara gibt es eine wunderschöne<br />
Burg die wir bei schönstem Wetter besichtigen<br />
werden. Einst rettete der herrschende Daimyo<br />
der ganzen Bevölkerung das Leben, als die<br />
Es beginnt mit Iaido. Diesmal die gehenden<br />
Grundkata. Man merkt bei den Teilnehmern,<br />
die jetzt ihre zweite Stunde Iaido haben, schon<br />
einen Fortschritt. Und es ist immer beeindrukkend<br />
die Senseis die Kata laufen zu sehen. Alle<br />
Kata unterscheiden sich, obwohl es die gleichen<br />
Bewegungen sind. So wird auch eine<br />
absolute Basiskata zu einer individuellen<br />
Meisterkata.<br />
Anschließend essen wir im Dojo O Bento. Das<br />
ist ein Oberbegriff für eine kleine Mahlzeit, die<br />
man fertig zusammen<strong>ges</strong>tellt überall kaufen<br />
kann.<br />
Etwas eng wird es bei der nun folgenden Bo-<br />
Jutsu-Stunde mit Sakai Sensei. Er bringt uns<br />
die Cho Un No Kon bei. Aber wir überstehen<br />
auch das verletzungsfrei.<br />
Montag, 9.4.2007:<br />
Training im Minato Ku<br />
Diesmal sind wir in einer öffentlichen<br />
Sporthalle im direkt an Shinagawa ku angrenzenden<br />
Minato Ku. Auch hier sind die Tatami in<br />
einem Parkettboden eingefasst. Nur diesmal ist<br />
die Fläche um ein vielfaches größer.<br />
Es beginnt mit einer Einheit Goju-Ryu bei<br />
Nobetsu Sensei. Anschließend ein sehr<br />
schnelles Mitta<strong>ges</strong>sen in einem nahe gelegenen<br />
Restaurant.<br />
Es folgt eine Iaido-Einheit mit Otani Sensei und<br />
ein sehr intensives Ken-Jutsu-Training mit<br />
Yahagi Sensei. Er lehrt uns Übungen für die<br />
drei Arten des Konterns (Sen no sen, Sen, Go<br />
no sen) sowie einige Kumtachi-Übungen.<br />
Nach dem Training wartet überraschenderweise<br />
Otani Sensei mit zwei seiner Schüler<br />
(Kono Sensei und Suzuki Sensei) auf uns und<br />
wir gehen mit ihm in ein kleines Restaurant.<br />
Dort ist die Gelegenheit ihn über seinen Iaido-<br />
Stil, das Tosa-Eishin-Ryu, auszufragen oder<br />
einige Jujutsu-Techniken mit Kono Sensei auszuprobieren.<br />
Das Essen war nicht sehr reichhaltig und<br />
daher begeben wir uns später noch mal erfolgreich<br />
auf die Suche nach einem Imbiß (und<br />
etwas Sake).<br />
Stadt von feindlichen Truppen eingekesselt<br />
war. Er und seine Familie begingen Seppuku<br />
und beendeten so die Belagerung kampflos<br />
woraufhin die Bevölkerung <strong>ges</strong>chont wurde.<br />
Durch die beeindruckenden Mauern des äußeren<br />
Verteidigungsrin<strong>ges</strong> kommt man zu einem<br />
kleinen Museum. Anschließend geht es auf den<br />
Schlossberg wo zu unserer Überraschung ein
Oben die Kobudo-Gruppe mit Großmeister Yahagi (8. Dan Hanshi).<br />
Links unten Prof. Shizuya Sato (10. Dan Hanshi) lehrt mit Chefassistent<br />
John Gage die legändere Nikon-Jujutsu-Selbstverteidigung.<br />
Im Dojo von Tsutsui Sensei lehrte K. Sakai (10. Dan Hanshi) Weltklasse-<br />
Bo-Jutsu (unten links).
kleiner Zoo ist. Das Museum im Haupt gebäude<br />
ist absolut sehenswert. Leider darf man dort<br />
nicht fotografieren. Iawasa Sensei erweist sich<br />
als ständig sprudelnde Quelle an Informationen<br />
über Waffen und Alltags gegen stände der<br />
damaligen Zeit. Mit seinem äußerst breiten<br />
Wissen kann er uns jede Frage beantworten.<br />
Ganz oben hat man einen grandiosen Ausblick<br />
auf die im Dunst verschwindenden Berge und<br />
die Bucht. Und einen Andenkenladen der nun<br />
von uns nach Strich und Faden geplündert<br />
wird. Schließlich müssen die Yen raus.<br />
Ein Teil der Gruppe hatte sich gegen Mittag<br />
wieder ab<strong>ges</strong>palten und ist mit Rauscher<br />
Sensei zum Karate-Training in das Dojo von<br />
Higuchi Sensei gefahren. Wir gehen im<br />
Anschluß an die Burgbesichtigung mit Iwasa<br />
Sensei italienisch Essen. Auch eine sehr interessante<br />
Erfahrung.<br />
Mittwoch, 11.4.2007:<br />
Spezialtraining Iaido bzw. Jujutsu<br />
Heute ist erst am Nachmittag Training. Wir<br />
ergreifen die Gelegenheit um noch mal in den<br />
Budoshop zu gehen und unsere Gürtel fertig<br />
besticken zu lassen. Leider hat einer der Shops<br />
<strong>ges</strong>chlossen (japanische Geschäfte können<br />
den Wochentag an dem sie <strong>ges</strong>chlossen<br />
haben frei wählen). Da wir etwas Zeit haben<br />
und Careen noch nicht im Kodokan war holen<br />
wir das nach.<br />
Das Training wird diesmal aufgeteilt. Die fort<strong>ges</strong>chrittenen<br />
Iaidoka bekommen ein<br />
Spezialtraining als Vorbereitung auf die morgen<br />
anstehenden Prüfungen. Alle anderen<br />
gehen in das Embassy-Dojo von Sato Sensei zu<br />
einer weiteren Einheit Nihon-Jujutsu.<br />
Das Iaido-Training findet in einer Sporthalle in<br />
den Randbezirken Tokios statt. Wir sind gut 1,5<br />
h unterwegs bis wir dort ankommen.<br />
Die Dimensionen dieser Stadt sind<br />
immer wieder beeindruckend.<br />
Iwasa Sensei und Toude Sensei<br />
nehmen jeden einzelnen unter die<br />
Lupe und geben uns wertvolle<br />
Korrekturen.<br />
Dieses Iaido-Training war eigentlich<br />
nicht geplant und es ist nur den<br />
exzellenten Kontakten von H.D.<br />
Rauscher Sensei und Christine<br />
Sensei zu verdanken, dass so etwas<br />
überhaupt möglich ist.<br />
Donnerstag, 12.4.2007:<br />
Ueno-Park und Contest<br />
Heute Abend werden die Iaido-Prüfung und<br />
der Kata-Contest stattfinden. Der Vormittag<br />
steht zur freien Verfügung. Wir beschließen in<br />
den Ueno-Park zu gehen und in den sich darin<br />
befindenden Zoo.<br />
Zum Ueno-Park gelangt man von Shinagawa<br />
ohne umsteigen und so schlendern wir bald<br />
durch den Park. Die Kirschen blühen immer<br />
noch und es ist ein herrlicher Anblick. In der S-<br />
Bahnstation haben wir uns noch mit „Aunt<br />
Stella’s cookies“ eingedeckt und müssen nun<br />
feststellen, dass Aunt Stella nicht backen kann.<br />
Der Zoo ist riesig groß. So groß dass sich auch<br />
die Horden von Schulkindern darin zerstreuen.<br />
Im Gegensatz zu dem kleinen Zoo in Odawara<br />
haben die Elefanten hier auch genug Platz und<br />
ein interessantes Gehege. In der Kürze der Zeit<br />
schafft man natürlich nur einen kleinen Teil,<br />
aber man kann ja wiederkommen (in ein paar<br />
Jahren).<br />
Der Contest findet im Dojo von Higuchi Sensei<br />
statt. Es beginnt mit Iaido. Anschließend die<br />
Iaido-Prüfung unter den strengen Augen von<br />
Tose Sensei, Ochiai Sensei und Iwasa Sensei.<br />
Es geht weiter mit dem Karate-Contest gefolgt<br />
von Bo-Jutsu, Tonfa und abschließend Jujutsu.<br />
Freitag, 13.4.2007:<br />
Packen, Akihabara und Bankett<br />
Der Freitag steht ganz im Zeichen des<br />
Aufbruches. Wir packen und wiegen unsere<br />
Koffer und senden ein 10 kg Paket nach<br />
Deutschland (SAL Sea And Land, also über den<br />
Landweg). Es wird nur zwei Wochen brauchen<br />
und etwas ramponiert sein bei der Ankunft.<br />
Die restliche Zeit bis zum Bankett verbringen<br />
wir damit Mitbringsel in Akihabara zu kaufen.<br />
Dort gibt es unzählige Händler und man findet<br />
mit Sicherheit schöne Geschenke.<br />
Abends dann das Abschiedsbankett mit<br />
Tokugawa Yasuhisa. Ein Urenkel des letzten<br />
regierenden Shoguns. Außerdem ein sehr netter,<br />
lockerer und <strong>ges</strong>prächiger Mensch. Keine<br />
Spur von Arroganz oder Unnahbarkeit. Einfach<br />
nett und freundlich. Die Kommunikation ist<br />
auch aufgrund seines hervorragenden<br />
Englischs sehr leicht.<br />
Das Buffet bietet sehr viele Köstlichkeiten,<br />
speziell wenn man sich wieder an die<br />
Empfehlungen von John Gage hält. So sagen<br />
wir mit vollem Magen Sayonara.<br />
Alles in Allem eine wundervolle,<br />
spannende und interessante Reise.<br />
Vielen Dank an die Organisatoren,<br />
H.D. Rauscher Sensei und Christine<br />
Rauscher Sensei, für dieses unver<strong>ges</strong>sliche<br />
Erlebnis.<br />
Den Bericht und viele weitere Bilder<br />
gibt es auf<br />
www.asc-freiburg.de<br />
www.imaf-germany.de