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Vorschau<br />
13<br />
sie mit der Ungewissheit über die<br />
eigenen Gefühle wie über die der<br />
anderen leben müssen. Eine Ungewissheit,<br />
ohne deren Akzeptanz<br />
jedoch Verständnis und Liebe nicht<br />
möglich sind.<br />
Dieser Reifeprozess ist auch für<br />
Robert Borgmann das zentrale Thema<br />
von COSI FAN TUTTE. Für den<br />
Leipziger, der zu den interessantesten<br />
Sprechtheater-Regisseuren seiner<br />
Generation zählt und nun seine<br />
erste Oper inszeniert, ist Mozarts<br />
Stück eine durchaus ernste Oper<br />
über das Erwachsenwerden – ein<br />
Stück über die Ängste, die mit dem<br />
Wahrnehmen der eigenen körperlichen<br />
und psychischen Veränderungen<br />
verbunden sind, ein Stück auch<br />
über die Abgründe, die in jedem<br />
von uns verborgen sind und in die<br />
die vier im Laufe der Oper zum ersten<br />
Mal im Leben blicken.<br />
Premiere am Sonntag,<br />
den 25. September um 18 Uhr<br />
Deutsche Oper<br />
Berlin<br />
Gianni<br />
Es geht um Begierde und Verehrung,<br />
um das Versprechen von<br />
Schönheit und Jugend, um den<br />
Ausdruck von Macht und Reichtum<br />
und um eine Verheißung von unbegrenzter<br />
sexueller Potenz. Mode<br />
ist die Inszenierung des Einzelnen<br />
im Alltag, in der das Sein mit dem<br />
Schein verschmilzt. Und es ist die<br />
Bühne der globalen Fashionwelt<br />
mit dem Glamour der Modenschauen<br />
und Supermodels.<br />
Ein Designer wird zum Hohepriester<br />
dieser Welt, wenn ihnen<br />
es ihm gelingt, den Zeitgeist mit<br />
dem Versprechen zu verbinden,<br />
existenzielle menschliche Glückserwartungen<br />
wahr werden zu lassen.<br />
Gianni Versace hat als solch ein<br />
Hohepriester die Mode seine Zeit<br />
geprägt.<br />
Doch bei kaum einem anderen<br />
Stardesigner folgte auf den kometenhaften<br />
Aufstieg vom kalabrischen<br />
Schneider und Stoffeinkäufer<br />
aus einfachen Verhältnissen zum<br />
Herrn über ein Modeimperium derart<br />
abrupt das tragische Ende: Die<br />
Ermordung durch den Callboy und<br />
Serienmörder Andrew Cunanan vor<br />
Versaces Villa am Ocean Drive in<br />
Miami.<br />
Amber Mouth © 2016, Gianni, Martin Butler x<br />
and Beyond<br />
Der englische Regisseur Martin<br />
Butler bringt mit der Berliner<br />
Band Brandt Brauer Frick die Parabel<br />
von Versaces Aufstieg und<br />
Fall ausgehend von der Form eines<br />
Vogue Balls auf die Bühne – im<br />
Stile jener Subkultur aus dem New<br />
York der 80er Jahre, in der sich die<br />
Selbstinszenierung als jemand anderes<br />
aus einer Wunsch- oder Glamourwelt<br />
mit einem hochvirtuosen<br />
Tanzstil verband, der eine Synthese<br />
aus Urban-Dance-Moves mit Catwalk-Elementen<br />
ist.<br />
Premiere am Samstag,<br />
den 1. Oktober um 20 Uhr