Zeitung Shotokan Dojo Jena 02/2016
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KARA = leer TE = Hand DO = Weg<br />
KARATE – Ursprung und Philosophie<br />
Karate ist ein Kampfsport, dessen Ursprünge bis etwa 500 Jahre<br />
n.Chr. zurückreichen. Chinesische Mönche, die keine Waffen tragen<br />
durften, entwickelten aus gymnastischen Übungen im Lauf der Zeit<br />
eine spezielle Kampfkunst zur Selbstverteidigung. Diese Kampfkunst<br />
galt auch als Weg der Selbstfindung und Selbsterfahrung.<br />
Karate-Do<br />
bedeutet der Weg der leeren Hand. Im wörtlichen Sinn heißt das:<br />
der Karateka (Karatekämpfer) ist waffenlos, seine Hand ist leer.<br />
Das “Kara” (leer) ist aber auch ein ethischer Anspruch. Danach soll<br />
der Karateka sein Inneres von negativen Gedanken und Gefühlen<br />
befreien, um bei allem, was ihm begegnet, angemessen handeln<br />
zu können. Im Training und im Wettkampf wird dieser hohe ethische<br />
Anspruch konkret: Nicht Sieg oder Niederlage sind das eigentliche<br />
Ziel, sondern die Entwicklung und Entfaltung der eigenen Persönlichkeit<br />
durch Selbstbeherrschung und äußerste Konzentration. Die<br />
Achtung des Gegners steht an oberster Stelle.<br />
Karate – eine wirksame Selbstverteidigung<br />
Viele Karateka üben ihren Sport aus, um sich im Notfall selbst verteidigen<br />
zu können. Und tatsächlich ist Karate eine wirksame und praktikable<br />
Verteidigungsart. Kraft und körperliche Statur spielen in der<br />
Karate-Selbstverteidigung nur eine untergeordnete Rolle. Wichtiger<br />
sind Schnelligkeit, Geschicklichkeit und Gelassenheit. Nur wer bei<br />
einem Angriff nicht in Panik gerät, kann sich sinnvoll verteidigen.<br />
Diese Aspekte machen Karate-Selbstverteidigung insbesondere für<br />
Frauen und Mädchen interessant.<br />
Die vier Grundsäulen des Karates<br />
Respekt - Disziplin - Konzentration - Ehrgeiz<br />
Unsere Mini-Karategruppe<br />
In unserer Mini-Karate-Gruppe trainieren Kinder im Alter von 5 bis 10 Jahren. Die Kinder<br />
trainieren 1x pro Woche unter Anleitung einer qualifizierten Übungsleiterin. Ziel des Trainings<br />
in dieser Altersgruppe ist das spielerische Heranführen an den Karatesport. Dabei<br />
steht das Erlernen koordinativer und motorischer Fähigkeiten im Vordergrund.<br />
Begrüßungszeremonie<br />
Im Karate geht die Begrüßung auf Traditionen<br />
zurück, die schon mehrere Hundert<br />
Jahre alt sind. Alle Trainierenden stehen mit<br />
geschlossenen Füßen in einer Linie nebeneinander,<br />
der Trainer in der Mitte einige<br />
Meter entfernt. Alle halten<br />
ihren Mund geschlossen<br />
und die Arme befinden<br />
sich entspannt<br />
mit offenen Händen an den<br />
Oberschenkeln. Sagt der Trainer „Seiza!“,<br />
knien sich alle so ab, dass zunächst das<br />
linke Knie, danach das rechte den Boden<br />
berührt. Dann setzt man sich auf die<br />
Fersen und hält den Oberkörper gerade.<br />
Auf das Kommando „Mokuso!“ schließen<br />
alle die Augen, denken an nichts und atmen<br />
langsam. Wenn „Mokuso Yame!“ ertönt, öffnen<br />
alle die Augen und strecken den linken<br />
Arm nach vorne. Die Hand kommt flach auf<br />
den Boden. Danach der rechte Arm. Der<br />
Kopf wird mit der Stirn in Bodennähe<br />
gebracht, indem sich beide Arme beugen.<br />
Danach richtet sich der Oberkörper auf, die<br />
Hände bleiben am Boden, während sich die<br />
Arme strecken. Erst jetzt löst sich die rechte<br />
Hand und danach die linke vom Boden.<br />
Beim Aufstehen wird auch zunächst das<br />
rechte Knie gehoben, dann das linke. Diese<br />
Art des Grußes wird vor dem Training<br />
durchgeführt und beendet auch die<br />
Übungsstunde.<br />
(Hans-Jürgen Hillesheim)<br />
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