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ImPuls - 06 / 2012 - Freie Christengemeinde - Pfingstgemeinde in ...

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12<br />

Die nun zerstreut worden waren …<br />

Volker Baumann,<br />

Jahrgang 1940, verheiratet,<br />

zwei erwachsene<br />

K<strong>in</strong>der, war nach<br />

30-jähriger Tätigkeit<br />

als Ingenieur viele Jahre<br />

für AVC (Aktion für<br />

verfolgte Christen und<br />

Notleidende) und Nehemia-Christenhilfswerk<br />

tätig, von 1999 bis 2005<br />

als Nehemia-Geschäftsführer.<br />

Auch heute noch<br />

reist er im Auftrag des<br />

AVC <strong>in</strong> Katastrophengebiete<br />

dieser Welt und<br />

kümmert sich zusätzlich<br />

um die Familien<br />

von Verfolgten.<br />

Damals und auch heute noch<br />

werden Christen verfolgt; nicht<br />

nur <strong>in</strong> E<strong>in</strong>zelfällen, sondern systematisch<br />

seit Jahrhunderten <strong>in</strong><br />

vielen Regionen und Ländern.<br />

„Open Doors“ veröffentlicht<br />

jedes Jahr e<strong>in</strong>e Liste mit den<br />

50 Ländern, <strong>in</strong> denen Christen<br />

aufgrund ihres Glaubens am<br />

stärksten verfolgt werden. Für<br />

das Jahr 2011 führen Nordkorea,<br />

Iran und Afghanistan den<br />

Index an.<br />

Aus dieser Tatsache ergeben<br />

sich mehrere Fragen. Zum Beispiel:<br />

„ Warum werden Christen<br />

verfolgt?“, „Was ist unter Verfolgung<br />

zu verstehen?“, „Warum<br />

lässt Gott solches Leid zu?“ oder<br />

auch die Frage nach der Anzahl<br />

der Christen, die als Märtyrer ihr<br />

Leben verlieren.<br />

Märtyrer<br />

Paul Marshall zitiert <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em<br />

Buch „Their Blood Cries Out“ die<br />

Def<strong>in</strong>ition e<strong>in</strong>es Märtyrers nach<br />

David B. Barrett etwa wie folgt:<br />

„E<strong>in</strong> Märtyrer ist e<strong>in</strong> Mensch,<br />

der se<strong>in</strong> Leben vor e<strong>in</strong>em natürlichen<br />

Ende durch Gewalt<br />

verliert, weil er - oder sie - als<br />

gläubiger Christ bekannt ist<br />

oder Zeugnis des christlichen<br />

Glaubens gegeben hat.“ Dar<strong>in</strong><br />

s<strong>in</strong>d die Opfer von Religionskriegen<br />

oder rassistischen Konflikten<br />

nicht e<strong>in</strong>geschlossen.<br />

Bezüglich der Anzahl der Märtyrer<br />

werden verschiedene Zahlen<br />

genannt. Dafür gibt es viele<br />

Gründe. E<strong>in</strong>erseits die jeweilige<br />

Def<strong>in</strong>ition, andererseits, dass <strong>in</strong><br />

verschiedenen Epochen mehr<br />

bzw. weniger Toleranz geübt<br />

wurde und viele Fälle verheimlicht<br />

oder ungeklärt blieben.<br />

In der „idea-Dokumentation<br />

15/99“ stellt Thomas Schirrmacher<br />

fest, dass im 20. Jahrhundert<br />

mehr Christen für ihren<br />

Glauben zu Märtyrern wurden<br />

als <strong>in</strong> den vorangegangenen 19<br />

Jahrhunderten zusammen. Die<br />

früher für die letzten Jahrzehnte<br />

häufig genannte Zahl von<br />

durchschnittlich etwa 160.000<br />

Märtyrern im Jahr weltweit,<br />

wird heute meist nicht mehr<br />

erwähnt. Selbst wenn man diese<br />

genannte Zahl auf zwei Drittel<br />

reduziert, ergibt sich, dass<br />

weltweit alle fünf M<strong>in</strong>uten e<strong>in</strong><br />

Christ se<strong>in</strong>es Glaubens wegen<br />

durch Gewalt se<strong>in</strong> Leben verliert.<br />

Direkt auf jetzt umgerechnet:<br />

Während des Lesens dieses<br />

Artikels sterben drei Christen<br />

als Märtyrer!<br />

Verfolgung<br />

Märtyrer bedeutet im Griechischen<br />

Zeuge oder Zeugnis.<br />

Ist jemand Zeuge Jesu Christi,<br />

kann auch bei uns heute Verfolgung<br />

e<strong>in</strong>setzen. Es mag <strong>in</strong><br />

frühen Jahren beg<strong>in</strong>nen, wenn<br />

K<strong>in</strong>der gehänselt oder ausgegrenzt<br />

werden, weil sie von Jesus<br />

erzählen oder vor e<strong>in</strong>em Essen<br />

beten wollen. Das setzt sich<br />

eventuell im ganzen Leben fort<br />

und nimmt zum Teil krasse Formen<br />

an. Freundschaften oder<br />

Ehen zerbrechen häufig, wenn<br />

sich e<strong>in</strong>er bekehrt und se<strong>in</strong><br />

gottloses Leben aufgibt. Obgleich<br />

Diskrim<strong>in</strong>ierung meist<br />

verboten ist, kann das Bekenntnis<br />

zu Jesus negative berufliche<br />

Konsequenzen haben.<br />

Um e<strong>in</strong> Vielfaches schlimmer<br />

verhält es sich <strong>in</strong> Ländern, <strong>in</strong><br />

denen das Christentum e<strong>in</strong>e<br />

M<strong>in</strong>derheitsreligion oder verboten<br />

ist und Religionsfreiheit<br />

nur auf dem Papier existiert.<br />

Nehmen Menschen <strong>in</strong> diesen<br />

Ländern Jesus als ihren Erlöser<br />

an, werden sie meist von ihren<br />

Eltern und aus der Großfamilie<br />

verstoßen. Leider s<strong>in</strong>d viele<br />

hunderttausend derartiger<br />

Fälle bekannt. Mehr noch, sie<br />

werden von der Polizei verfolgt,<br />

für Jahre <strong>in</strong> Gefängnisse bzw.<br />

Arbeitslager gesperrt oder ermordet.<br />

Der Begriff und die Tat<br />

<strong>ImPuls</strong> | Magaz<strong>in</strong> der <strong>Freie</strong>n <strong>Christengeme<strong>in</strong>de</strong> | Juni <strong>2012</strong><br />

… zogen umher und predigten das Wort (Apostelgeschichte 8,4)<br />

Von Volker Baumann<br />

des Ehrenmords hat <strong>in</strong> diesem<br />

Zusammenhang traurige Berühmtheit<br />

erlangt.<br />

Warum werden Christen verfolgt?<br />

Der zu Anfang zitierte Bibelvers<br />

bezieht sich auf Vorgänge, die<br />

bereits beim ersten Pf<strong>in</strong>gsten<br />

begannen. Zunächst als Spott<br />

(Apostelgeschichte 2,13) setzten<br />

sie sich vor dem Hohen<br />

Rat mit Gefangennahme und<br />

Drohungen fort (Apostelgeschichte<br />

4) und erreichten ihren<br />

Höhepunkt mit der Geißelung<br />

der Apostel (Apostelgeschichte<br />

5,40) und schließlich der Ste<strong>in</strong>igung<br />

des Stephanus (Apostelgeschichte<br />

7). Danach setzte<br />

e<strong>in</strong>e große Verfolgung e<strong>in</strong>, die<br />

zur Zerstreuung der Christen<br />

führte. Doch das Christentum<br />

breitete sich über Jerusalem<br />

h<strong>in</strong>aus aus und erfasste schließlich<br />

den ganzen Erdkreis. Der<br />

gleiche Ablauf wiederholt sich<br />

unseren Tagen. Aus den letzten<br />

100 Jahren belegen das<br />

Beispiele unter anderem aus<br />

Uganda, Zentralamerika, Ch<strong>in</strong>a,<br />

Russland und aus Ländern<br />

Europas. Werden christliche<br />

Geme<strong>in</strong>den oder Hauskreise<br />

verboten, steigt die Zahl der<br />

Gläubigen.<br />

Die Gründe für die Verfolgung<br />

von Christen s<strong>in</strong>d mannigfaltig.<br />

E<strong>in</strong>erseits s<strong>in</strong>d religiöse Motive<br />

entscheidend wie die zunehmende<br />

Bekämpfung der Christen<br />

<strong>in</strong> streng muslimischen<br />

Ländern, andererseits politische,<br />

wirtschaftliche, kulturelle<br />

und menschliche Überlegungen<br />

wie Neid, Habgier und<br />

Herrschsucht. Aus biblischen<br />

Zeiten s<strong>in</strong>d die Gold- und Silberschmiede<br />

<strong>in</strong> Ephesus dafür<br />

e<strong>in</strong> Beispiel (Apostelgeschichte<br />

19,23-29). In welchen Ländern<br />

Christen heute besonders gefährdet<br />

s<strong>in</strong>d, zeigt der bereits<br />

erwähnte Weltverfolgungs<strong>in</strong>-

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